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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 03.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191803034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180303
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180303
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-03
- Tag 1918-03-03
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Monat
1918-03
-
Jahr
1918
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<s an; die wallen wir getrost unseren Feinden überlassen; auch nicht auf immei^wirderholt« Lobpreisungen unseres Heeres, das solcher längst überdrüssig ist, wohl aber auf eine kläre, feste Haltung, die unserem Botte den Weg in die Höhe weist. Wie würden unsere Gegner «ine politische und militärische Lage gleich der unsrigen zu nützen wissen! Im Wortkampf und in der Entfaltung propagandisti scher Tätigkeit sind wir ihnen unterlegen geblieben, so sehr jetzt auch bei uns nach dieser Richtung Besserung angestrebt wird. Der Grund hierfür liegt in unserem ganzen Wesen und mit in unserer Sprache, die ja dessen Ausdruck bildet. Treiischk« ?) nennt sie „eine Sprache des Freimuts und der Wahrhaftigkeit". Er sagt von ihr, sie eigne sich nicht, „die eigene Meinung «zu bemänteln oder tückisch unterm Zaum hervorzubeißen". Das entspricht nicht deutschem Wesen, und an ihm wollen wir unbedingt festhalten und urferm Feinden auf dem Gebiet der Verhetzung getrost den Vortritt lassen, zumal wir sie aus allen sonstigen Gebieten weit hinter uns gelassen haben. Um so mehr aber gilt es, zu beachten, was Treiischk« den angezogenen Worten voranstellt: „Gewaltig vermag sie (die deutsche Sprache) zu zürnen... zu den Höhen des Gedankens steigt sie kühn empor." Und gerade hier lassen wir es fehlen. Die lebendige vaterländische Lei denschaft bleibt aus. Nicht um eine Leidenschaft handelt es sich für de Deutschen, die sich in tönenden Worten Luft macht, sondern um «ine solche, die sich verhält wie die Glut zur Flamme, um mit Clausewitz zu sprechen Ihrer aber be dürfen wir, wenn unsere Gedanken und Wort« in die Höhe weisen sollen. Nicht nur der Augenblick erfordert solches, son dern die Zeit überhaupt, je mehr wir dem Frieden entgegea- gehen, um so mehr. Selbst ein günstiger Frieden kann unserem Volke nur dann zum Segen gereichen, es wird nur dann den großen Aufgaben der Zukunft gewachsen sein, wenn ihm der seelische Schwung bewahrt bleibt. v) Luther und die deutsche Nation. l >-i i > , l , . «rstmeicdilcse Am 19. Februar wurde über eine Rede Dr. Seidlers be richtet, in der er im Hinblick auf den deutschen Vormarsch im Osten ausführte: „Die Petersburger Regierung steht mit Oesterreich- Ungarn, wie sie sei Vst erklär«,, nicht mehr iin Kriege . . - Den deutschen Hilserusen aus Estland und Livlafid folgend, hat sich Deutschland entschlossen seine unglücklichen Konnalionalen in jenen Provinzen vor dem sicheren Verderben zu schützen. Wir sind in vollem Einvernehmen mit unseren treuen Bundesgenossen zu dein Schlug gelangt, uns an der militärischen Aktion nicht zu beteiligen." Von einer Notlage der Ukraine wusste Herr Seidler damals nichts zu berichten, er beschränkte sich aus die Feststellung, das Bestreuen der Monarchie gehe dahin, die in der Ukraine be findlichen Kriegsgefangenen möglichst rasch heim zu befördern. Am 24. Februar, nach dem Einlausen der russischen Kapi tulation meldete das K. u. K. österreichisch-ungarische