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die Sache fern« zu disputiere«. Unsere weiter« Ant wort sind mein« Kanonen im Weste». In treuer Freundschaft Karl. c Paris, 14. 4. Es wird folgende amtliche Note ver- üffentlicht: Es gibt Leute, deren Gewisse» verdorben ist. Kaiser Karl verfällt in der Unmöglichkeit, ein Mittel zu finden, das Gesicht zu wahren, darauf, zu schwätzen wir ein Irrsinniger. Jetzt ist er gezwungen, seinen Schwager fälsch lich zu beschuldigen, indem er eigenhändig einen lügnerischen Tert konstruiert. Der Brief des Kaisers Karl sowie wir ihn zitiert haben, ist vom Prinz Sirt persönlich den Staats lenkern gezeigt worden. Uebrigens können zwei Freunde des Prinzen die Richtigkeit bestätigen, besonders derjenige, der den Brief vom Prinzen zur Abschrift erhalten hat. c Berlin, 15. 4. Zum Rücktritt des Grafen Czernin sagt der „Lök.-Anz.": Graf Czernin glaubt die Verantwortung für sein Amt nicht länger tragen zu können, da er der, Ansicht ist, das, ein so wichtiger Brief wie der an de» Prinzen Sirius, auch soweit er nicht gefälscht ist, nicht abgeschickt werden durfte, ohne das, er, der Minister, davon unterrichtet wurde. Cle menceau kann sich rühmen, mit seinem Tatzenhieb wenigstens einen persönlichen Erfolg erzielt zu haben, einen sachlichen keinesfalls, denn es ist selbstverständlich, das; der neup K. u. K- Minister des Auswärtigen von der Bahn bündnistreuer Poli tik, wie sie Graf Czernin bewiesen hat, nicht abweichen wird. Dafür bürgt, von dem eisernen Must der Tatsachen abgesehen, . das Telegramm, welches Kaiser Karl ani 10. April an den deutschen Kaiser gerichtet hat. Der Schritt Czernins ist der eines aufrechten Mannes, der es mit seinen Pflichten und seinem Amt ernst nimmt und nicht zögert, die Konsequenzen zu ziehen, wenn nicht zu ändernde Verhältnisse ihm die Er füllung seiner Aufgabe, wie er sie auffasjt, unmöglich zu machen scheinen. Clemenceau vereitelte di« Friedensbestrebungen des Kaiser» Karl c Wien, 15. 4. Das »Fremdenblatt" schreibt: „Kaiser Karl habe seit seinem Regierungsantritt niemals ein Hehl daraus ge macht, daß kein sehnlichster Wunsch die Herbeiführung des Frie dens ist, und dag er alle« aufbieten werde, uni dieses hohe Ziel zu «reichen. Der Brief des Monarchen ist in feiner echten Fassung ein historisches Dokument für den festen Entschluß, un seres Kaisers, mit all« Macht für die Zugehörigkeit Elsaß-Loth- ringens zu Deutschland zu kämpfen. Clemenceau hat sich einer Fälschung bedient, die abu gerade das Gegenteil seiner Absicht erreichte. Es bleibt nun die Tatsache bestehen, daß der Kaiser sich um die Herbeiführung des Friedens bemüht, und daß Cle menceau diese Bestrebungen vereitelte. Zur Nachfolge de» Grafen Czernin c Berlin. 15. 4. Zur Nachfolge des scheidenden Außen ministers Czernin schreibt die „Boss. Ztg.": Bor der Hand werden in hiesigen diplomatischen Kreisen vornehmlich drei Persönlich keiten genanni und zwar: Baron Merey, Graf Andrem und der Berlin« Botschafter Prinz Gottfried Hohenlohe. Für nicht ausgeschlossen hält man es, daß die Kandrdatur des Grafen Tisza ernstlich in Betracht gezogen wird. c Wien, 15.4. Wie der Vertreter d« Wiener Mittagszeitung an authentischer Stelle erfährt, sind für den Rücktritt des Grasen Czernin drei Gründe maßgebend: 1. Die Haltung Czernins gegenüber den Polen, 2. sein Passus in seiner Rede gegen die Tschechen, 3. die Aufrollung der Affäre Clemenceau. >, c Paris, 14. 