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7WW> Anzeiger SamuweilS Scn 23. Februar 1818 77. Jahrgang Ers«E «WAH» Lie Äöniplichr Amtshauptmannschaft Die Königliche Amtshauptmannschaft Sv Ivov gezahlt. Von Geheimen Finanzrat Bastian was von andern und namentlich Berantwortllcher Redakteur: Trust Rej-ber" len. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Berlag von C- G. Roßberg in Frankenberg l. Sa Aufruf! Betrifft Sammlung alter Konservendosen striegrrelt, Uebergangrreit »»a Lsiavinlcdan uckerrüben —; eigener Anbau von Vie Hoffnung Ser küen u«S selten auf Seuiscbe Hilke Zinn gewinnt für die Zwecke der Landesverteidigung vn'' Volksernährung (zur Hev ftellung neuer Konservendosen) eine immer wachsende Bedeut Handlungen dicht vor dem Abbruch standen, waren geeignet, Mißstimmung zwischen den beiden Staaten zu erregen und wurden von den Amerikanern, wie gewöhnlich, auf deutsche Machenschaften zurückgeführt. Denn natürlich mutzte Deutsch land wieder einmal der schuldige Teil sein. Wie es aber heute nm die vielgepriesene amerikanisch japanische „Einmütigkeit" steht, ist ohne weiteres aus einer Kabelmeldung aus Tokio zu ersehen, nach der in japanischen Kaufmannskreisen eine wachsende Erbitterung gegen das Trei ben der Amerikaner auf dem japanischen Wirtschaftsmarkte herrscht. Nach diesem Bericht sind in Tokio und Jokohama durch Regierungsbefehl 37 amerikanische Geschäftsleute und Journalisten verhaftet worden, weil sie einer geheimen Ge sellschaft angehörten, die es darauf abgesehen hat, die Bezie hungen zwischen Japan und Rußland zu stören. Man hatte festgestellt, daß die amerjkanischen Zeitungsente ihre jour nalistische Stellung dazu benutzten, um unwahre und sen sationelle Nachrichten über Japan in die Welt zu senden. Auch 'hegte die japanische Regierung wohl Befürchtungen, daß die Amerikaner einen zu tiefen Einblick in die gerade jetzt vor sich gehenden militärischen Rüstungen und Erhöhungen der Wehr macht gewinnen können. Auf Zehr festen Füßen dürfte die amerikanisch-japanische Freundschaft demnach nicht stehen! „Morgenbladet" vom 3. Februar betont die Kurzsichtig keit der großen Massen in Norwegen, die kein Verständnis dafür haben, welche großen Dienste Deutschland Skandi navien dnrch die Beseitigung der russischen Gefahr erwiesen hat. Zwar habe Deutschland nicht mit Rücksicht auf die skandi navischen Interessen gehandelt, aber die skandinavischen In teressen salcen hier aus einem wichtigen Gebiet mit denen der Zentralmächte zusammen. Die Schweden, die Rußland näher an ihrer Tür gehabt haben, zeigen ein größeres Verständnis dafür. Jedenfalls können die Nvrdgcrmanen in der Slunde der Gefahr auf keine Hilfe von England und Amerika rechnen- Dies sollte man nicht in dem Augenblick vergessen, in dem Amerika Forderungen stellt, die Norwegens Beziehungen zu Deutschland unbedingt erschweren müssen. Flüchtlinge aus Estland, die sich vor den Schrecken, die in ihrar Heimat wüten, an die deutsche Front g. rettet haben, «Hählen über ihre Erlebnisse folgende»; „Während die Roten Deutscher Abendbericht wtb Berlin, 21. Februar abends. (Amtlich.) i Der Vormarsch im Osten dauert an. Deutsche Truppen sind in Minsk eingerückt. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. bei stärkerer Beachtung der Hülsen- und Oelfrüchte wo es angebracht ist, der Z '" Saatgut (z. B. Kleesamens Unter dem Pferdebestand des Wirtschaftsbesitzers Ernst Ulbricht in Nendörfchen Nr. 21 ist die. Räude amtlich festgestellt worden. Flöha, am 21. Februar 1918. Die Frage der beschädigten Schiff« nimmt neuerdings einen immer breiteren Nanni in den Erörterungen der eng lischen Öffentlichkeit ein. Auch im Unterhaus hat man sich kürzlich mit den beschädigten Schiffen beschäftigt und dabei festgestellt, daß im November 70 derartige Schiffe in Eng land in Reparatur lagen oder noch auf Platz vor einer der Schiffswerften warteten. Der Reeder Houston stellte am 17. Januar an die Regierung die Frage, ob ein bestimmter Dampfer, welcher so schwere Beschädigungen erlitten habe, das; seine Ausbesserung mindestens sechs Monate in Anspruch nehmen würde, in den Veröffentlichungen der Admiralität genannt sei. Mac Namara verneinte dies und erklärte, daß die von Unterseebooten oder Minen beschädigten Schiffe in keiner Liste enthalten seien. Houston führte daraufhin einen anderen Fall an, wonach ein Dampfer infolge Beschädigung sogar über zwölf Monate nutzer Dienst gewesen sei. Sehr im Gegensatz zu manch anderer Sitzung gewinnt man in den landwirtschaftlichen Versammlungen den befreien den Eindruck, daß auf dem Gebiet der Landwirtschaft jetzt schon erfolgreiche praktische Uebergangswirtschaft in größtem Umfange betrieben werden kann und betrieben wird. Man schöpft aus diesen Verhandlungen weiter die Zuversicht, ja die Gewißheit, daß die Landwirtschaft als eine der uner schütterlichen Hauptsäulen unserer Volkswirtschaft die Trag fähigkeit, d. h. Leistungsfähigkeit, mit der sie uns durchhalf, sogar noch steigern kann. Das erleichtert und sichert nicht nur das Durchhalten, das ist auch ein fester Unterbau für unsere wirtschaftliche Erholung in der Uebergangszeit. Die Ertragssteigerung wird erreicht: durch Steigerung des Futterbaues und der Viehhaltung; vorsorgliche Auswahl der Futterpflanzen; stärkere Ausnutzung weiterer Oedland- und bisheriger Anbauflächen; stärkere Anwendung von künst lichem Dünger, Kali-, Phosphor-, Stickstoffdünger in der Uebergangszeit;-von Fall zu Fall wohlüberlegte Auswahl, Anwendung und Ersetzung des Düngers; fürsorgliche Boden bearbeitung, Unkrautbekämpfung; Auswahl der ertragreichsten Sorten von Nahrungspflanzen und des dazu nötigen Saatguts Nachdem die Bestimmungen in 8 6 Absatz 2 des Kohlenskeuergeictzes vom 8. Avril '1917 über die steuerliche Verbilligung der Kleinwohnungskohle durch Reichsgesetz vom 28. Dezember 1917 (Reichsgesetzblalt vom Jahre 1918 Nr. 3 Seite 9) aufgehoben worden sind, hat sich auch die wtb (Amtlich.) Berlin, 21. 2. Der unermüdlichen Tä tigkeit unserer U-B»ote sielen an der englischen Westküste 5 Dampfer und 2 Segler zum Opfer, darunter der be waffnete englisch: Dampfer „Mexiko Citi," (5078 Br.-N.-Tv.), der englische Dampfer „Sophie" und ein etwa 5000 Br.- R.-To. großer Dampfer, anscheinend vom Einhcitstyp. Die beiden Segler waren Zweimastschoner, der eine englischer, der andere französischer Nationalität, letzterer Namens „Made leine". Eines der Unterseeboote hat außerdem zwei bewaffnete englische Frachldampser durch ArkMcietrezfer beschädigt. Garden nach wie vor das Land unsicher machen, strömen die Neste der eigentlichen russischen Armee in das Innere zurück- Der russische Soldat fühlt sich in den Ostsecprovinzen, deren verschiedene Landessprachen er nicht versteht, im „Auslande", jedenfalls in der „Fremde", und strebt nun „nach Hause". Wir begegneten auf unserer Fahrt in der Gegend von Jür- gensburg großen Mengen von Soldaten, die in einzelnen Trupps in Richtung Wenden zogen. In gleicher Richtung fuhren Geschütze, Munitionswagen und Bagagen. Die meisten der Bagagewagen waren mit geraubten Tischen und Stühlen und anderen Möbeln beladen. In Dorpat sind in der letzten Zeit häufig Zusammenstöße zwischen den Angehörigen des estnischen und des lettischen Ersatz-Regimentes