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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 20.04.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191804202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180420
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180420
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-04
- Tag 1918-04-20
-
Monat
1918-04
-
Jahr
1918
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f' DerfchistkruM-sueeei«. Die Hauptversammlung findet nicht Mittwochs sondern Donnerstag, den 25. April, Am- re R«t- irine. »1 - Ar- 't 1! der Lys sche An- crighi «e. irine- I. März i. d h g n >, n cil >l- en es Ls hl in >b m !N ch 's ht vom aus b«- Unsere II feind- d Nieu- der reter onn- die Be- atag hlich viel »age ioir cont ge- und erer )rer acht end das and enn de- ge- dls Net ter ÄS' bei 60 nn en. »er »In SN für die >r, daß kostet, größer r auch birgt, mpsern et der wähnt, ladung rächten Wolf" Name >, weil gegen- ff den lassen ! Der- geeig- richt- lenda Auch seien misse leich- von Mr heimst mul SaterlsnO Frankenberg, den 19. April 1918. f* Robert Schramm -f. Seit Wochen mutzte man damit rechnen, daß Herr Robert Schramm, der Nimmermüde, seiner Auflösung entgegen ging. Und nun sein Hinscheiden zur Tat sache geworden, nun der Odem seiner irdischen Hülle entwich, schmerzt die Nachricht doch tief, sehr tief. Mit Robert Schramm ist nicht nur «in Webermeister vorn Bau, einer jener alten Gilde, die noch mit dem Reff hinauszogen zu Fuß, von Ort zu Ort wandernd und ihre selbstgefertigte Ware an den „Mann" bringend, von hinnen gegangen, sondern «ine stadtbekannte Persönlichkeit, ein Charakter. Mit inniger Liebe hing Robert Schramm an dem Althergebrachten, mit Freude und Genugtuung erzählte er von den vergangenen Zeiten, in denen noch das Zunftwesen in voller Geltung war und «in rechter Geselle erst di« Wanderjahre hinter sich haben mußte, wie er es selbst gepflogen hatte, ehe er Meister werden konnte. Einfach und bescheiden, wie er es von jung auf gewohnt, blieb Robert Schramm auch, als er Meister a. D. wurde und unter die Rentner ging. Konservativ wie in seinem Wefen blieb er auch in seiner Liebe zur Heimat, in seiner Treue zum Vaterland. Wie er hier im öffentlichen Leben gewirkt und mit Erfolg sich betätigt hat, das ist allen in bester Erinnerung. S^it 1901 gehörte er dem Stadtverordnetenkollegium an, in dem er der regsten und eifrigsten einer mit unermüdlicher Hingabe gearbeitet hat im Interesse und zum Wohle der Stadt und seine eigene Meinung stets beredt zur Darstellung und zum Ausdruck zu bringen pmßte. Im besonderen war Robert Schramm nicht nur «in Freund, sondern geradezu ein Anwalt der Armen. Der Armenausschuß verliert in ihm einen seiner besten, aus dein Gebiete des Armenwesens kennt nisreichsten Mitarbeiter. Wen irgend „der Schuh drückte", wer von seinen Schützlingen etwas auf dem Herzen hatte, der ging zum Schramm-Robert, wissend, datz er stets offenes Ohr und williges Herz fand. Den Nesterprüfungsausschutz hat der im 75. Jahre seines gesegneten Lebens in die Gefilde der Seligen Heimgegangene Verblichene Jahre hindurch als Vorsitzender geleitet und auch hier seine reiche Kenntnis der Stadtbevölkerung in bestem