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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 26.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191801266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180126
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180126
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-26
-
Monat
1918-01
-
Jahr
1918
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Heeresbericht wtb (Amtlich.) Grohe» Hauptquartier, 25. Jammr 1918-' Westlicher Krtrgrschauplatz Zwischen Poelkapelle und der Lys, bei Lens und beider seits der Scarve lebt« die Gefechtstätigkeit am Nachmittag äuf. An verschiedenen Stellen der Front Erlundungsgefechte, Don den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neuer, ver MMieg Deutscher Udendbericht wtb Berlin, 24. Januar, abends. (Amtlich.) Bon den Kriegsschauplätzen nichts Neue». . Lagerbeeicht de» Admiralpabes " wtb (Amtlich.) verltn, 24. Januar. Sech» Dampfer und Wachsahrreug ««dea ir-Hf« von unseren Anterseeboote« rmiteldalter Troll ' Die,von Clemenceau befohlene Einberufung der Jahres klasse 19 hat in Frankreich offenbar einen niederschmetternden ' Eindruck gemacht. Gustave Heros muh in der „Victoire" vom 29, Dezember 1917 zu sehr bedenklichen Wechseln auf die Zukunft seine Zuflucht nehmen, um diese Maßnahme . seinen Lesern einigermaßen schmackhaft zu machen. Er schließt eine Betrachtung über „la classe 19" mit folgenden Phrasen: „Aber die Mütter dieser Helden hab^n wenigstens einen Trost und unverhofftes Glück inmitten ihrer sonstigen. Trauer. Diese ' Jahresklasse 19, die jetzt registriert und gemustert werde» , ' soll, wird erst in einem Zeitraum von 10 Monaten reif sei», ins Feuer geschickt zu werden. Innerhalb dieser 10 Monate wird Deutschlctnd, das bereits seit mehreren Monaten /sein» > Jahresklasse 20 in die Kasernen geryfen hat, bereits um Gnade gebeten haben. Ihr glücklichen Mütter der Jahres- klasse 19, deren Söhne, wenn wir die nächste deutsche Wog« zerschmettert haben, für den ganzen übrigen. Feldzug nichts anderes zu tun haben werden, als die Garnison in Metz und .Straßburg zu bilden!" — Heros, dieser unglückliche Prophet, der bei jeder Jahreswende feit 1915 mit unwiderleglicher Sicherheit den französischen Triumph für das kommende Jahr — sei es 1915, 16, 17 oder 18 — verkündet hat, hat noch immer nichts gelernt. Der jetzt einberufene Jahrgang 1919 wird dort enden, wo die früheren Jahrgänge, die Blüte Frankreichs, ihr Ende gesunden haben: im Blut und SchlamiN des westlichen Kriegsschauplatzes als Opfer des englischen Imperialismus und der unseligen „Gloire"-Verblendung der Poincars, Heros und Gestossen. , - Ker Ausstieg Bulgarien; Den Werdegang des bulgarischen Volkes, wie es sich seit mehr als 12 Jahrhunderten in ethnographischer, historischer und politischer Hinsicht zur Vormacht des Balkans und zum geachteten Bundesgenossen der Mittelmächte entwickelt Hat, dem allgemeinen Verständnis näherzubringen, ist ein soeben ' im Verlage der König!. Hofbuchdruckerei Wilhelm Greve i« Berlin erschienenes Werk geeignet, das den Berliner bulga rischen Gesandten D. Rizofs zum Verfasser und Heraus geber^ hat. Eindringlicher als umfangreiche