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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 13.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191803130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180313
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180313
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-03
- Tag 1918-03-13
-
Monat
1918-03
-
Jahr
1918
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an Von den anderen KriegsschauplShen nicht. Neue*. Der Ertze G«»t«lqv«ü«««is^r; LndendoE. Heeresbericht vom Dienstag , wtb (Anttlich.) Großes Hauptquartier, 12. März 1918. Westlicher Kriegsschauplatz 1d>t keimst «»a Osleürna FrarkenberL, den 12. Marz 1918, fs Krirgsbetsttcndt, auf Wunsch mit Gedächtnis feier, soll wieder kommenden Freitag, abends 8 Uhr in der Kirche gehalten werden. Angehörige gefallener Krieger, welche deren kirchliche Abkündigung wünschen, werden gebeten, An meldungen hierzu mit den nötigen Unterlagen möglichst bald, spätestens bis Freitag vormittag, bei dem amtierenden Geist lichen, Herrn Pastor Sell, zu bewirken. f" Ans das Wohltätiglestskonzert, das kommenden Don nerstag zum Besten des Heimatdankes im Stodtparksaale stadtfindet, sei nochmals empfehlend hingewiesen. Die Namen der Ausführenden: Opernspielleiter und Batz-Buffo Wal ther-Schärfer, Heldendarsteller Ludwig Schäfer und Batzbariton Heinz Schlebusch, sämtlich vom Stadttheater Chemnitz, verbürgen «in« wahre Kunst und lassen von dem Abend viel Gutes erwarten. Herr Schlebusch ist ja in Fran kenberg bestens bekannt, di« beiden anderen Herren sind durch ihr hervorragendes Wirken an der Chemnitzer Bühne ebenfalls nicht ganz unbekannt. Uns liegt «ine Kritik über ein von den gen. Herren in Mittweida gebotenes ähnliches Konzert vor, welche schildert, daß man einen köstlichen Abend verlebte und froher Stimmung und höchst befriedigt den Saal verließ. Eintrittskarten sind zu einem um 25 Pfg. gegen den Nbendpreis ermäßigten Satze in der Rogbergschen Pa pierhandlung zu haben. f' Vortrag über Kriegsgefangene, deren Pflichten und Rechte hält au: kommenden Donnerstag, den 1,4. März, nachmittags Vs4 Uhr, im Saale des Roß-in Franken berg Herr Leutnant d. N. Borger, Kontrolloffizier des Gefangenenlagers in Ebersdorf. Herr Leutnant Borger, der früher in Frankenberg beim Ersatzbatl. 104 stand, wird auch mit über Sabotage und Spionage sprechen. Der gleiche Vortrag wird am 16. März in Oederay, am 17. März in Zschopau geboten. Alle Interessenten seien auf diesen Vortrag aufmerksam gemacht und empfohlen, den "'Darlegungen der. Kontrolloffiziers beizuwohnen. Theatergastspiele in Frankenberg. Unser« Stadt wird in neuner Zeit von Kunstunternehmungen und solchen, di« dies sein wollen, überlaufen. Von Kunst ist bei all diesen Gost- spielet» meist pnbekmnkr Th«aterunternthmungen so gut wie Die feindliche Artillerie entwickelte am frühen Morgen vielen Stellen der Front, namentlich zwischen Lys und Slarpe, rege Feuertätigkeit. Auch in den Abendstunde» lebt« der Feuerkampf vielfach aus. Im Vorfeld der beiderseitigen Stellungen kam es zu kleineren Jnfanteriegefechten. Das Feuer englischer Artillerie auf rückwärtige Ortschaften forderte zahlreiche Opfer unter der französischen'Bevölkerung. Auch