Kriegs- pr«s>«quartier amtlich: .... Nörblich des Pripjet stehen nur deutsche Trup pen, auch beiderseits der Bahn Kowel-Rowno waren zur Stunde des Einsetzens nur deutsche Verbände zur Verfü gung. Das Schwergewicht der Österreichisch-ungarischen Streitkräfte liegt auf dem südlichen Teile der Ostfront. Ein Eingreifen unserer Truppen hängt lediglich von der örtlichen Lag« und der Kräflegruppierung ab. Tags darauf Herr von Seidler im Wiener Parlament unter Anziehung der vorstehenden amtlichen Mitteilung des Kriegspres sequartiers: „Wie ich schon am 19. Februar erklärte, beteiligt sich Oesterreich-Ungarn nicht an der militärischen Aktion, die gegenwärlig von Deutschland gegen Rügland geführt wird. Der Einmarsch österreichisch-ungarischer Truppen in die Ukraine, mit der wir im Einverständnis stehen, erfolgt nicht." üiach der Besetzung von Reval, imchdem in Wien die Beuteziffern der deutschen Heeresleitung zum politischen Kaffec- hausgespräch geworden waren, wird in Wien die dort gar nicht unbekannte betrübte „Lohgerberweis" geblasen. Das amtliche K. u. K. Tel.-Korr.-Büro versucht nun, eine neue Situation zu schaffen und meldete am 28. Februar: daß die utrainische Behörde im ehemaligen Gouverne ment Podolien das dringende Ersuchen an die österreichisch ungarische Monarchie gerichtet hat, ihr bewaffneten Beistand gegen die Bolschewiki-Banden zu leisten, die diese Gegend verheeren. In großer Anzahl ziehen diese starken und gut bewaffneten Räuberbanden durch das erwähnte Gebiet, plün dern die Häuser, schießen die wehrlose Bevölkerung nieder und vernichten durch Brandstiftung die Lebensmittelvorräte, die sie nicht fortschaffen können. Die ukrainischen Behörden sind vorläufig außer Stand, diesem wüsten Treiben ein Ende zu machen, und erwarten die Rettung von einem Einmarsch österreichisch-ungarischer Streitkräfte. Die erbetene Unterstützung wird aus zwei sehr gewich tigen Gründen gewährt werden müssen: erstens um ein Ueber- greifen der zügellosen anarchistischen Bewegung auf Ostgalizien und die Butowina zu verhindern, und zweitens, um die Leb«nsmitt«lvorräte, deren überschüssigen Teil der ukrainische Staat uns überlassen will, vor der Vernichtung durch die bolschewistischen Horden zu retten. Das ukrainische Grenz gebiet, für das der Schutz österreichischungarischer Streitkräfte angeruf«» wird, ist dem Moldauischen Teil des Königreichs Rumänien im Norden und Nordosten unmittelbar benachbart. zzcdMder LaMrg Erst« Kammer wl Dresden, 1. März 1916. Das Haus verabschiedet zunächst ohne Aussprache Kap. 79 des ordentlichen Staatshaushaltsplans Straßen- und Wasserbauverwaltung, worüber Prinz Johann Georg Bericht erstattet. Weiter stehen zur Beratung die Kap. 94 bis 98, Gymnasien, Realgymnasien usw. Oberbürgermeister Rothe (Leipzig) beantragt als Berichterstatter die Annahme der Kapitel nach der Vorlage. Das Aufsichtsrecht der Regierung über die städtischen Schulen werde leider vielfach zu einem Mitregieren. Man sollte den Gemeinden mehr Selbständigkeit lasse». Das Schulgesetz sei verbesserungsbedürftig. Das Diszi plinarverfahren müsse neuzeitlich umgestaltet werden. Graf v. Schönburg (Glauchau): Die Jugend werde leider viel fach mit unrichtiger» Kenntnissen über di« Geschehnisse des Weltkrieges ausgestattet. Superintendent Oberkirchenrat D. Corde» bedauert es als Ausfluß des Partikularismus, daß Lehrerinnen, die in einem anderen Bundesstaat« ihr» Prüfung bestanden, in Sachsen keine Anstellung