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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 19.04.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191804198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180419
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180419
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-04
- Tag 1918-04-19
-
Monat
1918-04
-
Jahr
1918
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Erstich steht zur Vorberatung das Dekret über Nach träge zu dem ordentlichen und außerordcntl. Staatshaus haltplan auf die Jahre 191,6 mid 1917 und einen weiteren Nachtrag zu den Finanzgesetz auf'dieselben Jahre. Finanz minister von Seydewitz begründet das -Dekret: Es enryält Nachträge von gemeinjührig über 11 Millionen M., 'das fei der höchste Nachtrag, der je vorgelegt worden 'sei. Das Dekret wird an die beiden Finanzdeputationen /c und 8 ver wiesen. Wachs für die deutsche Kriegswirtschaft in die Heimat mit gebracht. Der Chef des Admiralstabes der Marine. O«fterreichisch-ung arischer Tagesbericht wtb Wien, 17. April. Amtlich wird gemeldet: An zahlreichen Stellen der italienischen Front wurden feindliche Erkundungsabteilungen abgewiesen. Der Chef des Eeneralstabcs. Osten Trennung Petersburgs van Moskau? o Unter Vorbehalt meldet der Petersburger Korrespon- deirt des „Petit Parisien": Sinowjew verhandele als Vertreter des Petersburger Sowjets in Moskau über die Trennung Petersburgs v"on Moskau und die Bildung einer neuen nordrussischen Republik aus den Gouvernements nördlich der Wolga und Kama mit Petersburg als Hauptstadt. Eine , andere Depesche schildert die innrer Lage Rußlands als entsetzlich; die Arbeit steht veuttcder ftetcdrtsg Berlin, 17. April. Auf der Tagesordnung steht die zweite Lesung des Posthaushaltetats. Abg. Meyer, Herford (natl.) erstattet den Bericht des Ausschusses und bittet um unver änderte Annahme des Haushaltplanes m der Fassung des Haushaltausschusses. Notwendig sei eine Erhöhung Ler Ge hälter der gehobenen Unterbeamten, wie sie bereits voriges Jahr vom Reichstag beantragt wukde. Staatssekretär Rüdlin: Die Mehrausgaben des Haus haltplanes entfallen zum größten Teil auf die fortlaufenden Ausgaben, besonders auf das Fuhrwesen und auf das Fern sprechkabelnetz. Die einmaligen Ausgaben sind weniger be dacht. Insgesamt haben wir cs mit einer Mehrausgabe von 7,9 Millionen Mark zu tun. Mit Rücksicht auf'die Verhält nisse des Krieges i'st mit der Errichtung neuer planmässiger Stellen sparsam vorgegangen worden. D'ie Ausgaben werden wesentlich beeinflußt von den Teuerungszulagen für die Ar beiter und den um ein Vielfaches gestiegenen Materialpreis. Die Postbeförderung durch die Straßenbahnwagen "habe sich bewährt. Sie wird nach dem Krieg beibehalten werden. Den Teuerungsverhältnissen haben wir durch besondere Zu lagen zu begegnen versucht. Die Postdiebstähle fallen nur zum Teil den Beamten zur Last. Die Feldpost hat mit gewaltigen Schwierigkeiten zu kämpfen, eine große Zahl pflichttreuer Beamter hat am Sortiertisch oder auf dem Kutschbock den Tod durch feindliche Geschosse gefunden. Zum ersten Male wird den Beamten in diesem Sommer der volle Erholungsurlaub wie vor dem Kriege gewährt werden. Auch unter den schmierigen 'Verhältnissen wird die Beamtenschaft weiter treu ihre Pflicht tun. Abg. Nacken (Ztr.): Eine große Zahl von Postbeamten hat