Cambrai erhielt mehrere Schüsse schwersten Kalibers. Zur Vergeltung für feindliche Fliegerangriffe am 9. und 10. März auf Stuttgart, Etzlingen, Untertürtheim und Mainz haben unsere Flieger in letzter Nacht Paris ausgiebig und er folgreich mit Bomben belegt. Leutnant Freiherr von Richthofen errang seinen 27. Luft- sie«- stlri»« pollMbe vrcdilcbt« - Der neue 15-Milllarden. Kredit oder genauer, die Vorlage darüber, ist dem Reichstag ruge- gangen. Bisher wurden vom Reichstag 109 Milliarden be willigt, 78,8 Milliarden sind davon bisher durch Kriegsanleihe flüssig gemacht worden. Da» Eiserne Kreuz für Dr. Stresemann p Dem Reichstagsabaeoroneten Dr. Stresemann wurde das Eiserne Kreuz am weitz-schwarzen Bande verliehen. Reichetagoabgeordueter Stolle f p Am Montag früh ist m Gesau bei Glauchau der Reichs tags- und frühere sächsische Landtagsabgeordnete Stolle, 76 Jabre alt, nach nur kurzem Krankenlager gestorben. Stolle veitrat inr Reichstage den 18. sächsischen Reichstaaswahlkreis Zw'ckau. Stolle war am 19. Dezember 1842 in Frankenhausen bei Arimmitschau geboren und ursprünglich von Beruf Gärtner. 1862 lietz er sich als solcher in Krimmitlchau nieder und gründete , 1870 in Krimmiischau mit politi'chen Freunden eine Genossen- schastsdrnckerei, die unter rem Einflug de» Sozialistengesetzes eingina S"it 1880 bewirtschaftete Stolle einen Gasthof in Gesau. 1885 bi» 18Ä war Stolle Mitglied der sächsischen Zweiten Kammer. 2m Reichstag vertrat er 1881 bis 1887 und leit 1890 Len 18. sächsischen Wahlkreis Zwickau-Krimmitschau. Lr hatte sich den Unabhängigen angeschlossen. Die Einfuhr au» der Ukraine p Berlin. 11.3. (Prwatielegcamm.) Die Art der Verteilung der aus d«r Ulraine zu erwartenden Getreidevorräte zwischen Deutschland und-OesterreiH-Ungarn ist nunmehr dahin festgesetzt, datz bi» zum Sl. Juli Deutschland und Oesterreich-Ungarn gleich viel erhalten, uüd zwar wird in der ersten Hülste dieses Abschnittes Oesterreich-Angarn doppelt so vitl beziehen wie Deutschland, während danach bis zum 31. 2ult die Verteilung umgekehrt «folgt, sodatz also dann Deutschland die doppelte Menge erhält. Zur 8. Kriegsanleihe ... p München, 11.3. Reichsbantpräsideni Havenstein hat heute im grotzen Hörwal der Universität im Rahmen der vom Mini sterium des Innern veranstalteten Vortragsfolge einen beifällig aufgenommenen Vortrag über die 8. Kriegsanleihe gehalten, in welcher er die zahlreichen Zuhörer ausforderte, der nächsten Kriegsanleihe zu einem guten Ersolge zu verhelfen. Noch ein mal müsse das deutsche Schwert drautzen, der deutsche Wirt- kckaftshammer daheim harte, gute Arbeit tun. Der Grundton sur die neue Kriegsanleihe müsse,sein: Dqs Vaterland schützen, durchhalten, siegen! Die Vorstellung der Feinde vom Erlahmen der deutschen Finanzkrast sei eitel. Alle Kreise mützten zusam- menhalten, um den Sieg sür Deutschlands Zukunst schmieden zu belfen , > p Nordhausen, 11. März. Die städtischen Körperschaften haben heute einstimmig dem Generalmajor Hoffmann das Ehrenbürgerrecht Nordhausens, seiner Vaterstadt, verliehen. Auf Englands Kosten pj London, 11. 