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Frankenberger Tageblatt Anzeiger Bezirks- ------- von Odessa aus nach den Donauhäfen ermö Aus Ru Donnerstag den 4 mättien selbst erhalten wir aus der vorjährigen Ernte noch über 70 000 Tonnen Mais. Die kommende Ernte Rumäniens, deren Ueberschüssc zwi schen ans und Deutschland zu gleichen Teilen aufgcteilt wer ben, dürfte der Monarchie Zuschübe von rund -100 000 To. Getreide, Hülsenfrüchie und Futtermittel bringen, die gleich falls auf dem Donauwegr abzuführen sein werden. Uebe» dies gibt uns Rumänien ein schon jetzt aufzubringendes Kon tingent von 300 000 Schafen und 100 000 Schweinen,. die eine klein, Verbesserung in unserer Fleifchversorgung herbei« Einrichtungsgegenftänse. Nack 8 11 der Bekanntmachung der stellvertretenden Generalkommandos des XII. und XIX. Armeekorps (Nr- M 8/1 18 K. R. A.) übZr Beschlagnahme, Enteignung und Meldepflicht von Einr-chtangsgegenständen b-zw. frei willige Ablieferung auch von anderen Gegenständen aus Kup fer Kupferlegierungen, Nickel, Nickellegierungen, AmmE und Zinn vom 10./26. März 1918 ist die örtliche Veränoe- rung und Veräußerung von Gegenständen, für die em wissen schaftlicher, künstlerischer oder kunstgewerblicher Wert durch einen von der Landeszentralbehörde anerkannten Sachver ständigen festgestellt ist, .gestattet sofern die Gegenstände dadurch nicht der Beschlagnahme entzogen werden. Gemäk 8 13 der obenerwähnten Bekanntmachung haben dir beauftragten Behörden auf Antrag den Widerruf der .. ... -u »iNimii Grenze soweit auf rumänischen Boden verlegt, als «s mili tärische Gründe erfordern. Die Dreiländerecke fällt uns ganz zu, womit die Möglichkeit gesicherter Verbindung zwischen Ungarn uiid der Bukowina gegeben ist. Die Ver schiebung der Grenze östlich von Czernowitz soll die feindlichen Angriffen bisher preisgegebene Landeshauptstadt der Buko- wma gegen ^tebersälle wirksam schützen. 'Ich ulill in einem Moment, wo wir mit Erfolg bestrebt sind, neue freundschaft liche Beziehungen anzuknüpfen, nicht die Wunden aufreitzen, aber jeder von Ihnen kennt die Geschichte des rumänischen Kriegsausbruches und wird zugeben, daß es meine Pflicht war, oie Völler der Monarchie gegen Ueberfälle ähnlicher Art in Zukunft zu schützen. Ich habe wiederholt gesagt: Die sicherste Garantie sehe ich in zukünftigen internationalen Abmachungen, welche den Krieg verhindern. Trotz des.geringen Verständnisses, welchem dieser Gedanke vorerst noch' begegnet» glaube ich dennoch, das; er sich durchsetzen wird. Ich glaube nicht, daß irgendein Staat in der Lage sein wird, nach diesem Kriege jährlich mehrere Milliarden für die durch den Krieg so bedeutenden militärischen Bedürfnisse auszugeben. Ich glaube vielmehr, das; die finanzielle vis major die Welt zu einem internationalen Kompromiß über die Herabsetzung der Rüstungen zwingen wird. Meine Hoffnung ist realpolitisch in des Wortes wahr ster Bedeutung. Die Juden werden fortan gleichberechtigte Staatsbürger in Rumänien sein. Die gesamten Friedensverträge werden nach ihrem endgültigen Abschluß veröffentlicht werden. Weite Gebiete Bessarabiens sind von rumänischer Bevölkerung be wohnt, und manche Anzeichen deuten daraus Hin, daß diese rumänische Bevölkerung einen engen Anschluß an Rumänien wünscht. Wenn sich Rumänien auf einen Offenen, ehrlichen und freundschaftlichen Fuß mit uns stellen will, so werden wir nichts dagegen haben, jeder aus Beßarabien kommenden Tendenz cntgegenzukommen. Rumänien kann in Beszarabien viel mehr gewinnen, als es in diesem Kriege verloren hat. Von Rumäniens zukünftiger Politik allein wird es abhängen, wie sich sein Los gestalten wird. Wir haben mit der ukrai nischen Regierung vereinbart, das; die den Vierbundmächten vertragsmässig zu liefernden Eetreidequantiiäten Mindestens eine Million Tonnen betragen werden. 