den Tod fürs Vaterland gefunden. Ehre ihrem An denken! (Bravo.) Nach Möglichkeit sollten Pnterbeamtr in höhere Stellen einrücken. Die Entschädigungen für die Post- agenten genügen nicht. Staatssekretär Rüdlin: Die Mehrzahl der Post diebstähle betrifft das nichtständige Personal. Wir haben durch bessere Beleuchtung dem Uebelstande abzuhelfen gr- , fücht. Viele Päckchen verschwinden schon vor her Einlieferung ' aus "dem Wege zur Post durch'Hausangestellte. Ein weiterer - Teil verschwindet beim Eisenbahntransport, wo die Dieb- j stahlsmöglichkeit weit großer ist als bei der Post. Den ' Wünschen der Postagenten und Postverwalter ist durch eine Aufbesserung in den letzten Monaten schon entsprochen worden. Abg. Tau bad el (Soz.): Die Post- und Telegraphen- verwaltung sollte lediglich ein Verkehrsinstitut sein, statt dessen wird sie als ein Zuschußinstitut für die Reichsmittsl angesehen. Das beweist auch die wiederum geplante Reichs abgabe unter den Steuervorlagen. Die Postdiebstähle sind ein betrübendes Zeichen kür das Sinken der Moral. Die größte Gemeinheit aber sind die Diebstähle an Feldpost- Päckchen. Abg. Hubrich (f. V.): Publikum, Presse, Parlament und die ganze Beamtenschaft erwarten vom neuen Staats sekretär, daß er die alten zahlreichen Klagen beseitigt, Pir die sein Amtsvorgänger kein Verständnis hatte. Aie Warte zeit beim Anfrücken höherer und mittlerer Beamten ist zu lange. Besonders ungünstig ist die Assistentenklasse gestellt. Auch die Bezahlung der Beamtinnen und Unterbeamtinnen muß erhöht werden. Nicht nur Wohltaten, auch Rechte und Freiheft sollten den Beamten gewährt werden. w Berlin. 17. 4. Die Zerstörung Laons durch die Fran zosen. Das Btadtinnere von Laon erhielt auch am 16. April wieder über 200 Schuß schwerer Kaliber. Die Stadt wurde erneut schwer beschädigt. w Berlin, 17.4. Nordöstlich Arras bis in Gegend Albert war tagsüber die feindliche Artillerie lebhaft, nach Einbruch der Die Rückenbedrohüng von Ppern und Bethune w Der „Basler Anzeiger" berichtet: Bis heute sind die putschen Svitzen an der britischen Nordsront 18 Kilometer tief n di« englischen Linien eingedrungen. Deutsche Bortruppen überall still. Die Eroberung der Petroleumstadt Batum, bisher russisch, am Schwarzen Meere, durch die Türken, denen es im Friedensvertrage mit der Republik Rußland überlassen war, ist für das Osmanenreich und seine Verbündeten von größ ter Bedeutung. Das Petroleumgebiet von Batum ist nächst dem nordamerikanischen das größte der Well; es bedeutet a,so für die Türken eine lehr wertvolle politische und wirtschaftliche Stärkung und für Deutschland und Oesterreich-Ungarn eine Sicherung ihre« Petroleumbcdarfs. Der Amerikaner droht be kanntlich Deutschland mit einer wirtschaftlichen Sperre nach dem Kriege. Er wird froh sein, wenn er seinen Petroleumvorrat Wohnsitz in das Ausland verlegen, noch persmialsteuerpflichtig gegenüber dem Reich und den Bundesstaaten erklärt werden. Sie würden also auch für alle Steuern aufkommen müssen, die innerhalb dieser fünf Jahre eingeführt werden. Diese Be stimmung lehnt sich an ähnihye Vorschriften in den preußischen Steuergesetzen und im Kriegssteuergesetz au. Als Sicherheits leistung muß von den Abwandernden der fünfte Teil ihres Vermögens hinterlegt werden. Für Zuwiderhandelnde sind strenge Strafen vorgesehen, außerdem aber auch das Verbot ihrer Rückkehr, das also