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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 24.04.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191804244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180424
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180424
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-04
- Tag 1918-04-24
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Monat
1918-04
-
Jahr
1918
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Keine Maifeier in Frankreich pf Berlin, 23. 4. (Prioattelegramm). 3 Gewerkschaften haben beschlossen, am I. Mai im Lage nicht zu feiern. mit ihrem Anhang nach wie vor aüf der Seite des Verbandes stehende Dynastie zu erhalten. In der Moldau hat sich unter der Bezeichnung „Bund der Eltern" eine Vereinigung gebildet, die mit Sicherem Nachdruck die Bestrafung jener fordert, die Rumänien in den Krieg gedrängt haben. Der Bund wird von der Re gierung fordern, daß sie sofort nach dem Friedensschluß die Politiker zur Verantwortung zieht, die das Vertrauen des Landes mißbrauchten und das allgemeine Unglück ver schuldeten. gehaltenen Parlamentsrede von einer abfälligen Richtung des Kurses der britischen Handelsschiffsverluste zu sprechen. In seinem Weißbuch täuscht er vor, daß der Welthandelsschiffs raum im Verlaufe des Krieges bis Ende 1917 nur 11,8 Mil lionen, Brt. Verluste erlitten Hütte, während der deutsche Admiralstab an Kriegs- und Seeverlusten unwiderleglich rund 5 Millionen Brt. mehr nachweist. Doch das Verfahren, mit dessen Hilfe die britische Admiralität das Wagnis unter nimmt, der gesitteten Welt daheim und über See diesen sinn fälligen Betrug vorzusetzen, ist entlarvt. Lloyd George und Geddes veruntreuen die Verluste von im militärischen Dienst fahrenden Schiffen, die sogenannten Marineverluste, Hilfs kreuzer, Wachfahrzeuge, Lazarettschiffe, sehr wahrscheinlich aber auch Truppentransporte und Munitionsdampfer, also gerade diejenige Beute, die unseren Unterseebooten besonders aus gesetzt ist. Diesen Sachverhalt hat laut „Times" vom 13. 12- 1917 im Unterhaus Dr. Mackmara auf eine Anfrage des Abg. Pringlo aufgedeckt. Nur diese Unterschlagung setzt das bri tische Kabinett in die Lage, der stürmisch Klarheit fordernden Meinung Englands eine scheinbar befriedigende Statistik zu unterbreiten. Schlimm bestellt ist es um ein Land, dessen Minister zu solchen Mitteln greifen müssen. Der Tag der ! Abrechnung wird kommen. Das englische Weißbuch zeugt nicht gegen, sondern für die Richtigkeit der amtlichen deutschen Angaben; zu einer mörderischen Waffe gegen die Defraudanten auf Ministersesseln wird es werden, seitdem wir den Betrug entdeckten. Geddes und Lloyd George stemmen sich der eher- ver Weltkrieg Deutscher Abendvertcht wtb Berlin, 22. April, abends. (Amtlich.) Von den Kriegsschauplätzen nichts Neues. Vie KiWort des Kaiser an Ole »alte« ' Die Abordnung des Vereinigten Landesrats von Est land, Livland, Riga und Oesel, die sich in diesen Tagen ins Große Hauptquarkker begeben hatte, ist vom Reichskanzler Grafen Hertling empfangen worden. Der Reichskanzler war beauftragt, ihr die Antwort des Kaisers auf den bekannten Beschluß des Vereinigten Landesrats mitzureilen. Danach gab der Kaiser seiner Freude Ausdruck darüber, daß die durch die deutschen Truppen befreiten Landesteile sich bereits