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rankenberger Tageblatt Sonntag den 21 April 1VI8 77. Jahrgang 9 2 sitspüss» L" aub, l ! llsm englilcden?rop»gsnaL-vienlt mite --ZS-rW Ik« ,b- Wer«. Leipzig " (gefallen 'führ««« sowie die : stand. lands unersättliche Ländergier und die Sucht, «in möglichst großes Stück Land einzuhandeln, den strategischen Wert Helgo lands völlig unterschätzte und heute diesen Tausch ebenso bereut, wie wir mit dem eingehandelten „Hosenknopf" mehr denn je zufrieden sind. Gcmtiudeverdimdssparkllsse Niederwiesa 3'/» Prozerrt Tägliche Verzinsung. ver Weltkrieg Deutscher Abendvertcht wtb Vertin, 19. April, abends. (Amtlich.) Bon den Sch'.achtfronten nichts Neues. Nordwestlich von Moreuii hat der Franzose nach den Mißerfolgen des gestrigen Tages seine Angriffe nicht mehr erneuert. Tagesbericht des Admir al st aber wtb (Amtlich.) Berlin, 19. 4. Im Sperrgebiet de« Mittleres versenkten unsere Uboote 6 Dampfer und 5 Segler von zusammen etwa 20 099 Vrt. Außerdem ver nichtete ein Ubaot vor Biseria d'e französische Udootfatle „Medalaene" (149 Tonnen), einen mit zwei 7,5 cni-Ge- schjjtzs» bewafsn t n Zw.imastgafselscho rer mit Hilfsmotor und Funlentel gvaphss und machte 3 Mann der Besatzung zu Gefangenen. Der Chef drs Admjralstabrs der Martnr. Helgoländer Abkommen in England ausgelöst hatte. Fiel doch damals drüben das bezeichnende Wort, daß man einen Hosen knopf wcggegeben und einen guten Anzug dafür eingehandelt hätte. Blickt man aber heute nach aynähernd vier Kriegs- jähren auf das zurück, was Helgoland uns in dem Ringen s gegen die stärkste Seemacht und ihre zur See nicht zu unter schätzenden Verbündeten geleistet hat, so wird man zu der Einsicht kommen, das; der „Hoscnknopf" uns in diesem Welt kriege ungeheure Dienste von jetzt noch gar nicht abzuschätzen der Tragweite geleistet hat. Genügt doch allein schon oie Tatsache,'daß bis jetzt noch keine einzige englische Schifftgranale auf deutschen Boden gefallen ist, um überzeugend darzutun, welchen hochwichtigen Schutz das kleine Felseneiland Helgo land mit seinen weittragenden Geschützen unserer Küste mit ihren blühenden Handelsstädten und starken Marinsstützpunk- Gräver-Cmebüunft Von der westlichen Hälfte unseres Gottesackers soll derjenige Teil, der sich an das im Dor. jahr eingeebnete Stück anschließt und verfallene Gräber enthält, im Laufe dieses Jahres ein- geebnet werden. Dasselbe soll geschehen mit allen auf derselben Seite gelegenen Gräbern, die nicht gepflegt werden. , Wer das Grab seines Angehörigen erhalten zu sehen wünscht, muh es bi« zum 1. Juni 1918 Herrn Kirchkassierer Gemeindenorstand a. D. Otto anzeigen und die Gebühr für Wiederlösung entrichten bezw. das Grab in einen angemessenen Zustand bringen. Niederwiesa, den 29. April 1918. Der Klrchenoorstand. Pfarrer Dr. Flade, Dors. Während in den Ländern der Entente di« kriegsfeind liche Strömung zunimmt und immer lauter und lärmender sich Stimmen erheben, die die Ablehnung des deutschen Frie- densangebots durch den Vieloerband als di« grüßte Torheit und das größte Verbrechen schelten, glaubt der North.liffe^che Propagandao.enst noch immer mit dem kläglich zuschanden l gewordenen Schlagwort, daß das deutsche Friedensangebot ! aus innerer Schwäche erlassen worden sei, im Trüben fischen zu können. Bei Jerichow haben unlängst englische Flieger über den türkischen Linien ein Flugblatt abgeworsen, i^ dem. es heißt: „Der Krieg wird natürlich zu unseren Gunsten aus gehen. Deshalb hat uns Deutschland auch den Frieden an geboten, den wir aber zurückgewiesen haben." Glauben die Engländer wirrlich, m.t diesen verbrauchten Mitteln Erfolge erzielen zu können? Noch dazu in dem Augenblick, wo unter Hindenburgs Schlägen die Westfront wantt und englische Armeen zersplittert werden? Diese deut schen Siege und englischen Niederlagen kennt man in der ganzen Welt, und der deutsche Nachrichtendienst funktioniert, wenn auch tein Northcliffe an seiner Spitze steht, doch so gut, s daß die Kunde von Englands Niederlagen in der kürzesten ! Zeit zu den fernen Bundesgenossen im Orient dringt. Da kann die unentwegt zur Schau getragene englische Siegeszu versicht und die ges.ißentliche Verhöhnung des deutschen Frie densangebotes nur römisch wirken, denn alle Welt kennt Englands Nöte und Sorgen und hört seine beschwörenden Hilferufe an die Alliierten. Der englische Propagandadienst scheint nicht aus der Höhe der Zelt zu sein. in Nieder!., erzdorf, ein x Schrecken- die evang.