einer Ausweisung gleichkommcn würde. Um zu verhindern, daß ein: solche Abwanderung des Ka pitals stattfindet, sollen die letzterwähnten Bestimmungen auch auf die Ehefrau uckd die Kinder der Betreffenden erstreckt werden. Selbstverständliche Ausnahmen sind für die soge nannten Ausländsdeutschen, die im Ausland tätigen „Pioniere des deutschen Handels", vorgesehen. SScblllcber rsnOtsg Zweit« Kammer wl Dresden, 17. April 1918. Zunächst werden zu einigen Kapiteln des Rechenschafts berichts auf die Jahre 1914 und 1915 betr. den Geschäfts bereich des Ministeriums des Innern die vorgekommenen Etat überschreitungen nachträglich genehmigt. Zu Kapitel 57 des ordentl. Staatshaushaltplanes, Landarmen- und Fürsorge erziehungswesen betr., beantragt der Berichterstatter die Aus gaben nach der Vorlage mit 2 980 000 M. zu bewilligen. Abg. Held (Soz.) meint, das Fürsorgegesetz atme einen Poli zeigeist. Abg. Kleinhempel (Natl.) widerspricht dem Vorredner. Das Fürsorgegesetz sei ein Vorbeugegesetz. Die Fürsorge erziehung spreche zunächst das Vormundschaftsgericht aus. Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. Koch erklärt, die Regierung liege es fern, das Fürsorgegesetz im Polizeigeiste anzuwenden. Die Einstellungen werden bewilligt. Weiter steht zur Beratung Titel 11 des mißerordenU. Staatshaushaltplanes für 1918/19, Vermehrung der Güter wagen betr. Abg. Günther beantragt namens der Finanz deputation 8 die angeforderte Summe von 24 686 000 M. nach der Vorlage zu bewilligen. Abg. Dr. Niethammer (Nail.) beklagt sich darüber, daß nicht genug Güterwagen gebaut worden seien. Das räche sich jetzt. Ueberdies stünden 10 000 unserer Wagen in Oesterreich. Wenn sich die Bundes regierungen in der Vahnoerwaltung eine Monopolstellung gesichert hätten, wüßten sie auch für die Befriedigung der Bedürfnisse des Verkehrs Sorge tragen. Bei dem Neubau und der Reparatur von Wagen sollten neben den staat lichen Werkstätten auch private Betriebe beschäftigt werden. Schließlich wendet sich Redner gegen Lie jetzt wieder äufge- nommenc Kontrolle der Fahrkarten während der Fahrt, die große Gefahren für das Zugpersonal mit sich bringe. Finanz- minister v. Seydewitz erklärt, der sächsische Wagenpark sei von jeher der reichhaltigste gewesen. Heute erfolge die Vermehrung der Wagen nach den Bestimmungen des Staats bahnwagenverbandcs. Mit dem Neubau von Wagen werbe künftig auch die Privatindustrie betraut werden. Es seien schon Aufträge an Fabriken in Bautzen, Löbau und Dresden vergeben worden. Aus eine Bemerkung des Abg. Lastan antwortete Finanzminilter von Seydewitz, die Löhne der Arbeiter in den Werkstätten würden eingehend geprüft und zu diesen Prüfungen auch Arbeiter hinzugezogen. Das Haus bewilligt die Forderungen nach der Vorlage. stehe» nunmehr 8 Kilometer von Hazebrouck entfernt. Di« Rückenbedrohüng von Ppern und Bethune wächst damit be ständig- Ebenso ist die ganze anschließende Linie gege.