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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 13.02.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191802134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180213
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-02
- Tag 1918-02-13
-
Monat
1918-02
-
Jahr
1918
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Elisabeth K. lieh' davon ab, das fünfjährige Eheglück des Heinrich St. länger zu stören. Z. * Kinderweishcit. Aus Neustrelitz schreibt uns ein Mit arbeiter: Weitz der Leser, was „Entenflott" ist? Nun, Häns chen Schneider aus Neustrelitz wutzte das ganz genap. Er hatte sich ja oft genug über die grünen, unzähligen Pflänzchen auf dem kleinen Tümpel im Tiergarten gewundert und auf seine witzbegierige Frage, was das denn sei, wurde ihm von seiner Mutter geantwortet, das sei „Entenflott". Nun bekam diese feststehende Tatsache aber eines Tages einen unerwarteten Stotz. Es war in der Religionsstunde und der Lehrer be mühte sich, den Kindern die ganze unermetzliche Weisheit der Schöpfungsgeschichte klar zu machen. Nur über den Passus: „Der Geist Gottes schwebt über den Wassern" ging er aus wohlüberlegten pädagogischen Gründen leicht hinweg, indem er, seinen kleinen Zuhörern nur "soviel davon sagte, wie ihr kindliches Gemüt zu fassen imstande war. Doch Hänschen hatte aufmerksam zugehört und gerade diese Stelle in der Schöpfungsgeschichte hatte ihn an meisten beschäftigt, t n Zwiespalt war in seinem Herzen: Wer hatte nun recht, die Mutter oder der Lehrer? Aber gewohnt, das, was die Schule, insonderheit der Lehrer, der das grenzenlose Ver trauen der Kleinen besatz, als ein Evangelium zu betrachten, wollte er" nun seinerseits einen vielleicht begreiflichen Irrtum seiner Mutter aus der Wert schaffen und stellte sich, zu Hause angerommen, breit!-änw vor die Hüterin seiner Kindheit. „Mutter," fragte er in seinem heimischen Idiom, „du hast immer gesagt, das, was in Dcertgarten (Tiergarten) uz den See rum schwrm.nt, dat wär Entenflott! Nee, Mutting, dat 's nich wohr! Uns Lehrer Hut hl? seagt, dat wär der Geist Gottes." * Schlösser u" ihr Schicksal. Aus Eisenach wird uns berichtet: Verschiedene Thüringer Schlösser sind bereits ge werblichen, industriellen oder landwirtschaftlichen Zwecken ge opfert worden. In den historischen Räume» rattern Maschi ren oder klatscht der Dreschflegel. Jede Pietät ist verloren, 'lte Kunstwerke werden dabei rücksichtslos vernichtet. Das gleiche Schicksal sollte auch das Schloß Zella bei Dermbach haben. Eine "Zigarrenfabrrk betrieb den Ankauf, denn es lag ihr günstig, weil die Gegend viel Tabak baut, dann aber auch, weil dort billige Arbeitskräfte zu haben waren. Noch recht zeitig griff der Vezirksausschutz von Dermbach «in, der be- schloß, Schlotz Zella zum Stammvermögen der Gemeinde zu schlagen und der Gemeinde zur Pflicht zu machen, die histo rischen Denkmäler würdig zu erhalten. Fast ebenso ging es der Kemenate Didorf, die landwirtschaftlichen Zwecken dienst bar gemacht werden sollte. Ein Bchirlsausschuß-Beschluß warf die Pläne betriebsamer Menschen über den Haufen und rettete wirkliche Kunstdenkmäler vor der Profanierung. Die Generalversammlung des Bundes der Landwirte die am Montag, 18. Febr., mittags 12 Uhr, in der Ber liner Philharmonie beginnt, bringt Ansprachen der Abge ordneten Roesicke, Diederich Hahn, Dr. Wildgrube, Weilnboeck und der Herren v. Wangenheim und v. Oldenburg-Januschau. wird Mch in