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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 22.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191803227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180322
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180322
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-03
- Tag 1918-03-22
-
Monat
1918-03
-
Jahr
1918
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asGMijssu ü wtb (Amtlich.) Grotzes Hauptquartier, 21. März 1918- Westlicher Kriegsschoplatz Kerr-sgruppe Kronprinz Rupprecht Zwischen Dirmuden und La Bassee blieb auch gestern j>ie Erkundungstätigkeit reg«. Der Artilleriekamps nahm am Abend bei aufklärendem Wetter an Stärke zu. An der übrigen Front lebte die Gesechtstätigkeit nur vorübergehend auf. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Auf dem Südufer der Oise, nördlich von Reims und in der Champagne war das Artilleriefeuer vielfach gesteigert. Heeresgruppe Gallwitz Der Artilleriekampf vor Verdun nahm am Abend große Heftigkeit an. Bayrische Kompanien überraimten südwestlich von Ornes in überraschendem Angriff die erste feindliche Linie. Sic stießen bis zur Bruleschlucht durch und nahmen 1 Bataillonsstab rind mehr als 240 Franzosen (darunter 20 Offiziere) gefangen. Westlich von Npreniont drangen rheinische und niedersächsische Landwehr in die französischen Gräben «in und brachten 78 Gefangene zurück. Herzog Albrecht Aus dem Ostufer der Mosel und bei Nomeny führten wir erfolgreiche Unternehmungen durch. Das Zcrstörungsfeuer französischer Artillerie am Perry-Walde hielt an. In breiten Abschnitten der westlichen Front ist heute früh die Artillerieschlacht mit voller Wucht entbrannt. Oester- veichisch-ungarischr Artillerie hat sich am Kampfe gegen Eng^ «Suber und Franzosen beteiligt. Osten. it tz Prüfstein und Kennzeichen zu gleich für den Menschen ist sein Gewissen. „Tu, was Dein Gewissen spricht." 2n dieser Lebensregel fand der Mensch von jeher Sicherheit und Richt schnur. Wie dem Einzelnen, so muß dem ganzen Volke ein Mahner und Wegweiser erstehen, der ihm Richtung gibt und das Gewissen schärft. Diese Aufgabe ist der verantwortungsbewußten Presse zuge fallen. überzeugend waltet ste ihres Amtes, sie ist, wo Großes auf dem Spiele stand, wahrhaft zum Gewissen des Volk es geworden. Wie der Einzelne die Achtung vor sich selbst verlieren muß, wen« er be wußt die Mahnung seinesGe wisse ns mißachtet, so muß das ganze Volk der Stimme der Preise folgen, wenn es in schwerer Zeit gewissenhaft handeln will. Höchste Gewissenspfllcht ist zur Stunde aber: Kriegs-Anlethe zeichnen! Heeresgruppe Mackensen ) I Truppen des Generals der Infanterie Kosch haben in der Ukraine die Handels und Hafenstadt Lhersson genommen. j Dm Erst« GeM«ztg»«lt«^ei8«: Ludendprg, Angehörigkeit zu der Nation der Verbrecher die baldig« Er mordung in Aussicht stellen. Gärung in Indien pi Amsterdam, 21. 3. Nach englischen Blättermeldungen gibt das indische Amt bekannt, daß in Belutschistan Unruhen ausgebvochen sind und Maßnahmen argen dir Maristämme getroffen werden mußten. Britische Flieger warfen zweimal Bomben auf die Lager dieser Stämme. Belutschistan liegt an der Nordwestgrenze Indiens. stauen, bellt äuredkaitem Noch «rnmal gilt es, die Summe aufzubringen, um den Kämpfern draußen den Entscheidungskampf zu ermöglichen. Wir alle sehnen den Frieden herbei, aber unsere Feinde wollen weilerkämpfen, um uns zu vernichten. Wir Frauen wissen heute, was das bedeutet! Es bedeutet ein Leben, so einfach und vielfach noch einfacher und knapper, als in diesem letzten Winter; das müssen wir verhindern