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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 06.04.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191804065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180406
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180406
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-04
- Tag 1918-04-06
-
Monat
1918-04
-
Jahr
1918
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eiemenceE'ZsMlMeäetit-Nngebot c Der Sonderfriedensanttag Llcincnceaus, den Graf Czer nin in seiner Rede erwähnte, ist durch die Vermittlung einer neutralen, Schweizer Persönlichkeit in Wien unterbreitet wor den. Die Wiener Regierung hat das Angebot sofort nach Berlin weitergeleitet. Die Wiener und Berliner Regierung berieten daraufhin lange und eingehend, wie sich aus dieser Annäherung di« Möglichkeit zu Friedensverhandlungen er geben könnt«. Die Antwort wurde schließlich gemeinsam äb- gefaßt, obwohl Clemenceaus Angebot sich nur an Oester reich gerichtet halt?! Sie fiel ablehnend aus, weil Oesterreich die eisatz-lothringisch« Frage betonte und Deutschland unter strich, datz es ein« solche Frage ntcht gebe. Daraufhin zog Clemenceau sein Angebot zurück. Man hatte den Eindruck, datz er den Plan verfolgt, Oesterreich auf seine Seile zu ziehen und durch die Mithilfe Oesterreichs auf Deutschland einen Druck auszuüben. Man will übrigens in parlamentarischen Kreisen wissen, daß dieses nicht das erste und einzige Angebot war, das Oesterreich unterbreitet wurde, und spricht davon, datz schon vor einigen Monaten, ebenfalls über die Schweiz, ein eng lisch-französischer Fühler nach Wien ausgestreckt worden sei. Dieser fand indessen wenig Beachtung, weil er von wenig kompetenten Persönlichkeiten weitergeleitet wurde und auch nicht erkennen lieh, wer kn Frankreich und England hinter dem Angebot stand. Dagegen soll man vielfach in Wien, als das Clemenceausche Angebot einging, der Meinung gewesen sein, datz sich nun auch der Frieden mit dem Westen anbahnen lassen werde, und durch die gemeinsame Antwort sehr ent täuscht worden sein. Wer hat gelogen?! c Wkn, 4. 4. Amtlich wiÄd infolge der Aeutzerung Clemenceaus, Graf Czernin habe gelogen, festgestellt, datz Legationsrat Graf Nikolaus Rowerta mit dem hierzu nach der Schweiz entsandten Vertrauensmann Clemenceaus, Grafen Armand, am 2. Februar d. I. in Freiburg in der Schweiz die Frage erörtert hat, ob und auf welcher Grundlage zwischen den Ministern des Aeußern Oesterreich-Ungarns und Frank reichs oder zwischen offiziellen Vertretern dieser Minister eine Aussprache über die Herbeiführung eines allgemeinen Frie dens möglich wär«. Graf Rowertora hat auf Czernins Wei sung dem Grafen Armand zwecks Mitteilung an Herrn Cle menceau erklärt, Graf Czernin sei zu einer Aussprache mit einem Vertreter Frankreichs bereit und halte einen Erfolg für möglich, sobald Frankreich nur auf seine Eroberungs absicht betreffend Elsatz-Lothringen verzichte. Dem Grasen Rowertora wurde darauf im Namen des Herrn Clemenceau erwidert, dieser sei nicht in der Lage, die vorgeschlagene Berzichtleistung Frankreichs aus diese Annexion anzunehmen, so datz ein« Zusammenkunft von Vertretern nach beiderseitiger Ansichr derzeit zwecklos wäre. Der AMrieg Deutscher Abendbertcht wtb Berlin, 4. April, abends. (Amtlich.) , In Fortführung unserer Angriffe südlich der Somme wurden neue Erfolge errungen. Zur Vergeltung für die seit einigen Tagen anhaltende Beschießung unserer Unterkünfte in Laon durch die Fran zosen haben wir Reims unter Feuer genommen. Lagesdertcht »«» «dmiralyabe» wtb (Amtlich.) Berlin, 4. 