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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 03.05.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191805037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180503
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180503
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-05
- Tag 1918-05-03
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Monat
1918-05
-
Jahr
1918
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Me Muüet ües Steges D«c Weltkrieg ist ein einziges großes Wunder. Genie, Tapferkeit, Technik, Wissenschaft Haden sich bei uns vereinigt, das Aushalten und den Sieg zu ermöglichen. Neber eine neue wissenschaftlich« Großtat, die der wichtigen Frage der Volksernährung dient, berichtet der Reichs- und Landtags abgeordnete Professor Dr. Martin Faßbender im „Tag", nämlich über die Gewinnung von Alkohol ans Sägespäne», wodurch also kolossal^ Mengen Kartoffeln, die bisher den Brennereien zuflossen, für die menschliche Ernährung und außerdem für die Aufzucht von Schlachtvieh nutzbar gemacht werden. Der Le»t«r der staatlichen Nahrungsmitteluntersuchungs kommission in Berlin, Geheimrat Professor Dr. Juckenack, teilt mit, daß es nach zwanzigjährigem Arbeiten Geheimrat Classen in Aachen gelungen ist, seine älteren Verfahren, nach denen schon seit geraumer Zeit in den Bereinigten Staaten von Nordamerika Holzsprit aus Sügespänen unter Anwendung von schwefliger Säure im Großbetrieb gewonnen wird, so zu vervollkommnen und insbesondere die Ausbeute an Zucker und'Alkohol so beträchtlich zu steigern, daß die Aufgabe nun mehr als gelöst zu betrachten ist, aus Holzsägespänen unbe schränkt« Mengen von preiswertem Alkohol (Sprit sowie auch Feinsprit) zu erzeugen. Geheimtat Juckenack mißt diesem Verfahren der Verzuckerung der Sägespäne und Vergärung des hierbei gewonnenen Zuckers für die deutsche Volkswirt schaft die größte Bedeutung zu, weil es sich in der Praxis als für die technische Gewinnung unbeschränkter Mengen voll Aethylalkohol geeignet erckliesen habe. Dabei könne man da von ausgehen, daß es bereits gelinge, aus annähernd gleich«» Mengen von Sägespänen und Kartoffeln gleiche Mengen von Alkohol zu erzeugen. So wird der böse Krieg auch zu einem Segenspender. gefangenen Rurtaulcb g Rotterdanr, 1. 5. Mit den heute aus England ein getroffenen drei Hospitalschiffen sind 244 deutsche Aus tauschgefangene angekommen. g Berlin, 1. 5. Am 26. April sind in Bern die seit mehreren Wochen zwischen Vertretern der deutschen und der französischen Regierung über Gefangenenfragen geführten Ver handlungen zu einem befriedigendem Abschluß gelangt. Die getroffenen Vereinbarungen sind nunmehr von beiden Re gierungen zur Genehmigung vorgelegt worden. Das wich tigste Ergebnis wird die Entlassung einer großen Anzahl deutscher und französischer Kriegsgefangener sein. Bei einer Mindestdauer der Gefangenschaft von 18 Monate» solle» kriegsgefangene Offiziere in der Schwerz interniert, Unter offiziere und Mannschaften unmittelbar in die Heimat ent lassen werden, und zwar ist für die Reihenfolge der Tgg der Gefangennahme entscheidend. Austausch und Internierung sollen sich grundsätzlich Kopf um Kopf vollziehen. Nur für die an Zahl verhältnismäßig geringen Klassen der mehr als 45 Jahre alten Kriegsgefangenen und «her mehr als 