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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 27.02.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191802274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180227
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180227
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-02
- Tag 1918-02-27
-
Monat
1918-02
-
Jahr
1918
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ein Waldlager. Ein französischer Flieger hatte ihm vor zwei Stunden einen Erich herabgesandt, aber es war ein Blind gänger, der sich — ein kundiger Soldat maß es uns vor — 1,70 Meter tief in die Erde des Straßengrabens eingebohrt hatte. Man würde ihn ausgraben, meinte gleichmürig der Posten. Dann gings in anbrechcnder Dämmerung in die Quartiere. Uer Milkneg Deutscher Abendberichl , wtb Berlin, 25. Febr. abends. (Amtlich.) Stadt und Festung Reval wurde heute 1v Uhr 30 Min. varmittags nach Kampf besetzt. Plecken (Pakon) südlich vow Peipus-See ist in unserer Hand. Tagerbertcht de« Admiralstab«« wtb (Amtlich ) Bertin, 25. 2. Im Sperrgebiet um Eng land wurden von unseren U-Booten fünf Dampfer und zwei Fischerfabrzeuge versenkt. Zwei Dampier wurden au» Geleit- Zügen herausaeschyffen. Die Fischersahrzeuge -waren der eng lische Eealerfischer „Holler" uiid der französische Segle: sischer „Marconm". Der Chef des Admiralstabes der Marine. Orstrrreichlsch-ungarischer Tagesbericht wtb Wien, 25. Febr.. Amtlich wird gemeldet: An der Piave war die Artillerietätigkeit lebhaft. Bei der Heeresgruppe Linsingen haben deutsche Vor trupps in Shitomir die Verbindung mit den ukrainischen Truppen ausgenommen. Westen w Ueber den Vorstob der Franzosen am 23. Februar wird noch gemeldet: Am 23. Februar feuerte der Franzose im Sundgau von 10 Uhr 30 Mm. vormittags ab aus 52 Batterien von Kalibern bis zu 28 Zentimeter und aus schweren Mmen- wcrfern an 30000 Auilleriegeschosse und 450 schwere Flügel- minen gegen unsere vordersten Linien, da» Battertegelände und die Straße im Abschnitt Nicder-Ajpach, Erdrücke und Rieder- Burnhaupt. Vorn 1 Uhr mittags blies er aus dem Kreuzwald gegen Nieder-Aspach Gas ab, das über Norden nach Nordwejten drehte und in das Thannertal zog. Auch mit Granaten suchte er den Abschnitt zu vergasen. Nach stebenstündigein Feuer stürmten drei völlig ausgeruhte- durch Wochen hinter der Front geschulte Bataillone heran. Streckenweise brach der Sturm schon in un serem Feuer nieder. Bei Erdrücke wurde er im Kampfe Mann gegen Mann erstickt. In Nieder-Aipach drang der Feind ein. Die Besatzung war an Zahl unterlegen, geschwächt, erschüttert, betäubt von zahllosen Detonationen, aber sie zögerten keine Se kunde, sie warteten leine Reserven, keine Hilse ab. Sie griffen den Feind an und warfen ihn hinaus. Fast die ganze vordere Linie ist in unsere Hand. Infanterie und Artillerie Haden sich glänzend geschlagen. Der Feind hat in ihrem Fetter schwer bluten müssen. Gefangene wissen davon zu erzählen. Amerikanische Kriegserklärung an die Türkei und Bulgarien? we Bafel, 25. 2. Die „Basler Nachrichten" meloen: Wie der „Matin" aus New Porl meldet, wird Präsident Wilson an die Türkei und Bulgarien den Krieg erklären, sobald sich die Nachricht bestätigt, daß sich tüikischesund bulgarische Truppen an der Westsrom befinden. Caillaur vergiftet? wi Genf. 25. 2. „L'Oeuore" meldet: Caillaur ist unter Vergistungserscheinungen schwer erkrankt. Der Verteidiger ver langt eine chemische Analyse der Speisen. Osten o Vorgeschobene Kraftfahrer erreichten am 22. 