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Frankenberger Tageblatt Sonnabend, dm 2. März 1918 MM» Ministerium des Innern 1918. RüWMftMW ms Frsükenherzer vlmlOchmm es Verbot nicht Frankenberg, den 26. Februar 1918. Der Stadtrat. Dsr Zweigverein vom Rote» Kreuz Der Albertzweigverei« Die Ortsrohlensteile. wo Nation >eg, nämlich zu Rede glatt ab. Sie richte sich hauptsächlich an die Neutralen, um deren Sympathie zu erwecken. Nach dem Matin unter ¬ harmlosen Nationen garantiert hatten. Die an. hatte unter diesen Umständen nur einen Ä Deutschland könnte nur dann mit Frankreich verhandeln, wenn es sicherere Garantien biete als eine Rede von der Reichstags- tribüne. i Montag, den 4. März DienStag, de« S „ j Mittwoch, den 8. „ j Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von E. L. R 'ßberg in Frankenberg i. S«. Noter-Kreuz-Dank- und Opfertag 1818 in Frankenberg am Sonnabend, den 2. März. zur Bekanntmachung über die Kartoffelversorgung für den Rest scheide sich die Rede des Kaitzlers von denjenigen der früheren Negierungen. Der Lon werde wohl die Alldeutschen ver stimmen. Der Entente genügten die Worte des Kanzlers nicht. sagen, wie sie cs getan hat: Ich habe gesündigt. Das hat sie durch den MuiH des früheren Reichskanzlers gesagt. Das Nächste, was sie zu tun hat, ist, das; sie sagt: Da ich gesündigt habe, so ersehe ich den Schaden. Ich gebe zurück, was ich mir nie hätte nehmen sollen und gebe es natürlich bedingungs los zurück. Mancherlei Bedingungen hat Hertling im Auge, wenn er sagt, das; Belgien nicht länger ein Aufmarschgebiet feindlicher Machenschaften sein dürfe. Wir wissen, was Hert ling eigentlich im Sinne hat, Hertling denkt daran, dem schwächeren Nachbar wirtschaftliche Fesseln anzulegen oder sich etwas von seinem Gebiet anzueigncn, nm seine Grenze zu »er starken. im städtischen Gaswerk Nachm. V-2 bis V-6 Uhr Menschen erwartet! Es ist kein Zweifel, dast die Leipziger Messe heute, volkstümlicher ist denn je; im übrigen dürften die meisten Besucher wohl durch die herrschende Nachfrage nach Ware an diesen höchst wichtigen Mittelpunkt des Angebots geführt werden. Unter den Besuchern befinden sich auch diesmal zahl reiche Vertreter des verbündeten und neutralen Auslandes. Von unseren Verbündeten sendet dicsnial Bulgarien eine besonders stattliche Zahl von Vertretern, eine erfreuliche Folge der Werbearbeit des Mestamts in diesem aufstrebenden Lande und der kürzlich vom Direktor des Mestamts dorthin unternom menen Vortragsreise. Die neutralen Besucher werden von Leipzig die günstigsten Eindrücke mit nach Hause nehmen. Dafür, das; an der Messe neben dem Geschäft das leib liche und geistige Wohl der Besucher zu seinem Rechte kommt, ist diesmal in erhöhtem Maste gesorgt worden. Selbst das berühmte Leipziger Gewandhaus-Orchester hat sich in den Dienst der Messe gestellt und veranstaltet für die Messe- Besucher ein Sonder-Konzert. Und schliestlich trägt die äußere Lage Deutschlands nicht zum wenigsten dazu bei, den Erfolg einer Veranstaltung zu sichern, die für unsere wirtschaftliche Zukunft von der allergröstten-Wichtigkeit ist. Nur gelber Kohlengrundkarte ist zur Abstempelung und Bezahlung im Rathaus, Zimmer Nr. 4, vormittag 8 vis 1 Uhr vorzulegen. Frankenberg, den 1. März 1918. Belgiens gegen französische Interessen an Elsast-Lothringen aus. Durch die ganze Darstellung der Frage sollen wohl nur Unstimmigkeiten in Belgien erzeugt werden. Journal