Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 26.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191803264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180326
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180326
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-03
- Tag 1918-03-26
-
Monat
1918-03
-
Jahr
1918
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Tatsache, daß fast sämtliche Mädchen Sächsinnen lvaren, vor nehmlich aus Dresden, Pirna, Meißen, Rohwein und Roch litz; eine aus Zwickau and zwei aus Crimmitschau, nur wenige gehörten nach Kaiserslautern, "Saarburg uno Saarbrücken. Umso leichter öffneten die Sächsinnen uns ihr Herz Uno ihren Mund, aber die einzige Klage war, „Loß sie nicht raus dürften". Betrachteten wir indessen die zc "os gut genährten Menschenkinder und ihre hübschen er und rosigen Backen, so muhte uns ja von selbst das Verständnis dafür koin e», dah diese jungen Mädchen mit jedem Mittel »be wahrt bleiben muhten, Und ihnen gut zuzureden, fiel uns deshalb nicht schwer. Uebrigens erhöht man ihnen die Lebensfreude dadurch, dah man Sonntags unter Führung von Vorgesetzten Soldaten cinläht und in einem besonderen Raume Musik und Tanz veranstaltet. Jede unerlaubte Annäherung ist dabei aus geschlossen, denn die Vorgesetzten der Soldaten einerseits und die Aufsichtsdame anderseits wachen treulich über Ge rechten und Ungerechten und beim Dunkeln müssen die Sol daten überdies wieder raus! Cs ist doch schnurrig, dachten wir uns, was alles zum Kriegsühren heute nötig ist. — Nachdem wir in der Küche des Frauenlagers eine» sehr guten Kaffee zu dick bestrichenen Butterbroten'getrunken und von der freundlichen (wie es schien auch sehr energischen) Aufsichtsdame Fräulein Kr. uns verabschiedet hatten, verliehen wir die besten Sinnes gastliche Stätte und fuhren mit der Feldbahn weiter nach D., wo wir im Abenddunkel ankamen und uns eiligst zu einem Abendempfange bei einem Höhen, Stabe zurecht zu machen hatten. SScMcder LaMag wl Dresden, 22. März. Erste Kammer Auf der Tagesordnung steht zunächst Las Kgl. Dnret betr. die Teuerungszulagen. Wirkt. Geh. Rat Dr. Mehnert erstattet den Bericht und beantragt namens der Deputation in Uebereinstimmung mit den Beschlüssen der 2. Kammer die Vorlage zu verabschieden. Im letzten Augen blick habe die I. Kammer diesen wichtigen Gesetzentwurf von der 2. Kammer hrrüberbekommen. Wenn das Haus ihn nicht heute vor der letzten Sitzung vor den Ferien erledige, so könn ten die gesamten sächsischen Beamten und Arbeiter die für den 1. April in Aussicht genommenen Teuerungszulagen nicht erhalten. Es beständen zwar noch Meinungsverschiedenheiten zwischen der Regierung und der 2. Kammer. Er hoffe aber, dah diese durch ein Entgegenkommen der Regierung sich aus- gleichen würden, und bitte die Regierung, ihren Widerstand gegen die von der 2. Kammer beschlossene lOprozentige Er höhung der Zuschläge an die Arbeiter aufzugeben. Ober bürgermeister Dr. Roth-Leipzig: Die Vertreter der Städte würden dem Anträge der Deputation zustimmen, obgleich sie wüßten, dah dies« Grundsätze dann auch auf die Gemeinde beamten ausgedehnt werden mühten ^nd den Gemeinden gröhere Kosten verursachen würden. > Finanzminister v. Seydewitz: Mit Ler 2. Kammer sei ein Kompromih geschlossen worden. Die Regierung müsse aber wiederholt erklären, dah jetzt weitere Ansprüche an sie nicht