40 Jahre alten Familienväter mit mindestens 3 Kindern konnte aus Gründen der Menschlichkeit von dem Austausch Kopf um Kopf abgesehen werden. Von deutschen Kriegs gefangenen, die sich 18 Monate in französischer Gefangen schaft befinden, kommen zurzeit «Ava 2500 Offiziere Md 120 000 Mann in Betracht. Die früheren Vereinbarungen über die Entlassung und Internierung kranker und verwun deter Kriegsgefangener werden durch das neue Abkommen nicht berührt. Das zweite wesentliche Ergebnis der Berner Verhandlungen sind Bestimmungen, über dis Entlassung der jenigen Zivilpersonen, die zurzeit in einem der beiden Länder interniert lind oder jemals "während des Krieges interniert waren. Solche Personen können auf ihren Wunsch ohne Rücksicht auf Alter und Geschlecht das Land^ in welchen, man sie zurückhält, verlassen und in ihren früheren Wohn sitz zurückkehren. Dies Ergebnis .ist um so erfreulicher, als damit guch den »och in Frankreich befindlichen Elsaß-Loth ringern die Möglichkeit zur Heimkehr geboten wird. Beson- - deren Anteil an dem günstigen Verlauf und dem Erfolg der Berner Verhandlungen hat die schweizerische Regierung, unter deren Leitung die Beratungen stattfanden. j Var gröllere Zackten Ein Artikel in den „Leipz. N. N." tritt kräftig für die Vereinigung Sachsens mit Litauen durch Persona.Union ein- Es heißt da: „Sachsen ist sowohl befähigt, als auch in erster Linie berechtigt, diese nationale Aufgabe für das Reich zu erfüllen. Daran ist nicht zu zweifeln, weder an der historischen Fundierung, noch an der besonderen staatsrechtlichen Berech tigung Sachsens, neben der Machtecweuerung anderer größerer Bundesstaaten auch seinerseits zur Erhaltung des Schwerge wichts der innerdeutschen Verhältnisse eine Ausdehnung seiner Wirkungsmöglichkeiten zu erlangen; noch viel weniger zu zwei feln ist an seiner Fähigkeit, eine große Kulturausgab: zu über nehmen. Die sächsischen Grenzen sind in der Tat zum Schaden seiner Wirtschaft bis zum Platzen gespannt. Sachsen gleicht einem überfließenden Reservoir aufgespeicherter Kräfte. Wenn ihm irgend etwas fehlt, so fehlt ihm eine große völkische Aufgabe und ein Ventil für die hochgespannte Atmosphäre seiner bienenfleißigen Wirtschaft, sowie Neuland zur Aus gleichung des ungesund gewordenen Verhältnisses zwischen Landwirtschaft und Industrie. ver Weltkrieg Deutscher Abrnddericht wtb Bertin, 1. Mai, abends. (Amtlich.) Don den Kriegsschauplätzen nichts Neues. Tagesbericht des Admiral stades wtb (Amtlich.) Berlin, 1. 4. Im westlichen Mittel meer versenkt: neuerdings ein Uboot, Kommandant Kapitän- leutnant Klesing, bei schwerem Wetter 5 Dampfer von zu sammen etwa 26 OVO Brt. Alle Dampfer waren gesichert, 4 von ihnen tiefbeladen. Der Chef des Admjralstnbes der Marin«. O lleber die Aufnahme, welche die letzten amtlichen eng lischen Angaben über den Stand der Schiffsraumfrage drüben gemacht haben, gibt folgende Blütenlese aus englischen Zei tungen Aufschluß. „Economist" vom 23. Mürz bezeichnet die von Geddes mitgeteilten Zahlen als unvollständig und weit davon entfernt, die ganze Geschichte der Gewinn« und Verluste zu geben. „Statist" vom 23. März schreibt: Geddes sagt der Oesfentlichksit nicht,, was sie wissen will und deshalb ist das Gefühl des Mißbehagens nicht be seitigt. Wir trauen denen nicht, die uns mißtrauen. Wir glauben, daß unsere Behörden