ein Organ für ihre Vertretung nach innen und außen hin geschaffen haben. Der Kaiser ist bereit, den baltischen Landen den mili tärischen Schutz des Deutschen Reiches zu gewähren und sie bei der endgültigen Durchführung ihrer Loslösung von Ruß land wirksam zu unterstützen. Ebenso ist er bereit, sie auch formell als selbständigen Staat anzuerkennen. Er begrüßt ferner den Wunsch des Baltikums, aus Livland, Estland, Kurland und den vorgelagerten Inseln mitsamt der Stadt Riga einen einheitlichen geschlossenen monarchisch konstitutio nellen Staat mit eigener Vertretung und Verwaltung zu bilden und will dabei gern mit Rat und Tat zur Seite stehen wie auch die Schaffungen eigener Äandeseinrichtungen ermöglichen. Mit besonderer Freude und Genugtuung hat der Kaiser endlich den Wunsch entgcgengenommen, daß Baltikum an das Deutsche Reich durch Personalunion mit dem König von Preußen anzuschließen. Er sagt eine wohlwollende Prüfung dieser Bitte zu. Endlich wird auch der erbetene Abschluß der erforderlichen Militär-, Zins-, Verkehr-, Zoll-, Maß-. Gewichts- und sonstigen Konventionen in Aussicht gestellt. mn Entscheidung unserer Waffen mit Lug und verzweifelter Gewalt entgegen, sie werden Unglück haben. mütigkeit. Die neuen Steusrvorlagen Wie die „Tägliche Rundschau" hört, haben die bürgerlichen Fraktionen über die Stellungnahme zu den neuen Steueroor- lagen miteinander Fühlung genommen. Das Ergebnis kann man dahin zufammensasten, daß die Parteien die Vorlagen der Regierung als eine geeignete Grundlage für weitere Verhand lungen über die Aufbringung des Kriegssteuerbedarfs halten. Sie wünschen jedoch einen stärkerer Ausgleich zwischen der Be lastung des Besitzes und der Verbraucher, als er durch die Vor lage der Regierung gegeben ist. Insbesondere wird daran ge- dacht, die Knegsgewinnsteuer auch für physische Personen schon jetzt weiterer Lösung zuzuführen. Gedacht wird an eine Kriegs abgabe unter Schonung der kleinen Vermögen und Sparer oei schärferer Erfassung der Vermögensoermehrung während des Krieges. Wre das Blatt weiter hört, soll zur Beschleunigung der Angelegenheit die Steuervorlage an mehrere Unterausschüsse verteilt werden. Die Frage der Besitzsteuer soll dem Hauptaus schuß Vorbehalten bleiben. Für die übrigen Regierungsvorlagen sollen besondere Ausschüsse gebildet werden. Auf diese Weise hofft man, eine Durchberatung der ganzen Vorlage bis Anfang Juni zu ermöglichen. SScMcder Landtag Dresden, 22. April. Zweite Kammer Aus der Tagesordnung steht zunächst der anderweite Bericht der außerordentlichen Deputation über den Gesetzent wurf betr. das staatliche Kohlenbergbaurecht. Die Deputation beantragt durch ihren Berichterstatter Abg. Dr. Böhme (Kon>.) bei den zum Gesetzentwurf früher gefaßten Beschlüssen allent halben stehen zu bleiben. Es sei auffällig, daß die Verhand lungen über den Gegenstand so überaus geheim gehalten wor den seien. Abg. Müller (Soz.) erklärt als Mitberichterstatter im Namen seiner politischen Freunde, daß sie einem Kohlen- rcgalgesetz in der Fassung der 1. Kammer nicht zustimmen könnten. Abg. Nitzschke (Natl.) und Abg. Günther (F. Vp.) erklären sich mit den Anträgen der Deputation einverstanden. Finanzminister v. Seydewitz spricht die bestimmte Hoffnung aus, daß es gelingen werde, im Vereinigungsverfahren auf einer mittleren Lime zusammen zu kommen. Das Haus