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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 07.05.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191805072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180507
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180507
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-05
- Tag 1918-05-07
-
Monat
1918-05
-
Jahr
1918
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>me Ler O >en Er- met nächster Woche nur ttu» ficimai «a Oaieriana FvMkmberg, den 6. Mai 1918. f* Der dritte Baumblüttsonntag in diesem Jahre war uns -»stern beschieden. Und es bestätigt sich auch diesmal '»i«L«r da» alt« Wort: Die Welt wird schöner mit jedem Lag. Der Kirsch-, Pfirsich", ^fflaumen- und Birnenblüte grün der Bäume und Sträucher herausleuchten. Zur Naum blut gesellt sich das Blühen im Garten und auf den Wielen, welche jetzt bunten Teppichen gleichen. Fürwahr» die Welt wird schöner mit jedem Tag. Wenn doch erst wieder Völker- Verhältnisse kommen wollten, welche die Welt nicht zu einem Jammertal, sondern wirklich zu einem frohen Blumengarten machen. f e Das Ehrengeläute am Sonntag mittag oon 12 Uhr ab galt den, fürs Vaterland gefallenen Helden Paul Feld mann von hier, dessen kirchliche Gedächtnisfeier rm Haupt gottesdienst stattfand. fg Im Felde gefallen ist am 21. April Herr Arno Ihle, zuletzt beschäftigt gewesen bei der Firma Rudolf Klein als Holzzuschneider und wohnend Friedrichstrasse 11d. Im August 1915 wurde der nahe 34 Jahre alte Landsmann als Landwehrmann zum Jnf.-Regt. Nr. 177 eingezogen, nach dem er früher'seine Miiitärdienstzert beim Jnf.-Regt. 105 abgedient chatte. Schon Ende September 1915 kam Herr ist nun die Apsvlblüte gefolgt, die in diesem Jahre von einer Schönheit und Fülle ist, wie selten. Dabei ist di« Blüte von kerngesundem Aussehen. De: Schnee, der türzlich zu viel Besorgnissen Anlaß gab. hat sich als außerordentlich wertvoll und unbezahlbar erwiesen dadurch, daß ex die Baum schädlinge. zu einem erheblichen Teile vernichtetei So »nge- zieferfrei wie jetzt sieht man die Apfelblüte nicht oft. Hoffent lich halten die Apfelbäume in der Ernte, was sie jetzt mit der Blüte versprochen. Neben der Apfelblüte hat sich der Flieder erschlossen, dessen weiße, rote qnd violette Trauben wie Edelsteine an einem Prachtgewand aus dem zarte» Blatt- Vene SMtion äer illaNendmäer Abzug der österreichisch-ungarischen Artillerie w Aus Wien wird berichtet: Kaiser Karl begibt sich am heutigen Montag ins deutsche Hauptguartier, begleitet von den beiderseitigen Mr- nifterpräsidenten und dem Generalstabe. In informierten Kreisen spricht man davon, daß das Ergebnis dieses Be suches «ine feierliche Fertigung des Bundesoerhältnisses und «ine neuerliche Verlängerung des deutschüösterreichischen Mi litärbündnisses auf 15 Jahre sein wird. > Weiter melden Wiener Blätter, es seien Gerüchte äuf- getaucht, als ob die österreichisch-ungarische Artillerie an der Westfront zurückgezogen worden sei. An diese Gerüchte sind im Zusammenhang mit den Ereignissen der letzten.Zeit Ge rüchte gefügt worden, die auf eine Lockerung des Bündnisses mit Deutschland hindeuten. Hierzu wird folgendes zuver lässig festgestellt: Anläßlich der Vorbereitung zur großen Westoffensive wurde eine .Reihe von österreichischen Artilleriediviswnen da zu bestimmt, an einer Stelle der deutschen Front, die zuerst noch nicht in Bewegung gesetzt wurde, in Aktton zu treten. Diese Arttklerketätigkeit war bloß eine demonstrative, um die Aufmerksamkeit des Gegners von ^>er Kräftekonzentration und oon dem von der deutschen Heeresleitung ins Auge ge faßten Angriffspunkt abzulenken. Der Erfolg ist nunmehr «reicht, und aus diesem Grunde wurde die öfterreichisch-unga- rische Artillerie nach vorgefaßtem Plane in vollstem Einver nehmen mit den deutschen Bundesgenossen abgezogen. nennung von: , Mert «erden wird. Schweden ps Stockholm. 