dumm, schlecht unterrichtet, im Irrtum und für ihr« Posten ungeeignet find. „Journal vf Cvmmerce" vom 22. März wirft Geddes vor, Ver- st«ckspi«l zu treiben Die Art und Weis«, in ivelcher di« amtlichen Darstellungen Schiffe aufzählen, muß einem die Frage aufdrängen: ob wir es hier mit Adookalenkniffen zu tun haben oder mit Staatsmännern.: Unsere allmäch tigen Gesetzgeber haben Angst, alle Tatsachen zu enthüll«,» sie setzen uns in jeder Beziehung Phrasen vor, statt Tat sachen und Ziffern statt Schisse. „Times" vom 22. März saßt die gegenwärtige Lage in den Satz zusammen, daß der vorhandene Schiffsraum weit hinter den Bedürfnissen der Nation zurückbleibt. Dtr Schiffsraummangel macht sich im Leben eines jeden von uns täglich und stündlich bemerk bar, und die Lösung der Aufgabe wird täglich schwerer- Leute, welche die Lage kennen, sind dec Ueberzeugung, daß jeder Verzug die unglücklichsten Folgen haben kann. „Sunday Times" vom 17. März schließt: Unser Mangel an Schiffen hat den Gefahrenpunkt erreicht. Unsere Versorgung leidet, ja selbst unsere Eisenbahnen befinden sich sehr bald in einer kritischen Lage. Dieser Mangel stellt die militärische Kraft des Verbandes 'ernstlich in Frag«. Westen Unerhörter Mißbrauch des Roten Kreuzes w Die amerikanischen Flieger kommen als Mitglieder des amerikanischen Roten Kreuzes auf Hospitalschiffrn nach Euro pa. Dieser Mißbrauch des Roten Kreuzes geht aktenmüßig aus Dokumenten hervor, welche abgeschosscne» amerikanischen Fliegern abgenommen wurden. Ein in, Raume der Armee s des Generals v. Hutier hcruntergeschossener Amerikaner hatte einen Paß bei sich, in welchem er als Mitglied des American Ambulance Service for France bezeichnet ist. Die Gefange nen geben unumwunden zu, daß es allgemein üblich sei, daß die Flieger für die lleberfahrt in den Ambulanzdienst ein treten und auf Hospitalschiffen herüberkommen. Nach der Landung in Frankreich treten sie dann sofort in Has Auto mobilkorps und von diesem zur Fliegertruppe über. Ein ge-' fangener Flieger war direkt vom Ambulanzdienst in das s Fliegerkorps cingetreten, ein anderer trug ein Attest bei sich, in welchem die Daten der verschiedenen Uebertritte amtlich bestätigt waren. w Vern, 1. 5. Barzini meldet dem „Corriere della Sera": Für den Fall der Preisgabe des Ppern-Bogens würden Ueberschwemmungen den feindlichen Vormarsch verhindern- Die Alliierten beschränken sich heute darauf, die allerwich tigsten Punkte zurückzuerobern. wp Paris, 1. 5. (Meldung der Agence Havas.) Das große Geschütz hat die Gegend von Paris wieder beschossen- Drei Frauen wurden leicht verwundet. w Bern, 2. 5. Die „Baseler Nachrichten" melden: Die Engländer bauen mit Beschleunigung ihre rückwärtigen Stel lungen zur Verteidigung aus. Deutsche Truppen stehen be reits hinter der ausgebauten Stellung, die sich vom Ostranoe des Kcmmels in Richtung nach Norden zieht. Eine starke Befestigungslinie der Engländer mit Front gegen Süden z eht sich etwa 15 km von der Küste entfernt von Hansscoote aus gehend um Dünkirchen herum. An dieser bis jetzt noch nicht vollkommen ausgebauten Stellung arbeiten die Engländer mit großer Kraft. w Basel, 2. S. Den „Basl. Nachr." zufolge steht das Ge lände westlich und südwestlich der Stadtrmne von Ppern unter wirksamem deutschen Feuer der Feldartillerie. Der Raum nörd lich von Ppern wird aus der Gegend des Steenbachcs unter Feuer genommen. Die englische Besatzung von Ppern befindet sich in kritischer Lage. E« besteht kein Zweifel mehr, daß weniger militärische als Prestige Gründe mitspielen, daß die noch in Hand der Alliierten befindlichen Teile de» Bpernbogens jetzt nicht auf- gegeben werden. Osten Der Erfolg der finnischen Truppen of Stockholm, 2. 