des Debets entnimmt aus dem Ton der Rede, dast Kraf Hertling seine Stelle für sehr gefestigt halte. Wenn er Vorschläge von der belgischen Regierung erwarte, könne er lange warten. Weder Belgien noch die Alliierten werden die geringste Ein schränkung in der politischen und wirtschaftlichen Wiederher stellung Belgiens zulass«». Der Reichskanzler habe nur eine unbestrittene Wahrheit ansgesprockgm, nämlich, dast die ganze Welt Frieden wünsche. Hertling habe wohl nur deshalb so gc- mästigt gesprochen, um die Stimmen im Innern zn beschwich tigen. Petit Journal meint, dast der Kanzler die Alliierten gegeneinander aufzuhctzen versuche und l«h>w im übrigen dir sMröMcbe 5ü»Be»r« Hertlings üeüe h Bem, 28. Febr. Im Gegensatz zn d-r bürgerlichen Presse äustert sich Sembat in der Heure sehr zustimmend zur Kanzlcrrede. Hertling habe die Grundsätze Wilsons im Prin zip angenommen. Dies sei ein Ereignis von allergrößter Be deutung und Tragweite, der erste Schritt zur Verständigung, der erste Schritt zur Anbahnung von Friedensverhaudiungeu. Sembat hofft, daß diese indirekten Besprechungen nicht ab gebrochen werden, sondern dast Wilson möglichst schnell ant wortet. Temps führt aus, auf die Aeusterungen über Elsast- Lothringen habe Wilson bereits geantwortet. Die Frage über Elsast-Lothringen sei international. Hertling täusche sich, wenn er glaube, dast man Probleme aus der Welt schaffe, indem mail einfach ihre Existenz bestreite. Hertling spiele ferner t, Vatz .März Verkauf vo« Kleiu-Hermge« Sonnabend, den 2. März d. I., an die Bewohner des 4. Brottartenbezirkes Nr. 7V1 bis Schirrst i ck»r >I9IS 3. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen unter 1 werben mit Geldstrafe bis zu MV Mark und im Unvermögensfall mit Haft bestrast. Stadtrat Frankenberg, am 28. Februar 1918. vewlcder Wcbslzq 136. Sitzung vom 28. Februar. Die etstc Lesung des Etats wird fortgesetzt. Wg. Landsberg (Soz.): Wir freuen uns des russischen Frie dens, aber nicht der russischen Fricdensbedingnngen. Das ist nicht die Sprache eines Staatsmannes, sondern eines Ge nerals. Die Flamen müssen sich ihre Freiheit selbst «r- kSmpfem Der Streik war kein Landesverrat. Das preußische »kn. Mw- Mtro miss. tr»^ücki« UM» irosr isn luvx. BertUgrmH der BlutlEs. Den Besitzern von Obstbäumen bringen wir hiermit in Erinnerung, dast zur erfolgreichen Bekämpfung der Blutlaus in diesem Monat die Untersuchung der Obstbämne auf das Vor handensein der Blutlaus und die Vertilgung der letzteren zu wiederholen ist. Unterlassungen weiden mit Geldstrafe bis zu 6ü Mark oder entsprechender Hast bestrast. Stadtrat Frankenberg, am 1. März 1918. KMsm über Selgie» Der englische Minister des Auswärtigen Balfour erklärte in Bezug auf die jüngste Rede des deutschen Reichskanzlers, dast unter Kriegführenden die Diplomatie solange nicht am Platze sei, als die Möglichkeit einer Verständigung nicht er reicht ist, die diplomatische Besprechungen als fruchtbringend erscheinen läßt. Er bedauerte, dast allem Anscheine nach dieser Zeitpunkt noch nicht erreicht sei. Wie könnten auch Besprech ungen stattfinden, wenn Hertlings Rede das Marimum deut scher Zugeständnisse darstclle! Balfour liest sich in ironischer Weise über Hertlings Annahme der Hauptgrundsätze Wilsons aus und sagte, daß mündliche Verhandlungen'keinen Zweck hätten, solange nicht eine allgemeine Uebereinstimmung in Aus sicht stände. Im Unterhaus sagte Balfour des weiteren