4. Der Streitfall Czernin—Clemenceau.steht im Vordergrund des Interesses. Die französische Presse begrüßt jm allgemeinen die Enthüllungen Llemenceaus. Heure erwartet mit Interesse, was Deutschland erwidern werde. Einige Zei tungen vuschieden« Parteirichtungei: «klären allerdings Clemen ceau» Handlungsweise als einen schweren Fehl«. Sembat fragt in d«,Humanitee," wo eigentlich d« besonnene Pichon geblieben lei. Clemenceau treibe eine Politik, al« ob u Zeitungsartikel schreibe. Auch Pais bekennt, daß es nicht im Interesse Frankreichs liege, durch eine sarkastische Pholemie die Sympathien des Kaisers von Oesterreich zu verscherzen. ver Weltkrieg Deutsche Heeresbericht« wtb Berkin, 13. Avril, abends. (Amtlich.) Auf dem Schlachtfelde an der Lys gewannen wir kämpfend ' Boden. Sonst nichts Neues. wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 14. April 1918- Westktcher Kriegsschauplatz Auf dem Schlachtfelds an der Lys gewannen wir in zähem Kampfe Boden. Südlich vom Douve-Bach durchstießen die ! Tnlppen des Generals von Eberhardt die feindlichen Stel lungen südwestlich von Wulvergem und erstürmten nach er bittertem Ringen mit englischen zum Angriff angesetzten V«r- und 8 April versuchten die Franzosen am Morgen des 11. nach stärkster Artillerievorbereitung e n Nordrand des Sene- cat-Waldes bis an den Arrierecour't-Wald anzugreifen. In I waren, gaben sie sich ohne weiteren Widerstand gefangen. Der Rest der französischen Stoßtruppen, der im schweren Feuer vor den deutschen Gräben lag, versuchte sich wieder - zurückzuziehen, allein nur einein geringen Teile gelang es, die Mehrzahl der Flüchtenden brach im Strichfeuer der deut schen Maschinengewehre zusammen. Alle Opfer der Franzosen, i hier von Engländern verlorenes französisches Land wieder- ! zugewinnen, waren umsonst. Die Bahn Clermont—Amiens i liegt unter schwerem deutschen Feuer, das sich am Nachmittag j des 11. April zu besonderer Heftigkeit steigerte. Die Vahn- ' Höfe Dommartin und Remincourt stehen in Hellen Flammen. > Die nördliche Bahnstrecke wurde gleichzeitig von Fliegern an gegriffen, die sie seitdem täglich mit Bomben bewerfen. Beschießung von Arras ' w Pariser Blättern zufolge wird Arras seit dem 21. März' ununterbrochen aufs heftigste beschossen. Der angerichtete Echa- i den ist unübersehbar. Die Stadt bildet nur »ckch einen riese»- hasten Trümmerhaufen. Dir Eroberung des Ploecksteert-Waldes s w In jahrelanger Arbeit hatte der Engländer diesen , Wald in eine starke Festung verwandelt. Die Baumstämme waren förmlich in Stacheldraht eingesponnen. Unzählige Grä ben mit starken Betonbauten liefen kreuz und quer durch das hügelige Waldgelände. Die Betonunterstände waren -urch Förderbahnen untereinander und -mit den rückwärtigen Stel lungen verbunden. Der sogenannte Nachtigallenberg, der weit hin das Gelände beherrscht, war ebenfalls durch starke Beton tunnels unterbaut, deren einer allein 1000 Mann faßte. Ein lothringisches Regiment stürmte ohne jede Artillerievorberei- bäuden Nieuvekerke. Ein r» den Abenstunden durchgeführter di« bisher sämtlich unter äußerst schweren blutigen ^Verlusten Angriff unter Führung des Generals Maerker brachte uns zusammenbrachen. Nach den vergebliche» Anstürmen vom 7. in den Besitz der Höhe westlich vom Orte. Bei Bailleul " wurde wechselvoll gekämpft. Die Orte Merrie und Vieur Berquin wurden genommen. Dem Cchlachtfelde zustrebende feindliche Kolonnen erlitten in unserem durch Erd- und Luft beobachtung wirksam geleiteten Feuer schwere Verluste. An der Echlachtfront zu beiden Seiten der Somme Ar- tilleriekämpse. Ein Angriff mehrerer französischer Bataillone gegen Hainoillers brach blutig zusammen. Zahlreiche Ge fangene blieben in unserer Hand. mehreren dichten Sturmwellen hintereinander fluteten sie her an, aber nur der ersten Welle gelang es, das deutsch« Sperr feuer zu unterlaufen. Als die Stürmenden vor den deutschen Gräben anlangt;» und sahen, daß ihre Unterstützungen im deutschen Artillerie- und Maschinengewehrfeuer liegen geblieben tung diesen steilen, fortartigen Blockabsatz. Die Zahl der Ge fangenen und die Beute