3. .»Daily Mail" ersährt aus Washington: Der amerikanische Handelsattache in Tokio berichtet, datz die »apanische Einfuhr 191? zum erstenmal den Betrag von 100 Millionen Piund Ctrl, betrug Japan lieh den Vereinigten I Staaten 150000 Tonnen Schiffsraum zur beliebigen Verwen dung im transatlantischen Verkehr. Der Fall Ador ps »Bern, 10.3. Fast die gesamte deutsch-schweizerische Presse ist der Meinung, datz der Fall Ador nach der Erklärung des^ Bundesrates noch einer genauen Prüfung bedarf, da zum min desten der Schein eines für die Schweizer Landesinteressen sehr bedenklichen Zusammenhanges besteht. Man wünscht besonders die Veröffentlichung des Berichtes des Gesandten in Rom Planta, der geeignet sein werde, einige Klarheit zu geben. Die am Montäg zu einer Frühjahrstagung zusammentretende Bundes versammlung wird sich zweifellos mit dem Fall Ador noch beschäftigen. . Schweden / ps Stockholm, 12.3. 2n oer gestrigen Sitzung wurde das Abschiedsgesuch von vierzig schwedischen Osstzieren, die in das Schweizer Heer eintreten wollien, abgeschlagen. Man erwartet heute die Bekanntgabe einer Erklärung der Negierung in der Äalandsrage, welche die Zurückziehung der schwedischen Erpedi- tionstruppen von der Inselgruppe anordnet und begründet. China ' pch London, 10. März. (Meldung des Reuterschen Bü ros.) Morning Post erfährt aus Tientsin, datz dis politische» erhültnisse in China bald zu einer neuen Krisis führen wer den. Der Präsident war zurückgetreten, weil er seine Stellung Pr aussichtslos hielt. Feindliche Zusammenstöße zwischenfranzösischen Truppen und Eingeborenen in Marokko , Schweizer Grenze, 12. 3. Eine Depesche der -Pariser Blätter aus Rabat verzeichnet das Anwachsen der aufrüh rerischen Bewegung unter den Araberstämmen. Es finden in allen Gegenden Marokkos feindliche Zusammenstöße.zwischen französischen Truppen und Eingrborenen statt. Die Aufrührer seien überall geschlagen worden, nur in der Gegend von Mavarakesch und Sus sei es ruhig geblieben. vermischt« * Raubüberfail auf einen Güterzua. Aus der Strecke Duisburg--Oberhausen überfielen fünf Personen einen auf Signal haltenden Güterzüg, vertrieben das Zugpersonal mi vorgehaltenen Revolvern und raubten die Wagen, die Militär gut enthielten, aus. Die Räuber wurden spät« in Duisburg von einer Militärpatrouille verhaftet. f Die unzulängliche Versorgung mit Selfenpulver ist nicht, wie vielfach angenommen worden ist, auf Mangel an behördlicher Ueberwachüng über die Seifenindustrie zurückzuführen. Erne unmittelbare llebertragung der Setfenpulveiveisorgung auf die Kommunen, wie sie gefordert worden ist, würde keine Besserung bringen können, da die Ursachen für den Seisenpuloermangel nicht in Organisationsfehlein, sondern in der unzureichenden Belieferung der Seifenfabriken mit Soda liegen. Die Soda erzeugung wird str erster Linie zur Herstellung unmittelbaren Kriegsbedarf» fn Anspruch genommen. Die Sodasabriken ver mögen aber ihre Erzeugung mfolge der Unmöglichkeit verstärkter Kohlenlieserung nicht zu vergröbern. I d Auerswalde. Am vergangenen Sonntag fand im hie sigen Gasthose „zum Erbgericht'' eine Wiederholung der am 3. . März erstmalig veranstalteten Iugenddank-Ausführung statt. Unter Leitung des Herrn Kantor Steiner führten Kinder der Volksschule einen sinnigen Bilderreigen von Franciscus Nagler, betitelt „Mein Dörfchen", und das lustige Märchenspiel „Schwan tleb an" von Elisabeth Goercke aus. Der Besuch der.wohlgelun- geNen Ausführungen war an beiden Sonntagen ein überaus reger, so datz "rett über 500 Mark als Reinertrag dem Jugend dank Flöha überwiesen werden konnte. ff Ebersdorf. Für die hiesig^ Gemeinde-, Spar- und Girokasse wurde für dir freie Buchhalterstelle der Gemeindeassi- stent Gerhard Hermann Müller aus Oelsn!tz i. Erzgeb. ge wählt. — Vergangenen Freilag stürzte in der Mitta, stunde «in 8jähriger Iunqe> aus dem Hause Forststr. 