2. mittags nach Gewaltmärschen Walk. In der Stadt hatten sich viele Hundeite russischer Soldaten versammelt, welche die Strapazen des Rückzuges nicht mehr tragen wollten und gleichgültig die Deutschen erwarteten. 200 Mann, die sich am Bahnhof mit Plündern der ungeheuren Vorräte beschäftigten, wurden durch eine Attacke unserer Husaren zersprengt. V,iele Kriegsgefangene wurden gemacht. 500 Oesterrercher und 100 Deutsche wurden befreit und schort zum Sicherheitsdienst gegen die zahlreichen versteckten Roten Gardisten verwandt. Die Einwohner kamen voller Dank für die Erlösung aus schwerster Not mit Tränen in den Augen den Deutschen entgegen. Die Bolschewisten haben auch aus Wall mehrere Hundert deutsche und lettische Einwoh ner wegge,chleppt. Von den aus Wolmar Deponierten wur den 20 rm Walde losgelasien und dann wie Hasen nieder- geschossen. Zwei Letten, darunter ein Pfarrer, die sich totgestellt hatten, entkamen. Der tägliche Anblick von Elend und sinnloser Zerstörung treibt die deutschen Truppen, die schwersten Strapazen mißachtend, zu größter Eile. Ruhetage gibt es nicht. Marschleistungen von 50 bis 80 Kilo meter trotz verschneiter Straßen bei 15 Grad Kälte sind an der Tagesordnung. Die Role /.arde hat einen systematischen Ban- denknog zum neuen Schrecken der Bewohner angeordnet. Ueber- fälle mit Untaten und bestialischen Roheiten nehmen zu. Jede Stadt, jedes Dorf und jedes Gehöft fleht die Deutschen um Hilse an. Es ist unmöglich, allen gleichzeitig zu Helsen. Das Land hat so schwer gelitien, daß erst lange Zeit geordneter Ver waltung normale Verhältnisse wieder Herstellen kann, um die durch die Bohchewikl verursachten Wunden zu heilen. Der Vor marsch der Deutschen geht tm Eiltempo unter schwierigsten Ver hältnissen rastlos weiter. Russische Osfiziere berichten, die Re gierung wolle das neue Friedensscheinangebot benutzen, um den Deuischenvormursch zu verzögern und die Bildung der Roten Garde zu ermöglichen. An Stelle Krylenlos sei Monez Bru- jewicz Generalissimus und Diktator geworden, der den Krieg bi» aus» Aeußerste proklamiert habe. Abreiseerlaudnis für die ZarenfamM«? or Basel, 25. 2. Die „Ball. Nachr." berichten aus Peters burg: Der EMtlvausschuß belchlvß, der Abreise der Zarensamilie in» Ausland nichts in den Weg zu legen. Dor Kamps zwischen bolschewistischen und rumänischen Truppen or Basel, 25. 2. Der Kamps zwischen bolschewistischen und rumänischen Truppen in Bessarabien dauert fort. Lr nimmt den Charakter eines Guerillalrieges an. Besonders heftig sind die Kämpfe im Norden Bessarabiens. Wahrend der letzten Kämpfe in Kischinew brach an mehreren Stellen Feuer aus, wodurch großer Schaden angerichtet wurde. Die Rumänen schleppen systematisch alle Vorräte aus Beßaradien nach der Moldau sort, weil sie im Falle des Avgeschnlltenjeins Nahrung»- mittelinangel befürchten. Die beßarabische Regierung ist zur vollständigen Bedeutungslosigkeit herabgesunken. Eie steht den streitenden Parteien ganz machtlos gegenüber. Eine Organisation zur Wiederherstellung der russischen Monarchie or Genf, 26. 2. Der Direktor des „schweizer Ukrainischen Büros", bet ans Kiew nach der Schweiz zurückgekehrt ist, meldet, daß in London und Paris eine aur früheren russischen Diplo maten und Milstärattachecs bestehende Orgamjaiion planmäßig aus die Wiederherstellung der russischen Monarchie hinarbeitet. Die beiden Gruppen werden von einer großen englischen Muni- tionesabrik und einer französischen großen Bank reichlich unter- Kroude in Finnland of Kopenhagen, 24. 