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d«m gesamten Vaterland« weiß Ich Mich eins, daß diese hohe Auszeichnung niemand mehr gebührt als Ihnen, dem auch heute wieder alle deutschen Herzen in Dankbarkeit, Verehrung und Vertrauen entgegenschlagen. Ihr dankbarer König (gez.) Wilhelm, 9k- Grohes Hauptguartier, 24. März 1918. An den Gencralfeldmarschallj von Beneckendorff ind Hindenburg, Chef des Generalstabes des Feldheeres. Das Handschreiben an den Genbral Ludendorff lautet: Mein-lieber General Ludendorff! Die unvergleichlichen herrlichen Erfolge, welche unsere heldenmütigen Truppen in diesen Tagen gegen das eng lische Heer errungen haben, sind ein glänzendes Zeugnis für Ihre unübertroffene, klare Voraussicht und nie ver sagende Tatkraft, mit der Sie in ziclbcwußter Arbeit die Grundlage für diese Siege geschaffen haben. In dank barster Anerkennung Ihrer hohen, dem Narsrsande erncui in treuester, selbstloser Hingabe geleisteten Dienste verleihe Ich Ihnen mit besonderer Freude das Großkrenz des Eisernen Kreuzes. Ihr dantbarer König (gez.) Wilhelm, N- ' Grohes Hauptquartier, 24. März 1918- An den General der Infanterie und Ersten General- quartiermeister Ludendorff. w Berlin, 26. 3. St. Mas. der Kaiser hat folgende Deoe sche an den Kronprinzen gerichtet: Die schönen und großen Er folge, welche die Truppen Eurer Kaiserlichen Hoheit unterstellten Heeresgruppe in den Kämpfen gegen das englische Heer m die sen Tagen errungen haben, geben Mir willkommenen Anlaß, Eurer Kaiserlichen Hoheit Meine warme Anerkennung dadurch zum Ausdruck zu bringen, daß Ich Eure Kaiser!. Hoheit zum Ehef des Grenadierregiments (ostpreußisches) Nr. 1 ernenne. Ich bin überzeugt, daß das tapfere und kriegserprobte Regiment sich seines hohen Mess allezeit würdig erweisen wird. Großes Haupt quartier 24. März 1918. Wilhelm. Die Ueberlegenheit -er deutschen Artillerie w Der Einsatz der Artillerie erfolgte mit gewaltiger Wucht § und völlig überraschend. Die zahlreichen, in aller Stille erprobten l Verbesserungen bewährten sich glänzend. Durch bisher nicht an- ! gewandte Fliegerdeckungen blieb der deutsche Aufmarsch der feindlichen Erkundung völlig verborgen. Durch neue technische Mittel wurde das Einschieben verschleiert. Diese Vorbereitungen blieben natürlich der eigenen Truppe nicht verborgen. Umso mehr muß die Verschwiegenheit der bei den vorausgegangenen Erkundungsgefechten in Feindeshand geratenen Mannschaften anerkannt werden. Der Munitionseinsatz war gewaltig. Die Wucht des Feuers wird durch alle Gefangenenaussagen bezeugt. Die Wirkung der Gasgranaten war groß. Beim Vorgehen entwickelte die deutsche Artillerie beispiellosen Schneid Die feind lichen Maschinengewehrnester wurden von der Feldartillerie durch Nahkämpfe erledigt. w Berlin, 26. 3. Der 26. März als sechster Tag der großen deutschen Verteidigungsoffensive steht unser« Armeen nach wie vor in ununterbrochenen großen Kämpfen stegreich westwärts schreiten. Starke, von weither herangesührte Reserven konnten trotz verzweifelter Wehr und Gegenwehr den deutschen Ansturm nicht aufhalten. Die blutigen Verluste der Engländer und ihrer Hilssvülter steigem sich zu ungeheuren Zahlen. Sie Übertreffen alles bisher Dagewesene. Weder in Rußland, noch in Italien > waren die Opfer von solcher Höhe. Die Tatsache erklärt sich ! aus dem zähen Widerstand der Briten und ihren massierten, l von Franzosen und Amerikanern unterstützten Gegenangriffen. ' Dazu kommt, daß die englische Infanterie unter dem Kurzfeuer ihrer eigenen Artillerie litt. Eine große Anzahl englischer Di- j Visionen ist gänzlich aufgerieben. Die auch nach einer Woche > nicht nachlassendt Wucht des deutschen Stoßes muß selbst das „Reuter-Büro" bekennen. Der betreffende englische Bericht vom 26. März nieldet. Der Rieienkampf dauert ununterbrochen fort, ohne daß die Kr st des Feindes merklich abnimmt. Er fügt hinzu: Die englischen Truppen ziehen sich langsam zurück und vernichten alles. Der deutsche