tritt einstimmig dem Anträge der außerordentlichen Deputation bei. Sodann werden nach der Vorlage erledigt die Einnahmen und Ausgaben bei den Kapiteln 55, 56 und 56a des ordent lichen Staatshaushaltsplanes, Tierärztl. Hochschule, sowie Phy siologisch-chemische Versuchsstelle und Physiologische Anstalt, vesterreichksch-ungarisch«» Tagesbericht wtb Wien, 22. April. Amtlich wird genkeldet: Der Geschützkampf an der Tiroler Südfront und in den Sieben Gemeinden hält an. Der Chef des Generalstabes. daß wir der Obersten Heeresleitung Vertrauen schulden und auch in den Tagen einer Kampfpause — wie den gegenwär tigen — dürfen wir in diesem Vertrauen nicht wankend werden. Die Oberste Heeresleitung wird es schon schaffen. w Bafel, 23. 4. Die Pariser Havasagentur verbreitet eine Meldung des „Echo de Paris", in der es heißt, daß die Zahl der amerikanischen Soldaten ständig wachse. w Berlin, 22. 4. Marschall Haigs Notschrei nach Ersatz- mannschasten, um die ungeheuren englischen Verluste auszu gleichen, wird immer dringender. Er richtet ihn nicht nur nach dem eigenen Mutterland und den englischen Kolonien, sondern ruft in erster Linie Englands Verbündete (die Franzosen, Ameri kaner, Belgier und Italiener) heran. Sie sollen dazu diene«, die gefährlichen klaffenden Lücken seiner Armee zu füllen. wi Bern, 22. 4." Wie „Humanitö" berichtet, hat der Ver- pflegungsminister im Kabinett Ribot, Violette, in den Wandel gängen der Kammer Erklärungen abgegeben, in welchen er scharf gegen Llemenceaus Politik Stellung nahm.' Er verstehe nicht, was Clemenceau dazu treiben konnte, den Kaiserbrief zu ver öffentlichen. Violette verurteilte gleichfalls die Politik Ribots aufs heftigste. Es sei unzulässig, daß Ribot den Brief bei sich behalten habe, ohne ein Dokument von derartiger Tragweite der französischen Regierung bekannt zu geben, während er es für richtig befunden habe, es Lloyd George und Sonnino mit zuteilen. Es sei dies nicht nur eine geheime, sondern eine per sönliche Politik. Tagesbericht des Admiralstabes Jin Mörz 689 ÜVV Br.-R^To. versenkt >. wtb Bechin, 22. 4. (Amtlich.) Jin Monat März sind insgesamt 689 VVV Brt. des für unsere Feinde nützlichen Handrlsschifssraumes vernichtet worden. Der unseren Fein de» zur Verfügung stehende Welthandelsschiffsraum ist so mit allein durch kriegerisch« Maßnahmen seit Kriegsbeginn un, rund 16 469 0VÜ Brt. verringert worden. Der Chef des Admiralstabes der Marine. * « * Wieder ein Markstein in unserer opferreichen, doch un vermeidlichen und von hohen sittlichen Zielen getragenen Aus einandersetzung mit England. Ein Monatsoerlust von 689 000 Tonnen bedeutet 31/2 vom Hundert, auf das Jahr umge rechnet 42 vom Hundert des gesamten den Westmächten für ihre militärischen und bürgerlichen Zwecke zur Verfügung stehenden Schiffsraumes, der nach amtlicher deutscher Berech nung am 1. Januar d. I. kerne 20 Millionen Brt. mehr betrug. Woher schöpft Geddes den Mut in seiner am 5. März Vie mmänilcbe KönigMage Ende dieser Woche wird Staatssekretär Kühlmann zu- . sammen mit Baron Burian sich zur Fortsetzung der Ver handlungen nach Bukarest begeben. Dadurch wird der ge plante Besuch des Barons Burian in Berlin etwas hinaus geschoben werden. Wenn die Unterzeichnung des Friedens vertrages in Bukarest bisher noch nicht zustande gekommen ist, so ist das daraus zurückzuführen, daß