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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 23.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191803237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180323
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180323
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-03
- Tag 1918-03-23
-
Monat
1918-03
-
Jahr
1918
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den küi wurf einer Verordnung über die Zuständig t der Reichs- den Die aus jährigen Krieges bereits vergessen, und allgemein wird Deutschen vertrauensvolle Freundschaft entgegengebracht. Deutschen werden als eigentliche Bringer der Ordnung innerstem Herzen willkommen geheißen." der deutschen Westfront ist die Heeresgruppe Gallwitz zwischen die Truppen des deutschen Kronprinzen und des Herzogs Albrecht von Württemberg eingeschoben worden. Im Gefüge der Front wurden wesentliche Aenderungen durchgeführt und tiefgreifende Vorbereitungen getroffen. w Schweizer Krenz«, 21. 3. Aus London wird ge meldet, daß die englischen Gesamtverluste im Februar, aus genommen die Verluste der Flotts 93 672 Mann und 3018 Offiziere betragen. Der Weltkrieg Deutscher Abendbertcht wtb Berlin, 21.' März, abends. (Amtlich.) In Belgisch- und Französisch-Flandern, nördlich von Reims, in der Champagne, vor Verdun und in Lothringen haben sich die Artilkriekämpf« verschärft. Zwischen Eambvai und La FLve sind wir in Teile der englischen Stellung ein- gedrungen. Westen Am Beginn der Entscheidung! w Die Kunde vom Beginn der Offensive an der West front wird im deutschen Volke als «ine Erlösung empfunden werden. Sie mußte kommen, da auf andere Weise, wie Hindenburg neulich sagte, die Feinde nicht an Frieden denken und duf unsere offenen und versteckten Friedensfühler nur Hohn und Abweisung hatten. Viele unserer Friedensoptimisten hatten noch gehofft, vor Beginn der Schlacht würde doch noch ein Angebot der Feinde eintreffen, die letzte Rede des Reichs kanzlers am Montag ließ deutlich erkennen, daß auch die Re gierung sich vor der Tatsache gebeugt hatte, nur das Schwert könne noch sprechen, — „noch zeige sich leider in den Staaten der Entente nicht die geringste Neigung, von dem furchtbaren Kriegshandwerk abzustehen", „Gott, der uns bisher geholfen hat, wird uns auch weiter helfen, wir vertrauen auf unsere gerechte Sache, auf unser unvergleichliches Heer." Das war die Ankündigung der bevorstehenden West ereignisse, und sie haben unmittelbar darauf eingesetzt. Das deutsche Volk wird sie mit fieberhaftem Interesse verfolgen, denn nun sind wir in den Endkampf um den allgemeinen Frie den eingetreten, um die Sicherung der Früchte, die uns in dreieinhalbjährigem Kriege durch die Kraft unseres Heeres in den Schoß gefallen sind. Der Zweikampf England-Deutschland hat begonnen, um unsere künftige Stellung in der Welt, darum, ob die Angelsachsen weiterhin der Welt den Willen verkünden sollen. Es wird „kein weicher Frieden" sein, hat Hindenburg gesagt, und der Kaiser hat es soeben nochmals den Schleswigern gegenüber wiederholt. Dafür gibt unser Volk jetzt im Westen seine Söhne dahin, in dem Bewußtsein, daß nun aller Friedensspuk, alle Weichheit und Versöhnungsredrn ein Ende haben und daß nach einem siegreichen Feldzüge im Westen unsere deutschen Interessen voll und ganz ge wahrt werden. w Berlin, 21. 