Andustrkefrejsen immer weniger populär, und in Manchester und anderen Industriezentren sind Proteste gegen diesen Krieg nach dem Kriege erhüben worden. Die wiederholten Luftangriffe der Deutschen schüchtern dir Be- I völkerung immer mehr ein. Früher, als die Zeppeline die An griffe ausführten, betrachteten die Leute das Ganze mehr als ein imposantes Schauspiel. Jetzt aber, wo die gewal tigen Kriegsflugzeuge die Angriffe ausführen, hat die Be- > völkerung mehr Angst davor als je. Die Ereignisse in Nutz ¬ land werden selbstverständlich in den Ententelänhern mit dem grotzten Interesse verfolgt. Es ist sicher, datz die Bevöl kerung in gewissen Kreisen darauf rechnet und hofft, datz die Verhandlungen zwischen den Delegierte» des Vierbundes und dem Rat der Volkskommissare auch eine für dis anderen kämpfenden Nationen annehmbare Friedensinitiatioe veran lassen werden." Ver Weltkrieg Deutscher Abendberlcht wtb Berlin, 11. Februar, abends. (Amtlich.) Bon den Kriegsschauplätzen nichts Neues. Tagesbertcht der Admtralstabes wtb (Amtlich.) Berlin, 11. Febr. Im östlichen Teil des Aermelkanals und an der englischen Westküste vernichteten unsere Unterseeboot« 18VV0 Bruttoregistertonnen feindlichen Handelsschisfsraumes. Alle Schiffe, mit Ausnahme eines im Ballast fahrenden, waren beladen. Ein etwa 5000 Lrutto- registertonnen grotzer Dampfer wurde aus einem Geleitzug herausgeschossen, ein anderer alleinfahrender Dampfer non mindestens 6000 Bruttoregistertonnen trotz starker Bedeckung versenkt. ' 1 Der Chef des Admiralstabes der Marine. Oesterreichisch'ungarlscher Tagesbericht wtb Wien, 11. Februar. Amtlich wird gemeldet: Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden rege Artillerie tätigkeit. Der Chef des Eeneralstabes. Ereignisse zur See s Born, 11. Febr. Lyoner Blätter melden zur Versenkung des englischen Dampfers „Duce di Genova", das Unterseeboot habe ungefähr 1000 Meilen von der Küste entfernt gegenüber dem Leuchtmrm von Lonet das Schiff torpediert. Der Torpedo drang in den Maschtnenraum ein. Der Dampfer gab drei Kanonenschüsse aus das Unterseebot ab, ohne zu treffen. 140 Ueberlebende wurden in einem spanischen Hajen ausgeschifft. Es gab mehrere Tote und Verwundete. Italien Neue Frledenszielerklärung Italiens i Schweizer Grenze, 12. Febr. Der ituirenisch Minister des Aeutzeren wird nach dem „Gtornale d' Italia" wahrscheinlich eine neue Krtegszieleiklärung abgeben. Neben anderen Blättern ver langt nun auch die dem Ministerpräsident nahestehene „Mailänder Epoca" die Veröffentlichung des Londoner Abkommens zwischen den Alliierten und Italien. Die übermätzige Abnutzung der italienischen Kräfte i „Corrlere della Sera" verlangt in einem Leitartikel die Hilse der Verbündeten für die italienische Front, da die jetzige Besetzung nicht zu einer hinreichenden Ablösung der ersten Linien ausreicht und infolgedessen eine übermätzige Abnutzung der Kräfte bei den Truppen statlfindet. Auch Italien mutz auf einen groben feindlichen Angriff gefotzt sein. Mr hrimsr ima OmeriM« Frankenberg, den 12. Februar 1918. -f Fastnacht ist Hemel Welch liebliche Erinnerungen erwcät in uns tneier Tag. Ging der Weihnachtsstollen zu Ende, dann hielt die Fastenbrezel ihren Einzug. Diese scheint aus den romanischen Länoern zu uns gekommen zu jein, wenigstens ist das Wort „Brezel" italienischen Ursprungs und bedeutet „ver schlungene Arme". Für den jreinden Ursprung der Brezel jcyeint auch der Umstand zu sprechen, datz sie von jeher Gegenstand des