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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 21.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191803217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180321
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180321
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-03
- Tag 1918-03-21
-
Monat
1918-03
-
Jahr
1918
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Vermischter * Bern, 1S. 3. „Journal- schätzt den durch die Erplosion«' katastrophe in Courneuve und Nachbarorten angerichteten Ge bäudeschaden auf 10 Millionen Franken, nicht gerechnet die Fabriken und Werkstätten, ihre Einrichtung, sowie den Wert der vernichteten Granaten. Da in Paris kaum noch Glas er hältlich ist, wird von d« Polizei zur Ausbesserung der einge drückten Fensterscheiben geöltes Papier geliefert. müssen siegen, darum zeichne ich. und weil ich zeichne, darum werden wir siegen." Heeresbericht vom Mittwoch wTb (Amtlich.) Grohes Hauptquartier, 20. März 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Deutscher Kronprinz Zwischen der Küste und dem La Bassce-Kanal dauerte die rege Erkundungstätigkeit fort. Das in diesen Abschnitten am Morgen abflauende Artilleriefeuer nahm am Nachmittag wie der an Stärke zu. An der übrigen Front lebte die Gefechts- tätigkeit nur in den Abendstunden südwestlich von Cambrai, zwischen Oise und Ailette und nördlich von Berry au Bar an einzelnen Stellen der Champagne auf. Heeresgruppen von Gallwitz und Herzog Albrecht Der Feuerkampf bei Verdun ging heftig weiter. Die beiderseitigen Artillerien bekämpften sich vielfach mit größtem Munitionseinsatz. Nordöstlich von Bures brachte ein Eigenes Unternehmen Gefangene und Maschinengewehre ein. Starke Tätigkeit «ntwiijelte der Feind im Parroy-Walde. Das vom frühen Morgen an gesteigerte Feuer hielt fast ohne Unter brechung bis zur Dunkelheit an. Auch in Abschnitten von Blämont und bei Badonviller war die französische Artil lerie rege. Osten. Zn der Ukraine haben mürttcmbergischc, zur Säuberung der von Olwiopöl nach Norden führenden Bahnen vorgehende Truppen bei Nowo-llkraiaka stärkere Banden im Kampfe vertrieben. Der vertragsgemäß am 19. 3. ablaufende Waffenstillstand mit Rumänien wurde bis zum 22. 3. Mitternacht verlängert- Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neue». Der ErHt LemvUqiartiermeister: Lulodorü. Amtshauptmannschaft ein« andere als land- oder kor schaftliche Beschäftigung anzunehmen. Hierunter fallen einer Auskunft des Kriegswirtschoftsamtes auch die diesj . gen aus der Schule zu Entlassenden. Diese wollen sich desh soweit sie sich nicht der Land- oder Forstwirtschaft widi. wollen, unverzüglich in «ine von ihrer Gemeindebehörde ge führte List« eintragen lassen. Ueber alles Nähere ist die Ge meindebehörde unterrichtet. la Vezirkssiedelunqsqesettschast Flöha G. m. b. H. Ani 19. März ist die am ö. Dezember 1917 mit einem Stamm kapital von 400 000 Mark begründete Bezirkesiedelungsgesell- schaft Flöha, gemeinnützige Gesellschaft m. b. H. in das Han delsregister eingetragen worden. Zum Geschäftsführer wurde Herr Baumeister Ernst Richter in Flöha bestellt. Die Ge- schästsstelle befindet sich Flöha, obere Güterbahnhofstraße. Die Gesellschaft hat sich das Ziel gesteckt, den heimkehr-nden Kriegern wohnliche Heimstätten zu errichten und das Klein wohnungswesen im ganzen Bezirk der Amtshauptmannschaft Flöha durch Beschaffung gesunder preiswerter Kleinwohnungen zu fördern. Der Bezirk begrüßt das junge Unternehmen mit frohen Hoffnungen. Möge seiner Arbeit recht bald segensreicher Erfolg beschieden seinl f op Wiederverwendung abgeftempetter oder beschmutzter Briefmarken. Die Entwertung der Freimarken auf Feldpost päckchen läßt sich nicht immer durch die gewöhnlichen Stempel- addrücke ermöglichen. Aus diesem Grunde findet sie häufig durch Korkstempel ohne jede Inschrift statt; bisweilen werden die Marken auch durch Striche mit Stempelfarbe, Tinte oder Tintenstift entwertet. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß solche durch Korkstempel usw. entwertete Freimarken zum Freimachen anderer Postsendungen keinesfalls benutzt werden dürfen. Wer dagegen, gleichviel ob absichtlich oder fahrlässig, verstößt, vergeht sich gegen das Postgesetz (Mindestgeldstrafe 3 Mark); in zweifelhaften Fällen empfiehlt es sich, über di« Gültigkeit der Briefmarken vor ihrer Weiterverwendung bei den Postanstalten anzufragen. 1 f Ebersdorf. Die Entlassung der diesjährigen Konfir manden erfolgt Freitag, den 22. März 1918 vormittags 8 Uhr im neuen Schulhause. dem Vorwand des Straßenbaues au« Markali fortgeführt batten, sind nicht »urückaekehrt. Armenier, die au« der Stadt Erkin iß, nördlich von Erzerum, flüchteten, töteten 60 Musel manen. In Erzerum fanden wir 250 schrecklich verstümmelte Leichname. Osmanische Kavallerie, die Hassan-Kale besetzte, ' stellte fest, daß Frauen, Männer und Kinder in diesem Dorfe und dieser Umgebung in barbarischer Weise durch Beilhiebe und durch Dolchstöße von Armeniern niedergemacht worden waren, die aua, einen Teil der Bewohner fortgeführt haben. Die Armenier hätten Hassan Kale u> Brand gesteckt. Kur Heimat mut Osletlanä Frankenberg, den 20. März 1918. fe Kriegsbetstunde findet wieder kommenden Freitag abends 8 Uhr statt. Angehörige gefallener Krieger, welche deren kirchliche Abkündiguna wünschen, werden gebeten, Anmeldungen hierzu bis spätestens Freitag vormittag beim amtierenden Geist lichen, Herrn Pastor Stenz, zu bewirken. fg Der Kaufmännische Verein und Ler Gewerbeverein halten morgen Donnerstag im „Schützenhaus" - Saal einen „Vaterländischen Abend" ab, bei welchem ein Lichtbilder-Vortrag im Mittelpunkt der Darbietungen stehen soll, ein Vortrag, der um so größeres Interesse finden wird, als er von einer Dame gehalten wird, die, keine Reiseanstrengungen und keine störenden Zwischenfälle scheuend, es wagte, Deutlchostafrika zu durchstreifen. Die Vortragende ist Fräulein Erika Peterkirtten aus Hamburg, die in den Ausführungen „Als Frau durch Deutschostafrika- Reiseeindrücke und Reiseerlebnisse wiedergeben wird. »Durch zahlreiche Lichtbilder unterstützt", so lesen wir in einem Bericht darüber, >,behandelt der Vortrag vornehmlich die für die deutschen Kleinhändler in Betracht kommenden Gebieten. Im Vorder grund stehen neben, den erwerbswirtschaftlichen Dingen die Fragen, ob und unter welchen Voraussetzungen man mit Frau und Familie dort dauernden Aufenthalt zur Gründung einer neuen Heimat Lehmen darf. Die Vortragende hält sich von dem Ueberfchwang der Begeisterung fern, der schon mancherlei Schaden ungerichtet hat; sie zeigt nur unbefangen, was sie sah. Hierin unterscheidet sie sich von manchen einseitigen Berichten über Deutlchostafrika, die glauben machen, das Gold sei dort mit Scheffeln zu messen. Aber darin liegt gerade der Wert threr sachlichen Ausführungen. Denn tatsächlich liegen gewaltige Werte dort drüben, Schätze, die allerdings nur mit Fleiß, Be harrlichkeit und Kapital gehoben werden können, dann aber ge rade nach diesem Kriege einen ungeheuren