4. b. Wie mehrere Stockholmer Zeitungen berichten, beginnt die schwedische Regierung ihre Truppen von Wand zurückzuziehen. Eine Kompanie der Götha-Garde ist ge- ' ftem nach Stockholm zurückgekehrt. Die schwedische Regierung hält den Zweck ihrer Expedition für erfüllt und trifft daher die genannten Maßnahmen. Den von Aland abziehenden schwe dischen Offizieren gab die Bevölkerung der Insel ein großes Fest. ps Stockholm, 4. 5. Der König von Schweden empfing heute dm deutschen Gesandten Baron Lucius in Privataudienz. Ich glaube, daß die allgemeine Idee der Deutschen ist, den - Kampf im Westen fortzusetzen, bis sie wirtschaftlich rm Osten vollständig festen Fuß gefaßt haben Sie hoffen, daß sie. wenn sie sich dort wirklich festsetzen, wenn ein« deutschfreund liche Regierung in Rußland besteht und sie die Hilfsquellen dieses reichen Landes zur Verfügung haben, dm Kampf Mit der ganzen Welt für immer fortsetzen könnten und un besiegbar wären.' Ich glaube, daß, wenn sie auf ihre eige nen Hilfsquellen angewiesen sind, sie nicht mehr lange den Kampf aushalten können. Ihr Plan ist also eine große Friedensoffensive, wenn sie die Verbündeten nicht n«der- ringen können. Diese Friedensoffensive wird sich vermutlich sehr wesentlich gegen England richten, das heißt, man wird Vorschläge machen, di« ihrer Meinung nach für England Anziehungskraft haben. Ueber da» Steuerprogramm der Regierung hielt aestem Unterstaatssekretär Schiffer in Frankfurt a. M. auf Einladung der Handelskammer eine Propaqandarede und trat für rasthe Muna der vorliegenden Aufgaben em. Dabei wie» er aus England hin, da« die neuen Riesenlasten parlamentarisch in 14 Tagen erledigt hatte. - pd Line Propaganda-Offensive. In d« „Nordd. Allaem. Ztg.- schreibt Oberstleutnant von Herwarth über feindliche Pro paganda und sagt: Wer an Propaganda spart, verschwendet an Blut. Da» ist zweifellos ein Grundsatz englischer Kriegführung. Jedenfalls weiß man aus dem Kriegsverlaufe, wer es nicht vor her wußte, welch Hohm Wett die Briten der Propaganda btt- messm. Wir dürfen uns nicht auf eine Erkundung oder Abwehr der feindlichen Propaganda beschränken, sondern müssen selbst die Offensive ergreifen. In Lieser Hinsicht müßten wir von unserm Feinden noch sehr viel lemen. Ihle ins Feld und hat, wie anläßlich seines Todes di« Kompanie rühmlich erwähnt, „mährend seiner Zugehörigkeit stets zu voller Zufriedenheit sich betätigt, den Kameraden stets mit gutem Beispiele vorangehend. In letzter Zeit war Ihle, was seiner Familie bislang nicht bekannt war, als Hilfskrankenträger beschäftigt. Tragisch war sein Tod. In «inen gewölbten Keller schlug eine schwere englische Granate ein, durchschlug das Gewölbe und verschüttete Kameraden von Ihles Kompanie. Der Führer, ein Leutnant, wollte mit mehreren Soldaten, darunter Ihle, den Verschütteten Hilfe bringen; da schlug eine zweite Granate ein und tötete Ihle. Am 26. April wurde dann Ihle zur letzten Ruhe eingebettet. Daheim beklagen eine junge Witwe mit emem Kind und zahlreiche Anverwandte den Tod des Landsmannes, der von seinem Familienkreis um so schmerzlicher empfunden wird, als schon zwei nächste Angehörige (Mar Uhlemann und Richard Hübner) ihr Leben fürs Vaterland gegeben Holland pH Berlin. 6. 6. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Der Verbauen einiger niederländischer Zollämter an unserer Grenze gab seit läWerer Zeit in verschiedener Richtung zu Klagen An- laß. Neuekdings warm Zollbeamte dazu übergegangen, deut schen Reisenden, die aus Holland nach Deutschland zurückkehrten, Kleidungsstücke unter der Begründung wegzunehmen und zu- rückzubehalten, daß diese Sachen in Holland emgekauft seien und entgegen dm Ausfuhrverboten über die Grenze gebracht werden sollten. Die Eingaben der Betreffenden, in welche diese dar- legien daß sie die Sachen schon vor der Reise in Deutschland besessen hätten, blieben wirkungslos. Die darauf erfolgten Be- schwerdm über dies Verhalten lind von amtlicher deutscher Seite unverzüglich bei der niederländischen Regierung zur Sprache gebracht worden und haben, wie wir hören, dazu geführt, daß die Rückgabe der weggenommenen Gegenstände zugesagt wor den ist. Wer in gleicher Sache noch Beschwerden vorzubringen hat, wird guttun, seinen Fall unter Angabe der erforderlichen Einzelheiten beim Auswärtigen Amt oder der Kaiserlichen Ge sandtschaft im Haag zur Kenntnis zu bringen. Rußland pr Amsterdam, 4. 5. Der frühere Zar, die Zarin und eine ihrer Töchter sind, da die Bauern der Umgebung von Tobolsk und monarchistische Gruppen ihnen zur Flucht verhelsen wollten, durch eine Verfügung des Sowjets nach Jekaterinburg überführt worden. Der Zarewitsch wird in der Verfügung nicht erwähnt. Lloyd Georges Stellung ernstlich erschüttert? pe Stockholm, 4. ö. Lloyd Georges Stellung gilt infolge der britischen Niederlage in Flandern als ernst erschüttert. Die Militärpartei, die infolge seiner Einmischung in rein militärische Angelegenheiten und infolge seines Eingreifens in die Dispo- fitionm der obersten Heeresleitung ihm in bitterer Feindschaft gegenüberfteht, läßt durch die ihr zur Verfügung stehenden Kanäle die Aufmerksamkeit de» Publikums auf diesen Mißgriff des Premierminister» hinlenken. In politischen Kreisen wird mit der Rückkehr Lord Robertsons auf seinen früheren Posten ernst- Hm lttrterhau» kam es kürzlich zu erregten Auseinandersetzungen zwischen Lloyd George und Lord Cecil. Cecil meinte schließlich, baß es Lloyd George um nichts anderes zu tun sei, al» um jein wertere« Verbleiben im Amte, während er gleichzeitig das neue Drängen der größten parlamentarischen Talente minder gelassen mit ansehe. _ OefterreichsAchgaru pö Wie«. 6. S. Der Ministerpräsident hat die Verhand lungen mit den Parteien bereit« ausgenommen, um die Wieder aufnahme der parlamentarischen Tätigkeit zu ermöglichen. Gestern hatte der Ministerpräsident Konferenzen mit den führenden deut schen Abgeordneten. Die Konferenzen werden auch mit den anderen Parteiführern in der kommenden Woche fortgesetzt. Gelingt es, eine geschloffene Mehrheit für die Regierungspolitik zu aewinnen, so ist damit eine Basts ge chaffen, von der auch die " ' " . Opposition möglich st. In parlamentaxisch et man damit, daß die Verordnung über die (i Kretshauptleuten m Böhmen Ende r wird. l hatten. Seliger Frieden umwehe das stille Grab im.fernen Westen! fK.M. 2er König an die Karabinier«. Se. Maj. der König hat dem Kommandeur des Karabinier-Regiments nach stehendes Fernschreiben gesendet: Das Regiment hat sich bei der Einnahme vonH... sowie bei H... und T... in schwierigsten Lagen hervorragend ge schlagen und der Armee im hohen Norden Ehre gemacht. Ich spreche hierfür dem Regiment meine vollste Anerkennung und wärmsten Dank aus. Se. Mai. der König hatte anläßlich des Heldentodes des Rittmeisters Freiherr o. Richthofen ebenfalls dem Kommandeur der Luststreiikräste sein herzlichstes Beileid mit Fernschreiben «usgedrückt. . , fK.M. Dis sächsischen Primen im Felde. Während Kron prinz Georg nach wie vor die verantwortliche Stelle eines Regimentskommandeurs, und zwar, wie bekannt, beim Jnf.-Regt. Nr. 104, im Westen inne hat, wird Prinz Friedrich Christian zur Zeit als Bataillonskommandeur eines Jnf.