geschichtliche Ab handlungen vermag uns das aus 35 ausgezeichneten Land karten und Erläuterungen bestehende Werk die Schicksale des Bulgarenstammes im Laufe der Jahrhunderte von 679 bis 1917 vor Augen zu führen. In der Vorrede, die Herr Rizoff dem eindrucksvollen Kartenmaterial in deutscher, englischer, französischer und bulgarischer Sprache vorausgehen läßt, be handelt er tnit klarer Sachlichkeit die Üekaimten, bulgarischen Kriegsziele: die nationale Einigung der Vulgaren in einem Staate, dessen politische Grenzen sich mit seinen ethnographi schen decken. Das drucktechnisch vortrefflich ausgestattcte Werk wird in nicht geringem Maße dazu beitragen, unsere Ach tung und unser Verständnis für das mit so ausgezeichneten Eigenschaften begabte bulgarische Volk zu erhöhen und unsere Kenntnisse über , seine stammesgeschichtliche und politische Ent wicklung zu.erweitern. > , Au «na Men<wa i Frankenberg, den 25. Januar 1918. sm Der Hauptgottesdienst am nächsten Sonntag zur Kaisergeburtstagsfeäer wird für die Militär- und Zioilgemeinde wieder gemeinsam, diesmal vormittags^ i/r11 Uhr, in der'Stadtkirche. gehalten werden unter Mit wirkung des Kirchenchors und von musikalischen Darbietungen des Herrn Musilleiter Falkenberg und Teilen der. Militär kapelle. Für die Kirchgemeinde sind die Seitenschiffe (Frauen) und> die 1. Empore (Männer) belegt. Dort Nehmen auch die Abordnungen der höheren Schulen und die Konfirmanden Platz. Die Gottesdienstordnungen mit den Liederterten sind auf den Plätzen äusgelegt, sp daß das Mitbringsn von Ge sangbüchern nicht nötig ist. Auch der Predigtgottesdienst abends 5 Uhr findet diesmal im Kirchgebäude statt. , s' Da» Stavtverordnetenkollegtnm hielt gestern unter Vor sitz -des Herrn Bürgermeister Dr. Irmer die erste diesjährige Sitzung ab. Der Herr Bürgermeister eröffnete sie mit einer Ansprache, in der er ausführte: Die erste Sitzung de» Kolle-- giums im neuen Jahre möchte er nicht vorüber gehen lassen, ohne dem Wunsch Ausdruck zu Verleihern daß das Jahr M8 endlich den Völkern des Ecdballetz die Hoffnung aus Frieden erfüllt und vor allem unserem deutschen Volke den Frieden bringt, den wir als Frieden bezeichnen können; einen Frieden, der ent spricht den ungeheuren Opfern an, Gut und Blut, den außer ordentlichen Opfern und Leistungen unserer Heere, einen Frieden, der uns sichert nach außen in genügender Werse, so daß wir nicht wieder übenallen werden können, ein Frieden, der uns gegen die Einschnürung und Zerschmetterung unseres Welt handels schützt und uns jene Bewegungsfreiheit gibt, die wir brauchen zur Entwickelung und Festigung unserer Eriftenz. Auch dem politischen Leben im Innern möge der kommende Frieden ein friedlicheres Bild wieder geben, ein freundschaftliche» Ver hältnis zueinander Und ein gegenseitiges Sichoerstshen bringen und rücksichtslosen Egoismus, Wucherei und Hamsterei. ver schwinden lassen. Die- glänzende Erscheinung eines in sich ge- jestigten einigen Deutschlands aus dem August 1914 solle wieder- kehrert und könne es auch, denn das Ziel aller Deutschen sei das gleichem Ob wir dieses Jahr noch den Frieden erringen werden, den wir uns wünschen, muß dahingestellt bleiben. Sicher aber ist, daß der kommende