600 Waggons diverser Lebensmittel stehen in der Ukraine zum Ab transport für unser Hinterland bereit, und diese Transporte werden fortgesetzt werden, bis die Zuschübe orga nisiert sind und regelmäßig in grösserem Umfange beginnen können. Die Möglichkeit zu diesen größeren Transporten ist durch den Abschluß des Friedens mit Rumänien gegeben, der uns den Donauweg eröffnet und der die Seetransporte Enteignung und auch die Befreiung von der Ablieferung für solche Gegenstände zu verfügen und zu bescheinigen, deren besonderer wissenschaftlicher, künstlerischer oder kunstgewerb licher Wert durch einen von der Landeszentralbehörde aner kannten Sachverständigen festgestellt ist. Das Ministerium des Innern hat als Sachverständige für diese Feststellung a) den Direktor des Kunstgewerbemuseums in Dresden, Hofrat Prof. Dr. Berling, Eliasstr. 34, für die Re gierungsbezirke Dresden, Bautzen, Chemnitz u. Zwickau > und b) den Direktor des Kunstgewerbemuseums in Leipzig, Prof. Dr. Graul, daselbst, für den Regierungsbezirk Leipzig bestimmt. i Für den Bereich der staatlichen Hochbauverwaltung sind die Technischen Vortragenden Räte im Finanzministerium Geb. Bauräte Canzler und Dr.-Ing. Karl Schmidt als Sachverständige bestellt worden. Dresden, den 27. März 1918. Mioifterlum des Innern. Das Ministerium des Innern will zur Bekämpfung des dir Rindvirhzucht schwer schädigenden seuchenhaften Verkal bens durch bewährte Impfvrrfahren bis auf weiteres die hierzu erforderlichen Impfstoffe kostenlos zur Verfügung stellen. Die Impfstoffe werden nur an Tierärzte für solche Fälle verabfolgt, in denen das Vorliegen des seuchenhaftsn Ver kalbens durch das staatliche Betrrinärpolizei-Laboratorium in Dresden-N.» Leipziger Straße 23, festgestellt worden ist. Zu diesem Zwecke sind dem Veterinärpolizei-Laboratorium aus den »verdächtigen Rinderbeständen nach Möglichkeit eine verworfene Frucht oder etwa 50 Kubikzentimeter Blut einiger Kühe zu übersenden. Die für die Blutproben benötigten Flaschen können bei dem genannten Laboratorium angefordert werden. Die Impfstoffe sind unter Angabe der Zahl der zu impfenden Rinder bei dem Veterinärpolizei-Laboratorium zu bestellen. Mit dem Bezug des Impfstoffes übernimmt der be treffende Tierarzt die Verpflichtung, ihn der Gebrauchsan weisung entsprechend anzuwenden und hierüber dem Landes- Ba sis. Ich habe ihm sofort im Einvernehmen mit Berlin geantwortet, daß ich hierzu bereit sei und gegenüber Frank reich kein Friedenshindernis erblicken könne, als den Wunsch Frankreichs nach E.saß-Lothringen. Es wurde aus Paris er widert, auf dieser Basis sei nicht zu verhandeln. Daraufhin gab es keine Wahl mehr. Das gewaltige Ringen im Westen ist bereits entbrannt. Oesterreichisch-ungarische und deutsche Truppen kämpfen Schulter an Schulter, wie sie zu sammen in Rußland, in Serbien, in Rumänien und in Italien gekämpft haben. Wir kämpfen vereint zur Verteidigung Oesterreich-Ungarns und Deutschlands. Unsere Armeen werden der Eistente beweisen, daß die französischen und italienischen Aspirationen auf unsere Ge biete Utopie sind, die fich furchtbar rächen werden. Die Erklärung aber für dieses an Wahnsinn gren zende Vorgehen der Ententemächte liegt zum Teil in gewissen Vorgängen in unserem Hinterland, auf welche ich noch zurück kommen werde. Was immer auch kommt, .wir geben Deutschlands Interesse nicht preis, wie es uns nicht im Stiche lassen wird! Die Treue an der Donau ist nicht geringer als die deutsche Treue. Wir kämpfen nicht für imperialistische, annerionisthche Ziele, weder für eigene noch für deutsche. Wohl aber werden wir gemeinsam bis zum Schluß gehen für unsere Verteidigung, für unser staatliches Leben und für unsere Zukunft. Durch die Friedensverhandlungen mit Rußland wurde dir erste Bresche in den Kriegswillen unserer Feinde geschlagen. Es war der Durchbruch des Friedensgsdankens. Wir haben zuerst die im Innern Rußlands vollzogene Trennung der Ukrainer vom russischen Reich international