-Regt». im Osten verwendet, das auch an unseren Unternehmungen in der Ukraine teilnimmt. Mitten in den Kampfhandlungen an der Hauptfront im Westen steht Prinz Ernst Heinrich. Seine Vatterie ist eine der ersten gewesen, die über, die bisherige feindliche Widerstands linie hinaus in den schweren Kämpfen bei Poelkapelle und Langemarck vorgeschoben und in Stellung gebracht wurde. Die neue Batteriestelluna wurde von Feinde unter Feuer ge nommen. Umsicht und Kaltblütigkeit haben den Prinzen hierbei nicht verlaffen, durch seine persönliche Tapferkeit gab er seiner Batterie ein gute» Vorbild. Alle drei Prinzen erfreuen sich dauernder bester Gesundheit. fMJ Milchpreise. Die Landesfeitstelle schreibt uns: Bei der Neuregelung der Milchpreise im Oktober 1917 war in Aus sicht genommen, den Milchpreis im Mat 1918 um den „Winter preiszuschlag" von 2 Pfg. für das Liter herabzusehen, da man erwartete, daß die Landwirtschaft in der milchreicheren Sommer zeit auch bei einem etwas verringerten Milchpreise ihr Auskom men finden könne. Diese Hoffnung hat sich jedoch nicht erfüllt. Die Zahl der Milchkühe hat sich infolge der für die Fleischver sorgung nötigen Schlachtungen durchweg vermindert (im König- s reich Sachsen vom 1. März 1917 bis 1. März 1918 um rund 44090 Stück — 10'/, Proz. des früheren Bestandes), während die allgemeinen Unkosten der Milchwirtschaft gleich geblieben oder gestiegen sind. Bei dem überaus großen Mangel an Futter > aller Art befindet sich da« Milchvieh fast Überall in sehr schiech- , iem Ernährungszustände. Ferner hat die Dürre und Mäuse- plage des Vorjahres die Kleesaaten derart geschädigt, daß in diesem Jahre mit einer erheblich geringeren Grünfutterernte ge- . rechnet werden muß. Infolge dieser Umstände wird die Zu nahme de» Milchettraaes weniger groß und anhaltend sein als in anderen Jahren. Umso wünschenswerter und notwendiger für die Milchperforgung Sachsens ist es, daß die Landwirte durch Zukauf außersächstschen Nutzviehes die MilcheHeugung zu .steigern suchen. Btt den im Verhältnis zu den Schlachtvieh preisen außerordentlich hohen Äutzviehpreisen wird der Land- wirt aber zu diesem Zukauf von Nutzvieh begreiflicherweise wenig Neigung haben oder gar außer Stande sein, wenn er dabet nicht durch genügende Milchpreise seine Rechnung findet. In sofern erscheint gerade im Interesse der Verbraucher mit Rücksicht auf ihre Milchversorgung im kommenden Winter die Beibehal tung der bisherigen Mnchpreise unbedingt geboten. Auch in der Provinz Sachsen, deren Milchpreise für die des Königreichs Sachsen wegen der starken Milchlieferungsbeziehungen zur Stadt Leipzig von großer Bedeutung find, hat man sich zur Beibehal tung des bisherigen Milchpreise» entschloßen, um die Milchver sorgung der Großstädte und Jndustriebeznke zu sichern. s KM E» besteht etn sehr großer Mangel an Hartfutter und HAsenfrüchten für da» Heer. Kann durch freihändigen Ankauf der Bedarf nicht gedeckt werden, so muß er durch mili tärische Beitreibungen beschafft werden. Saathafer im weit gehendsten Sinne wird jetzt noch zum Preise von 450 Mark für die Tonne von den Proviantämtern angekaust. Bei einer eventuell einsetzenden militärischen Revision der Bestände wird falls Anmeldung erst btt Beginn der Revision erfolgt — „ noch 270 Mark für die Tonne bezahlt. N cht angezeigter oder erst btt der Nachschau festgestellter, verheimlichter oder entzogener Vorräten Harisutter oder Hülsenfrüchten wird ohne Bezahlung für verfallen erklärt und weggenommen. fM. I. Bewirtschaftung der Kirschenernt«. Im vorigen Jahre war die Kirschenernte vollständig dem freien Handel überlassen. Nur die Versendung von Kirschen war an das Erfordernis eines Verjandscheines geknüpft, der fast aus nahmslos antragsgemäß erteilt worden ist. Eine leidliche Belieferung der