helfen um unserer Familie willen, vor allem um unserer Heranwachsenden Kinder willen, denen das deutsche Vaterland eine gesunde Entwick lungsmöglichkeit und später ein ertragreiches Arbeitsfeld bieten soll. Wir können noch immer etwas Geld erübrigen, können immer noch kleine Beträge sammeln, um bei der achten Kriegs anleihe mit zu zeichnen. Wenn wir auch nur fünf oder zehn Mark zusammenbringen, es hilft mit! Jeder muß sein Aeußer- stes tun! Das Geld, das wir für Goldsachen, die wir dem Vaterland geopfert haben, erhalten haben, gehört der Kriegs anleihe, denn Schmuck ist heute Lurus, auf den wir verzichten müssen; das Geld, das wir für Vergnügungen ausgeben möchten, gehört auch der Kriegsanleihe, denn wie kann und mag sich eine deutsche Frau «in Vergnügen bereiten, wenn sie weiß, daß ihres Vaterlandes Wohl von dem dafür aus gegebenen Geld mit abhängt? Die Zeit der Sommerreisen naht heran, deutsche Frauen, spart davon, wenn eure und eurer Kinder Gesundheit solche Erholung dringend verlangt, etwas ab! Kommt zwei Tage früher nach Hause, als ihr beabsichtigt habt, das ersparte Geld gebt für die Kriegsanleihe: kaust «uch keine neuen Kleider, keine Hüte, um in einem Bade ort elegant zu erscheinen; dafür ist jetzt nicht die Zeit;' gebt alles Geld, was ihr erübrigen könnt, für die Kriegsanleihe. Und ihr deutschen Frauen, die ihr jetzt mit dem Pfennig rech nen müßt, spart, wo immer ihr cs könnt: beim Straßenbahn- fahren, bei jedem Stückchen Kuchen, beim Kind, bei jeder Heinen Ausgabe; überlegt, ob ihr nicht daraus verzichten könnt und wollt, ob ihr nicht des Vaterlandes Bedürfnis mit- empfindet als das eure, dem ihr abhelfen möchtet. Es kommt dann die Zeit, in der ihr stolz und glücklich daran denkt, geholfen zu haben. Spart euch die Reue, die sonst kommen kann, spart auch die Vorwürfe eurer Kinder und Kindes kinder, an die ihr nicht gedacht habt in dieser schweren KampfesZeit, wenn ihr nicht zu jedem äußeren Opfer bereit seid. Denkt nicht, daß es auf eure klein« Summe nicht an kommt! Deutschland braucht die Treue und den Opfermut aller seiner Söhne und Töchter; das bedenkt mit Stolz! Martha Voß-Zietz. kräftigem Zusammenarbeiten vereinigen, immer weitere Schich ten unserer Bevölkerung erfaßt. Einen bemerkenswerten Be schluß in dieser Hinsicht hat jetzt die Gemeinde Erdmannsdork gefaßt. Der Gemeinderat hat der Bezlrkssiedelungsgesellschaft Flöha ein 7000 Quadratmeter großes, günstig gelegenes Ge lände zur Bebauung mit Kleinwohnungen vollkommen zinslos zur Verfügung gestellt. Außerdem hat er für die darauf zu errichtenden Häuser die Befreiung von der Gemeindegrund steuer ausgesprochen. Das Beispiel Erdmannsdorf verdient wohl von anderen Orten, an denen dir Wohnungsfrage eben so brennend ist, nachgeahmt zu werden. — Kamenz. Rat und Stadtverordnete beschlossen, die seit fünf Jahren verwaiste BLrgermeisterstelle neu zu besetzen. — Glauchau. Im benachbarten Hölzel ertrank der Tele- graphenarbeit« G. in der Badewanne. G.» der vom Heeres- dienst entlassen wurde, ist mit Krämpfen behaftet gewesen. In einem derartigen Anfall stürzte er mit dem Kopfe m die Wanne und ertrank, ehe ihm Hilfe gebracht werden konnte. — Meerane. Fabrikbesitzer Fritz Brumm hat der Studt Meerane wiederum ein Kapital von 20000 Mark geschenkt. Hieraus soll eine rechtskräftige Stiftung, die den Namen des Stifters trägt, gebildet werden. — Olbernhau. Im Betriebe einer bissigen Holzschneiderei verunglückte der Hofarbeiter K. L Loos kürzlich dadurch tödlich, daß ern von ihm errichteter Stoß Bretter einftiirzte und ihn unter sich begrub. Der Bedauernswerte verschied einige Stunden nach