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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 12.04.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191804127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180412
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180412
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-04
- Tag 1918-04-12
-
Monat
1918-04
-
Jahr
1918
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die Mlon AVer?re«Len-veuttcd>i»«I im da» Gasschießen, verhindert» dagegen die Aufklärung und -iach zweitägiger Beratung hat der Landesrat van Betz- avabien am 9. April 7 Uhr abend» die Bereinigung Beß» arabiens mit Rumänien mit 86 gegen 3 Stimmen feierlich angenommen. Im Namen des rumänischen Bölkes und Königs habe ich von dieser Abmachung Kenntnis genommen und inmitten unbeschreiblicher Begeisterung di« Vereinigung pro- llamiert. Um 8 Uhr abends wurde ein Gottesdienst in der Kathedrale abgehalten. Ungeheure Mengen. Endloser Jubel. Ich bin sehr glücklich. Alexander Marghilmnan. Der Minister des Aeußern, Arion, hat dem Minister präsidenten geantwortet: Da^ Recht hat gesiegt. Freud vollen Herzens beglückwünsche ich Dich zu Deinem glänzenden Erfolg. Die Wunden des Landes erfahren dadurch eine Lin derung, und der volMgene bedeutsame Akt verleiht dem größer gewordenen Rumänien neue Kräfte. Die Beszarabier sind dem Rufe des Volkes und der Zukunft gefolgt. Es leben die Beßarabier! Es lebe Rumänien. C. C. Arion. „Gazeta Bucnrestilor", die den Telegramnnvechsel ver öffentlicht, schreibt dazu: Das unverjährbare Recht Rumä niens hat gesiegt. Die alte Moldauische Provinz kehrt nach mehr als 100 Jahren zum Mutterland zurück, und die von Ruhland 1812 begangene Ungerechtigkeit ninzmt nun ein Ende. Die rumänischen Patrioten feiern heute einen großen Freuden tag, sie können die Stirn erheben und vertrauensvoll in Zukunft blicken. als Präsident cin seinen Botschafter-Noten und Reden): „Bedevken Sie, was in Elsatz - Lothringen seit vierzig Jahren geschehen ist. Wir haben hier ein typisches Beispiel dafür, was verhindert werden muh, wenn ein dauernder Friede hergestellt werden soll." Der Weltkrieg Deutscher Abendbertcht wtb Berlin, 10. April, abends. (Amtlich.) Nördlich von Armentieres sind wir in wt englische« Linim beiderseits von Waastrn (Warneton) «ingedrungen. Zwischen Armentirres und Estaires Haben wir an mehreren Stellen di« Lys überschritten. Westen Ein neuer Schlag in dem großen Ringen an der Westfront w lleberraschend brachen am 9. April deutsche Divisionen nach sorgsamer Vorbereitung in mehr als 15 Kilometer Breite vor. 2 portugiesische Divisionen, erngerahmt von 2 englischen, standen den Deutschen frontal gegenüber. Eine weitere eng lische Division stand in Reserve. Wohl niemand hatte gerade hier in dem äußerst ungünstigen Gelände südlich Armentieres einen Vorstoß erwartet. Die große sumpfige Wiesenniederung ist von vielen kleinen Bächen, Gräben, Hecken und Weiden- gcstrüpp durchzogen. Zerstreut liegen zahlreiche Dörfer und Gehöfte. Das Gelände ist zu dieser Jahreszeit vielerorts überschwemmt. Die Einbruchsstelle.wird im Norden durch die Lys, im Westen durch die Lave, im Südwesten durch den La Vassee-Kanal begrenzt. Die Ebene reicht bis zu den fland rischen Hügeln, aus denen im Norden wie eine Warte der bekannte Kemmclberg emporragt. Er beherrscht die ganze Gegend bis Ppern. Weithin sichtbar thront auf den Höhen von Gedewaresvelde das Travostenkloster. An den zeind- llmckgebmg rugunlte« äer seinen