noch: Ich must etwas zu einer Bemerkung Holts über Belgien sagen: Alk» wissen sehr wohl, dast der deutsche Angriff auf Belgien un provoziert war. Sie wissen, dast der Angriff von einer dor Nationen ausgeführt wurde, di« die Sicherheit jener klein»» : mit laxer vv. Die nachstehenden Bestimmungen werden ergangener Verordnung gemäß erneut zur öffem' Uchen Kenntnis gebracht: 1. Verboten ist die Anzucht von Reben in den Handelsgärtnereien, sowie jeglicher Ver sand von Reben, Redteilen, Nebenblättern (auch als Verpackungsmaterial), Wurzel-Blind- Reben, gebrauchten Weinpfählen und Weinslützen aus dem Königreich Sachse 2. Der Versand von Weintrauben ohne Blätter wird durch vorstehend, berührt. bei Emil Schmidt, Reichsstraste, Herm. Thost, Fabrikstroste, E. Pellegrini. Winklerstraste. Auf einen Haushalt bis 4 Köpfen entfällt V« Pfund, auf einen solchen mit mehr Köpfen 1 Pfund. — Die Ausweiskarte ist vorzulegen, worauf der Verkauf einzutragen ist. Siadtrat Frankenberg, den 1. März 1918. Gasthof „Stadt Dresden" in Frankenberg 0i«n»e»g, ->«» >2. ML--- «SIS, vonm. iv uvn» 10 h. und 29SV w. Stämme, 283 h. und 704 w. Klötzer von den Schlägen in Abt. 11, 37, 4ö, 84, 63 und 66, sowie als Einzelhölzer in Abt. 1-8, 17-20, 30-35, 58, 59 und 61. König!. Forstrevierverwaltung Frankenberg und König!., Forstrentamt Augustusburg. Mehr als 30 Millionen Mark hat das Sächsische Rote Kreuz bis zum 1. Januar d. I. für seine menschenfreundlichen Werke in diesem Kriege verausgabt. Wofür? In der letzten Sonntagsnummer Vieser Zeitung war es zu lesen! Nun gehen die vorhandenen Mittel zu Ende und doch sind noch ungeheuere Aufgaben zu erledigen, namentlich in Hinblick auf die zu erwartenden gewaltigen Kämpfe der nächsten Wochen im Westen. Die nötigen Mittel soll ein Dank- und Opfertag erbringen. Das Rote Kreuz erhofft in diesem Jahre ein ganz besonders günstiges Ergebnis. Soll doch jede Gabe, auch die kleinste, ein Dank sein für unsere Helden an der Front, in der Luft, auf und unter dem Wasser, die unseren Herd, unser Heim mit ihren Leibern geschützt haben. Zu einem Opfer auf dem Altäre des Vater landes soll unsere Liebesgabe werden! Mag kein Haus, keine Stube, keine Hand geschlossen bleiben, wenn nächsten Sonnabend die Schüler unserer Schulen um einen Beitrag für das Rote Kreuz bitten, mag keiner zur Seite treten, wenn junge Mädchen Erinnerungszeichen zum Kaufe anbielen! Zum Verkauf kommen künstlerisch ausgeführte Flaggen- und Korn blumenabzeichen, Broschen zum Mindestpreis von je 2 Mark, sowie Nadeln zum Mindest preis von je 1 Mark An alle Einwohner ergeht die herzliche Bitte, das Sammelwerk eifrig zu unterstütze« und den Sammlern und Verkäuferinnen ihr nicht leichtes Amt nicht zu erschweren! Der 2. März 1SL8 soll de« Ruf unserer Stadt jalS einer freigebigen, edle« Bestrebungen zugänglichen Stätte wett ins Land hinaustrageu! Verkauf von Quark Sonnabend, den 2. März d. I., für alle 4 Bezirke bei Schaarschmidt, Leiteritz und Fiedler gegen 3. Abschnitt für Febmar der Landessperrkarte. Die Auswekkarte ist vorzulegen. StadtratFrankenberg, den 1. März 1918. des Erntejahres 1817/18 vom 6. Februar 1918. Die Bekanntmachung vom 6. Februar 1918 — Nr. 32 der „Sächsischen Staatszeitung" — wird dahin abaeändert, dast der Einkauf auf Abschnitt 0 der Landeskartoffelkarte m fremden Kommunalverbänden erst ab 25. März freiaegeöen wird, um eine Gefährdung der Eindeckung der Bezirlseingeseffenen und