-. Lens und Arras schwer bedroht. Bei Meroille stehen die Deutschen genau 40 Kilometer näher am Meere als die Engländer in ihrer bisher noch gehaltenen Stellung. Die Gefährdung von Hazebrouck w Schweizer Blätter betonen, daß trotz "der Verlangsa mung des deutschen Norrückens an der britischen Nordfront . I die Lage für die Engländer unvermindert ernst bleibe. Der I „Zürcher Anzeiger" berichtet, daß weitgreifende Veränderungen I der englischen Front in Flandern unvernreidlich geworden Deutscher Abe«db«rtch1 I seien, nachdem Bailleul gefallen und Hazebrouck kaum mehr wtb Berlin, 17. April, abends. (Amtlich.) I lange zu halten sei. Auf dem Schlachtfelde der vorjährigen Flandernschlacht I Die französischen Todesbataillone wurden Poeltapelle und Langemarck genommen. i w Seit dem 21. März verwendet Großbritannien die Fran- I zosen nach der Art wie seinerzeit die Russen ihre Todesbatalllone Tagesbericht des Admiralstabes I einsetzten, lleberall dort, wo der deutsche Angriff die britischen ' Taacsberi 4, t n - « Sl k,»i, n I n n i, - « I Stellungen zu durchbrechen droht, müssen französischen Truppen -mn» R-rn» iv a ..... u;. einsprinaen. Nach eiligstem Antransport werden sie sofort in 4- (Amtlich.) Im Spec.g.biet um die I Schlacht geworfen und vornehmlich zur Durchführung der Azorenwurden von einem unserer Unterseeboote m de» I Gegenangriffe bestimmt. Infolgedessen lind die französischen lrtzten Woch en 5 Dampfer und 2 Segler versenkt. Hier- I Verluste besonders schwer. Der jüngste Einsatz französischer Truppen von waren bewaffnet der griechische Dampfer „Kithira" von I lm Nordteil der englischen Front zum Gegenstoß »egen den von 2240 Bit. und der französische Dampfer „Qued Sebon" von I den Deutschen eroberten Ort Meters» hat die Franzosen besonders 1540 Brt. Auf letzterem befanden sich 150 Soldaten. D ie ß hoheBlutopfer gekostet. Geschütze, je eine 9-Ztm.- und 7,5-Ztm.-Kanone, wurden er beutet. Die für unsere Feinde bestimmten Ladungen waren besonders wertvoll, sie bestanden aus Palmöl, Palmkcrneu, Erdnüssen, Baumwolle, Gummi, Wachs, Eisen und 'stahl. Das Unterseeboot hat 27 Tonnen Gummi und 5 Tonnen Bei der ErstürmungLvon Wutschaete I In einem sehr bevölkerten Stadtteile wurde der 1. und wurden über 400 Mann, darunter 18 Offiziere, gefangen ge- I 2. Stock eines Mietshauses herabgedrückt. Durch die Fern nommen. Die eingebrachte Beute beträgt 4 Geschütze, darunter I bcschießung entstanden an demselben Tage auch einige Brände, ems schwersten Kalibers und em^ Clemenceau in Person zuschaute. Infolge der fort- dauernden Beschießung traf man Vorbereitungen, um 100 000 hier warf ihn ein umfassender Angriff zuruck, der ibn an den l Höhen westlich und nordwestlich des Dorfes traf. Von 8 Uhr I Lande unteiMbrmg^ .. . abends ab führten die Engländer drei starke Gegenstöße gegen I Amster^m, 17. 4. „Times erkhrt aus die neugewonnen deutschen Stellungen. Sie wurden sämtlich I Parlament habe die Absicht, die Erpeditlons- unter hohen blutigen Feindverlusten abgewiesen. Desgleichen I scheiterte ein Vorstoß zweier englischer Kompanien zwilchen I Manner und Witwer ohne Kinder bis zum 45. Lebensjahr Wytschaete und Wulvergem. Bei der Erstürmung von Wyt- I aufgerufen weroen. schaete schlossen sich die südlichen Nachbartruppen dem Vorgehen ! an. Sie nahmen m kühnem Anlauf die Höhen nördlich vom i vU B^kim?' (durchschnittlich im Jahre eine Mrd«ung Westausgange des Dorfes Wulvergem. Hierbei wurden über l von 5000000 Tonnen) welche unter deutschem Feuer liegen» 300 Gefangene gemacht. Am gleichen Tage wurde der Eng- I wurde teüweise emgHellt. In e^erKonfttenzzwMen Clemen- länder auw über den Douve-Bach zurückgeworfen, wo er unter ! U"": "ud Petcnn, dre an Ort und S^lle stattfand, sollen schwersten Verlusten vergeblich zähesten Widerstand geleistet hatte. Borbereitungen getroffen worden sein, die Bergwerk« nötigenfalls w Berlin, 17. 