vvrgekommen- Zulctzt sind die etwa 1000 Mann Esten von den Letten, die bedeutend in der Ueüerzahl waren, entwaffnet worden- Walk, Wenden, Werro und Dorpat sind vollständig in den Händen von lettischen Maximalisten. (Wenden ist inzwischen von dec; Deutschen besetzt worden. D. Schristl.) Die Flücht linge bestätigen, daß dagegen unter der eigentlichen lettischen Bevölkerung „immer mehr der-' Wunsch Platz greift, die Deut schen möchten Livland und Estland besetzen und die Ordnung wiederherstellen." Sie sagten darüber: „Unter den besitz losen Letten finden sich viele, die gern unter deutsche Herr schaft kommen möchten. Lie Mehrzahl der lettischen und est nischen Mannschaften wird im Falle eines Vormarsches der Deutschen die Waffen abgeben und dableiben. Die Esten sind in der überwiegenden Mehrheit deutschfreundlich gesinnt. Sowohl in Estland, als auch in Livland werden eifrig Unterschriften für einen Anschluß an Deutschland gesam melt. Anfangs hielten sich besonders die lettischen Gesinde wirte zurück, da sie befürchteten, durch ihre Unterschrift der Rache der Maximalisten zu verfallen. Dadurch verzögerte sich die Abgabe von Unterschriften selbst dort, wo die Be völkerung mit Sehnsucht auf den Einmarsch der Deutschen wartet. Neuerdings aber unterzeichnen viele Letten willig, weil sie sich sagen, daß sic durch die Maximalisten alles ver lieren und daß nur noch der Einmarsch deutscher Truppen sie retten kann." abzuliefern. Die zur Zeit vorhandenen Dosen sind möglichst sofort, später entfallende nach Ansammlung kleiner Mengen zur Ablieferung zu bringen. Für die abgelieserten alten Konservendosen aus Weißblech wird auf Wunsch eine Ver gütung von Verkauf von Quark Sonnabend, den 23. d. M., an die Bewohner des 1. Brotkartenbezirkes bei Schaarschmidt und Schilde, 2. „ „ Nenning, Tie U-Boot-Bcutc im Jauner 9590000 Tonnen in einem Jahr: versenkt.' wtb Berl.n, 21. Februar. (Amtlich.) Im Monat Jp- i.uar sind durch kriegerische Maßnahmen der Mittelmächte insgesamt 692000 NmttoregisLrtvmun des für unsere Flink« nutzbaren Handelsschiffsraumes vernichtet worden. Damit be läuft sich dar Ergebnis des ersten Jahres uuci,; zeschränkteN U-Bootkeieges auf 9 590 000 Bruttoregiskrtonnen. Der Ehes des Admiraistave» der Marti», Auch die kleinste Menge ist von Wert. Jeder Ablieferer alter Konservendosen verdient sich, ahne Opfer bringen zu müßen, den Dank des Vaterlandes. Flöha, den 15. Februar 1918. Der Kommunalverband der Königlichen Amtshauptmannschaft. Bekanntmachung der Amtshauptmannschaft über die Kvhlensteuermmäßigung für Kleinwohnung» inh.'ber vom 21. Stpiember 1917 erledigt. Flöha, am 18. Februar 1918. Außer der durch Bekanntmachung vom 30. Januar 1918 lichergestellten wöchentlichen Frischfleischmenge von 150 Gramm auf den Kopf der vollversorgungsbercchtigten Personen wird bis auf gegenteilige Anordnung noch eine wöchentliche Frischwurstmenge von 25 Gramm auf den Kopf der vollversorgungsberechtigten Personen sichergestellt. Für Kinder bis zu 6 Jahren wird auch hiervon nur die Halste gewährt. Der Borsitzende des Kommunalverbandes. Die verfügbaren Bestände an neuem Zinn sind hear». M Jede Möglichkeit, Ziin aus zinnhaltigen Gegenständen, insbesondere solchen aus Weißblech, zu gewinnen, muß restlos ans- genutzt werden. Aus diesem Grunde ist die Sammlung und Ablieferung aller vorhandenen alten Konserven dosen, sowie Geschirre aus Weißblech und Weißblechabfällen aller Art, wie auch folgender Gegen stände, soweit sie aus Weißblech hergestellt sind, dringend geboten: Sardinenbüchsen, Teebüchsen, Zigarettenschachteln, Keksbüchsen, Putzpomadedosen, Äotanisiertrommeln, Gießkannen, alte