Frieden außerordentliche Anforderungen an da» Volk stellen wird. Es muß das Reich, es müssen die Staaten und es müssen die kommunalen Behör den an Aufgaben Herangehen, welche die ganze Kraft zur Durch führung erfordern. Die Gemeinden werden vor schwierige Probleme gestellt werden. Vor allem gilt es, die Finanzen zu ordnen. Eme üubedingle Notwendigkeit sei es, die Industrie zu fördern rmd neue Industrien heranzuziehen, um dieSteuer- 'raft zu heben. Mit Sparsamkeit allein werde eine Ordnung der Finanzen nicht erreicht. Die nächsten Kriegsaufgaben wüt- den sein: Ausbesserung der Straßen und der öffentlichen Ge- bäude, Errichtung eine» Schulgebäudes für die Gewerbeschule und ^andere». Vor allem aber müsse der Pflege der Volks gesundheit die allergrößte Ausmerlsamkeit geschenkt werden. Im Krankenhaus mache sich eine neue Baracke mit Liegehallen ür Tuberkulöse nötig, die Säuglingspflege sei mit erhöhten Mitteln zu pflegen ufw. Die Ansprache schloß mit dem Hin weis, daß in der kommenden Friedenszeit die ganz« Kraft ein gesetzt werden müße, um für das Wohl oer Gemeinde zu sorgen. — Herrn Sto. Robert Schramm, der wegen Erkrankung der Sitzung fern bleiben mußte, wünschte der Herr Bürgermeister »aldige Genesungs so daß ihm bald wieder Gelegenheit gegeben ei, in der Mitte des Kollegiums zu erscheinen, an dessen Arbeit, er stets mft vollem Interesse Anteil genommen habe. — Zur Tagesordnung schlug er vor, Herrn Oberamisrichter Dr. Bähr wieder al» Vorsteher Zu wählen. Dieser Vorschlag fand ein mütige Annahme. Unter Dankesabstattung für das neu be wiesene Vertrauen übernahm der Herr Oberamtsrichter den Vor- itz, auch seinerseits das Kollegium mit bestem NeujahrswUnsch »egrüßend. Der Vorsteher bracht« verschiedene Eingänge zur Kenntnis. Es lagen vor: Einladungen zu den Käiserfeiern in den schulen, zur Paroleausgabe am Sonntag mittag. 12 Uhr aus dem Markte, sowie Dankschreiben der städtischen Beamten, Angestellten, Hilfsarbeiter und Lehrer für erneute. Teuerungs- ulagen, eine Mitteilung über Gewährung einer weiteren staat- ichen Beihilfe an die Gewerb schule für IS17 und über Hingus- chiebung der Gemeindewahlen bis spätestens ein Jahr nach friedensschluß. — Auf Vorschlag de» Vorsteher» wählte das Kollegium durch Zuruf Herrn Sanitälsrat Dr. Költzsch wieder zum stellvertr. Vorsteher, Herrn Rechtsanwalt Dr. Schatz zum . Schriftführer, Herrn Stv. Gläser zum 2. Schriftführer. Die- Besetzung der Ausschüsse blieb wie bisher. Einigen Wünschen >e» Herrn Sto. Schramm, bettest» Stellvertretung für einige seiner AcMter, soll entsprochen werden. Der Verteilung der Zinsen der S. und 4. Gnauckstistung stimmte man zrz uns be- willigte kann noch nach längerer Auslprache, an der sich dl« Herren Dr. Bähr, Dr. Költzsa», Engelmann, Fiedler, Berger, Strauß und her Bürgermeister veteiligten, 5000 Mark aus laufen den Mitteln für Beschaffung eine» neuen Kessels für die Heizungsanlage im Slaotkrankenhau». sd Realschule. Am 24. Januar fand in der Realschule die mündliche Reifeprüfung statt Sämtliche Prüflinae bestanden. Es erhielten in den Sitten 18:1, 1 :Iv, in den Wissenschaften 1:11», 4.11, 8:lld, S: Hl», 4:111. Der Kgl. Kommissar, Herr Dir. Prof. D. Irmer, beglückwünschte ht« Schüler