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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 26.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191803264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180326
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180326
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-03
- Tag 1918-03-26
-
Monat
1918-03
-
Jahr
1918
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Der Werl de« Mannes wird nicht nach seinen Panieren, son dern nach seinen Leistungen beurteilt. Stur dem Tüchtigen bleibt auf die Dauer Glück und Erfolg treu. Nur wenn Sie unermüd lich bestrebt sind, Ihre Kenntnisse nach jeder Richtung zu ver bessern und zu erweitern, werden Sie rechte Erfolge haben. In der Achtung der Untergebenen vor Ihrem Tun, nicht in äußeren Abzeichen müssen Sie 21« Ueberlegenheit suchen. Hü ten Sie sich vor Ausschweifungen, eben Sie streng auf Sitte und Moral auch an sich selbst. Mit den besten Wünschen für die Zukunft entlassen wir jeden einzelnen. Sollte es Ihnen ver gönnt sein, in den Weltkrieg nocy tätig mit ei.izugreifen, so stehen Sie tapfer und treu zur Fahne. Mit einem kraftvollen Hurra auf Kaiser und König schloß die Ansprache. Der Kom mandeur derUnterosstzier-Schule, Herr Major W alb au m, knüpfte in seinen Abschiedsworten an die Ansprache an, die er bei Vsr- abschiebung der Kompanie auf dem Kasernenhofe gehalten hat. Der Herr Major sprach in warmen Worten der Kompanie Anerkennung aus Mr den Meiß und die Pflichttreue, mit der fir gearbeitet hat, um ihr Pensum in knapper Zeit zu erreichen und ermahnte die Abgehenden, in ihrem künftigen Dienstver hältnis bei Erfüllung ihrer militärischen Tugenden und Pflichten stets die Kameradschaft hochruhalten. Die Kompanie beant wortete die vom Herzen zum Herzen gehende Ansprache mit einem: Der Kommandeur Hurra! In einer herzstärkenden An sprache richtete auch der Garnisongeistliche, Herr Oberpfurrer Ekmer, beherzigenswerte Abschiedsworte an die Kompanie. Erft wenn wir Euern geworden sind, wissen wir, was wir den Eltern zu danken haben, so führte er aus, und erst, wenn Sie selbst Erzieher sind, wissen Sie, was dazu gehört, Vorgesetzter zu sein. Die Ansprache baute sich auf auf den Dreiklang Glaube, Liebe, Hoffnung. Der Glaube, der auf Gott vertraut, die Liebe, die auf Erden baut, und die Hoffnung, dte in die Zukunft schaut, soll der Halt im Leben sein. Die Ansprache klang aus in ein Hoch aus dir Kompanie. Gute, humorvolle Unterhaltung um wehte die gehaltvollen Ansprachen. Die Schüler lelbft zeigten sich in der Unterbaltungsgade von einer recht beachtenswerten Seite. Turnerische Darbietungen, Gruppenstellungen, Sprach vorträge ernster und heiterer Art, ein Lustspiel u. a. wurden mit großer Liebe und gutem Verständnis dargeboten. Zu dem bot die Kapelle der Unterosfizierschule unter Meister Falkenbergs Leitung ein gute« Konzert. Mit großer Freude nahm man von dem Abendbericht der obersten Heeresleitung Kenntnis, den das Tageblatt übermittelte und den Herr Hauptmann Stark bekanntgab. Die kurzen inhaltreichen Sätze, die einen herrlichen Sieg deutscher Waffen über Englands Heer meldeten, lösten tiefe innere Bewegung aus, die sich kund gab in einem Hoch auf unsere Heiden und deren Führer Hindenburg