lvlegrsnleibe 1. Zickelbeilttonäs Die heutigen wirtschaftlichen Verhältnisse bedingen es, daß die gesamten baulichen und maschinellen Einrichtungen, die Hilfsmittel und Rohmaterialien in allen Betrieben nicht so erhalten werden können, wie es notwendig und im Frieden geschehen ist, d aß ihre "Erneuerung und Ergänzung nicht so er folgen kann, wie es zweckmäßig ist. Ungezählte Notwendig keiten und Wünsche bleiben in diesek Hinsicht zurück; ihre Er füllung muß äufgespart werden für die Zeit des Friedens. Hierzu bedarf es der Mittel. Keine bessere Anlage fü» diese ! Erneuerungs- und Ergänzungssonds, die zurückgestellt werden ! müssen, gibt es, als die Kriegsanleihe. Sie bietet daher den ! besten Sicherheitsfonds für die Zukunft. Aber auch nach alt- ' derer Richtung hin bietet die 8. Kriegsanleihe wiederum einen > Sicherheitsfonds, für dir früheren Kriegsanleihen. Denn wenn ' die 8. Kriegsanleihe nicht in dem erforderlichen pflichtgemäßen ' „Die französische Verwal tung leidet in all ihren Zwei gen und in allen Dienststufen, von den niedrigsten bis zu den höchsten, unter tiefgehender Korruption infolge de» Tri umphes der verhängnisvollen Idee, daß ein öffentliches Amt als Belohnung für persönliche oder Parteidienste verliehen werden soll." Der Verband Sächsischer Industrieller veranstaltete großen Saale der Dresdner Kaufmannschaft eine machtvoll, Llemeuces«; Lüge» c Wien, 10. 4. Seine Kaiserliche und Königliche Apo stolisch« Majestät hat heute an den deutschen Kaiser folgendes Telegramm gerichtet: Der französische Ministerpräsident, in die Enge getrieben, sucht dem Lügennetz, in das er sich ver strickt hat, zu entrinnen, indem er immer mehr und mehr Unwahrheiten anhäuft und sich nicht scheut, nunmehr auch die völlig falsche und unwahre Behauptung aufzustellen, daß ich irgendwelche gerechten Rückerwerbsansprüche Frankreichs aus Elsaß-Lothringen anerkannt hätte. Ich weise diese Behauptung mit Entrüstung zurück. In einem Augenblick, in welchem die österreichisch-ungarischen Kanonen gemeinsam mit den deut schen an der Westfront donnern, bedarf es wohl kaum eines Beweises dafür, daß ich für Deine Provinzen genau so kämpfe und auch ferner zu kämpfen bereit bin, als gelte es, mein eige nes Land zu verteidigen. Obwohl ich «s angesichts dieses sprechendes Beweises einer völligen Gemeinschaft in den Zielen, für welche wir seit nunmehr fast 4 Jahren den Krieg sort- führen, für überflüssig halte, ein Wort über die erlogen« Behauptung Clemenceaus zu verlieren, liegt mir doch daran, Dich bei dieser Gelegenheit erneut der vollständigen Solidarität zu versichern, die zwischen Dir und mir, zwischen Deinen und meinen Reichen besteht. Keine Jntriguen, keine Versuche, von wem immer sie auch ausgehen mögen, werden unsere treue Waffenbrüderschaft gefährden. Gemeinsam werden wir de» ehrenvollen Frieden erzwingen. , lichen Stellungen war seit 3 Jahren gearbeitet. In letzter Zeit wurden neue rückwärtige Linien westlich Armentieres ausgebaut. Dem Verteidiger bietet das Kampffeld außer ordentliche Vorteile. Nur zusammengcfaßtes Artilleriefeuer konnte die vielen Kunstbauten, die allerdings des nassen Bodens wegen überirdisch angelegt waren, sturmreif machen. Die Geheimhaltung jeder Vorbereitung war auch hier wieder um glänzend gelungen. Um 4 Uhr 30 Minuten morgens als Professor (in seinem Buche „Der Staat»): „Die glänzenden Erfolge Preußens in demKriege1870 71, der im Interesse des deutschen Patriotismus gegen franM- Iche Unverschämtheit geführt wurde, machte der kühlen Zu rückhaltung der Mittelmächte ihren großen Nachbarn im Norden gegenüber ein Ende." * „Preußen ist erfolgreich be strebt gewesen, eine größere Vollkommenheit in seiner Ver waltungsorganisation zu er reichen als irgendein anderer Staat Europas .. . L«gerte«»ch1 »er Ud«!ralft«b»» wlb (Amtlich) Berlin, 10. 