zu ihrem Erfolg und sprach ihnen die besten Wünsche für ihr« Zukunft au». Bon den Abgehenden wollen L auf eine Vollanstalt über geben, 4 beabsichtigen Ingenieur zu werden, 3 Kaufmann, 2 Landwirt, 2 werden sich dem Baufach und 1 dem Bankfach widnien. s* Neuregelung der Bezugsschelnausgave. Vom 1. Fe bruar ab tritt eine Neuregelung der Bemgsicheinausferttaung ein. Die Ausfertigung der Bezugsscheine wird in den Land gemeinden und in der Stadt Augustusburg nicht mehr von der Ortsbehörde, Kadern in der Geschäftsstelle für Bezugsschein«»»- , Fertigung in. Flöha bewirkt. In den Städten mit reoidierter- Städteordnung (Frankenberg, Oederan und Zschopau) b'Abt es < bei der bisherigen Ausgabestelle. Siehe amtil Bekanntmachung. - s" Krumbach, Für besonderes, tapferes Verhalten vor dem Feinde, wurde der Emjähr. Utffz. Er>h Schlenzig bet einer Scharfschützen-Masch -Gew.-Abt, Sohn des Fabrikbesitzers Arthur Schlenzig tu Krumbach, mit hem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. — Dresden. Nachdem der Bersin Dresdner Schuldirektoren dem vom Stadtschulrate Dr. Thümmler eingereichten Plane für die baldige Einrichtung von Mädchen-Fortbildungsschulen zu- gestimmt hat, ist die Einrichtung in absehbarer Zeit zu erwarten. Nach dem in Aussicht genommenen Lehrplane sollen die 14- bi» 17jährigen Mädchen, die nach der Schulentlassung 2 /, oder 3 Jahre lang zum Fortbildungss^nlunterrichte verpflichtet sind, in vier Gruppen unterrichtet werden. / ————- . Vie liEN im belgische« Heer Ein belgischer Soldat, flämischer Nattonalität, der kürz lich zu deü Deutschen überlief, begründete dies i.. NgenÜKx Weise: Ich bin übergelaufen, da man yns Flamen da» Leben unerträglich macht. Wegen' jeder Kleinigkeit werden wir bestraft und stets „boche" beschimpft. Auch ungerecht behandelt man uns. Zum Beispiel mußten wir auf Befehl .eines Sergeanten Holz hacken für die Wachtstube; ein Offi zier stellte uns zur Rede, weil das HoH nicht als Brennholz ' benutzt werden dürfte, und wir würden mit 8 Tagen Arrest bestraft. Ats wir angaben, diese Arbeit sei uns beföhlen worden,„hieß es: „Pas d'erplicattons, taisez vous, sale slamin" (keine Widerrede, schweig, schmutziger Flame). Wenn di« Kameraden wüßten, daß die Deutschen sie gut behandeln, ganz, bestimmt kamen sie zugweise herüber. Aber unsere bel gischen, die französischen und englischen Zeitungen und ebenso uäsere, Offiziere erzählen uns, daß wir von den Deutschen ganz unmenschlich behandelt würden. Das hält natürlich zurück. Aber schlimmer, scheint es uns, als halbe Deutsche behandelt zu werdest und doch gegen die Deutschen kämpfen zu müssen. P . Die Flamen sind alle außerordentlich erbittert rind durchaus kriegsmüde. Wit haben oft gesagt: Wenn die Deutschen b«i uns angreifen sollten, verschwinden wir im Unterstand und l warten, bis man uns herausholt, schießen wollen.wir nicht. Ich entschloß also, mich der unwürdigen Behandlung, durch ' Uebexlaufen zu entziehen." lS wie«, L», iS«. vao Vertrauensvotum, da« Graf Czernin am Schluß Zitier Rede forderte, erscheint gesichert. Es werden für dasselbe stimmen Vie deutschen Delegierten, die Delegierten aus dem Herrenhaus und wahrscheinlich auch die Sozialdemokraten, zusammen sind