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Frankenberger Tagebia Anzeiger 77. Jahrgang oeu ZI. Ae-ruar LVL8 DonuerStas abend» fuhr Dr. isor non leitung in eii Sicherheit, die leicht hätte verhängnisvoll am Labour (unabh. Soz.) so^derk dir Vorlegung des rengclclt! nSztmmer. orstanv. iegSbetst. inerttaß, r Kamerad dorla» 1870 mg erfolgt hr von der Arm»» nd 181, l Ersatz- Ehren, werden ischaften urgstSdi aus der che Ver- großem ölkerung folgend« nd»rnisss Alarme Hand- staatsrechtlichen Aktes, aus dem die Reichsleitung das Recht ableitete, mit der Ukraine, einem Bestandteile des russischen Reiches, einen Friedensvertrag abzuschließen. Naumann (fortschr. Vp.) fragte: Wie liegen die staats rechtlichen Verhältnisse in der Ukraine? Meines Wissens liegt nur ein Entwurf dazu vor. Ob mit einer Personengruppe ein gesicherter Vertrag abgeschlossen werden kann, ist fraglich. Sollte durch die zwei Kaiserproklamationen vom November 1916 die Gestaltung Polens von dem Verhalten der Polen abhängig gemacht werden, so würde das einen schlechten Ei», druck machen. Bestellungen anf das T^Heblatt (für daS Vierteljahr 2 M. 70 Pi., für den Monat 9" Ps.,) nehmen alle Ausgabestellen un» Austräger in Stadt und Land, ebenso alle i-ostanstalten des D> utschm Reiches jederzeit entgegen. werden können, einzulullen vermocht. Wir wollten den Frieden, sind Lum Friedensschluß auch weiter jederzeit bereit; aber gerade deshalb war unsere Oberste Heeresleitung auf di« Aufrechterhaltung der militärischen Sicherheiten bedacht. Un sere Soldaten marschieren, und wir sind mit ihnen gewiß, daß das Ziel dieses neuen Krieges, der nicht territorialen Eroberungen, sondern lediglich der Rettung von Estland, Livland und Finnland, sowie der unverkümmerten Durch- Verkauf von Marmelade re. Hafer flacker bei sämtlichen MateriolwarenhändlernF Freitag, den 22. d. M., Marmelade gegen LebensmittelmaAeNr 86 je 1S0 Gramm: Sonnabend, den 2S. d. M.. Haferflocken geg-n Marte Nr. 10 der Nah mitteUarte je SO Gramm zum Preise von 80 Pfg. da» Psu o. Stadtrat Frankenderg, den 2V Februar 1918 Da« im Grundbuch für Niederlichtenau Blatt 136 auf den Namen der Laura Auguste verehel. Vogelfang geb. Weißbach in Niederlichtenau eingetragene Grundstück ftv om 3. Mai 1V18, vormittags 1V Mr, an der Gerichtsst lle in» Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden: - Das Grundstück ist nach dem Flurbuch 1ö i»Ar grob und aus >1400 Mark gMä Es wird gebildet aus dem Flurstück Nr. 246 b und besteht aus Gebäude, Hosraum und Garte.^ Die Gebäude sind zur Brandkasse unter Nr. 96 der Orisliste mit 10130 Marl einzeschätzt. Da» Grund stück ist mit 100,>5 Steuereinheiten belegt. , . Die Einsicht der Mitteilungen de« Grundbuchamtes, sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweilungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte aus Befriedigung aus dem Grundstück sind, laweit sie zur Zeit der Emtragung des am 29. November 1017 verlautbarten Versteigern« Mvermtt««» aus dem Grundbuche nicht erstch.I'ch waren, spätesten« im Verst-igerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten an- zümelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringster, Gebotes nicht berücksichtigt und bei der Verteilung oes Ver steigerungserlöse» dem Anspruch de» Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. „ Wer ein der Versteigerung entgegenstehsnde» Recht hat, mutz vor der Erteilung des Zu schlages die Aushebung oder die einstweilige Einstellung de« Verfahrens herbeiiühren, widrigen falls für dar Recht der Äersteigerungserlös an die Stelle de» versteigerten Gegenstandes tritt. Frankenberg, den 12. Februar 1918. 2». 