anerkannt, und die darauf entstandene günstige Situation für uns ausgenützt, indem wir mit der Ukraine den von ihr angestrebten Frieden schlossen. Dies führte den Frieden mit Petersburg herbei, wodurch Rumänien derart isoliert wurde, daß es gleichfalls den Frieden schließen mußte. Mit Rumänien ist ein Friede geschlossen worden, welcher den Ausgangspunkt freund nachbarlich er Beziehungen bilden dürfte. Die geringfügigen Grenz rektifikationen, die wir erhalten haben, sind keine Anneri- onen. Fast unbewohnte Gebiete, dienen sie ausschließlich militärischen Sicherungszwecken. Von Rußland habe ich ke.ueu Quadratmeter verlangt, und Rumänien hat die günstige Kon stellation versäumt. Schutz und Förderung der eminent wichtigen Handelsschiffahrt auf der unteren Donau, sowie Sicherung des Eisernen Tores werden gewährleistet durch Vorschiebung der Grenze b i s au f d i e H ö h e n v o n T u r n- Durch die gegen einen Pachtschillina jährlicher lOOO Lci auf 30 Jahre erfolgten Pachtung der wertvollen Wcrftanlagen bei dieser Stadt samt dem zwischen der Werft und neuen Grenze gelegenen Userstreifen, endlich durch Er- .angung des Pachtrechtes auf die Inseln Ostrovu, Mare, Lorbu und Lincanu, mit der im Raum der Petrosenner Kohlengruben um mehrere Kilometer gegen Süden erfolgten Grenzverlegung, ^welche am Szurduk-Paß auch den beherr- schrnden Punkt Laimir in unseren Besitz bringt, erscheint dac- Kohlenrevier bester gesichert. Hagyszeben und Fogaras er- halten eine im Durchschnitt 15 bis 18 Kilometer breite neue SicherunLsgrenze. An allen Pässen'von Bedeutung, so bei Predeal, Bodza, Gyimes, Bekas und Toelg^er ist die neue Gesundheitsamt nach Maßgabe eines jeder Impfstoffsendung beigefügten Formblattes Zu berichten. Dresden, am 22. Marz I9io. ' Ministerium des Innern. kine stecke Lrerninr Einr Berhandlungsanftage Clemenceaus in Wkn Der rumänisch; Friedensvertrag Men, 2. 4. Unter. Führung des Bürgermeisters der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien sind heute die Mit glieder der Obmännerkonfrrenz des Wiener Gemeinderates beim Minister des Aeußern erschienen. Bürgermeister Dr. Weißkirchner richtete an den Grafen Czernin eine Ansprache, worauf Graf Czernin antwortete: Mit dem rumänischen Friedensschluß ist der Krieg im Osten beendet. Drei Frieden wurden geschlossen: mit Peters burg, mit der Ukraine und mit Rumänien. Ein Kapitel bcs Krieges ist erledigt. Bevor ich mich den einzelnen geschlossenen Frieden zu wende und des genaueren über deren Details spreche, möchte ich auf jene Ausführungen des Herrn Präsidenten der Ver einigten Staaten zurückkommeu, in welchen er meine am 24. Januar d. I. im österreichischen Delegationsausschuß für Aeußeres gehaltene Rede beantwortet hat. In manchen Teilen der Wett wird die Rede Herrn Wilsons als der Versuch aufgesaßt, einen Keil zwischen Wien und Berlin zu treiben. Ich glaube das nicht. Ich glaube das nicht, weil ich eine viel zu hohe Meinung von dem staatsmännischen Blick des Herrn Präsidenten der Vereinigten Staaten habe, um zu glauben, daß er eines solchen Gedankenganges fähig wäre. Herr Wilson ist ebensowenig imstande, uns ein un ehrliches Vorgehen zuzumuten, wie wrr ihm ein solches zumuten könnten. Wilson sagt sich aber vielleicht, daß Wien rin günstiger Boden ist, um das Samenkorn des allgemeinen Friedens hineinzulegen. Er sagte sich vielleicht, daß die öster reichisch-ungarische Monarchie das Glück hat, einen Herrscher zu besitzen, der aufrichtig und ehrlich den allgemeinen Frieden will, daß dieser Monarch aber niemals einen Treubruch begehen, niemals einen schimpflichen Frieden schließen wird, und daß hinter dem Kaiser und König 55 Millionen stehen, und Herr Wilson sagt sich vielleicht, daß diese geschlossene Masse eine Kraft darstrllt, die nicht gering einzuschätzen ist, daß dieser ehrliche und starke Friedenswille, welcher die Mo narchen, die Regierungen und die Völker der