4. In zäh durchgeführten Angriffen vernichteten unsere Uboote im Mittelmeer einen Geleitzug von 4 Dampfern restlos und versenkten 4 weitere Dampfer, zusammen über WOVN Brt. Außerdem wurde ein englischer Zerstörer der L-Klasse (95V Brt.) abgeschossen. Auf einem beladenen Tankdampfer wurde ein Torpedotreffer erzielt, jedoch dürfte dieser schwerbeschädigte Dampfer den nahen Hasen Alerandrien noch erreicht haben. Die Dampfer waren beladen und, soweit festzustellen war, bewaffnet. Starke Sicherung läßt auf wertvolle Ladung schließen. Namentlich festgestellt wurden die englischen Dampfer „Soldanho" (4594 Brt.), „Saint Dimitrios" (3359 Brt.), Tankdampfer „Oneka" (5176 Brt ), der italienische Dampfer „Sincerita" (1722 Brt.) und der griechische Dampfer.„Princese Sophia" (2282 Brt.) Der versenkte englische Zerstörer sicherte mit einem zweiten Zer störer einen großen Transporter, der ebenfalls vernichtet wurde. Auf dem sinkenden Dampfer „Saint Dimitrios" beobachtete das Unterseeboot eine Detonation, die vermutlich von Munition herrührte. - Der Chef des Admiralstabes der Marine. wtb (Amtlich.) Berlin, 11. 4. Unsers Torpedostreit- kräfte in Flandern haben äm 9. 4. abends unter Führung des Korvettenkapitäns Albrecht die militärischen Anlagen von La Panne ausgiebig unter Feuer genommen. Die Küstcn- batterien erwiderten das Feuer ergebnislos. Feindliche See streitkräfte wurden nicht gesichtet. Der Chef des Admiralstabes der Marine. schädigung von den Westmächten gelangt. Heute M es noch, die weiteren Mittel für den gigantischen Kampf zu beschaffe», den unsere Söhne und Brüder im Westen für unsere Sicher heit, für unsere Wohlfahrt kämpfen. Hier darf niemand, der irgend über Geldmittel und Kredit verfügt, zurückstelim, auch die kleinste Zeichnung ist ebenso notwendig als willkommen, nötig und hochwillkommen, weil gerade die kleine» Zeich nungen, die Zeichnungen der breiten Schichten, die lnleiye zu einer Volksanleihe machen, zu einer machtvollen, unmißver ständlichen Kundgebung des ganzen Volkes in allen seinen Teilen. Die Aussicht nicht auf einen „weichen", nein, auf eine» „kraftvollen deutschen Frieden", wie ihn unser Hindenburg uns in seiner Antwort an ven Reichskanzler und an den Reichstag verspricht, stellt die allersicherste Werbungsunter lage und die beste Sicherheit für die Anleihe dar. Unter dem Zeichen der deutschen Siege im Westen muß die achte Anleihe ein hohes Lied werden auf die deutsche Treue, ein aller Welt kundgebettdes Zeugnis von unserm unerschütterlichen Willen, zu siegen und diesen Sieg nach Recht und Pflicht äus- zunutzen. Auf dem Ergebnisse der achten Anleihe soll zu Eng lands Schmerz wieder dds stolze Ehrenzeugnis stehen: „Made in Germany!" Möge die Anleihe unserem Volke der Schlüssel werden zu dem ersehnten „kraftvollen deutschen Frieden", und damit zu einer gesegneten und glücklichen Zukunft unseres geliebten Vaterlandes! «... . Nach meiner Ueber- zeugung wäre der schreckliche Krieg niemals ausgebrochen, wenn alle europäischen Na tionen das gleiche demokrati sche Regime hätten, wie es Frankreich und England haben. Der Krieg ist infolge des Ent- schlujses gewisser autokratischer Regierungen gegen den Willen der Völker entstanden