die Verhandlungen unsererseits von einer Koalition geführt werden, bei der ein Teil auf den änderen Rücksicht nehmen muß. Auf deutsche Hemmnis ist die Verzögerung jedenfalls nicht zurückzuführen. Die „Voss. Ztg." betont, die deutsche Politik habe bisher den Standpunkt vertreten, daß die Entscheidung über die rumänische Königsfrage in erster Linie Sache Oesterreich- Ungarns sei. Neue Wiener Meldungen deuten darauf hin, daß man dort die Gesichtspunkte, die gegen die Beibehaltung der gegenwärtigen Dynastie sprechen, stärker würdigt als bis her. Die „Voss. Ztg." spricht im Anschluß daran die Hoff nung aus, daß in Berlin die neue Wiener Auffassung nach Kräften unterstützt wird, zumal sie den Interessen der Mittel mächte, sicherlich mehr gerecht werde als der Versuch, die Mchtdaukwürdtged Rindfleisch gelangt Donnerstag, den 25. d. M.» von nachmittag» S Uhr ab an Minderbemittelte des . 1. Brottartenbezirkes Nr. 7V1 bi» 970 in der hiesigen Freibank zum Verkauf. — Die Hälft« der an sich erforderlichen Kleischmarken find abzugeben. — Die Au»weiskart« ist vorznlegen. Stadtrut Frankenberg, den 23. April 1918. kW»« politische Nachsicht« Die Litauische Frage pd Berlin. 23. 4. Die „Düsseld. Nachr." hören: Der Kron prinz von Sachsen ist heute in Berlin eingetroffen und wird ,m Laufe des heutigen Tages die parlamentarischen Führer, und morgen die Staatssekretäre und Staatsminister bei sich sehen. Wie die ^Düsseld. Nachr." von gut unterrichteter Seite erfahren, wird die Lösung der Litauischen Versassungsfrage in dem Sinne erfolgen, daß eine Personalunion mit dem König reich Sachsen yerbeigesührt wird, oder zum wenigsten ein säch sischer Prinz für Litauen in Betracht kommt. Keine überschwängliche Hoffnung pd Der „Berliner Lokal-Anz." führt aus: So sehr es auch zu wünschen ist, daß wir einen möglichst großen Teil der furcht baren Lasten unseren Feinden ausbürden, so wäre es doch ein unverantwortlicher Leichtsinn, wenn wir mit einer Kriegsent schädigung als mit einer feststehenden Tatsache rechneten. Die Reichstagsmehrheit hält zusammen pd Berlin. 23. 4. Der Ausschuß der Mehrheitsparteren des Reichstages trat gestern zu einer Besprechung zusammen. Es ergab sich über alle verhandelten Fragen weitgehende Ein An Stelle des von Gunnersdorf verzogenen Friedensrichters Bennewitz ist der Bahnhofs Vorsteher i. R. Herr Emil Hermann Rudert in Gunnersdorf als Friedensrichter Mr den Gemsinvebezkk Gunnersdorf ernannt und am 9. April 1918 in Pflicht genommen worden. Frankenberg, den 2ü. April 1918. v. 93/18. Königliche- Amtsgericht. Medizinal- und Veterinärpolizei, Ablösung von Apotheken oerbietungsrechten, Staatliche Schlachtviehversorgung und Staatliche freiwillige Viehversicherung, ferner die Kapitel betr. Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe zu Leip zig, Tertilindustrie zu Plauen mit Zweiganstalt, weiter betr. landwirtschaftliche Versuchsanstalt zu Leipzig-Möckern und Statistisches Landesamt. Westen w An der Westfront, die sich von der Nordseeküste bis an-die Adria hinzieht, bildet Frankreich das Zentrum der Verteidigung. Die ßewaltige Aufgabe, die Westfront nieder zuringen, kann nur stückweise erfolgen. Wir schufen uns in der Richtung auf Amiens den zentralen Angriffsraum und drangen hier 80 Kilometer tief in feindliches Gelände ein. Von den anderen Teilen der Front mußte der Feind