5. Die Zeitung „Allahenda" erhielt ein Telegramm von der finnischen Front, daß die finnischen Trup pen die Eisenbahnlinie Wilmanstrand-Simolz-Lrrijekr besetzten. Türkelf bt KopstMtinopel, 1. 5. Tagesbericht. Palästinafront: Im Jordaiitalc und östlich vom Jordan haben sich große Kämpfe entwickelt. Seit den frühen Morgenstunden des 30. April versuchte der Engländer mit Infanterie und Kavallerie den Durchbruch auf dem Ostjordanland zu erzwingen, aber seine Angriffe scheiterten bis zur Stunde- an dem tapfer«» Widerstand unserer Truppen, *oie ihre Stellungen restlos behaupteten. Zm Jordantale nach Norden vorgedrungene feindliche Kavallerie ist zum Kampf gestellt worden. Auf den übrigen Fronten ist die Lage unverändert. WM? pssiMcdr KsÄricdle« Staatssekretär Waldow im Ernährungsausschutz pd Im Reichstag tagte am Mittwoch nach längerer Pause der Ernährungsausschuß. Staatssekretär Waldow erklärte, daß unsere Kartofselvorräte ausreichen und daß wir auch ohne Brotlürzung durchkommen, wenn die ukrainischen Zu fuhren einigermaßen bis Ende Juli konzmen. Aus der Mitte des Ausschusses wurde mit Genugtuung festgsstellt, daß dis Frühjahrsbestellung glücklich beendet ist. Bedenkliche Vorgänge m der Ukraine pd Berlin, 1. 5. (Amtlich.) In letzter Zeit machte sich in Kiew eine scharfe Agitation bemerkbar, anscheinend auch gegen den deutschen Einfluß in der Ukraine, deren Regierung keinerlei Maßnahmen traf, um die Frühjahrsaussaat" zu sichern. Ein Erlaß des Feldmarschalls von Eichhorn über die Ausfüh rung der Frühjahrsbestellung wurde von der ukrainischen Presse entstellt wiedergegeben, was Aufregung im Lande hervorrief. Die willkürliche Verhaftung des Direktors der Russischen Bank für auswärtigen Handel gewann unter diesen Verhältnissen eine besondere' Bedeutung. Dobry war ukrai nischer Finanzsachverständiger und hatte sich große Verdienste um die Zusammenarbeit mit der deutschen und österreichisch ungarischen Delegation erworben. Der Gewaltakt bedeutete den Wiederbeginn der Anarchie. Feldmarschall von Eichhorn verfügte daher in, Einverständnis mit dem kaiserlichen Bot schafter zur Sicherung Kiews besondere Maßnahmen. In zwischen war die Untersuchung des Falles Dobry einem deut schen Militärgericht übertragen. Sie führte zur Verhaftung des Kriegsministers Shukowski, des Abteilungschefs im Mi nisterium des Innern Dajewski, der Frau des Ministers des Innern Tkatsck^nko, des Kommandanten dec Stadtmiliz Bo- gazki und des Abteilungschefs im Ministerium des Aeußern Lubinski. pdu Zu den deutschen Ordnungsmaßnähnren in Kiew heißt es in der „Deutschen Tageszeitung": Die ganze Ar beit und das ganze Auftreten des Generalfeldmärschalls von Eichhorn zeigt, daß man von politischer und militärischer deutscher Seite entschlossen ist, durchzugreifen, um dem deut schen Volke das zu sichern, was ihm vertragsmäßig zusteht- Die feste Haltung gibt uns di« Gewähr, daß in kurzem Zustände geschaffen werden, welche zu eiiter Beunruhigung keinerlei Anlaß mehr geben