2. „Politiken" melde» aus Wasa: Allgemeine und aufrichtige Freude rufen hier di« Bericht« über den tatkräftigen Vormarsch der Deutschen gegen Reval und Pe ME pymueve Kacmcvle» - Zwei neue Ritter des Ordens „Pour le merkte" pd Der Orden „Pour le merite" wurde neuerdings dem Oberleutnant Loerzer und dem Leutnant Markmann ver liehen. Oberleutnant Loerzer, Führer einer Jagdstaffel, hat am 19. Januar 1918 seinen 20. Lufisieg erfochten. Leutnant Markmann, ein besonders tapferer und bewährter Sturmiruppführer, hat, von schwerer Verwundung kaum wieder hergestellt, im Dezember und Januar acht schwierige und erfolg reiche Sturmtrupp-Unternehmungen gegen stark ausgebaute und hartnäckig verteidigte Gräben ausgesuhrt. tersburg hervor, besten glückliche Durchführung für den Kamps Finnlands von unberechenbarer Bedeutung ist. of Konstantinopel, 26 2. Das Kriegspressequartier teilt mit: Im Laufe de» 24. Februar wurde auch Trapezunt vom Drucke der Räuberbanden befreit. Unsere zum Schutze ausge- sarrdten Truppen marschieren in Kolonnen durch die Stadt und verfolgen die nach Osten flüchtenden Banden. Unsere Truppen dringen auch in die Stadt Mamahutum ein, deren größter Teil von den Banden eingeäschert ist. Die fick in der Richtung auf Erzerum zurückziehenden Banden mordeten und verbrannten Dörfer und töteten gegen 300 Muselmanen. ou Berlin, 25. 2. Bon ukrainischer Seite wird gemeldet, daß der von Terror und Vernichtungswahnsinn begleitete Zug der echt russischen bolschewistischen Laufen längs der Eisenbahn linien in der Ukraine die gute Folge hat, daß sogar die mehr föderativ und rnffophil gesinnten Ukrainer sich überzeugt haben, daß mit den, Rusfentum ein für allemal abgebrochen werden muß, und daß unser ukrainischer Entwicklungsgang nur nach dem europäischen Westen gerichtet sein kann- Friedensverhandlung mit Rumänien fr Ans Wen wird gemeldet: Die Friedensverhandlungen mit Rumänien wurden auf ausdrücklichen Wunsch der rumänischen Regierung eröffnet. Diefer Wunsch ist anläßlich der Waffenstillstandsverhand lungen zwischen Generalfeldmarschall von Mackensen und General Averescu und auch auf anderem Wege zur Kenntnis der Mittelmächte gelangt. Wie das „Neue Wiener Tageblatt" erfährt, hatte General Aoerescu in Bukarest eingehende Ver handlungen mit Mackensen, doch scheint er den ihm gemachten Eröffnungen nicht sehr zugänglich zu sein. Es ist daher nicht ausgeschlossen, daß mit dem Ministerium Averescu keine Einigung zu erzielen sein wird, weil sich dieses vielleicht in Jassy zu stark gebunden hat. Das Endergebnis dürste jedoch dadurch nicht beeinflußt werden. Rumänien ist daraus angewiesen, durch eine Verständi gung zum Frieden zu gelangen. Jedenfalls werden sich die Mittelmächte a.uf lange Verhandlungen nicht einlasfen. Peter Carp fordert de« König von Rumänien zum Thronoerzicht auf fr Herr Lupu Kostaki, der Verweser des rumänischen Innen ministeriums, hat im Namen des früheren Ministerpräsidenten Peter Carp der rumänischen Delegation, die von- der Jassyer Regierung zwecks Verlängerung des Waffenstillstandes mit dem Vierbunde nach Bukarest entsandt wurde, folgende Erklärung überreicht: „Herr Peter Carp bittet Sie, Sr. Maj. dem Könige von Rumänien gehorsamst unterbreiten zu wollen, daß seiner Meinung nach, selbst wenn der König den Frieden mit den Mittelmächten unterzeichnen würde, sein weiteres Verbleiben auf beni rumänischen Throne eine Reihe von Erschütterungen Hervorrufen würde, die die Dynastie unmöglich machen und die Heilung der durch eine fatale und sahche Politik verur- sachlen Wunden bedeutend erschweren würde." sr Budapest, 26. 