4. Unsere Uboote versenkten tm Sperrgebiet um England 5 Dampfer mit zusammen 200VV Brt., darunter drei englische Dampfer an der Ost küste Englands. Der mit mehreren Geschützen bewaffnet: englische Dampfer „Ikeda" (6311 Brt.), wahrscheinlich mit Kriegsmaterial an Bord, wurde im östlichen Teil des Aermel- kanals bei schärfster feindlicher Gegenwirkung versenkt. Der Chef des Admiralstabes der Marine. * » Die starke feindliche Gegenwirkung, auf die unsere Uboote stoßen, und die der Admiralstabsbericht heute wieder betont, ist eine natürliche Erscheinung jedes Krieges, die unsere Zu versicht nicht lockern kann. Die Vervollkommnung der An griffswaffe liegt dauernd im Wettbewerb mit der Entwicklung neuer Abwehrvorrichtungen. Doch wie der Schützengraben der neuzeitlichen Geschoßwirkung entgcgenarbcitct, sie aber keinesfalls behebt, so bekämpfen Engländer unsere Krieg führung unter See energisch durch Verwendung von Minen, Drahtnetzen, Wasserbomben, Flugzeugen und bewaffneten Motorschiffen. Es liegt auf der Hand, datz diese Abwehr mittel die llbootkriegsnhrung erschweren. Der Ruhm der Ubootshelden mit ihren Leistungen steigt umso höher, je freier man die großen Gefahren anerkennt, die sie bedrohen. Daß aber alle Abwehrmittcl letzten Endes ihren Zweck ver fehlen, bezeugte neuerdings wieder das englische Kabinetts mitglied Barnes, das laut „Daily Telegraph" vom 28. 2. im Unterhaus über die schweren Schiffsverluste sagte: „Es wäre Wa-ilsinn, wenn wir uns der Sprache der nackten Zahlen» die vor uns liegen, verschließen wollten." Oesterreich!scher Heeresbericht wtb Wien, 4. April. Amtlich wird gemeldet: An der italienischen Gebirgsfront etwas lebhafterer Feuer kampf. Der Feind ließ bei Erkundungsvorstößen Gefangene in unserer Hand. Der Chef des Generalstabes. Westen w Zwischen Ancre und Avre macht der Engländer fieber hafte Anstrengungen, seine Stellung zu halten und die Deut schen womöglich wieder zurückzudrängcn. Da seine eigenen, vollkommen durcheinandergeratcnen Truppen hierzu nicht aus reichen, hat er australische und neuseeländische Kontingente herangebracht und in vorderster Linie eingesetzt. Vor allem aber macht er ausgiebigen Gebrauch von der französischen Hilfe. Auch in dem Abschnitt zwischen Avre und Somme wurden Franzosen zwischen englische» Truppen eingeschaben, um den deutschen Ansturm aufzuhalten, und anstelle heraus gezogener englischer Divisionen, -die die bisher mißlungenen Gegenangriffe gegen die deutschen Stellungen führten. Heftige Angriffe gegen die deutsche Front bei Aubercourt und beider seits Mercelcave, die nach kräftiger Artillerievorbereitung am Abend des 3. April eintraten, scheiterten unter hohen Feind- verlustcn. Der Engländer fährt fort, dis bisher unzerstörten Ortschaften hinter der jetzige» deutsche» Front zusnmmenzu- schieße». Albert, das von dcni deutschen Feuer verhältnismäßig verschont geblieben mar, ist nunmehr ein Trümmerhaufen. So wird ein weiterer Landstrich Frankreichs durch die Eng länder völliger Zerstörung und Verwüstung entgegengeführt. „Times" über