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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 20.02.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191802200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180220
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180220
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-02
- Tag 1918-02-20
-
Monat
1918-02
-
Jahr
1918
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vir SenesalvettammlungUez Stmär; Oer LanOMtrte , war zu ihrem 25jährigen Jubiläum stärker besucht als je zuvor. In Vertretung des erkrankten Dr. Diedrich Hahn eröffnete Abg. Roe ficke die Versammlung mit einer An sprache, worin er zunächst der Verstorbenen und der vor dem Feinde Gefallenen gedachte und einen Rückblick gab auf die Zeit vor 25 Jahreck!' Im Kampfe ist der Bund ge boren; heute stehen wir in einem Weltkriege. Damals ist der Grund gelegt worden dafür, daß mir diesen Wirtschaftskrieg jegt durchführen können. (Zustimmung.) Wie viele Auf gaben, Fragen und Probleme hat der Bund in den 25 Jahren zu bearbeiten gehabt. Unsere Heutigen vergessen rasch. Vor allem haben wir die Laprivische Behauptung ins Unrecht gesetzt, daß es für Deutschland darauf ankomme, ein Eiportindustriestaat zu werden. Unter den agrarischen Handelsverträgen ist die industrielle Ausfuhr gewaltig ge wachsen, die Kohlenförderung, Roheisenerzeugung außerordent- lich gestiegen, die Vermögen haben ungemein zugenommen- Dann ging Dr. Roesicke auf die allgemeine Lage ein und sprach dabei über die Wühlereien gegen Ludendorff. Es sei aber kein Zweifel, daß das deutsche Volk sich geschlossen hinter die Oberste Heeresleitung stellen würde. (Stürm. Bei fall.) Frieden wollen wir alle. Aber wir bekommen ihn nicht durch Friedensangebote und Streiks. (Lebh. Beifall.) So lange unsere Feinde wissen, daß die Friedensresolutron und ihre Mehrheit herrscht, bekommen wir keinen Frieden. (Stür mischer Beifall.) Zum Schlüsse erneuerte der Redner im Namen der Versammlung das Treugelübde gegen den Kaiser und das Versprechen, fest und treu durchzu halten. In das dreifache Hurra stimmte man begeistert ein. Folgende Entschließung wurde darauf einstimmig angenommen: „Die 25. Jubiläumsversammlung des Bundes der Land wirte begrüßt mit freudiger Genugtuung den Abschluß des ersten Friedens mit der Ukraine. Tie erwartet, daß den Ver- schleppungs- und Revolutionierungsabsichten der bolschewisti schen Regierung ein End« gemacht wird, daß,die deutschen Interessen, insbesondre auch in den Ostseeprovinzen, mit größter Beschleunigung und mit allen erforderlichen Mitteln sichergestellt werden. — Sie weist die Versuche unserer Feinde, das deutsche Volk in der Treu« zu seinen angestammten Fürsten und in dem Vertrauen auf seine Heerführer wankend zu machen, mit Entrüstung zurück. Die deutschen Landwirte stehen in fester, unverbrüchlicher Treu« zu Kaiser und Reich und leisten den Bestrebungen, die Monarchie in Deutschland ihrer Machtfülle zu entkleiden, grundsätzlichen und entschie denen Widerstand. Sie blicken mit unbegrenztem und freu digem Vertrauen auf unsere Heerführer Hindenburg und Ludendorff, denen das deutsch« Volk und, Vaterland für ihre weitblickende Führung und tatkräftiges Wirken unauslösch liche Dankbarkeit schuldet. — Gegenüber dem in Washington und London, Versailles und Rom von neuem ausgesprochenen Kriegswillen unserer Feinde erwächst allen Teilen des deutschen Volles in erhöhtem Maße die Pflicht hingebender, unablässiger Arbeit für das Vaterland. Wer in solcher Zeit die Arbeit verläßt, dadurch mit unseren Feinden gemeinsam« Sache macht und unseren tapferen Kriegern in den Rücken