2. Aus den Kreisen der Regierung ver sautet über die ungarischen Bedingungen anläßlich der mit Rumänien einzuleitenden Friedensverhandlungen, daß das Haupt verlangen Ungarns die Schaffung eines solchen natürlichen Schutzes der Grenzen gegen Rumänien fei, durch den unmöglich gemacht wird, daß ein heuchlerischer meuchlings lauernder Nach bar von heute zu morgen wieder die Grenzen durchbrechen kann. Ungarn beabsichtigt keine Annexionen, aber an dieser strategischen Grenzbelichtigung muß sestgehalten werden, um Ungarn gegen neue Raubllberfälle zu sichern. Ilm WMÄ Iwa Mettiwa Frankenberg» dem 2S. Februar 1918. Aufstellung einer Lustschiffer-Ersatzavletlung. Am 1. März wirb in Dresden eine Luitschifier-Erjayabteilung unter der Bezeichnung Königl. Sächs. Lustschiffer-Emtzabteilung Nr. 6 aufgestellt. -f" Das Kaiserpanorama führt in dieser Woche nach der Bischofsstadt Trier an der Mosel und bietet auch damit wieder eine recht sehenswerte Reihe interessanter Stadt- und Landschasts- b lder. s Sächsisches Magervieh nach Den norddeutschen Marschen zum Zwecke drr Hebung der Schlachtyualität. Vom sächsischen Viehhandeisverband werden Vorarbeiten zu einer Maßnahme getroffen, um besseres Schlachtvieh zu erzielen und auf den Marti zu bringen. Es sollen bei den sächsischen Landwirten Ankäufe von Magermeh vorgenommen werden, das nach den holitemischen, mecklenburgischen und oldenburgischen Maischen geschickt und alff den dort vorhandenen jogenanmen Festwerden während der Sommermonate gemästet werden soll. Holstein und Oldenburg bieten hierzu reichlich Gelegenheit, denn m den dortigen Marschen können die Feltweiden nicht vollständig aus- genüßt weiden, da nicht genügend Vieh vorhanden ist. Das ächsische Vieh kann ohne Schwierigkeiten mehrere Monate dort untergebracht werden. Der Werdegang in den holsteinischen und oldenburgischen Marschen wird sich auf die Zeit von Ende Avril bis Oktober, je nach der Witterung und dein Stande der Weiden, erstrecken. Nachdem es dori bis zu einem gewißen Stande fettgemacht ist, kommt es zur Schlachiung nach Sachsen zurück. Man hofft mit der Einrichtung dieses norddeutschen Weideganges bedeutende Gewichtsverbesserungen und eine He bung der Qualität zu erzielen. Es sollen jetzt zunächst 5000 Stück Mageroieh in Sachsen zu diesem Zwecke angelaust und verschick! werden. Die Landwirte erhalten die Tiere — die nicht unter 5 Zentner wiegen dürfen — zum Höchstpreis der Klaffe s bezahl!. Außerdem können aber die Viehhalter auch selbst und süc eigene Rechnung Vieh mit nach Holstein, Olden burg und Mecklenburg auf die Weide schicken, z. B. Jung- und Zuchtvieh. Die Frachtkosten und dergleichen werden sich aus eiwa 45 Mark stellen. Das Weidegeld beträgt bei Tieren bis zum Alter von einem Jahre 80 Mark, bis zu 2 Jahren 100 Mark. Die ersten Transporte sollen im April und Mai nach den nord deutschen Marschen abgehen. s" Di« Verlustliste Nr. 489 nennt au« hiesiger Gegend: (Krüner, Arthur, 26.11., Euba, dish. vermißt, in Gefangenschaft. Schurig, Edwin, Utffz., 22. 9., Oberlichtenau, bish. vermißt, in Gefangenschaft. f Stecher, Heinrich, 8.4., Dittersbach, 8. 1. 18 ins. Krankheit in einem Feldlazarett gestorben. f Blankemeyer, Bernhard, 18.11., Frankenberg, ins. Krankh. gest. Böttger, Mar, 19. 3., Auerswalde, bisher vermiß!, bei einer I anderen Truppe 8. 5. 15. Oehme, Rich. Gesr., 13.9., Frankenberg, bish. verm., i. Gefuscht, f — Dresden. Seit Sonntag, den 17. d M., abends, ist ein > 20jähriges Mädchen aus Niedergorbitz bei Dresden unttr Um ständen verschwunden, die auf gewaltsame Entiührung schließen lassen. Die Vermißte war am Sonntag mittag zum Besuche ihres Bruders nach Riesa gefahren und hat abends mit dem Zuge 1039 ab Riesa nach Dresden zurückfahren wollen, ist auch zu genannter Zeit vom Bruder nach dem Bahnhof gebracht worden. Seit dieser Zeit fehlt jede Spur von ihr. Es wird , vermutet, daß