Handels gewesen ist, während der Stollen meist in der Fa milie gebacken, oder wenigstens von der Hausinutter zuvereitel wurde. Früher hatten bestimmte Bäcker das Recht, Brezel backen zu dürfen. Dann gingen die Brezelleute mit ihren Schnurren oder Pseifen umher. Am 6. Januar pflegte diese eintönige Schnurre sich zum erstenmale hören zu lassen, und mit der Kar woche war ihre Zeit vorüber. Um sich sür die bevorstehenden Entbehrungen in der Fasten- oder Ojterzeit schadlos zu halten, gab es vielerorts am Fastnachtstage grotze Schmausereien, die mit Tänzen, Maskeraden usw. verbunden waren. Die Sitte geht in die altgermanijch-heidnische Zelt zurück. Sobald im Frühjahre die Tuge länger und wärmer wurden und die Erde aus ihrem Winterschlafs erwachte, da jubelten unsere Vorjahren der wiederkehrenden Sonne entgegen, begrützten sie mit allerlei symbolischer Handlung und mit ihr zugleich das neue Leben, das sich in der Natur und unter den Geschöpfen regte. In allen möglichen Scherzen machte man dieser Freude Lust. In den einfachen voitstumlichen Verkleidungen zu Fastnächten, wie in der Kostümierung des Brezeijungen in verschiedenen vogtländischen Städten oder in den einsckchen volkstümlichen Maskeraden, haben wir noch Ueberbleibsel solch kindlicher Lust aus alter Zett. Narren- festen dagegen, wie wir sie in den romaiuschen Ländern und hier und da auch in westdeutschen Städten finden, ist unser Volk immer abhold gewesen. f* Katjerpanorama. In das Paradies von Spanien, nach Granada, geht die Wanderung, deren Genutz das Panorama m dieser Woche vermittelt. Das in prachtvoller Gegend gelegene Granada ist die Hauptstadt der einst ein selbst ständiges Königreich bildenden spanischen Provinz gleichen Na mens. Die Stadt birgt das herrlichpe Denkmal arabischer Bau- kuiist in Europa, die berühmte Alhambra, die jetzt als Festung und Königl. Schlotz Verwendung findet. Dieses herrliche Bau werk wird in vielen Einzelheiten dem Beschauer im Panorama gezeigt. Außerdem findet man die sonstigen vielen Sehens Würdigkeiten der Stadt und ihrer Umgebung, so auch den Pa-- last Generalife, San Miguel l' allo, Albaycm und Alcazuba ufw. f rk Rotes Kreuz. Im Anschluß an unsere kürzlich ge brachte Mitteilung über die bedeutende» Aufwendungen des Roten Kreuzes für die Gestellung und Ausrüstung der Sani tätsmannschaften bemerke» wir, datz auch den Familien der im Dienste des Noten Kriuzes stehenden Mitglieder des Unter- personals der freiwilligen Krankenpflege, die, ebenso wie die Familien der im aktiven Heere stehenden Mannschaften, An spruch auf Beihilfen aus" Reichs- und Gemeindemitteln haben, in Bedarfsfällen vom Landesausschuß der Vereine vom No ten Kreuz aus dessen Mitteln einmalige oder laufende Unter stützungen gewährt werden. Die Gesuche werden mit dem grössten Wohlwollen geprüft und entschieden Und es ist nur zu hoffen, datz durch die Opferbereitschaft der Bevölkerung dem Landesausschutz auch fernerhin ausreichende Mittel zur Ver fügung gestellt werden, um den Familien der Kolonnenmit glieder in der jetzigen wirtschaftlich so schweren Zeit wirksam helfen zu können, Ein« Anrechnung der Unterstützung des Landesausschusses auf die Reichs- und Gemelndebeihilfen darf nicht stattfindcn. t eg Neber „Einiges über Kolonisation, Ackerbau und Viehzucht auf Japanisch-Sachalin und Holländisch-Jndien" wird Herr Prof. Dr. Müller, Dresden, in der von der Oeko- nomischen Gesellschaft im K. S., für Freitag, den 15. Fe bruar 1918, nachmittags 4 Uhr, in dem