und Luden dorff. fa Auszeichnung. Herrn Voltsschullehrer Hertzsch hier ist das ihm von Ertner Majestät dem König von Preußen wegen besonderer Verdienste bei der Werbetätigkeit für dte Kriegs anleihen verliehene König!. Preuß. Verdlenstkreuz für Kriegs-' Hilse am heutigen Tage durch Herrn Bürgermeister Dr. Ärmer mit Worten herzlicher Beglückwünschung überreicht worden. f Fahnen heraus! Der Kaiser hat anläßlich des Sieges bei Monchy—Lamdrai—St. Quentin—La Fere befohlen zu flaggen und Viktoria zu schießen. Die Freude über den gewal tigen Erfolg, der unsere unvergleichlichen Truppen gegenüber unseren mächtigsten und erbittertsten Feinde errungen haben, gibt dem gesamten Leben unseres Volkes einen neuen, kräftigen Ämpul» nach auswärts. f" Vom Palmsonntag. Am gestrigen Soimtag wurden m hiesiger Stadtkirche 296 Kinder konfirmiert, und zwar: Knaben 96 aus der Bürgerschule, 10 aus der Realschule, 2 aus der Seminarklasse VII, 3 aus der Seminarschule und 19 vom Lande, zusammen 130 Knaben, darunter 1 von auswärts überwiesener; Mädchen: 138 aus der Bürger schule, 2 aus der Realschule, 6 aus der Seminarschule und 20 vom Lande, zusammen 166 Mädchen, darunter 1 von auswärts überwiesenes. Unter den Konfirmanden befanden sich zwei weibliche Zwillingspaare von Herrn Gastwirt Stöckigt (Gastwirtschaft Tirol) und aus Hausdorf von Herrn Schuh macher Nebe. Bei Sonnenschein und Lenzeslust ergingen die Konfirmanden am Nachmittag sich mit ihren Angehörigen in Gottes freier, herrlicher Natur, am Abend fanden sie sich im Stadtpark zusammen, wo der Kirchenvorstand ihnen einen hübschen Familienabend bereitete. Allgemeine Gesänge, ein Vorspruch (Geroks „Sei eingedenk!"), Lieder, gesungen von der Kurrende unter Leitung des Herrn Kirchenmusikdirektor Schröpfer, Eedichtvorträge, die Aufführung eines kleinen Theaterstückes von erzieherischer Wirkung, die beliebten Vor führungen (Frei- und Ordnungsübungen, sowie das wunder bare Lichteffekte entwickelnde elektrische Keulenschwingen) der Turnerinnen des Turnvereins D. T. unter Leitung des nim mermüden? Herrn Salomon boten angenehme, abwechslungs reiche Unterhaltung. Die Begrüßungsansprache hielt Herr Archidiakonus Stenz. Er wies hin auf die tiefen Eindrücke, die der Konfirmationstag den Konfirmanden gebracht. Ein Christentum der Tat sollen die Konfirmanden nun Zeigen. Ein Christentum 'der Tat aber ist, so führte der Geistliche aus, zugleich Deutschtum der Tat, denn Gott und Vaterland waren von jeher des Deutschen heiligste und höchste Güter. Trotz aller Beschränkungen, die das Fest der Konfirmation jetzt erfahren müsse, seien die Konfirmanden glücklich zu preisen, daß der wichtige Tag in ihrem Leben in eine Zeit falle, wo ein neuer gewaltiger Markstein in der Geschichte unseres Volkes gepflanzt wird. Wohl zittere unser Herz bei dem Gedanken an das Blut, das fließt, an die Tränen, die rinnen, zugleich aber schlage es in freudigem Stolz, daß wir Deutsche sind. Eins lehrt der Krieg: Weichliche, haltlose Menschen passen nicht in unsere Zeit. Sie leben anderen zur LastMnd Hemmung^und versinken ehr- und klanglos im Strudel der Zeit. Christlichen Heldengeist braucht die Gegenwart und Zukunft, Menschen, verankert in den ewigen Felsgrund, der da Jesus heißt. Auf euch alle rechnet das