finden. Kultusminister Dr. Beck : Die sächsische Schuljugend lass« man an 'den großen Ereignissen di«s«s Krieges keineswegs achtlos oorübergehen. Widersprechen müsse er dem Vorwurf des Partikularismus. Es handle sich Kei der Lehrerprüfung uni ein Recht der Gegen seitigkeit bei einigen Bundesstaaten. Er bekenne sich zu dem Grundsätze „Freie Bahn dem Tüchtigen". Er möchte aber davor warnen, daß man auf der Schule die sogenannten Be gabten und die übrigen dann zurücklasse. Man müsse sich davor hüten, durch Befolgung des Schlagwortes „Aufstieg der Begabten" immer nur die jungen begabten Leute in die Gelehrteiiberufe hineinzubringen. Man müsse darauf hinwir ken, daß sämtliche Berufsstände mit begabten Leuten er gänzt würden und nicht nur di« akademischen Berufe. Was sollte aus der Landwirtschaft, der Industrie und dem Hand werk werden, wenn alle begabten Jüngling« ihnen fortgenom men und künstlich in die Gelehrtenberufe hineingezüchtet wür den. Deshalb möchte er auch einest llrbergang aus der Volks schule nicht so haben, daß die Begabten in höhere mit 6 Klassen ausgestatt«t« Unterrichtsanstalten gebracht würden und dort getrennt von den anderen weitergrbildet würden. Die tüchtigen jungen Leute sollten, wie »s in Leipzig versucht werde, in besondere Unter- oder Obertertiaklassen gebracht und von dort den verschiedenen Anstalten zugeteilt werden. Er sei durchaus kein Gegner der Selbstverwaltung der Schul gemeinden. Das Dienststrafrecht für die Lehrer werde dem für die Gemeindebeamten angepaßt werden. Dem Lehrer stande sei für das in diesem Kriege Geleistet« hohe Anerken nung zu zollen. Die Bewährung der Lehrer werde stets ein Ruhmesblatt des Weltkrieges biliwn. Oberbürgermeister Blüher (Dresden) begrüßt die Erklärung des Ministers, daß den großen Städten und Schulgemeinden mehr Selb ständigkeit «inzuräumen sei. Für diejenigen, welche aus der Volksschule auf die Gymnasien und die Universitäten kämen, könnte die Schulzeit auf 12 oder 11 Jahre verkürzt werden. Es wäre zu wünschen, daß auch die Geheimräte die Meinung d«s Kultusministers in dieser Hinsicht befolgen. Wirklicher Geh. Rat Dr. Mehnert dankt dem Minister für sein Ent gegenkommen und seine Anregungen über die Gestaltung des Mädchenfortbildungswesens auf dem Lande. Hierauf werden die Kapitel nach den Anträgen der Deputatton einstimmig ^an genommen. Desgleichen werden ohne Aussprache nach der Vorlage verabschiedet Kap. 93 evangelische Kirchen, Kap. 30 Landtagskosten und Stenographisches Landesamt und Kap. 34, Ordenskanzlei sowie mehrere Kapitel des Rechenschafts berichts, allgemeinen Staatsbedürfnisse betr. Nächste Sitzung Mittwoch, den 6. März. Deutscher Abendbsricht wtb Berlin, 1. Mürz, abends. (Amtlich.) In der Champagne, sowie zwischen Maas und Mosel führten wir kleine Unternehmungen mit Erfolg durch. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Tageebertcht de« Admiralftabes wtb (Amtlich.) Berlin, 1. 3. Neue ll-Bootserfolge auf dem nördlichen Kriegsschauplatz: 2LV00 VrattorecMrtonnen. Die Erfolge wurden hauptsächlich in der irischen See und im Aerinelkanal erzielt. Unter den versenkten Schiffen waren wertvolle Dampfer von 8000 und 4000 Bruttoregistertonnen. Ein tief beladener, 3500 Bruttoregistertonnen großer Dampfer wurde im Aermel- kanal aus einem stark gesicherten großen Geleitzug heraus geschossen. Namentlich festgestellt wurden der englische Motorsegler „Eia Ora", der französische Segler „Kommandant Bara tier", mit Grubenholz