Hotel zu den „Drei Naben" in Dresden, Marienstraße 20, oberer Saal, ange setzten Gesellschaftsoersammlung einen Vortrag halten, zu welchem Nichtmitglieder freien Zutritt haben und auch Damen kvilltomnien sind. f Ersatz für Zwiebeln. Der infolge der Trockenheit des vorigen Sommers eingelretene Mangel in Sveisezwiebeln macht sich immer fühlbarer. Als Ersatz sür diese Würze käme, da die Schalotten ebenfalls mißraten sind, nur der Knoblauch in Frage. Die Verwendung dieser Zwiebelart beim Bereiten der Speisen begegnet vielfachem Widerstand. Dies rührt von der meist un sachgemätzen Verwendung des Knoblauches her. Im allgemeiner, wird stets zuviel davon den Speisen zugesetzt. Eine Knolle dieses Zwiebelgewächses bat die Würzkrast von 15 bis 20 Zwiebeln. Der Knoblauch sollte nur gerieben werden. So verbraucht, wird er auch bekömmlich sein und des unange nehmen, strengen Nachgeschmackes entbehren. - Dresden. Der Verkauf kriegsunbrauchbarer Pferde findet gegenwärtig nn noch in der Pferdeverkaussstelle des LardeskulturraieszuLei; ggegenVorzeigungeinerBescheinigung der Königl. Amtshaupimannschast oder de. Gemeindebehörde statt. Die Abgabe erjolgt nur in der Zeit von 9—12 Uhr vor mittags. — Chemnitz. Die Einsetzung eines Ausschusses für die Uebergangswirtichaft beschloß der Itadtrat in seiner letzten Sitzung. Der^Ausschuß soll aus acht Natsmitglicdern und acht StadiverordnWn bestehen und das Recht haben, sich durch Zu wahl geeignetes Sachverständiger zu ergänzen. Zum Vorsitzenden wurde Bürgermeister Arlart gewählt. — Die Kaiselfeier des Chemnitzer Sängerbundes hat einen Reingewinn von 1483 Mk. ergeben, der zur Hälfte an den Heimatdank, zur Hälfte an die österreichisch-ungarische Krieg-Fürsorge abgetiesert wurde. Die Bundesleitung hat aus Anlaß' des Geburtstages des Kaisers noch weiter von hochangcscbeneK Firmen unserer Stadt 16700 Mark für den Heimatdank und 5750 Mark sür die österreichisch- ungarische Kriegssürsorge erhalten und diese Beträge bestim- mungsgeinätz abgeliesert. — Chemnitz. Die Apollostraße 17 wohnhafte 42 Jahre alte Frau Anna verw. Kämpse wollte am Sonntag an der Annaberger Straße von der noch im Gange befindlichen Straßen bahn springen, kam aber dabei zu Fall und geriet unter den Anhängewagen, der sie ein Stück mit sortschleiste. Die Un glückliche wurde auf eine Bank in den nahen Anlagen gebracht; die Verletzungen waren so schwer, daß sie nach kurzer Zeit ver schied. — Borna b. Leipzig. Abgestürzt ist bei Dacharbeiten auf dem alten Güterschuppen der dort beschäftigte Soldat Franzke. Er schlug unten auf das Schienengleis aus, sodaß er einen Bem- bruch, Rippenbrüche und schwere innere Verletzungen erlitt, denen der Verunglückte nn hiesigen Neseroelazarett erlag. — Kemmlttz b. Mügeln. Auf den sächsischen Kaolinwerken löste sich beim Abbau ein großer Teil ErdL und verschüttete den Grubenarbeiter Körner aus Paschkowitz, der dadurch sofort ge tötet wurde. Der Verunglückte hmterlägt 7 Kinder. — Olbernhau. In seiner letzten Sitzung stimmte der Stadt- gemeinderat dem Ratsvorschlag zu, der die Einrichtung von Sonderklassen vorsieht, in denen begabte Knaben und Mädchen, die den Uebertritt in höheren Schulen beabsichtigen, bis zum 13. Lebensjahr zur Erreichung der Realschulziete geführt werden. Durch Aulletzen einer oder mehrerer Klassen wird denjenigen, die die kaufmännische oder die Beamtenlaufbahn einzuschlagen gedenken, ein Abschluß ihrer Bildung durch Erteilung des Be- rechtlgungszeugnisses geboten. Die