3. An der Westfront wurden vom 1. bis 20. März '2600 Mann, darunter 70 Offiziere und zwei Bataillonsstäbe, gefangengenommen. Nach bisherigen Mcl- ' düngen sind 102 Flugzeuge und 21 Fesselballone der Gegner. abgeschossen. Gegen 40 Maschinengewehre und 20 Schnell ladegewehre wurden erbeutet. Das „Hollandsche Nieuws Bureau"-meldet aus Wien: , Nach der „Reuen Freien Presse" beträgt die Stärke der Alliierten an der Westfront 160 bis 170 Divisionen, während die Manövrierarmee 20 bis 30 Divisionen umfaßt. An Oesterreichifch-un« arischer Tagesbericht wtb Wim, 21. März. Amtlich wird gemeldet: Oesterreichisch-ungarische Artillerie hat auf dem westlichen Kriegsschauplatz in den Kämpfen gegen Franzosen und Eng länder eingegriffen. In Venetien lebte die Gefechtstätigkeit mehrfach beträchtlich auf. Der Chef d«s Keneralstabes. Italien Italien vor einer offiziellen Katastrophe t Lugano, 22. 3. Italienische Uederläufer erklär m, Italien stehe vor Ereignissen, deren Folgen schwer und unübersehbar seien. Da» Land stehe vor einer offiziellen Katastrophe. Die Stimmung im Volk und in der Armee sei äußeUt gedrückt, die Presse steht unter drückender Zensurkontrolle. Sofern die er wartete deutsch-üuerreichhche Offensive gegen Italien erfolgreich sein werde, könnte deren Widerhall im ganzen Lande verhäng nisvoll werden. Daß augenblicklich ganze Trupps von Solda ten ihre Hilfe in der Fahnenflucht suchen, seien die Grenzüber- wachungsmaßnahmen bedeutend verschärft worden. Ein großer Teil der Flüchtlinge fallen den Kugeln der Grenzwache zum Opfer. sileM« psiltilcde Nacbricdie» Ans dem Bundesrat pd Berlin, 21. 3. In der heutigen Sitzung des Bundes- rates wurden angenommen: 1. Der Entwurf einer Verordnung über den Unternehmern landwirtschaftlicher Betriebe für di« Ernährung des Selbstversorgers zu belassendes Brotgetreide; 2. Vorlagen betreffend Erhöhung der Schlep; gebühren und Kanalabgabe im Kaiser-Wilhelm-Kanal; 3. Entwurf einer Bekanntmachung über die Bestimmungen betreff nd den Klein handel mit Garn; 4. Entwurf einer Bekam ^-achung über Einfuhr von Wein; 5. Entwurf einer Verort mg über «ine Anbau- und Ernteflächenerhöhung im Jahre 1918; 6. Enb- benen, wurde > Kuna ir zubnng handlm kin Mr r« spät „Pall Mall Gazette" vom 23. Februar führt aus: „Je mehr nian die Rationierung prüft, desto wahrscheinlicher ist es, daß sie zwölf Monate zu spät eingeführt ist. Wir warnen davor, daß das Volk zu viel von ihr in der ersten Zeit erwartet. Im Hinblick auf den bedrohlichen Schiffs raummangel müssen wir für eine schnelle und ausgedehnte Vermehrung der heimischen Produkte sorgen." Die Rationierung erfolgt in England zu spät — es ist nichts zu rationieren da! Und die Hoffnung auf dre Ver mehrung der eigenen Anbauerzeugnisse, die im letzten Jahre schon arg enttäuscht wurde, ruht auf den gleichen unsicheren Grundlagen. Das englische Volk wird sich daher aus eine rapide Verschlechterung seiner Nahrungsmittelversorgung in der nächsten Zeit gefaßt machen müssen. Anerkennung, die weder kommt, noch notwendig ist, für un vollkommen gleichgültig ist. Eia deutscher Kommandant in Kiew o Wira, 20. 3. Das Ukrainische Büro meldet aus Lemberg, aus Kiew wird berichtet: Zum Kommandanten von Kiew ist der deutsche Oberst v. Lewinsky ernannt worden. Eine rassische Erklärung über de» ratifizierten Friedensvertrag o Die „Nordd. Allg. Ztg." meidet: Im Auftrag des Volkskommissariats für auswärtige Angelegenheiten überreichte heute im Auswärtigen Amt Herr Petroff, Vorsitzender des Kommissariates für auswärtige Angelegenheiten im Sowjet, eine offizielle schriftlich« Mitteilung darüber, daß der Frie- oensvertrag von Brest-Litowsk am 16. d. M. von der außerordentlichen russischen Versammlung der Räte der Ar beiter-, Soldaten-, Bauern- und Kosakendepulierten in Moskau ratifiziert worden ist. ' o Berlin, 23. 