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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 26.02.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191802265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180226
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180226
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-02
- Tag 1918-02-26
-
Monat
1918-02
-
Jahr
1918
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bürg MK d. M. telegraphiert: Hk noch kn der Haupt stadt anwesenden Mitglieder der britische» Kolonie sind jetzt, wo man mit Sicherheit annimmt, daß die Deutschen den Vormarsch dis Petersburg fortsetzen werden, in großer Sorge und Angst. Das britische Konsulat wird von Engländern be stürmt, di« so rasch wie möglich das Land zu verlassen wünschen. Alle britischen Untertanen militärpflichtigen Alters, die bisher aus verschiedenen Gründen vom Dienste befreit waren, haben Auftrag erhalten, sich binnen sechs Stunden zur Abreise be reit zu machen. Den anderen britischen Untertanen wurde empfohlen, Rußland unverzüglich zu verlassen. o Petersburg, 23. 2. (Meldung der „Petersburger Tele- araphen-Agentur".- Nach Berichten oes Generalftabschefs des Feldheeres ergibt sich, daß der Feind in Gruppen von 10V und 200 Mann von verschiedenen Regimentern vorrück«. In einer Versammlung der Garnison Pskoff, die aus etwa 2000 Mann bestand, wurde der Ausruf de» Kommissars Zur Verteidigung der Revolution mit Begeisterung ausgenommen. Die Deutschen rücken sehr vorsichtig vor. Die Stadt Regilha ist vom Feinde besetzt. Zuerst zog eine Automobilabteilung, dann eine Ab teilung Infanterie ein. Am 21. Februar wurde Minsk von den Deutschen besetzt. Wiederbeginn der Verhandlungen in Brelt-Lltow»» ov Wien, 24. 2. In ur errichteten Kreisen wird ver nommen, daß die Verhandlungen Vrest-Litowsk in nächster Woche wieder beginnen. Die Verhandlungen mit NumSmen oru Aus Bukarest wird gemeldet: Staatssekretär von Kühlmann und Minister des Aeußeren Gras Ezernrn sind Sonnabendabend hier «ing«troffen. Eine bulgarische Abordnung begab sich «rach Bu karest, uin an den Friedensverhandlungen mit Rumänien «eil zunehmen. Der Führer der Abordnung ist Finanzminister Tontschew, der Bulgarien auf der Bukarester Konferenz 1913 vertrat. Weiter gehören der Abordnung an: Der Vizepräsi dent der Sobranje Momtschilow, der Abgeordnete Kostow, General Tantilow und Professor Miletitsch. General Tantilow befindet sich bereits als militärischer Vertreter Bulgariens kn Bukarest. Nach einer weiteren Meldung teilte bei der Verhandlung über die neuen Kriegskredite in der Sobranje Finanzmrnistcr Tontschew am Schlüsse seiner Rede dem Hause mit, daß «r wegen seiner Teilnahme an den Friedensverhandlungen mit Rumänien bis auf weiteres abwesend fein werde. Er hoffe, daß er von den Verhandlungen mit dem von allen Bulgaren an der Front wie im Hinterlande ersehnten und erwarteten Ergebnis heimkehren werde.-' Die Aufmerksamkeit der bulgari schen Nation, die sich der beiden in den Jahren 1878 und 1913 erlittenen Amputationen ihrer Nordgrenze erinnere, werde augenblicklich auf die Frage der Dobrudscha gerichtet fein, die die Bulgaren als einen wesentlichen Bestandteil ihres Vater- land^s ansehen. Die Entente-Delegationen verlassen Petersburg " Stockholm, 25. 