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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 21.02.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191802214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180221
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-02
- Tag 1918-02-21
-
Monat
1918-02
-
Jahr
1918
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a wäre. Damit werden sich auch unsere Polenfreunde oen müssen, solange sie nicht den Beweis des Gegenteils moen können, denn es ist dock selbstverständlich, daß der so- .onnte Brotfriede mit der Ukraine wichtiger sür uns ist, als E'süllung polnischer Wünsche. Die Mnglieder der deutschen Delegation in Petersburg »eilten noch ihrer Rückkehr mit, die Nachricht, dab die Deutschen den Waffenstillstand als gekündigt ansähen, gelangte unmittel bar vor unserer Abreise in Petersburg zur Veröffentlichung und rief unbeschreiblichen Schrecken hervor. Mit dieser Eventualität Hollen die Bolichewiki nicht gerechnet. Ueberall begegneten wir auf der Heimfahrt groben russischen Truppenmassen, die den Be fehl erhalten hatten, sofort an die Front zurückzukehrcn. Die Bolschewiki kämpfen mit groben Lebensmittelschwierigleiten. In Petersburg herrscht aurgeiprochene Hungersnot. Vie goläene hocbreü Ser bMircbea vsnigspsarrs Die Huldigung im Herkulessaal des Münchener Königs- schlosses stellre den Höhepunkt Ler feierlichen Veranstaltungen anläßlich des goldenen Jubelfestes des bayerischen Königs paares dar. Der Präsident der Kam. ler der Reichsräte Fürst v- F lgger hielt eine Ansprache, in der er einen Rückblick wars auf die Beziehungen der bayerischen Herrschaft zum Bayern- volke, den glücklichen, vorbildnche» Ehebund des Königs paares pries und den König und die Königin der Liebe und Anhänglichkeit d-s ganzen Landes versichert«. Dis Rede klang in einem begeisterten Hoch auf das Königspaar ans. Die Antworr res Königs u"d die Millionenstiftungen Jubilars gaben e neut einen Beweis dafür, wie eifrig bemüht das bayerische Herrscherpaar ist, die Wunden de- K.ieges zu lindern. Dies Fest, so sagte der Monarch, hätten die Königin und er gern im Sonnenschein des Friedens be gangen. Das war beiden nicht vergönnt. Aber glänzender als je erstrahlt heute in dem größten Kriege, den dir Welt sah, der köstlichste Edelstein in der Krone .'Bayerns, die hin gebende, opf<"-freudige TreG des bayerischen Vo.kes. Die z- rbelseier daiHebrachten Zeichen Gaben sollten nicht unterg im Wechsel der Zeiten, sondern zu dauerndem Gedächtnis d . Vöhlfahrtspflege erhalten bleiben. Wir haben darum bejck , .n, so fuhr der König fort, mit der uns dar gebrachten -andesspende im Betrage v t 5 Millionen Mark eine Stiftung zu errichten zur Fürsorge von Säuglingen, Kleinkindern und kinderreichen Familien. Ein weiterer Betrag von 3 Millionen Mark soll den Inhabern der goldenen und silbernen Militürverdienstmedaill« einen Ehrensold sichern. Aus eigenen Mitteln stiftete das Königspaar eine halbe Million, um würdigen und bedürftigen Landeskindern, vorzugsweise Kriegsteilnehmern, den Eintritt in den Ehebund und di« Gründung eines Hausstandes zu erleichtern. Schließlich über wies der König, getreu den Üeberlieferungen seines Hauses, das die Pflege und Förderung der Kunst stets zu seinen schönsten Vorrechten zählte, als Grundblock zur Errichtung eines vornehmen Ausstellungsgebäudes für Kunst und Kunst gewerbe auf dem Gelände