10 zum Fenster des 1. Stocke» heraus, glücklicherweise kam der Junge nur mit leich ter'Verletzung davon. — Für die Rnte-Kreuz-Spende wurden in der hiesigen Gemeinde 272 Mark gesammelt. — Die österrei chische Silberne Tapferkeits-Medaille 2. Klosse erhielt Malermei ster Josef Heinz, Soldat in einem üsterr. Inf -Reg. Das Eis. Kreuz 2. Kl. erhielt der Gefr. (Schütze) Paul Wenzel, Sohn des Haus- und Svulereibesitzers Emlk Wenzel- Er ist bereit» im Besitze der Friedr.-Aug.-Med. in Bronze. ' f* Werbt für die achte Kriegsanleihe l Laßt uns güte Kameraden sein denen, die draußen stehen! Sie wissen, was das Wort bedeutet. Kein Wort hat ja trauteren Klang für deutsche Männer gewonnen als das Wort „Kamerad". Sie haben's erfahren, sie haben es erprobt, was echte Kameradschaft wert ist. Da, wo es recht gemeint ist, strömen immer von ihm aus Treue und Opfer. Stärke und Beistand. Die Kame raden schaffen, einander Platz. Die Kameraden reden einander z». Dio Kameraden Heilern auf und trösten, wo es not tut. Die Kameraden belfen mit und teilen aus: Sie teilen ihr Brot, sie teilen Leid und Freud. Und. wenn die Kugel trifft, dann zeigt die Kameradschaft ihre besten Seiten. Da macht sie Männer- Hande weich, datz sie zart Wunden verbinden gleich verschonenden Mutterhand. Und mutz es sein, dann erweisen die Ueberle- benden dem gefallenen Kanierden den letzten Liebesdienst und legen den Kelm auf das Soldaiengrab. Treu bis zum Tode; da« ist deutsche Kameradentreue! So seid auch Ihr treue Kame raden unsrer tapiern Feldgrauen! Sorgt kür die Mittel; datz sie den Krieg siegreich beenden können! Werbt für die achte Kriegsanleihe! f Keine-Eckichterung der Bezuasschelnpflicht für Schuh waren. Die Milteilung, wonach am Veranlassung der neuen ReichsstekeWr Schnhversorgunq in Kürze eine wesentliche Er- lüchkerung der Bezugsscheinpflicht für Schuhwaren erfolgen solle, ist zurzeit verfrüht. Die Reichsstelle für Schuhversorgung wird die Frage der Bezugsscheinpflicht für Schuhwaren in der ersten Sitzung des Beirats zur Erörterung stellen. f Keine Tischtücher kn Gastwirtschaften. Die Reichs- , bekleidungsstclle beabsichtigt, das Verbot, Tischtücher in Hotels und Gasthäusern aufzulegen, zum 1. April zu erweitern. Bisher war es möglich. Tischtücher noch zu benutzen, wenn die Tische : keine gehobelte Platte haben, .sondern mit irgendeinem Bezug , versehen waren. Jetzt soll ein allgemeines Verbot bevorstehen, , das auch das letzte Tischtuch .vom Gafthaustisch verbannt. s Kompanie — nicht mehr Kompagnie! Gemäß einer ! jüngst ergangenen Verfügung hat im handschriftlichen Verkehr der militärischen Dienststellen da<- „g" aus dem Worte Kom pagnie in Wegfall zu kommen. Da es sich hierbei um eine durchaus angebrachte Verdeutschung dieses Wortes handelt, ein- , pfiehlt cs sich, von der neuen Schreibweise auch in dec Allge meinheit Gebrauch zu machen. § sf Ebersdorf. Bei der Sparkasse zu Ebersdorf wnrdew im Monat Februar 1918 278 Einzahlungen im Betrag von 52630 M. 87 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 54 Rückzahlungen im Betrag von 13 601 M. 56 Pf. Neuausgefectigt wurden im vorgenannten Monat 35 Eimagebücher. 