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Liast N»hb«»g in K»aut«ub»,g t. E«. — D<«ck so» B«»k«a <L G. R»ßb«ig I« ^r«Lkr^b«,, t Lü- > 88 77. Jahrgang Sonntag, den 14. April 1918 VeilGe M Fraiikenberzer Tsgeblatt M BezicklNizeWr kliK ä. »1« Säcdtiicber Lanülag wl Dresden, 12. April 1918. Die Erste Kammer erledigte in ihrer heutigen ersten Sitzung nach der Osterpause zunächst Kap. 61 des ordentl. Staatshaushaltsplanes, Landes pferdezucht bctr. und beschlaf; »ach kurzen Ausführungen des' Geh. Oekonomievats Steiger (Leutewitz), der sich über die Ziele der Pferdezucht aussprach, das Kapitel nach der Vor tage zu vembschieden. Ohne Aussprache wurden sodann Tit. 13 und 21 des autzerordentl. Staatshaushaltsplanes, Verlegung der Schmalspurbahn Hainsberg--Kipsdorf zwischen Obercars dorf pnd Buschmühle (Ergänzungsforderung), sowie Erwei terung des Bahnhofes Breitingen-Regis (Ergänzungsforde- rung) m llebereinstimmung mit der 2. Kammer "erledigt. Nächste Sitzung Donnerstag den 18. April. Güchs» ^irttstlerhilfswoche iu Frankenberg 2- Kammermusik. Der um 12. April im Festsaal des Königl. Lehrer- seminars gebotene Kammermusikabend ward zum Ereignis. Der akustisch ausgezeichnete, für, solch hohe Kunst wie ge schaffene Saal, der durch oie freundliche Vermittelung des dem Ortsausschutz für die Künstlerhilfswoche angehörenden Herrn Oberschulrat Dr. Hözel zur Verfügung gestellt war, bot einen würdigen Rahmen für das Gebotene. Vier Fürstest . im Reiche der hehren Frau Musika brachten ihre Gaben dar, Ek echt deutsche Meister; von denen man reden und denen tnün folgen wird, solange überhaupt musikalische Kunst in Betracht kommt: Jos. Haydn, W. A. Mozart, L. van Beet hoven und R. Schumann. Haydn, der eigentliche Schöpfer der neuen Instrumentalmusik, der in so kleinem Rahme» und einfacher Art r» ^,^ity-r Perwendung aller hqMonischey stnd kontrapunktischen Mittel Dinge "sägt, die stoch beute tilimstWar anrühren, mit dem musitalisch entzückenden Thema mit Variationen aus dem Streichquartett Nr. 19 (Kaiser- quartett); Mozart, der grötzten Tonhsroen aller Zeiten einer, .dessen idealer Zug sich in seiner Musik als wesentliches Merkmal wiederfindet und ihr den höchsten Zauber der Schön ¬ heit, berückenden Glanz nutzerer Erscheinung wie hinreitzende Kraft tiefer "Innerlichkeit verleiht, mit dkr prächtigen, Arie der Gräfin aus der Oper „Die Hochzest des Figaro"; Beet hoven, der auf den von Haydn und Mozart entwickelten Kunstformen und Geschmacksrichtungen aufbaute, aber doch mit hoher Tatkraft und inniger Empfindung Freiheit des Schaffens und künstlerische Individualität bekundet, mit dem in seine erste Drangzeit fallenden, ist jedem Sgtz wunderbaren, gleichwertigen Streichquartett op. 18 Nr. 1 (F-dur), und Schumann, der neben Mendelssohn als der bedeutendste Repräsentant der romantischen Richtung der deutschen Musik gilt und dessen Werke sich durch.poetische Schönheiten und einen Reichtum an fliehender Melodik hervortun, mit einem Qu-ntett für Klavier, zwei Violinen, Viola und Violoncello, welches durch farbenprächtiges Kolorit sich «uszeichnst und Schumanns Individualität deutlich und wirtsam zutage kreten lätzt. Die Darbietung der Quartette durch die vier Konzert