herantreten dürsten. Das neue Pensionsgesetz bringe er hebliche Verbesserungen auch für die Geistlichen. Den Antrag Wach -bitte er abzulehnen. Hinsichtlich des 10 proz. Zuschlages für dis Arbeiter stehe die Regierung auf dem Standpunkte des Bürgermeisters Dr. Roth. Das Dekret verfolge den Zweck, einen Ausgleich zwischen den stark gestiegenen Löhnen der Arbeiter und den zurückgebliebenen Gehältern der Be amten Lu schaffen. Die Regierung könne zu ihrem Be dauern dem Anträge aus Gewährung eines 10 proz. Zu schlages nicht zustimmen. Der Grund hierfür liege weniger in finanziellen als vielmehr in verwaltungstechnischen Rück sichten. Uebrigens würde die Auszahlung der Teuerungs zulagen auch dann erfolgen, wenn heute noch Differenzpuntie . übirg bleiben sollten. Der Berichterstatter Wirkl. Geh. Rat Dr. Mehnert empfiehlt die Annahme des Antrages Wach aus Einbeziehung der höheren Beamten in die einmalige Teuerungszulage. Der Antrag Wach findet hierauf Annahme. Auf Antrag des Kammerherrn Dr. Sahrer v. Sahr- Dahlen wird über den Teil des Deputationsanttages, der den 10 proz. Zuschlag auch auf die erhöhten Arbeiterlöhne ausgedehnt wissen will, namentlich abgestimmt. Er wird gegen 6 Stimmen angenommen. Hierauf wird der ganze übrige Rest der Deputationsanträge zu dem Dekret in einfacher Abstimmung angenommen. Sodann tritt eine halbstündige Pause ein. ! i Nach Wiederaufnahme der Sitzung kommt der Gesetz entwurf über das staatliche Kohlenbergbaurecht sowie die hierzu eingegangenen Petitionen zur Beratung. Wirkl. Geh. Rat Dr. Wach empfiehlt «sls Berichterstatter die Annahme des Rcgierungsentwurscs mir den von "der Deputation be schlossenen Abänderungen. Das Dekret bedeute einen tiefen Eingriff in die Privatrechtsverhältmsse und zugleich einen Schritt zur Staatswirtschaft. Die Regierung erstrebe mit dem Entwürfe lein Staatsmonopol. Aber bei dem Umfang des Regals und dem Abschneiden einer Entwickelungsfähig keit des privaten Bergbaues ergebe sich von selbst, das; später die Staatswirtschaft auf dem Gebiete des Kohlenbergbaues die Privatwirtschaft verdränge. Es handle sich hier um die Frage: Sollen wir in die Hände des Privatmonopols fallen oder in die Hände des Staates? Das Letztere sei vorzuziehcn. Die llebermacht der Trusts erwecke eine düstere Aussicht. Finanzminister v. Seydewitz: Es sei ein dringendes Ge bot, das; die Regierung dir Ausnützung der freien Kohlcn- schätze des Landes der Privatwirtschaft entziehe. Das Rech! der Oberflächenbcsitzer werde durch das Kohlenrezalgesetz in keiner Weise beeinträchtigt werden. Daß die Grundeigentümer entschädigt werden müssten, sei von oer Regierung nie in Abrede gestellt worden. Es wäre der Regierung sehr an genehm gewesen, wenn sich die Deputation mit der von der Regierung vorgeschlagenen Förderabgabe begnügt hätte, hätte. Sie erkläre sich jedoch vorbehaltlich der Zustimmung der 2. Kammer hereit, eine Aorentschädigung, wie die die Deputation der 1. Kammer empfehle, zu gewähren. Die Negierung tue alles, um den Grundeigentümern das von ihnen verlangte Opfer im Interesse der Allgemeinheit erträg lich zu machen. Geh. Kommerzienrat Dr. Reinecker: Er könne sich für das staatliche Kohlenregal nicht erwärmen, da dieser Schritt zu weiteren Eingriffen des Staates führen müsse. Kammerherr v. Sandersleben erklärt sich aus dem gleichen Grunde gegen die Annahme des Dekrets. Gra; zu Solm-Solms-Wildenfels: Das Dekret stehe in Widerspruch mit der Verfassung. Zu seiner Annayme sei eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. Justizminister Dr. Nagel: Der Erlaß dieses Gesetzes sei nach der Ueberzeugung der Justizverwaltung nicht an die Schranken des ß 31 der Vcr- fassungsurkundc gebunden. Der Berichterstatter Geh. Rat Professor Dr. Wach erklärt ebenfalls, daß eine Verfassungs verletzung nicht vorNeae. Geh. Vekonomierat v. Steiger (Leutewitz) verneint die Notwendigkeit der Einführung des Kohlenregals, da es «inen Eingriff des Staates in die Rechte der Grundbesitzer bedeute Kommerzienrat Leonhardt: Es sollten tunlichst alle Kohlenschächte, soweit sie abbaufähig sind, in geordnetem Verfahren auch zum Abbau gelangen tönnen. Kammerheir Dr. v. Nostitz-Wallwitz billigt zwar den Wunsch der Regierung, die Kohlen in ihre Hand zu bekommen, lehnt aber den von ihr vorgeschlagenen Weg ab, den Grundbesitzern ihr Eigentum zu nehmen. Oberbürger meister Blüher (Dresden) ste'lt seine früheren Bedenken gegen Lie Einführung des Kohlenregals zurück im Interesse der Verbraucher, besonders der Industrie. Die Regierung möge dafür sorgen, oaß ein geordneter Kohlenverbrauch statt finden kann. Die Finanzlage des Staates spreche ebenso'' für das Kohlenregal/ Oberbürgermeister Keil (Zwickau) c. örtert nochmals die verfassungsrechtliche Seite. Finanz minister v. Seydewitz weist die in der Aussprache oor- getragenen Bedenken und Befürchtungen zurück. Nach einem Schlußwort« des Berichterstatters tritt das Haus in dir Linzelberatung der Paragraphen ein und nimmt nach kurzer Aussprache das ganze Gesetz nach der Vorlage mit den Abänderungen der Deputation gegen 10 Stimmen an. Der Antrag des Grafen zu Solms-Wildenfels, das Gesetz für eine Verfassungsänderung zu erklären, wird mit 24 gegen 17 Stimmen abgelehnt. Die Petitionen werden, soweit sie nicht durch die gefaßten Beschlüsse erledigt sind, der Regierung zur Erwägung überwiesen. Damit ist die Tagcsordnimg er schöpft. Nächste 'Sitzung Freitag, den 12. April. Vie vot i» MMeikb Ein dieser Tage aus Frankreich zurückgekehrter Kriegs gefangener, der auf Arbeitskommando das Leben in Frankreich einwandfrei kennen lernen konnte und überall Gelegenheit besaß, seine Beobachtungen zu machen, entwarf einem Aus frager gegenüber.ein düsteres Bild des traurigen Lebens, das in Frantreich herrscht. Der Kriegsgefangene, der lange in s Marseille weilte, also in einer Stadt, die am ehesten mit Lebensmitteln versorg! werden kann, erzählte, daß gerade dort Vie Not außerordentlich drückend empfunden werde. Nament lich an Kartoffeln herrsche großer Mangel, und der Beobachter versichert, daß in nicht wenigen Fällen bis zu 38 Franken sür einen Zentner bezahlt wurden. Der Schleichhandel blüht in Südfrankreich, und je weiter der Krieg fortschrcitct, desto grotesker werden die Blüten, die er treibt. Am erbittertsten sind natürlich die Frauen, und es klingt sür den, der die französischen Quellen kennen gelernt,außerordentlich merkwür dig, wenn er die französische Großsprecherei hört, von denen täglich her Telegraph zu berichten weiß. Es gibt allerdings noch mancherlei Waren, wie Schokolade und andere ange nehme Dinge, die wir nicht mehr kennen, die in Frankreich das bittere Leben versüßen, aber die Preise sind nicht viel geringer als die, die wir in Deutschland gut und gerne für ähnliches zahlen. Die