2. „Stockholmer Tidningen" bestätigt, daß die Vielverbands-Delegationen in Petersburg in den näch sten Tagen die ruffische Hauptstadt verlaffen. Die javanische Botschaft reiste bereits über Charbin heim. Die Diplomaten der Weitmächte wollen zunächst in Stockholm die Entwicklung der russischen Ereignisse abwarten. Unter der Roten-Kreuzflagge or Bolschewistische Truppen haben am 17.2. in Nowostelitzä (Bessarabiens 47 französisch Rote-Kreuzautomobile, die mit Muni tion beladen und von französischen Offizieren begleitet waren, angeholten. Die Auwmobile wollten sich nach Rumänien unter der Roten-Kreuzflagge durch Bessarabien durchschmuggeln. Sie sind ein Teil jener französischen Automobilkolonnen, dis sich bisher in Südrußland ausgehalten halten und sich nunmehr infolge des Fredensschluffes zwischen der Ukraine und den Mittelmächten nach Rumänien zurückziehen wollten Nach Weg nahme der Munition und Ausrüstungsgegenstände setzten die Automobile ihren Weg nach Rumänien fort. or Bern, 23. 2. Der Entrüstungssturm in der Pariser Presse über die Kapitulation der Maximalisten hat sich noch nicht ge legt. Die Blätter betonen, daß dadurch nicht nur der Krieg, sondern auch die Revolution beendet werde. Das Peinlichste der ganzen Katastrophe aber sei die bevorstehende Kapitulation Rumäniens. „Gaulois" schreibt, eine einzige Niederlage auf der Westfront könne die deutschen Pläne auf Unterwerfung Ruß lands durchkreuzen. „Evenement" spricht dem bevorstehenden WAn mit Rumänien jede Gültigkeit ab. Die Wiederher- ag Rumäniens bleibe ein heiliges Kriegsziel der Entente. „T, mps" stellt mit Bedauern fest, daß der unausbleibliche Frie densschluß mit Rumänien das letzte Bollwerk der Entente im Osten zerstöre. „Pays" schreibt, man solle Japan zu einer Ak tion in Ostrußland veranlassen. . > § ! Ereignisse zur See 2 deutsche Dampfer auf norwegischem Seegebiet gekapert L Ehristianta, 23. 2. Der deutsche Dampfer ,^8 iarritz" von wer Gesellschaft Argo in Bremen ist am 22. d. M. 10 Uhr vormittag bei dem Buholemen-Feuer, wie die beiden an Bord gewesenen norwegischen Lotsen bekunden, in solcher Nähe vom Land, daß die Menschen dort gesehen werden konnten, durch ein unbekanntes englisches Kriegsschiff gekapert und westwärts weggeführt worden. Die Lotsen versichern auf das Bestimm teste, daß der Dampfer innerhalb der norwegischen Hoheits- gewässer aufgebracht worden sei. Das gleiche Schicksal ereilte den deutschen Dampfer „Düsseldorf", der von Narwik mit Kiesladung unterwegs war und ebenfalls am 22. Februar beim Bohulmen-Feuer innerhalb der norwegischen Territorial grenze von einem englischen Hilfskreuzer gekapert wurde. An Bord dieses Dampfers waren außer der deutschen Besatzung vier Norweger, zwei Lotsen und zwei Zollbeamte, die beim Buholmen-Feuer gelandet worden sind. Die norwegische Re gierung hat dem Vernehmen nach «ine sofortig« Untersuchung eingeleitet und ein besonderes Schiff nach Buholmen-Feuer zwecks Vernehmung des dortigen Leuchtturmwächters entsandt. In beiden Fällen kann nach den Aussagen der an Bord ge wesenen Lotse«« kein Zweifel daran bestehen, daß England sich wieder einmal eine flagrante Verletzung in der norwegischen Souveränität hat zu schulden kommen lassen. Lin großer englischer Geleitzug von einer Katastrophe betroffen s Kopenhagen, 23. 2. Die hiesigen Blätter melden aus Bergen, daß ein großer englischer Handelsgeleitzug von einer Katastrophe betroffen worden sei. Montag früh verließen 29 Schiffe, und zwar 18 skandinavische und 11 englische, im Geleit- zug England auf der Reise nach Norwegen. Der Geleitzug ge riet auf See in einen furchtbaren Sturm. Am Mittwochmor- gen ereignete sich das eiste Unglück. Ein dänischer Dampfer ver schwand plötzlich. Hinzueilende Schiffe fanden eine Anzahl Wrackstücke und die um Hilke rufende Besatzung; es war aber unmöglich, sie zu retten. Nach den Wrackstücken zu schließen, handelte es sich um den dänischen Dampfer ..Georg". Am Mittwochnachmlttag versank plötzlich der englische Dampfer „Har rowgate', am selben Abend der schwedische Dampfer „Swanö"; auch ein anderer schwedischer Dampfer ging verloren. Während der ganzen Reise wurden weder U-Boote noch Kriegsschiffe ge sichtet. Es wird daher nicht angenommen, daß die Schiffe ver senkt worden seien. Die „Harrowgatr" ist untergeaangen, weil sich die Ladung verschoben hatte. Non den 29 Schiffen de« Geleitruges sind nur S in Bergen eingetroffen und später noch S in Stavanger eingelaufen. Man hofftaver, daß ««noch einer s Ein Vertrauensvotum für Orlando i Rom, 24. 