meister des Chemnitzer Städtischen Orchesters, Herren Heinrich Bobell (Violine), Akar Falkenberg (Violine), Willy Scholler (Viola) und Bruno Mann (Violoncello) stand über der Kritik. Es war kammermusikalische Feinkunst, die allen Klangzauber des Quartettspiels vermittelte uild in völ liger Ausgeglichenheit und feinster Durcharbeitung der vier Stimmen zu einer Einheit wurde, zu einem idealen Zusammen klang. In wundervoller Weise sahen und hörten mir die in Auflassung und Verständnis zu einem Geist vereinten vier Künstler die Werke der klassischen Meister ergründen und auf feingeistige und zugleich energische Art den Hörern vermit teln. Bei dem Schumannschen Quintett trat als fünfter Herr Städt. Kapellmeister Oskar Malata hinzu, der die Linien der Klavierpartie mit starken, eindringlichen Zügen nachzeichnete, in seiner geradezu spielerisch leicht amnutenden Technik leuchtende Farben in Fülle aufsetzte und das ganze mit dem Schwung seiner elastischen Rhythmen beseelte. Seinen vorzüglichen Mitspielern gleichzeitig Führer und Gefährts geleitete er das Schumannsche Meisterwerk zum Gipfel der Wirksamkeit. Insbesondere der zweite Satz (Trauermarsch) ward zu einer Glanzleistung. Der Eindruck war so gewaltig, datz nur allgemeiner Beifallsjubel die Gemütsspannung zu lösest vermochte. Die Arie sang, am Klavier von H. Kapell meister Malata temperamentvoll begleitet, Fräulein Emilie Frick von der Chemnitzer Oper. Die Sängerin darf sich zu den ersten Vertreterinnen des dramatischen Fachs rechnen. Ihre Stimme ist zu gewaltiger KMtentialtung fähig, fast zu stark für den intimen Raum, sie vermag aber auch anmutig dahinzuschmelzest, immer reist im Lon und voll ungekünstelter Astsdruassähig^ Geschliffene Technik und virtuoser Elan "/.Nh Sängerin eigen. Aber sie weis; weise umzugeycn, sie versteht ihr starkes Temperament zu zügeln und jeder Kraftäutzerung elegante Form zu gebe,st Vermag sie auch das eigentuchs Gebiet ihrer Wirksamkeit, die Bühne, nicht zu ver leugnen, so ist es ihr doch gegeben, dem Konzertsaal sich anzupassen. Die Arie lag ihr ausgezeichnet und kam zu voller, unmittelbarer Wirkung. Frl. Frick bot noch drei Lieder Euerer bedeutender Meister: F. Weingartner (Schäfers Sony- Ragslied), R. Strautz (Waldseiigkeit) und I. Brahms (Meine Liebe ist grün) und erwarb sich auch Wl diesen ausgesucht schönen Ljederperlen die entschiedene Neigung der Hörer. Es versteht sich von selbst, dqtz alle Künstler vom Publikum lebhaft gefeiert wurden. Die aufnahmefreudige Stimmung der Hörerschaft steigerte sich bis zum herrlichen Schlutz und hielt die schnell geschaffene, das rechte ^Verstehen fördernde geistige Verbindung zwischen Podium und Saat ohne die geringste Störung ausrecht. ,, Reschke. An keim«» «nck Oaterlsnck Frankenberg, den 13. April 1918. Kriegsauszeichnungen Mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse wurde ausgezeichnet: Soldat Martin Lorenz beim Jns.-Ncgt. 241, Sohn der ! Frau Minna verw. Lorenz hier, Baderberg 11. Gefreiter Bruno Haubold bei einer M.-G.-Abt., bereits im Besitz der Friedr.-Aug.-Med. i. Br. Sein Vater, Herr Maschinist Haubold, wohnhaft Mühlgraben 1, steht selbst im Felde. Unteroffizier Mar Finsterbusch in Merzdorf, Sohn des Bauführers Herrn Moritz Finsterbusch, Merzdorf 32 v. F. ist schon im Besitz der Fr.