Heeresbericht hatte bereits die Verwüstung fran'östschen Landes di L die Engländer gemeldet. Auch das amtliche englische Büro stellt nunmehr die Tatsache fest. Die deutsche Beute wächst weiterhin, auch die Gefangenen- i.ahl hat sich wiederum erhöht. Der Erfolg eines jeden Schlacht tages wird von dem nächsten überboten, denn in breiter Front hat bereits die Verfolgung des geschlagenen Feindes begonnen. w Französisch.r Heeresbericht vom 26. März nachmittags. ! Die Schlacht dauerte mit Heftigkeit am Abend des 25. März und in der Nacht an. Der Feind vervielfältigte seine Angriffe an der ganzen Front von Noyon bis Chaulnes. Die in der Gegend von Hoyon gut ausgestellte französische Artillerie unterstützt wirksam die französische Infanterie, deren Wider stand und häufige Gegenangriffe das Vordringen der Deut schen aufhalten und ihnen hohe Verluste zufügen. Noyon wurde während der Nacht in größter Ordnung geräumt. Die Franzosen haben das linke Ufer der Oise in festem Besitz. Bon der übrigen Front ist nichts zu melden. w Englisch:! Heeresbericht vom 26. 3. Der Kampf schlicl während der Nacht ein, unsere Truppen richteten sich in neuen Stellungen östlich Roye und Albert ein. Nördlich der Somme wird die Wiederaufnahme des Kampfes erwartet, hat jedoch noch nicht begonnen. Es wird berichtet, daß sich heute Morgen südlich der Somme Angriffe gegen unsere und die französischen Truppen in der Nähe von Roye und Ehaulnes entwickeln. w Amsterdam, 27. 3. W°e aus Paris gemeldet wird, be ginnt sich die Stadt seit zwei Tagen mit Flüchtlingen aus dem Norden Frankreichs, besonders aus der Gegend von Noyon, zu füllen. Die Gefahrzone in Paris wie ausgestorben wl Die französischen Blätter sind mit Kommentaren und Nachrichten über die Beschießung von Paris ungefüllt. Den Zeitungen sind folgende Einzelheiten zu entnehmen: Am Sonn abend fielen 24, am Sonntag vormittag 19 Granaten in die Stadt. Ein Stadtviertel wurde besonders schwer getroffen. Je mehr man sich dieser Gekahrzone nähert, desto mehr verändert sich das Bild der Stadt, das in der Gefabrrone selbst ganz ans- gestorben ist. Gegen die Verbreiter von L lten über die Ein schlagsstellen wird sehr schaif voraeqangen. Viele Verhaftungen wurden vorgenommen. Die Blätter bestätigen, daß deutsche Flugzeuge das Feuer am Sonnabend morgen geregelt haben. General Mochot, der Direktor der technischen Abteilung im Kriegsminittcrmm, erklärt im „Temps", daß man über die Form des deutschen Geschosses, sowie über die ballistischen Berechnungen vollständig im Unklaren sei. „Verite" teilt mit, daß das Pu blikum, das von der Polizei zum Verlosten der Uniergrund- ftationen aufgefordert wurde, diese nicht verkästen wollte. Die Zeitungen weisen zahlreiche Zensurlücken auf. Sicherheitsmaßnahmen in Paris wl Die „Südd. Korr." meldet aus Genf: Nach Berichten ruestschweizerischer Blätter verlasten viele Schweizer die Stadt Paris und das Seine-Departement. Aus den als Kriegszone erklärten Departements östlich von Paris werden die Ausländer zwangsweise entfernt. Mehr als 20009 Personen sollen bis Montag früh Paris verlasten haben. Osten o Stockholm, 25. 3. Nach einem Funkspruch der rus fischen Regierung sind alle Gerüchte von einer angeblichen Besitzergreifung der sibirischen Eisenbahnen durch deutsche Kriegsgefangene frei erfunden und erscheinen an leitender russischer Stelle lächerlich. Die Kriegsgefangenen habey sich längs der Eisenbahnen gruppiert, sie find unbewaffnet und werde» von ausreichend bewaffnetem Militär bewacht. Die s russische Negierung protestiert gegen die' Verbreitung solcher wissentlich falscher Berichte durch die Vertreter des Aus landes, welche Komplikatione »der allgemeinen Lage Ruß- - lands Hervorrufen, die ohnehin schon kompliziert genug ist. Ereignisse zur See „ll 48" wlrd interniert s Madrid, 25. 