von La Rochelle nach Cardiff, endlich die englischen Fischerfahrzeuge „Commanhor Snow Drom", „Irak", „Leonore", Rose Bud", „Jdolio", „Oryr". Der Chef des Admiralstabes der Marine. * >v O Die Unzufriedenheit der englischen Reeder über die Ge waltpolitik des Kabinetts Lloyd George ist sehr groß. In früheren Kriegen waren die Vertreter der Schiffahrt die Hauptträger der britischen Erpansionsbestrebungen, denn fast jede Enveiterung des britischen Weltreiches erhöhte das Ver- kchrsbedürsnis und brachte steigende Einnahmen aus dem in der Schiffahrt und im Schiffsbau angelegten Kapital. Aus diesen Gründen begrüßten anfänglich die britischen Reeder den Eintritt Englands in diesen Krieg als ein Geschäft wie immer, wie Sir Edward Grey sich 1914 ausdrückte. Aber der U-Bootkrieg machte einen Strich durch diese Rechnung. Seit Jahr und Tag müssen die Reeder nicht nur etleben, wie ihre schönsten Schiffe, für welche kein Geld sie ent schädigen kann, versenkt werden, sondern sie müssen sich, sogar für den verbliebenen Teil ihrer Flotte, die Beschlag nahmung und ihre Bevormundung von feiten des Staates gefallen lassen. Von hohen Profiten aus Frachteimiahmen ist daher heute keine Rede mehr. Das Fachblatt „Fair Plan" vom 31. Januar rät den Schiffseignern, ihren Besitz zu verkaufen, weil man mit weiteren Fortschritten, selbst So zialismus, der Verstaatlichung der Schiffahrt rechnen muß. Die Stimmung in diesen einst besonders kriegerisch gesinnten Kreisen ist daher recht kleinlaut. Oesterreichlsch-uns arischer Tages bericht wtb Wien, 1- März. Amtlich wird gemeldet: Westlich der Brenta Melierte «in Vorstoß der Italiener. Von Regierung und Bewohnern immer wieder und in den jüngsten Tagen besonders eindringlich aufgerufen, sind gestern Truppen des Feldmarschalls Boehm-Ermolli zu fried licher Intervention in Podolien eingerückt und haben die Linie Nowosiclica-Chitin- Kameniec Podolski erreicht. Die an den Bahnen und wichtigen Straßen vordringen den Abteilungen haben den Auftrag, in den durchschrittenen Gebieten Ruhe und Ordnung herzustellen und die für die Einfuhr nötigen Handelswege zu sichern. Bisher haben nahezu 10 000 Russen die Waffen gestreckt. Beträchtliche Mengen an Munition, Fuhrwerk und rollendem Westen Die Stellungen der Amerikaner an der Westfront w Der Beryer „Bund" berichtet: An der Westfront sind nunmehr insgesamt fünf amerikanische Korps eingerückt, die über nur zum Teil als selbständige Truppenlürper stehen. Sie stehen gegenwärtig am Rhein-Marne-Kanal und von Pont-ä- Mousson bei Ailly versammelt. Kleine amerikanische Verbände wurden neuerdings unter die französischen Truppen an der Aisne- und Lhampagnefront gemischt. Glien o Die Bewegungen in der Ukraine ergeben jetzt folgendes Bild: Mosyr, wo die ganze russische PrioetrFlottiue erbeutet wurde, liegt ISO Kilometer von der Mündrmg de« Prip-t in den Knjepr, Rjetschitza, das nach Erstüpnung des stark ausge bauten Brückenkopfes rasch bewältigt wurde, am Dnjepr, etwa 80 Kilometer unterhalb der Vereinigung der Großen Beresina mit dem Dnjepr. Don Shitomir au» haben sich unsere Trup- ven auch in südlicher Richtung ausgebreitet, um die wichtigsten Bahnlinien in die Hand zu bekommen. Faftow an der Bahn Kieen -Shmerinka liegt nur noch etwa 60 Kilometer südwestlich von Kiew. / Starokonstantinow, etwa 70 Kilometer von der galizischen Grenze, liegt in Podolien, und zwar zum ersten Male wird hier von Kämpfen polnischer Truppen, die sich in der Hauptsache