Sinne angewendet. Mit beson derem Interesse betätigte er sich auf dein Gebiete des Stif- tungswesens, das zu fördern und zu pflegen ihm viel Freude machte. Die Liebe zur Heimat ließ ihn zu einem strebsamen, fleißigen Mitarbeiter auch des Verschönerungs- vereins werden. Viele Jahre hindurch ist er diesem Verein ein treuer, zuverlässiger Kassenführer und zugleich «in beleben des Element gewesen, immer Anregungen gebend, Wahrneh mungen und Beobachtungen verfolgend und immer auf Besse rung und Abhilfe bestehender Mängel bedacht. Besonders schmerzlich für seine Freund« ist es, daß er von hinnen ging, als ihm zugedachte Ehrungen in Vorbereitung waren. Ach so gerne hätte man mit Robert Schramm noch festliche Stun den durchlebt, sich mit ihm des Erreichten freuend. Auch der Attertumsvrrein, dem er in seiner Liebe und Verehrung für alles Ucberliefene und Heimatliche ein tatkräftiger Mitarbei ter war, beklagt tief den Verlust des als Vorstandsmitglied ihm angehörenden lieben, guten Robert Schramm, der uner setzlich ist als Führer durch die Att-Frankenberger Gegenstände des Heimatmuseums. Und so wird noch mancher wohltätige und gemeinnützige Ziele verfolgende Verein — nicht zuletzt Nat und Tat und der Gustao-Adolf-Verein — 'den Heim gegangenen schmerzlich vermissen. Lin jeder aber in der Stadt — wir glauben nicht, daß Robert Schramm einen Feind hatte — wird mit trauern an der Bahre des immer aus das Wohl der Allgemeinheit bedacht gewesenen Verblichenen, wird den Schmerz teilen, den die Angehörigen empfinden ob des Verlustes, den sein Hinscheiden allen bedeutet. Der Name Robert Schramm wird unvergessen bleiben in unserer Stadt immerdar. Als leuchtendes Beispiel rastlosen Schaffens, treuer Heimats- und Vaterlandsliebe, echt menschenfreundlichen Emp findens und hingebungsvoller Aufopferung für alles Gute und Schöne wird Robert Schramm fortleben unter uns. Ehre seinem Andenken; er ruhe in Frieden! f Fürs Vaterland gefallen ist wieder ein Ctadtsohn: der Glasergehilf« Herr Mar Löser, Cohn des Herrn Fabrikerpedienten Karl Mar Löser, Seisergasse wohnhaft. Der Genannte, im Juni 1916 als 31jähriger Landsturm- mann ins Heer einberufen, hat sein« Lehrzeit bei Herrn Flade hier verbracht und war bisher in Chemnitz beruflich tätig, teilte aber im übrigen noch den Haushalt seiner Eltern, die in ihm den einzigen Sohn verloren haben, der in großer Liebe den Seinen zugetan war. Der Tod des Herrn Löser jun. wird den Angehörigen von der btr. Kompanie mit der Versicherung gemeldet, daß er „einer der tapfersten und pflichteifrigsten Kameraden" gewesen sei. Möge der junge Held sanft ruhen im fernen Grabe! Gottes Trost wende sich den Seinen reichlich zu! fa Der beim hiesigen Kgl. Amtsgericht« bis zu Kriegs ausbruch tätige Beamte F. Rudolf Herfurth, Sohn des Privatiers Herfurth, der als Leutnant und Kompanieführer mit dem 182. Jnf.