da» 23 Stimmen gegen 6 Stimmen der Tschechen und Südslaven. Graf Czernin reißt «IN üionnakmd nach «rest-Likm« zurück. MlilcM MrgeMieg rr Dt« von den Maximalisten in Petersburg anläßlich der Auflösung der Konstituante befürchteten Versuche zur Gegen revolution haben.anscheinend die Macht der Räieregierung nicht beeinflußen können, weil ihre Kräste zu gering waren. Die Macht der Maximalisten wird auch weiterhin davon abhängen, ob sie sich auf die Petersburger Garnison verlaßen können oder ob die Konstituante sich anderswo eröffnet und größeren An hang bei den Truppen findet. Die Kämpfe im Innern Ruß land» nehmen ihren Fortgang. Zum Oberbefehlshaber an der inneren Front, b. h. in deN Kampfgebieten gegen die Ukraine, im Dongebiet usw. ist vom Rat der Volkskommissare der Matrose Dubenko ernannt worden, der in erster Linie die Operationen gegen Kaledin leiten soll. . - Die Kämpfe zwischen Ukrainern und Maximalisten dauern an. Die russische 8. Armee macht Anstalten, die Fr^at zu ver laßen und sich mit Waffengewalt entweder zur V«ei ngung mit den Großrußen nach Norden oder zur Verfügung der Charkow«! Regierung durchzuschlägen. Drxi Armeekorps der 9. Armee ha ben die Absicht kundgegeben, sich der 8. Armee anzuschließen. Die Mainer setzen sich dein Abmarsch entgegen und blutige Zusammenstöße sind daher zu trwurten. Die Kämpfe zwischen Rußen und Rumänen haben bei Galatz größeren-Umfang an genommen Stach dem für dir Rußen unglücklichen,'Ausgang des Kampfes traten 3200 Russen mit 22 Geichützen, 57 Muni^ tionswagen, 53 Feldküchen und 360 anderen Fahrzeugen und 1200 Pferden auf unser Gebiet über. Auch nach Beßarabien sind durch Tsckerbätschew rumänische Truppen entsandt wördrn Rumänien beansprucht Bebamblen rr Die selbständige beßarablsche Republik, so sagt man im rumänischen Hauptquartier- habe sich in Ermangelung einer eigenen schlagfertigen Armee mit der Bitte um Hilfe gegen die Anarchie der Bolschewist an Tscherbatschew mit marimalMchen Truppen in ein Gefecht geraten, da» mit der teilweisen Ge fangennahme und dem Rückzug der Rumänen endete. Im Zusamnrenhanü damit sind Aussagen von russischen Frontosfi- zieren interessant, die behaupten, die Rumänen beabsichtigten, Beßarabien zu behalten, und das dürfte auch die tatsächliche Absicht der Rumänen sein, da sie jetzt sehen, daß ihre Ansprüche aus Siebenbürgen Träume bleiben werden. rr Bertin, 25. Jan. Wie es in Petersburg aussiebt, geht aus der Schilderung hervor, welche ein zuverlässiger soeben von der Newa hierher zurückgekehrter Gewährsmann des „Lokalanz." liefert. Ein furchtbares Bffd der Auflösung wird entrollt. Auch andere Blätter melden bedenkliches. In den Straßen der russischen Hauptstadt sollen hestige Kämpfe stattfinden. 87 Abgeordnete der antgelösten Nationalversammlung seien, wie es heißt, durch die Bolschewist verhastet worden, weil von ihnen in einer Prok lamation die Bevölkerung zum Bürgerkrieg aufgefordert wurde. Unterredung mit einem Unterhändler; von Brest-Litowsk rr Akten, 25. Janaar. Ler üelkk orr Melier MUlags^eUung hatte Get-genyeitj mtl einem Unterhändler, der au« B-est-Lltowsk vier eingeta fseN ist, zu sprechen. Der Gewährsmann äußerte sich sehr zuver- sichMch, bemelkte jedoch, daß