3 Das Uboot, welches sich infolge See schadens in den Hafen von Ferrol geflüchtet Hot, ist da« Unter seeboot 48. Nach seiner Einfahrt in den Hafen wurden die Schiffsschrauben und das Kriegsmaterial au« dem Boote entfernt und unter strenge Bewachung mehrerer Torpedoboote gestellt. Der Kommandant begab sich an Land und machte den See behörden leinen Besuch. Die Mehrzahl der 30 Mann zählenden Besatzung wird in Alcala de Henares interniert werden. kleine soMiltbe Noedttedteg Dir Wirkung -er deutschen Fliegerangriffe pd Berlin, 25. 3. In letzter Zeit ist in der Pariser Presse immer häufiger angeregt worden, durch Vermittelung eines neutralen Staates sich mit Deutschland auf den Verzicht der beiderseitigen Fliegerangriffe zu einigen. So haben denn unfl-re Vergestungsmaßregeln für die Beschießung unserer offe nen Städte durch die feindlichen Flieger ihren Zweck erreicht. Der Feind, der auf Mittel und Wege sinnt, um sich von unseren Angriffen zu befreien, wird über kurz oder lang gezwungen sein, sich als der Schwächere an uns, den Stär keren, zu wenden. Welche Haltung die deutsche Regierung ' einem derartigen französischen Vorschlag gegenüber einnehmen wird, läßt sich im Augenblick nicht mit Bestimmtheit sagen. Nur das eine glauben wir annehmen zu dürfen, daß wir unter keinen Umständen mit Frankreich allein ein derartiges Abkommen schließen werden. Die einzige Grundlage für eine Verständigung wäre für uns nur die Erklärung sämtlicher feindlicher Regierungen, und da erfcheint es allerdings mehr als unwahrscheinlich, daß England und Amerika auf eine Waffe verzichten werden, die sie von langer Hand sorgfältig vorbereitet haaben. Strafverfahren gegen Lichnowski pd Berkin, 27. 3. Wie die „Germania" hört, haben sich die amtlichen Stellen zur Anhängigmachung eines Straf verfahrens auf Grund des Arnim-Paragraphen gegen den Fürsten Lichnowski entschlossen. Der Abschluß -es Friedens mit Rumänien erfolgt nach Oster» pd Der Abschluß des Friedens mit Rumänien, dessen Paraphierung amtlich gemeldet wurde, wird, wie die „Ger mania" hört, endgültig erst nach Ostern erfolgen. Bis dahin hofft man, auch die Verhandlungen über die noch schweben den wirtschaftlichen Fragen, namentlich über die Petroleum und Getreidefragen, abgeschlossen zu haben. Die „Wolf"-Helden in Berlin pd Berlin, 27. 3. Zur Vcqrüßung der Besatzung S. M. S. Hilfskreuzer „Wolf" fand gestern abend im Zirkus Busch auf Veranlassung der Stadt Berlin ein Festabend statt, an welchem verschiedene Anlorachen geaasten wurden. Die Rede des Ober bürgermeisters Wermuth schloß mit einem Hoch auf den Kaiser. Fregattenkapitän Nerger dankte für den freundlichen Empfang und schilderte sodann in einem längeren, durch Lichtbilder er gänzten Vortrag die Fahrt des Hilfskreuzer« „Wolf" während Bei Verkäufen und Versteigerungen aus Beständen der Heeres- «nd Marineverwaltung, die für Kriegszwecke nicht mehr gebraucht werden, kann die Zahlung an Geldes Statt durch Hingabe von Kriegsanleihe geleistet werden. Diese Vorschrift erstreckt sich auf alles, was bei der Demobilisierung zur Abgabe an die Be völkerung frei wird, also insbesondere auf Pferde, Fahrzeuge und Geschirre; Feldbahngerät, Motorlokomotiven und Kraftfahrzenge nebst Zubehör; Futtermittel und sonstige Vorräte; landwirtschaftliche Maschinen und Geräte sowie Werk zeug; Fabrikeinrichtungen mit den zugehörigen Maschinen und Geräten; Eisen, Stahl «nd andere Metalle; Holz und sonstiges Baumaterial; Webstoffe und Rohstoffe aller Art. Wer, welche die BeMmg i« KneMleihe leiste«, werde» bei smst gleiche« WM bmWt. Die Kriegsanleihe wird zum vollen Nennbeträge angerechnet und bis zur Höhe des Kauf- oder Zuschlagspreises in Zahlung ge nommen. — Als Kriegsanleihe in diesem Sinne gelten sämtliche 5"/o igen Schuldverschreibungen des Reichs ohne Unterschied sowie die seit der 6. Aluleihe ansgegebenen 4 */«"/<> igen auslosbaren Schatzanweisungen. Also: Nur die Kriegsanleihe, nicht der Besitz baren Geldes, bietet Sicherheit dafür, daß der Landwirt und der Gewerbetreibende nach AriedenSschlutz das, was er braucht, aus dem freiwerdenden Kriegsgerüt erwerben kann. ^i klug und — zeichne!