fällt, begeht Landesverrat. Die deutsche Landwirtschaft erneuert das Ge lübde, an ihrem Teile alles, auch die letzte Kraft, daran zu setzen, daß dem deutschen Volke das weitere Durchhalten ermöglicht wird bis zu einem siegreichen, die Zukunft Deutsch lands sichernden Frieden." Darauf wurde ein Huldigung st« leg ramm an den Kaiser und ein Begrüßungste leg ramm an Hindenburg abgesandt. In dem Telegramm an den Kaiser heißt es, das deutsche Volk schare sich enger als je um seinen Kaiser, gelobend, alles aufzubieten an innerer Kraft, Ausdauer, Entschlossenheit, Pflicht, Entbehrungen und Leiden bis zum siegreichen Ende des Krieges. Die deutschen Landwirte aber blicken zu dem Kaiser mit dem unerschütterlichen Vertrauen auf, daß der Friede, den Deutschland erkämpft, seine Selbständigkeit, Un abhängigkeit und Macht sicherstellt, um dem Reiche dadurch die Eniwicklung zu ermöglichen, die zur glücklichen Gestaltung der Zumnft erforderlich ist. Das Telegramm an Hinden - bürg schließt mit den Worten: Wir sind gewiß, daß Eure Erzellenz Deutschland zum Siege führen und dafür einstehcn werden, daß die Früchte des Ausharrens und Kämpfens des deutschen Volles in diesem gewaltigsten Kriege aller Zeiten Deutschland nicht entrissen werden, sondern daß der zu erringende Frieden Deutschlands Machtstellung sichert und wahrt und seine glückliche Zukunftsentwrcklung für unsere Kinder und Kindeskinder gewährleistet. Einmütige Annahme fanden auch folgende For derungen zur Erreichung eines siegreichen Friedens: den Land wirten muß die Möglichkeit geboten werden, ihre Arbeiter so zu ernähren, daß die im Frühjahr, Sommer und Herbst gebotene 12stündige Arbeitszeit durchgeführt werden kann- Zur Leistung namentlich der Frühjahrsbestellung muß den Landwirten die genügende Zahl von Zugtieren belassen blei ben. Für die Zeit der Frühjahrsbestellung müssen auch die jenigen Landwirte beurlaubt werden, deren Anwesenheit und Mithilfe bei der Bestellung notwendig ist. Bei der Verwen düng der Gefangenen zur landwirtschaftlichen Arbeit müssen die Interessen der kleineren und mittleren wirtschaftlichen Betrieve in ausgiebigem Maße berücksichtigt werden. Die erforderlichen Düngemittel müßen der Landwirtschaft zur Ver fügung gestellt werden. Nach begeistert aufgenommenen Ansprachen der Herren Wildgrube, Weilnböck, v. Wangenheim und v. Oldenburg- Januschau schloß die Jubiläumsverjammlung unter brausen den Hochs auf den Bund der Landwirte. front unä heimst Als Teilnehmer einer Reise an die Westfront beschreibt Hauptschristleiter Alfred Bohnagen das Sch.achtfeld von Lagarde und einen Gasangriff der Franzosen. D. Schrift!. Di« vierte Sachsemcise 5. dn. Kurz nach Mittag kamen wir in G. an. Die ganze Straße entlang hatten wir in den Gräben, auf freiem Felde, unter Bäumen und auf Anhöhen schlichte weiße Kreuze sich erheben sehen, die Stätten dort gefallener und begrabener braver So.daten. Das hatte uns sehr erschüttert, aber ganz zweifellos erschütterte es uns noch mehr, als wir nachmittags das Schlachtfeld von Lagarde besichtigten und die Aufschrif ten aus den Kreuzen lasen; alles brave Bayern mit Sachsen untermischt und Deutsche und Franzosen in Massengräbern fried.ich beieinander. Die Gräber sind sämtlich gut gepflegt, das mag alle diejenigen beruhigen, die «inen Angehörigen draußen ruhen haben. Ob dle Franzosen unsre jenseits Ge fallenen so ehren wie wir, das darf sehr fraglich sein. Aber eben deswegen muß es sehr energisch gesagt werden, daß da» Sand der lokhrkngkfche Grund und Boden, auf dem so viele Deutsche gefallen und begraben sind, nie in französische Hände kommen darf. Das Schlachtfeld von Lagarde hat eine