des alten Botanische» Gartens den Betrag von 1200 000 Mark aus ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Aus Anlaß der Goldenen Hochzeit hat der König durch einen allgemeinen Gnadenerlaß alle Verweise und Geldstrafen bis 150 M. einschließlich und Haft, Festungshaft und Ge fängnisstrafen bis zu einem Monat einschließlich fowie die rückständigen Kosten erlassen. Daneben erfolgten noch in umfangreichem Maße Einzelbegnadigungen insbesondere solcher Personen, die längere Freiheitsstrafen teilweise verbüßt haben- Von Hamburg kommend, traf das Kaiserpaar am Dienstag früh in München ein, um dem Königspaare persönlich seine Glückwünsche zur goldenen Hochzeit darzubringen. front uns Heimat Reisebericht des Hauptschriftleiters Alfred Bohnagen. Die vierte Sachsenreise. « 6. dn. Der nächste Tag war ein Sonntag so warmen, schönen Wetters, wie ihn ein Januar kaum jemals so hervor- gebracht haben kann. Unser Weg führte uns morgens 8 Uhr am Rhein-Marne-Kanal Straßen und Wege entlang, die mit Binsenvorhängen stakctartig vor der Einsichtnahme von feindlichen Stellungen aus unsichtig gemacht worden waren, und von Zeit zu Zeit warnte eine Tafel „Vorsicht! Vom Feinde eingesehen!", sich gar zu öffentlich zu zeigen. Im berüchtigten P . . . .-Walde besuchten wir zuerst einen Maschinengewehr-Unterstand, einen Stollen unter der Erde, in dem die Bedienungsmannschaft sich auszuhalten hat, damit ihre Anwesenheit nicht von feindlichen Fliegern fest gestellt werden kann. Diese Unterstände sind allerdings nur Schlupfwinkel in der Bedeutung des Wortes; kein Fenster erhellt den Raum, keine irgendwelchen Vorrichtungen sind möglich, den Leuten Behaglichkeit zu schaffen, denn die An legung eines solchen Unterstandes muß schnell vor sich gehen, damit er dem Feinde vervorgen bleibt, nur nach und nach können hie und da unwesentliche Verbesserungen vorgenommen werden. Die Mannschaft eines Maschinengewehr-Unterstandes wie dieser dient speziell der Abwehr und Belämpfung feindlicher Flieger. Das Maschinengewehr ist daher sozusagen immer bei der Hand. Sobald der oben ausgestellte Posten „Ma schinengewehr raus!" ruft oder einen recht primitiven Klingel zug nach unten in Bewegung setzt, setzt die Bedienungsmann schaft ihre Stahlhelme auf, packt Maschinengewehr und Mu- lüuonsstreifen und eilt hinauf zur Waldlichtung, wo freier Ausvlick nach oben möglich ist. Und fast plötzlich fängt die Waffe auch schon ihr mörderisches Tacken an. Derartige Unterstände bekamen wir mehrere zu sehen und teiner hat in uns den Eindrück erweckt, als wäre das Leven in ihnen etwa so, wye es bei uns daheim geschildert wird- Lin Stollen, in dem man sich ein wenig neigen muß, um oven »ich» anzustoßen, ein finsterer, dunstgeschwängerter Gang, von dessen Decke es unaufhörlich tropft und der zuweilen aus- gepumpr werden muß, um ihn — trocken? — nein, gangbar zu eryal»en. Hier und da münden seitwärts kleine Ausbuch tungen ob, in denen notdürftig, zwei kleine Feldlager über einander Platz haben und ein Tisch, so groß wie ein breites Fensterbrett, an dem die Mannschaften essen und trinken und ihren Lieben schreiben, daß sie sich „wohl befinden!" Ich habe gewiß keine großen Erwartungen in das Feldleben der Soldaten gesetzt, aber so habe ich nur ihr „Wohlbefinden" doch nicht gedacht. — „Bitte;, verbrennen Sie sich picht!" ruft mir einer der Leute zu .Ach ja. Mitten im Stollen gange steht ein kleines Kanonenöfchen, dessen Holzkohlen- speisung notdürftig Wärme gewähren soll. So ist die Luft da unten warm und feucht Und ungesund, und vierzehn volle Tage müssen die Leute da unten bleiben, bis sie auf sieben, Tage Ruhestellung abgelöst werden. Ich überlegte mir, was wohl manche Leute, die bei uns über jeden i-Punkt unzufrieden sind, sagen würden, wenn sie da« Leben dort draußen s v ein mal sehen würden! — Aus Lattenstegen gfng es Wer sumpfige Waldstrecken weiter, immer weiter durch Drahthindernisse, zuweilen auch ein Stückchen Weges in Schützengräben, die nicht besetzt waren. Die Meisen im Walde übten bereits den Frühlings- schlag, manchmal flog lachend ein Häher von Gipfel zu Gipfel. Und über uns surrte ein Flieger. In eine Waldlichtung tretend, beobachteten wir seine Bahn; zugleich aber auch, wie ihn drei Schrapnellschüsse aus Fliegerabwehrkanonen herunter holten; er landete im Gleitflug rn unseren Stellungen. Bei einem leichten Minenwerfer lernten wir die Waffe kennen, von der sonst imr wenig bekannt ist und die daher mit Fabeln umschmückt ist, wie kaum etwas anderes. Man erläuterte uns Stellung, Zweck und Anwendung der Waffe, und gab einig« Schüsse gegen di« feindliche Stellung ab. Solch ein Geschoß fliegt in steilem Bogen etwa 900 Meter hoch und bohrt sich am Ziel tief in die Erde, wo es nach einiger Zeit krepiert und nach allen Seiten hin starke Wirkung hat- Da die deutschen Geschosse fast keine Blindgänger oder Ver sager haben, sind unsere Minenwerfer von den Franzosen be greiflicherweise gefürchtet, gleichwohl ist es eine Fabel, daß man in den Minentrichtern ein vierstöckiges Haus plazieren oder gar eine ganze Kompagnie Infanterie gefechtsmäßig bereit darin einnisten könne. Das trifft nicht einmal auf die schwersten Minenwerfer zu, die wir später zu sehen bekamen. — An anderer Stelle sahen wir mittlere Minenwerfer. Ihre Wirkung ist begreiflich größer und der Mann mit der Reiß- leine sucht beim Abschuß größere Deckung gegen Schall und Luftdruck. Die Minenwerfer sind Nahkampfmittrl. Das Geschoß der mittleren Gröhe geD nur wenige Hundert Meter weit. Das ist alles kein Geheimnis, nur ist es bei uns zulande über fabelt, so daß man bereits Zweifler hat fragen hören, wo denn die schweren Minenwerfer stecken, von denen man nichts mehr hört, usw. Dazu möchte ich bemerken, daß atle 'Minen- werfer sofort in Aktion treten, sobald der Feind an irgend einem Abschnitte mit größeren Truppenmassen angreift. Dann arbeiten in den verschiedenen Entfernungen die leichten, mitt leren und schweren Minenwerfer und reißen Löcher und Lücken in die Reihen de- Feinde, dann werden die Mrnenwerfer mör derische Waffe. Solange aber „Ruhe" an den Fronten herrscht und außer Weitfeuer der Geschütze nichts anderes passiert, solange schweigen die Minenwerfer beharrlich und deshalb hört man auch nichts von ihnen. Unser Weg hatte uns an einer Taubenstatiön vorbei geführt. Wir kannten die Anwendung der Brieftaube und ließen uns nur noch den „Gaskasten" erläutern, in dem die Wertvollen Tiere bei Gasangriffen untergebracht werden. Das ist ein absolut luftdicht abgeschlossenes Bauer, dem Luft nur durch Atmungspatronen zusließen kann in der Art wie ich es bei Ainvendung der Gasmaske erläutert habe. Dann ging de» Weg zn einer Feldküche, bei der wir nach Soldatenart und mit Solöatenkost verpflegt werden sollten- ver MlMieg Deutscher Abendberichk wtb Berlin, 19. Februar abends. (Amtlich.) Von Riga bis südlich von Luck sind die deutschen Ar meen im Vormarsch nach Osten. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. T«ge«bertcht de» Admiralftabe« wtb (Amtlich.) Berlin, 19. 2. Im mittleren Teil des Mittelmeers haben unser« U-Boot« 5 Dampfer und 10 Segler versenkt, wodurch hauptsächlich der Transportverkchr nach Italien geschädigt wurde. Vier der vernichteten Danipser, von denen einer italienischer Nationalität war, wurden aus stark gesicherten Geleitzügen herausgeschossen. Unter den Seg lern desanden sich die italienischen Fahrzeuge Esterel, Ida, Caterina, Lysi, Laforo, Paolo Meriga, Elsa, Ada, Fanny mit Ladung Fässer, Kohle bezw. Grubenholz. Eine Unterseebootfalle in Gestalt eines Zweimastschoners wurde durch zwei Artiilerietresser eines Unterseebootes schwer beschädigt. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Oesterretchisch-ung arischer Tagesbericht wtb Wien, 19. Februar. Amtlich wird gemeldet: An der Piave und im Gebirge des Monte Asolone war die Artillerietätigkeit lebhaft. Truppen der Heeresgruppe Linsingen haben Luck kampf los besetzt. ! Der Chef de» Generalftabe«. Westen Bor der großen deutschen Offensiv« w Haag, 20. 2. Philipp Gibbs, der bekannte Kriegs korrespondent im englischen Hauptquartier meldet: Jetzt sei jeden Augenblick die große Offensive zu erwarten. Wir wissen, was jetzt für Vorbereitungen getroffen werden, daß die Vor bereitungen so weit gefördert smd, daß die Offensive beginnen kann, .sobald das Wetter dafür günstig ist. Sowohl die britische wie die französische Armee ist überzeugt, daß die /Offensive nicht glücken wird. Luftangriff auf Calais wl Berlin, 19. Febr. (Amtlich.) Am 13. Februar abends belegten 4 Minenflugzeug« den Seebahnhof von Calais, sowie ein daneben liegender Barackenlager erfolgreich mit Bomben und griffen dort drei Scheinwerfer mit Maschinengewehren an- Im Barackenlager wurden Brände beobachtet; einer der Schein werfer wurde zerstört. D«r Chef des Admiralstabes der Marin«. Lloyd George „schwer erkältet" we London, 18. 2. Unterhaus. Bonar Law hat erklärt, Lloyd George sei schwer erkältet, aber er hoffe, sich morgen über den Wechsel im Generalstab äußern zu können. Robert son habe den östlichen Kvmmandobezirk in England über nommen. we London, 19. 2. Unterhaus. Bei der Einbringung de« Voranschlages für das Heer bctonte Lloyd George, der mit lautem Beifall empfangen wurde, daß die in Versailles gefaßten politischen Entschlüsse einstimmig seien. Das Haus solle heute entweder dem Vorgehen der Regierung seine Billigung aus- prechen, indem es iene Beschlüsse unieistütze, oder es solle eine andere Regierung suchen, welche die Verantwortung sür seine Ablehnung von Entschlüssen übernehmen würde, welche er für die Sicherheit des Landes für wesentlich erachte. (Beifall.) As quith kritisierte die militärische Maschinerie zur Durchführung der Versailler Beschlüsse, erhob aber keine Einwendungen gegen die Erweiterung der Befugnisse de» Kriegsrates. Das Haus beriet nach Erörterung über den Versailler Kriegsrat verschiedene Heeressragen. Die Vertrauensfrage wurde nicht gestellt. Im Unterhaus teilte Lloyd George mit, da» Sir Henni Notnlinson zum britischen Vertreter beim Versailler Kriegsrat ernannt worden sei. 2m Oberhaus gab Lord Derby eine ähnliche Erklärung wie Lloyd George. Osten Mn neues Ultimatum o Efn Funkspruch aus Odessa stellt d»m rumänischen G» neralstab