4. Am Mittag des 16. April war Meteren l «lausen. .. in umfassendem Angriff genommen. Am Nachmittag setzten drei starke planmäßige Angriffe mit Tankunterstützung ein, um den Deutschen den in Richtung auf Laestle erkämpften Geländegewinn wieder zu entreißen. Unter außerordentlich schweren Verlusten, vor allem der massierten französischen Truppen, wurde der Angriff restlos abgewiesen. Auch weiter südlich richtete sich gegen unsere Stellungen beiderseits von Vieur Berquin 8 Uhr 45 Mi», abends nach einstündiger Artillerievorbereitung ein starker feindlicher Angriff. Auch er brach im deutschen Artillerie- und Maschinengewehrfeuer blutig zusammen. Am selben Abend versuchte der Feind nach Artillerievorbereitung und unter Einsatz zahlreicher Schlacht flieger einen Vorstoß gegen unsere Stellungen am Clarence- Fluß. Während dieser glatt abgeschlagen wurde, hielt unsere Artillerie einen weiteren feindlichen Angriff gegen Locon durch Feuer nieder. Der 16. April ist für die Engländer und Franzosen infolge ihrer oft wiederholten und stets vergeblichen Gegenangriffe ein besonders blutiger Tag. Mit der Eroberung von Langemarck und Poelkavelle mußten die Engländer den Deutschen zwei Orte überlassen, welche sie während der Flandernoffensive im Jahre 1917 unter den schwersten Verlusten und trotz vielfacher Ueberlegenheit an Zahl und Material erst nach wochenlangen Kämpfen erobem konnten. Poelkapelle besetzten die Engländer am 4. Oktober 1917 nach über zweimonatigen blutigsten Kämpfen. Lloyd George ließ seinerzeit zur Eroberung von Poelkavelle in London Viktoria läuten. Ganz England feierte auf die Meldung des Marschalls Haig den Schlachttag des 4. Oktober als größten Sieg seit der Marneschlacht. Am 17. April 191» machten die deutschen Waffen diesen Sieg zu nichts. Hindenburgs Taktil w Genf, 18. 4. Oberst Rousset schreibt im „Petit Parisien": Hindenburg mache von seiner Taktik, die Truppen schnell von einem Punkt zu dem anderen zu transportieren, einen wahrhaft > furchtbaren Gebrauch. Herve verlangt in der „Victoir" die Ein- I setzung der stärksten Reserven Fochs, um die englische Armee zu —. - . — ... . I retten. Calais sei ebenso wichtig wie Paris. .„DEe Eroberung von Bailleul I Der „Temps" meldet: Die ArMerietätigkeft an der ganzen w In Bailleul leistete der Gegner überaus zähen Wider- > Front steigerte sich in den letzten 48 Stungen wieder. Wir stehen stand. Der Befehl des Marschall Haig, keinen Schritt zurück- I allem Anschein nach vor einem neuen Abschnitt der großen zuweichen, sollte hier anscheinend mit allen Kräften befolgt I Kämpfe. werden. Mit der Eroberung der Höhen östlich des Ortes I Die geschlagene ü. englische Armee wurde die englische Stellung in der Stadt selbst immer unhalt- I , Oberst Repington erklärt in der „Morningpost , die 5. barer, zumal mit Tagesanbruch die deutschen Truppen ihren I F d-n^erit n^Mnanlt^'^e ^üle-Cappelynd- fortsetzten. In I FrlM südlich vereise entgegen dem Wunsche des Generalstabes dui ersten Morgenstunden wurde der stark ausgebaute und ! verlangten. Die Armee bestand nur aus 11 Divisionen und 3 zah verteidigte Stutzpunkt Cappclynde genommen, wobei über I Reseroedivisionen. 