7' Konten sind er- . loschen. Der Gesamtumsatz betrug 68130 M. 78 Pf Bei der Glrokasse zu Ebersdorf sind im Monat Fe.bruar erfolgt: 27 Zuweisungen von auswärts im Betrag von M. 87 245.58 51 Uebe,Weisungen nach „ ,, „ „ „ 40014.50 8 Ueberschreibungen am Orte » ' » „ » 3 437.96 f" Niederwiesa. Da» Theater der Feldgrauen au» Dres den gibt Miltwoch, den 20. März, hier im Gasthof zum Lamm ein einmaliges Gastspiel und wird das hübsche überall mit gro ßem Betsall aufgenommene heitere Voiksstttck mit Gesang „Im Krug zum grünen Kranze" zur Aussi hrung bringen. Näheres wird noch durch Anzeige in der nächsten Sonntagnummer de« Frankenberger Tageblattes bekannt gegeben. — Dresden. Das Kgl. Sachs. Mil. Verordnungsblatt meldet aus Stuttgart; Mißbrauch eines Dienstsiegels. Dem Kriegs- Ministerium wurde ein bei einem Altertumshändler in Lille gefun denes und mit der Unterschrift „31. (K. W.) Res.-Jnf.-Rgt. 2. Batl." » und Wülttembergischen Wappen versehenes Dienstsiegel über- , sandt. Dieser Truppenoerband hat nie bestanden. Das Siegel ,st daher gefälscht. Alle etwa mit diesem Siegelabdruck ver sehenen SchriNstücke und Urkunden werden für nicht-g erklärt. - — Chemnitz. Anläßlich der Fertigstellung und Ueberaabe der 4000. Lokomotive an die Generaldirektion der sächsischen Staatssisenbahnen fand am Sonnabend in der Sächsischen Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann eine Feier statt, der u. a. beiwohnten: Staatsminister Dr. Beck, Finanzminister, v. Seyhewitz, Geh. Regierunasrat Morgenstern, kommandierender > General v. Schweinitz, Präsident Dr. Ulbricht, sowie die Spitzen der königlichen, städtischen und Militärbehörden. Nachdem Ober- - bürgermeister Dr. Hübschmann im Sitzungssaale der Gesellschaft die Auszeichnung von 38 Arbeitern vorgenommen hatte, begrüßte der Vorsitzende des Aufjichtsrates der Sächsischen Maschinenfabrik D:. Russell die Erschienenen. Hieraus hielt Kommerzienrat Dr. h. c. Krüger einen Vortrag über die Entwicklungsgeschichte des Lokvmotiobaues in der Sächsischen Maschinenfabrik. Sodann beglückwünschte Staatsminister von Seydewitz das Unternehmen zu der bedeutenden Leistung, die größte Schnellzugslokomotioe Europas geschaffen zu haben, und gab im Anschluß daran eine Anzahl Auszeichnungen bekannt. Weitere Glückwünsche über brachten im,Namen der Stadt Chemnitz Oberbürgermeister Dr. Hübschmann und sür den Chemnitzer Beurksoerband deutscher Bezirksindustrieller Fabrikbesitzer Oskar Philipp. Hieraus übergab Kommerzienrat Dr. Krüger die Lokomotive, die im Namen der . Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen von deren Präsidenten Dr.