- lkhr Kinder- , >/z9 Uhr HlgtgotteSd. Oesterreich. mst In der ten gewährt. Nachdem jetzt der Verlauf des Weltkrieges eine für die Alliierten immer ungünstiger werdende Wendung genom men hat und die Wagschals des Sieges sich merklich auf die Seite der Mittelmächte neigt, beginnt man auch, sich in Eng land mit dem Werte von Helgoland für das verhaßte Deutsch? land zu befassen. So schreibt die englische Zeitung „Statist" am 9. März in ihrem Leitaufsatz, daß die Abtretung Helgo lands an Deutschland daran schuld gewesen sei, daß die englische Flotte nicht alles hätte leisten können, was man von ihr erwartet hätte. Dadurch, daß Deutschland aus Helgo land einen starken Stützpunkt geschaffen hätte, wäre die eng lische Flotte gehindert worden, in der Ostsee ihre Pflicht zu tun, was jetzt vollkommen hoffnungslos sei. Wäre Helgoland englisch geblieben, so hätte man Deutschland nicht nur an der Besetzung von Riga und der baltischen Inseln 'verhindern, sondern auch Rußland auf tausend Weisen helfen und trösten können. Rußland sei ohnehin schon im Nachteil gewesen da-, durch, daß ihm die Dardanellen verschlossen waren. Aber die Abtretung Helgolands hätte seine nachteilige Lage nur noch mehr «verschlimmert. Diese Auslassungen des angesehenen englischen Blattes bieten für uns in mehrfacher Hinsicht Interesse. Geben sie uns doch Gelegenheit, sich dankbar der weisen Voraussicht unseres Kaisers zu erinnern, der sogleich in seinen ersten Ne- gicrungsjahren durch eine gütliche Verständigung mit Eng land den Pfahl in unserem Fleische, das einstige Gibraltar des Nordens, in unseren Besitz brachte. Ohne den Besitz von Helgoland wäre die deutsche Marine vor ein« ungeheuer schwere Aufgabe gestellt gewesen. Daß man aber in England den Verlust von Helgoland dafür verantwortlich macht, daß England den Ereignissen in Nußland tatenlos zuschauen mußte, wirkt wohl etwas belustigend, da nicht gut cinzusehen ist, inwiefern die schweren Marinegeschütze auf Helgoland der englischen Flotte den Weg nach der Ostsee'verlegen. Es sind vielmehr ganz andere Gründe taktischer Art, die der englischen Flott-, besonders nach den Erfahrungen der See schlacht vor dem Skagerrak, ein Vordringen in die Ostsee nicht ratsam erscheinen lassen. Unsere Marin«, die in dec Ostsee die unbeschränkte Herrschaft ausübt und die Zugänge in den Belten und am Sund nachdrücklichst bewacht, würde die Engländer mit ebenso blutigen Köpfen hdimschicken wie am 31. Mai 1916. Freuen wir uns aber imiyerhin, daß Eng- Eier-Verkauf in der städtischen Niederlage, Baderberg 6, Montag, den 22. d. M., vormittags >?s9 bis 12 Uhr an die Bewohner des 3. Brottartenbezirkes; Dienstag, den 23. d. M., vormittags V-9 bis 12 Uhr an die Bewohner de« 4. Brottartenbezirkes gegen Eiermarke Nr. 22. Auf eine Marke entMt 1 Ek. - Kleingeld ist mltznbrlngen. Die Answeiskarte ist vorzulegen. Stadtrat Frankenberg, am 20. April 1918. Äötadrgrundsteuer. Mit der am 1. April d. I. fällig gewesenen Stadtgrundsteuer befindet sich ein großer Teil der Steuerpflichtigen noch im Rückstand. - - Wir fordern hierdurch zur sofortigen Zahlung mit dem Bemerken auf, daß nach dem 28. dieses Monats mit zwangsweiser Beitreibung vorgegangen wird. , Frankenberg, am 18. April 1918. » »» » Der Stadtrat. Vie MiMaraeu-Zteiier Man schreibt uns: Das war gewiß eine Ueberraschung. Wer hätte geglaubt, daß jemals auf einmal Steuergesetze geschaffen werden sollten, die nicht weniger als drei Milli arden einbringen müssen. Freilich war es anzunehmen, daß einmal Steuern kommen würden, denn wie sollen die Zinsen der acht Kriegsanleihen aufgebracht, wie die anderen durch den Krieg entstandenen Mehrausgaben bezahlt werden. Und es gibt noch so viel zu besteuern. Man denke nicht, daß bei uns schon alles von 1>er Steuer erfaßt wird. Zwar, jeder Gegenstand, jeder