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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 23.02.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191802231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180223
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-02
- Tag 1918-02-23
-
Monat
1918-02
-
Jahr
1918
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0«ftrreri-lsch-»n»»rlkchr« wtb Wien, 21. Februar. Amtlich wird gemeldet: Auf der Hochfläche von Wago und östlich der Brenta Artillerickampf. Die Truppen der Heeresgruppe Linsingen sind in weiterem Vordringen und haben Rowno besetzt. De-r Chef de« Gemralstabe». Westen Die italienisch« Front als Ableiter w Rotterdam,-22. 2. UÄer die Beschlüsse der Entente auf der Versailler Konferenz erfährt der Korrespondent der „Voss. Ztg." aus zuverlässiger Quell«, daß die englischen Truppen aus Saloniki nach Frankreich zurückgezogen werden sollen, Während italienische Truppen aus Griechenland nach Italien verschoben werden. Die französischen Truppen bleiben in Griechenland. Die italienische Front soll noch mehr durch Koloniaitruppen aus Frankreich verstärkt werden, weil die Alliierten die italienische Front als Ableitung für dl« drohende Offensive im Torsten halten wollen. Tatsache ist, das) England in Frankreich an der wichtigsten Front im Ver hältnis zu seiner Armee eim ungenügende Truppenzahl unter, hält, und bah dafür seine Alliierten koloniale Unterneh mungen, die rein englische Interessen vertreten, auszuführen haben. Von einem französischen General ist in den Bera tungen mit aller Ehrlichkeit darüber gesprochen worden. - Anzeige gegen Briand und Painlev« Bern, 22. 2. Der „Figaro" meldet: Den früheren Minister präsidenten Briand und Painleve wurde die Vorladung zu einer Vernehmung in einer gegen sie erstatteten Anzeige für nächsten Donnerstag zuaestellt. Die beiden Staatsmänner haben an der letzten Kammersttzung nicht mehr teilgenommen. Briand wird der Mitwissenfchaft der landesverräterischen Handlungen Laillaur und Bolos beschuldigt. w Genf, 22. Febr. Die französischen Berichterstatter im britisch-französischen Hauptquartier wollen wissen, daß die deutsche Offensive unmittelbar bevorsteht. Der englische Be richterstatter des Petit Journal im englischen Hauptquartier drahtet, der Stotz der Deutschen werde schwer und furchtbar sein, das unterliege keinem Zweifel. Das Ententekommando (?) wisse ungefähr auch, wo der Durchbruchsversuch erfolgen werde- Andererseits fordern die Militärkritiker das Versailler Kriegs komitee auf, den deutschen Vormarsch in Großrutzland auszu nützen, die Gelegenheit nicht zu versäumen und den Deutschen schleunigst mit einer eigenen Offensive zuvor zu kommen. Fliegerangriff auf Mannheim wl Karlsruhe, A. Febr. Amtlich wird gemeldet: In der Nacht zum Mittwoch wurde die offene Stadt Mannheim von feindlichen Fliegern angegriffen. Sechs Bomben wurden ab geworfen und verursachten einigen HSuserschaden. Leider ist auch eine Frau und ein Kind verletzt und «in Kind getötet worden. > wl Rotterdam, 22. 2. Aus London wird berichtet: Don nerstag abend 9 Uhr überflog ein deutscher Flugzeug-Geschwa der die Esser-Küste und versucht«, wieder London zu erreichen. Kein Flugzeug vermochte jedoch die Verteidigung zu durch brechen. Dir Anklage gegen Humbert wi Paris, 21. 2. Nach dem „Temps" wird der Mili tärgouverneur von Paris vom Senat die Ermächtigung zur Verfolgung von Charles Humbert verlangen. Die neue For derung wird gestellt wegen Einverständnisses mit dem Feinde, eines Vergehens, welches dem Militärgericht überlassen wer den «nutz. Belglsche Minister in Rom wi Schweizer Grenze, 22.2. Wir römische Blätter melden, sind in Nom vier belglsche Minister eingetroffen, um sich mit den leitenden Staatsmännern und Politikern zu besprechen. Sie werden auch dem Vatikan einen Besuch machen. Allgemeine Brotrationierung in England notwendig we Basel, 22. 