2. Die Kammer hat der Regierung nach Reden Sonnino» und Orlandos mit 340 gegen 44 Stimmen das Ver trauen ausgesprochen. i Rom, 24. 2. Nach Meldung der „Agenzia Stefani" er- klärte Sonnino in der Kammer, daß in der legten Tagung von Verlailles der oberste Kriegsrat festgestelst habe, daß er in den jüngsten Erklärungen des deutschen Reichskanzlers und des öster reichischen Ministers des Aeußeren nichts hatte finden können, was sich den gemäßigten Bedingungen der alliierten Regie rungen nähere, so daß er der Meinung lei, daß seine einzige Pflicht ist, die hartnäckige Fortsetzung der militärischen An- von 27 Jahren im Reservelazarett Chemnitz verschiedenen Herrn'Arno Höppner heimgegangen. Als Gefl. d. R- war der Verblichene am 4. August 1914 beim Jnf.-Reg. 104 eingetreten. Er machte den Vormarsch durch Belgien mit, er krankte infolge der Strapazen «rach dem Gefecht bei Dinairt, wurde in Lazaretten und Erholungsheimen gesund gepflegt und stand seit Januar 1917 wieder im Feld. Während eines Heimaisurlaubes im November erkrankt« er wieder schwer und ist jetzt dem Leiden erlegen. Er war Postbote und ist ein Sohn des Skebermeisters, jetzigen Postaushelfers Herrn Richard Höppner, Schefselstraße. Ehre seinem Andenken. fe Bußtag. Da am ersten Landesbußtag in der Pas sionszeit immer eine größere Anzahl Gememdeglieder zur Kommunion gehen, und dafür der Platz in der Realschule nich^ausreicht, so werden die beiden Gottesdienste am nächsten Mittwoch wieder in der Kirche gehalten werden. Durch einen eingestellten Füllofen wird die Kirche vorher ungeheizt werden. f" Das Ehrengeläute äm Sonntag mittag von 12 Uhr ab galt dem fürs Vaterland gestorbenen Helden Leopold Walter Richter von hier, dessei« kirchliche Gedächtnisfeier im Hauptgottesdienste stattfand. fp Auerswalde. Am Bußtag vormittag 9 Uhr predigt Pastor Stenz aus Frankenberg und hält anschließend daran Beichte und Abendmahlsfeier ab. fa Flöha. Die Kriegsschreibstube de» Albettzweigvereins Flöha-Land bleibt nächsten Mittwoch, den 27. Februar 1918, wegen des Bußtags geschlossen. — Dresden. Seine Königliche Hoheit Prinz Johann Georg besuchte Sonnabend abend den vom Landesverein Sächsischer Heimatfchutz veranstalteten Vortrog des Herrn Pastor Hoffmann «Chemnitz) über: „Die Schönheit des deutschen Friedhöfe»" im Vereinshaus. 1. Bußtag Frankenberg. Borm. 9 Uhr, Predigt über Psalm 85, 2—14,'mit anschl. Belchtbandluna u. AbendmablSseier In der Stadtkirche, Oberpf. Ehmer. AbendS 6 Uhr Betchthandlung mit Abendmahlsseter daselbst, Odervf Ehmer Kinder haben zu diesen Abmdmahlsseiem nur in Begleitung Eiwachs-ner Zunitt. An beiden Gottesdiensten alldem. Kirchenlollekte iür Innere Mission Sep. evang.-luth. DreteintgkettSgem. Nachm. V,5 Uhr PredigtgoiteS- dt-nst, P. Solbrig, Auerswald« und Gornsdorf. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst mit anschl. Beichte und Abendmahlsfeier, P. Stenz auS Frankenberg. Kollekte für die Innere Mission Ebersdorf und Ltchtenwalde. Vorm. S Uhr Gottesdienst. Predigt: P. Schirrmeister. Abends 6 Uhr AbendmahlSgotteSdienst, StistSpf. JSsiing. An beiden Gottesdiensten Kollekte für die Innere Mission. Flöha. Borm. 9 Ukr PredigtgotteSd. m. anschl. Beichte u. AbendmahlSf., Sup. Dinter. Vonn. 9 Uhr Predigtgottesd, mit anschl Beichte und Nbendmahlsf. in der Gottesacke! kap. zu Plaue, P Jäger. Abends 6 Uhr Beichte und AbendmahlSs. tn der Kirche zu Flöha, P Jäger Kollekte iür die Innere Mission. LangenstriegiS. Bonn 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt und anschl. AdendmahlSfeier. Vorm. '/«II Uhr Unterredung mit der konfirm. Jugend. Kollekte für die Innere Mission Niederltchtenau Vorm. >/,9 Uhr Beichte. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesd. und heil. Abendmahl. Koll. f. d. Innere Mission. Nachm. V,S Uhr Beicble und AtendmakMeier. Niederwiesa. Borm. 9 Uhr Pr°digwotteSdienst. Nach denk GotteSd. Beichte und Abendmahl. Koll, sür die Innere Mission. -la» heims» mw Oairrlsna Frimknbecq, den 25. Februar 1918. f-* Jubilätlm. Am 20. Februar d. I. waren 25 Jahre vergangen, seit Herr Sanitätsrat Dr, Költzsch sich kirr als praktischer Arzt niedergelassen hat. In Nummer >43 des Frankenberger Tageblattes vom 21.- Februar 1893 gibt Herr Dr. Johannes Költzsch bekannt, daß er sich anstelle des von yter verziehenden Herrn Dr. Körver unterm 20. Februar als praktischer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer hier nieder gelassen und vorläufig im Hotel Zum Roß Wohnung ge nommen hat. Wie Herr Sanitätsrat Dr. Költzsch in den 25 Jahren seiner hiesigen Tätigkeit gewirkt hat, wie er als Arzt, als Mensch und als Bürger der Stadt und ihrer Be wohner in Segen diente, das alles ist so bekannt, daß es be sonderer Betonung nicht bedarf. Insbesondere während der Kriegszeit hat er in aufopferungsvollster Weise sich betätigt und seine segensvolle Amtierung als Krankenhausarzt auch auf die Leitung des Vereins-Lazaretts ausgedehnt. Daß er ««eben seiner außerordentlich anstrengenden ärztlichen Tätig keit sich noch dem öffentlichen Interesse widmet, der Stadt als stellv. Stadtverordmtenvorsteher dient und sich auch sonst ge meinnützig, insbesondere im Vereinsleben, betätigt, sichert ihm vollste Hochachtung aller. Sein Orlsjuviläum st deshalb w-lk- kommene Gelegenheit, ihm aufs wärmste herzlich zu danken sür sein segensreiches Wirken und dem Wunsch Ausdruck zu geben, es möchte Herrn Sanitätsrat Dr. Költzsch gegeben sein, noch recht, recht lange in vollster Gesundheit in bisheriger treuer Art weiter zu wirken. , f Die goldene Hochzeit konnte am vorigen Sonnabend ein würdiges Paar begehen. Herr Obrrbrieftrager a. D. Bernhard Böhme und seine Gattin geb. Ludewig sahen ' den Tag wiederkehren, an dem sie vor 50 Jahren ihren Ehebund begründeten. Das Jubelpaar ist rüstig und so ! konnte es im Kreise seiner Kinder und einer Enkelschar von ! etwa 25 Kopfstärke im Familienkreise den Ehren- und Jubeltag glücklich begehen Durch Herrn Oberpfarrer Ehmer, der die j kirchliche Einsegnung vornahm, und Herrn Kirchenvorstands- I Mitglied Th- Berger wurden die Glückwünsche der Kirch- j gemeinde überbracht, begleitet von dem Angebinde einer Ehren- i bibel mit der Widmung S. Maj. des Königs. Aüch von anderen Seiten her wurde das Gold-Ehrenpaar mit Auf merksamkeiten reichlich bedacht. Der Beamtenstand des Kai- ! serlichen Postamts, dein Herr Böhme lange Zeit angehört hat, wie auch „Rat und Tat", der Bezirks-Obstbauvcrein, der Kgl. Sachs. Militärverein und der Geflügelzüchtervrrein, bei denen der alte wackere Böhme fleißiger Mitarbeiter ist, wie auch zahlreiche Freunde, Nachbarn und Bekannte haben des Jubelpaares ehrend gedacht und es durch Angebinde und Glückwünsche hocherfreut! Wied» ein Kriegsteilnehmer ist mit dem im Alter größeren Anzahl von Schiffen gelungen ist, einen englischen oder schottischen Nothafen zu erreichen. Was geschaht mit der russischen Flotte? » Amsterdam, 23. 