4 17 Königliches Amtsgericht- die Annahme der vom Ausschuß gefaßten Entschließungen- Abg. Koßmann (Ztr.): Die Entlassung der alten Mann schaften vom Frontdienst sollte baldigst erfolgen. An ihre OeMcde» lkickrlag Berlin, 19. Februar. Vizepräsident Dr. Paasche eröffnet die Sitzung um S llhr 26 Minuten in Vertretung des erkrankten Präsidenten Dr- Kämvf mit einer Ansprache, in der er des inzwischen abge- schlossen«« Friedens mit der Ukraine ssedsnkt, der für beide an der Front stehen, sollte auf Antrag der Vatzr aus der Feuerlinie zurückgezogen werden. Bei den Reklamationen in der Kriegsindustrie so.lte den Familienvätern ein Vorzug vor den Ledigen eingeräumt werden. Generalmajor v. Wris- üerg: Dem Gedanken auf Entlassung älterer Mannschaften stehen wir, soweit es die militärischen Verhältnisse gestatten, symvathisch gegenüber. Ein Austausch älterer Mannschaften mit jüngeren findet schon jetzt regelmäßig statt. Nächste Sitzung morgen Mittwoch 11 Uht. Vertrag mit der Ukraine, Bekämpfung der Geschlechts krankheit, Antrag auf Haftentlassung des Abg. Dittmann. Kühlmann über den Frieden mit der Ukraine r Berlin, 19. 2. Im Hauptausschuß des Reichstages führte heute Staatssekretär von Kühlmann etwa folgendes aus: Das Verhalten der russischen Delegation, besonders das Trotzkis, in Brest-Litowsk ist ohne Vorgang in der Geschichte. Mit seiner letzten Erklärung wollt« er'M aus seiner unhaltbar gewordenen Lage befreien. Es kam ihm im Ernst auf den Frieden nicht an. Wir rönnen an die friedlichen Gesinimngcn Rußlands nicht mehr glauben und müssen für Ruh« und Ordnung in den an die besetzten Gebiete angrenzenden Ländern sorgen. Unser er neuter Eintritt in den Krieg wird hoffentlich in Petersburg die Geneigtheit zum Frieden stärken. Auch heute noch sind wir bereit, einen Frieden zu schließen, der unseren Interessen entspricht. Aus unserer Friedensbereitschaft ist der Friede mit der Ukraine entstanden. Die Ukraine ist ein reiches Land und die wirtschaftlichen Beziehungen waren für den Friedensschluß von ausschlaggebender Bedeutung. Bei der Festsetzung der Grenzen machte die Ukraine Ansprüche auf das Geviet des Gouvernements Lholm. Es entstand die Gefahr, daß die Verhandlungen scheitern würde, wenn diesem Verlangen nicht Rechnung getragen würde. Zwischen den Mittelmächten ist das Verhältnis durch diese Verhand lungen nicht getrübt worden, wohl aber haben sich die Polen verletzt gefühlt. Auch der österreichische Ministerpräsident wird sich heute eingehend über diese Fruge äußern, auch nach der wirtschaftlichen Keile hin. Es sind hinsichtlich des Trans portes der gewaltigen Vorräte bestimmte Vereinbarungen getroffen worden, so daß wir noch im Laufe des Jah res Vorteil dgvon haben werden. Die Grenzen des Gouvernements Lholm sind noch nicht fest bestimmt, son dern werden durch eine gemischte Kommission festgesetzt wer den, die sich aus Vertretern der Mittelmächte, der Ukraine und Polen zusammensetzen wird. Nach der Rede Kühlmanns erklärte Gröber (Ztr.): Bei den Verhandlungen mit der Ukraine hätten Vertreter Polens als beteiligte Faktoren zugelassen werden sollen, dann wäre wohl die Zuteilung des Lholmer Bezirkes zur Ukraine unter blieben. Bis auf diesen Punkt kann dem Friedensvertrag im ganzen zugcstimmt werden. Seyda (Pole) legte entschieden Verwahrung dagegen em, daß das SeMbesnmmungsrecht der Polen bei den Friedensverhandlungen mit der Ukraine so wenig beachtet worden sei. Ganz unverständlich sei die Abtrennung des Lholmer Bezlrkes, der schon vom Wiener Kongreß als zu Pi len gehörend angesehen wurde. Daher sei eine Korrektur des Vertrages unter Berücksichtigung d^r berechtigten Wünsche ver aemkcde Oomirlcd Mit dem Glockenschlag Die Zielsicherheit