2. Stach Blattermeldungen rechnet Lord Ronda mit der Notwendigkeit einer allgemeinen Brotrationierung, da sich durch die Abgabe von Getreide an Italien und Frank, reich die Vorräte Grobbritannien» erheblich vermindert haben, Ozten o In Eilmärschen rücken Utffere Truppen auf der ge samten Ostfront nach Rußland hinein. Nach allem, was wir bisher über die Verfassung der russischen Front wußten, haben wir den russischen Zusammenbruch nicht anders er wartet, als wie er tatsächlich erfolgt ist. Di« russischen Truppen leisten gewöhnlich gar keinen Widerstand mehr. Unser Vor marsch wurde von der russischen Bevölkerung, wie wir aus zahlreichen Ueberläuferaussagen wissen, geradezu herbeige wünscht. Wir kommen der russischen Bevölkerung daher auch nicht als Feinde, sondern als Freunds. Unsere Truppen sind angewiesen worden, sich besonders diszipliniert zu benehmen. Die erste Aufgabe, die bereits in Angriff genommen ist, ist die Wiederherstellung der Eisenbahnen, vor allem in der Ukraine. In Finnland hat sich die Weiße Garde weiter in schweren Kämpfen der Roten Garde zu erwehren. In der Ukraine sollen die meisten größeren Städte und Eisenbahnknoteilpunkte in der Hand der Bolscheioiki sein, die mit rücksichtslosem Terror auftreten. Kiew soll unter der rücksichtslosen Beschietz- ung durch die Bolschewiki stark gelitten haben. Ein ukrai nischer Oberst sagte aus, daß, obwohl die Bolschewiki die Eetreidevorräte aus der Ukraine auszuführen versuchten, diese Vorräte aus dem Jahre 1914 noch in solcher Menge vor handen seien, daß die Bolschewiki wegen der schlechten Ver kehrsverhältnisse außerstande seien, den Ab.schub durchzuführen. Im Gouvernement Cherson feien allein wenigstens 80 000 Pud Getreide cingeagert. Die Lag« in Bessarabien ist unsicher. Das schriftliche Friedensangebot in unseren Händen I o Berlin, 21. Februar. Wie wir hören, sind die russischen Volkskommissar« der Aufforderung, ihr Friedensangebot schriftlich zu bestätigen, gestern nachgLkommen. Das dies bezüglich« Schreiben hat unsere Linien inzwischen passiert. Damit dürsten auch die feit einigen Tagen umlapfendtn Ge rücht« von einem Sturz der Regierung Trotzkis und Lenins Anfällig sein. o Berl», 22. 2. Der ruffische Kurier traf gestern abend ! in Berlin ein und überreichte den Friedensvorschlag der j Petersburger Regierung. Die Urkunde, die mit dem bekannten z Petersburger Funtspruch wörtlich übereinstimmt, ist von Lenin und Trotzki unterzeichnet. Ueb«r den Inhalt der deutschen ' Antwortnote, die hier in einigen Tagen abgefandt werden s dürfte, werden noch Beratungen gepflogen. Wie berichtet ' wird, würden die neuen Verhandlungen aus Grund eines ! Programms, das von Pelden Seiten zuvor genau 'festgelegt werden soll, in Br-st-Litowsk wieder ausgenommen werden- > Auf deutscher Seite werden di« Verhandlungen von Persönlich keiten geführt, die di« Materie während der letzten Berhand- ' langen in Brest-Litowrk genau kennen gelernt haben. Staats- ' sekretär von .Kühlmann dürft« erst zur Unterzeichnung in , Brest-Litowrk «intreffen. Inzwischen wird Herr von Kühl Am Helma« mut staterlaaa Frankenberg, den 22. Februar 1918. Lernt schweig«»! Das Mahnwort „Vorsicht bei Gesprächen", das in der Heimat jedermann, sei er Soldat oder Zivilist, immer wieder eindringlich vorgehalten wird, hat in diesem Eristenzkampse unseres Volkes eine Bedeutung, die nicht leicht zu übertreiben ist. Ueberall