-Regt. kämpfte und im Februar vorigen Jahres in Rumänien gefallen ist, Ritter des Albrechtsordens init Schwertern und des Eisernen Kreuzes war, soll nach lleberführung in die Heimat Sonntag nachmittag 3 Uhr auf dem Friedhöfe zu Zöbigker (Bez. Leipzig) bestattet weroen. Schneetreiben. Mitten hinein in die prachtvolle Baum blüte brachte der heutige 19. April lebhaftes Schneetreiben. Der Schnee vermochte sich sogar festzusetzen, so datz der Blüten schnee verschwand unter den wasserhaltigen Flocken. Hoffent lich tritt nicht «ine noch weitere Abkühlung der Luft ein. Fröste würden im gegenwärtigen Stand der, Natur, vor allem der Baumblüte, schwersten Schaden bringe^ am 20. Mai 1918 im Gasthof zur Amtsschänke (Ratssitzungs zimmer) Gerichtstag abhalten. Geschäfte, die auf diesem Ge richtstag erledigt werden sollen, sind entweder direkt beim Kgl. Amtsgericht Frankenberg oder beim Gemeindevorstand Auers wald« anzumelden. , fa Flöha. Rechtsauskunftsstelle des Heimatdank. Die ber der Kgl. Amtsh. Flöha eingerichtete Rechtsauskunftsstelle für Kriegsbeschädigte und die Hinterbliebenen von Kriegsteil nehmern erteilt neuerdings auch den Ehefrauen und Angehöri gen von Kriegsteilnehmern Rechtsauskünste. Die Sprechstun den finden nach wie vor Mittwoch vormittags von 8—1 Uhr im Gebäude der Kgl. Amtshauptmannschaft, 2. Stock, statt- Den Angehörigen der Kriegsteilnehmer' wird empfohlen, von dieser Einrichtung regen Gebrauch Zu machen. — Leipzig. Dom Stadtverordneten-Vizevorsteher Heinze wurde in der letzten Stadtoerordneten-Sitzung miigeteilt, datz «ine Verlegung de« Patentamte« von Berlin nach Leipzig aus sichtsreich sei. Es find diesbezügliche Bestrebungen im Gange. — Der Stadtoerordneten-Sitzung am 17. April lag ein Rats- antrag vor, die städtische Einkommensteuer für 1918 auf 17S Prozent festzusetzen. Di« Stadtverordneten nahmen jedoch ein stimmig den Antrag de« Finanz- und Betriebsau»schusses an, der eine Festsetzung des Lmkommensteuersatzrs für 1918 auf nur 165 Prozent vorsteht. Da im Jahre 1917 154 Prozent des Normaltteuersatze« als Einkommensteuer erhoben wurden, find also in diesem Jahre 1! Prozent mehr zu entrichten. — Langebrück. Ein eigenartiges Jubiläum rann, am 20. April die Familie Bruhm feiern, die seit 300 Jahren dem sächsischen Forstdienst in ununterbrochener Reihe ihre Männer gestellt Hat. Seit der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts hatten sie ihren Wohnsitz im Forsthaus zu Langebrück. Als ersten dieses wohl ältesten sächsischen Forstmanngeschlechts nennt die Familienüberlieferung Amon Bruhm, der 1636 bis 1642 als Obrrförster zu Paulsmühle bei Kalkreuth seinen Amtssitz hatte. Als Jägerjunge hatte er am 20. April 1618 das Glück, bei Kreyern einen Wolf zu schießen. Dafür ließ ihm Kurfürst Johann Georg l. im Revier zu Kreyern «in, Waldzeichen errichten; Johann Georg ll. ließ es 1692 er neuern. Es ist noch heute als Jäger-Bruhm-Denkmal be kannt. Aus dem 18. Jahrhundert erzählt die Familien überlieferung u. a., daß Johann Georg Bruhm zu Lange ssrück 1751 von einem Wildschwein, das Kurfürst Friedrich August ll. angeschossen hatte, in der Dresdner Heide übel zugerichtet und gefährlich verwundet, von seinem Hunde aber gerettet wurde. Bruhm, der stzäter Hofjägermeister wurde, erhielt vom Kurfürsten und König zur Erinnerung hieran eine Büchse geschenkt, an deren Schaft der Vorfall in lebendiger Darstellung «ingraviert ist. Diese Büchse ist noch heute rm Besitz d«s jetzigen Oberförsters Bruhm in Holzhau, «in Sohn des lange Jahre in Frankenberg tätig gewesenen Forst meisters Bruhm, an dessen Wirken der von Sachsenburg nach