beiden Staaten verbindet, imstande ist, der Träger jener großen Gedanken zu sein, in deren Dienst sich Herr Wilson gestellt hat. Zn der Antwärt des Herrn Präsidenten kann ich nur sagen, daß ich es für sehr ivertvoll halte, daß der deutsche Reichskanzler in seiner ausgezeichneten Rede vom 25. Fe bruar mir die Antwort aus dem Munde genommen und erklärt hat, die vier von Wilson in seiner Rede am 1. Februar ent wickelten Grundsätze seien „eine Basis, auf welcher der all gemeine Friede erörtert werden kann". Ich stimme dem voll kommen bei. Die vier Punkte des Herrn Präsidenten sind eine geeignete Grundlage für den Eintritt in die Diskussion zu einem allgemeinen Frieden. Oh der Herr Präsident in seinen Bestrebungen, seine Verbündeten auf dieser Basis zu ralliiersn, Erfolge haben wird oder nicht, steht dahin. Gott ist mein Zeuge, daß wir alles versuchten, was möglich war, um die neue Offensive zu vermeiden. Die Entente hat es nicht gewollt. Herr Clemenceau hat einige Tage vor Beginn der Wßstoffensive bei mir angefragt, ob ich zu Verhandlungen bereit sei, und auf westchcr Amtsblatt für ditKömg!.AMshaMMMiM und den Stadtrat zu Frankcnbcrg , . , Sa. — Druck und Verlag von T. G. Roßberg lu Frankenberg i. Sa- Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. i« Frankenberg »°- Butter betreffend. Butter an Kranke auf ärztliches Zeugnis und an Urlauber wird während der Monate April und Mat nur bei Nenning, Schloßstrage, und Schilde, Rathaussasse, abgegeben. Stadtrat Frankenberg, am 3. April 1818. Bekanntmachung für Braunsdorf (MlWtsl). In Gemäßheit der bestehenden Vorschriften werden alle Personen, welche am hiesigen Orte ihre Einkommensteuerpflicht oder ihre Ergänzungssteuerpflicht zu erfüllen haben, denen aber bi» jetzt die Steuerzetlel nicht haben behändigt werden können, hiermit aufgefordert, wegen Mitteilung des Emschätzungsergebnisses sich bet der hiesigen Gemeindebehörde zu melden. Braunsdorf (Zschopautal), den 1. April 1918. Der Gemelndeoorstand. Haase. Httfsarbeirer oder Hilfsarbeiterin, flott und gewissenhaft im Arbeiten, besonders sicher im Rechnen, wird für die städtische Lebens mittelabteilung gesucht. Schriftliche ausführliche Bewerbung bis 6. April d. I. mittags erbeten. Stadtrat , den 3. April 1918. Verkauf von Nos;fleisch Donnerstag, den 4. d. M., vormittag» 9 bis 12 Uhr an die Bewohner de» 4. Brotkartenbezlrkes Nr. 1V51 bis Schluß. Die Ausweiskarte ist vorzulegen. Stadtrat Frankenberg, am 3. April 1918. Erscheint a» jedem Werling abends sllr Len soigendcn Tag; S utat in der Woche mit der Belage „Frankenberger Erzädler". Bezugspreis vierteljährlich 2 .äl TV monatlich 00 Triigerlohk besonders. — Einzelnummern lausenden Monat» ki H sriihcrer Monate 10 ö- Bestellungen werden in unserer GeschüstSstette, von den Boten und Ausgabestellen t» Stadt und Land, sowie von allen Postanstaltett Deutschland» und Oesterreich» angenommen. Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger irgendwelcher Stärung de» Betriebe» der Zeitung, der Lieferanten oder der Besördernng»estmchlungen, hat der Bezieher leinen An- ".„UL..- a,„„iaen sind bis 8 Uhr vorn!., kleinere Anlandtnuagent Ausgabetage» aufzuaeben. biö fplittftenv iv bestimmten Timen untz Plätzen Fitr AnfnchMe VA Ausgabe durch Fecn- lann lchce Gewahr ubcrno richtigen Abdruck an», sprechcr schlicht u^ ausllea. Liste. s" Telegramme: Tageblatt Franlenbergjachsen. Anzeigenpreis > Die 4» mm breite einspaltige Pctitzelle LS im amtlichen Teile die Zeile 7k>^; Eingesandt und Reklamen im RedaklionSteUe 00 Hür Ankündigungen au» dem AmlSbezirk Frankenberg betragen die entsprechenden Preise LV, 00 und Sv 4. «leine Anzeigen sind bei Aufgabe zu bezahlen. Für Nachweis und Bermltllung LS Sonder gebühr. gür schwierige Satzarten und bei Platzvorschrcften Ausschlag, für Wiederholung», abdruck Ermägignng nach icstslcbender Staffel. 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