nimmt ständig zu. Unter den er oberten Geschützen befinden sich zwei schwere, weittragende Eisenbahngeschütz«. Das Schlachtfeld des Ploecksteert-Waldes ist mit eilig fortgeworfenen, englischen Ausrüstungsstücken und Waffen übersät. Außerdem ließ der Feind zahlreiche Mu- nitions- und Verpflegungsbestände zurück. Die Engländer haben seit dem 9. April aufs neue über 500 Quadratkilo meter französischen Bodens verloren, dessen Verteidigung sie erst vor kurzer Zeit in größerer Ausdehnung übernommen hatten. Die Franzosen sind nunmehr gezwungen, breite Front stücke ihrerseits wieder zu besetzen. Sie müssen ferner die durch die ungeheuren britischen Verluste entstandenen Lücken schließen und schließlich auch infolge der schweren britischen Niederlage ihre Reserven zu nutzlosen Gegenstößen «insetzen. Oberbefehlshaber Foch w Paris, 14. 4. Amtlich wird mitgeteilt: Die französische und die britstche Regierung sind übereingekommen, dem General Foch den Titel eines Oberbefehlshabers der alliierten Armeen Frankreichs zu übertragen. w Bern, 14. 4. Die französischen Blätter sind über den Anfang der Offensive bei Ärmentieres und La Bassee bestürzt und bemüht, die Operation als eine Diversion hinzustellen. Einige Blätter, vor allem die sozialistischen, betonen allerdings, daß die Deutschen bereits am ersten Tage «inen großen Erfolg errungen hätten. „L'Heure" erklärt, das Kohlengebiet von Be thune, das gerade im Eüdwesten des Operationsgebiet« liege, sei schwer bedroht. „Verite" hält es sogar für wahrscheinlich, daß Bethune mit seinen Minen nicht mehr gerettet werden kann. „Echo de Paris" deutet an, daß die Engländer alle verfügbaren Truppen Heranwersen, um das Gebiet, das für die ganze In dustrie Frankreichs von außerordentlichem Werte sei, für die Entente zu erhalten. Luftangriff auf Paris wl Paris, 13. 4. Amtlich wird gemeldet: Deutsche Flieger überflogen unsere Linien und richteten sich nach Süden. Nur zwei von ihnen gelang es, die Umgebung von Paris zu über fliegen und einige Bomben abzuwerfen. Der zweite Alarm wurde um 10.10 Uhr gegeben und hörte um 10.40 Uhr auf- Die Zahl der Opfer ist noch nicht bekannt, sie wird ver öffentlicht werden, sobald Berichte bekanntgegeben sind. wp Pari», 14.4. Amtlich wird gemeldet: Das weittragende Geschütz beschießt weiterhin das Pariser Gebiet. Am 13. April keine Todesfälle. wv Pans, 14. 4. Die Beschießung du Gegend von Paris durch bas weittragende Geschütz hat heute wieder begonnen. Luftangriff auf Mittelengland wie (Amtlich.) Berlin, 14. 4. In der Nacht vom 12. auf Nördlich von Mihiel führten wir eine» erfolgreichen Vor stoß gegen amerikanische Truppen aus, fügten ihnen schwere Verluste zu und brachten Gefangene zurück. Im Luftkampf wurden in den letzten beiden Tagen '37 feindliche Flugzeuge mH 3 Fesselballone abgeschossen. Leutnant Menckhoff errang seinen 24. Luftsieg. Von den anderen Kriegsschauplätzen Nichts Neues. wtb Berlin, 14. April, abends. (Amtlich.) Auf dem Schlachtfelde an der Lys erfolgreiche Kämpfe zwischen Nieuvekerke und Vieur Berquin. kvageaherlch« »es »d«ir«lftad», wtb Berlin, 13. April. (Amtlich.) Jm Sperrgebiet um England wurden von unseren Unterseebooten 23 MO Brt. feindlichen Handelsschisfsramnes vernichtet. Schwer betroffen wurde durch die Versenkungen wiederum der Transportverkrhr im Aermelkanal zwischen der französischen und englischen Küste. Zwei 6000 Brt. große, tiefbeladene Dampfer wurde» dort in gut durchgeführten Angriffen bei starker feindlicher Gegen wirkung aus Geleitzügen herausgeschossen. Ei» 5000 Brt. großer Tankdampfer, der durch Zerstörer gesichert war, wurde an der englischen Westküste versenkt. An dem Erfolg hat der Kapitänleutnant Reniy den Hauptanteil. Der Chef des Admiralstäbes der Marine. wtb (Amtlich.) Berlin, 14. 4. NeueUbootserfolge auf dem nördlichen Kriegsschauplatz: 15 000 Brt 2 Dampfer wur den in hartnäckiger Verfolgung ans demselben großen durch Kreuzer, Zerstör« und Flugzeuge stark gesicherten Geleit zug herausgeschossen. Westen Genugtuung in Lille w Berlin, 14. 4. Di« Lill« Einwohner atmen auf. In auffallendem Gegensatz zum Kampfgelöse steht die Ruhe im Rücken der fechtenden deutschen Truppen. Trotz schwierigster Wegeverhältnisse hat sich der Verkehr sofort eingespielt und vollzieht sich mit der Regelmäßigkeit eines Uhrwerkes. Diese Ruhe wirkt wohltuend auf die Landeseinwohner. 'Während noch am 9. Avril die Einwohner der Stadt Lille und die der Vorstädte in Angst und Sorge lebten, war diese Stim mung bereits am 11. April völlig gewichen. Das anhaltende Vordringen der Deutschen rückte die von englischen Granaten und Fliegerbomben stündlich drohende Gefahr in immer weitere Ferne. Bezeichnend ist, daß die Einwohner der zerschossenen Dörfer und Städte sich nunmehr hinauswagen und sich wieder der Bestellung ihrer Gärten und Felder widmen. Nur wie ein abziehendes Gewitter klingt noch der Schlachtenlärm zu ihnen herüber, aber der grollende Kanonendonner entfernt sich Stunde um Stunde weiter nach Westen und Norden. Die Schwierigkeiten beim Ueberwinden der Sumpfairderung w Am ersten Tag der Schlacht bei Armentieres nach dem Einbruch in die feindlichen Stellungen galt es, ein 2i/r km breites Sumpfgelände zu überbrücken, um das Nachziehen der Artillerie und der Kolonnen zu ermöglichen. Bis zum Abend des ersten Kampftages gelang cs, bereits auf neuangelegten Saschinendämmen, Bohlenwegen, zahlreiche schwere Batterien und Trains hinüberzuschaffen. Nach 48 Stunden hatten zwei vollständige Divisionen, sowie größere Teil« zweier werterer Divisionen die sumpfige Enge passiert. 30 Kompanien hatten in rastloser Tag- und Nachtarbeit Zehntausende von ver schiedenen Saschinen und Bohlen von einem mehrere Kilometer entfernten Stapelplatz herangebracht und eingebaut. Wo kurz vorher noch Geschütze und Pferde buchstäblich versanken, rollten nach wenigen Stunden schon Lastautomobile, schwere Ka nonen, vollbcladene Kolonnen. Diese schwierige» Arbeiten mußten im feindlichen Störungsfcuer und bei wiederholten Fliegerangriffen durchgeführt werde». Die Bahn Clermont—Amiens unter Arüllcriefeu« w Seit den deutschen Erfolgen auf dem westlichen Nvr«- Ufer liegt die Bahn Clermont—Amiens unter Artilleriefeuer. Diese Bedrohung einer ihrer wichtigsten Verbindungslinien zwingt die Franzosen seitdem zu unausgesetzten Gegenangriffen, -<Dei Verkäufen und Versteigerungen aus Beständen der Heeres- undMarine- verwaltung kann die Zahlung vorzugs weise durch Hingabe von Kriegsanleihe mittel und sonstige Vorräte; landwirt schaftliche Maschinen un-Gerätesowie Werkzeug; Kabrikeinrichtungen mit den zugehörigen Maschinen un-Geräten; geleistet werden. Käufer, welche die Bezahlung in Kriegsanleihe anbieten, werden bei sonst gleichen Geboten in erster Linie berück sichtigt. Oie Vorschrift zur Bevorzugung der Kriegsanleihe gegenüber der Annahme baren Geldes erstreckt sich auf altes, was zur Abgabe an die Bevölkerung frei wird, also insbesondere auf Pferde, Fahrzeuge und Geschirre; Kel-bahngerät, Motorlokomotiven und Kraftfahrzeuge nebst Zubehör; Futter- Eisen, Stahl und andere Metalle; Holz und sonstiges Bau- material; Webstoffe und Rohstoffe aller Art. - Nie Kriegsanleihe wird zum vollen Nennbeträge angerechnet und bis zur Höhe -es Kauf- oder Zufchlagspreifes in Zahlung genommen. - Als Kriegs anleihe in diesem Sinne gelten sämtliche 5°/oigen Schuldver schreibungen -es Reichs ohne Ltnterfchie- sowie -ie seit -er 6. An leihe ausgegebenen 4Vr°/«igen auslosbaren Schahanweisungen. Willst Du also vorteilhaft kaufen, dann — zeichne Kriegsanleihe!