Einrichtung erfolgt bereits zu Opern 1918. In späteren Jahren sollen diese Sonderklassen eventuell als Unterbau zur Errichtung einer Realschule mit Pro gymnasium benützt werden. — Pockau (Flöhatal). Eine „Kleintierzucht G. in. b. H." hat hier au, Veranlassung des Direktors der Fleischzentrale des Bezirkes Marienberg eine Kleintieriarm errichtet. Es sind zu nächst ein Kamnchenhaus und ein Äruthaus mit elektrischem Betrieb erbaut worden. Das Kamnchenhaus enthält 144 Ställe. Man rechnet mit einem jährlichen Kanrnchenfleischertrag von 72 Zentnern. « — Rodewisch. Die Umwandlung in eine Siadlgemeinde wird hier rn den Kreisen der Grundbesitzer angejtrebt. So fand kürzlich hier eine Versammlung von Hausbesitzern statt, die eine EnychUetzung annuhmen, in der dre Einlertüng von entsprechen den Veryunolungen gefordert wurde. — Zittau. Ein schwerer Unglucksfall ereignete sich bei der Firma Weber und Reichmann rn Warnsdorf. Man war dort damit beschäftigt, einen 60 Zentner schweren Schleifstein empor- zuwurden, als plötzlich ein Glied der Kette des Flaschenzuges riß und der Stern heruirlersaujte. Er traf dabei zwei Arbeiter und verletzte den einen so schwer, datz er bald darauf starb; dem anderen wurde die Hand zerquetscht. llemilcdl« ' Den Bater vom Tode gerettet. Der Landwirt Christoph Braun rn Ochsenfurt verunglückte rnsolge Scheuens seiner Kühe und erlitt neben anderen Verletzungen eine schwere Wunde am Unterschenkel. Jnsolge des grotzen Blutverlustes schwebte er in Lebensgejahr. Diese wurde behoben durch Blutübertragung, die im Julmsspital in Wurzburg vorgenommen wurde und zu welcher sich die verheiratete Tochter des Verunglückten sofort be reit erklärt halte. ' Die Amme des Kaisers. Dieser Tage feierten die Ehe- lcute Landwirt Ehrlpian und Frau Karoline Albers rn Ströhen bei Diepholz das Fest der goldenen Hochzeit. Die Jubilarin ist 81 Jahre alt, der Jubelbräutigam 10 Jahre jünger. Nach der Geburt ihres zweiten Sohnes war Frau Albers vor nunmehr 59 Jahren neun Monate lang die Amme unseres Kaisers. Bis kurz vor Ausbruch des Krieges stand die Jubilarin mit dem Monarchen noch nn Briefwechsel. * Barzelona, 11. Fevr. In einer Straße im Zentrum der Stadt explodierten ietzie Nacht mehrere Boniben, es wurde nie mand getötet. * Das Heiratsgcsuch für die Nebenbuhlerin. Aus Mainz schreibt man uns: In einem nahe» Städtchen (das so klein ist, um lieber im Interesse der Beteiligte» verschwiege» zu werden) halte vor fünf Jahren ein lustiges, munreres und nicht häßliches Mädchen einen braven aber etwas lockere» Burschen geheiratet. Vor fünf Jahren. Und jedes Jahr stellte sich mit militärischer Pünktlichkeit das Haustier, der Familie, der Klapperstorch, ein. Das Eheglück erfuhr aber trotz der vier Sprüßlinge und der fünfjährigen Dauer plötzlich eine Trübung, denn eine leichtlebige Nachvarin, die bisher noch ohne Alaun geblieben war, bändelte mit dem Ehemann an und machte ihn seiner Familie abspenstig. Die junge Frau kam bald dahinter und Weiberlist versuchte den Zusammen bruch des Ehegttlcks zu verhindern. Eines Tages konnte der mureue Ehemann folgende auffallende Anzeige im Lokal blättchen lesen: „Ich bin fünf Jahre mit meinem Mann Heinrich St. (folgt voller Namen) verheiratet, lebe »»^glück licher Ehe und lajse mir voll Elisabeth K. (folgt wieder der volle Name mit Adresse) nicht mein Glück zerstören. Da sie, andauernd meinen Mann belästigt, ihn zwingen will, sich von mir scheiden zu lassey, um sie zu heiraten bitte ich einen