sind wir von Feinden und Spionen umgeben, die jedes unvorsichtig gesprochen« oder geschriebene Wort gierig auffangen und aus der Fülle der Aeußerungrn ihre Kombinationen zu machen wissen. Schlimmer noch als die Plauderhaftigleit in der Heimat ist das Verhalten einzelner Deutscher gegenüber dem neutralen Auslande. Dort, wo sie sich den allergrößten Zwang auferlegen sollten, fühlt sich mancher gedrängt, sein Herz auszuschütten oder in Briefen unverantwortliche Mitteilungen zu machen. Am häufigsten werden in übertriebenen Schilderungen unser« heimischen Le bens- und Ernährungsverhältnisse besprochen. Es ist selbst verständlich, daß diese, auch wenn sie von vornherein nicht in unberufene Hände gelangen, unsere Sache und unser An sehen aufs schwerst« schädigen. Es ist nachweisbar in zahlreichen Fällen vorgekommen, daß aus Deutschland nach der Schweiz gelangte Briefe maßlos übertriebene Klagen über die Lebens mittelschwierigkeiten in Deutschland enthielten And daß die nach der Schweiz reisenden Deutschen die Zustände im Norden und Westen Deutschlands als sehr ungünstig schilderten. Solche Unbedachtsamkeit leistet der Sache unserer Gegner unbewußt die willkommensten Dienste. Es muß sich doch auch nach allen Erfahrungen der vergangen Jahre jeder selbst sagen, daß schriftliche oder mündliche Aentzerungcn, die ins neutrale Ausland gelangen, unseren Feinden leicht in die Hände fallen können, und, wenn sie Ungünstiges über Deutschland enthalten, von ihnen geschickt dazu benutzt werden, den schwindenden Siegrvwillen bei ihren eigenen Völkern zu stärken. Ein Deutsch« Disziplin zu wolle da «r dr Klagen sichtslose guterletz: am 21. stattfand zunächst sächsische: rücksichtij meistern schaftska Kriegsw Ludwig schütz, E schuß, T quartien gefüllt, kes für richtersta Transfo Mark (! Vorlage: Kraft- u sind, wi, tonte, m der sich Borina» das Kol S t r o in ö für die gen Iah Strom s also nm Masse der Dir I Erhöhun I für den an der Dr. Jrn Bähr un gegen 4 Dr. Väl von 20 des G a Empsehb Die Pre Mit der st Neuherst 1916, di- geprüft 1 empföhle fa m ende lung d« halten. ! segensren Dankbarl gelitten ' mutz, da: eins sich heil ninn Die Ber und bele bilder bürg) üb Führung er die w selbst au reits des schulte an j Medenen Lieder u anstaltun th L 1918. K len auch Dienste, r tätigen u weilen es dafür ein gibt die i hilsswoch, die Unte (K. S. H. wandle 1 Not zu b liche Wei In Lrgäi Fürsorge steiler un toren, T« Hauer un! sorge auf Kriege g, sterium d Helten sin finanzielle weil für sondern g werten G Festaussut keine Bük tragsaben Mitwirken und Ehen werben, öffentliche wuroigkei zugänglick liest (Pre: (freien Ei weist gro Gebrauch! zellane, L Hoithealei Hamer), 1 Mindesten mehr als ganzen S ein unter Ausschuß werben h abend un f" Tl Dresden vollem S und wied Wiederhol .gleichen st mann 'in Nuwreft Er Fochmi, dr« Sttz Kiefer Kwtferriqlen ist noch nicht endgültig bestimmt,, unsere Interessen wahr nehmen. Am Sonntag, den 24., oder Montag, den 25. 2. soll mit den Verhandlungen begonnen werden. Der Vertrag mit der Ukraine im Hauptausschutz ou Berlin, 21. 2. Der Hauptausschutz des Reistages beriet heute die wirtschaftliche S«it« des Friedensvertrages mit der ukrainischen Volksrepublik. Erzellenz Körner erläu terte die einschlägigen Bestimmungen. Der Vertrag läßt zu einem engeren wirtschaftlichen Zusammenschluß mit Oesterreich freie Hand. Der Ausiausch landwirtschaftlicher und industriel ler Erzeugnisse zwischen uns und der Ukraine soll durch Zentral stellen unter staatlicher Kontrolle unter Mitwirkung gemischter Kommissionen erfolgen. Die Vertreter der Ukraine waren nicht in der Lage, genaue Angaben