französischen Frauen haben Len deutschen Kriegsgefangenen gegenüber mehr als einmal ihrem bedrückten Herzen Luft gemacht und die französische Regierung würde, wenn sie das Schimpfen vernähme, keinerlei Schmeiche lei darin für sich erblicken. Noch bis vor einem Jahr: konnten Lie Kriegsgefangenen allerlei einkaufen. Das hat nach und nach ein Ende genommen aus dem einfachen Grunde, weit eben nichts mehr zu kaufen ist. In den niedrigen Schichten Frankreichs gibt cs nur eine Losung und di« heisst: Schleunigen Frieden, bevor die Lage völlig unerträglich wird. Di: Richtig keit dieser Angaben wird belegt durch die Erfahrung in den deutschen Gefangenenlagern. Während früher gerade die fran zösischen Gefangenen mit Paketen aus der Heimat regelrecht überschwemmt wurden, hat dies beträchtlich nachgelassen und heute herrscht bei den Franzosen in deutscher Kriegsgefangen schaft schon große Freude, wenn nach Wochen einmal «in be scheidenes Paket cintrifft. Der ehemalige Gefangene erzählt auch von fast unglaublichen Mißständen im französischen Ver kehrswesen; und auch Liese Meldung wird bestätigt durch das Eintreffen eines Pakets an einen Franzosen in Deutschland, das sür einen Franzosen an der Front bestimmt mar, fetzt aber einen anderen Weg nehmen musste. Darin befand sich ein Brief, der in Klagen über di« verteuerte und unhaltbare Lebensweise überlief und «in grelles Schlaglicht auf die Lage in Frankreich und die dort herrschenden Zustände warf. Man sicht: Auch Frankreich spürt schon den Krieg am eigenen Brot korb und die dunklen Färbungen des ehemals so blütenweißen französischen Brotes singen davon das düsterste Liled . . .! Kriegswirtschaft Baut Lupinen. Die Erzeugung an Fleisch und Milch wird immer geringer und unsere täglich: Zuweisung an Eiweiß und Fett immer knapper. Wir müssen deshalb mit allen Mit teln darauf bedacht sein, einen Ausgleich zu schaffen. Bereits im Frieden wurde unser täglicher Bedarf an diesen wichtigsten Trägern unserer Ernährung mehr und mehr aus dem Pflan- Zu einem gefestigten Charakter ge hört die Ausdauer, die unentbehr lich ist für alles Wirken, dem Erfolg beschieden fein soll. Lie muß sich bewähren vor allem in Notlagen, wo ein Erlahmen gleichbedeutend mit Verderben wäre. Gar oft trat an unferVolk die Notwendigkeit, sich in zähester Ausdauer zu behaupten. Wer dächte nicht mit Bewunderung an das unentwegte Durchhallen nuferer Sol daten, den ausdauernden Heldenmut unserer Verwundeten in Todesnot, nnferer Gefangene» ! in schwerster Leidenszeit inLeindesland. Haben i w ir da ein Recht zu erlahmen, trotz aller Ent behrungen? Auch Beispiele übelsten Wucher- sinns, wie wir sie leider erleben, dürfen uns i nicht wankend machen in dem Willen, durch zuhalten, um das große Ziel nicht zu gefährden. Siebenmal hat die Heimat bekundet, daß sie es trotz aller Kriegsnot Miseren Tapfere« m ihrer Ausdauer gleicht»» will. Die neue Kriegs- Anleihe soll abermals den Beweis erbringen, daß das deutsche Volk nicht erlahmen wird in > seinemheroischevRiugenumDaseinundZukunft zenreich gewonnen, allerdings dir Grundstoffe hierzu vor wiegend aus, dem Auslände .eingeführt. AhgeMvtten von jeder Zufuhr, versiegten diese Quellen, und wir stehen vor der Notwendigkeit, auch pflanzliches Eiweiß kn, größtem Um fange im Inland zu erzeugen. Wieder einmal ,st die Land wirtschaft berufen, zu helfen, und an sie richtet sich die Bitte