die jetzigen Ereignisse in Rußland möglicher weise eine Rückwirkung auf die Verhandlungen tn Brest-Lltowsk aus- üben werden. Man müsse dedenien, daß die neuen Und anscheinend sehr ernsten Unruhen tn Rußland, daS ohnehin niemals untandar stark gewesene Bolschewlki-Regtme wclter erjchüaern könnten, tvodulch die Ver handlungen und gac die Abmachungen mit den Maximalisten beende,» ^heikel würden Äas die Ukraine beuisst, so lst'eine Einigung mit thi schon auS wittschajtlichen Gründen wchtlger qlS eine solche mif den > Bolschewtti, di« selbst schon mll argen Nölen kämpfen und Lem Ausland kaum e/was zu geben haben. Eine vatdtge Verständigung mit der Ukraine ist daher wünschenswert und auch zu erhoffen. Seg«n die Auflösung der Konstituante rr Kopenhagen, 2ö. Zanuar. Einer Peiersvulger Drahtnachrichl zufolge muche» me So.,tätr<volulionären der Rechten bekannt, daß sie die Auslösung der verfassungsgebenden Versammlung nicht Anerkennen können. Die Nationalversammlung werde demnächst zu einer neuen Tagung zu- sammenberüsen werden. , , , Berbaftung der rumänischen Staatsmänner in Rußland rr Die VnUaimgeniur meldei aus Peiersbürg: Der Rut oer Volks kommissare beschloß auf Trotzes Vorschlag dir Verhaftung aller im Peters burger Gouvernement sich, aushabenden rumänischen Staatsmänner. Anschluß Beßarabien» an Rumäniens rr Bon der französischen Grenze, 25. Jan. Der „Matin". berichtet: Die aulonoine Republik Beßarabien, die sich in Ki- schinew befindet, hat sich gebildet stnd mit Rumänien vereinigt oder sich diesem al» Bundesstaat anaeschlpssen. Die anschließen den Äussührungen des,„Malin" laßen daraus schließen, daß man es bei dieser Nachricht wohl nicht mehr mit einem frommen Wunsch« als mit einer Tatsache zu tun hat. Schwere Ereignisse in Petersburg rr Basel, W. Januar., wie au» skandinavischen Telegrammen hervorgedl, nutsen/dort Gerüchte um, wonach sich tn Petersburg schwere Ereignisse zutragen. Der Korrespondent der „Daily News" bespül ein Mantsest .de« Wohlfahrtsausschusses von Petersburg,, tn welchem er klärt wird, daß die Gegenrevolutionäre sich geeinigt haben, die Boffche- wiki zu stürzen. Die ma.imolisttsche Reglerung'soll 2000 Matrosen von Hetsingsor« und Kronstadt bimsen haben. In den Straßeü der Stadt sollen hestige Kümpse entbrannt sein. Nach dem Petersburger Korre-, Pondimen eines finnländischen Blattes sollen weder die Bolschewist, noch die Sozialrevolutionären Herres der Lage sein. KM MtM «W UMfM WülW Kl AllkMslWlM ' Bon viertausend deutschen Gefangenen nur noch dreihundert am Leben. Generalfeldmarschau Mackensen richtete, wie der Budapester -AzEst" meldet, an denObeikommändierenden der rumänischen Armee, General Prefam, einen geharnischten Protest wegen der den österreichisch - ungarischen und deutschen Kriegsgefangenen von rumänischer Sette zuteil gewordenen unmenfchlichen Be- Handlung. Der Anlaß zu diesem Protest ergab sich aus den unter Eid gegebenen Aussagen des au» rumänischet Gesangen schaft zurückgekehrten Direktors Simon und des Gemeindenotars Csato. Die beiden ehemaligen Internierten gaben zu Protokoll, daß von 370 Geißeln insgesamt nur 83 am Leben geblieben sind. Von 17000 österreichischen Kriegsgefangenen des Lipoter Ge- angenenlagers