Dreiwerdrn führende Bruhmweg erinnert. statt. s" Deutscher Verein für SaaitStsbnnde. Von der Brutto, einnahme, welche am Donnerstag bei der Vorführung de» Fi fchauspiel« im Welttheater erzielt wurde, find 102 M. als LOvro- -entiger Anteiljdu hiesigen Sammelttelle (Vueinsbank) zugeführt worden. Der Mm war auf die zahlreichen Besucher von starkem Eindruck; er bracht« fistelnde Szenen au« dem Felde und von der Dressur der Sanilätshunde. t Ueb« eine bevorstehende Stenererhöhung in Sachsen wußten vor einigen Tagen eine Anzahl sächsischer Blätter zu berichten. Wie von maßgebender Stelle verlautet, find hierüber endgültige Beschlüsse im KSnial. Finanzministerium noch nicht gefaßt worden. Zweifellos dürfte aber dem gegenwärtigen Landtag noch ein entsprechender Entwurf der Staatsregierung zugehen, um die sich fortwährend steigernden Kriegsausgaben und andere Staatsbedürfniffe decken zu können. In erster Linie wird es sich um eine Erhöhung der Einkommensteuer handeln, wobei die kleinen und mittleren Einkommen wenig oder gar nicht betroffen werden, während die stärkeren Schultern in entsprechender Weise belastet werden dürften. Außerdem ist auch eine Erhöhung der Ergänzungssteuer und der Grund steuer geplant. Die Erhöhung wird bereits im Laufe dieses Jahre» eintreten, obwohl di« Steuerzettel bereit» in den näch sten Tagen zur Verteilung gelangen. Die Steuererhöhung soll dann wahrscheinlich in befonduen Terminen oder in der Form von Zuschlägen erboben werden. Das Königliche Finanzmini sterium ist gegenwärtig mit der Ausarbeitung einer entsprechen den Vorlage beschäftigt, die den beiden Kammem de» sächsischen Landtages demnächst m der Form einer Ergänzungsforderung zugehen soll. Die Steuererhöhung ist auch u. a. deshalb not wendig, um den bedeutend erhöhten Bedarf des Reiches mit decken zu können. f a Auerswald«. Das Kgl. Amtsgericht Frankenberg wird 5. Klaffe 172. König!. Sachs. Landes-Lotterie. b« gm 18. April. (Ohne Gewähr.) »0«« M. Nr. 70«« I««« »00« M. »r. N461 14»4 29781 6260» «OSSI MOS 88S74 »ISA MU« «UN »77» »7727 101162 102480 1M176 IE1 »00« «. Nr. INS «01 18776 170» 20268 28766 »70« «SOL »7« «Ai« ««10 64,2» «177 81846 ««7 78878 7«« 81787 SAN 88614 WAO «in 104844 UM« 107»1» 100« I». Nr. Uw SMS «SS 1176» 16661 lA« 18718 «1« M»7 MN, »US »601 2884» 87086 S7S77 ,7»« 101,7 16661 «SU 52886 58857 66«S 61068 62160 «NS «760 6»I« «»SS, 71270 71261 76076 76107 77»61 7SSS0 SO766 ««» S71« »0416 »7« ««7 «6« »484, «1« »82« 100000 1011» I0S«7 1012» »00 wk. Nr. 1767 16» 6266 12611 1S771 1606» 16762 207»2 21268 21717 »418 26187 66,66 «616 »ES 6S6S2 SS811 10760 10S« INI« 18677 «7« 616» 56794 «1« ««1 «68» «I« 60611 61787 «4« «7» «»726 72827 78841 76870 74687 7«»7 76487 76787 78171 76889 8167» 82040 8601» 84821 85896 86583 87«S 89172 »107» 91716 SI92S 92808 »1148 »5668 S5782 964« 96626 »7446 »»718 104662 104821 107140 wtb (Amtlich.) Grohe» Hauptquartier, 19. April 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Auf dem flandrischen Trichterfeld entspannen sich mehr fach kfitnere Gefechte unserer Erkundungsabteilungen mit bel gischen und englischen Kräften. Starke Angriffe, di« dir Feind von Norden und Nordwesten her gegen Wytschaete führte, wurden abgewiescn. Schon bei seiner