traurige Berühmt heit. A m 11. August 1914 wurden die eingedrungenen Fran zosen von deutschen Truppen auf ihren besetzten Höhen an gegriffen. Ein Reitertrupp bayrischer Cheveaurlegers geriet dabei in flankierendes Feuer und erlitt durch vier fran zösische Maschinengewehre an der Mauer des Friedhofes von G. erhebliche Verluste. Die vier ausgehackten Löcher in der Friedhofsmauer sind noch heute pulververraucht vorhanden, der Mauerschutt liegt noch beiderseits der Maueröffnungen und er mag länge ein tieftrauriges Wahrzeichen sein, wie die angeblich so hochkultivierten Franzosen Friedhöfe ent- heiligten. Aber die Maueröffnungen mögen auch Erinnerungs zeichen sein allen denjenigen, die die ersten Schlachten und die Franktireurstätigkeit von 1914 in Belgien und Frank reich vergessen haben. Die Schlacht bei Lagarde dauerte vom 11. bis 18. August und endigte nach der Gefangennahme von über 1OOO Fran- uzosen und der Vernichtung zweier französischer Regimenter mit dem deutschen Siege. Man erzählt, daß die Ziehtochter (Pflegekind) des Bürgermeisters von G. den deutschen Sol daten aufopfernde Hilfe habe angcdeiheu lassen und ihnen z. B. in glühender Sonnenhitze Trinkwasser zugetragcn habe. Man erzählt auch, sie habe kürzlich einen deutschen Offizier geheiratet. Die Geschichte klingt ganz hübsch, in Wirklichkeit ist sie aber ganz anders, wie ich aus meinen eigenen Aufzeich nungen feststcllen konnte. Die Geschichte ist in Arracour nördlich Luneville passiert. Dort blieb ein Mädchen namens Madeleine, als ihre Pflegeeltern nach Nancy flüchteten, in der Obhut des französischen Maire und entfernte sich in ge eigneter Stunde zu einer deutschen Reiterpatrouille, die sich wunderte, ein deutsch sprechendes Mädchen hier zu finden- Sie erzählte, aus Saarburg zu stammen und nur zu Besuch hier anwesend zu sein. Sie erzählte auch, daß der Maire die Bewohner von Arracourt zum Widerstande angefeuert und sie bewaffnet habe. Kurz danach, als deutsches Militär ein rückte und alles das bestätigt fand, wurde das Mädchen aus Rache vom Maire wegen des Verrats erschossen. Bei unserer Ankunft in G. jagten sich hoch über durch sichtigen Wolken vier Flugzeuge. Bei der Rückkehr vom Friedhöfe fuhren auf einem Wägelchen zwei deutsche Flieger vorbei und nun erfuhren wir, daß ihr Flugzeug von drei Franzosen angegriffen worden war. Bereits sei der deutsche Führer, ein Gefreiter, von fünf Schüssen durch einen Arm verletzt gewesen, aber der Brave habe dennoch den Kamps fortsetzen wollen; da sei wie ein Habicht ein Franzose auf ihn herahgestoßen, um ihn zu rammen, habe ihm dabei das Richtungssteuer angestoßen und dadurch sei er leider genötigt gewesen, den Kampf abzubrechen. Er ist in gutem Gleitsluge glatt in unseren Linien niedergegangen, von wo das im übrigen herzlich wenig beschädigte Flugzeug zur Reparatur hereingeholt wurde. Der Tag, der erste an der Front, war recht ereignisreich- Kurz nach dem Abendessen lockte uns ein wahnsinniges Schießen aus geringer Entfernung ins Freie. Leuchtkugeln und bunte Signalraleten stiegen in kurzer Reihenfolge wie Ouecksilber- lampen riesiger Dimensionen zum Himmel auf, Helle Kanonen schläge und lautes Maschinengewehrgeknatter ertönte zu uns herüber. Dazwischen tackten langsam und etwas tieferen Tones französische Maschinengewehre und zuweilen hörte man auch Lie Detonationen eines leichten Minenwerfers in vorderster Stellung. Die Franzosen schienen den Plan einer Unter nehmung ausführen zu wollen. Nach 9 Uhr abends kam der Bericht, daß die Franzosen mit Gasbomben schössen und zu gleich Gas „abgeblasen" hätten. Es wurde daher die deutsche Front entlang Gasalarm verkündet und sehr