Vaterland, keinen von euch kann es entbehren. Macht ihm Ehre', eurem herr lichen Doppelnamen, eurem hohen Doppelberuf ckls deutsche Christen. — Der Vortrag des Herrn Oberpfarrer Ehmer über „Palästina im Krieg und Frieden" konnte in der beab- ichtigten Weise nicht stattfinden, da in der elektrischen Zu- eitung eine Sicherung durchgebrannt war, so daß die Vor- Ährung der Lichtbilder nicht möglich war. Mit der Meister- chaft, in der Herr Oberpfarrer Ehmer Wort und Gedanken beherrscht, bot er einen von den Lichtbildern völlig unab hängigen Vortrag über Palästina unter den Einwirkungen des Krieges. Er besprach insbesondere die Einnahme von Jerusalem durch die Engländer, streifte die Beschießung des syrischen Waisenhauses vor Einnahme der Stadt und kam zu dem Schluss«, daß das Schicksal Palästinas jetzt auf den Schlachtfeldern im Westen entschieden wird. Lebhafter Beifall bezeugte, welch lebhaftes Interesse und Verständnis di« Ausführungen fanden. s* Spend«. Herr Kaufmann Guido Anke übergab dein Kirchenvorstand anläßlich der Konfirmation seines äl testen Sohnes SOO Mark zur späteren Instandsetzung der Kirche. , f G.S—g. Der Biedermeter-AbenL von Lieselott und Conrad Berner (Lieder zur Laute, Viola ä ^mour, Violine) war ein musikalisches Ereignis für unsere Stadt. Lieselott B. ist eine reizende Darstellerin ihrer Kunst und beherrscht den feinen Vortrag vollkommen. Ähr geschulte« prachtvolle» Organ, der goldene strahlend sonnige in ihren prickelnd heiteren und die Tragik in ihren ernsten Liedern von anno dozumol, die deutliche »echte" Aussprache in ihren famosen Diaiektdichtungen zauberten Warme und Sonne in jede« Her». Und ihr Partner? E« gibt nur einen Berner. Seine phänomenale, glänzende Technik mit faszinierender Boaenführung, sein großer blendender Ton, die unendliche Seele im Spiele läßt oie Herzen höher schlagen. Da« rauschte, lachte, jubilierte, schluchzte und weinte aus seinen kostbaren alten Instrumenten. Es waren Klänge wie aus himmlischen Sphären, die Elend vergessen machen und hoch, hoch trugen in Licht und Vollkommenheit. Leider lauschte nur eine sehr kleine Kunstgemeinde entzückt den bezaubernden Klängen. Da« ständig ausverkau Haus wie sonst fand das liebenswürdige Künstlerpaar hier nicht. Verschiedene andere Veranstaltungen mochten wohl der Hauptgrund de» schlechten Besuches sein; möge dies aber die Künstler nicht verdrießen lassen, recht bald nach unserer Stadt wieder zu kommen, wo es dann sicher das gewohnte große Publikum finden wird. f a Kriegs - Notheizung. Amtlicherseits wird uns geschrieben: Eine Umwälzung auf den, Gebiete des Klein- heizungswesens bedeuten die Gedanken und praktischen Aus führungen des Ingenieurs Georg Schreiber in Saalfeld an d. S. Dieser, in Jndustriekreisen als Lüstungstechniker bestens bekannte Mann hat seine Erfahrungen und Versuche, die er seit 18 Jahren mit Herd- und ZimmerbeDizung durchgeführt hat, nunmehr fütt die Wohlfahrt unseres Vaterlandes zur Verfügung gestellt. Die ersten Schwierigkeiten des Miß- verstehens, der Gleichgültigkeit, des Unglaubens über die Leistungsfähigkeit seiner Einrichtung sind überwunden. Ganz Saalfeld mit seinen 4000 Küchenherden ist umgebaut. Es ist nunmehr möglich, mit 4 bis 6 Braunkohlenbriketts ein Mittag essen für eine Familie