-Jng. Ulbricht übernommen wurde. — An König Friedrich August wurde dann ein Begrüßungstelegramm gesandt, auf welches folgendes Antworttelegramm des Königs einging: An die Herren Dr. Russell und Kommerzienrat Dr. Krüger. Herzlichen Dank für die Mitteilung von der Uebergave der 4000. Lokomoiioe an die Generaldirektion der sächsischen Staats eisenbahnen. Ich nehme freudigen AnteAan dieser hervorragenden Leistung unserer sächsischen Industrie Und wünsche der Sächsischen Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann aufrichtig weitere ebenso glänzende Ersvlge. ' Friedrich August. — Bischofswerda. König Friedrich August wird nächste Woche eine Reise durch die Oberlausitz unternehmen und die Stadt Bischofswerda Freitag, den 15. März, besuchen, wo er die Armaturenfabrik von Buschbeck und Hebenstreit, die Glas fabrik von Eibenstein Volksschule, Volksküche und Seminar be sichtigen wird. ' Der Bürgermeister von Köpenick s. Der Bürgermeister von Köpenick Dr. Langerhan» ist gestorben. Er hat eine etwas tragi-komische Berühmtheit dadurch erlangt, daß er seinerzeit von dem sogenannten „Hauptmann von Köpenick" sestgenommen und am der Wache festgehalten wurde, während dies« einen tiefen Griff in die Kasse machte. ' ' nichts mehr zu bemetken. Wenn wir >vom Gastspiel des Dresdner Theaters in Feldgrau und von der Peirenz-Opet ab sehen, so bleibt von den übrigen Gastspielen der neueren'Zeit nicht viel übrig, wa^ Anspruch auf Kunst hat. Bedauerlich ist die Richtung, welche das unter dem Namen „ttammer- spiele, gehende Unternehmen des Dresdner Schauspielers Oswald Wolf genommen hat. Dies Unternehmen, das einst so .Gutes verhieß, hat sich nach und nach völlig aus den Geschäftsstandpunkt gestellt. Von höherer > Kunst kann keine Rede mehr sein. Als Stück wird irgendein Schmarren ge bracht, der literarisch ohne jede Bedeutung ist und in der hier gebotenen Aufmachung auch keinen Mantel bekommt, der die Hohl- und Halbheiten des Machwerkes etwas verdeckt. Bilder aus der Hüten alten Zeit sind «s, welche die Namen Moritz Richter, Direktor Sattler u. a. in uns aufleben lassen, Na men, üb'r die manch großstädtischer Schauspieler lächelte, an deren Klang er aber, wenn «r deren Bahnen fotzen will, bei weitem nicht heranrelcht. Wenn solch Wander theater wie die genannten kamen, dann brachten sie einen Fundus mit, der einige Möbelwagen umfaßte und mit dessen Hilf« sie zu jedem Stück die kunstgerechte entsprechende Bühnen ausstattung schufen. So bot die Direktion Sattler bei ihrem letzten Hiersein vor mm , bald vier Jahren eine Reihe von Aufführungen, die stilgerecht waren und an die man gern noch zurückdenkt. Heute kommen die Herren aus der Groß stadt, die fo freundlich sind, die. Provinz zu beehren, mit dem letzten Zug vor der Aufführung an, nur ein Päckchen mit der unumgänglich nötigen Garderobe in der Hand; auf die Bühne steift man einige Tische und Stühle aus der Gaststube, einig« ost schief liegende Decken sollen „bessere" Möbel vortäuschen und das Spiel der Herrschaften, die manchmal gar noch einen „Schwimmverein" darftellen und den „Kasten geist" zwingen, so deutlich zu werden, daß er in den Kreis seine» Wirkens auch den Zuschauerraum mit einbezieht, be ginnt. Der Mangel jeder kunstmäßigen Bühnenherrichtung ließ schon das kürzlich hier gebotene Fuldasche Lustspiel „Die verlorene Tochter" nur! zu halber Wirkung kommen. Aber das war wenigstens noch ein Stück, das sich sehen ließ. Wenn wir jetzt nach langem Geduldüben ernstliche