Siebe, Trichter, Kuchenfvrmen, Blechsparbüchsen, Blechplakate, Petroleumkannen, Oelkannen usw. Der» wendbar sind aber nur solche Gegenstände, die ganz oder teilweise ans Weißblech bestehen, orte«- ksgsnslsn»« könn-rn »ivki werden. Jeder zur Ablieferung gebrachte Gegenstand vermehrt den Z'mnbcstand des Deutschen Reiches. Im vaterländischen Interesse werden alle Kreise der Bevölkerung, geschäftliche Betriebe, Gastwirtschaften, Verpflegungsanstalten jeder Art, Haushaltungen usw. aufgesordert, die bei ihnen verfügbaren alten Konservendosen und sonstige Gegenstände aus Weißblech in möglichst sauberem Zustande an die in jedem Orte errichtete gegen 2. Abschnitt für Februar !»r Landessverrkorte, des 4. Brotkartenbezirkes Nr. 429 bis 900 bei Fiedler gegen 3. Abschnitt für Februar der Landessperrkarte. — Die Ausweiskarte ist vowllegen Stadtrat Frankenberg, den 22. Februar 1918. ausländischen Bezugsquellen unabhängig macht; planmäßige Be- und Entwässerung; Nutzbarmachung des Waldes und seiner Gaben für die Ernährung und den Streubedarf des Viehes; Ergänzung und Ersetzung der menschlichen Kraft durch Gerät und landwirtschaftliche Maschinen, durch plan mäßige Ausnützung der elektrischen Kraft in jeder Gemeinde; durch sie werden an Stelle der Menschenkraft die meisten landwirtschaftlichen Maschinen gehandhabt, Dreschmaschinen, Binder-Mähmaschinen, Häckselmaschinen, Psuhlmaschinen, Kar toffelschälmaschinen, Abladevorrichlungen für Heu, Stroh und Getreide und so fort. Kurzum: der Motor wird überall hin- gestellt, wo er anpacken kann. Die Feldbereinigung hat sich glänzend bewährt. Also wird sie, wo sie noch fehlt, durchzuführen sein. Wenn die Heeresverwaltung nicht mehr aus Gründen vordringlicher Verteidigungszwecke die Hand auf Stickstoff verbindungen legen muß, die uns als Düngemittel fehlen, werden wir nicht nur unschwer unseren gesamten Bedarf decken, sondern sogar noch gegen gutes Geld ausführen kön nen. Bis dahin hilft sich die Landwirtschaft durch wohl erwogene Verwendung des vorhandenen Kunstdüngers, da wo er am meisten nützt. Oder sie baut Nahrungsmittel, die den unzulänglich vorhandenen Stickstoffdünger entbehren kön nen (z. B. Bohnen), oder sie baut z. B. Eelbklee, der unter geackert Stickstoffdüngung gibt. Kali liegt im Elsaß, Phos- phordüngcr ziehen wir aus den Eisenerzen Lothringens, das uns mehr als drei Viertel unserer Erzfördcrung liefert. Schon deshalb: Hand weg von Elsaß-Lvthringen! Um zugunsten der Allgemeinheit die Erzengnng zu stei gern, hat man eins wenn au chkleine Erhöhung der Gctreide- preise vorgeschlagen. Die bcrufsständifch« Vertretung der Landwirtschaft hat das abgelehnt, weil sie die Verantwortung für «ine Erhöhung des Brotpreises nicht übernehmen will- Man sieht, die Landwirtschaft, die uns den Verteidigungs krieg gewinnen hilft, denkt nicht bloß an sich. Knmilcanilcb-jspaMcbe Zpammng Am 2. November vorigen Jahres wurde ein Abkommen zwischen Japan und Amerika unterzeichnet, in dem die Ver einigten Staaten die besonderen Interessen Japans in China anerkennen und in dem sce und Japan zusammen den Grundsatz der offenen Tür dort bestätigen. Wie SM'er damals hinzu- fügte, erklärten die beiden Regierungen in einem dem Abschluß des Vertrages voraufgehenden Notenwechsel, daß sie cs für wünschenswert hielten, in jenem Augenblicke nochmals ihre gemeinsamen Wünsche und Absichten bezüglich der chinesischen Republik bekannt zu geben, um die bösartigen Gerüchte, die von Zeit zu Zeit auftauchten, zum Schweigen zu bringen- Diese „bösartigen Gerüchte", denen zufolge die Beziehungen zwischen Amerika und Japan während der damaligfm Vor-