Wir wißen, daß es angesichts der organisierten Macht der autokratischen Regierung, die ses natürlichen Feindes der Freiheit, keine Sicherheit für die demokratischen Regierungen der Welt geben kann." Vie Wegrsnleibe-Verlicbenitlg Der gegenwärtige Völkerkrieg hat in manchen seiner Erscheinungen die Erfahrungen der Vergangenheit völlig über den Haufen geworfen. Noch vor wenigen Jahren hätte kein Nationalökonom gewagt, von der Möglichkeit zu sprechen, daß das Deutsche Reich während eines Krieges 70 und mehr Mil liarden flüssig machen könne. Die Kunst, so ungeheure Sum men in Anleihewerten unterzubringen, ohne daß mit den Ver änderungen des Geldverkehrs das ganze wirtschaftliche Leben von Grund aus umgewälzt wird, ist eine der merkwürdigsten Errungenschaften unserer großen Zeit. Jetzt, da der Friede in naher Aussicht steht, wird unserer Geldwirtschaft eine neue Aufgabe gestellt, nämlich die, neben der Herbeischaffung der Kriegsmittel auch die Vorbereitung auf die großen wirt schaftlichen Ausgaben im Auge zu behalten, die nach der Beendigung des Krieges alsbald Hunderttausende von Ar beitskräften und ungezählte Summen freier Barmittel voraus setzen. Die Vorbereitungen auf die Friedenswirtschaft aber werden, darüber kann kein Zweifel bestehen, dem Ergebnis der 8. Kriegsanleihe nicht förderlich sein. In dieser Zeit müssen daher Einrichtungen besonders willkommen sein, die der Kriegs anleihezeichnung dienen, ohne daß sie der Vorbereitung der Friedenswirtschaft Kapitalien entziehen. Und hierher gehört in erster Linie die Kriegsanleihe-Versicherung. Bei der Kriegs anleihe-Versicherung braucht derjenige, der sich an der Zeich nung beteiligen will, im Augenblick nur ganz geringe Bar mittel; er zahlt den auf Kriegsanleihe gezeichneten Betrag im Laufe einer längeren Vcrsicherungsdauer (10, 12 oder 15 Jahre z. B.) ratenweise ab. Die Versicherungsgesellschaft, dereü er sich bedient, zahlt nach Abschluß der Versicherung die gesamte versicherte Summe aus Kriegsanleihe und zahlt sie bei der Reichsbank ein. So stellt sich die Kriegsanleihe- Versicherung als eine sehr glückliche Verbindung von Ver sicherung und Kriegsanleiheze-chnung auf Vorschuß dar: Das Reich erhält sofort die nötigen Mittel, und der Versicherungs nehmer zahlt seine Nestschuld aus den Erübrigungen ab, die er während der Versicherungsdauer von seinem Einkommen zu- rücklegt. Die Bedingungen, zu welchen man Kriegsanleihe- Versicherungen abschließen kann, sind bei den einzelnen Gesell schaften verschieden; durchgehends aber haben alle Versiche rungsanstalten das Bestreben an den Tag gelegt, in ihren Kriegsanleihe-Versicherungen Einrichtungen anzubieten, bei denen in Anbetracht des vaterländischen Zweckes dem Ver sicherungsnehmer größere Vorteile geboten werden, als bei jeder anderen gewöhnlichen Versicherung. Das Zurücktreten des Erwerbsinteresses der Gesellschaft findet schon darin seinen Ausdruck? daß die individuelle Prämie ausscheidet und an ihre Stelle eine sehr mäßig berechnete Durchschnittsprämie tritt. Gegen diese Durchschnittsprämie, die eine Nettoprümie ist, werde» Personen der verschiedensten Lebensaltersstufe» versichert, in der Regel bis zum Aufnahmealter von 50 Jahren. Da die gewöhnlichen Lcbensversichcrungstarife auf einer än deren Grundlage aufgebaut sind und zumeist mit dem schwan kenden Faktor einer Dividende rechnen, so hat man für die Kriegsanleihe-Versicherungen eigene Tarife aufgestellt. Die Versichcrungsdauer ist hierbei kürzer als gewöhnlich gespannt; dadurch tritt