300 Gefangene zweier englischer Divisionen in deutsche Hand * — " " ' ' " fielen. Trotzdem versuchten die Engländer in ihren zahl- . reichen Maschinengewehrnestern, die 'Stadt zu halten. Von den aus Nordosten und Nordwesten eindringenden deutschen Truppen wurden sie jedoch im Handgranatenkampf übsrwäl- ' des wichtigen Bqilleul, i Dunkelheit verstärkte sie sich stellenweise und vorübergehend zu , von dem nicht weniger als 9 Chau ,een nach allen Richtungen I größerer Heftigkeit. In dem Raume von Albert wurden mehr- ! Estrin, der Angriff auf der ganzen Front vor- I fach feindliche Erkundungsvorstüße abgewiese«. Nordwestlich I wärts. Die deutschen Regimenter stiegen von den Nordhängen I Monididier und auf der anschließenden Südfront schwoll eben der erstürmten Höhen herab und gewannen weiter Raum. I falls das Feuer an und verdichtete sich namentlich auf dem west- Jm ganzen wurden hei der Eroberung von Bailleul 700 Ge- I lichen Avre-Ufer wiederholt zu starken Feuerüberfällen. Bei fangene gemacht. Die blutigen Verluste der Engländer sind I Thery schoß die deutsche Artillerie ein feindliches Munitions- hier ganz besonders schwer.' In anerkennenswerter Tapfer- I lager m Brand. KU d,--,.» ,I- HU, imm« «I-d-, MU Uhch- d-uLn KL °n L ÄKF -bA L,«ch- d.m Lch,-chq„d-, SL'LSLL w Obwohl der Eiffelturmbericht noch am 16. April 4 Uhr I Sieg anzunehmen, daß General Foch den deutschen Vormarsch nachmittags behauptet, die Deutschen hätten ihr Ziel, die I aufhalten könne. Franzosen auch an der Lys zum Einsatz zu zwingen, verfehlt, I Le Havre durch deutsche Flieger bombardiert meldet bereits am 17. April der deutsche Heeresbericht, daß I wl Lugano, 18.4. Eine amtliche Pariser Meldung besagt: maskierte englisch-französische Gegenangriffe bei Meteren bin- I Deutsche Flieger bombardieren Le Havre. tig scheiterten. Die Franzosen, deren nördlich- Stellungsgrenze I Die Taktik der deutschen Flieger vor dem Offcnsivebeginn bis zur Oise ging, mußten infolge I wl Genf, 18. 4. Zum Fliegerangriff vom 13. 4. be- der unaufhörlichen englischen Niederlagen den Einsatz ihrer I richten Lyoner Blätter, daß die deutschen Flieger eine neue Reserven nunmehr nordwärts bis in die Gegend von Bailleul I Taktik bei ihren Angriffen anwenden. Sie überflogen Paris ausdehnen. Noch am 16. April verlangte „Echo de Paris", I geräuschlos im Eleitflug. Nach den Angaben des „Petit eine französische Zeitung von vielen, nachdrücklich, daß Eng- I Parisien" sind mehrere Bomben im Judenviertel hinter dem land alle verfügbaren Kräfte nicht nur für die eigenen Ziele, ! Hotel „de Ville" niedergefallen. Mehrere Straßen wurden sondern auch zur Verteidigung von Paris einsetze. Das be- I zerstört. rechtigte allgemeine Verlangen, die eigenen Truppen nicht I Bei der Fernbeschießung auf Paris, für britische Zwecke zu opfern, konnte die französische Heeres- I die am Sonnabend früh einsetzte und bis nachts andauerte, leitung infolge der durch die britische Niederlage veränderten I rasierte ein Geschoß das Dach eines fünfstöckigen Hauses ab Situation nicht erfüllen. Die von den Kricgsverlängerern I und warf es auf die Straße. Einige Passanten wurden schwer Lloyd George und Clemenceau verschuldete Kriegssortseyung I verletzt. Eine andere Granate zerspaltete ein großes Gebäude kostet die Franzosen immer schwerere Opfer an Blut und I vom Dach bis zum Keller und verwandelte die erste Etage Boden. i mit einem Laden und einem Kaffee in einen Schutthaufen.
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