über die in ihrem Lande lagernden Lebensmittelmengen zu geben. Es dürften aber doch erhebliche Mengen vorhanden sein. Am guten Willen, sie zu liefern, fehlt es den Ukrainern nicht. Andererseits haben diese Bedarf an landwirtschaftlichen Maschinen, Geräten usw. Un- terstaatssekketär Göppert gab Auskunft über die Organisation der erwähnten Zentralstellen. Die Zufuhr von Getreide wird möglichst gefördert. Es ist zu diesem Zweck Aufnahme des Schiffsverkehrs auf dem Schwarzen Meer nach der Beseitigung der Minen in Aussicht genommen. Hierauf gab Eeneräl Friedrich Auskunft üoer die Aufklö'mngstätigkeit bei den ge sungenen Ukrainern. Dw in Frage rammenden Ukrainer wer den in der Lage sein, daheim die Lügen der Entente und deren Agitation zurückzuweisen. In der Nachmittagssitzung des Hauptausschusses des Reichstages wurde der Friede^svertrag mit der ukrainischen Volksrepublik angenommen. Die Annahme des Friedensvertrages mit der Ukraine und des Zusatzvertrages im Hauptausschutz des Reichstages erfolgte gegen 2 Stimmen der unabhängigen Sozialdemo kraten in Abwesenheit der Polen. Kühlmann reist nach Bukarest oru Berlin, 21. Februar. (Amtlich.) Der Staatsstkreiär von Kühlmann begibt sich heut« abend über Men nach Bukarest. Aufschub der Verhandlungen mit Rumänien oru W.en, 21. Febr. Die Morgenblätter melden: Greff Czernin hat seine Reis« nach Bukarest um einige Tage ver schoben, um zunächst die weitere Entwicklung der neu aufgeroll ten russischen Friebensfrage abzuwarten. Man nitnmt hier an, daß das schriftliche russische Friedensangebot im Laufe des heutigen Tages die deutschen Linien erreichen kann. Zur Auf nahme der Besprechungen mit Rumänien hat Gras Czernin vorübergehend seinen ersten Sektionschef mit seiner Vertretung beauftragt. „Az Est" berichtet: Von maßgebender Seite wird mit- gettilt, daß der Pessimismus bezüglich der rumänischen Frie densverhandlungen insofern berechtigt ist, als der Gebiets- Hunger der Rumänen wieder zugenommen hat. Sollte Ru mänien im Laufe der Verhandlungen zu Verstände kommen und die Unmöglichkeit seiner Aspiration einsehen, so ist em Friede nicht ausgeschlossen. oru Berlin, 22. 2. In der rumänischen Hauptstadt werden Erzellenz von Kühlmann und Graf Czernin ihre Be sprechungen mit dem General Averescu beginnen, um möglichst bald unser Verhältnis zu Rumänien zu klären. Was die Führung der Verhandlungen angeht, so ist man unsererseits nach den mit Trotzki in Brest-Litowsk gemachten Erfahrungen fest entschlossen, eine Wiederholung des Doppelspiels, wie es die russischen Unterhändler mit den Vertretern der Mittel mächte getrieben haben, nicht zu gestatten. Unsere Regierung wird in Rumänien für die Verhandlungen nur soviel Spiel raum gestatten, wie die sachlichen Schwierigkeiten unbedingt erfordern und keinen Zweifel darüber lassen, daß sic gewillt ' ist, die Forderungen, welch« sie billigerweise stellen kann, - durchzudrücken. Wenn die Verhandlungen durch die Schuld < der Rumänen scheitern sollten, so werden sie die Folgerungen zu ziehen haben. > oru Berkin, 21. 2. Die „Wiener Mittagszeitung" vom 20. d. M. bringt folgende offenbar inspirierte Mitteilung: . Was Rumänien betrifft, so ist kein Anzeichen dafür vorhan- ' den, daß die Rumänen der bestehenden Sachlage Rechnung tragen und die Konsequenzen aus ihren Niederlagen besonders ' hinsichtlich der berechtigten bulgarischen Forderung«» z:«hen wollen. Für uns ist die Angelegenheit nicht brennend. Wenn Rumänien, dem der Friede unabweisliches Bedürfnis ist, , geneigt ist, auf vernünftiger Basis mitzuverhandeln, wird » es uns bereit finden, wie uns die Bolschewisten bereit fanden, denen gegenüber wir wohl das