der Charakter der Spareinrichtung stärker her vor. Ein weiteres Entgegenkommen bezeigen die Versiche rungsgesellschaften dadurch, daß sie bei Kriegsanleihe-Ver sicherungen auf einen ärztlichen Ecsundheitsnachweis in der Regel verzichten. Auch die Bildung der Nückkaufswerte und der prämicnfreien Versicherungen geschieht unter dem Gesichts punkte, daß dem Versicherungsnehmer im Falle dringenden Bedarfs eine möglichst hohe Auswertung seiner Teilzahlungen auf die Versicherung geboten wekden soll. Besonders verdient noch Erwähnung, daß einige Kriegsanleihe-Versicherungen die Kriegsgefahr der Feldzugsteilnehmer ohne Einschränkung und ohne Prämienzuschlag mit einschließen. Kundgebung zugunsten der 8. Kriegsanleihe, an der zahl reiche Damen und Herren teilnahmen. Zunächst sprach Se. Erzellenz Staats- und Finanzminister v. Seyde witz über di« 8. Kriegsanleihe ein Sieg der deutschen Wirtschaft und führte, des öfteren von lauten, Beifall unterbrochen, etwa aus: Das Gewaltige und lleberwältigende, was uns ein gütiger Gott an und mit unserem Volke in der kurzen Zeitspanne dieses Segens- und Erntejahres hat erleben lassen, der siegreich erkämpfte Frieden gegen den wilden Massen ansturm im Osten und Südosten und der unaufhaltsame Siegeszug unserer unvergleichlichen Helden gegen eine waffrn- starrende Welt böswilliger Neider und Hasser drüben im Westen, all diese wundersamen Wirkungen entstammen der mit der Gewalt eines unwiderstehlichen Naturgeschehens sich zur Geltung bringenden Urkraft unseres deutschen Volkes und unseres deutschen Staatswesens. Das Wunder, dessen Zeuge wir sein dürfen, ist nur erklärlich und möglich auf der Grundlage eines gesunden Staats- und Wirtschaftslebens. Die Leistungen, wie sie heute das deutsche Volk in Waffen und trotz tausendfacher Erschwerung seiner, natürlichen At mungsfreiheit aufweist, sind nur möglich bei einer kernge sunden Wirtschaftsordnung und Wirtschaftslage. Wäre an unserem Staats- und Wirtschaftsleben ein irgendwie beträcht licher Teil faul oder unzulänglich, so wären jene Wirkungen unmöglich. Wer hätte es vor dem Kriege für möglich ge halten, daß das deutsche Volk innerhalb dreier Kriegs- und Notjahre 7 Kriegsanleihen mit 73 Milliarden Mark auf- üringen würde, daß die Zeichnungen im dritten Kriegsfälle fast 26 Millarden Mark, also 3 Milliarden Mark mehr als im ersten vollen Kriegsjahre betragen würden? Dieser Krieg ist ein Wirtschaftskrieg echt englischer Prägung und muß als solcher beurteilt werden. Er kann nicht zu Ende gehen mit einer Art freundschaftlicher Verständigung, sondern muß mit allen Kräften ausgekämpft werden bis zum sieghaften Ende. Es darf ohne Uebertreibung gesagt werden, daß die deutsche Neichskriegsanleihe, und zwar auch die achte, ein sichereres Papier fst als irgendein sonstiger Wert. Ein Vergleich der sonstigen Anlegungsmögiichkeiten muß sehr zugunsten der Neichskriegsanleihe ausfallen, denn ab gesehen von den schönen 5 oder vielmehr nach dem Aus gabekurs genau genommen 5,10 v. H. eines mündelsicheren Papiers, steht hinter ihr die Kraft des Volkes, dessen uner hörte Kriegs- und Wirtschaftsleistungen heute eine ganze Welt in Staunen versetzen. — Es ist unverständlich, daß es noch Leute geben soll, die im Zweifel sind, ob sie nicht lieber statt Kriegsanleihe eine andere Anlegung wählen oder lieber ihr Geld im Schranke lassen sollen. Da wir diesen Krieg mit Gottes Hilfe nicht verlieren und nach der eisernen Sprache, dis unsere Westfront führt, auf einen starke» deutschen Frieden rechnen