heiratslustigen Herrn, sich zu melden, an Stell« meines Man nes, damit sie endlich unter die Haube kommt. Frau H. St. und vier Kinder." Man hat leider nicht erfahrens ob dieses Heiratsgesuch von Erfolg gewesen ist. Aber soviel ist sicher: Mrchennachrichten Wersdorf und Lichtenwaldc. Donnerstag, d 14 Febr,, abends M Uhr, Jungsrauenverein Freitag, d. 15. Febr., abends 8 Uhr, Kriegsdetst. mit Abendmahlsfeier, Süstsps Jäßblg. , Flöha. Donnerstag, abends 8 Um, Kttegsbetst. in der Kirche zu Flöha. Freitag, abends 8 Uhr KriegSbetst in d. Schule z Falkenau, P. Jäger. Nieverltchtenau. AUt woch, d. 13. Febr., abends 8 Um Jungfrauen»? ein. Lackfeubur». Dienstag, abends 8 Uhr, kein Jünglings». Donnerstag abends 8 Uhr, Jungsrauenv Fieltag, abends 8 Uhr, KriegSbelstundc. WW1Nk»VMNa»a N I wtb (Amtlich.) Großes Hanptquartier, 12. Febr. 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe» Kronprinz Rupprecht und Deutscher Kronprinz An vielen Stellen der Front Artillerietätigkeit. Jn- fanterieabteilungen führten südlich von St. Quentin und auf dem westlichen Maasuser am Eaurieres-Walb erfolgreiche Erkundungen durch und machten dabei Gefangene. Heeresgruppe Herzog Albrecht Zwischen Flirey und der Mosel Artillerie- und Minen kampf, der sich heute morgen besonders in der Gegend von Nemenauville verschärfte. Oestltcher Kriegrschanplatz Die militärische Lage ist an der Front gegenüber den Großrussen und Rumänen unverändert. Italienische Front Aus der Hochfläche der Siebengcmeinden tagsüber leb hafter Feuerkampf. In örtlichen Angriffen säuberten öster reichisch-ungarische Truppen feindliche Stützpunkte am Süd hange des Sasso Rosso und nahmen dabei 6 Offiziere und 170 Mann gefangen. Von der , ; , : macedonischen Front nichts Neues. Der Erste Eeneralquartiermeistcr: Ludendorff. Ein LcheürmMröveV Trotzkis fr Berlin, 12. Febr. Herr von Kühlmann und der bulgarische Ministerpräsident Radoslawow sollen heute mittag in Berlin eintreffen. Unmittelbar nach der Rückkehr des Staatssekretärs werden Beratungen der leitenden Stellen stattfinden, in denen die im Osten weiter zu befolgende Politik festgelegt werden wird. Aufgaben dieser Beratungen werden sein, zu der Brest-Litowsker Erklärung Trotzkis Stellung' zu nehmen und die weiteren Maßnahmen politischer und 'mili tärischer Natur danach einzurichten. Der „B. Z." zufolge niuß daran festgchalten werden, daß unsererseits der bolsche wistischen Erklärung bisher nicht zugestimmt worden ist. Es liegen Beweise dafür vor, baß das Versprechen Trotzkis, die russische Armee zu demobilisieren, ein S ch e i n m a n S v e r ist. Die Führer der Bolschewiki arbeiten mit Energie daran, aus den Resten der russischen Armer eine Armee der Noten Garde im Inner» zu bilden, die sie auf 1 Million Man» zu bringe» hoffen und die zur Aufrichtung ihrer Herrschaft i» de» Randstaaten diene» soll. Tu Stockholm, 12. Febr. Nach Telegramme», die bei der filmische» Gesandtschaft cingrtroffe» sind, nimmt der Terrorismus der Rote» Garde in Wyborg unbeschreibliche Forme» a». Die »reiste» Privathäuser sind geplündert. Die Lebensrnittel sind gestohlen, so daß Hungersnot herrscht. Die russischen Soldaten morden, brenne», toien, plündern und schießen auf ihre Gefangenen mit Maschinengewehren. Tu Amsterdam, 12. Febr. Reuter meldet aus London offiziell: Der englische Torpedojäger „Borer" ist jn der Nacht zum 8. Februar infolge einer Kollision im Kanal gesunken. 1 Mann wird vermißt.
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