blieben bloß noch 4000, die andern stnd der rumä- nschen Brutalität zum'Opfer gefallen. Am furchtbarsten rich- ete sich die Wut der Rumänen gegen die deutschen Soldaten. Nü armdicken Knütteln wurden sie von dem Kommandeur de» Gefangenenlagers geschlagen. Von 4000 deutschen Gefangenen raren uicht mehr als 200 btt 300 mit dem Leben davon. Die refften sind am Hungertyphus oder Flecktyphus zugrunde ge- . t, versenkt. Vier Dampfer wurdet, dicht unter der englischen Oft- küste, wo die Bewachung besonder» stark ist, abgeschoßen; einer von ihnen aus einem durch viele Zerstörer und Flschdampfer geschützten großen Geleittug. Der Chef de» Admtralstabes der Murine. ' * O . . . ' Weiitre sechs Schiff«! An Hand der neuesten Berichte über, die Lebensmittelkrisi» in England verstärkt sich der Eindruck: unsere U-Boot, schaffen es, die Not in England ist da, kein Zweifel mehr! Die 3800 Schiffe von über 1600 Bruttoregtster- tonnen, über welche England vor einem Jahre verfügte, deren eine Hälfte für mllitärilche ,Zwecke beschlagnahmt ist und deren andere Hälfte die Hauptlast der Ernährung de» Jnselreichea ob liegt, sind durch die rastlose Tätigkeit /unserer Unterseeböote zu- sammenaeschmokzen, daß sich das englische Volk vor Not nicht ,n«hr schützen kann. Die Speisekammer der Verbandeßenoßen ist verzweifelt leer. Diese« Eingeständnis findet sich, „Daily News" vom 1. Januar zufolge, m einem Neujahrsglückwunsch de» englischen Ernährungsministers Rhondda an leine amerika nischen Kollegen Hoover. Rhondda vertraut noch aus die Hilf« Amerikas. Wir vertrauen auf unsere Unterseeboote. O<st-rr«rchlsch,»ingarisHrr Tagesbericht wtb Wien, 24 Januar. Amtlich wird gemeldet: Die Lage ist unverändert. , Der Th«f de» Erneralftab». Ein Risi kn d«r englisch-japanischen Freundschaft y, Die „Voß. Zig." meldet aus Bern: Ueber das Gehttm- abkommen /wischen Rußland und Japan erscheint in der Lon doner „Nation" folgender bedeutsame Kommentar , Der Tert dieses Abkommens beveutet ein« beunruhigende neue Tatsache. Mir sagten schon; daß viel mehr dahinter stecke. Aber im allgemeinen wurde jenes russisch-japanische Abkommen in England als ein Beittag zur Festigung der Entente begrüßt. In Wirklichkeit war es natürlich nichts dergleichen.. Das Ab kommen sah tatsächlich ein gemeinschaftliches militärisches Vor gehen durch Rußland und Japan vor, um chen Einfluß anderer Machte in China auszuschließen. Nus diese Weise gedachten Japan und dad Zarentum den fernen-Osten für sich, zu mono polisieren. Nun sieht Japan allein, unendlich reicher und ge fährlicher als es 1914 war, und es har bereits von Amerika oie Anerkennung seiner besonderen Beziehungen m China «rpreßt. Wir aber halten Dttkusion über Deutschlands Oberherrschaft über die baltischen Provinzen und gestatten schweigsam den Japanern» ein Protektorat über China zu erwerben. Die un mittelbare Bedeutung dieses geheimen Abkommens besteht darin, daß es voll Japan die Maske wegnimmt in dem Augenblick, da Japan uns und anderen Mächten jedes Mitbestimmungs recht in China zu entziehen versucht. Dieses bedeutet, daß die alte englisch-japanische Alliance auf gehört hat, zu existieren. .
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