höchste Maß von Geduld bekundeten. Gedenkt Rumänien anders vorzugehen, so hat es sich die Folgen selbst zuzuschreiben. Die Rumänen sind es, , die um die Einleitung von Verhandlungen ersuchen. , Die Hölle unserer Gefangenen in Rußland or Berlin, 21. Febr. Aus Meldungen, die jetzt nach und nach aus Rußland eingehen, ersieht man deutlich, wie es um die schönen Phrasen der Bolschewisten von der Gerechtig keit und Menschlichkeit bestellt ist. Die Unterkunstsräume unserer Gefangenen starren von Schmutz und wimmeln yon Ungeziefer. Die Unsauberkeit der russischen Gefaugenenlag«r erzeugt zahlreiche Krankheiten und Seuchen. Die Sterblich- l«itszi,fer unter den Ge.aikgen«» beträgt nach Angaben von ein wandfreien Zeugen 40 Prozent. Das ist recht so, hier/ sollen sie verrecken! hat nach eidlicher Aussage ein Rohling von Lagerkommandant erklärt. Da es an Medikamenten und Verbandstoffen fehlt, wird Watte ungereinigt immer wieder verwendet, bis sie vollständig von Eiter durchtränkt ist. Kranke mit ansteckenden Krankheiten werden nicht in Isolierbaracken untergebracht. Knutenhicbe und Fußtritte sind an der Tages ordnung. Und solche Greuel geschehen in der freien Republik, di« sich allen anderen unendlich überlegen dünkt. Es ist hier dieselbe Sache wie überall. Der ganze Bolschewismus ist ein Phrasen rausch. Was will die Regierung tun? Vergeltung ist am Platze nicht an den wehrlosen Geiseln in unseren Händen, son dern an den Blutmenschen in Petersburg, die der Welt vor- chwatzen, sie wollten sie vom Joch des Kapitalismus befreien und die ihr in Wahrheit ein viel grauenvolleres Joch auf zwingen, das der Anarchie, der Entfesselung aller niedrigen Instinkte und der Gewaltherrschaft der Roheit. oru Budapest, 22. Febr. Im Abgeordnetenhaus« sagte auf «ine Anfrage über die Friedensverhandlnngen.mit Ru mänien Ministerpräsident Dr. Wekcrle: Mit Rumänien werden Verhandlungen geMrt, bezüglich deren ich die Ausführung er teilen kann, daß siUfwie ich hoffe, sicher zu Friedensverhand lungen führen werden. Wir werden selbstverständlich als Pflicht erachten, im Laufe der Verhandlungen unsere staat lichen Interessen nach jeder Richtung hin zu decken. 1. Im Ge sichtspunkt der Verteidigung. 2. Vom wirtschaftlichen Gesichts punkt. 3. Vom Gesichtspunkt des Verkehrs zu Wasser und zu Land«. 4. Auch in der Richtung, datz jede Einmischung Ru mäniens in unsere inneren Angelegenheilen unmöglich werd«. Wir legen auch Geivicht darauf, datz di«, Lage unserer in Ru mänien wohnenden Brüder in jeder Hinsicht gesichert werd«. Vee MstWeEmmstausch or Berlin, 21. 2. Noch kurz vor der Abreise der deutschen Mitglieder der Petersburger Kommission haben dies« mit den russischen Vertretern unter dem Vorbehalt der Genehmigung ihrer Regierungen eine Vereinbarung über die Heimbesör- derung der beiderseitigen Zivilangehörigen unterzeichnet. Aus den Bestimmungen dieser Vereinbarung ist hervorzuheben, datz entsprechend dem bekanntlich nicht ratifizierten Kopenha gener Protokoll die von den russischen Truppen nach Rußland sortgeführten Ostpreußen ohne Rücksicht auf Alter und Ge schlecht in die Heimat befördert werden sollen. Von den übri gen in Rußland zurückgehaltenen deutschen Zivilpersonen sind zunächst die Frauen und Mädchen, die männlichen Personen , unter 16 und über 45 Jahren, dir dienstuntauglichen Männer innerhalb dieser Altersgrenze, sowie die Aerzte und Geist lichen jeden Alters heimzubefördern. Die deutsche Regierung hat ihre Genehmigung zu der Vereinbarung ausgesprochen Die Genehmigungserklärung der russischen Regierung steht noch aus. , Ler holländische Gesandte in Petersburg angefalle» und beraubt or Basel. 22. 