entweder während der Fahrt oder nach ihrer An- j kunft in Dresden sich ihr «in Unbekannter zugesellt bat, der sie durch Verlockungen und Versprechungen getäuscht und entweder ein Verbrechen begangen hat oder sie noch verborgen hält. Selbstmord erscheint ausgeschloffen. Die Angehörigen haben eine Belohnung von 100 M. zugrsicheit, deren Verteilung Vor behalten bleibt, sall» mehrere Personen Anspruch daraus naben. — Dresden. Der seit 1909 bestehende Landesverein der Hilssweichenwärter und Hilssbahnsteigschaffner der Kgl. Sachs, wtaatseisenbahn hielt ain 24. Februar in Dresden eine außer- ordentliche Hauptversammlung ab. Als wichtigsterTagesordnungs- punkt wurde der von der Mehrzahl der Ortsgruppen eingrbrachte Antrag aus Auslösung des Vereins und Anschluß an den neuen Lisenbahneroerband verhandelt. Allseitig tam der Gedanke zum Ausdruck, daß es eine unbedingte Notwendigkeit ist, sich zu einem großen Verbände zusammenzuschließen. Einstimmig wudre be schlossen, den Verein ab 1. März d. I. auszulosen. Den Orts gruppen, die sich bisher dem süchsiischeit Eifenbahnervrrband noch nicht angeschloffen haben, wurde der Anschluß dringend empfohlen. — Leipzig. Frau Margarethe verw. Waldbauer-Berger hat dem OrtSvereuie v-imaidank syx dte Gladl Leipzig den Betrag von 20000 Mark zu Zwecke» der Wohlsahcttyüc sorge geschenkt. - Chemnitz. Der Stadtcat beschlug, b>S zum Eintritt normaler Berhätlnlsj- die Berechnung der Fachten auf der Sttaßenbahn nach Zonen auszuheben und den PrelS für Fahrscheine ml» Umsttigeberechti- gung aus 20 Pfennig zu erhöhen, Fahrscheine zu 1b Pfennig nur für di« Benutzung einer Linie geuen zu taffen. Ärdrlterwochenkarien mit Umsleigebecechiigung werden in Zukunit mit 1.6(1 Mart berechnet, da dte Karten zu 120 Mar: nur jur die Benutzung einer Lucke wütligkeit haben. Zeitkarten zur Benutzung einer Linie tollen nach wir vor 10.20 Mark, durch die ll-nsteigederechttgunp erhöht sich der Preis auf 13.40 Mark. Schülerkarten erfuhren ebenMs eine Erhöhung. Ferner wird die Umstetgeberechtlgung süc Mtlninpersonen c.usgeyoben und eine grö ßere Anzahl Haltestellen eingezogen. — Chemnitz. Am Sonnabend traf in einem Salonwagen der türkischen Effenbahnoerwaltung Exzellenz Ismail Halit Pascha, der Generulmlenoant der osmanischen Regierung, in Begleitung mehrerer Osfiziere in Chemnitz em, um der Säch sischen Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann Atrien- gesellschast, ber der zur Zeit größere Austräge aus Lieserung von Lokomotiven und Lerulmajchmen sür die türkische Regierung in der Aussührung begriffen sind, einen Besuch abzustatten. Erzellenz Hakst Pascha vesichtigte einen großen Teil der Werk stätten der Sächsischen Maschinensabrik und bekundete lebhastes Interesse sür die Einrichtungen und mannigfachen Fabrikate de» Werles, dessen Vielseittgkeii er wiederholt und mir großer An- erlennung hrrvvrhob. Besondere» Jmereffe fand auch eine im Bau begriffene außergewöhnlich große Schnellzugs-Lokomotive mit der Aabrtt-Nummer 4000, die Anfang Marz d. I. der Ge neraldirektton der sächsischen Staatseisenbuhnen übergeben wer den soll. — Chemnitz. In ihrer an der Annaberger Straße gelegenen Wohnung wurde am Freitag vormittag erue au» 5 Köpfen be stehende Familie bewußtlos infolge Gasvergiftung aujgesunben. Ein 10 Jahre alter Knabe war bereit» tor; die vier übrigen Personen konnten durch Anwendung von Sauerstoff tns Leven zurückgerusen werden. — Aue. Em hiesiger Gemüsehändler kaufte von einem an geblichen Feldwebel Schulz des 104. Jns.