bald wurden wir sogar in höchste Gasbereitschaft gesetzt. Die Sache war also ernst, zumal der Wind auf uns zustand. Ein Höhenzug leitete das Gas aber durch eine benachbart« Talsentung und wir blieben verschont. Indessen wurde das Geschntzfeuer hef tiger und spät in der Nacht wurde von beiden Seiten Sperr feuer gegeben, ein Trommelfeuer, das einem nie endenwollen- oen Donnerrollen ähnlich ist. Bis gegen r/s2 Uhr nachts oauerte das beiderseitige Schießen und wir merkten die Er schütterung der Lust noch von unseren Soldatenbetten aus- Im Heeresbericht vom 20. Januar klingt es trotzdem sehr nüchtern: „Feuersteigerung trat zeitweilig im Maasgebiet, sowie nördlich und südlich des Ryein-Marne-Kanals ein"- Jch weiß es zegi zu schätzen, was „Ruhe nn Westen" ist. IM Mllkrieg wtb Berlin, 18. Februar abends. (Amtlich.) Deutscher Abendbericht Südöstlich von Tahure entwickelten sich örtlich« Kämpfe. An der großruss,schen Front haben heute 12 Uhr mittags die Feinds.ligteiren begonnen. Im Vormarsch auf Dünaburg ist die Düna kampflos erreicht. Von der Ukraine zu ihrem schweren Kampf gegrn die Grotzrussrn zu Hilfe gerufen, haben unsere Truppen den Vormarsch aus Richtung Kowel angetreten. Tagesbericht de» Admtralftabe» wtb (Amtlich.) Berlin, 18. 2. Eines unserer Untersee boote hat im Sperrgebiet an der englischen Westküste 5 Dampfer mit rund 23 500 Bruttoregistcrtvnnen vernichtet, darunter einen großen englischen Pasjagjerdampfer von «Iwa 13 000 Bruttoregistertonnen. Di« ümigen vier Dampfer waren sämtlich tief beladen. Der Chef des Admlralstabes der Marine. Wie störend der Unterseebootkrieg mittelbar auf den Seeverkehr unserer Feind« wirkt, wie er die volle Ausnutzung des unversentten feindlichen Schiffsraumes schmälert, beweist die Aussage eines Geretteten von dem am 22. Januar als im Mittelmeer versenkt gemeldeten Dampfer „Allanton" (4253 Bruttoregistertonnen). Dieser englische, mit 6000 Tonnen Kohle nach Malta bestimmte Dampfer gebrauchte für die Fahrt von Hull nach Bizerta 30 Tag«, von denen 14 Tage auf den wegen U-Bootgesahr angeordneten Aufenthalt in verschissenen Häsen entsie.en. Unter friedlichen Verhältnissen hätte der Dampfer die Reise in 9 Tagen zurücklegen können- Durch das Fahr«n in Eeleitzügen, durch Warten aus andere Schiffe und Stilliegen in Hißen, alles unmittelbare Folgen des U-Boottrieges, hat dieser Dampfer also mehr als dreimal so viel Zeit als ohne Unterseebootkrieg der Fall gewesen wäre, gebraucht oder, anders «usgedrückt, der Schiffsraum tonnte unter Berücksichtigung der Lage- und Lüschzeiten nur etwa zur Hälfte seiner früheren Leistungsfähigkeit ausgenutzt werden. Ein derartiger Fall ist keineswegs eine Ausnahme, vielmehr ist er bezeichnend für die Unwirtschaftlichkeit des heutigen Reedereibetriebes. F. Allen, Vorsitzender der Khe- divischen Postdampfergesellschaft, bestätigt die in einem an vke „Timestz vom 28. Dezember gerichteten Brief« mit den Worten: Das Geleitsystem oerdovoelt die auf «ine Reise zu verwendende Zeit und halbiert die Meng« der jährlich in England zu landenden Ladung. Westen wl (Amtlich.) Berlin, 18. 2. Im Monat Januar haben unsere Gegner durch die Tätigkeit unserer Kampfmittel auf allen Fronten im ganzen 151 Flugzeuge und 20 Fesselballone verloren. Wir haben 68 Flugzeuge und 4 Ballone einge- büßt. Davon sind 17 Flugzeuge jenseits unserer Linien ver blieben, während die anderen 51 über unserem Gebiet ver loren gingen. Auf die Westfront allein entfallen von den 151 außer Gefecht gesetzten feindlichen Flugzeugen 138, von den 68 deutschen 61. Im einzelnen setzt sich die Summe der feindlichen Verluste folgendermaßen zusammen: 107 Flugzeuge wurden im Luftlampf, 35 durch Flugabwehrkanonen, 2 durch Maschinengewehr von der Erde aus durch Infanterie abg«- schosfen, 5 landeten unfreiwillig hinter unserer Linie. Von diesen Flugzeugen sind 67 in unserem Besitz, 84 jenseits der Linie erlennbar abgestürzt. Außerdem wurden 11 feind liche Flugzeuge jenseits unserer Linie zur Landung gezwungen- wl Genf, 19. 