2. Nach einer Meldung des „Algemeen Handelsdlads" au» London fragt man sich in englischen Marine kreisen, was mit der russischen Flotte geschehen werde. „Daily Graphit" behauptet, daß sie in die Hände der Deutschen fallen wird. In der Ostsee befinden sich 4 russische Schlachtschiffe, einige Kreuzer und etwa 40 Torpedoläger. „Daily Mail" schreibt, daß sich 5 russische Dreadnoughts in der Ostsee befinden. Das Blatt hält e» nicht für ausgeschlossen, daß die Schwarze-Meer-Flotte daS Schicksal der Ostseeflotte teilen wird. Italien wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 25. Febr. 1918- Westlicher Kriegsschauplatz Vielfach Artillerie, und Minenwerferkampf. An ver schiedenen Stellen der Front Ertundungsgefechte, die uns östlich von Armentieres Gefangene und Maschinengewehre «in- brachten. ' Oestlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Eichhorn Unsere Truppen besetzten Pernau. Ein Estenbataillon hat sich dort dem deutschen Kommando unterstellt. Ihren Divisionen voraus hatte«« gesteri« vormittag die Sturmkom pagnie 18 und die 1. Schwadron des Husarenregiments Nr. 16 Dorpat genommen. Auf dem Wege dorthin wurden 3000 Gefangene gemacht und viele Hundert Fahrzeuge erbeutet. Diese fliegende Abteilung hat somit in 5 Tagen über 210 km zurückgelegt. , Heeresgruppe Linsingen In Rowno ist der gesamte Stab der russischen beson deren Armee in unsere Hand gefallen. Ihr Oberbefehlshaber war entflohen. Vorrruppen erreichten Schitomir und nahmen dort Verbindung mit ukrainischen Truppen auf. Don den übrigen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Dir Erft« GeKepalquarttermkister: Ludendorff. strengungen der Alliierten zu sichern. Sonnino kam dann auf die italienischen Kriegsziele zu sprechen und sagte: Unsere ethi- lcken.Gründe sind an sich klar und geheiligt durch die italie nische Seele der unerlösten Länder. Was das östliche Mittel meer anbetrifft, so haben wir keine imperialistischen Ziele. Wir wollen nur gegenüber etwaigen Vergrößerungen anderer als Ergebnis dieses Krieges, daß man das Gleichgewicht der Kräfte aufrecht erhält. Bezüglich Albanien hat Italien keine anderen Gesichtspunkte als seine Verteidigung gegen jede Unduldsamkeit oder einen Angriff einer anderen Macht. Sonnino kam dann auf die Wiederaufnahme amtlicher Beziehungen zu der marima- listischen Regierung zu sprechen und erklärte: Es ist uns heute unmöglich, als gesetzlichen Vertreter Rußlands eine Negierung anzuerkennen. Was die separatistische Bewegung, welche sich in Süd- und Mittelrußland, sowie in Finnland zeigt, anbetrifft, so kann die italienische Regierung unter den gegenwärtigen Um ständen nureine unentschiedene Hastungeinnehm^ üttwe pMtlcde NÄcdncdre« Großherzog Adolf Friedrich von Mecklenburg-Strelitz s pd Aus Neustrelitz wird amtlich gemeldet: Plötzlich und un erwartet ist Se. Kgl. Hoheit der Großherzog Adolf Friedrich VI. aus diesem Leben geschieden. Tief erschüttert durch diesen Schick salsschlag steht das großherzogliche Haus und mit «hm das ganze Land an der Bahre seines im blühenden Mannesalter Heimge gangenen geliebten Landesherrn. Der verstorbene Großherzog hat ein Alter von 35 Jahren erreicht. Er wurde am 17. Juni 1882 in Neustrelitz geboren und folgte am 11. Juni 1914 seinem Vater in der Negierung nach. Verheiratet war er nicht. Von seinen beiden Schwestern ist die altere, Marie, in zweiter Ehe mit dem Prinzen Iuliu» Ernst zur Lippe vermählt, die jüngere Schwester, Jutta, ist die Gattin des Prinzen Danilo von Montenegro. pd Berlin, 25. Febr. Dem plötzlich gestorbenen Großherzog von Mecklenburg-Strelitz widmen die Blätter ehrende Nachrufe. Mecklenburg-Strelitz fällt jetzt an