Bereitstellung erlitt der Feind in unserem Vernichtungsfeuer schwerste Verlust«. Zwischen Bailleul und La Bassee starke Kampftätigkeit der Artillerien. Nordwestlich von Bethune stieß unsere In fanterie gegen feindliche Linien nördlich vom La Bassee-Kanal vor und eroberte einige Geschütze. Bei Festubert und Gi venchy wurde wechselvoll gekämpft. Wir machten mehr als 600 Gefangene. Der seit einigen Tagen an der Am« gesteigerten Feuer- tätigfiit folgten gestern starke, tiefgegliederte französische An- griff« gegen Marisel und Morcuil. Auf beiden Avreufcrn, durch den Seneca-Wald und zu beiden Seiten der Straß« Ailly—Moreuil stürmten dichte Angriffswellen mehrfach ver geblich an. Im erbitterten Kampfe wurde der Feind unter blutigen Verlusten zurückgeworfen. Starkes Artilleriefeuer hielt in diesem Kampfgebiet auch während der Nacht an. Osten Altai«. In Taurien haben wir Tschaplinka und Meletopol besetzt. Ma e«d»ntfch« Frpn< Stohttuppuitternshmunaen im Cernabogen brachten einige Italiener und Serben al- Gefangene «in. und brutale Behandlung durch die Engländer »st erklärlich, w.Bev», 18. 4. Die Proklamation Haigs an die eng lischen Truppen schien in Frankreich Nachdenken erweckt zu haben. „Homme Libre" erklärt, wahrscheinlich sei der Augen blick nicht so tragisch wie im September 1914. Aber wie da mals die französische Armee an der Marne, sei jetzt die eng lische Armee an der Somme angelangt, wo sie urk jeden Preis halten müsse und nicht mehr zurück dürfe. Die Proklamation Haigs sei ein letzter Aufruf zum äußersten Widerstand. Der „Matin" findet, daß Hazebrouck, der wichtigste Eisenbahn knotenpunkt, von dem die ganze Verbindung der englischen Armee bei Ppern mit England abhängig sei, stark bedroht sei. Es sei von höchster Wichtigkeit, daß die Schlacht sta bilisiert werde. Hindenburg beabsichtige, den englischen Ar meen «ine Niederlage wie den Russen in Masuren beizu- bringen. Hindenburg führt wirklich seine strategische Schlacht handlung in ihren ganzen Folgen bis ins Einzelne durch. w Bem, 18. 4. „Corriere della Sera" erkennt die Bedeutung der Eroberung Bailleuls und nennt sie den ersten großen Erfolg der Deutschen in der Schlacht von Armen- tieres. w Haag, 19. 4. Der Militärkritiker des „Nieuwe Cou rant" zieht aus den letzten Meldungen die Folgerung, daß di« Franzosen wegen der langsamen Zurücknahme der eng lischen Front gezwungen seien, mehr und mehr ihre Reserven ins Feuer zu bringen, um die Lage jm Norden wieder herzu- stellen. „Handelsblad" glaubt, daß die jetzigen Kämpfe an der Lys noch 14 Tage dauern werden. w Zonnebeke, Paschenduele, Poelkapelle und Langemarck sind wieder in deutschem Besitz Auf der ganzen Welt gibt es keinen Flecken Erde, um den so viel Blut geflossen ist, wie um diese vier flandrischen Dörfer, die in Wirklichkeit nur noch Schutt haufen und Namen auf der Karte sind. In die Hunderttausende gehen die englischen Verluste tn der Flandernschlacht. Damals konnte nur dort, wo in dem riesigen Trommelfeuer da« letzte Leben erstorben, die letzte Waffe verschüttet und zerschossen war, der Brite schrittweise vorwärtskommen. So fielen Langemarck, Poelkapelle, Zonnebeke und Paschendatle in englische Hand. Es waren bittere, heiße Kämpfe, denen jedoch jede Entscheidung versagt blieb. Jetzt ist auch der letzte Schimmer eines englischen Erfolges in der Flandernschlacht mit der Wiedereinnahme von Poelkapelle, Zonnebeke, Paschendaele und Langemarck für die Engländer ausgelöscht. Die Namen bezeichnen lediglich die riesigen Kirchhöfe der Blüte des englischen Heeres. w Zürich, 19. 