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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 26.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191801266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180126
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180126
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-26
-
Monat
1918-01
-
Jahr
1918
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MMWWW mng der Truppen wib (Ar gu Vt^kvrit, »u, w» de» Kaiser» und d« Mehrheit Ker Delegationen hab«, wtb Ber Bon der W I Czernin Es rverd Delegiert Sozialde 6 Stimni Mn Gon infolgedessen^ nicht namens des g«MN ukrainischen Volkes handeln könne. , Die ukrainische Arbeiter- und Baueenregterung erklärt, daß sie etwaige ohne ihr Zutun zustande gekommene Abmachungen der Delegierten der Hiemer Zentralrada nicht anerkenne, sich ihrerseits jedoch entschlossen hab«, Vertreter nach Brest-Litowsk zu entsenden, die dort als ergänzender rr Bon berichtet: 2 schinew befi oder sich di den Aussü man es bei Wunsche at rr Aop zufolge much Auslösung tu Die Nationa sammenberus Verhastu rr Lne! kommissare b' burger Gouv rr D Auflösun, revolutioi beeinfluss, Macht oe ob sie sich ob die K Hang bet land» nek inneren k imDongk Dubenko gegen Ka Piel an. Die lassen unk den Groh» Regiert»«, rr Bas hervorgedl, io Ereignisse zui ein Manifest klärt wird, d E zu stürz« Helsingsors r sollen heftige pondinteu «i noch die Sozi mit dem ehemaligen ru Punkt 7: Di, belhtschs tete sich die Wt armdick, kvesangenenl xameq nicht Meisten sind gangen. Präsident der russis vier verbündeten M er bekannt gibt, dal ukrainischen Repudli worden, daß und wie dk« -Mdel»öezieWnaeti mit der netwnk- standenen Republik wieder aufzunehmen seien. estern aus Brest-Litowsk zwei Telegramme, in deren einem itgeteilt wird, daß Herr Joffe in seiner Eigenschaft als " " m Delegatidn an die Delegationen der hte ein Zirkularschreiben richtete,, worin bi« Arbeiter« «na Bauernregieruh- der beschloss»n hab«, -wei Delqziert« nach l Auftrag zu entsend««, an d«n Fried«»»- > Zentralkomitee» der, all- tBon vier ! General »Az Eft« me! Armee, Gen den öfterreü von rumäni Handlung, unter Eid w sichaft zurüch Csato. Die daß von 370 Bon 17000 l Zusamme I Rüssen m i genommei des Kann tionswagr 1200 Pser sind durch rr Di rumänisch, eigenen sä Anarchie l Truppen fangennah .Zusamnie, zieren int, Beßarabie Absicht del aus Siebe rr Be aus der S der Newa liefert. Ei andere Ble Hauplstadt der ansaeli die Volsche laination t Anterre! rr Wu hatte GeUgi elngetrossen sichiltch, bew weise eme L üben werd« sehr ernsten gewesene Bo Handlungen hcilel würde schon aus t Bolfchewitl, kaum elwaS ist daher wü < Eme Rede Kühlmanns l Berlin, 2S. Januar. Vor überfülltem Saale setzte der Hauptausschutz heute seine Verhandlungen fort. Staatssekretär Kühlmann ergriff sofort das Wort zu einer längeren Rede, in der er zunächst die Geschichte und Grundzüge der in Brest- Litowsk geführten Politik behandelte. Die Räumungsklage und die Frage der westlichen Randgebiete seien bei den Verhand lungen in den Vordergrund gestellt worden. In der zweiten Frage sei nach der Wleoerankunft der russischen Delegierten eine völlige Schwenkung zu verzeichnen gewesen. Die Gegner suchten latllsche, agitatorisch zu verwendende Vorteile zu gewinnen. Die Verhandlungen ruhen jetzt ganz, werden aber voraussichtlich AnsaNg nächster Woche wieder ausgenommen. Zwischen uns und der Ukraine gibt es keine die Einigung gefährdenden Differenzen. Auch mit Finnland besteht gute Hoffnung, zum Frieden zu kommen. In den besetzten Gebieten lind die Lundesvertretungen tahächlich legitimiert. Eine lünsti- tuierende Versammlung aus breiter Basis ist einem Referendum vorzuziehen/ An dieser Frage werden jedoch die Verhandlungen nicht scheitern. » ' Ein Separatfrieden inmitten eines gewaltigen Koalitions- rieges bietet Schwierigkeiten, wie man sie früher nicht kannte. General Hoffmann har die