herzustellen, mit 6 bis 10 ein Zimmer in gleichmäßiger Weise 10—12 Stunden aufs beste zu durch heizen. Diese ans unglaubliche grenzenden Tatsachen beruhen auf rauchloser Verbrennung eines jeden beliebigen Heizstoffs im Herd- und Zimmerofen und fast völliger Ausnutzung der strahlenden Wärme. Der Wille des Erfinders, mit den ein fachen, gegenwärtig in jedem Haushalt vorhandenen Mitteln und Einrichtungen großes zu schaffen, ist zur Wirklichkeit geworden. Mit geringsten Kosten an Arbeitsaufwand und Baumaterial ist es ein leichtes, die meisten Herde und Oefen einzurichten. An Maurerarbeiten würden beim Herd 'zirka 1 Lis 2 Mk., bei eisernen Füllöfen, ob rund oder eckig, 3 bis 4 Mk. Unkosten entstehen. Es ist natürlich, daß durch Einführung dieser kleinen Umbauten eine ungeheure Ersparung an Heiz material, Arbeit und Geld bewirkt wird, was wirtschaftlich und sozial für Gegenwart und Zukunft von größter Wichtig keit ist. Mit 30 bis 50 Prozent des bisherigen Verbrauches ist bei richtigem Einbau und wirklicher Befolgung der Vor schriften auszukommen. Die Einführung der Kriegsnotheizung ist dringend zu empfehlen. Jntevessenten, insbesondere Ofensetzer, Maurer und auch Privatleute erhalten auf Wunsch einschlägige Bro schüre von Herrn Oberpfarrer Feodor Klapproth in Ranis gegen Voreinsendung der Selbstkosten von 80 Pfennigen. fh Verkehr mit Web-, Wirk- Md Strickwarrn. Die Handelskammer Chemnitz weist Interessenten unter^Bezug- nähme auf die früheren Veröffentlichungen darauf ym, daß der nächste Sprechtag für die Ausstellung der in den Aus nahmebewilligungen zu 8 7 der Bekanntmachung vom 10. Juni 1916 über Regelung des Verkehrs mit Web-, Wirk- und Strickwaren vorgesehenen Bescheinigung IV (Bekanntmachung vom 21. 8. 1916) auf Mittwoch, den 27. März 1918, vormittags von 10—11 Uhr, festgesetzt ist. Zu diesem Sprech tag haben die Anttagsteller persönlich oder durch ihren Pro kuristen zu erscheinen und, um eine schädliche Verzögerung zu verhindern, die notwendigen Unterlagen gleichzeitig mitzu bringen. ' fh Heereslieferungen. Wie die Handelskammer Chemnitz miiteilt, liegt Bedarf an Dynamos zur Lichterzeugung für Werk stattwagen vor. Firmen des Handelskammerbezirks Chemnitz, die Dynamos Herstellen, wollen sich unverzüglich bei der Han delskammer Chemnitz melden. fa Obst- und Gemüssbq«. Wie aus dem amtlichen Telle der heutigen Nummer ersichtlich ist, sind vom Komniunalverband Fläha Vertrauensleute für den Gemüse- und Obstbau bestellt worden. Diese werden den Gartenbesitzern beim Obst- und Gemüse bau niit Rat und Tat zur Seite stehen und sind zur Nachprüfung des Standes und der ordnungsgemäßen Bebauung der Gärten berechtigt. Bei der Wichtigkeit de» Gemüle- und Obstbaues in der jetzigen Kriegszeit kann den Gartenbesitzern nicht dringend genug geraten werden, sich wegen der Bestellung ihrer Gemüse gärten und der Pflege ihrer Obstbäume an die vom Kommunal oerband bestimmten Vertrauensleute zu wenden. Die Vertrauens leute haben auch bei der Bekämpfung der Obstbaumschadlinge mitzuwirken. Zu diesen: Zwecke ist ihnen vom Kommunaloerband ein Flugblatt zur Verteilung an die Gartenbesitzer ausgehändigt worden. Die Namen der Vertrauensleute sind ebenfalls aus der heutigen Bekanntmachung zu ersehen. Den Gartenbesitzern wird