frische i Truppen zur Unterstützung an die Amiensfront hinüberwrrfen und schwächte diese so durch Abziehen der Reserven. ' Die zweite Phase der Offensive begann, als wir den ' rechten Angriffsflügrl der Schlachtfront bei Armcntieres be drohten und in acht Tagen 30 Kilometer tief vorstießen. Die jahrelang sorgfältig vorbereitete Front wurde durch- brachen. Der Vorstoß setzte zuerst südlich, dann nördlich Armentieres ein, zuletzt in der Flandernfront. Unsere bei Armentieres vorgeschobenen Stellungen bedeuten eine bestän- > dige Bedrohung von Arras. Im Norden wurde Ppern zum Drehpunkt der Angriffsfront. Hier muß der Feind' sorgfältig angelegte Stellungen durch lebendige Kraft ersetzen. Der Kamps in den ersten vier Wochen wurde infolgedessen in erster Linie gegen die Reserven des Feindes geführt, die zum größten Teil vernichtet wurden. Dem Endziel des gewaltigen Ringens, . der Entscheidungsschlacht, kamen wir dadurch bedeutend näher. Die Hauptlast der Verteidigung tragen nach wie vor die Franzosen, deren Neferveregimenter an den verschiedensten Stellen der Westfront bereits auftauchton und immer mehr und mehr geschwächt werden, wozu das völlige Versagen der englischen Führung das Ihrige beiträgt. Auch General Foch kann an der Gesamtlage nichts mehr ändern, da er die überall wankenden englischen Linien stützen muß. Die Eng länder verwüsten auf ihrem Rückzüge die blühenden Provin zen Frankreichs und tragen so das Ihrige zur finanziellen Schwächung Frankreichs bei. Die Kampfpause w In einzelnen Kreisen, die offenbar von der Voraus setzung ausgegangen sind, unsere Offensive im Westen werde innerhalb 14 Tagen zu einer völligen Niederlage" der Entente führen, ist man über die augenblickliche „Stockung" beunruhigt. Nichts aber ist falscher als eine solche Stimmung. Die deutsche Heeresleitung hat von Anfang an die schweren und lang andauernden Kämpfe, die uns im Westen bevorstanden,' nicht gering veranschlagt. Wir dürfen nichts überhasten Und nichts übereilen. Wir wollen unsere Erfolge vielmehr mit möglichst geringen Verlusten erzielen und dazu brauchen wir gründliche Vorbereitungen. Die Oeffentlichkeit darf die Geduld nicht verlier.», Wir müssen uns immer wieder vor Augen halten, Iren in Indien werden die Pässe zur Heimkehr verweigert pe Genf, 23. 4. Der „Temps" meldet aus London: Die Negierung verweigerte allen Iren in Indien die Pässe zur Heim kehr, um sie an einer Agitation zu hindern. „L'Eclair" berichtet von einer Propaganda der amerikanischen Iren gegen die Wehr- vflichtoorlaae. Wilson plane strenge Maßregeln. Dagegen sagen die Sozialisten in Paris, Lloyd George wolle sich durch die von vornherein unmögüche Vorlage einen ehrenvollen Abgang sichern, weil der Sturz der Regierung ohnehin unvermeidlich set. Die Unruhen in Irland pe (Privat-Telegramm.) In Irland floß bereits Blut. Eine Polizeiftation am Bahnhof Gortatlea wurde von den Sinnseinern angegriffen, die den anwesenden Schutzleuten die Waffen abnehmen wollten. Andere Schutzleute kamen hinzu und feuerten auf die Sinnkeiner. Ein junger Mann wurde ge tütet und ein zweiter tödlich verwundet. Türkei Die Kampfe in Palästina , bt Während die Franzosen und Engländer sich all der West front bet ihren vergeblichen Angriffen blutige Köpfe holen, sind mehrere englische Kavalleriebrigaden, die einen Vorstoß auf dem östlichen Jordanufcr unternahmen, zurückgeworfen worden, und haben auch dort im Artillerieseuer schweifte Verluste erlitt««. Prüfung -er Geschäftsführung der Kriegslieferanten pd Bertin, 22. 