der Erfüllung der Pflichtlieferungen an den eigenen Kommunal verband infolge der Witlerungkverhältnsse zu verhüten. Die Marke 0 erhält also erst ab 25. März 1918 Freizügigkeit im ganzen Lande. Aus genommen hiervon sind jedoch die Bezirke der Amtshauptman.ischaiten Bautzen, Borna, Döbeln und Meisten. Diese Bezirke werden für Belieferung des Abschnittes 6 nach außerhalb des eigenen Kommunalverbandes ganz"' ' Dresden, den 28. Vie in Leipzig Am 1. März 1268 stellt« Markgraf Dietrich von Lands berg, der damalige Landesherr der Stadt Lypzk, dieser seiner Stadt eine Urkunde aus, in welcher er den nach Leipzig fah renden Kaufleuten samt ihren Gütern seinen Schutz znsicherte, selbst wenn er mit ihren Landesherren in offener Fehde läge. In diesem selben Jahre fiel das Osterfest auf den 8. April, und da zur damaligen Zeit dir Märkte mit den großen kirch lichen Festen verbunden waren, wie dies auch in der Be nennung „Messe" später zum Ausdruck gekommen ist, so haben wir auf Oster» 1268, also vor genau 650 Jahren, die erste geschichtlich festgestellte Leipziger Messe anzusctzen. Dafür, baß es eine Messe, ein von fremden Kaufleuten besuchter Markt, und nicht etwa «in gewöhnlicher Wochen- oder Jahrmarkt der Kleinhändler und Bauern war, gibt uns eben die erwähnte Urkunde den Anhalt. Sie läßt in ihrem ganzen Ton die außer ordentliche Wichtigkeit erkennen, die der Gebieter von Leipzig dem Markte für das Gedeihen seiner Stadt zuerkannte. Der Schuhbrief für die fremden Kaufleute bildete den Anfang der späteren landesherrlichen und kaiserlichen Privilegien, die der Mess« zuteil wurden, und legte einen der wichtigsten Grund steine für die Entwicklung und die spätere Blüte der Ein richtung. In ihren letzten Ausstrahlungen ist die weitsichtige Für sorge des mittelalterlichen Markgrafen für die Leipziger Messe auch heute noch spürbar. Knüpfen doch die Mustermesse» unmittelbar an die alten Warenmessen an, die viele Jahr hunderte hindurch der Stadt Leipzig ihr Gepräge gaben. In welchen, Maste Leipzig der Mittelpunkt eines welt umspannenden Mestverkehrs geblieben ist, wird an der am 3. März beginnenden Frühjahrs-Mustermesse in Leipzig dent- licher als je in die Erscheinung treten. Der austerordentlich starke Aufschwung, den die Mustermessen genommen haben, seit ihnen der Kriegsbeginn vergeblich ans Leben zu gehen drohte, setzte sich diesmal in verstärktem Mast« fort. Noch bis zum vorigen Jahre nahm die Zahl der Industrie-Firmen, die ihre Neuheiten zur Messe nach Leipzig brachten, um sie hier auszustellen, nur langsam zu; im Herbst 1917 betrug ihre Zahl 2591. Die diesjährige Frühjahrsmesse wird dagegen rund 3500 Aussteller zeigen. Die maßgebenden Fabrikanten der in Leip zig vertretenen Geschäftszweige der keramischen-, Metallmaren-, Spielwaren-Jndustrie usw. sind wiederum erschiene» und dazu eine gaNze Reihe neuer Geschäftszweig« getreten. Unter diese» spielen die Erzeuger der mannigfaltigen Ersatzwaren für feh lende Rohstoffe oder Friedensartikel eine wichtige Roll«. I» ihnen gibt sich «in Teil der wirtschaftlichen Kraft kund, welche die deutsche Industrie in diesem Kriege bewiesen hat. Noch auffälliger ist das sturmflutactige Anschmelle» der Besucherzahlen. Die letzte Herbstmesse hatte mit 40 000 aus wärtigen Besuchern «inen Höhepunkt erreicht, der alle bis- he^igen Kriegs- und Friedensmossen übertraf. Und nun wer- d*n iu vor alten Messestadt etwa 60 -70 000, wenn nicht mehr