dringend geraten, sich das Flugblatt über die wichtigsten Obstbaumschädlinge und die Zeit und Art ihrer Bekämpfung von den Vertrauensleuten aushändigen zu lassen. Am 18. März 1918 fand im Gasthofe zum Löwen in Flöha eine Besprechung der Obniänner und Vertrauensleute der Kriegswirtschastsstelle der Königl. Amtshauptmannschast und der Vertrauensleute für Gemüse- und Obstbau des Kommunalverbandes statt. In dieser Versammlung hielt Herr Oberlehrer Dr. Bode aus Chemnitz einen Vortrag über die Anlegung von Gemüsegärten und deren Bebauung sowie über die Bekämpfung der Obstbaumschädlinge. An Ler Hand von kurzen Richtlinien führte Herr Dr. Bode zunächst das Wichtigste von der Bodenbearbeitung und Düngung aus. Er wies dabei insbesondere aus die Wichtigkeit des Grabens, Wendens und Mischens des Bodens hin und besprach sodann ! kurz die einzelnen Düngerarten und ihre beste Verwendung. I Nach einer kurzen Belehrung über die Vorbereitungen zur Be- . stellung wurde diese selbst besprochen und dabet insbesondere , auf die sparsame Verwendung von Samen hingewicsen. Es folgte ein kurzer Hinweis auf die Bearbeitung nach der Bestellung, ! insbesondere das Lockern der Oberfläche. Zum Schluß ermahnte - Herr Dr. Bode möglichst nur Pflanzen mit kurzer Entwicklungs zeit (Erbsen, Salat. Radieschen, Kohlrabi) anzupflanzen und schloß hieran da» Wichtigste über die Bestellung der Beete nach ! der ersten Ernte. Der Kommunalveroand beabsichtigt sür die Maßnahme der Bekämpfung der Obstbaumschädlinge durch Herrn Dr. Bode am 8. April d. Ä. nachmittags h-6 Uhr im Gasthof zum Löwen in Flöha eine Besprechung abhaltcn zu lassen, in dem die Vertrauensleute für Gemüse- und Obstbau an der Hand praktischer Vorführungen unterwiesen werden sollen. fKM Frachtbrief-Prüfungsstelle. Die bisher in Leipzig bestehende Frachtbrief-Prüsstelle ist unter dem 18. März aufge hoben worden. Die Geschäftsstelle dieser Dienststelle ist auf die militärische Frachtbrief-Prüsunasstelle Dresden bei der Li nienkommandantur Ä bezw.Halle beider Linienkommandantur U übergegangen. f" Im Verkehr der Relchspost treten sür die Zeit von, 24. bis 30. März (etnschl.) folgende Beschränkungen ein: 1. Zur Beförderung unterWertangabe werden von Privatpersonen nur solche Pakete angenommen, die ausschließlich bares Geld oder Wertpapiere, Urkunden, Gold, Silber, Edelsteine oder daraus gefertigte Gegenstände enthalten; 2. das Verlangen der Eil bestellung ist für die bezeichneten Tage bei gewöhnlichen Pa keten, die von Prvatpersonen herrühren, nicht zugclassen. 7 Zum Feldpost-Berkehr. Bon jetzt an bis auf weiteres können an Angehörige der Truppen „2m Westen" Briefe über 50 gr Gewicht (dabei also auch die kleinen Feldpostpäckchen) ebensowenig gesandt werden, als größere Paketsendungen, die von der orangeanden Paketkarte begleitet werden. Es sind vor läufig also nurgelbiese, Karten und Zeitungen unter 80 gr auf- gabe m^lich. fd Ebersdorf. 