können. Die „Berliner Volks zeitung" meint, Deutschland befinde sich m einer Zwangslage, wir müssen aus orr Ukraine Brotgetreide erhalten, falls die Brotration nicht herabgesetzt werden soll. Es blieb uns kein« andere Wahl, als energisch durchzugreifen und Uns feindlich« Strömungen, wenn nötig, mit Gewalt niederzu halten. Wir haben- die Ukraine nicht darum von den Dtord- brennein gesäubert, damit dorr «in Jntrigenherd gegen un sere Interessen entsteht. Deutsche Opposition gegen Seidler pü Wien, 1. 5. Dem „Neuen Wiener Tageblatt" zufolge »ahm di« in Lobositz abgehalten« Vollversammlung des Deut schen Volksrates für Böhmen «ine Entschließung an, wonach der sofortige 'Rücktritt des Ministerpräsidenten Seidler und di« vollständig« Abkehr von seinem System verlangt wird- Den deutschen Abgeordneten wird bis zur Erfüllung dieser Forderung die rücksichtsloseste Opposition empfohlen. In e.ner weiteren Entschließung werden die von Dr. Titta zur Grün dung einer deutschen Gemeinschaft unternommenen Schritt« gebilligt, da nur hierdurch eine Gesundung der deutschen Politik zu erwarten sei. Erzbergers Klage gegen den Grafen Schönburg-Wechselburg pd Berlin, 2. 5. Wie die „Germania" hört, hat der Abge ordnete Erzberger wegen der von dem Grafen Schönburg- Wechselburg gelegentlich der Hauptversammlung des Zentrum- Wahlverein» für Sachsen gemachten beleidigenden Aeußerung die gerichtliche Klage eingereicht. Ein Aufruf der fortschrittlichen BoUspartei pd Berlin, 2.5. Der geschäftsführende Ausschuß der fort schrittlichen Volkspartei erläßt folgenden Aufruf: Das preußische Abgeordnetenhaus sieht vor folgenschweren Entscheidungen. Wird da» gleiche Wahlrecht abgelehnt, so muß das Abgeord netenhaus aufgelöst werden. Die rechtzeitige Rüstung der Partei ist geboten. Wir fordern unsere preußischen Parteigenossen auf, ungesäumt für die Kampfbereitschaft unserer Organisation zu sargen. Das preußische Volk steht an einem Wendepunkt seine» Geschicke». Der Kampf gilt der freiheitlichen Änsgektältung de« Staatswesens und der Verwirklichung des gleichen Rechtes aller. Es geht um Preußen» Zukunft. Prinz Sirius beim König von Spanien pö Rotterdam, 2. 5. Prinz Sirius von Bourbon besuchte am Montag einem Madrider Blatt zufolge in Begleitung seine« Bruders den König von Spanien. Das spanische Blatt erfährt, daß er dem König Alfons über seine Korrespondenz mit seiner habsburgischen Familie ausklärte. Der Prinz fuhr dann nach der belgischen Front. ' Die Rote Garde pr Stockholin, 2. 5. Englische Sachverständige bezeichnen die von der morimalistüchen Negierung geschaffene Note Armee als eine wertvolle Heeresorganisation, mit welcher gegebenenfalls ernsthaft zn rechnen sein dürltb. Unter den Truppen herrscht eine strenge Disziplin. In der Frage der Schaffung eines neuen Heeres wird die marimalistische Regierung von den bürgerlichen Parteien unterstützt, von denen sich ein Teil in bemerkenswerter Weite den Morimalisten genähert hat, die andererseits eine ge» mäßigterere Politik zu treiben beginnen. Das entschlossener« Austreten Rußlands zu der Frage der japanischen Intervention dürfte mit dieser Entwickelung in Zusammenhang stehen. Der Petersburger Aufstand niedergeworfen vr Moskau, ,30. 5. (Reuter.) Die Entwaffnung der Anarchisten in Petersburg ist gestern abend ohn« Widerstand erfolgt. Vor dem Abschluß mit Rumänten pr Konstantinopel, 1. 