-Regts. kür 990 Pt. Speck und andere Flerschwaren, die bet dessen Vater in Ober wiesenthal bereit liegen joUien, und bezahlte sie bar gegen Quit tung. Als der Käuier die Waren abholen wollte, mugle er er fahren, daß er von einem Schwindler geplellt worden sei; in Oberwiesenthal kennt man gar leinen Schulz. — Bautzen. Aus dem Bahnhole Weickersdorf wurde ein Lebensmittel,qleichhandler au» Dressen seitgenommen, der eine große Menge Butter aufgelaufi halle; er hatte da» Stück zum Prelle von 4,50 Ml. bei einer Butlersrau m Großdevmtz er worben. — Elsterwerda. Ein trauriger Unglücksfall ereignete sich hier in der Woynuug des zum Heeresdienst eingezogenen Schrift setzers M. Der zurzeit aus Urlaub Weilende war mit dem Reinigen seiner Pistole beschästigl. In dem Augenblick, als ihm seine Tochter um den Hal» fallen wollte, entlud sich die Waffe, und die Kugel drang dem bedauernswerten Kinde m den Kopf, so daß auf der Stelle der Tod etnlrat. ' Amsterdam. Die Niederländisch-Indische Preßagentur meldet aus Balaoia, daß insokge eures heiligen Wolkenbruches und eines gewaltigen Wirbetsturmes halb Balaoia unter Wasser steht. Mehrere Dörfer sind weggejpült worben. Einige Tau sende von Einwohnern sind obdachlos. Heeresbericht vom Dienstag wtb.(Amtlich.) Großes Hauptquartier, 26. Febr. 1918- Oestlicher Krlegsschaupkätz Heeresgruppe Eichhorn: Vier Tage nach Ueberschreiten des Moonsundes haben gestern vormittag die auf Reval angesetzten Truppen — Radfahrer, Kavallerie und Maschinengewehr-Scharfschützen an der Spitze — unter Führung des Generalleutnants Freiherrn von Seckendorf nach Kampf die Festung genommen. In Livland yaben viele Städte bei unserem Einzug ge flaggt. Zahlreiche durch Russen verhaftete Landeseinwohner wurden befreit. Südlich von Pleskau (Pokow) stießen unsere Regimenter aus starken Widerstand. Zm heftigen Kamps« schlugen si« den Feind. Die Stadt wurde genopunen. Heeresgruppe Linsingen: Feindliche Kräfte warfen sich unseren in der Ukraine längs des Pripet vordringcnden Abteilungen bei Kokenko- wilschi entgegen. In schneidigem Angriff wurde der Feind geworfen, Stadt und Bahnhof erstürmt. In wenigen Tagen haben die Truppen der Heeresgruppe Linsingen zu Fuß, mit der Basin und auf Kraftwagen unter großen Anstrengungen und Entbehrungen mehr als 300 km zurückgelegt. Jin Verein mit utrainischen Truppen haben sie große Teile des Landes von plündernden Banden befreit. Die ukrainische Regierung hat in den vom Feind gesäuber ten Gebieten die Ruhe und Ordnung wiederhergestellt. An Gefangenen wurden an der Ostfront neuerdings ein gebracht: 3 Divisionsstäbe, 180 Osfiziere und 3676 Mann. Eefangenenzahl und Beute aus Reval und Pleskau lassen sich noch nicht übersehen. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Die Beute des „Wolf" wtb (Amtlich.) Berlin, 26. 2. S. M. Hilfskreuzer „Wolf" hat in Durchführung der ihm übertragenen Ausgaben min destens 35 feindliche oder für den Feind fahrende Handels schiffe mit einem Gesainttonnengehalt von mindestens 210 000 Br.-Neg.-Tonnen vernichtet oder so schwer beschädigt, daß ihr« Wiederverwendung für längere Zeit ausgeschlossen ist. Es handelt sich vorwiegend um größere, wertvolle englische Dampfer, deren gleichwertige Ersetzung in absehbarer Zeit unmöglich ist. Mehrere dieser Dampfer waren besetzte englisch« Truppentransporter, deren Untergang entsprechende Menschen- verluste zur Folge gehabt haben. Ferner sind durch die Knegsmaßnahmen des Hilfskreuzers der sapanische Linicn- schiffskreuzer „Haruna" von 23 000 Tonnen Wasserverdrän gung und ein englischer oder japanischer Kreuzer, dessen Name nicht festgestellt werden konnte, schwer beschädigt worden. Der Ches des Admiralstab» der Marine. ,
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