-Aug.-Med. f* Aus der Untersfsizierschule. Im Dienste des Vater landes starb an schwerem Leiden, das er sich im Felde zu- gezogen, Herr Leutnant Fritz Muth, Inhaber des E. K. 2. Klasse. Der junge Offizier hatte dem Infanterie-Regiment 9ir. 182 angehört und in diesem glorreichen Regiment einen Teil des Feldzugs mitgemacht. Uebertömmene Felddisnst- unfähigkeit zwang ihn zur Rückkehr in die Heimat. Er wurde zur Unteroffizierschule tommandiert und hat hier seine Pflicht getan, bis das Leiden ihn völlig niederwarf. Im Reseroe- lazarett Freiberg ist er am 9. April verschieden. Er war ein Sohn desV -h Forstmeisters Muth und hatte zuletzt in Ber thelsdorf l- Erzgeb. eine Heimat. Ehre seinem Andenken! f Ein Wort Zum Willen. Voller Srolz darf das deutsche Volk auf seine Helden blicken, die wie Ludendorff es ver standen haben, mit eisernem Willen das Schicksal des deutschen Volkes in die Bahne» zu zwingen, die für seine Erhaltung und seine EntWcklung notwendig sind. Nie haben wir an den Wartest Ludendorffs zu zweifeln brauchen, nie haben sich seine Paraussagungen als unrichtig herausgestelit. Sein weitgehender Blick, fein fester Wille sind, wie auch die -jüngsten Ereignisse im Osten und die unvergleichlich grotzen Erfolge der neuen deutschen Offensive im Westen zeigen, die sichere Gewähr dafür, datz wir Deutschen in der Heimat stets das Richtige tun, wenn roir seine Worte beherzigen. Darum wollen wir auch heute seiner Mahnung Folge leiste», die uns zuruft: Fu Deutscher wolle! Wenn der echte, rechte Wille vorhanden ist, der alle kleinlichen Zweifel niederkämpst, dann können und werden noch Tausende durch Verbesserungen ihrer Zeich nungen auf die Kriegsanleihe dem Vaterlande zum Frieden auch im Westen verhelfen und so den schönsten Willen be kundest; de» Opserwillen. f a Mänsevertilgung. Beim Eintritt des Frühjahres machen sich die Feldmäuse wieder schädigend' bemerkbar, und es mutz deren Vertilgung in Angriff genommen werden. Wie schon früher mitgeteilt, steht hierzu gegenwärtig nur der Mäusetyphus-Bazillus zur Verfügung. Als Bezugsquelle ist nach dem Ergebnis der Untersuchungen des Kgl. Veterinär- Laboratoriums zunächst nur das Bakteriologische Institut „Bram" in, Oelzschau, Amtshauptmannschaft Borna, zu MieekLKge *19*18 18. -April Letzter Tag der Zetchmmgöfrist. Dis mittags 4 Uhr werden Zeich- WMWWMSWWS»««! nungen entgegengenommen. Wer bis dahin, obwohl er dazu in der i Lage ist, nicht gezeichnet hat, handelt pflichtvergessen gegen das Vaterland und schädigt sich selbst, indem er sich die wertvollen Vorteile entgehen lässt, die die 8. Kriegs- anleihe durch hohen Zinögenuß, hohe Rückzahlungs- und Auslosungsgewinne bietet. „ 22. April Einziger psiichizahltag für die poflzeichner, erster Pflichtzahltag für MWMWMWMMMWSS alle anderen Zeichner. Nie bei einer Postanstatt angemeldeten Zeich nungen können in der Zett vom 28. März bis 27. April voll bezahlt werden, es werben dann Etückzinse» siir 63 Tage vergütet. Die poflzeichnungen müssen spätestens am 27. Aprll bezahl« werden. Aus alle übrigen Zeichnungen müssen bis spätestens 27. April 30 Prozent des zugeteilten Betrages «ingezahlt