Kraktzuwachs für unsere Volkswirtschaft bedeuten." Wenn in der Voranzeige er wähnt wurde, daß der Vortrag von musikalischen Darbietungen umrahmt wird, so sei heute mitgeteilt, daß eine hiesige Dame in liebenswürdiger Weise den Gesang zweier Lieder zugesagt hat und daß Herr Vizefeldwebel Falkenberg mit seiner Kapelle den „Abend" eröffnen und schließen wird. — Der Eintritt ist im all gemeinen frei, und es ist jedermann zu dem „Vaterländischen Abend" willkommen! Wem daran gelegen ist, sich gegen einen mäßigen Betrag einen vorbehaltenen Platz zu sichern, dem sei mitgeteilt, daß in der Roßbergschen Papierhandlung noch eine kleine Anzahl Stuhlkarten für 50 Psg. verfügbar sind. fg Das Kaiser-Panorama (Freiberger Straße) bietet in dieser Woche eine romantische Serie Landschastsbilder aus dem Bereich des Watzmanns. Nachdem vor zwei Wochen etile andere Serie das Gebiet um Partenkirchen und Garmisch behandelte, führt die diesmalige Bilderreihe die Besucher von Oberndorf aus über Berg und Tal zu den Seen am Fuße des Watzmann-Massivs, durch die Ranyau und Wimbachklamm, nach Berchtesgaden, dem König- und Oberfee. Es sei der Be such den vielen Freunden des Kmser-Panoramas ganz beson ders anemvfohlen. f fr Frauen und Mädchen werden ganz besonders darauf aufmerksam gemacht, ihre Ersparnisse in Kriegsanleihe zu 5°/o Verzinsung anzulegen. Sie beweisen auf diese Weise ihre Anteilnahme an der großen Zeit und ihr Mitfühlen für unser« unvergleichlichen Truppen im Felde. Jede Zeichnung hilft uns dem heißersehnten Frieden näher bringen, f a Die Beschäftigung der Jugendlichen in Landgemeinden. Wie uns amtlicherseits mitgeteilt wird, ist es nach der noch gül tige» Verordnung des stellv. Generalkommandso XIl über Arbeitshilfe in der Land- nnd Forstwirtschaft in Landgem« n- den und selbständigen Gutsbezirken minderjährigen Personen, die in einem Arbeitsverhältnisse bisher überhaupt noch nicht gestanden haben, verboten, ohne schriftliche Genehmigung der . — Chemnitz. Am vergangenen Sonntag ist in Dresden der Kaiser!. Oberpostdirektor a. D, Herr Geh. Ober-Pastrat Richter in seinem 71. Lebensjahre gestorben. Der nun Heim gegangene war vom 1. Juli 1900 bis 1. April 1916 Leiter der Ober-Posidirektion Chemnitz. Er war geboren am 4. November 1847 in Neustadt in Sachsen, Am 13. Juni 1915 konnte er in Chemnitz da» 50jährige Jubiläum feines Eintritts in den Post dienst feiem und am 1. April 1916 trat er nach 51jähriger Dienstzeit in den Ruhestand. — Bautzen. Aus einer seit Anfang diese« Jahres schweben den Differenz zwischen der Lehrerschaft der städtischen Volks schulen und der Bezirksschulinspektion durste eine für ganz Sachsen bedeutungsvolle Entscheidung zu erwarten sein. Es handelt sich dabei um die Frage, ob Ueberftunden, die infolge behördlicherseits angeordneter Kälteferien nicht gehalten werden konnten, von den Gemeinden zu bezahlen sind. Die Lehrerschaft der hiesigen Volksschulen hat Ansprüche auf Fortgewährung der Vergütung derselben erhoben und, da ihr dies von der Bezirks- schulinfpektion abgelehnt worden ist, die Entscheidung de» Kultus ministerium« hierüber erbeten. Sie ist gewillt, die Frage ge richtlich austragen zu lasten. Die Ansprüche der Lehrerschaft stützen sich darauf, daß die Haltung der Ueberftunden auf ver tragsmäßiger Vereinbarung beruht und an eine gesetzliche Kündigungsfrist gebunden ist, und daß ferner die Lehrerschaft nicht dafür verantwortlich gemacht werden kann, daß Leistungen ihrerseits nicht abgenommen werden können aus Gründen, die nicht bei ihr liegen. — Bad