4. Der Hauptausschuß des Reichstages (Unterausschuß für Kriegslieferungen und -Gesellschaften) beriet am Montag über die Frage, welche Gesellschaften zuerst einer Prüfung hinsichtlich ihrer Gejchäftsgebarung unterzogen werden und wie das geschehen solle. Man einigte sich dahin, zunächst diejenigen Abgeordneten, die bereits bei den Kriegsgesellschasten tätig sind, zur Berichterstattung heranzuziehen. General Scheuch empfahl, die einzelnen Beschwerdepunlte zunächst von den als - Berichterstattern bestellten Abgeordneten durch Aussprache mit den zuständigen Referenten des Kriegsamts bezw. den Kriegs gesellschasten prüfen zu lasten. Den, wurde entsprochen. Oberst leutnant Köth machte sodann Mitteilungen über die Gewinne der Kriegsgesellschasien. Von solchen könne man vorerst nicht sprechen, da vor Abschluß des Krieges nicht zu übersehen sei, wie die Bilanz sich gestalte. — In der nächsten Sitzung wird die Forderung der Eisen- und Stahlindustriellen aus Erhöhung der Preise für ihre Erzeugnisse verhandelt werden. Ein Brief der Kaiserin Zita an den Papst pö Eens, 23. 4. Das „Journal de debats" behauptet, daß kurz nach dem Briefe des Kaisers Karl an den Prinzen Sirius auch die Kaiserin Zita einen Brief an den Papst geschrieben habe, in dem sie ihn ersucht, seinen Einfluß für den Frieden geltend zu machen. Oesterreich-Ungarn pö Budapest, 22. 4. Wie in politischen Kreisen bestimmt verlautet, ist Handesmintster Joseph Szierenyi mit der Kabinetts bildung betraut worden und mit den Parteien bereits in Fühlung getreten. Die Basis seiner Verhandlungen dürfte vor allem eine Verständigung in der Wahlrechtssrage sein veutlcber Keicbmg 15V. Sitzung,Montag, 22. April. Vizepräsident Dr. Paasche eröffnet die Sitzung um 3 Uhr 15 Minuten und gedenkt, während das Haus sich erhebt, des Äblebens des Herzogs Friedrich II. von Anhalt. In einem Telegramm hat der Vizepräsident die lebhafte Anteilnahme des Reichstags zum Ausdruck gebracht. Vizepräsident Dr. Paasche.weist dann auf den über aus großen Erfolg der achten Kriegsanleihe hin. Mehr als 141/2 Milliarden Mark hat das deutsche Volk im vierten le» Kriegsjahre aufgebracht. Dieses hocherfreuliche Ergebnis wird hoffentlich mit dazu beitragen, daß die neutralen Staa ten und auch unsere Gegner davon überzeugt werden, daß die deutsche Kraft wie an der Front, so auch in der Heimat ungebrochen ist. (Beifall.) Dieses Ergebnis ist ein Beweis dafür, daß das deutsche Volk imstande ist, alle Anforderungen, die gestellt werden, zu erfüllen. Dieser Sieg in der Heimat wird uns ebenfalls dem Frieden näher bringen. (Lebh. Beif.) Eingegangen ist das Gesetz zur Aufhebung des H 153 der Gewerbeordnung und das Arbeitskammergesetz. Die Debatte über den Etat der Reichseisenbahnen wurde fortgesetzt und beerbet. Mehr als über die Verhältnisse an den reichsländifchen Bahnen sprach man über das Hob- bingsche Retlamemonopol für das Gebiet der preußisch -hes sischen Eisenbahngeineinschaft und für die Reichslande. Weiter hin sprach sich der Reichstag über die Einsetzung eines Fach ausschusses zur Prüfung einer weiteren Vereinheitlichung des Eisenbahnwesens aus.
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