werden, sofern die Summe der am 27. April fällig gewordenen Teilbeträge wenigstens 400 M ergibt. , ,, 24. Mai Zweiter pflichtzahltag. Spätestens bis zu diesem Tage sind wettere WMWMWWWW»»»«» 20 Prozent des zugeteilten Betrages zu bezahlen, sofern die gezeichnete Summe 200 M oder darüber beträgt. Wer 200M und ebenso'wer 300 M gezeichnet hat, muh am 24.Mai, da insgesamt SO Prozent des gezeichneten Betrages fällig sind, 400 M bezahlen. Dagegen hat, wer 400 M gezeichnet hat, am 24. Mai noch nichts zu zahlen. ,, 21. SttNi Dritter Zahltag. Von dem zugeteilten Betrag sind weitere 25 Prozent Ml »WWW i zu bezahlen. Auch jetzt hat, wer 400 M zeichnet, noch nichts z» zahlen, da der am 24. Juni fällige Teilbetrag insgesamt 75 Prozent, noch nicht 400 M ergibt. Wer 200 M gezeichnet hat, ist am 21. Juni zur Bezahlung der zweiten Hälfte des Betrages noch nicht verpflichtet, da an diesem Tage insgesamt erst 75 Prozent des Zelchnungsbetrageü fällig sind. Wer dagegen 300 M gezeichnet hat, bezahlt am 24 Juni weitere 400 M. „ "1. Alli beginn des Zinsenlauses der 8. Kriegsanleihe. Bei Zahlungen vor ober nach dem 30. Juni werden Gtiickzinsen wie herkömmlich verrechnet. ,. ,/ 18. Juli Vierter und letzter Pflichtzahltag, bis zu dem die restlichen 25 Prozent MWWWNNNMMIMWLÄW zu bezahlen sind. Erst an diesem Tage ist, wir 100 M gezeichnet hat, zur Bezahlung verpflichtet. Diejenigen, die 200 M ober 300 M gezeichnet, haben, bezahlen am 48. Juli die letzten 400 M. *191.9 2.SüMMf ersten Mate werden die Zinsscheine -er 8. Kriegs, anieihe fällig. Die Halbjahreszinsen der Schuld. Verschreibungen betragen für 4000 M Nennwert 25 M, die der Schatz, anweisungen für 4000t M Nennwert 22,50 M. „ 18. April Ablauf der Sperrfrist für Schuldbuchzeichnungen. 1921: 1. Okiobsr Dis zu diesem Tage müssen unter allen klmfländen aus die Schuldverschreibungen der 8. Kriegsanleihe 5 v. H. Zinsen gewährt werden. Bei etwaiger Ermäßigung des Zinsfußes nach dem 4. Oktober 1924 muß das Keich den Inhabern der 5zknstgen Schuldverschreibungen die Rückzahlung zum vollen Nennwert anbieten. 192^ 1. Suli Frühestens aus diesen Tag kann das Reich die in der IIWWLMUILWMLEW.4A Zeit vom Januar 4949 bis Juli 4927 nicht ausgelosten IV-zinsigen Schahanweisungen der 8. Kriegsanleihe zur Rückzahlung zum Nennwert kündigen. Die Inhaber der auögelosten Schah- anweisungen können statt der Barzahlung neue Schahanweisungen fordern, die vom Juli 4927 ab 4zinsig und bei der späteren Auslosung mit 445 M für je 400 M Nennwert rückzahlbar sind. 192^ 1. Suli Frühestens aus diesen Tag kann das Reich die PWWtSWWMMrMNKMM« in der Zeit vom Juli 4927 bis Juli 4937 nicht auegelosten 4 zinsigen Schahanweisungen zur Rückzahlung zum Nenn- wert kündigen. Die Inhaber der ausgeloste» Schahanweisungen können statt der Barzahlung neue Schahanweisungen fordern, die vom 4. Juli 4937 ab 3Z zinsig nnd bei der späteren Auslosung mit 120 M für je 400 M Nennwert rückzahlbar sind. 196^ 1. SM An diesem Tage werden die bis dahin etwu nicht aus. gelosten Schahanweisungen mit dem alsdann für die Rückzahlung der cmüacloflen Schahanweisungen maßgebenden Betrage (440 v. H.? 445 v. H. oder 420 v. H.j zurückgezahlt. Es Wt nichts Sichreres als -mische Kriegsanleihe!