4. Nach Meldungen des „Daily Telegraph" und -Times" von der Front in Flandern führen die Raum- fortschritte der Deutschen im Bogen von Armentieres und Bailleul iu einer immer weiter fortschreitenden Isolierung der Festung Arras und des Bperngcbietes. w Zürich, 19. 4. Aus dem Schlachtfelde bei Apern sind die Generale Lasielnau und Foch eingetroffen. Die Alliierten rüsten zum äußersten Widerstand. Kleine pslitilede lkscbttcbtt« Türkei Der Sieg von Bakum bt Konstantinopel, 17. 4. (Amtlicher Tagesbericht.) Kau kasusfront: Unsere Truppen nähern sich planmäßig der Kars gegend. An der Küste besetzte unsere Kavallerie Tschuruksu (Kobuleikt). Die Verfolgung wird fortgesetzt. Soweit bis jetzt sestgestellt werden konnte, nahmen unsere Besatzungs truppen in Datum von feindlichen fremden Elementen, di« die Festung verteidigten, 600 Mann in Offizieruniform und 2500 Mann in Mannfchaftsbekleidung gefangen. Unter den selben befanden sich der Festungskommandant und viele hohe Stabsoffiziere. 25 Geschütze verschiedensten Kalibers, Loko motiven, mehrere Waggons, Automobile, viele Nachrichten mittel und Verpflegungsvorräte wurden erbeutet. — An der Palästinafront wurden feindliche Erkundungsabteilungen ab- g«wi«sen. Auf den übrigen Fronten ist die Lage unverändert. Die Parteiführer bei Staatssekretär Kühlmann vd Berlin, 19. Ä Staatssekretär von Kühlmann ist auf der Rückreise vom Großen Hauptquartier nach Berlin. Er wird am Sonnabend die Parteiführer zu einer Aussprache über die äußere Politik empfangen. Die Gerüchte über einen bevorstehenden Rücktritt Kühlmann» werden al» falsch bezeichnet. pd Berlin, 19. 4. Der „Berl. Ztg." zufolge wird der an- gekündigte Btluch de» neuen österreichischen Minister» des »eußeren, Freiherrn o. Burian, in Berlin voraussichtlich am Anfang der kommenden Woche erfolgen. Oesterreich-Ungarn Weitere Friedensbemühungen Kaiser Karls - pe Der französische Abgeordnete Sembat macht m der Pariser „Lanterne" folgende Mitteilung: Am 12. April erklärte ein be- kannt«, über österreichische Dinge wohl unterrichteter Abgeord net«, den Sembat zu nennen bereit ist, in den Wandelgfingen der Kammer, Kaiser Karl habe leine Friedensbemühungen gegen über Frankreich noch nach seinem Briefe im März und April 1917 fortgesetzt. Er, der Abgeordnete, habe darüber dem fran zösischen Ministerium de» Aeußeren im August 1917 eine ins einzelne gehende schriftliche Mitteilung überreicht. Er habe ge- lagt, daß sich Kaiser Karl bereit erklärte, 2 oder 3 Vertrauens leute nach Frankreich zu schicken, um durch sie seine in den beiden Briefen unterbreiteten Vorschläge wiederholen und ergänzen zu lassen. Die Ergänzungen haben sich auf Italien und Rumänien bezogen. Kaiser Karl habe die Möglichkeit in Aussicht genommen, Italien das al» Preis für seine Neutrasität angebotene Gebiet abzutreten und sogar die Abtretung von Triest in Erwägung gezogen mit der Bedingung, daß Oesterreich die sür seinen Aus gang zum Adriatischen Meer erforderlichen Rechte gewahrt würden. Ein Uebereinkommen »wischen Italienern und SSdllaven p «ig«nw, 19. 