um Hilfe. Lie kann sie erfüllen, denn sie hat in der Lupine eine Aushilfe von hervorragender Bedeutung. Der modernen Technik ist es gelungen, aus der Lupine die bitteren Eist- stofft in ausreichendem Maße zu entfernen mkd «in vor züglichcs Speiseöl (5—15°/o Fett) und «in nahrhaftes Mehl von 40—60°/» Eiweiß und 20-30°/» Kohlehydrate zu ge winnen. Zum Anbau eignet sich leichter Boden. Als Jahres frucht kommt die Lupine als Vorfrucht für die Kartoffel in Frage. Für die Ernte, die zeitig vorgenommen werden muß, sind die sogenannten Wn^dHaufen nicht zu empfehlen, weil die Hülsen leicht platzen und die Samen fortschlcudern. Am geeignetsten sind Haubenpuppen, die — sorgfältig auf- gestellt — solange stehen bleiben können, bis die Einfuhr wirtschaftlich ausführbar ist. Beim Einfahren niüssen Kasten wagen oder mit Planen ausgelegie Leiterwagen benutzt wer den. Eine Mittelernt« dürste 10—12 Doppelzentner Körner und etwa die doppelte Menge an Stroh für den Hektar , ergeben. Der gesetzliche Preis wird wenigstens 40 M- für den Doppelzentner sein. Dadurch wird der sachgemäße An bau von Lupinen so lohnend, daß jeder verständige Landwirt Lieser wenig beachteten und doch so überaus wertvollen Kul turpflanze bereits in diesem Jahre das größte Interesse ent gegenbringen mutz. , BezirkSauSschAkfitzung Am 14. März 1918 fand im Sihungssaake der König!. Amtsh. Flöha unter dem Vorsitz des Herrn Amtshauplmanns Dr. Edelmann eine öffentliche Sitzung des Bezirksaus schusses statt, Kenntnis genommen wurde von einem Dank schreiben einer gemeinnützigen Anstalt für bewilligte Unter stützung Von den in diesem Jahre eingegangonen Gesuchen nm Unterbringung von Kindern in das Solbad Frankenhausen am Kyffhäuser konnten 27 der bedürftigsten Kinder dem Sol bad aus Wochen zur Kur überwiesen werden. Soweit ein« Berücksichtigung der weiter vorliegenden Gesuch: nicht möglich war, werden Lie Kinder — abgesehen von den aus den Ge meinden Plaue, Flöha und Eppendorf eingegangenen, unver hältnismäßig zahlreichen Gesuchen, über die noch nähere Er örterungen angestellt werden, sollen, und anderweit« Ent schließung zu fassen sein wird — der Kinder-Wald- erholungsstätte Auerswalde ^geführt werden. Die für diese Kinder-Walderholungsstätte vorliegenden Gesuche wurden ebenfalls, jedoch ausschließlich der aus den Gemein den Plaue, Flöha und Eppendorf, worüber gleichfalls noch Erörterungen anzustellen sind, berücksichtigt. Die Unterbrin gung der Kinder nach Frankenhausen und Auerswalde hat dem Bezirk im vorigen Jahre einen Kostenaufwand von über 5000 M. verursacht, letzterer Bettag wird in diesem Jahre voraussichtlich überschritten werden. Die vorliegen den Anträge auf Gewährung von Familieckunterstützung wur den beraten. Genehmigt wurde der Verteilungsplan für Reichs bcihilfen zur Familien- und Erwerbslosenunterstützung für den Monat Dezember 1917, dir Satzung des für die Durch führung des Schornsteinfegcrwesens gebildeten Gemeindever bandes Augustusburg, die Abtrennung von Blatt 14 Les Grundbuchs sür Dittersdorf, oie Statuten für die haus gewerbliche Krankenversicherung Ler Allgemeinen Ortskran kenlassc Augustusburg und der 1. Nachtrag zum Ortsgesetz, di: Anstellnngs-, Gehalts- und Pensionsverhältnisse der berufs mäßigen Gcmeindebamten zu Ebersdorf bett. Die Bezirks unterstützung an Kriegerfrauen und die^ Zuschubunterstützung an Kriegerwitwcn sollen in der