Genuß, jedes Vergnügen alles bringt dem Staat heute schon etwas ein. Indessen: die Franzosen haben uns gelehrt, daß wir es doch noch besser haben als sie. Sie müssen sogar für Licht und Luft Steuer zahlen. Man wird lachen, und doch ist es so; denn in Frankreich zahlt man «ine Fenstersteuer. Durch die Fenster aber kommt Licht und Luft. Je mehr Fenster der einzelne hat, desto stärker ist er mit Steuern belastet. Was Wunder also, wenn der Franzose sich nicht danach sehnt, eine vielfenstrige Woh nung zu erhalten. Und wir haben auch keinen Grund über zu hohe Steuern zu seufzen, denn wir sind neben Amerika noch immer d^s wenigst besteuerte Volk. Wenn mit die Verhältnisse vor dem Krieg berücksichtigen, so ergibt sich auf den Kopf der Bevölkerung in Deutschland jährlich eine Steuer von 34.70 Mark, in Italien von 36.04 Mark, in Oesterreich von 39.26 Mark, in Frankreich von 63.19 Mark und in Großbritannien von 66.45 Mark. Dieses Verhältnis haben die Staaten auch jetzt noch beibehalten, nur Italien hat sich noch vor Oesterreich gestellt. Und es wird nicht überraschen, daß in allen Staaten, wie bei uns die Genuß mittel, also Bier, Braimtwein und Tabak am meisten heran gezogen worden sind. Deutschland brachte bisher auf durch Bier 1.95 Mark, durch Branntwein 2.74 Mark, durch Ta bak H.40 Mark jährlich aus den Kops der Bevölkerung. Oesterreich 2.52 Mark durch Bier, 2.90 Mark durch Brannt wein, 7.33 Mark durch Tabak, Frankreich 0.30 Mark durch Bier 6.74 Mark Mark durch Branntwein, 8.91 Mark durch Tabak, England 6.51 Mark.durch Bier, 11.54 durch Brannt wein, 8.97 durch Tabak und Amerika 2.85 Mark durch Bier, 7.81 Mark durch Branntwein und 3.77 Mark durch Tabak. Also selbst bei diesen, bei uns am höchsten besteuerten Genußmitteln ist Deutschland noch nicht so weit gekommen, wie die anderen Staaten. Und man wird hieraus schließen dürfen, daß sich auch eine höhere Belastung dieser Genuß- mittel noch ertragen läßt. Die Engländer trinken ja trotz der hohen Steuern aus Branntwein noch immer ihren Wisky und die Oesterreicher haben das Rauchen nicht eingestellt. Obwohl der Staat am meisten dabei verdient. S. . 4. k llbr. : : 8 Uhr «0 I-In°» 7°. r-em-j-hr. P o°ch mchmM-A-m da- kb-MN-P- Mi!-N-d d-r H,-° Stadtverordneter Rentner Robert Schramm on uns t . ... -inen Mann mit biederm, aufrechtem Sinn und einem qoldnen Herzen. Kein Falsch war an ihm; unbekümmert äußerte er freimistig d?e von chm als richtig ohne Am Andersvenke-den zu nahe zu treten. Freundlichkeit war über seinem gancen Wesen ausgebreiteb Er wollte keine Feinde haben. Unablässig Hilfe zn bringen wo und wÄ er' nur konnte, doch nickt wahlloch sondern nach gerechter Würdigung besonders der Armen und Kranken sich m Fürsorge an- znnehmen, war ihm tiefherzUch s Bedürfnis' und eine L bensaufgabe geworden, seit sein ihm lieb gewordener Beruf m dem er durch wele Jahrzehnte hm^ hatte, ihn nicht mehr vÄangte. Vielen Gebieten des öffentlichen Lebens, besonders auch der bedeutungsvollen Kleinarbeit desselben, galt sein unverdrossenes Muhen; kein Fehlschlag und eine ^blvsPkesthbe^ ^nen gefunden. Wir aber werden des freundlichen, allgemein geschätzten Mitarbeiters im Dienste unsrer Gemeinde nie vergessen. Frankenberg, den 18. April 1918 m Der Stadtrat. Dr. Irmer. Di- Stadtverordnete«. Dr. Babr. alt, edangel. -sgrs., Sold Nevin, Kr. - M. 7 T. chermersdors n. -/«II Uhr Braunsdorf, , den Krieg elch-Ungarn- Braunsdorf. . Amhain, m. Kollekte melnden in M für dir meinden in lax Wüstner 'ar Richard Bezirks- W Anzeiger Amtsblatt für die König!. AmtshaOtmamschH Mha, das König!. Amtsgericht und den Stadttat zu Frankenberg „ , i Sa. — Druck und Verlag von C. G. Roßberg in Frankenberg 1. S«. «erantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. inFrankenberg Der Wert von fielgolanS in Oielem Kriege Als im Jahre 1890 Sansibar und das Schutzgebiet von ' Witu gegen Helgoland an England abgetreten wurde, gab > es sehr viele Stimmen in unserem Vaterlands, die mit diesem j Tausch keineswegs einverstanden waren. Eine gewisse Nahrung > sand diese Unzufriedenheit durch die Befriedigung, welche das i -sse: M- Geschäft. L-W-SV luvx B