die deutschen Pläne w Haag, S. 4. Der Sonderkorrespondent der „Times" an der englischen Front in Frankreich meldet, daß die Deutschen Mr Saat Pie Bedingung alles gedeihens isil'-esundeWSaat. Per Landmann widmet gerade ihr die größte Sorge, damit das Korn sprieße, wachse «ud reife. Auch für das Hedeihen eines Polkes heM xz. Mie die Saat, so die Krute. Ilnser AM hat in 40Mriger Irie- densaröeit die Saat Aismarcks gehegt und sie erstarken lassen, daß sie dem Ilnwetter dieses verheerenden Krieges wunderbar staudhatten konnte. And wiederum gilt es, die Saat, die diesem Krieg entkeimt — wahrlich schwere deutsche Akutsaat — nicht verkümmern z« lassen. Peutschcr Mauer, Pu weißt, was von guter Saat avhäugt. Auf daß unser Hteich gleich der deutschen Krde, die Pu beackerst, wieder aufbtühe, soll mit der «enen Kriegs-Anleihe das Saatkorn gelegt werden. Auch Pu mußt beitrage«, daß hier nicht schlecht gesät wird. ihre Pläne zu ändern scheinen und nicht nach Amiens vorzu rücken gedenken. Bei Ar.ras und auf den Vimy - Hügelketten graben sich die Deutschen ein. Die Beschießung von Kortrijk w Wie Ostende, Dirmuide», Roeselaere, Aleenen und viele andere Kleinstädte ist jetzt auch das blühende Kortrijk dem Tode durch britische Kanonen geweiht. Scheinbar leben Franzosen und Engländer in dem Wahn, durch wahllose Be schießung der Orte hinter unserer Front die deutsche Gesechts- kraft zu lähmen. Die Leidtragenden sind lediglich die unglück lichen Bewohner dieser Orte, Franzosen und Flamen, die ihre Heimat nicht verlassen wollen, während die Soldaten in den beschossenen Städten einfach die überall angelegten Unter stände aufsuchen. Frauen, Kinder und Greis« sind jedoch dem Feuer ihrer eigenen Landsleute oder deren Bundesgenos se» schutzlos preisgegeben, weil sie ihre Wohnungen meist weder verlassen wollen, oft auch ihren Geschäften nachgehcn. Wer mit ansehen mußte, wie die zerfetzten Frauen- und Kinderleichen auf den Straßen umherlagen oder aus dem Schutt zusammengestürzter Häuser hervorgeholt werden müssen, versteht die Wut und den Hatz der unglücklichen Zivilbevöl kerung gegen die englischen Urheber all dieses unsägliche» Unglücks. Bei der Beschießung von Kortrijk wurde kein militärischer Schaden angerichtet. Sämtliche Schüsse trafen engbewohnte Privathäuser oder deren Umgebung. Unter den Opfer» befinden sich immer wieder zahlreiche Kinder. Hun derte armer Leute sitze«, gelähmt vom Schreck und frierend in ihren fensterlosen Stuben oder dunklen Kellern und warten zitternd auf die nächste Ladung englisch-französischer Gra naten, die ihr Leben und Eigentum vernichten. w Berlin, 4. 3. Während der augenblicklich an der Schlachtfront herrschenden ruhigeren Zeit verhält sich die englische Artillerie weniger tätig als man es bisher von ihr gewohnt war. Nur ab mid zu richtet sie ein nervöses und resultatloses Störungsfeuer gegen die neugewonnenen deut schen Stellungen. Eine einheitliche Feuerleitung fehlt meistens. Offensichtlich geht di- feindliche "Artillerie mit der Munition sparsam um. Wenn auch von einem eigentlichen Mangel an englischer Munition wahrscheinlich nicht gesprochen werden kann, so müssen doch anscheinend die englischen Truppen auf die seit Jahren gewohnte artilleristische Masscnwirkung zurzeit verzichten. Der Grund hierfür liegt zweifellos in dem Verlust der ungeheuren