5. Der Minister des Aeußern Ahmed Nessimi begibt sich zum Abschluß der Friedensverhand lungen mit Rumänien und zur Unterzeichnung des Friedens vertrages heute abend nach Bukarest. pr Sofia, 30. 5. Finanzminister Tontschew reist heut« I abend nach Bukarest ab. pr Konstantinopel, 30. 5. Mit den türkischen Friedens- I delegierten reiste auch Botschaftsrat Graf Waldburg nach I Bukarest ab. Portugal I pp Bern, 2.5. „Tempv" meidet aus Mabon: Das Amt«- I blatt veröffentlicht ein Dekret, wonach das Verlassen Portugals I nur noch an acht Stellen, die von Offiziersvosten überwacht I werden, gestattet ist. Die Maßnahme bezweckt, die Spionage I durch in Spanien ansässige Ausländer zu verhindern. Die Deutschenhetze in Amerika pa Genf, 2. S. Nach einer Meldung des „Matin" erließ I die amerikanische Regierung besondere Verordnungen gegen weib» I liche Spionage. Die Deutscbenhehe in den Vereinigten Staaten nimmt täglich zu. Die „Neuyorker Oper" verabschiedete alle Künstler, deren ententcfreundliche Gesinnung nichl unzweifelhaft feststeht. Die Dienstpflicht für Irland verschoben pe London, 1. 5. (Meldung des Reuterschen Bureaus.) Es ist eine königliche Verordnung erschienen, durch welche das Inkrafttreten des Dienstpflichtgesetzes für Irland verschoben wird. „Daily News" melden, daß die Regierung sich ent schlossen hat, bezüglich der Einführung der Dienstpflicht in Irland in den nächsten Wochen eine abwartende Haltung einzunehmen, bis sie beurteilen kann, welchen Erfolg die Homerulebill haben wird. Die Regierung hofft, di« Ho- merulebill nächste Woche einbringen zu können. Befriedigender Verlauf der deutsch-holländischen Verhandlung«« pH Wie „Nieuwe Rotterdamsche Courant" erfährt, sind die Verhandlungen mit Deutschland, die in den letzten Wochen zu einiger Spannung Anlaß gegeben haben, so weit vorge schritten, daß eine für beide Parteien befriedigende Regelung «rzielt wurde und eine Mitteilung darüber in sehr k«z«r Zeit »rwartst w«rd»n kann. Lum bargeWolen vertzedr fg Der bnrgrkdloft Verkehr wird mit jedem Ta^e ein« dringendere Forderung der Zeit. Wenn wir schon m den Tageblatt-Nr. vom letzten Sonntag und Mittwoch davon schrieben, so haben wir bereits heute wieder Veranlassung, auf diese hochwichtige Forderung der Zeit zurückzukommen- Es tagte am- Dienstag abend im „Roß" auf Einladung des H«rrn Reichsbank-Vorstand Hitz eine Versammlung von Männern aus allen wirtschaftlichen Kreisen, Ker Stadtbe hörde, dem hiesigen Bankwesen, d«r Industrie, des Handels wie des Gewerbes und der Landwirtschaft, der Schul« und d«s öffentlichen Kassenwesens, wie auch der Reichspost, um sich mit dieser Frag« zu befassen. Der Herr Bankvorstand legt« die dringende Notwendigkeit vor, daß auch in unserer Stadt ein jeder, der mit Geld zu tun hat, der Einnahmen und Ausgaben, namentlich in höheren Beträgen zu bewirken hat, sich des Schecks- und Ueberweisungsverfahrens bedienen möchte. Diese Forderung wird von der Reichsbank aus als eine ganz wichtige wirtschaftliche Maßnahme bezetchnel, um in der nächsten, hoffentlich bald «rntretenden, Friedenszeit den Geldmarkt vorteilhaft zu beeinflussen. Seien dem Laien hier die Gesichtspunkte, von denen die Forderung ausgeht, nach den Ausführungen Kes Herrn Danknorstand H i tz noch^ mals gekennzeichnet:
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