wieder einmal «in Ultimatum bis -um 16. Februar, wenn bis dahin nicht fünf Bedingungen angenommen würden; darunter befinden sich: sofortige Räumung von Beßarabtech ungehinderter Durchlaß russischer Truppen durch Rumänien s und Beßarabien, Auslieferung des für vogelfrei erklärten l Generals Tscherbatschew. Siatürlich fehlt auch diesmal nicht l die Versicherung, daß die Bolschewisten nur gegen di« rumS» ! nische Regierung Krieg führen, nicht aber gegen die rumänischen > Arbeiter, Bauern und Soldaten. o Berlin, 19. 2. (Amilich.) In der holländischen Presse ! vom 10. Februar ist als amtliche englische Bekanntmachung ein Telegramm verbreitet worden, nach w lchem die Deutschen die ' Belangungen de» Waffenstillstandes zwilchen Deutschland und Rußland vom 15. Dezember durch Abtransport von Divisionen zum Westen nach dem 15. Dezember verlegt hätten. Diese amt liche Nachricht ist eine Falschmeldung und ein Gegenstück zu der Reuterschen Fälschung der Rede des Grasen Czernin. 2m . Waffenstlllstandsveitrag war vereinbart, daß an der Front zwischen dem Schwarzen Meer und der Osts e keine Operations- truppenverlchiebungen durchgesührt werden sollten, die nicht im Augenblick der Unterzeichnung schon eingeleitet waren. Die Truppenbewegungen, welche noch nach dem 15. Dezember statt gefunden haben, waren sämtlich bereits vor oder im Augenblick der Unterzeichnung des Waffenstillstandsvertrages etngeleitet. Die Mittelmächte haben die Bedingungen des Vertrages dem Wortlaut und dem Sinne nach auf das Peinlichste innegehalten. An dieser Tatsache weiden auch alle die bekannten, aus durch sichtigen Gründen verbreiteten Verdächtigungen und Verleum dungen der Entente nichts ändern. o Amsterdam, 19. Febr. Die Agence Havas berichtet aus London: Der Petersburger Korrespondent des Daily Lhronicle meldet, daß in Rußland niemand an eine Erneue rung d«s Krieges gedacht habe. Morning Post schreibt: Die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten gegen Rußland bedeutet die Annerion Estlands und Livlands durch Deutschland. Der Schutz der Deutschen in diesen Gebieten sei nur «in Vorwand- Di« Ukraine in höchster Not ou Men, 18. 2. Aus dem Kriegspressequartier wird gemeldet: Der von den Bolschewitis angezettelt« Aufstand in der ukrainischen Volksrepublik nimmt all« Formen eines regel rechten Bandenkrieges an, bei dem Raub und Plünderung den Hauptzweck darstellen, indessen der Kampf gegen die Rada bloß den politischen Deckmantel abgibt. Den bolschewistischen Trup pen war es namentlich im Nordwesten des Landes möglich, sich wichtiger Bahnlinien, Bahnhöfe und Oertlichkeiten zu bemächtigen, während das offene Land von ihnen nur wenig belästigt wird und weitaus zum größten Teil der Rada an hängt. Bedauerlicherweise ist auch Kiew von der Verwüstung der Sowjettruppen heimgesucht worden. An der ukrainischen Front nimmt die Demobi.isierunq der großrussischen Truppen ihren Fortgang, d. h. die Mannschaften verlassen in Hellen Scharen ihre Gräben und eilen heimwärts zu. Auch die durch Entlassungen zahlreicher Jahrgänge geschwächten ukrainischen Verbände marschieren nach dem Innern des Landes ab- In den jüngsten Tagen duldeten die Verhältnisse im Nvrd- westen der jungen Republik kein langes Zusehen mehr. Trup pen der Heeresgruppe Linsingen, deutsche Verbände, haben heute, dem Hilferuf gegen die Grohrussen Folg« leistend, im Raum von Kowel den Vormarsch angetrrten. Graf Czernin