dem Unfall. — Thalheim. Bei der gestern stattgefundenen Ersatzwahl im 47. ländlichen Landtagswahlkreis wurden 1652 Stimmen abgegeben; davon entfielen auf den sozialdemokratischen Kandi daten Redakteur Alfred Festlich (Chemnitz) rund 1500 Stimmen, während etwa 70 bis 80 Stimmen auf den Nationallibnalen Ortsrichter Ebett lauteten. Die übrigen Stimmen waren un gültig oder zersplittert. Fellisch ist somit gewählt. — Sayda. Ein hochherziges Vermächtnis ist unserer Stadt zugefallen. Der frühere Verleger und Redakteur des „Saydaer Anzeigers", der st« Bautzen gestorbene Privatmann Mar Forster, hat der Stadt Sauda 150000 Mark ausgesetzt, die zur Errichtung eines Bethlehemsstftes (Krankenhaus) verwendet werden sollen. — Waldheim. In Reinsdorf bei Waldheim wurden nachts aus dem Stalle einer Gutsbesitzerin drei Ferkelschweine gestohlen und an Ort und Stelle abgeschlachtet. Ktrche««achrichten Frankenberg. Freitag, den 22. März, abends 8 Uhr Kr!;gSbetstunde in der Kirche, Abkündigung Gefallener, mit anschl. Beichthandlung und AbendmahlSteier, P. Stenz. Am heimst mut Valeriana FrmEeaberg, den 21. März 1918. 7* In der Handelsschule sand gestern nachmittag von 3 bi» 5 Uhr die öffentliche Prüfung und anschließend die Ent lassung der 1. Klasse statt. Es wurden geprüft: Klasse 3 in Handelslehre (Herr Hartmann), Klasse 2 in Französisch (Herr Hartmann), Klasse 1 in Rechnen und Handelslehre (Herr Direktor Berthold). In der vortrefflichen 1. Klasse wurden 8 Schüler mit Auszeichnungen (Büchern) bedacht, und zwar: Fritz Eichler im Hause Ferd. Liebschner L Sohn in Gunnersdor, Fritz Böhme st H. Michael L Co., Paul Einert i. H. Äug. Dippmann L- Co., Paul Stein i. H. Schieb!«« Witwe L Sohn, Johannes Krauße st H. Sckuck L Pfotenhauer, Walter Herwig beim Stadtrat, Rudolf Lorke st H. Dähne L Harlan und Kurt Scheithauer i. H. Stohn L May. In Klaffe 2 erhielt Rudolf Mothes i. H. C. F. Rüdiger L Lohst al» Anerkennung ebenfalls ein Buch, während Fritz Köbler i. H. Reupert L Ahlemann die Zinsen der Stiftung des Kaufmännischen Vereins zuerkannt wurden.. In Klaffe 3 wurde Rudolf Böttger i. H. Vereinsbank öffentlich belobigt. Nach der Dankabstattung an die Förderer und Gönner der Handelsschule hielt Herr Direktor Berthold die Ent- lassungsrede, die er gründete auf da» Wort Gellert» „Wenn Llebe und Pflicht Dich nicht beleben, so ist Dir alles kein Ge winn". In warmherzigen Worten ermahnte er die Abgehenden stet» ihre Pflicht zu tun: 1. gegen sich selbst, 2. gegen ihre Mit menschen und 3. gegen Golt und Vaterland. Der abgehende Schüler Fritz Böhme übergab Herrn Direktor Berthold 50 Mk. als Ertrag einer Wappennagelung zum Besten des Jugend dankes. Fritz Eichler hielt namens der 1. Klaffe eine formen- schöne Abschtedsrede. in der er den Lehrern, Herren Direktor Berthold und Hartmann, dem Handelslchulverein mit Herrn Fabrikbesitzer Otto Hunger an der Spitze, sowie allen Behörden, Gönnern und Förderern der Anstalt banste. Die Abgehenden seien sich bewußt, daß die Anstalt ihnen viel mitgebe für ihr ferneres Leben, vor allem für ihr ferneres Wirken im Berufe. An die zurückbleibenden Schüler richtete er unter herzlichem Lebewohl die Mahnung, die Gelegenheit zur Bereicherung ihres Wissens, die die Handelsschule ihnen biete, recht zu nützen. 