2m neuen Schulhause fand am Freitag die Entastung der Kinder statt, die ihre Schulpflicht genügt haben. Es waren ihrer 125, 68 Knaben und 57 Mädchen. In seiner Entlastungsrede führte Herr Direktor Ficke unter Anleh nung an die Zeitoerhältnisse aus, das der Militarismus, den zu bekämpfen unsere Feinde vorgeben, weit, weit über das rein Militärische hinausgehe, daß der Kampf sich vielmehr richte gegen die deutsche Tüchtigkeit, gegen deutschen Geist und deutsches Wesen überhaupt. Unter Zugrundelegung des Dichterwortes: „Es ist ein tiefer Segen, der aus dem Worte spricht: Erfülle allerwegen getreulich Deine Pflicht!" wurden dre Scheidenden » ermahnt, auch in dem engen Kreise in den sie gestellt werden I und an ihrem bescheidener, Teile dazu beizutragen, daß nach I einem glücklichen deutschen Frieden nnser Vaterland seine alte Machtstellung in der Welt zurückgewinne. — Der Feier wohnten erfreulicherweise zahlreiche Gäste bei. — Für die Osterausnahme» die am 8. April nachm. 2 Uhr stattfindet, sind 64 Knaben und 78 Mädchen angemeldet. Ostertüten werden auch diesmal in der Schule nicht sntgegengenommen. Vie llnsbbSngigkeit Litauen; Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Mit der nunmehr aus gesprochenen Anerkennung Litauens ist die litauische Frage zu einer.r Abschluß gelangt. Der Entschluß der deutschen Regierung» dem Wunsche des litauischen Volkes auf Wiedererrichtung des litauischen Staateszu entsprechen, stand ja seit langem fest und war von Seiner Majestät dem Kaiser als dem völkerrechtlichen Vertreter des Deutschen Reiches gebilligt worden. Die polni sche Staatsgründung ist hiermit nicht in Parallele zu stellen. Litauen soll nunmehr ein freier und selbständiger Staot werden» auch in seinem Verhältnis zu Deutschland, d. h. es soll nicht in das deutsche Territorium einbegriffen und nicht der deutschen Staatshoheit unterworfen werden, sondern als eigener unab hängiger Staat außerhalb des Deutschen Reiches bestehen und mit Deutschland lediglich durch völkerrechtliche Verträge verbun den sein. Dem Erfordernis, an unserer Ostgrenze ein neues Staatswesen entstehen zu lasten, ist in dem von den Litauern ge faßten Beschluß vorn 11. Dezember durch Vorsehung von ent sprechenden Konventionen Rechnung getragen morden, und die Antwort des Reichskanzlers gibt durch die ausdrüliche Bezug nahme auf den Beschluß vom 11. Dezember zu erkennen, daß die entsprechende Bindung an das Deutsche Reich ein wesent liches Moment der Anerkennung des litauischen Staates ist. Wenn in der Antwort außerdem zum Ausdruck gebracht ist. daß Litauen an den deutschen Kriegslasten teilnehmen soll, so ist da mit etwas gesagt, was sich nach den Ereignissen, welchen Litauen seine Entstehung verdankt und nach seiner Befreiung von allen Verbindlichkeiten mit Rußland von selbst versteht. wtb (Amtlich.) Gwtzes Hauptquartier, 25. März 1918- Weftllcher Kriegsschauplatz Kronprinz Rupprecht von Bayern hat mit den Armeen der Generale von Below (Otto) und von der Marwitz in vem gewaltigen Ringen bei Bapaume den Feind aufs neue ge schlagen. Während die Korps der Generale von dem Borne, von Lindequist und Kühne die starken Stellungen des Gegners nordöstlich von Bapaume in erbitterten Kämpfen durchbrachen, warfen vom Osten und Süd osten her die Truppen der Generale Grünert und Staabs den Feind über Ppres und Sailly zurück. Der zähe, durch frische Kräfte verstärkte feindliche Widerstand wurde in heftigen Kämpfen gebrochen. Neu herangeführte Divisionen und zahl reiche Panzerwagen warfen sich längs der von Bapaume auf Eambrai und Peronne führenden Straßen den vorwärts- dringenden Truppen