Munitionsm«ngen, welche die Engländer bei dem überraschend schnellen Vordringen der diesen an allen Orten des Schlachtfeldes, in ihren Stel lungen, an den Zufahrtsstraßen und in de» große» Munitions depots überlassen mußte». Für den gewaltigen Umfang dieser Munitionsbeute spricht die Tatsache, daß bisher weder ihre Zählung »och ihre Sammlung oder Abtransport möglich war. Im Gegensatz zu früher ist es jetzt die deutsche schwere und schwerste Artillerie, die auf der ganzen Frontausdehnung der Kampffront das Szepter führt. - w Haag, 5. 4. Reuter meldet aus London: Ein hoher britischer Offizier erklärte es für direkt lächerlich, zu glauben, daß die Operationen jetzt, wo die Deutschen vorübergehend anhalteu, nun auch zu Ende seien. Ma» müsse sich vor Augen halten, daß die Deutschen nur die Hälfte ihrer Truppen an der Westfront eingesetzt hatten, und daß sie aller Wahrschein lichkeit den großen Ansturm wiederholen werden. Auch läge» Anzeichen dafür vor, daß die Oesterreicher eine neue Offensive in Italien vorbereiten. Dir Beschießung von Paris , wp Erns, 5. 4. Nach Pariser Meldungen fallen seit dem Ostermorgen die deutschen Geschosse zahlreicher, auch in die innere Stadt und die westlichen Vororte. In St. Germain sollen Granatteile deutscher Geschosse aufgefunden worden sein. Osten Die russische Demobilisation, die am 12, April beende« jein soll, vollzieht sich anscheinend un ter etwas eigenartigen Verhältnissen, besonders bei der Flotte, Der Eisbrecher „Wolinitkch" ist von keiner estländiichen Besatzung von Hesingfors »ach Reval gebracht und an die Deutschen über- geben. Der finnische Eisbrecher „Torino" hat den russischen Eisbrecher „Jarmak" beschossen. Beim Heere bedeutet die Ab schiebung nach Finnland anscheinend für dte Bolschewiki eine Erfüllung des Demobilisationsvertrages. Nach Meldungen aus Finnland hat die finnische Rote Garde neuerlich aus Rußland bedeutende Verstärkungen erhalten. Das Preobaschenski-Reaiment ist in Wiborg eingetroffen und sofort nach der Front in Karelen überführt. — Dieses Regiment ist das alte Zaren-Leikregiment, das neulich wegen gegenrevolutionärer Bestrebungen entwaffnet wurde. Was man sich von dem Vorgehen gegen die „Weißen" in Finnland verspricht, ist nicht zu erkennen. Zur Landung in Finnland o Der geschickten und unermüdlichen Tätigkeit der Minen suchverbände in Zusammenhang mit den Sperrbrechern ist es zu verdanken, daß das navigatorisch sehr schwierige Ansteuern von Hangö gelungen ist. Konteradmiral Meurer ließ am frühen Morgen des 3. April die an der Unternehmung beteiligten Linienschiffe in gefechtsbereitem Zustand an die Befestigung der Insel Russarö heransahren. Der vorausgesandte Parlamentär meldete bald darauf, daß die noch auf der Insel befindlich« Be satzung der Roten Garde sich bedingungslos ergeben hätte. Nach Auskundschaftung des Hafens auf Minenfreiheit konnte mit dem Einlaufen der Transportdampfer in Hangö begonnen werd«,. Auf der Insel Russarö wurden al« Hauotarmterung sechs lange moderne umerikanische 23,4-Zentimeter-Deschütz«, ge fertigt im Jahre 1914 und "ausgestellt sn den Jahren 1916'17, festgestellt. o Kopenhagen, 5. 