7' Eine Künstlerhilfswoche zur Linderung der Kriegsnöte der Künstler findet auch in Frankenberg statt. E? besteht hier für die Künstlerhilfswoche unter Vorsitz des Herrn Kommer zienrat Rau ein viergliedriger Ausschuß, der in seinen Vorbe reitungen auf« beste unterstützt wird durch die Chemnitzer Kunst- kreise. Es werden hier folgende drei Veranstaltungen stattfinden: Mittwoch, den 10. April, Kirchenkonzert, Sonnabend, den 13. April, Kammermusik im Festsaal des Kgl. Lehrerseminars, Freitag, den 19. April, Bunter Abend im Stadtpark. In allen drei Veranstaltungen wird durchaus gute Kunst geboten werden unter Mitwirkung von Mitgliedern des Chemnitzer städtischen Orchester» und der Vereinigten Stadttheater Chemnitz. Auch die von der Leitung der Künstlerhilfswoche in Chem nitz herausgegebenen Eutscheinbrste werden in Frankenberg zum Vertrieb kommen. Jedenfalls wird die Frankenberger Künstlerhilfswoche recht Beachtenswertes bieten und dement sprechend auch dem mit ihr verfolgten Zweck einen guten Erfolg sichern. Näheres wird später noch bekannt gegeben. 7 Conrad Berner, der von der gelamten in- und aus ländischen Presse als der hervorragendste Vwi» ckLmoar-Spieler bezeichnet wird, bringt als bedeutender Schüler Joachims auch einige Violin-Soli zu Gehör. Außer diesen und den Aufsehen erregenden Vorträgen auf dem Wunderinstrument, der von G. Falke als Königin der Geigen bezeichneten Viol» ck'^mour-, werden besonders die fesselnden Lieder Lieselott Berner's, der reizvollsten Vertreterin dieser intimen Kunst, Interesse erregen und zum Besuch dieses künstlerisch unterhaltsamen Abends ver anlassen. Rechtzeitige Sicherung der Eintrittskarten ist in An betracht des allerorts sehr starken Besuches dieser Abende emp fehlenswert. Der Vorverkauf von Eintrittskarten für das am Sonnabend stattflndende Gastspiel ist in der Roßbergschen Papierhandlung, Warst 1. 7eg Der hiesige Turnverein der Freien Turnerschaft ver- anstaltZ am Palmsonntag abends Im Schützenhaus einen Familienabend, au? den unter Hinweis auf die in vorliegender Nnmmrr enthaltene Anzeige aufmerksam gemacht sei. 7e Militär - Spcrtwettkämpfe de» Ers.-Bat. Res. 106. Am gestrigen Nachmittag fanden die ersten diesjährigen sport lichen Wettkämpfe des hiesigen Ers.-Bats. unter zahlreicher Be teiligung des Äats. und der Einwohnerschaft statt. Trotz der kurzen Zeit, die für die Vorbereitungen zur Verfügung stand, nahmen die Veranstaltungen einen günstigen Verlauf. In An betracht der Tatsache, daß die meisten Wettkämpfer im vorge rückten Aster sich befanden, wurden sehr anerkennenswerte Lei stungen erzielt. Anschließend an die Wettkämpfe gelangten die vom Bat. und vom Gesr. Bielig gestifteten Preisgegenstände und Siegerkränze durch den Bat.-Kom. Herrn Maior Scholl zur Verteilung. In den einzelnen Weitkämpfen gingen als Sieger hervor: Im Armeegepäckmarsch 1. Sieger Untffz. Dietze, I. Komp., 2. Sgt. Schöppe, 1. Komp., 3. Gefr. Schönfuß, 3. Komp., 4. Sold. Paul, 1. Komp., 5. Untffz. Kanold, 3. Komp. Im Hindemislauf 1. Sieger Untffz. Dietze, 1. Komp., 2. Sold. Kober, 4. Komp., 3. Sgt. Bauersachs, 3. Komp. In der Älarmschnellig- keitsprüfung 1. Sieger Gesr. Ernst Meinel, 3. Komp., 2. Gefr. Matter, 3. Komp., 3. Sold. Hartwig, Rekr. Depot. Im Hand granaten-Weit wurs 1. Sieger Untffz. Dietze, 1. Komp., 2. Gefr. Schönfuß, 3. Komp., 3. Sgt. Schöppe, 1. Komp. 1 Gesr. Becker, 1. Komp., 5. Vizef. Schickel, 3. Komp. Im Handgranaten- Zielwurf 1. Sieger Gefr. Becker, .1. Komp.,' 2. Sold. Michall, 1. Komp., 3. Gefr. Junghans, 2. Komp., 4. Sold. Flach, 1. Komp., 5. Antffz. Dietze, 1. Komp. Bet den Mannschaftswettkämpfen blieben Sieger im Stafettenlauf 800 w, Partei gelb, im Tau ziehen 3. Komp., im Faustball, Partei rot. Wenn diese ersten sportlichen Wettkämpfe des Bat. das Interesse am Militärsport geweckt und gefördert haben, dann wäre der Zweck der Veran staltung erreicht. 