entgegen. Sie konnten die Entscheidung nicht zu Gunsten des Feindes herbeiführen. Am Abend flute ten sie geschlagen in westlicher Richtung zurück. In nächtlicher, Kämpfen fiel Bapaume in die Hand der Sieger. Heiße Kämpfe entspannen sich um Combles und die westlich vor gelagerten Höhen. Der Feind wurde geworfen. Englische Kavallerieangriffe brachen zusammen. Wir stehen nördlich der Somme mitten in dem Schlachtfeld der Sommeschlacht. Der deutsche Kronprinz hat mit der Armee des Generals Hutier den Uebergang über die Somme unterhalb von Ham erzwungen. Seine siegreichen Truppen haben in erbitterten Kämpfen die Höhen westlich der Somme erstiegen. Heftige Gegenangriffe englischer Infanterie und Kavallerie brachen blutig zusammen. Die Stadt Nesle wurde am Abend erstürmt. Zwischen Somme und Oise haben die über den Crozat- Kanal vorgedrungenen Truppen noch spät am Abend des 23. März die stark ausgebauten und zäh verteidigten Stel lungen aus dem Mestufer des Kanals erstürmt. In heißem Ringen wurden Engländer, Franzosen und Amerikaner durch das unwegsame Waldgelände über La Meuville und Vill- quier—Aumont zurückgeschlagen. Gestern ging der Angriff weiter. Französische, zum Gegenstoß angesetzte Jnfanterie- und Kavalleriedivisionen wurden blutig zurückgeschlagen. In rastloser Verfolgung stießen die Generale non Conda und von Eayl dem weichenden Feind nach. Euiscard und Chauny wurden am Abend erobert. Mit weittragenden Geschützen beschossen wir die Festung Paris. Dte blutigen feindlichen Verluste sind ungemein schwer. Die gewaltige Beute, dir seit dem 21. d. M. in unserer Hand blieb, ist noch nicht zu übersehen. Festgestellt sind mehr als 45 000 Gefangene, weit über 600 Geschützt, Tausende von Maschinengewehren, ungeheure Bestände von Munition und Gerät, große Vorräte an Verpflegung und Kleidungs stücken. An der flandrischen Front, östlich von Reims, vor Verdun und in Lothringen dauerten Artilleriekämpfe an. Von den anderen Kriegsschauplätzen nicht» Neues. Ar MOrich gelmW! Kriegsberichterstatter Dr. Köster telegraphiert aus der Gegend vvn St. Quentin: Der Durchbruch der feindlichen Fronten ist de« deutschen Truppen am 24. März zwischen St. Quent,« und der O fe gelungen. Unsere kühnste Hoffnung ist zur Tatsache geworden: Die Linie der Alliierte« ist gebrochen. Dte dritte englische Stellung wurde genom men. Der Bewegungskrieg ist im Gange. Die Fortfetzuna des Bormarsches vom Jahre 1814 setzt ein. Das ist das Vorgefühl jedes Einzelnen hier au der Front. wtb Berlin. Amtlich.) Sei»« Majestät der Kaiser sandte vom Schlachtfeld der groß:» Schlacht i» Frankreich das folgende Telegramm an Ihre Majestät die Kaiserin: Große» Hauptquartier, den 25. 3. 1918, 11 Uhr vormittags. Ihre Majestät die Kaiserin, Berlin, Bellevue. Heute Nacht fiel Bapaume nach schwerem Ringen. Meine siegreich:» Truppen sind im Vordringen von Bapaume nach Weste». Weiter südlich Vormarsch auf Albert. Die Somme oberhalb Peronne an vielen Stellen überschritten. Der Grist der Truppen frisch wi« am ersten Tag«, lieber 45 000 Gefangene, über 600 Geschütz«, Taufende von Maschinengewehren, ungeheure Be- ftände von Munition und Verpflegung. Aehnlich wie nach der Jsonzoschlacht in Italien. Gott mit un«!
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