dürfen, treten gewisse Vorteile für jeden Anleihebesitzer vor allen anderen Vermögensanlagen in Er scheinung: es werden steuerliche Vorteile für den Krjegsanleihe- besitzcr in Aussicht genommen. Auch beim Verkaufe der nach Kriegsschluß freiwerdenden Kriegsmaterialien sollen nicht nur Kriegs,anleihen zum Nennwert in Zahlung genommen werden, sondern es soll der, der den Kaufpreis in Kriegsanleihe an- bietet, beim Kaufe selbst, beim freihändigen Ankauf sowie bei der Versteigerung bevorzugt werden. Gerüchte, nach denen eine Beschlagnahme des Vermögens oder der Bankguthaben oder sonstwelche Schädigungen der Kriegsanleihebesitzer ge plant seien, gehöre» in das Neich der Fabel. Gewiß werde» wir nach dem Kriege große Steuerlasten auf uns nehmen müssen, doch werden sie zur VermeiduiU schwerer Schädigungen so verteilt werden müssen, daß jeder sie ohne Beeinträchtigung seiner Daseinsbedingungen tragen kann. Wenn aber auch be sonnene Kreise noch immer die Besorgnis hegen, daß schließ lich den Anleihezeichnern ihr Anleihebesitz durch Abgaben großen Umfanges, etwa durch ein« große einmalige Ver mögensabgabe, doch werde völlig weggesteuert werden, so bin ich, wie Sie wissen, km Landtage wiederholt auch gegen den Gedanken einer solchen einmaligen Vermögensabgabe auf getreten. Nach dem Kriege wird alles geschehen müssen, um die Kapitalbildung nicht zu erschweren, sondern sie zu er leichtern. Um eine Entkräftung unserer Volkswirtschaft zu ver meiden, bietet sich als das naturgegebene, sowohl von allen realpotitischen als sittlichen Grundsätzen gerechtfertigte Mittet dar: denen, deren frevelhafter Wille diesen Krieg hcraus- beschworcn und fortgesetzt verlängert hat, die Wiedergut machung des an gerichteten Schadens aufzuerlegen. Haben wir das Recht zum Verlangen einer Kriegsentschädi gung, so haben wir auch die Pflicht dazu, die Pflicht der Selbsterhaltung durch Abwendung katastrophaler Schädigun gen an unserer Volkswirtschaft, die Pflicht aber auch zur Siche rung des Weltfriedens für die Zukunft. Wir haben aber auch die Macht, die Leistung von Kriegsentschädigungen durchzu-, setzen, da die Großtaten unserer Heere uns die wertvollsten Pfänder in die Hand gegeben haben. Haben wir das Recht und die Pflicht, aber auch die Macht und Füglichkeit, Kriegsentschädigung zu verlang»», jo werden wir auch den Willen dazu haben. Das Bleigewicht der Mil liarden haben die Anstifter des Weltkrieges verdient, sie mögen es durch die Jahrzehnte schleppen, nicht wir! Heute freilich sind wir noch nicht bis zum Bedingen einer Krkegsent- Maße gezeichnet wird, dann bedeutet das eine Schwächung ' unserer Kriegsführung, erschüttert die gute Aussicht auf den ! sicheren Sieg. Der Sieg aber gibt allein di« Unterlage für die Sicherheit aller Reichsanleihen. Wenn daher die ganze - Frage aufgeworfen wird, bietet mir d(e Zeichnung und der Erwerb von Rcichsanlsihen auch genügende finanzielle Sicher-^,, heil? dann ist zu antworten: Zeichne Reichsanleihe nach besteiHc Vermögen und trage dazu bei, sie zu erfüllen wie die früheren,' dann sorgst du für unbedingte Sicherheit der Reichsanleihen. Deshalb: Wer ^.n Geld sichern Ml, zeichne die 8. Reichs- „ „ . „ „ , anleihe. Sie metet den Sicherheitsfonds für Deutschlands begann di« Artilleriebeschießung und Vergasung der feind- Zukunst. Dr. Roesicke lichen Stellungen und Batterien. Der dichte Nebel begünstigte M. d. R- und M. d. H. d. A. da» Gasschietzen, verhindert» dagegen di» Aufklärung und
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