7a Zum Kartoffelanbau. Wiederholt ist > on maßgebenden Stellen, tnsbelonderer von landwirtschaftlicher Seite darauf hin gewiesen, welchen außerordentlich günstigen Einfluß ein Wechsel des Kartoffelsaatgutes auf die Kartoffelernte auszuüben ver mag. Die Kartoffelerzeugung mit allen Mitteln jetzt zu fördern, liegt aber im vaterländischen Interesse. Landwirten möchte da her immer wieder die Notwendigkeit des Wechsels im Kartoffel saatgut voraeführt werden. Der Kommunalverband ist in der Lage, sehr gute Saatkartoffeln zu liefern und läßt darauf aufmerksam machen, daß er insbesondere große Mengen anerkannte Modell- und Wostmannsaat zuk Verfügung halt. Zudem wird die Beschaffung ,remden Kartoffelsaatgutes, wie berretts in der Bekanntmachung des Kommunalverbande» vom 16. Mär, dieses Jahres daraelegt ist, erleichtert, als unter ge wissen Voraussetzungen staatliche Beihilfe zu den Ketten der Kartoffeln und zwar in Höhe von 3 Mk. 50 Pfg. für den Zentner gewährt werden. f" Nelsen in» westliche Grenzgebiet. Durch Verordnung der zuständigen stellv. Generalkommandos ist bereits seit etwa Jahren die Znreise in den an dir deutsch-holländische und deutsch-belgilche Grenze stoßenden, auf deutschem Gebiete liegen den Grenzstreifen abhängig gemacht von der Erlaubnis des be treffenden Gren,landrat», der einen besonderen Ausweis hierzu erteilt. Ferner ist da» Betreten und Verlassen einer größeren An zahl von Bahnhösen in dem an diesen mit Ausweiszwang be- KSm Grenzstreifen landeinwärts angrenzenden Gebiete nur Personen gestattet, die einen von einer deuischen Behörde aus gestellten Personalausweis besitzen. Dieser Ausweis muß mit einem Lichtbilde de» Inhabers, dessen eigenhändiger Unterschrift, sowie mit einer amtlichen Bescheinigung darunter verfehen sein, daß der Inhaber tatsächlich die durch das Lichtbild dargestellte Person ist und die Unler chr 't eigenhändig vollzogen hat. Trotz- dem kommen immer wieder Reisende in die» Sperrgebiet ohne die erforderlichen Ausweise und müssen unverrichteter Sache die Rückreise antreten, abgesehen von der etwa verwirkten Strafe. Es ist daher raisam vor Antritt einer Reise in das Gebiet in der Nähe der holländischen oder belgischen Grenze sich mit den ein schlägigen Bestimmungen vertraut zu machen. 7 Wettin-SLiftuna für das sächsische Handwerk. Ueber die Bedtnaungen der Vergebung van Unterstützungen au« der Wettin-Stiftung sei mitgeteilt: Die Verteilung der verfügbaren Zinsen in Beträgen von 50 bis 80 Mark erfolgt am 23. Aprii zedes Jabres, als dem Geburtstag des hochsel. König« Albert von Sachsen. Die einzelnen Stipendien weroen an bedürftige und würdige junge Handwerker vergeben, welche zu ihr« wei teren gewerblichen Ausbildung eine gewerbliche Fachschule Sachsens besuchen wollen, in Sachsen staatsangehörig sind und in ihrem gelernten Handwerk verbleiben wollen. Solche, welche sich der Karriere eines Ingenieurs, Technikers, Fabrikbetrlebs- leiters usw. zuwenden wollen, sind in der Regel vom Bewerb auszuschlteßen, da diese Stipendien nicht dazu dienen sollen, die jungen Leute dem Handwerk zu entfremden, sondern ste viel mehr dem Handwerk zu erhalten. Berücksichtigung können weiter nur diejenigen Handwerksgehilfen finden, welche durch einen dem Verband der Sächs. Gewerbe- und Handwerkervereme an geschlossenen Bruderverein schriftlich empfohlen werden. Die Einreichung der Bewerbungsgesuche hat bis spätestens 5. April jedes Jahres an das Kuratorium der Wettin-Stistung zu Hän den des Herrn Hoflieferant Carl Wendschuh, Dresden, Struve- straße 11, zu erfolgen. Die Bewerbung hatLU enthalten: 1. ein selbstgeschriebenes Gesuch mit Lebenslauf, Name, Alter, Wohn ort, genaue Angabe üb« bisherige Tätigkeit de« Bewerber«, sowie Angabe