Verwahrupg cin- legen gegen dieses kunstlose, geschäftsmäßige Äbgrasen der Provinz, so gibt hierzu die Veranlassung die Aufführung des sogenannten Schauspiels „Im Bahnwärterhaus", die am Sonntag im Schützenhaus viele Besucher für ver hältnismäßig teures Geld über, sich ergehen lassem mußten. Das Theater soll eine Erziehüngsstätte sein, aber kein An reiz zur Unmoral, kein Platz für die Weckung niedriger Jn-^ stinkte bei halbwüchsigen Burschen. Wir sind gewiß nicht prüde und stehen mit beiden Füßen auf dem Standpunkt, daß in der Kunst dem Reinen alles rein.ist. Aber es muß eben Kunst sein. Das „Bahnwärterhaus" ist eine Mache, die geeignet ist, Abscheu vor dem Theater einzuflöhen, un erfahrene junge Menschen aber auf gefährliche Bahnen zu lenken. Im Theaterlsben unserer Stadt muß Wandel ge schaffen werden; eine derartige kunstlose, zum Unfug . ge- wordene Ausbeutung ist nicht länger angängig. Die visl- geschmähte Zensur ist hier unbedingt nötig und auch die Frage,nach dem Kunstinteresse. Es waren gute schauspielerische Kräfte, die sich am »Sonntag mit dem „Dahmvärterhaus" in kunstlosem Rahmen abmühten. Daß ihr« Namen anders lau teten, als der Zettel sie angab, ist man Lei den „Kammer spielen" gewöhnt, sollt« aber bei geordneten Verhältnissen keine Regel sein. Herr Direktor Wqlf wird der Kunst mehr Tribut bringen müssen, wenn er fürderhin Frankenberg in seinen Wirkungskreis ziehen will. fg Ein Vaterländischer Abend, veranstaltet von den beiden Körperschaften „Kaufmännischer'Verein" und „Gewerüeverein, ist für Donnerstag, den 21. März, in Vorbereitung. Es wird derselbe im „Schützenbaus"-Saal staltfinden und dabei ein Licht-.. bilder-Vortrag „Als Frau durch Deutsch-Ostafrika" von Fräulein Erika Petelkirsten gehalten werden; einige musikalische Sätze werden den Vortrag umrahmen. Zu diesem Vaterländischen Abend werden 300 numerierte Sitzplätze szu 50 Pfg.) ""Vorbe halten, im übrigen aber wird der Besuch jedermann ohne Ein trittsgeld freigestellt. Das Nähere wird später bekannt gegeben. Es sei schon heute auf diesen voraussichtlich recht unterhaltenden und belehrenden Abend aufmerksam gemacht. Die Abgabe der Karten erfolgt von nächstem Montag mittag an. fs Konfirmandenkleidung betr. Wir möchten einem Wunsche des Landeskonsistoriums, sowie des stelloertr. General kommandos 12 entsprechend, an dieser Stelle nochmals darauf Hinweisen, daß die Wünsche in Bezug auf neue Kleidung der Konfirmanden möglichst zurückgestellt und der frühere Aufwand auch dort, wo die Möglichkeit zu Neuanschaffungen gegeben ist, unterlassen werde. Die vorhandene Kleidung muß die rechte sein,> ja selbst die sür den künsi'gen Beruf brauchbare. DieKon- firmation hat mit Kleiderfragen sicher nichts zu. tun. Daß das Herz der Jugend die rechte Stellung zum Heile in Jesu Christo habe, sei ganz unsere Sorge. Di« Stare sind vor einigen Tagen eingetroffen und haben die von ders Menschen ihnen freundlich zur Verfügung gestellten Wohmniaen bezogen, nachdem sie nach kurzem interessan ten Gefecht die -Sperlinge vertrieben hatten. Das Herz geht einem auf, wenn man am schönen Vorfrüblingstag dem munteren Pfeifen und Zwitschern der gefiederten Freunde lauschen kann.
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