Verhandlungen in ausgezeichneter Werse gefördert. Sei« Emgrersen erfolgte nur im Einvernehmen mit der politischen Leitung. Unser Hanoelsverkehr mit Finnland, mit dem wir in guter Beziehung stehen, ist wichtig. An dem Ernst unseres Friedenswillens soll niemand zweifeln. Nach dem Frieden nm der Ukraine wird auch Rumänien zum Frieden geneigt sein. Unser Verhältnis zu Oesterreich- Ungarn ist der Eckpfeiler unserer Politik. Oesterreich-Ungarn war stet» loyal und wird es auch bleiben. Das Ausland mutz, so schloß der Staatssekretär, aus un seren Erörterungen den Eindruck gewinnen, datz die Mehrheit des Reichstages hinter der Regierung steht. Die gestrigen Ver handlungen haben diesen Eindruck verstärkt. Nach.dem Staats sekretär sprach Gras Westarp (lons.). Vorschlag fein«» VerLünoeten äbfinden M. Vsk der unvedsngk auch von uns geforderten Neugestaltung des Weltkolonial besitzes wird von diesem Programntpunkt seinerzeit zu reden sein. 6. Räumung des russischen Gebietes. Nachdem die Ententestaaten es abgelehnt haben, sich den Verhandlungen anzuschließen, mutz ich im Namen der vier verbündeten Mächte eine nachträgliche Einmischung abtehnen. Dies« Fragen gehen allein Rußland und die vier verbündeten Mächte an. Ich l Berlin, «4. Lan Im Haupt auskchuß des Reichs« tage» begrüßte Trimborn (Ztr.) die Erklärungen des Reichs kanzlers. Die letzten Reden Lloyd George» und Wilson» seien milder geworden. Unannehmbar seien Wilson« Forderungen über Elsak-Lothrinaen. Die Schwierigkeiten wegen Belgien leiön nicht unüberwindlich. Die annerionistische Presse sei unseren Brester Unterhänd ern in den Rücken gefallen. Ein ernste» Wort, wie es General Hoffmann, sicherlich im Einvernehmen mit der diplomatischen Vertretung gesprochen habe, sei den Bolsche- wiki gegenüber voll am Platze gewesen. Am Selbstbestimmung»' recht der Völler sei in den Verhandlungen seftgrhalten worden. Di« militärische Räumung könne erfolgen, wenn e» di« Sicher heit un» gegenüber und die inneren Verhältnisse der Gebiete e» gestatten. Pfleg« und Ausbau de» Bündnisse» mit der Donaumonarchie/ lei unsere vornehmste politische Aufgabe. Scheidemann (Soz.) wandt« sich gegen die anneriomstische Prelle. Die Erklärung der Unterhändler in Brest-Litowsk vom lleae aer Stalen Srernin w Wien, 24. Januar. Im Ausschuß für Aeußeres der österreichischen Delegation hielt heute der Minister des Aeußern Graf Czernin eine Rede, in welcher er eingangs betynte, daß jene, welche den Verlauf der 'Verhandlungen anscheinend zu langsam fänden, sich auch nicht annähernd eine Vorstellung von den Schwierigkeiten ma^en könnten, die zu beheben seien. Niemals hätten Friedensverhandlungen bei offenem Fenster stattgefunden un- es sei ganz Ausgeschlossen, dqß Verhand- luftgen von d«m Umfang und der Tiefe der jetzigen glatt und ohne Schwierigkeiten verlaufen könnten. Wenn, fuhr der Minister fort, das Ergebnis der Friedensverhandlungsstadien in di« Welt hinaustelegraphiert wurd«, so mußten sie, darüber waten wir uns von vornherein im klaren, die öffentliche Mei- nung aufpeitschen. Wenn wir trotzdem dem Wunsche der russischen Regierung nach dieser Veröffentlichung sofort statt- gaben, so geschah dies, weil wir nichts zu verstecken hatten. Die Basis, auf welcher Oesterreich-Ungarn mit den verschie denen neuentstandenen russischen Reichen verhandelt, ist die ohne Kompensationen und ohne Annexionen. Ich verlange keinen Quadratmeter und keinen Kreuzer von Rußland, und wenn, wie es scheint, Rußland auf dem gleichen Standpunkt steht, dann muß der Friede zustandekommrn. Der Minister besprach dann die zwei größten Schwierigkeiten, welche die Gründe enthielten/warum hie Verhandlungen nicht so schslell verliefen, wie alle wünschen. Die erst«' Schwierig keit s«i, dätz mit- verschiedene« neuentftandenen Reichen anstatt istit einem russischen Kompaziszenten verhandelt wer den müsse. Es kämen hier in Betracht das von Petersburg geleitete Rußland, unser eigentlicher neuer