Elfter. In der gestrigen Sitzung der Finanzdepu tation der 2. Kammer in Dresden wurde von der Regierung erklärt, daß für Bad Elster eine staatliche Unterstützung de» dor tigen Theaters und die Gewährung einer Hypothek von 1400000 Mark für den Neubau eines Hotels mit Bad, das auch den Minderbemittelten offenstehen soll, vorgesehen seien. — Lengefeld i. Erzg. Auf Veranlassung der Chemnitzer Kriminalpolizei wurde hier bei einem Postaushelfer eine Haus suchung abgehalten, bei der über ein Zentner Ware zutage ge fördert wurde. Es handelt sich hierbei zumeist um unterschlagene Feldpostsendungen an Gefangene. — Penig. Die hier eingewinterten 200 Zentner Speiserüben, der Zentner zu 7,50 Mark, haben sich nicht gehalten. Sie sind zum größten Teil in der Miete verfault. — Werdau. Eine Bande von Treibriemendieben, die schon seit Monaten die Industrieanlagen der hiesigen Gegend heim- fuchte, und der auch die äußerst wertvollen Treibriemen der Sächsischen Waggonfabrik in Werdau damals zum Opfer fielen, ist vom reußischen Gendarmeriewachtmeister Hilpmann ermittelt worden. Osten Rostow in de» Händen deutsch-österreichischer Kriegsgefangener o Wie man d«r „Frks. Ztg." aus dem Haag berichtet, meldet Reuter aus Petersburg: Ein Telegramm aus Rostow am Don besagt, daß 3000 österreichische und deutsche Kriegs gefangene sich der Stadt bemächtigt haben. Marghlloman rumänischer Ministerpräsident oru Bukarest, 19. 3. Marghiloman ist zum Ministerpräsi denten emannt worden. Alexander Marghiloman hat bekanntlich, als die Friedens verhandlungen mit Rußland in Brest-Litowsk begannen, an die damalige Jastyer Regierung Bratianu-Take Jonesku eine Denk schrift gerichtet, in der er tu dringlicher Weife darauf hinwtes, daß der geeignete Augenblick gekommen sei, um Friedensver- Handlungen mit den Mittemächten zu beginnen. Die Bevölke rung der Moldau hat erst durch eine kürzlich veröffentlichte Unterredung Marghiloman« mit einem Vertreter einer Jastyer Zeitung von dieser Denkschrift Kenntnis erhalten. Die For- derungen Marghilomanc haben, wie au» den Blättern zu er- sehen ist, in allen Kreisen der Moldau einen tiefen Eindruck ge macht und haben die Erbitterung gegen die früheren Macht- Haber in» Grenzenlose gesteigert. Die Blätter Bratianus geben zu, daß Marghiloman an den früheren Ministerpräsidenten die Weisung gerichtet habe, die günstige Lage auszunützen und so rasch am möglich Frieden zu schließen. Bratianu aber hätte diesen Rat nicht befolgen tonnen, so lange noch ein Schatten von Hoffnung vorhanden war, daß die Front im Osten Wider stand leisten tonne. Die Offensive Mannsrheim« in vollem Gange „ of Kopenhagen, 20. 3. Äre eine Drahtmelvung aus Wasa besagt, ist die Offensive Mannerheims in voller Entwicklung. Der allgemeine Angriff hat nun auf Tammersors und Björne- bora begonnen. Mit einer Umgehungsbewegung wurde die 'wichtige Station Orivorst eingenommen, die in unmittelbarer Nähe von Tammersors liegt. Damit ist das ganze bei V'.lpula Wende Rote Heer abgeschnmen, wo» für diese reine Katastrophe Armenische Metzeleien ot Konstantinopel, 18. 3. Die „Agentur Milli" verbreitet folgenden Auszug au» Depeschen des Kommandierenden der ». Armee über armenische Grausamkeiten: Die Armenier metzelten etwa 50 Muselmanen au» Hachan und Kaltsüik nieder. Musel manen, deren Anzahl nicht bekannt ist, die die Armenier unter Ereignisse zu? Ser Die Helden k s „Seeadler* s Berlin, 20 3. Die „Norod.Allg. Zig" meldet: Wie wir ai'L zuverlässiger Quelle hörens ist die vonftindlicken Nachrich tenagenturen verbreitete Meldung, daß die in Chile gelandeten Mannschaften des Hilfskreuzer» „Seeadler" von der chilenischen Regierung interniert worden seien, unzutreffend. Dle Mann schaften befinden sich vielmehr auf freiem Fuße und sind bis zur Klärung der mtt ihrer weiteren Behandlung zusammen hängenden Rechtsfragen unter behördliche Aufsicht gestellt. Französisches U-Boot verloren s Lugano, 20. 