bisherigen Höhe bis End« September 1918 weiter gewährt werden. Den Vorschlägen zur Vorschlagsliste zur Wahl der Sachverständigen zur E» Mittelung der für Vichverluste durch Seuchen zu gewährenden Entschädigung, sowie zur Vorschlagsliste derjenigen Pferde- besitzcr, aus welcher die Sachverständigen des Bezirtsschätz- ungsausschusses gewählt werden, der als Schiedsgericht in Pferdeversichcrungsangelegenheiten tätig zu sein hat, wurde beigetreien. Die Berufsmäßigkrit des Bürgermeist«rs Lie- bichcn in Augustusburg wurde anerkannt. Aus dem Bezirk war an die Amtshauptmmmschaft die Anregung ergangen, wegen der Behebung des Kleingeldman- gcls (Ein- und Zwcipfennigstücke) die erforderlichen Schritt: in die Weg: zu leiten. Der Bezirksausschuß vermochte nicht anzuertennen, daß sich ein fühlbarer Mangel des Kleingeldes bemerkbar gemacht hat und beschloß daher, von der Schaffung eines Ersatzes dafür abzusehen, dies umsomehr, als Marken nicht ausgegeben werden.dürfen, und Papiergeld — ganz ab gesehen von der Papiernot — zu kostspielig sein würde. Don der im April d. Js. bevorst«h«nden Uebergabc der staatlichen Frauenklinik mit einem Mütter- und Säuglings« heim in Chemnitz zur allgemeinen Benutzung wurde Kenntnis genommen und wegen Ucbcrnahmc von Berpflegungskosten für Zahlungsunfähige Entschließung gefaßt. Der Abgabe einer entsprechenden Verpflichtungserllärung auf 2 Jahre gegenüber der Anstalt wurde zugestimmt. Der Lichtbilder sammelftelle des Bezirksausschusses sür Jugendpflege,, di« von Herrn Oberlehrer Tuß in Niederwissa verwaltet wird, wurde das erbetene Berechnungsgeld bewilligt. Zu den Ge suchen um Gewährung einer Unterstützung zur Errichtung einer Gemeindfakonie und der Anstellung einer Gemeinde schwester in Auerswald« wurde ebenso wie zu den'Ge suchen der Gemeinde Erdmannsdorf um Beihilfen für die dortige Säuglingsfürsorgestelle und Fürsorgestefle für Lungenkranke beifällige Entschließung gefaßt. Die Verteilung der alljährlichen Unterstützung von 1800 M. an die stüdt. Krankenhäuser in Frankenberg, Oederan und Zschopau wurde in der bisherigen Weise oorgenommen. Von der Ver ordnung des Königlichen Ministeriums des Innern, die An schließung der Gendarmeriestandorte qn das öffentliche Fern sprechnetz, sowie von der erfolgten Stellung des Erbgerichts Kirchbach unter die Bewirtschaftung des Kommunalverbandcs Flöha und dem Berichte über eine Rundfrage des Woh- yungsmarktes in, amtshauptmannschaftlichen Bezirk wurde Kenntnis genommen. Zur 8. Kriegsanleihe sollen 200 OM M- gezeichnet werden. In nichtöffentlicher Sitzung wurden 16 Sachen erledigt. Dies« betrafen u. a. 4 den Bezirk betreffende Angelegenheiten, 1 Gesuch einer gemeinnützigen Unternehmung um Gewährung von Unterstützung, zu dem beifällig« Entschließung gefaßt wurde, 8 Beihilfengesuche zu den Unttrbringungskosten in Heilanstalten, Lie durchgängig Genehmigung stunden, und 2 Schankkonzesjionsgesuchc, die ebenfalls genehmigt wurden. -raukenter,. DitMag, den 26» Mrz.natm. 5 bi» S Uhr, Prlvat brich«, ik'ner Stodflünfirmanden, unter» Hasten, P Ebru Mittwoch, den 37. Mär» früh - und 8 Uhr, Privatbelchte stlmr Stadtknahen, Oberpf. Ehmer. Borm, v und 10 Uhr Pkidatbelchte seiner Stadtmädchen, P. Kell. Borm. 11 Uhr Vriv-tbelchte her Landlinder, - P. Stenz. Mittag» 13 Uhr Betstunde sämtlicher Sku-, km silmirrten, P. Stenz.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite