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Friede zwischen Ruhland und RumLnien? pr Die Pariser Zeitungen melden au» offizieller Quelle den Abschluß eine» russisch-rumänischen Abkommen» aui folgender Grundlage: 1. Räumung von Beßarabien durch Rumänien innerhalb von zwei Monaten. 2. Austausch der Gefangenen. 3. Ausfuhr de» in Beharabien befindlichen Ueberschusse» an Getreide nach Rumänien. pr Petersburg, 3, 4. Die ukrainische Rada hat dem Rate der Bolkbeausiraaten einen Friedensvorfchlug unterbreitet. — Der Eisbrecher „Wolinitsch" ist von seiner estländischen Besatzung von Helsingfors nach Reval gebracht und an die Deutschen überaeben worden. Der finnische Eisbrecher „Torino" hat den russischen Eisbrecher „Jermak" beschossen. Ainnland pf Stockholm, 3. 4. Die Lage an der finnischen Front scheint unentschieden zu sein. Immer deutlicher zeigt es sich, daß die roten Gardisten stark« Unterstützungen aus Ruhland erhalten. Die au» Nordfinnland zmückkehrenden Schweden, die an den dortigen Kämpfen teilgenammen haben, berichten entsetzliche Einzelheiten über Grausamkeiten der roten Gardisten. So fand man tn Tammerfors die Leichen von 13 weihen Gardisten, die fürchterlich verstümmelt waren. Die weihen Gardisten haben Gift bei sich, um nicht tn die Gefangenschaft solcher Gegner zu geraten. -im fiel«« ««<1 vsterlauS Frankenberg, den 4. April 1918. f* Die Sächsische Künstlerhilfswoche soll die Unter stützungskassen des Sachs. Künstler-Hilfsbundes in die Lage setzen, seine durch den Krieg und' verwandte Ursachen in Bedrängnis geratenen Standesgenossen vor Not zu bewahren. So dient die Künstlerhilfswoche also wohltätigen Zwecken. Die Kosten trägt» aber diesmal nicht die Allgemeinheit, son dern die sächsische Künstlerschaft selbst mit einer kleinen Zahl von Gönnern. Die Allgemeinheit soll Und wird keine Opfer bringen, denn sie tauscht für den Preis, den sie bei den ver schiedenen Unternehmungen zahlt, Wertvolleres ein. Die „Wo" bietet also mehr, als sie fordert. Sie trägt «ine Reihe von wertvollen Anregungen und Genüssen ins sächsische Volk. Die Gulscheinhefte (mit Los) und die Künstler- post karten sind bereits zum Verkauf aufgelegt. Sie sind in Frankenberg zu haben in der Roßbergschen Papier handlung, Markt 1, und beim Vorsitzenden des Orts ausschusses, Herm Kommerzienrat Rau. Das Gutscheinheft kostet 3 Mark, eine Künstlerkarte 30 Pfg. lieber die Ver anstaltungen in Frankenberg wird Näheres später noch bekannt gegeben. sh Jubiläum. Die Paradiesbettenfabrik M. Steiner L Sohn Akt.-Ges. stand heute unter einem be sonderen Zeichen: Der Kassierer der Gesellschaft, Herr Prokurist Earl Berthold, beging sein 25 jähriges Geschästsjubiläum. Au» diesem Anlab war der Aufsichtsratsvorsitzende, Herr General konsul Kommerzienrat Weihenberger, Direktor des Chemnitzer Bankvereins, erschienen, um namens des Aussichtsrates herzliche Glückwünsche darzubringen. Ebenso beglückwünschte Herr Di rektor Nendel den Jubilar aufs wärmste, desgleichen die Be amtenschaft des Stammhauses und der Zweiggeschäfte, gleich zeitig wertvolle, sinnige Geschenke überreichend. Die Handels kammer Chemnitz würdigte die Verdienste des Jubilars durch Ueberreichung eines Ehrendiplomes. — In seiner Ansprache hob Herr Generalkonsul Kommerzienrat Meißenberger die Verdienste de» Herrn Berthold um die Entwickelung der Gesellschaft her vor, nicht minder Herr Direktor Nendel, der ihn als tüchtigen, pflichttreuen Beamten feierte. — Möge es dem Jubilar ver gönnt sein, sein Amt noch viele Jahre in voller Rüstigkeit und ungeschwächter Tatkraft zum Wohle de» Unternehmens ausüben zu können! fa Auszeichnung. Herrn Schuhmacher Bernhard Ihle hier ist am' Mittwoch in Gegenwart seines Arbeitgebers, Herrn Filzwarenfabrikant Emil Teich, in Anerkennung ferner ununterbrochenen 25jährigen Tätigkeit bei letzterem eine städtische Belobigungsurkuude durch Herrn Bürgermeister Dr. Irmer an Ratsstelle überreicht worden. t' Gastwirt Paul Heller -f. Nach schwerer Verwundung (Unterleib und Oberschenkelschuß) starb am Karfreitag in einem Feldlazarett Herr Paul Heller, Pächter des Schützen hauses Frankenberg. Herr Heller, der, im 33. Lebensjahre stehend, seit einer Reihe von Jahren das Konzert- und Ballhaus Schützenhaus in umsichtiger Weise bewirtschaftete, war hei Kriegsbeginn, am 4. August 1914, unter die Fahnen getreten. Beim K. S. Res^-Fußart.-Regt. Nr. 19 hat er als Gefreiter d. L. in Ost und West treu dem Vaterland gedient, immer von der Hoffnung beseelt, bald ganz heim- kehren zu können zu Frau und Kindern und das infolge des Krieges darr'ederliegende Geschäft wieder aufblühen zu sehen. Das Schicksal hat es anders gewollt. Auch ihn hat es mit in die Reihe derer gestellt, die mit ihrem Herzblut säen, auf daß den Folgenden ein neues, großes und schönes Deutschland erblühe. Geschmückt mit der Friedrich-August-Medaille, ist er kameradschaftlich neben treuen Kameraden zur letzten Ruhe gebettet worden. Er ist' der zweite Sohn, den die Familie Heller in diesem schweren Kriege ganz dem Vaterland gab. Friede seiner Asche. Sein Andenken wird in der Heimat lebendig bleiben! Und preist man Helüemurmen Dereinst im Vaterland. Wird stolz und siegesfleudig Der seine auch genannt! f" Zur großen Armee. Im Alter von 74 Jahren ver schied Herr Werkmeister August Louis Ludewig, Winkler stratze 50 wohnhaft. Der Verblichene war am 1. Jan. 1865 beim damaligen K. S. 9. Infanterie-Ball, eingetreten und chat an den Feldzügen 1866 und 1870/71 teilgenommen, an letzterem als Sergeant im K. S. Infanterie-Regiment Nr. 106. Er war Inhaber der Silbernen Medaille zum Albrechtsorden und der Erinnerungszeichen an die genannten Feldzüge. Ein „Ruhe sanfb" Dem Veteranen aus früherer großer Zeit! f ÄtMM Postorrkhr. Der immer zunehmende Mangel an geschul«» Beamten erheischt, den Postschalterdienst nicht selten von fachlich nicht vcrgebildeten Personen wahrnehmen zu lassen. Vaterländische Pflicht ist es, die glatte und rasche Abwickelung des Schalterverkehrs zu erleichtern. Dazu trägt viel bei, wenn nachstehende Regeln beachtet werden: 1- Fertige Aufschriften, Telegramme usw. recht deutlich aus. 2. Wähle für Deine Postgeschäfte möglichst nicht die Hauptverkehrsstunden. 3. Tritt an den richtigen, durch Inschriften bezeichneten Schalter von rechts heran. 4. Kaufe Marken, Postkarten usw. nicht in einzelnen Stücken, sondern in Deinem Verbrauch angemessenen Mengen, namentlich auch in Markenheftchsn oder Kartenblücken. Für kleinen Bedarf bediene Dich der Postwertzeichengeber. 5. Klebe auf alle freizumachenden Sendungen die Marken vorher auf, auch auf Postanweisungen. 8. Halte das Geld abgezählt bereit. Uebergib größere iMengen Papiergeld stets geordnet. Lege bei gleichzeitiger Din« oder Auszahlung von 3 und mehr Postanweisung»- und Zahlkartenbeträgen sowie beim (Linie tf von 3 oder mehr ver schiedenen Sorten von Wertzeichen im Betrage von mehr als 5 M. eine ausgerechnete Zusammenstellung der zu zahlen den Beträge vor. 7. Vermeide unnötige Fragen an die Beamten,- belehre weniger gewandte Personen und hilf ihnen. 8. Leg« gewöhnliche Briefsendungen in Briefkasten, Brief sendungen in größerer Zahl gib geordiket am Schalter ab. 9. Fördere den bargeldlosen Zahlungsausgleich durch An schluß an den Postscheck- und den Bankverkehr. 10. Benutze bei eigenem stärkeren Verkehr die besonderen Einrichtungen (Posteinlieferungsbücher und Verzeichnisse, Selbst vorbereitunz von Paketen und Einschreibbriefen). D«e Verlustliste Nr. 49S nennt aus hiesiger Gegend: Enzmann, Willy, Hzr., Frankenberg, bi»h. zurückgeh., kriegsgef. (Amerika);- f Göbel, Josef, Gefr., Frankenberg, infolge Verwundung am 13. 12. 17 im Reservelazarett Gelsenkirchen gestorben. sKM Vaterländischer Hilfsdienst von Schülern. Die stell vertretenden Generalkommandos 12. und 19. Armeekorps haben' unter dem 27. März d. I. eine Bekanntmachung, für die Mel dungen zum vaterländischen Hilfsdienst derjenigen hilfsdienst- pflichtigen Schüler höherer Lehranstalten, die der Jungmannen- Organisation mit Zustimmung ihrer gesetzlichen Vertreter bei getreten sind, auf Grund von 8 4 des Gesetzes über den Be lagerungszustand erlaßen. Danach gilt für die Dauer der Zu gehörigkeit zur Jungmannen-Organisation, das heißt gewöhnlich also bis zum Verlassen der Schule, der Hilfsdienstpflichtige Jung mann als im vaterländischen Hilfsdienst tätig. Al» Arbeitgeber im Sinne der Bestimmungen über die Meldepflicht gilt nur die Jungmonnen-Organisation. Den hilssdienstpfbchtigen Schülern wird die Beschäftigung im Hilfsdienste nur noch durch das Kriegswirtschaftsamt oder durch dessen Vertrauensmänner zu- gewiesen. 1 Anbau- und Ernteflächenerhebung im Jahre 1918. Durch Bundesratsverordnung ist ebenso wie in den Vorjahren eine Erhebung über die Anbau- und Ernieflächcn an Gelreide und den übrigen für die menschliche Ernährung und als Futter mittel hauptsächlich in Betracht kommenden feldmäßig angebau ten Früchtarten angeordnet worden. Die Erhebung findet in der Zeit vom 6. Mai bis 1. Juni statt. Die Ausführung liegt den Gemeindebehörden ob. s Die Sommerzeit. Im Anschluß an die Bundesratsver ordnung vom 7. März 1918, die Sommerzeit betreffend, hat das Gesamtministerium verfügt: Alle Uhren an den öffentlichen Gebäuden sind am 15. April 1918, vormittags 2 Uhr, umzustellen. Auch ist die Oeffentlichkeit vorher durch Belehrung aus die Ver ordnung tunlichst hinzuweisen. Soweit von den Einzelmintsterien nicht besondere Anordnungen getroffen werden, dürfen die Wirkungen der Verordnung in keiner Weise, etwa durch Ver legung der Geschäfts- oder Arbeitszeit und sonstige Maßnahmen, geschwächt oder aufgehoben werden. Versuchen in dieser Richtung ist nachdrücklich entgegenzutreten. 1 Unrecht kann der Deutsche bei seinem stark ausgebildeten Gerechtigkensgesühl am schwersten ertragen. Selbst unsere Feinde, die uns doch sonst auf die gröbste Art verdächtigten und ver leumden, haben zugegeben, daß unser Volk die Station sei, die die Gerechtigkeit am meisten liebe. Daher erhob sich auch bei Kriegsausbruch das ganze Volk wie ein Mann, als unsere Feinde unsere heiligen Rechte grob verletzten. Im Vertrauen auf unser gutes Recht griffen wir zum Schwert, als unsere Feinde unser wohlerworbenes Recht auf Existenz, auf Weiter entwicklung anzulasten wagten. Das Gefühl, für das Recht zu kämpsen, hat uns stark gemacht, um dem Angriff einer halben Welt von Feinden zu widerstehen. Aber noch ist unser Recht nicht gesichert. Daher gilt es, so lange weiter zu kämpfen, bl« das Recht, unser Recht, über das Unrecht, das unsere Feinde ans zufügen wollen, triumphiert hat. Ein jeder kann in diesem Kampfe um dieses Recht mitkämpfen, dadurch^ daß er Kriegs anleihe zeichnet! — Dresden. Dienstag vormittag sollte der Sei einer hie- sigen Firma angeftellie Kontorlehrling Albert Kühnel 2500 Mark nach einer Bank schaffen. Er hat diese Gelegenheit benutzt, um mit dem Gelde durchzubrennen. Mit einem Mttagszüg hat Kühnel Dresden vertasfen. Er dürfte sich nach Leipzig gewendet haben. Kühnel ist etwa 16 Jahre alt, groß und schlank, war ohne Mantel und mit dunkelkarrtertem Anzug, sowie weichem, grünlichen Hute bekleidet. — Dresden. Am Mittwoch vormittag begann vor dem hiesigen Schwurgericht der Mordprozeß Kops und Genossen. Angeklagt sind der 26 Jahre alte Reiiende Stefan Kops, der 25. Jahre alte Hüttenarbeiter Robert Buss>k, der jetzt 18 Jahre alte Handarbeiler Paul Kops und die frühere Siraßenbahn- ichoffnerin Marie lcd. Kops Der Eröffnungsbeschluß legt den Brüdern Kops und dem Vussek zur Last, den Schlossermeister Eduard Steinhaulen aus Dresden am Abend des 15. November 1917 im Walde zwischen der Dresden-Vordorfer Straße und Radebeul vorlätzlich getötet und diese Tötung mit Ueberlegung ausgesührt zu haben, um den Ermordeten seiner Barschaft in Höhe von etwa 9000 Mark zu berauben. Marie Kops wird beschuldigt, 700 oder 800 Mark von dem erbeuteten Gelde für ihren Bruder Paul vorübergehend auGewahrt und 100 Mark als Geschenk angenommen zu haben, sodaß Begünstigung und Hehlerei vorliegt. Zu der Verhandlung sind 11 Zeugen geladen. Die Verhandlung dürfte drei Tage in Anspruch nehmen.. — Bautzen. Das wendische Osterreiten wurde auch in diesem Jahre treulich geübt. . Jnsgeiamt halten sich 56 Reiter paare zujammengesunden, die aus prächtig aufgeräumten Rosien mit reich gedickten Schabracken und gvld- und silbeidurckwirlten Mähnen sich von Crostwitz nach den, Kloster Marienstern in Bewegung setzten. Das historische Schauspiel hatte wieder eine große Zahl von Zuschauern anaelockt, wenn auch bei weitem nicht so viel als in früheren Jahren. Auch in Wittichenau und Ostritz fanden die Oster- bezw. Saatresten in bescheidenerem Rahmen statt. — Geithain. Ein vergeßlicher „Hamster" ließ auf dem hie sigen Bahnhose seinen Rucksack liegen. Als man dielen öffnete, sand man darin einen Schinken von 13 Pfund. 3 Pfund klaren Zucker, 1 Paket Gerstenmchl und 2 Flaschen Milch. Am gleichen Tage meldete sich der Verlustträger, ein Leipziger Einwohner, und bat um Nachsendung, mußte aber erfahren, daß sich die Sachen in Verwahrung der Polizei befanden. . — Königstein. Das Gefangenenlager auf der Festung wurde am Montag von einer ausländischen Kommission besucht. — Lugan. Herr Kaufmann Richard Focke in Dresden hat zum Gedächtnis seines auf dem Felde der Ebre gefallenen ein zigen Sohnes Karl Richard Focke eine Stiftung von 20000 Mark 5proz. Kriegsanleihe von 1918 errichtet zugunsten kranker und bedürftiger Bergleute der Oelsnitzer Bergbangewerkschaft, dessen Vorstarrd er angehört. — Schwelkershain. Wie der „Döbelner Anzeiger" meldet, wurde an einer Stelle, woselbst der des Mordes an der Frau Dippmann in der Kohlung verdächtige Jrrenhaus-Jnsasie Leh mann hingekommen ist, eine goldene Damenuhrlette gefunden, die in eine Halskette umaearbertet worden wark Die Kette trägt jetzt als Anhängsel ein kleines goldenes Hufeisen, das ringsum mit 11 weißen Perlen und in der Mitte mit einem blauen Stein besetzt ist und ein kleines mit einer weißen Perle verziertes goldenes Herzchen trägt. Es wird um Auskunft ersucht, ob irgend ein solches Anhängsel irgendwo gestohlen ist.' — Thalheim. Beim Rückwärtsgehen fiel ein Kind de» im Felde stehenden E. U. in eine,, Topf mit heißem Wasser und verbrannte sich so, daß es starb. — Zwickau. Tödlich verunglückt ist in einem hiesigen Schacht der Häuer Sarfert aus Steinvleis. — Zwickau. Im Ortsteil Mariental ist ein siebenjähriger Knabe infolge einer eigenartigen Ursache plötzlich gestorben. Der Junge hatte ein Mädchen geneckt und war daraufhin von dessen Mutter gescholten und geschlagen worden. Vor Erregung bekam der Knabe Krampfanfälle, die alsbald seinen Tod herbeiführten.. Kriegswirtschaft Nvgabibescheinigungen unbeschränkt gültig. Zur Förderung der Abgabe getragener Kleidungsstücke und Wäsche wird erneut daraus hingewiesen, daß die Abgabebefcheiniaung in ihrer Gültigkeitsdauer unbeschränkt ist, während der Bezugs schein, der gegen Abgabe der Abgabebefcheiniaung ausgestellt wird, nur eine Gültigkeitsdauer von zwei Monaten besitzt. * " Höchstpreise für Strohhäcksel. Durch Bestimmung der Reichskanzlei» ist der Höchstpreis für Strobhäckiel vom 1. April 1918 ab von 100 Mark auf 120 Mark für die Tonne erhöht i worden. Dieser Preis gilt kür den Verkauf durch den Hersteller des Häcksel». In den Gebühren für da» Verleihen der Säcke , und m den Sackpreisen tritt keine Aenderung ein. vermilcdter * Deutschfeindliche Gesinnung. In Meb wurden Werbt- Plakate für die 8. Kriegsanleihe mit Kot und Farbe beschmiert. Al» Täter wurde der 37 Jahre alt« Arbeiter Heinrich Teuilch aus irischer Tat ertappt. Er ist in Metz geboren, sein Baier ist gebürtiger Bayer, seine Mutter stammt au« Si. Avold. DaS Gericht de,urteilte ibn wegen Betätigung beu ichtetndilcher Gesinnung zu drei Jahren Geiüngni«. * 3VS Verordnungen für Schuhwaren. Vor dem Schöffen gericht Berlin bekundete der vernommene Sachverständige, daß allein für die Schuhwarenbranche 395 Verordnungen erlassen worden seien und die Kenntnis aller dieser Verordnungen bei der Fülle und der dauernden Abweichung von einander einfach unmöglich sei. * Estre RiesenkochKste haben sich die Mannschaften eines deutschen Feldlazaretts in Polen zurechtgemacht. Sie nimmt trogartig einen ganzen russischen Karrenwagen ein. Als Füll material wurden Zeitungspapier und Hobelspäne benutzt. Für die drei großen Kessel machte man Körbe aus Drahtgeflecht und sorgte auch für gut schließende Deckel. Da das Lazarett fast täglich wandern mußte, kochte man immer nur bre Speisen an und setzte sie, wenn ein Befehl zum Abmarsch kam, flugs in die Kiste. Co hatte man alle Mahlzeiten ge rettet. Einmal war ein neunstündiger Marsch bei andauernden« Sturm und Regen nötig, und als man endlich Quartier machen konnte, war das Essen noch so heiß, daß es kaum genossen werden konnte, und überdem vollständig gar ge worden. In den drei Kesseln befanden sich 24 Kilogramm Schweinefleisch, 40 Kilogramm geschälte Kartoffeln und 24 Kilogramm weiße Bohnen, alles mit dem nötigen Wasser und Gewürz versehen und vorher imr eine knappe halb« Stunde auf offenem Feuer angekocht. So sieht man, daß die Kochkiste sich auch für Massenernährung eignet. Neben der „Gulaschkanone", der fahrbaren Feldküche, hat sie bei der Ärmeeverpflegung sich auch anderweitig schon aus gezeichnet bewährt. , L. öffentliche Sitzung der Stadtverordnete« am 25. März 1918 Von feiten des Rats anwesend Herr Bürgermeister Dr. Irmer. Sitzungsleiter: Der 1. Vorsteher, Herr Oberamts richter Dr. Bähr. Nach der festgestellten Anwesenheitsliste ist das Kollegium beschlußfähig. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedenkt der Herr Vorsteher in begeisternden Worten der guten Erfolge unserer braven Truppen mit dem Wunsche, daß die Verluste für uns nicht zu hoch seien und nun bald ein ehrenvoller Friede herbeigeführt werden könne. Sodann erhält das Kollegium zu Punkt 1 der Tages ordnung Kenntnis 1. von der Mitteilung der Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen, die Bahnhofsverhältnisse, wie auch weitere Verkehrsvsrhältniss« betreffend, nachdem der Herr Bürgermeister weitere Erläuterungen in dieser Angelegen heit gegeben. Weiter wird dem Kollegium Kenntnis ge geben 2. von der Bewilligung einer einmaligen außerordent lichen Staatsbeihilfe von 500 Mark für die Fortbildungs schule, 3. non der Prüfung der Gaswerkskasse durch den Der- bandsrevisor Busch. Zu Punkt 2 der Tagesordnung erklärt das Kollegium einstimmig mit dem Ausdrucke des Dankes die Annahme des Vermächtnisses des »verstorbenen Schuhmachermeisters Gustav Adolf Rahnfeld in Höhe von 300 Mark. Zu Punkt 3 der Tagesordnung erläutert der Herr Vor steher die Ratsvorlage wegen Beitritt und Mitvollziehung der Bittschrift der allgemeinen Bürgermeister-Vereinigung an die Ständekammer zum Gesetzentwurf über die Wohlfahrts pflege. Nach weiteren besonders ausführlichen Erläuterungen des Herrn Bürgermeisters und Bemerkungen des Herrn Stadt verordneten Engelmann erklärt das Kollegium sich einstimmig mit dem Anschluß an diese Bittschrift einverstanden ünd er mächtigt den Herrn Vorsteher zur Mitunterzeichnung derselben, bringt weiter aber durch diese Beschlußfassung zum Ausdruck, daß ganz entschieden Stellung genommen werden müsse gegen Maßnahmen, die irgend welche Einschränkung in der Be wegungsfreiheit der Städte mit revidierter Städteordnung bezweckten. Zu Punkt 4 der Tagesordnung erklärt das Kollegium einstimmig und nachträglich sich mit der Absendung einer Bittschrift des Vorstandes des Sächsischen Vürgermeistertages an die Ständekammer über die Zusammensetzung der 1. Ständekammer einverstanden. Zu Punkt 5 der Tagesordnung wird auf Vorschlag des Herrn Stadtverordneten Engelmann Einverständnis erklärt mit der Abgabe einer Verpflichtungserklärung wegen Uebrr- nähme von Verpflegkosten gegenüber der neuerrichteten Frauenklinik in Chemnitz. Zu Punkt 6 der Tagesordimng bewilligt das Kollegium einstimmig auf Vorschlag des Bericht erstattenden Herrn Stadtverordneten Engelmann 1700 Mark zur Beschaffung der an dem 3. Kessel im Stadtkrankenhaus fehlenden Glieder. Zu Punkt 7 der Tagesordnung wird aus Vorschlag des Herm Stadtverordneten Eckert als Berichterstatter die Gas werkskassenrechnung auf das Jahr 1916 einstimmig richtig gesprochen. Weiter wird noch einstimmig richtig gesprochen die Rechnung der Kasse für bauliche Neuherstellungen aufs Jahr 1915. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 4. April 1918. Westlicher Kriegsschauplatz An der Schlachtfront lebte die Gefechtstätigkeit südlich von der Somme auf. Ueberraschend und nach starker Artillerie vorbereitung versuchte der Feind am frühen Morgen und am Nachmittag viermal vergeblich, die ihm entrissene Höhr von Moreuil wieder zu gewinnen. Unter schweren Verlusten brachen seine Angriffe zusammen. Vor Verdun und im Parroy-Walde vielfach lebhafter Feuerkampf. Oste«. Im Einvernehmen mit der jinmsäpm Regierung Haden deutsche Truppen auf dem filmischen Festlande Fuß gefaßt. » Don den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neue». Der Erst« Generalquartiermkister: Ludcndvrfs.