4. Der Sonderberichterstatter der „Politiken^ meldet über die Kämpfe im Innern Finnlands: Vor Abotobrn heftige Kämpfe. Deutsche Truppen und Weiße Gardisten .haben «ine groß« Abteilung der Roten Gard« cingeschlvssen. Zahlreiche Flüchtlinge hoffen daß ihre un glücklichen Landsleute von den schweren L befreit sein werden. Augenblicklich soll Helsingfors stark von Russen und Roter Garde besetzt sein. Vorläufig u.:»den Vorgefechte von Insel zu Jnjel ausgefochten, wobei die Weiße Ga de und deutsch« Truppen beständig, wenn auch,langsam vorgehen. Met«« potMlcbe NacbNcdte» Dr. Kühlmann beim Kaiser pd Staatssekretär Dr. Kühlmann ist Mittwoch abend zum Vortrag beim Kaiser abgeretst. „Ls lohnt sich" pd Zwischen dem gegenwärtigen Oberbefehlshaber tm Osten und dem früheren Chef von Ober-Ost fand kürzlich folgender Telegrammwechsel statt: An Generalfeldmarschall ».Hindenburg. Zum Blücyerstern freudigsten und herzlichsten Glückwunsch. Wir iubeln dem Westheer und seinen Führern zu. In alter Treue und Freundschaft Eichhorn. An Grneralfeldmarschall v. Eichhorn. Herzlichsten Dank und Gruß. Schade, daß Sie hier nicht mitmachen können. Es lohnt sich. Hindenburg. Die strafrechtliche Seite de» Falle» Lichnowsky pd Dem Abgeordneten Held ist folgende Antwort auf seine Anfrage zuteil geworden: Nach der Veröffentlichunader Denk schrift des Fürsten Lichnowsly „Meine Londoner Mission" in den Jahren 1912 bis 1914 ist mit Rücksicht auf den Verdacht des Landesverrates, der gegen die gn der Veröffentlichung beteiligten Personen besteht, das Erforderliche veranlaßt, um zur Ermitt lung und Verfolgung dieser Personen ein Strafverfahren ein zuleiten. Auch hat sich die zuständige Staatsanwaltschaft mit einer Prüfung der Frage befaßt, ob gegen den Fürsten ein strafrechtliche» Einschreiten aus Grund des Paragraphen 3l»3» des Reichsstrasgesetzbuches geboten ist. Das deutsch-holländische Wirtschaftsabkommen nicht ernenert pd Rotterdam, S. 4. Wie schon gemeldet, haben am 1. April die deutschen Elsen- und Kohlenlieferungen nach Holland aus gehört und zwar weil die holländische Regierung verabsäumte, das am 31. März abgelaufene Wirtschaftsabkommen mit Deutsch- land zu erneuern. Die holländische Presse bespricht die Tatsache in sachlich ruhigem Ton. Jetzt dürften Kragen zur Erörterung kommen, wie z. B. die, daß Holland seiner Verpflichtung in der Lieferung gewisser Artikel nicht nachgekommen ist. Die Einstellung der Beschießung von Paris anläßlich der Totenfeier für Legationsrat Strehlin pd Berlin, 5. 4. Wie d«r „Bund" meldet, erfolgt« di« Einstellung des Bombardements von Paris auf Wunsch der schweizerischen Regierung. Der Bundespräsident sprach der Regierung gegenüber den Wunsch aus, daß die Beschießung von Paris anläßlich der Totenfeier des schweizerischen Lega tionsrats Strehlin am Mittwoch eingestellt werde. Die deutsche Regierung hat diesem Wunsche bereitwilligst entsprochen. pd Karlsruhe, 5. 4. Der Kaiser traf gestern vormittag 10 Ühr über Straßburg kommend in Karlsruhe ein und kehrte um 3 Uhr nach der Obersten Heeresleitung und zu den Truppe» im Felde zurück. Zur Absetzung Jellicoes pe Rotterdam, S. 4. Zur Vorgeschichte der AbsetzungjJellicoe» verlautet aus zuverlässiger Londoner Quelle, daß Iellicoe gestürzt worden ist, weil er sich geweigert, einen Landungsversuch an der holländischen Küste zu unternehmen. Tatsächlich sei eine solche Landung in London erwogen worden. Der Plan sollte Anfang November in die Tat umgesetzt werden. Iellicoe erklärt« aber im Kriegsrat, daß ein