2. Die von zahlreichen Pariser Jagd fliegern unternommene Verfolgung der nach der Beschießung von Dünkirchen verschwundenen deutschen Flugzeuge blieb er gebnislos. - j wl London. 19.2. Nach einem amtlichen englischen Bericht wurden bei dem Fliegerangriff in der Stacht vom Sonntag 15 Männer und 3 Frauen getötet und 27 Männer und 10 Frauen verwundet. Gemeinsame Alliierten-Konferenz am 31. März wi Bern. 19. 2. „Vitton" meldet, daß die von Wilson vorgeschlagene gemeinsame Alliierten-Konferenz zur Feststellung der gemeinsamen Fkledensbedingungen am 31. März in Ver sailles stattfinden werde. Lumbert verhaftet wi Paris, 18.2. (Meldung der „Agence Harras".) Senator Charles Humbert ist heute früh auf seinem Schlosse im Departe ment Calvados, wo er vorgestern angekommen war, verhaltet worden. Osten o Nachdem Deutschland den Waffenstillstand mit Rußland mit dem 18. Februar al» abgelaufen ansieht, die Entscheidung Deutschlands, den Krieg gegen Rußland sortzusetzen, auch die ' Tatsache veranlaßte, daß die Bolschewik!-Truppen ernen Teri des enlanrnschen und litauischen deutschen Adels niedermetzelten, die Bevölkerung deutscher Herkunft mißhandelten und an der Aus übung ihrer wirtschaftlichen und politischen Rechte verhinderten. Außerdem ist aus Finnland, wo die Bolschewist noch gewalt tätiger austreten, und aus der Ukraine ein dringender Notschrei nach Deutschland gelangt. Diese Umstände haben Deuhchland bewogen, die einseitige Einstellung des Kriegszustandes seitens der Bolschewist nicht zur Kenntnis zu nehinen und zu Mitteln zu greifen, durch welche es gelingen wird, mit Rußland einen dauernden Frieden zu schließen. Nach dem 18. Februar wird Deutschland vor allem nach Litauen und Estland eine mili tärische Expedition entsenden, um die deutsche Bevölkerung zu verteidigen. Der Vormarsch hat gestern in der Richtung auf Dünaburg begonnen. Ebenso ist eine militärische Abteilung zur Hilse in der Ukraine in der Richtung auf Kowel aufgedrochen. Livland und Estland wollen zu Deutschland! ol Berlin, 16. 2. Ucber die Zuilände in Estland wird noch folgendes bekannt: Die ganze Gegend zu beiden Seiten der Bahn Reval-Narva ist in den Händen der Roten Garde und der Maximalisten. Das estnische Militär bot bis jetzt einen ge meinsamen Schutz gegen diele Banden, doch erscheint sein Ein fluß letzt nicht mehr genügend. Die Güter sind sämtlich beschlag nahmt und werden von der Roten Garde verwaltet. Demnächst sollen auch die Baueingesinde eingezogen werden. Die Hauser in den Städten und die Bankguthaben sind gleichfalls a!s na tionales Vermögen erklärt worden und werden von der Roten Garde verwaltet. Ein Teil der lettischen Truppen soll sich ge- weigett Haden, Livland zu verlassen, da sie nur ihr eigenes Land verteidigen wollen. Die bessergestellten Letten, insbesondere die Gesinoewirte, warten mit Sehnsucht auf den Einzug der Deut schen, nicht etwa zu vorübergehender Sicherung ihres Lebens und Besitzes, sondern zwecks vollständigen Anschlusse» Estlands / und Livlands an Deutschland. Die Mehrzahl der lettischen und istnischen Soldaten wollen im Falle ernes Vormarsches der Deutschen die Waffen adgeben und im Lande bleiben. Dl« überwiegende Zahl der Egen ist deutschfreundlich gesinnt. So wohl in Estland wie in Livland werden eifrig Unier>chriften gesammelt. Viele estnische Bauern Haven sich geweigert vi« ihnen zugeterlten Güter zu übernehmen, aus denen sie bisher Angestellte der Gutsherren gewesen sind. Sie sind dann von den bolschewistischen Soldaten zur Uebennahme der Güter ge zwungen woroen. Ukrainische Abordnung in Berlin ou Eine Sonderlvmmlsston der Volksrepublik ist am 16. d. M. in Berlin eingetroffen und hat im Hotel „Continental" Wohnung genommen. Inden-Pogrome in Kiew ou Lngano, 19. 