des Ortes, wo die weitere Ausbildung stattfinden soll; 2. Zeugnisse der bisherigen Arbeitgeb«, der besuchten Lehr anstalten und Fachschulen: 3. eine Empfehlung bezw. Begut achtung des Gesuches und Bestätigung der Bedürftigkeit durch den zuständigen Derbandsverein. (Der Vorsitzende des Gewerbe- oersin» Frankenberg, Herr Ernst Roßberg, tritt gern befürwortend für hiesiae Bewerber ein.) 7 Frühlingsanfang. Mit heute (21. März) beginnt d« Frühling, und wenn auch seit gestern gelinder Regen einsetzte, so dürfen wir uns dieses Witterungsumschlages doch freuen. Er brachte mildere Luft und Feuchtigkeit, deren Felder und Fluren nach der vorausgegangenen längeren Trockenheit be dürftig sind. So bleibt nur zu wünschen übrig, daß nicht spä terer harter Frost verdirbt, was die bisher günstig verlaufene Witterung hat sprießen und wachsen lassen. — Dresden. Die 37jährige Ehefrau eines Reisenden stürzte beim Fensterputzen aus dem 2. Stock in den Hof hinab und erlitt einen doppelten Schädelbruch. Sie war während des Putzens von einem Schwindelanfall überrascht worden. Nach kurzer Zeit starb ste. — Gestern nachmittag kam auf dem Rangier bahnhof ein I6jähria« Wagenrücker zwischen die Puffer, wobei ihm der Brustkorb eingedrückt wurde. — Leipzig. Die 22 jährige Dienstmagd Elsa Hedwig Engel mann aus Dorna, die auf dem Rittergut Collen bei Oschatz diente, hat dort am 1. Januar einem Kinde das Leben gegeben, das sie unter ihr Deckbett steckte und dort liegen ließ, bis es er stickt war. Vom Schwurgericht Leipzig wurde die Engelmann wegen Kindestötung zu drei Jahren Gefängnisstrafe vemrteilt. Leipzig. Das größte deutsche Kühlhaus und umfanoreichste Lager der Z. E. G. In Fleisch und Butter, das Kühlhaus ! „Zentrum" in Leipzig, wurde vorgestern öffentlich übernvmmen. I Das Lagerhaus ist besonders für Fleisch und Butter eingerichtet, l und in den sieben Stockwerken lagern für mehr als 100 Millio- I nen Mark Butter und Fleisch. — In Leipzig-Gohlis sind aus I einem Lagerraum 30000 Zigaretten im Werte von 4200 Mk. gestohlen worden. — Leipzig. Wie die sozialdemokratische „Freie Presse" mit teilt, wurde am Dienstag vormittag der Vorsitzende der Leitung I der unabhängigen sozialdemokratischen Partei in Leipzig, Rickard I Lipinski, verhaftet. Er stebt unter dem Verdacht der Teil- l nähme an der Verbreitung der Streikflugblätter, wegen der be- i reits eine Anzahl Mitglieder der unabhängigen Partei, u. a. I drei Leipziger Stadtverordnete, verhaftet worden waren. — Deuben. An, Dienstag nachmittag brach am Windberg l ein Waldbrand aus, der durch mehrere Knaben von hier beim i Spielen verursacht worden war und eine leit etwa 10 Jahren stehende Eichenanpflanzung ergriff. Das Feuer konnte sich in I dem dürren Grase rasch verbreiten, doch gelang es der Feuer- l wehr, bei der zum Glück herrschenden Windstille den Brand s bald einzudämmen. i — Döbeln. Der Raubmord bei Schweikershain hat noch keine Ausklärung gefunden. In den letzten Tagen wurde be- i richtet, daß sich der Verdacht gegen den in der Irrenabteilung I des Zuchthauses zu Waldheim untergebrachten Geisteskranken i nicht bestätigt habe. Das wird jedoch dem „Döbeln« Anzeiger" I von zuverlässiger Seite als unzutreffend bezeichnet. D« Ä«- l dacht falle nach wie vor auf diesen Menschen. — Erdmannsdorf. Klcimvohnungsbau. Baustoffteuerung I und gestiegene Löhne werden auch nach dem Kriege nicht ohne weiteres verschwinden. Deshalb ist öd zu begrüßen, daß die I Einsicht, daß dem Kleinwohnungsmangel nur dann wirksam be- ! gegnet werden kann, wenn alle beteiligten Kreise sich zu tat- l
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