solcher Plan scheitern müsse, und daß er die Verantworcung dafür nicht übernehmen könne. K«t Heimat «ml llaterlanct Frankenberg, den 5. April 1918. f" Vortragsabend der Paterlandspartei. Der vor kurzem gegründete Ortsverein Frankesiberg der Deutschen Vaterlands partei veranstaltete gestern im Stadtpark-Saale seinen ersten Vortragsabend. Der Besuch war gut, hätte aber noch besser sein können. Der Vorsitzende Herr Zigarrenfabrikant Breit feld eröffnete den Abend mit einer Begrüßungsansprache, in der er aus das Wollen der Vaterlandspartci n^her einging und darlegte, daß die Vaterlandspartei in ihrem Namen die Absicht zum Ausdruck bringen wolle, das Vaterland über die Parteien zu stellen. Klarheit in die politischen Verhältnisse wolle die Vaterlandspartei bringen und den Einzelnen im Suchen nach dieser Klarheit unterstützen. Den Vortrag 'des. Abends hielt der bekannt« Dresdner Architekt und Kunst gelehrte Geh. Hofrat Prof. Dr. Cornelius Gurlitt über das Thema „Warschau im 18. Jahrhundert". In ge wandter Dialektik besprach Redner unter Hinweis auf den Merkantilismus des 18. Jahrhunderts die Einwirkung der sächsischen Herrschaft in Polen auf die geistig« und merkantile Entwickelung Polens und die Beeinflussung der Kunstrichtung Warschaus durch die sächsische Kunst. Was in Warschau unter Anregungen aus Sachsen geschaffen wurde, führte Herr Geheimrat Gurlitt im Bilde vor, zu jedem Bilde und Gegen stand weit- und kunstgeschichtliche Erläuterungen gebend und insbesondere den bei vielen alten Kunstwerken Warschaus aus geprägt hervortretenden Dresdner Stil und die Dresdner Vorbilder hervorhebend. Was man schon aus dem Mund« vieler Soldaten, welche Warschau kennen lernten, hörte: der unverkennbare Einfluß der Sachfenzeit auf die Entwickelung Warschaus, wurde hier in zusammenhängender sachverständiger Darstellung anschaulich vorgeführt. Herr Geheimrat Gurlitt schloß seinen sehr beifällig aufgenommenen Vortrag mit einem hoffnungsfrohen Ausblick in das künftige Verhältnis un seres Volkes zu den Rändvölkern im Osten. Herr Breitfeld sprach dein Herrn Vortragenden herzlichen Dank aus für feine interessanten Ausführungen und forderte dann in überzeugen den Darlegungen unter Hinweis auf die neuen großen Helden taten unserer Feldgrauen im Westen zu regster Zeichnung für die 8. Kriegsanleihe auf. Angesichts der Leistungen unserer Krieger dürfe man bei der Kriegsanleihe nicht von einem Opfer reden, sondern müsse es «in jeder als seine selbst verständliche Pflicht ansehen, sich bei der Kriegsanleihe bis an die äußerste Grenze der Möglichkeit zu betätigen. Sich würdig der Sieg« draußen zu zeige», müsse das ernste Be streben eines jeden sein. Noch nie habe die Möglichkeit des Durchhaltens bis zum siegreichen Frieden so sicher bestanden wie jetzt. Redner brachte den vom Tageblatt übermittelten Abend bericht der Obersten Heeresleitung zur Kenntnis, welcher eine erfolgreiche Fortsetzung unseres Angriffes südlich der Somme meldete, und schoß mit einem freudig aufgenommenen Hoch auf das deutsche Vaterland. s Mitteleuropäisch« Zeit — Sommerzeit. Während jetzt öfter, wenn auch weit weniger al» vor zwei Jahren, von der Sommerzeit gMrochen wird, die unserem Leben gleichsam mehr Sonnenschein ffihern will, bildete vor Ai Jahren die Einführung
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