bei Rogatschew in Weißrußland angesammeli hatten, in diesem Raume berichtet. Die podolischen Großgrundbesitzer sind über wiegend Polen. Die österreichisch-ungarischen Truppen sind nördlich vom Pruth zunächst in Bekarablen eingerückt und werden nach Uebrrfchreitung des Dnjestr ebenfalls auf dem Boden Podo- liens stehen. Nach dem österreichisch-ungarischen Bericht ist nach Besetzung der am Südufer des Dnjestr liegenden Festung Lhotin der Ueber- gang bereits erfolgt und nördlich des Knjepr das gleichfalls be festigte Kamenez-Podolsk, die Hauptstadt Podoliens (40000 Ein wohner) erreicht. Teilweise Räumung des Festungsgeblsts Sweaborgs o Stockholm, 2. 3. Angeblich beginnt die teilweise Räu mung de» Feslilngsgebietes Sweaborg. Die Eisbrecher arbeiten daran, die im Hafen liegenden Fahrzeuge sreizubekommen. Verwirrung in der Leitung der Rote» Garde o Stockholm. 2. 3. Nach einem Telegramm aus Wasa herrscht in der Leitung der Roten Garde in Lelsingfora große Verwirrung. Sie erteilten den bereits für die Front bestimmten Truppen den Befehl, sofort zurüüzukehren. or Berlin, 1. 3. Schweizer Blätter sprechen auf Grund von Meldungen, welche sie erhielten, die Erwartung aus, daß die kainpflose Räumung Petersburgs durch die Bolschewiki er folgen werde. Der Vollzugsausschuß der Sowjets soll nach der »Voss. Ztg." beschlossen haben, über die neuen Friedensverhand lungen in Brest-Lttowsk keine Berichte an die Oeffentlichkeit auszugeben. or Zürich, 2. 3. „Secolo" meldet aus Petersburg: Die militärpftichngen Staatsangehörigen der Entente erhielten den Befehl, Petersburg und Rußland in 8 Tagen zu verlassen. Auch die noch auf russischem Boden sich aufhaltenden technischen und militärischen Beamten der Entente sind angewiesen wurden, Rußland unmittelbar nach Abschluß des Friedens mit den Mittelmächten zu verlassen. or Amsterdam, 1. 3. Nach einein hiesigen Blatt meldet „Times" aus Peking vom 26. Febr.: Hier fand eine Zusammen kunft russischer Vertreter aus Sibirien und der Mandschurei statt, in welcher über die zur Bekämpfung der Bolschewik! im fernen Osten zu ergreifenden Maßregeln verhandelt wurde. Man glaubt, daß der grüßte Teil der Bevölkerung den Bolschewiki durchaus feindlich gesinnt ist. Allgemein wird angenommen, daß Japan im Einvernehmen mit EPna bereit ist, in Oslsibirien zu rnter- venieren, falls Deutschland in Rußland einen vorherrschenden Einfluß erlange und den Alliierten bei ihrem Auftreten im fernen Osten Hindernisse in den Weg legen sollten. Eme Frage, welche sofort gelöst werden muß, ist die Rettung der Muninonsvorräte, welche sich auf eine halbe Million Tonnen belaufen und der in c Wladiwostok befindlichen Brennoorräte. ' or Stockholm, 1.3. Nach einer Meldung der „AgenceHavas" aus Petersburg vom 28. Febr. ist die Lage unverändert. Die Stadt ist ruhig. Die außerordentlichen Maßnahmen gegen den deutschen Einbruch dauern fort. Abieilungen der roten Garde gehen ab, um die Sowjettruppen zu verstärken, besonders in der Richtung auf Pskow. > or Petersbnrg, 1.3. De: englische und französische Bot schafter sind init ihrem Personal aus Petersburg abgereist. Die Verwaltung des Cholmer Gebietes ou Lemberg, 2. 