3. Wie der Lokalanzeiger hört, soll sich bet dem Besuch de» russischen Volkskommissar» für auswärtige An gelegenheiten im auswärtigen Amt gezeigt haben, daß es der feste Wille Rußland» sei zu einem schnellen Abschluß des deutsch- russischen Friedens zu gelangen. Tine Schwierigkeit, welche bis jetzt noch der Ratifizierung entgegmstand, scheine inzwischen bis zu einem gewissen Grade beseitig! zu sein. Die russische Regle- iung habe die sofortige Zurückführung der über SvO verschlepp ten Bewohner Livlands und Estlands anbefohlen.. Zum Schutze der deutschen Forderungen in Rußland sagt die Vosjische Zei tung: die von mehreren Fraktionen von Rußland verlangte Ausfallbürgschaft würde sicherlich zahlreichen Deutschen, welche Forderungen in Rußland haben, außerordentlich willkommen sein. In diesem Falle würde nämlich, wenn der russische Schuldner durch die Kriegsverhallnisse inzwischen zahlungsfähig geworden ist, das russische Reich für die Begleichung der For- derungen aufzukommen haben. Wie die norddeutsche allgemeine Zeitung berichtet, sollen demobilisierte russische Soldaten in dem Städtchen Eloskow eine wahre Schlächterei angerichtet haben. Es seien övv Personen der besieren Stände ermordet worden. 12 Mitglieder der Fa milie Romanow, darunter Großfürst Nikolaus Nikolajewitsch seien von dem Befehl, die Mitglieder der früheren Dynastie in entlegene Gegenden des inneren Rußlands zu verbannen, be troffen. Zur dritten Lesung des deutsch.russischen Friedenroertrags bringen laut Vorwärts die Mehrheitsparteien de» Reichstags eine Resolution ein dahin, daß gemäß der Erklärung des Reichs kanzler» vom 29. November 1917 und den Erklärungen de» deutschen Friedensunterhändlers in Brest-Litowsk dein Seldft- bestimmungsrecht von Polen, Litauen und Kurland Rechnung getragen wird, ferner, daß sofort Schritte getan werden, um den staatlichen Aufbau mit einheimischer Zivilverwallmtg in die Wege zu leiten, weiter, daß die bisherigen Volksvertretungen aus eine breitere Grundlage gestellt werden, und daß die von den bisherigen Volksvertretungen mit dem Deutschen Reiche gewünschte Vereinbarung bald geschloffen wird. Der Schiffsweg zur Ukraine frei oru Wien, 21. 3. Die „Neue Freie Presse" meldet: Nach hier eingetrossenen Berichten ist die untere Donau bis Sulina seit gestern nunenfrei und die Donauflottille, welche Lie Wasser straße für unsere Schiffahrt freilegte, hat das letzte Stück ge säubert. Hiermit ist der Wasserweg nach der Ukraine schiffbar. Osten Europa und der Frieden im Osten o Ein Neutraler, der frühere holländische Minister Dr. Kuyper legt unserem Ostfrieden mit Recht die große Be deutung bei, daß er geeignet ist, Europa vor den Gefahren der Kosakenherrschaft zu bewahren. „Sollte es gelingen", so urteilt er im „Standaard", vom 5. März, „zwilchen Rußland und Deutschland einen Streifen von Zwischenvölkern von Finnländern, Polen und Ukrainern zu bilden, so märe der Fehler des Wiener Kongresses fast wieder gut gemacht, und für Europa würde endlich die Ruhe wieder herbeigeführt sein." Di« Zustimmung der Entente zum Ostfried«« ist uns gleichgültig I v Heber die Entente und den Ostfrieden bemerkt die „Nordd. Allg. Ztg.": In der neuesten Erpertoration des englischen Ministers des Auswärtigen wird wieder einmal mitgeteilt, daß die Entente die von uns mit dem Osten ge schlossenen Friedensosrträge nicht an-uerkennen beabsichtigt. Wir machen «rneut darauf aufmerksam, dgß eine derarth« Di« harte Bedrängnis der englischen Kriegsindustri« schil- dern drei neu «ingetroffene Nachrichten d«s „Daily Teke- graph" vom 1. März, der „Daily News" und der „Times" vom 5. März Unterstaatssekretär Kellaway teilte im Parla ment mit: Einschränkungen im Munitionsbeschasfungsamt wer den die teilweise oder vollständige Schließung gewisser Kriegs bedarf-Fabriken notwendig machen. 