2. Der „Agenzia Stefani" wird aus Petersburg gemeldet: 2n Kiew Haven Pogrome gegen Juden slattgesunden, bei denen etwa 900 Häuser geplündert wurden. In Petersburg wurde eine Melallfabrik, in welcher 1V, Mill. Nudel zur Auszahlung de': Arbeitslöhne lagen, angegriffen. Das Gewehrseuer dauerte zwei Stunden. Der Angriff wurde aber abgeschlagen. Die Wein- und Alkohollager wurden ge plündert und nach einem I3stündigen Kampse eingeäschert. Schreckliche Vorgänge bei der Einnahme von Kiew ou Stockholm, 17. 2. Ein telephonischer Bericht au» Moskau berichtet über die schreckrichen Vorgänge bei der Einnahme von Kiew. Ueber der Stadt hing eine luchte Rauchwolke. Die ge- lamre Artillerie der Bolschewist nahm an dem Kample teil. An allen hochgelegenen Stellen sowie aus dem rechten Flußuser waren Kanonen ausgestellt. 200 und mehr Feuerschlünde traten in Tätigkeit. Die Oklobererergntsse in Moskau verblassen vor den Ereignissen in Kiew. Der Hauptkampf spielte sich rn der Umgebung der Petschera ab, dem Sammelpunkt der ukrainischen Streitkräfte. Es wird erzählt, daß sich Offizier« und Offiziers-, schiller den ukrainischen Truppen anichlossen. Rach bolschewistischen Meldungen kämpfen in den Reihen der Ukrainer rumänische, englische und französische Offiziere. Mönche Haden sich als Freiwillige gemeldet. Die Pe.ersburger Telcgräphenagsntur meldet: Der Kampf bei Kiew war ervutert. Kiew ist endgültig von den revolutionären Streitkräften genommen. Das Kommissariat für Ausrüstungen richtete eme Abteilung für den Austausch für Waren ein, um Mm Land J.tdustrieerzeugnisse zu festgesetzten Preisen im Aus tausch gegen Getreide und Lebensmittel zu liefern. ou Stockholm, 19. Februar. In Pvdolien, Wolhynien und in der Gegend von Minsk breiten sich die von den Bolsche wist veranstalteten Pogrome immer weiter aus. Kein Grund besitzer »st mehr seines Lebens sicher. Wem «s noch möglich ist, der flüchtet. , Die Schlacht bet Klew ou Warschau, 17. 2. Au» Kowno ko.nmen die ersten Ein zelheiten über die Kämpfe der Bolschewist mit den Ukrainern wahrend der vergangenen Woche in Kiew. Hiernach haben die Bolschewist seit Anfang Februar, also wohl von dein Zeitpunkt an, wo sie den kommenden Abschluß eines Frieden» zwlichen den Mittelmächten und der ukrainischen. Roda in Brest be« kürchst stürzet haben aus d auf welche Auch > bruar deren ment i mäßig verwei trum» das h. Die o Kamp ganne Verwr Kloßei die H zündet man d hilieno utrain flohen Adder oi der n wordei Entsch, zu «ru schen der A » or mäniei wahric dann i geben, o, sendet genden spräche tesen, Zemr« will u daran, schaur Bo,sch wistlsch schen L r wi« sl Ländei berei t nicht schwer der rn lerinos herrsch vor oc die nei aus de schossen Bo.sch Zeimn schriene Komm Geoieu den. : Iommis sind zu was er einem ! immer dem O der alt Zareni -sie sei setzen i or; lionäre sion, '4 pllll, nenoeil aber zl nischen or ist im L der «rn auf Br or für den in Lhri or bürg: 2 der Bri oorüvei mungen ruhhche iß schvi of: skandlno mluelva norwegl skundino dänische „ op Kandgc Frage i eunumn Vrvüitei entschied Friedet«! zwischen p B Payer r Rundich kanzler nächste gesprvch auch S«! künftiger
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