4. Im Nationalitätenkongreß in Rom kam zwischen Italien«» und Südsiaven folgendes lleberelnkommen zustande: Die Unabhängigkeit d« SÜdflaven d. h. d« S den, Kroaten und Slovenen ist für Italien von vital« Bedeutung. Die Vertret« d« beiden Staaken verpflichten sich, während des Kriege» und bet den Frieden»v«bandlungen alle Anstrengungen auf die Verwirklichung ihrer nationalen Ziele zu richten. Die Notwendigkit d« Befreiung de» Adriatischen Meere» wurde heroorgehoben. Dl« Vertrauensfrage Mr des Kabinett Clemenceau» pf Bern, 19. 4. In d« Pariser Presse werden Gerüchte verbreitet, die davon sprechen, daß Clemenceau beabsichtigt, in du Kammer bei Besprechung de» Kaiftrkrie' » die Vertrauens frage für das Kabinett zu stellen. England PS London, 19. 4. Oberhaus. Da» Mannschastserfatzgesth wurde in allen leinen Teilen angenommen und «hielt gestern abend die königliche Genehmigung. Rußland pr Berlin, 18. 4. Das Volklommissariai für Auswärtige Angelegenheiten in Moskau hat folgenden Funkspruch veröffent licht: Als nationale Kriegsflagge der russischen Republik ist durch das Zentralkomitee der Räie du Arbeiter-, Soldaten- und Bauernabgeordneten eine rote Flagge mit du goldenen Buch stabenaufschrift „Russische sozialistische föderative Tatsrepublik" angenommen worden, welche gleichfalls al« Erkennungszeichen der russischen Kriegsschiffe gelten wird. Vs» Leide« der französischen BrvölkUMg unter engst scher Brutalität w Trostlos ist das Unglück, in welches die Bewohner von Dölfrrn und Städten der Lyseben« durch britische Rücksichts losigkeit' versetzt wurden. Den Engländern war bei ihrem lellweise kopflosen und fluchtartigen Rückzug die zurückbleibende französische Zivilbevölkerung völlig gleichgültig. Die unglück lichen Einwohner mußten während der Beschießung ihrer Dör fer in den Kellern 'Schutz vor den einschlagenden Granafen suchen. Cs waren vor allem Greise und Greisinnen, Kranke und Kinder, die zu hilflos waren, um eine Flucht zu wagen. Die Engländer wußten, daß der deutsche Ansturm über sie hinw«gbrausen würde, trotzdem trafen sie nicht die geringsten Anstalten für rechtzeitigen Abtransport. Zusammengekauert, verwundet oder sterbend fanden die Deutschen die zitternden Unglücklichen und brachten die Ueberleb«nd«n ans Tageslicht. Rüstige Leute, die im letzten Augenblick hatten fliehen wollen, fanden die Lysbrücke von den Engländern gesprengt. Jetzt haben deutsche Offiziere den Einwohnern die letzten bewohn baren Räume als Quartier zugewiesen und für ihre Ver pflegung gesorgt. In Sailly bestanden die 330 zurückgeblie benen Einwohner nur aus Frauen und Kindern. Laventie und Estaires sind brennende Trümmerhaufen. Dort am Leben gebliebene Frauen, Kinder und Greise wurden in deutschen Autos nach rückwärts in Sicherheit gebracht. Auch La Görgue und Lestrem sind völlig zusammengeschossen. Die französische Bevölkerung dieser Zone weiß, daß sie alles Elend und allen Jammer lediglich den Kriegsoerlängerern Lloyd George und Clemenceau verdankt. Diese Entrüstung über die rücksichtslose
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