reist nach Bukarest oru Wien, 19. Febr. Wie das „Achtuhrblatt" meldet, begibt sich der Minister des Aeußeren Graf Czernin in wich tiger Misston am kommenden Donnerstag nach Bukarest. , Eine griechische Slot« an Rumänien , aru Zürich, 19. Febr. Wie „Corriere della Sera" aus Athen meldet, hat die griechische Regierung an die rumänische Regierung eine Note gerichtet, die Vorgänge in Jassy würden auch die griechische Frage ernstlich beeinflussen. Die griechische Mobilisierung habe die Aktivität des rumänischen Heeres als , selbstverständlich vorausgesetzt. Infolge der zunehmenden Un ruhebewegung in Griechenland, die durch Agitation veranlaßt worden sei, seien 8000 Mann Ententetruppen im Pyräur und in anderen Häfen gelandet worden. Rußland und RumSnte» kämpfen um Bessarabien i oru Petersburg, 18. Febr. Die Meldung von der Ein nahme von Kitschinew durch die Rumänen ist noch nicht be stätigt, doch finden ansehnliche Truppenzusammenziehungen im Dnjestr-Gebiet statt. Das russische Oberkommando hat ' energische Maßregeln ergriffen, um die Angriffe im Militär- ! bezirk von Odessa zurückzuweisen und stellt Truppen und , Artillerie an der ausgedehnten Grenze Bessarabiens auf- i Rumcherod hat das Hauptquartier um Hilfe gebeten. Di« s dorthin entsandten Roten Garden und russischen Truppen j nähern sich der Donaumündung und dem Ufer des Schwarzen Meeres und leisten den rumänischen Truppen Widerstand- Die zur See entsandten Verstärkungen an Marineartillerie sollen einen gegnerische Offensive verhindern, In Odessa wur- , den Vergeltungsmaßregeln gegen die russischen Milltärbeamten ergriffen. Der Chef der Militärpolizei wurde verhaftet, die Offiziere leben in der Stadt unter behördlicher Beaufsichtigung- Das Petersburger Abkommen or Bern, 19. Febr. Laut „Bund" meldet Havas aus Petersburg: Vor dem Verlassen Petersburgs teilte Graf Mir« bach der russischen Regierung mit, daß Deutschland bereit sei, aus den besetzten Gebieten di« Polen und Litauer heimzu befördern, falls die von der russischen Armee anderswo eva- kuierten Bewohner gleichfalls nach Hause entlassen werden. Di« Volkskommissare haben auch das deutsch-russische Ueberein, kommen betr. den Austausch der Zivilgefangenen unterzeichnet, nachdem sie sich in einem Abkommen mit den Vorschlägen der deutschen Regierung betr. die Evakuierten einverstanden er klärt hatten. Bildung «in« bolschewistischen Donrepublik or Petersburg, 19. 2. Der Sowjetausschuß der Volks kommissare der Donrepublik ist wie folgt gebildet: Vorsitzender Sergleiesf, Arbeiterkommissar Magnidoff. Finanzen Manschu- dow, Sozialrevolutionäre vom linken Flügel übernehmen die Posten der Kommissare für Ackerbau, Nahrungsmittelver sorgung und Unterricht. « Sieg du Bolschewiki über die polnischen Legionen? or Die Petersburger Telegraphen-Agentur meldet aus Minsk vom 7. Februar: Gestern fand ein erbitterter Kampf zwischen den Streitkräften der Sowjets und den gegenrevolu tionären polnische» Legionen statt, di« 2000 Mann m,t Ar tillerie zählten. Nach blutigem Kampf errangen die Sowjet truppe» einen vollständigen Sieg. Eine Abteilung von 600 Mann wurde ausgeriebon und 2 beschütze unbrauchbar geniacht- Die polnische Kavallerie zog sicy zurück. Die örtliche Bevöl kerung grüß' unsere Truppen, unterstützte sie und lieferte ihnen Lebensmittel. Die polnischen Truppen sind in voller Auf lösung. - j
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