3. Nach einer Pariser Meldung des „Secolo" wird der Verlust des französischen Unterseebootes „Diane" amt lich bekanntgegeben. » Rotterdam, 19. 3. „Maasbode" meldet: Der belgische Dampfer „Prime Charles de Belgique" (1277 Brt.) und der spanische Dampfer „Udale Mendi" (2944 Brt.) sind nach Zu sammenstößen gesunken. M«w« polltilcbe NsebritMe« Stimmenthaltung der Unabhängigen in Niederbarnim pd Berlin, 19. März. Die Kreiskonserenz des unabhängi gen sozialdemokratischen Wahlvereins des Wahlkreises Nieder barnim hat einstimmig beschlossen, ihren Wählern für die Ctichwohl Stimmenthaltung zu empfehlen. Damit ist der Sieg des sozialdemokratischen Mehrheitskandidaten, des Ge werkschaftsbeamten Wissel, gesichert. Das ist gerade kein rühm lich«! Ausgang der großen Feldschlacht, in die die Unab hängigen zogen, um ihre Werbekraft zum erstenmal zu er proben. Ein gescheitertes deutsch-ja-anisches Bündnis pd Der Elberfelder „Generalanzeiger" bringt einen Artikel aus der Feder des Freiherrn von Zedlitz, in welchem folgende interessante Stelle vorkommt: Kurz vor dem Regierungsantritt des jetzigen Mikado war das Freundschaftsbündnis zwilchen. Deutschland und Japan unter Mitwirkung des Erkanzlers Michaelis dem Abschluß so nahe, daß bereits über Ordensauszeichnungen für die beiderseitigen Unterhändler verhandelt wurde. Durch den plötzlichen Tod des Mikado wurde der Faden jäh zerrißen; die Möglichkeit, ihn wieder anzuknüpfen, ist aber sicher nicht ausgeschlossen. Die deutschen Steinkohlenzufuhren nach Holland unterbrochen? vH Haag, 19. 3. „Nieuwe Arnhemsche Courant" meldet, daß seit gestern, nach Annahme des Ultimatums, die deutschen Steinkohlenzusuhren nach Holland unterbrochen seien. pH London, 19 3. Das Reutersche Büro erfährt, daß der englischen Regierung bis heute nachmittag noch keine Antwort der Regierung der Niederlande auf die Note der Alliierten zu- -gegangen war. Infolgedessen ist eine neue Notifikation nach dem Haag gesandt worden, wonach die Alliierten mangels einer unzweideutigen Annahme der Note der Alliierten zu einer sofor tigen Beschlaanahme der Schiffe schreiten müßten. pH Berlin. Die „Rordd Allg. Ztg." bezeichnet die an der Rotterdamer Börse verbreitete Nachricht, Deutschland beabsichtige seine Grenzen gegen Holland zu schließen, für unzutreffend. ver AMrieg Deutscher Abenbbericht wtb Berlin, 19. März abends. (Amtlich.) Regen schränkte er an der Westfront di« Gefechtstätigkeit «in. An der Nordfront von Verdun und im Parroy-Wald blieb das Artilleriesener lebhaft. Bon den anderen Kriegsschauplätze ' nichts Neues. Tu-esberkcht de» «dmiralftabe, wtb (Amtlich.) Berlin, 19. 3. Neue U-Bootserfvlge auf dem nördlichen Kriegsschauplatz: 18000 Brt. Ein tiefbela dener bewaffneter Dampfer wurde an der englischen Ostküste aus stark gesichertem Geleitzug herausgeschossen. Ein anderer Dampfer, wahrscheinlich mit Munitionsladung, versank augen blicklich nach der Torpedodetonation. D«r Ches des Admiralstabes der Marin«. Der im „Elonomist" vom 9. Februar veröffentlichte Jahresbericht Les Vereins der Liverpooler Dampfschisf- reedereien beschäftigt sich mit dem Schaden, welchen die bri tische Schiffahrt unter dem Druck des U-Bootkrieges mittelbar durch staatliche Beschlagnahme und Verwaltung ihrer Fahr zeuge erleidet. Auch in Deutschland ist bekannt,' daß be hördlich geleitete Betriebe nicht immer so erfolgreich wirt- chasten können, wie freie Unternehmungen. Das Ergebnis >er feit einem Jahr bürokratisch geleiteten Reedereien ist em ehr erheblicher Rückgang der gesamten Einfuhrmenge. Dabei -esteht dringender Grund, schreibt der erwähnte Verband, zu der Annahme, daß der Verlust an Tragkraft die tatsäch lichen Schifssverluste sehr erheblich überschreitet und daß hier für der Zeitverlust bei den übernommenen Fahrten verant wortlich ist. Die 141/2 Millionen Brt., um welche der feind liche, sowie der in Feindesdienst tätige neutrale Schiffs raum seit Kriegsbeginn geschädigt ist, umfassen mithin nicht sämtliche Verluste, die der U-Bootkrieg unseren Gegnern zu gefügt hat, sondern es muß noch die durch die staatliche Bevormundung bedingte erhebliche Abnahme der Leistungs fähigkeit der Welttonnage berücksichtigt werden. Westen Hindenburg bei den Truppen im Westen w Der Kriegsberichterstatter der „Voss. Ztg." weilte im Raume von Verdun, dessen Truppeneinhetten zu einer beson deren Heeresgruppe unter General v. Gallwitz zusammengefaßt sind. Eine große Truppeneinheit, die vor kurzem mit besonderem Erfolg in unserer Champagnestellung gefochten hatte, war auf dem Marsche zu ihrer neuen Stellung, als sie von einem Kraftwagen überholt wurde. Dle Mannschaften erkannten die Insassen des Wagens: den Generalfeldmarichall v. Hindenburg und seinen Generalquartiermeister Ludendorff. Ein brausendes Hurrarufen gab es. Es waren nur wenige Sätze, die er sprach, aber aus jedem dieser Worte klang die stolze Zuversicht, daß die deutsche Kraft» die nun im Osten mit Gottes Hilse den Frieden wieder fand, sich den Frieden auch im Westen wieder erringen werde. An diesem Frieden mitgeholfen zu haben, das möge dereinst, wenn alle die Käinpfe, die uns bevorstehen, ruhen werden, die stolze Erinnerung jedes Deutschen sein. Brausender Jubel war die Antwort darauf. Neue Fliegerangriffe auf Südbeutfchland wl Karlsruhe, 19. 3. Nach einem amtlichen Bericht am Sonntag griffen feindliche Flieger die offene Stadt Zweibrücken in der Pfalz an. Die Stadt und die Betrieb« waren rechtzeitig alarmiert worden. Es fielen mehrere Bomben, die keinen nennenswerten Sachschaden anrichteten. Leider wurde dabei ein Mädchen getötet, einige Personen verletzt. Am Sonntag mittag wurde die offene Stadt Kaiserslautern von feindlichen Fliegern angegriffen. Durch die Bomben wurde ziemlicher Häuserschaden verursacht. Leider wurden auch 3 Männer und 8 Frauen getötet und mehrere Personen verletzt. Von den Verunglückten befanden sich zur Zeit des Angriffs nur drei in Gebäuden, hatten aber nicht, den Anweisungen entsprechend, Schutz hinter den Mauerpseilern gesucht. Die übrigen waren aus der Straße geblieben. Da» Unglück hätte vermieden werden können, wenn die Betreffenden rechtzeitig hätten dem Alarm Folge geleistet. Montag mittag wurden Ludwigshafen und Mannheim von feindlichen Fliegern ange griffen. Die Bomben, welche mit 4 Ausnahmen aus linksrheinische Seite fielen, richteten keinen bedeutenden Schaden an. Es wurden jedoch 1 Frau, 1 Kind und 3 Männer getötet, sowie weitere 10 Personen verletzt. Mit Ausnahme der drei letzteren hatten sämtliche Verunglückte trotz des rechtzeitig gegebenen Alarms nicht Schutz in Gebäuden gesucht, sondern warm im Freien vsrdlieben.
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