8000 Munitionsarbeiter seien bereits entlassen. Weitere bedeutende Entlassungen sowie Kürzung der Arbeitszeit ständen bevor und bereiten den Ge werkschaften große Sorge. Ueber dit Gründe dieser auffälligen Maßnahmen verlautet nichts, und man würde im Ungewissen tasten, wenn nicht wieder der redselige Herr Churchill am 11. Januax im amerikanischen Frühstücksklub aus der Schule geplaudert hätte. Unsere Hilfsquellen, sagte er, sind er- schöpft, unsere Heimstätten von Sorgen durchfurcht, unsere Industrie, Finalen und Eimichtungen im Kessel des Welt krieges zusammengefchmolzen. Kommt uns zu Hilfe, kommt schnell, baut Schiffe, bringt Einfuhr lieber von fertigen Er zeugnissen bis von Schiffsraum verschlingenden Rohstoffen. Wir wollen lieber Stahl statt Erz befördern, Granaten statt Stähl. Also Mangel an Schiffsraum ist der Grund für die Einschränkung der englischen Munitionserzeugung. Erne bessere Bestätigung der Erfolge unseres U-Bootkrieges können wir uns nicht wünschen. Ein Vorstoß unserer Seestreitkräft« wtb Berlin, 21. 3. (Amtlich.) Torpedostreitkräste in Flandern haben am 21. 3. früh in drei Gruppen die Festung Dünkirchen, sowie militärische Anlagen bei Bray Dunes und de Panne Nachhaltig unter Feuer genommen. Die Aufschläge lagen überall gut. In den umfangreichen Barackenlagern bei de Panne, das mit 800 Schuß belegt wurde, brachen zwei große Brände aus. Die Küstenbatterien erwiderten das Feuer heftig, aber ergebnislos. Auf dem Rückmarsch kam es zu einem Feuergefecht mit einigen feindlichen Zerstörern, die sich jedoch zurückzogen, nachdem sie mehrere Treffer erhalten hatten. Die am Vorstoß beteiligten Kräfte sind ohne Beschädigungen oder Verluste eingelaufen. Zwei unserer kleinen Vorpostenboote sind heut« nacht von einer Fahrt nach Ostend« nicht zurückgekehrt und müssen als vermißt gelten. Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1-* entschesd licherwei Unsere Leser tu bah so l«itung Der Eir Tages « erwarter Als äuf das Eni Schauf«« 1" bisher m und zum wahrnehi wirt Pe genhenne Die U«l ' se L früheren tag oben! Konfiri Äugend, Der erste unter Lei Begrüßt» lingsverel Frei- uni «ns. De Ehmer üi dem, vor; anstaltunt und recht frei: Kob fkK nachmitta, Seminars, stand die Entlassung friede- un Redner a seien zu t anderen sie seien - Hineingeste bald auch dern würL ihnen das als das S Zum Schl firmanden innerungsg und Woh Kinder au Pfunde, dc sich allezei! land beim Orgelbegle Kinder mi sa Ä Mädchen, t einem Arb« buches sein die Arbeite nissee und bezw. Mut 25. d. M. ausgestellt i erst nach 3 werden. f* De, sche Ver, im Schützen des Gewerk berg, mit Vortragend öffnet. Red das ällergr des Heldenk den treuges glorreicher l neralmajors auf fremdes wichtigsten l eingesetzt, m den Ereignis Waffen n«it möge. 'Im noch den si Bekanntgabe Westen künd welche als s spielte unter in guter An hingenommei Freud« Aus lerischer Dai erfreute dun und erntete veranlaßt sal ein« erprobt« O stafrika' sie unter Bo> Herrn Lehrer «in hübsches schilderte Rei vfrika, die si die Ansiedelu Kolonistin zu Gattin und 8 In unseren K steck« unsere Rednerin die besonder« übe KÄtNjss« g«pv die Denkschrift viele Irrtümer. — Auch die „Neue Freie Presse" weift in ihrem gestrigen Leitartikel dem Fürsten mangel hafte Kenntnis der Tatsachen nach und kommt zu dem Schlüsse, daß man den Richterspruch über die Schuld am Kriege ruhig der Geschichte überlassen sollte, und daß der Gebrauch, den die Verbandsmächtc von der Denkschrift machen mögen, nichts am Ergebnisse des Krieges und den Tatsachen ändere, die zum Kriege führt«». pd Berlin, 21.3. Der Lauptausschuß de« Reichstages nahm bei der Beratung de» deul.h-russischen Zusatzantrages eine ge meinsame Entschließung an, wonach beim Austausch der Rati fikationsurkunden über den deutsch-russischen Friedensvertrag «ine Uebereinstimmuna zwischen den Venragscl liegenden darüber kerbeizusühren sei, daß Meinungs .