Mecklenburg-Schwerin, zunächst in Personalunion. Ob die Regierung in Strelitz für den jetzt eingetretenen Fall des kinderlosen Todes des Großherzogs irgend welche gesetzgeberische Vorsorge getroffen hat, ist nicht bekannt geworden. pd Berlin, 25. Febr. Nach einer Meldung des „Berl. Lokal- anz" aus Neustrelitz war der Großherzog seit Sonnabend mittag verschwunden Sonntag Mittag wurde seine Leiche vom Lerb- jäger mit einer Schußwunde in der Brust im Wasser des Kammer kanal» aufgesunden. — Der Großherzog von Mecklenburg- Schwerin, der sich auf der Rückreise von Gmunden befindet, wird heute morgen in Neustrelitz erwartet. p Diederich Hahn f Der*Direktor des Bundes der Land wirte, Dr. Diederich Hahn ist im Atter von 58 Jahre,« gestorben. Eine Rede Stresemann» pd Hamburg, 25. 2. Auf der gestrigen nationalliberalen Tagung in Hamburg hielt der Führer der Neichstagssraktwn, Dr. Stresemann, eine Tischrede, in der er sagte: Aus Neid sei dieser Krieg herauibeschworen, aus Neid über die gewaltigen Leistungen unserer Weltindustrie. In Hamburg habe man schon lange vor dem Kriege erkannt, daß England uns den ersten Platz in der Wett nicht kampflos überlassen werde. Wir werden noch einen großen Kampf auszukämpfen haben. Wir dürfen nicht den geweiblichen Mittelstand vernichten lassen, da» würde für unsere Weltwirtschaft den Zusammenbruck bedeuten. Es sei unglaublich lebensfremd, wenn man durch Organisation er setzen wolle, was sich in Handel und Jndustie als lebensfähig erwiesen hat. Wir müssen unsere ganze Energie daran sehen, unsere alte Stellung an Uebersee wieder zu erringen. Der Friede mit Großrußland sei nur eine Frage von Tagen. Deutschland werde nur Frieden Mießen nach Räumung von Estland, Livland und bis der letzte Deutsche uns zurückgegeben sei. Im Osten würden die anderen Völker mit dem Friedensschluß folgen. Gegen unsere übrigen Feinde werde das Schwert endgültig zu entscheiden haben. Sitzung dr» deutsch-österreichisch-ungarffchen Wkrtschaftsverbandes pd Berlin, 25. 2. In Berlin trat gestern der deutsch-öster- reichilch-ungarische Wirtschaftsverband unter Vorsitz des Reichs tags-Vizepräsidenten Dr. Paaiche zu einer Vollsitzung zusammen. Die Verhandlung billigte vollständig die einschlägigen Bestim mungen de» ukrainischen Friedensvertrages, durch welche kür die Gestattung de» wirtschaftlichen Verhältnisse» zwischen Deutsch, land und Oesterreich-Ungarn völlig freie Bahn geschaffen würde. Ein zurLckgewiefenes Friedensangebot Englands p Zürich, 22. 2. Erst jetzt wird, einer Meldung des „Echo de Paris" zufolge, bekannt, daß vor einigen.Wochen das Mitglied des englischen Kriegskabinetts, General Smuts, ver- sucht hat, mit dem stüheren österreichisch-ungarischen Botschaf, ter, Gras Mensdorff, in der Schweiz zusammenzukammen, in der Absicht, Oesterreich das Angebot eines Sonderfriedens zu übermittelns)Graf Mensdorff hat den englischen Versucher in unzweideutiger Weise abfallen lassen, indem er ihm in, Hinblick aus die Bündnispflichten seiner Monarchie den Bescheid zu- kommen ließ, daß Oesterreich jede Besprechung, die sich nicht aus den allgemeinen Friede«« beziehe, für von vornherein un- diskutabel ansehe. Gerüchte von dieser diplomatischen Nieder- lag« Englands waren schon vor einiger Zeit im englischen Unterhause laut geworden. Der „Secolo" meldet, daß der italienische Deputierte Modigliairi folgende Interpellation ongekündigt hat: „Ist es richtig, wie der englische Ministe. Balfour «m Unterhause an- deutete, daß England im verflossenen Dezember in de. Schweiz mit Oesterreich Verhandlungen pflog, und wie beurteilt der Minister des Aeußern diese Angelegenheit?"
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