2. Aus Paris wird gemeldet, daß der holländische Gesandte in Petersburg angesallen und beraubt worden ist. or Amsterdam, 20. 2. Einem hiesigen Blatt zufolge erfährt „Times" aus Petersburg, datz einige russische Groß fürsten und Großfürstinnen eine Petition an die Regierung der Bolschewiki sandten, in welcher sie ersuchen, der Familie des Zaren zu erlauben, Tobolsk zu verlassen und nach Frank reich oder England zu gehen. Sie erklären, daß alle Gerüchte über eine Teilnahme an Verschwörungen zur Wiederherstellung der Monarchie unrichtig sind und verzichten aus alle Rechte auf Hen Thron. Dir Schandtaten in Estland und Livland o Riga, 19. 2. Flüchtlinge erzählen, daß sich die Lage in Estland und Livland täglich verschlimmert. In Stadt und Kreis Werro sind über 100 Deutsche, in Fellin etwa 140 und in Pernar; etwa 24 verhaftet worden. In den lettischen Kreisen haben Verhaftungen bis jetzt noch nicht stattgefundeu. Di« Roten wollen dir Finnen ausrotten of Bern, 21. 2. „Morning Post" meldet iS Stock holm vom K. d. M.: Mit der schwedischen H rpedition aus den finnischen Häsen angekommene Fiüchtli.- erklären, daß di« Noten Garden angekündigt haben, daß alle Personen männlichen Geschlechts über 12 Jahr« getütet werden sollen- Aus Helsingfors verlautet, daß die Roten Garden die Stadt plündern und datz die Anarchisten den Ausschuh sür di« Territorialarmee als Feinde erklärt haben.' Der Vorsitzende dieses Ausschusses habe Petersburg telegraphisch um Ent sendung eines Panzerzuges ersucht. Angesichts d«'- Ablehnung des schwedischen Vermittlungsangebotes durch die finnische Regierung haben die schwedischen Sozialdemokraten einen be sonderen Abgeordneten nach Finnland entsandt, um in die sinnländischen Sozialdemokraten zu dringen, die Ablehnung rückgängig zu machen. Die polnisch-ukrainische Grenzregullerung op Wien, 22. 2. Die Abmachungen betreffend den Verlauf der Grenze der Ukraine und Polen find ausschlietzlich ein Wert des Grasen Czernin und der ukrainischen Delegationen. Die deutsche Vertretung hat sich in dieser Frage ausdrücklich voll ständig desinteressiert erklärt. Wenn jetzt von einer Aenderung : des Paragraphen 2 des Vertrages, der sich auf die Festsetzung der Grenze bezieht, die Rede ist, daß ein Teil des Cholmer Ge- j bietes nun doch an Polen fallen soll, Io ist das als eine Kom- s pensation der Ukraine für die auch von Oesterreich-Ungarn gegen die Grobrussen zugesagte Unterstützung aufzufassen. Greignisse zur See s Amsterdam, 21. 2. Nach den Angaben der englischen Admiralität sollen in der vergangenen Woche 12 Schiffe über und 3 unter 1600 Tonnen sowie Fischdampser versenkt worden sein. Mise petmicve vscdnedi« pd Berlin, 21. 2. Der Wahlrechtsausschutz de» Abgeord- I netenhauscs verwies heute eine Reihe von Paragraphen an einen Unterausschuß und führte die Beratungen über die Ab geordnetenhausvorlage vorläufig zu Ende. Das Kesseltreiben gegen di« königstreuen Gri«ch«n pg Kama, 20. Febr. Ein englischer Dampfer landete in der Sudabai 119 verurteilte oder angeklagte griechische Offi ziere, Darunter einen Admiral und zwei Generale, die im Fort Jzzodme interniernt werden sollen. pg Bern, 21 2. Die »Union Helenique" in der Schweiz richtet einen Ausruf an das Schweizer Volk und alle anderen Neutralen gegen die erzwungene Kriegsbeteiligung Griechenlands, welche nur die Opferung eines weiteren kleineren Volke» bedeute. Sie bestreitet denjenigen, welche nur mit Hilfe des Ausstandes augenblicklich Griechenland in den Händen haben, jedes Recht, namens des griechischen Volkes zu sprechen, seine Geschicke zu leiten und ihm den Krieg auszuzwingen.
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