und Promptheit unserer Obersten Heeresleitung sind unübertrefflich und bilden zum guten Teil das Geheimnis unserer Erfolge. Unser Vorstoß gegen Düno- burg und Kowel begann mit dem Glockenschlag 12 Uhr mittags am 18. Februar, der das Ende des Waffenstillstandes verkündete. Unsere Feinde hatten vielleicht gejubelt, jetzt müssen die Deutschen einen Teil ihrer im Westen zusammen- gezogenen Truppen wieder nach dem Osten zurücknehmen, das durchkreuzt die militärischen Pläne des Vierbundes im Westen und gewährt den Bolschewiti kostbare Zeit, ihr Ver- mchtungswerk fortzusetzen, die Ukraine auszuplündern und die baltischen Provinzen dem Erdboden gleich zu machen. Die Herren Gegner haben wieder einmal ein« bitter« Enttäuschung über die unübersehbar lange List« ihrer betrüblichen Kriegs- crfahrungen einzutragen gehabt. Weder die laut bekundete Friedensgeneigtheit des Herrn Trotzki, noch die durch diesen merkwürdigen Herrn erklärte Beendigung des Kriegszustandes Mischen Rußland und den Mittelmächten, noch sonst irgend wie der Petersburger Intrigen haben unsere Oberste Heeres- reicht werden wird. Die Vormarschstraßen befinden sich im Norden bei Dünaburg, im Süden in der Gegend von Kowel. Die Düna war nur auf der Strecke von der Meeresküste bis in die Gegend von Liwenhof, südlich Jakobstadt, von den deutschen Truppen überschritten, die auf dem Ostufer einen ausgedehnten Brückenkopf errichtet hatten. Bei Liwenhof waren die deutschen Linien auf das Westuser des Flusses zurückgezogen und hielten sich etwa 15—25 Kilometer von ihm entfernt. Dünaburg selbst ist eine russische Festung, an der Stelle, wo die Düna aus ihrer ursprünglichen Ostwcstnchtung sich beinah« rechtwinklig nach Norden wendet. Dünaburg ist ein wichtiger Straßen- und Cisenbahnübergang. Die Stadt selbst liegt auf dem Ost user, mit einem Brückenkopf aus dem linken Ufer, der aus mehreren selbständigen Werken besteht. Ohne großen Wider stand zu finden, sind unsere Truppen in den Feind über raschender schneller Weis« in Dünaburg eingezogen. Aus dem entgegengesetzten Flügel wurde der Vormarsch aus der Richtung von Kowel angetreten. Kowel liegt südöstlich von Brest-Litowsk, südlich der Pripjetsümpfe. Es ist also, wie von militärischer Seite hervorgehoben wird, nicht nur beabsichtigt, die Ukraine durch einen Vormarsch nördlich des Sumpfgebietes mittelbar zu entlasten, um dadurch den Zu zug russischer Truppen zu verhindern, sondern es ist der unmittelbare Vormarsch in der Ukraine angetreten. Von Kowel führt die östliche Vormarschrichtung auf Kiew. Beide Orte sind auch durch eine Eisenbah linie miteinander ver.- Kunden. Die Entfernung Kiew—Kowel beträgt etwa 400 Kilometer. Eine schnelle und wirksame Unterstützung der Ukraine erscheint auch dringend geboten, da nach russischen Nachrichten die Bolschewik! sich der Stadt Kiew bemächtigt Haden und die Gefahr ständig wächst, daß sie bei weiterem Vordringen die reichen Vorräte des Landes immer mehr ver nichten. Herrn Trotzki aber wird bald aller Trotz nichts mehr nützen, er wird sich der Macht der Tatsache - unter werfen müssen oder er wird von dem Sturm der Volka- empörung h>nweggefegt werden, u .» einer einsichtsvollen Re gierung Platz zu machen, mit der ein Friedensschluß auf festen Grundlagen möglich wird. Rutzland zum Frieden bereit r Berlin, 2V. Febr. Staatssekretär von Kühlmann verlas im Laufe seiner heutigen Rede im Reichstage nachstehenden Aunkspruch der bolschewistischen Regierung in Petersburg: An die deutsche Regierung! Der Rat der Volkskommissare sieht sich veranlaßt, in Anbetracht der geschaffenen Lage sein Einverständnis zu erklären, den Frieden nnter den Bedingungen z« unterzeichnen, welch? von den Delegationen des Vierbun des in Brest-Litowsk aestellt wurde«. (Hört, hört, auf allen Seiten des Hauses.) Der Rat der Volkskommissare erklärt, daß die Antwort auf die von der deutschen Regie rung gestellten näheren B dingu"g n unver züglich gegeben würde. (Hört, hört. Leb- h»»fte Bewegung im ganzen Hanse). r Berlin, 20. Februar. Im Reichstag verlautet, daß der Reichsraizlr in der heutigen Sitzung ju einer wichtigen Er.lärung da; Wort ergreift« wird. r Bert»«. 