«.ichi dm!,eiten über dieAus- legung einem Schiedsgericht unterbreitet werden, und daß in die künftigen Friedensvertrage die Schiedsgerichtsklausel ausge nommen werde. Der finnische Freundschastsvertraa wurde ohne Aussprache genehmigt. Lin sozialdemokratischer Antrag, bnm Abschluß der künftigen Friedensverträge dahin zu Witten, daß Vereinbarungen über eine Mindestforderung auf dem Gebiete de» Arbeiterschutze» und der Sozialversicherung -wischen den vertragschließenden Staaten berbeigeführt werden sollen, wurde einstimmig angenommen. Eine konservative Entschließung, des Mittagen im hauptaurlcbuü Berlin, 21. 3. Der Hauptausschuß des Reichstages lehnte heute den Anttag der unabhängigen Sozialdemokraten, die Alandsinseln zu räumen und sich nicht in die inneren An gelegenheiten Finnlands zu mischen, weder durch Truppen sendungen noch durch Waffenlieferungen, mit 12 gegen 10 Stimmen ab. Unterftaatssettetär Freiherr von dem Bussche äußerte sich über die künftige Gestaltung Estlands und Livlands, die Behandlung russischen Staatseigentums in d«n besetzten Gebieten, die Grenze der Ukraine, di« Kämpfe in der Ukraine, und die Expedition nach Aland, welch letzter« nicht länger als unb«dingt notwendig ausgedehnt werden solle. In Finn land müssen noch weiter« Kämpfe gegen bolschewistische Banden geführt werden, die noch in der letzten Zeit Zuzug und Panzerautomobile aus Petersburg erhalten haben, in der Ukraine müsse ebenfalls noch gegen Banden, nicht gegen Bauern, gekämpft werden. Die Zuziehung auch jüdischer Händler zum Warenaustausch in der Ukraine ist in Aussicht genommen. Ob in Moskau auch der Frieden mit der Ukraine beschlossen worden ist, ist hier nicht bekannt. Geheimrat Simons vom Auswärtigen Amt erklärte, be züglich des Austauschs der Kriegsgefangenen stelle der Haupt- verttag nur die allgemeinen Artikel auf, alles Nähere müsse wegen des Zahlenoerhältnisses der beiderseitigen Kriegsgesan- ' genen und d«r Verschiedenheit der Verkehrs- und Wirtschafts verhältnisse in Einzelverttägen vorbehalten wekden. 'Abge ordneter Erzberger (Ztr.) verlangte volle Bezahlung aller Requisitionen in den besetzten Gebieten. Redner anderer Frak tionen unterstützten diesen Antrag. Geheimrat Simons vom Auswärtigen Amt verwies auf die positiven Bestimmung«» des Friedensverttages sowie auf die Schwierigkeit der Rege lung der Fragen gerade in den besetzten Gebieten. Hier solle die Lösung bei der staatlichen Neuorganisation der besetzten Gebiete erfolgen. Er kündigt« an, daß der Gedanke von Schiedsgerichtshöfen zum Austrag staatlicher Streitigkeiten bei künftigen Verträgen wieder aufgegriffen werden solle. Welche Erlösung die Hilf« der Deutschen und Öster reicher für die Bewohner der von den Bolschewik! heimge- suchten Ukraine bedeutet, zeigt ein Bericht, de» ein Teil nehmer der Expedition an Ort und Stelle verfaßt hat. Es heißt darin unter anderem: „Die Ausnahme, reiche die deutschen Truppen im ganzen Lande finden, spricht deutlich dafür, wie sehr dieser deutsche Einmarsch von allen Klassen der Bevölkerung ersehnt wurde Denn der Bolschewism s stützt sich heüte «auf die untersten Schichten des Volkes. Durch unbedenklichste demagogische Propaganda suchten die Bolsche wisten auch in der Ukaine Anhänger zu gewinnen. Ar beitern, Soldaten