3. Das ukramyche Blatt „Kilo" meldet aus Lholm, dag die Verwaltung des Cholmer Gebietes von deutscher Seite demnächst an die ukrainische Zenttalrada über geben wird. In Lholm wird der von der Zentralrada für die Verwaltung ernannte Kommandant Loshi erwartet. Rumänien macht Schwierigkeiten oru Budapest, 28.Febr. Der Wiener Korrespondent des „Pester Lloyd" meldet, daß aus untecrichteten Kreisen verlautet, Rumänien bereite, trotz der üblen Lage, in der es sich befindet, emer Einigung noch immer erhebliche Schwiengleiien. Die Rumänen legen eine Haltung an den Tag, die in oen Tatsachen gewiß keine Stütze findet. Woraus die Rumänen noch rechnen, wenn sie sich unseren Forderungen entgegenftellen, ist nicht er sichtlich. Ihre an der Front stehende Armee kann es nicht jein, denn deren strategische Lage ist schon jetzi keineswegs beneiden«- j wert, kann sich aber schon in allernächster Zelt zu einer geradezu ( verzweijelten gestalten. Eine munärnche Rettung für Rumänien, sei es aus eigener Kraft, sei es durch Hilfeleistung der Entente, .«st ausgeschlossen. Aber auch darauf kann die rumänische Regie rung nicht rechnen, daß die Mittelmächte, wenn sie die ihr ge botene Gelegenheit, das Land vor einer Katastrophe zu bewahren, zurückweist, sich damit begnügen würden, ihre den Rumänen gegenübe,stehende Front Gewehr bei Fuß abwarten zu lassen, bis man in Jassy bessere Einsicht gewinnt. Es ist daher anzu nehmen, daß die Mittelmächte rn diesem Fall nicht zögern würden, zur Verstärkung des rumänischen Friedenswillens einen ent sprechenden Druck auszuüben. oru Bern, 2.3. Wie die „Voss. Ztg." hört, kann man die Friedensoerhandlungen von Bukarest als gescheitert betrachten. Es scheint, daß die Antwort König Ferdinands auf die Vorschläge des Vierbundes unbefriedigt ausgefallen ist. Ereignisse zur See Absendung eine» amerikanischen Kriegsschiffgsschwader» nach China? s Haag, 2. 3. „Central News" melden aus Neuyork: An gesichts der großen finanziellen und wlrtfchastlichen Interessen, die die Vereinigten Staaten an China Haven, finden zurzeir in der amerikanischen Regierung Besprechungen statt, über die Frage der Entsendung eines großen amerikanischen Kriegsschiffe Geschwaders. - Gesunken s Zürich, 3. 2. Der mit Getreide für die Schweiz aus hoher See schwimmende Dampfer „Eardider" ist gesunken. Ob da» Schiff torpediert wurde, ist noch unbekannt. s Rotterdam, 1.3. „Maasbode" veröffentlicht eine Liste von Schiffen, welche im September torpediert wurden oder auf Minen liefen und deren Namen erst jetzi bekannt werden, im ganzen 4 französische Dampfer von 12058 Bruttoregistenonnen, 12 englische Dampfer von 74452 B.-R.-T, 1 belgischer Dampser von 7017 B.-R.-T., 1 griechischer, 7 Dampfer von 2878 B.-R.-T. und S aineiikanyche Segler von 3890 B.-R.-T. s Amsterdam, 2. 3. Nach dem Bericht des „Mg. Handels blad" ist am Mittwoch früh das Pmuidener Fljcheriahrzeug „Bm. 242 Agream und Johanna" beim Fischen in der Fahr rinne in der Nordsee auf eine Mine geraten und in die 2ust geflogen. Die au» 6 Köpfen bestehende Besatzung ist ertrunken silrme psttmcdr Nacvncm« Ein Attentat anf Lloyd George pr Rotterdam, 2.3. Gegen Lloyd George wurde am 23.2. auf der Straße ein Attentat v-rübt. Die Kugel ging fehl. Lloyd George kam mit dem Schienen davon. Sern an diesem Tuge amtlich verlautbartes Unwohlsein hat nun seine Erklärung. Der Attentäter fall ein irischer Sinnfeiner sein und wurde verhaltet. Rücktritt de? serbischen Kabinetts ps Der „Matin" meldet aus Roin, daß Nachrichtei: aus Korfu vorliegen, nach denen die vereinigte Opposition in dem zusammengetretenen Parlament zu einem icharfen Angriff gegen die Politik de» Ministerium» Pasitsch übergegangen sei. Dl« !
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