19 2. Im Hauvtans chuß de» Reichstages fübrke Abg. David (Soz.) aus: Wer es ernst mit dem Lelbstbestim- mungsrechl mein», muß es auch der Ukraine einräumen, sonst wäre es »ar nicht möglich, mit emem wahrend des Kri ges aus- einandersallenden Staalswesen ober dessen Teilen F,eden zu schließen. Abg. Graf Wettarp (konl.) druckte seine Zuf iedenheit über den Friedensvertrag mit der Ukraine aus, di- Hilft- bedürfe infolge der brutalen Behandlung durch die Äobchewlki. Abg. Siretemann (natl.s bestit gte aus eigener Anschauung, daß m Riga Iiändm deuksche und andere Flüchtlinge über Baibareen unter dem Bolschewikiregiment berichtet hoben. Abg. v. Tra " pe- syreki (Pole): Der Entwurf über die Beseit,a»»g d s E„t- ergnunasgesetzes in Preußen liegt vor, er wird aber n cht ver abschiedet. Die Festlegung der Grenze iwisch-n Pol-n und der Ukraine bedeu et einen Zau'apfel zwi chen b «den Bölke,n. Abg. Fischbeck (f. V.): Wir stimmen dem Friedensvertrag mit der Ukraine freudig zu, weil er unter Umstanden die Möglichkeit dielet, unsere Ernähr >ng zu fördern. Wenn in dem Vertrage mit der Ukraine die Interessen der Polen n cht peinlich vertreten wurden, so gibt das Verhalten der Polen in gew sseni Sinne eine Erklärung hier'ür Gegen eine Abtrennung weiterer Ge- betsteile Polen» im Westen und ihre Zul,>l> g zu Preußen sind wir ganz entschieden. Staatssekretär von Kühlmann: Ein Gedankenaustausch zmbchen V riretern der Ukraine und der Polen konnte w gen des schnellen Frudensichlusses nicht statt finden. Die Bvlschew ki gehen mit großen Machtmitteln gegen die Ukraine vor, was da» Varbandemein von Lebensmitteln beweißt. Es galt, den Frieden nicht wegen des Lholmer Be zirk» in Frage z» stellen. Ich betrachte den Frieden mit der Ukraine al» den Varläufer für einen Frieden mit ganz Ruß land. Damit schloß die BesoreHung. r Berlin, 20. 2. Zu den Erklärungen des Staatssekretär» v. Kübln ann im Hauptausschuß sagt das „Berliner Tageblatt": Der S aatrsekretär hat die Ansicht oder die Hoffnung geäußert, duß da» erneute Eintreten Deutschlands in den Krieg ist Peters- bürg ernüchternd wirken und dort die Geneigtheit »um Frieden stärken werde. Der Wuntch, daß diese Hoffnung sich crjüllen möchte, ist allgemein. Erfreulich klana die Mitteilung de» Staatssekretär» über die Vorräte der Ukraine. Die „Tägliche Rundschau" schreibt: Herr v. Kühlmann machte gelieno, daß die Verhandlungen »nm Scheitern verurteilt gewesen mären, »ann da» Gouvernement Lholm nicht zur Ukraine geschlagen Verkauf von Rohfleisch «stag. den 21. M., vormittag von 9 bk» 1 llhr an die Bewohner 1. Brottartenbezirte» Nr. 701 bi» Schluß, 2. „ „ I 400. Die AusweMartr ist vorzulegen. Stcdtrat Frankenberg, den 20 Februar 1918. Ziel, zu einem Frieden zu gelangen, bald erreicht wird. Das Andenken der gestorbenen Abgeordneten Stadthagen und Warla wird durch Erheben von den Sitzen geehrt. Aus der Tagesordnung stehen zunächst kurze Anfragen. Nach Erledigung einer Anzahl Anfragen und emer Reih« von Amtsblatt für die König!. AmtshaMmannschastM das WnU Amtsgericht Md den Stadttat zu Frankenberg „ l Sa. — Druck und Berlag von L- G- Roßberg in Frankenberg l. Sa. «erautworUlcher Redakteur: Ernst Roßberg s-n. in Frankenberg »-