und Bauern wurde all«: Eigentum der Besitzenden versprochen. Die Mitglieder der bolschewistischen Banden erhielten «inen täglichen Sold von 40 bis 50 Rubel, sowie unbegrenzt« Beutefeiheit. Totzdem vemochte sich die nationale Tendenz, die eine unabhängige Ukraine anstr^bt, gegenüber den zersetzenden anarchischen Tendenzen der Maxi malisten zu halten. Der Einzug deutscher Panzerwagen und die Anwesenheit einiger voraus entsandter Offiziere in Shl- tomir ermöglichte den Rada-Mitgliedern, die nationalen Kräfte des Volkes zu sammeln. Am 27. Februar traf der Ministerpräsident Golubowitsch in der Stadt ein und jetzt wird in allen Ressorts fieberhaft an der Organisation der ukrainischen Republik gearbeitet. Dabei findet die Rada nicht nur die Unterstützung der bürgerlichen und rechts sozialistischen Elemente, sondern auch die Großrussen und Polen, die vor dem bolschewistischen Schrecken in die Ukraine flüchteten, stellen sich der Rada zur Verfügung. So arbeiten beispielsweise in allen ukrainischen Städten russische Offi ziere mit den ukrainischen Behörden und deutschen Stäbe» Hand in Hand. Von irgendwelcher Feindschaft gegen di« Deutschen ist auch bei den Großrussen in der Ukraine nichts zu spüren. Es ist, als seien die Erinnerungen eines drei- Tagerbertcht «e» Ad«sralst«r»» w Berlin. Es ist die höchste Zeit, sprach Graf Hertling vor 4 Wochen, daß die Westmächte sich überlegen, was sie tun. Jetzt ist die Zeit abgelausen. Die Staatsmänner treten wieder zurück vom Vordergrund der Weltbühne, und die Feldherren greifen zum Schwert, um den Frieden zu erzwingen, den die Westmächte uns nicht zugestehen wollen. Wir haben im Osten Frieden geschlossen und wenden uns imn mit der ganzen Wucht unserer zusammengefaßten Volkskraft gegen die West mächte. Im „Berl. Tgbl." sagt General von Ardenne: Die Nachricht von der Artillerieschlacht in breiter Form auf dem westlichen Kriegsschauplatz wirkt wie der erste Blitz in einer schwülen Gewitternacht. Die allgemeine Spannung, die seit Monatsfrist einen fast unerträglichen Grad erreicht hatte, wird trotz der schmerzlichen Aussicht auf ein ungeheures, blutiges Ringen ein« gewisse Erleichterung bewirken. Ein jeder sagt sich, was kommen muß, komme bald. wtb (Amtlich.) Berlin, 21. 3. Im Sperrgebiet des Mittelmeer«« wurden 7 beladen« Dampfer, die sämtlich ge sichert uno zum größten Teil bewaffnet waren, sowie 6 Seg let, zusammen etwa 230V0 Brt. oetsenkt. futtermittelstelle, Geschäftsabteilung G. m. b. H., Bezugs- vereimgung der deutschen Landwirte. Ausschluß Lichnowslys aus dem preußisch i Herrelchaujt? pd Berlin, 21. 3. In preußischen t-errenhausttcifen wird, wie der „L.-A." hört, beabsichtigt, dm Fürsten Lich- nochwsky von der Mitgliedschaft des Hauses auszuschlirßen. Eine Bestimmung des preußischen Herrenhauses besagt, daß Mitglieder, di« sich, als unwürdig erweisen, ausgeschlossen werden müssen. In der Oesterreichischen Politischen Gesellschaft sprach Professor Otto Dunger aus Graz über England als Freund und Feind. Dunger, der von Jugend auf England kennt und schätzt, dort viele enge Verbindungen hat und einige Wochen vor Ausbruch des Krieges wieder dort war und Verkehr mit bedeutsamen Politikern gepflegt hat, auch heute »och durch das neutrale Ausland gut über England unterrichtet ist, streifte einleitend die Denkschrift Lichnowskys. Er erklärte, der Fürst zeige sich darin schlecht unterrichtet, auch s«he er vieles falsch an. In seinem ernseitig deutschen Gedankens gang habe er die englischen Staatsmänner nicht begriffen, und vor allem Grey ganz falsch beurteilt. Daher enthalte
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