Bedarfsgebiete mit Kirschen ist jedoch.nicht erzielt Horden. Eine gewisse Regelung der VersorLUNg soll deshalb dieses Jahr eintreten. Ls sind folgende Maßnahmen m Aussicht genommen worden: Die Landesstelle für Gemüse und Obst wird auch in diesem Jahre von einer zentralisierten Bewirtschaftung der Kirschenernte absehen. Auch in diesem Jahr« soll der Handel mit Kirschen grundsätzlich frei bleiben und nur dk Beförderung an «in« V«rfand«janbnk gebundn worden. werden. Diejenigen Kommunalverbände, in denen reichlich Kirschen erzeugt werden, füllen den Bedarf ihrer Bevölkerung aus der eigenen Erikte decken, aber denjenigen Gebieten, in denen selbst wenig Kirschen wachsen, werden bestimmt« Ueber- schußgebiete zugewiesen werden, aus denen sie sich auf vertrag- mäßigem Wege versorgen können. Wo die Versorgung auf vertragmäßigem Wege mcht voll erreicht wird, haben di« betreffenden Ueberschußgebiete den Fehlbetrag der ihnen zu gewiesenen Bedarfsgebiete als Umlage zu decken. Die Kom- munalverbände werden durch eine allgemeine Verordnung des Ministeriums des Innern ermächtigt werden, zur Durch führung einer gleichmäßigen Verteilung der in ihrem Ge biete erzeugten Kirschen und zur Mfbnngung der erwähnten Umlage nötigenfalls eine gewiss« Bewirtschaftung der Kirschen in ihrem Gebiete eintreten zu lassen und erhalten das Recht, in Pacht- oder Lieferungsverträge über Kirschen «inzutreten. Bei der Verpachtung der staatlichen Kirschennutzungen wird den Pächtern die Bedingung auferlegt werden, ihre Ernte an den Kommünalverband des Erzeugerortes zu den behördlich festgesetzten Höchst- oder Richtpreisen abzuliefern, wenn dieser es verlangen sollte. Versandscheine für Kirschen sind btt dem Kommunalvorband des Versendungsortes, zu beantragen. f" Gunnersdorf. Herr Walter Neuhäuser, Sohn oes Zimmermanns Herrn Otto Neuhäuser, ist am 31. 3. d. I. infolge eines Kopfschusses im Felde den Heldentod fürs Vaterland gestorben. Der Gefallene diente bei Kriegsausbruch aktiv im Lcib-Gren.-Negt. Nr. 100. Er rückte sofort ins Feld. Dreimal wurde er im Laufe des Feldzugs verwundet; immer wieder ging er hinaus, später zum Gren.-Regt. Nr. 101, immer in der Hoffnung, als Sieger mit heimkehren zu können. Er wurde im Felde zum Unteroffizier befördert und war mit dem Eisernen Kreuz und der Fr.-Aug.-Med. in Silber und Bronze ausgezeichnet. Auch diesem braven, tapferen Krieger unserer Gemeinde wird die Heimat ein ehrendes Andenken bewahren. Er ruhe in Frieden! fa Eppendorf. Der Bäckerttbetrieb von Richard Hunger in Eppen oorf ist wegen grober Zuwiderhandlungen gegen die für da» Bäckereigewerbe gellenden Kriegsvorschrtsten vom 8. Mai ab bis mit 14. Mai d. I. polizeilich geschloffen worden. f" NiederUchtena«. Für Tapferkeit vor dem Feinde wurde Soldat Otto Weinrich, Res.-Jnf.-Regt. 241, Masch.-Gew.-Abt., Sohn des Herrn Gutsbesitzer Gustav Weinrich, mit dem Eis. Kr. 2. Klaffe ausgezeichnet. — Dresden. Ein Dresdner in Amerika gelyncht Nach einem Telegramm über Bern wurde jüngst in CollmsvlU (Illinois) ein Deutscher namens Robert Prager au» Dresden oon einer Volksmenge au» dem Untersuchungsgefängnis ent fernt und nach unbeschreiblichen Szenen im benachbarten Wald aufgehängt. Prager war von einem Nachbar der Spionage beschuldigt worden, weil er sich mit einer unbekannten Dame aus St. Louis deutsch unterhalten hatte, was von seinem Nach bar nicht verstanden wurde. In Wirklichkeit lag nicht Las ge ringste gegen ihn vor. Der Bürgermeister der Stadt weigerte sich, gegen die Schuldigen vorzugehen unter dem Vorwande, daß das Verbrechen außerhalb der Stadtgrenzen verübt wurde. Zur Entschuldigung des Mordes wird angeführt, daß ursprüng lich nur die Absicht bestand, Prager nach amerikanischer Lynch- praris zu teeren und zu federn. Leider tonnte man keinen Leer austreiben, und so entschlossen sich die Führer der Menge, den Verdächtigen auszuhängen. Prager konnte noch einen kurzen Abschiedsgruß an seine Eltern schreiben, die in Dresden leben sollen. — Die amerikanische Presse ist über diese immer häufiger werdende Lynchjustiz aufs tiejste bestürzt. — Leipzig. Der am 28. Februar 1918 gestorbene Ehren bürger Geheimer Rat Dr. Schill hat der Stadtgemeinde^lO 000 Mark vermacht, fällig nach dem Tode seiner Tochter. Die Zinsen dieses Kapital« sollen,zur Pflege seine», seiner Ehefrau und auch seiner Tochter Grabstelle, wenn sie in Leipzig sein sollten, Ver wendung finden. Soweit die Zinsen hiermr nicht aufgebracht werden, sollen sie der Jugendsürsorge und -pflege zugute kommen. fa Marbach. Der Backerelbetrieb von Robert Ahnert in Marbach tft wegen grober Zuwiderhandlungen gegen die für da» Bäckereigewerbe gellenden Kriegsvorschriften vom 8. Mai ab bis mit 14. Mai d. I. polizeilich geschloffen fa Eppendorf. Der Bäckerttbetrieb vc Gprechfaai Zum Schulbeginn Die Hoffnung, daß die mehrfach hi«r vorgebrachken Kla gen über den zeitigen Schulbeginn Erfolg haben würden, scheint sich nicht zu erfüllen. Offenbar ist an den maßgeben de» Stellen nicht bekannte welche Erregung in Elteisikrttsen darüber herrscht, daß gerade jetzt, wo wegen der mangelhaften Ernährung den Schulkindern «in ausreichender Schtaf mehr als je not tut, ihre Nachtruhe wieder so arg geschmälert wird. Die Gründe für die unglückliche Maßnahme sind un bekannt. Schwierigkeiten im Schulbetriebe können es nicht sein, denn mit der Verlegung des Vormittagsunterrichts von 7—11 auf 8 —12 Uhr wäre dem Uebel schon abgeholfen. Aber mögen die Gründe auch sonstwo liegen, obenan steht doch die Rücksicht auf das Gedeihen der Kinder. Und des halb darf die , Frage nur lauten: Leidet die Gesundheit der Schulkinder darunter, daß sie schon vor 6 Uhr, nach gewöhn licher Zeit also schon vor 5 Uhr, aus dem Schlafe gerissen werden? Die Beaniwortung dieser ausschlaggebenden Frage sollte man dem Arzte überlassen. Aber die Zeit drängt! 'Wer ohne Not die Gesundheit unseres Nachwuchses schädigt, versündigt sich ebenfalls am Vaterland«! Gachsenburg. Montag, abends 8 Uhr JünglingSoerein. DienStag Krauenverein. Borstandssitzung fällt auS wtb (Amtlich) Großes Hauptquartier, 6. Mak 1918. Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Deutscher Kronprinz Im flandrischen Kampfgebiet führten wir erfolgreiche Unternehmungen durch Gin feindlicher Teilangrifs südlrch von Loker scheiterte. Am frühen Morgen vorübergehender heftiger Artilleriekampf zwischen Ppern und Bailleul. Tags über lag nur der Kemmel unter stärkerem Feuer. Auf dem 'Nordufer der Lys, am La Bassee-Kanal und in einzelnen Abschnitten des Schlachtfeldes beiderseits der Somme lebte die Feuertätigkeit am Abend auf. Erkundungsgesechte und Vor stöße in die feindlichen Limen bei Hangard und südwestlich von Primont brachten Gefangene ein. Heeresgruppe Herzog Albrecht In Vorseldkämpfcn westlich von Blamont und mit Fran zosen am Hartmannsweiler Kopf machten wir Gefangerce. Von den anderen Kriegsschauplätzen izjchts Neues. Der Erst« Gcncralquartiermttster: Ludendorff. w Ans dem Haag, 6. 5. Der Reuter-Vertreter an der britischen Front meldet, es sei den Deutschen gelungen, trotz heftiger Gegenangriffe den Kemmclberg zu behaupten, was die Lage für di« Alliierten in diesem Abschnitt weiter schwie rig gestaltet. pr Amsterdam, 6. 5. Reuter meldet aus Tokio: Die russischen Behörden in Irkutsk haben die japanischen Dix»- konsuln und di« Vorsitzenden de» japanischen Verein» unter der Beschuldigung der Spionag« verhaftet. ,
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