Nachbarstaat, die große Ukraine, Finnland und der Kaukasus. Diesen, vier russischen Kompaziszenten ständen die vier Mächte gegen über. Wir, fuhr der Minister fort, haben es in erster Linie mit der großen Ukraine zn tun, mit der wir uns auf der vorerwähnten amerionslosen und kompensationslosen Basis «ini-tE. Mr sind un» in -rotzen Zügen darüber klar Le« dessen Grenzen Noch nicht genau fixiert sind, wünschen wir, daß seine Bevölkerung frei und unbeeinflußt ihr eigenes Schicksal wählt. Wir wünschen nur den freiwilligen Anschluß Nolens und ich halte unwiderruflich an dem Standpunkte fest, daß die polnische Frage den Friedensschluß nicht um einen Tag verlängern darf. Sucht es nach ' Friedensschluß eine Än- lehnungs an uns, so werden wir es gerne aufnehmen. Ich hätte es gern gesehen, ^wenn die polnische Negierung an den Verhandlungen hätte teilnehmen können, denn meiner Auf fassung nach ist Polen ein selbständiger Staat. Die Peters burger Regierung spricht der. polnische« Regierung dagegen die Berechtigung ab, im Namen ihres Landes zu sprechen. So wichtig diese Frage ist, noch wichtiger ist die Beseitigung aller den Abschluß des Friedens verzögernden Schwierigkeiten- ,Die zweite Schwierigkeit ist unleugbar die Meinungsdiffrrenz unseres deutschen Bundesgenossen «nd ber Petersburger Regierung über die Interpretation des Selbstbestim mungsrechtes der russischen Völker der ooy den dentMn Truppen besetzten Gebiete. Diese Meinungsdifferenz ist «ine doppelte, denn Deutschland steht auf dem von der russischen Regierung vorerst noch abgelehnten Standpunkt, daß die zahlreich erfolgten Willensäußerungen nach Selbst-' ständigkeit und Unabhängigkeit seitens gesetzgebender Kör perschaften usw. in den besetzten Provinzen als provisorische Grundlage für die Volksmeinung zu gelten hätten, die, nach her durch ein Bolksvotum aus breiter Basis zu überrprüfen seien. Zweitens besteht die Meinungsdiffrrenz in dem/Ver langen Rußlands, daß dieses Nolksvotum erst nach dem Rück züge sämtlicher deutschen Truppen und Verwaltungsorgane aus den okkupierten Provinzen stattfinde, während Deutsch land darauf hinweist, daß ein« solche Evakuierung ein Va- I kuum schaffen würde, welches den Ausbruch vollständiger I Anarchie und größter Not heroorriefe. Di« plötzliche Zurück ziehung des von den Deutschen geschaffenen großen Appa rates, der in den okkupierten Gebieten das Staatsleben er möglicht, erschelmb praktisch, unhaltbar. Meiner Meinung nach sind die Differenzen bei beiden Standpunkten nicht groß genug, um ein Scheitern der Verhandlungen zu rechtfertigen. Die Frucht des allgemeinen Frie dens ist meiner Ueberzeugung nach im Reifen begriffen, und es ist l ' «ue «ine Fmge des Dnrchhaltens, ob wir «inen allgemeinen ehrenvollen Frieden erhalten oder - nicht. Hierin hat mich das ' von Wilson an die ganze Welt gerichtet« Friedensangebot bestärkt, in dein ich eine bedeutende Annäherung an den öster reichisch-ungarischen Standpunkt finde^ Unter seinen Vorschlä gen sind einzelne, denen wir sogar mit großer Freude zu stimmen könnten. Aus diese Vorschläge erkläre ich zunächst, daß ich getreu den übernommenen BündHspflichten für die Verteidigung der Bundesgenossen bis zum äußersten zu gehen entschlossen bin. Den vorkriegerischen Besitzstand unserer Bun desgenossen wie den eigenen.zu verteidigen, ist der Standpunkt innerhalb der vier Alliierten' bei vollständiger Reziprozität. Redner geht auf die Borschlage Wilsons näher ein fährt dam fort: . - - Meine Arbeit gilt dem Frieden mit der Ukraine und mit Petersburg, ^er Frieden mit Petersburg wird uns dem allgemeinen Frieden näher bringen. Den Frieden mit der Ukraine wünschen wir, well sie LÄensmittel exportieren wird, wem wir handelseinig werden. Die Nährungsfrage ist heute eine Weltsorge, nicht nur bei unseren Gegnern und hei den Neutralen, sondern auch bei,uns. Meine Pflicht ist es .alles zu versuchen, um de^ notleidenden Bevölkerung das Ertragen der Entbehrungen zu erleichtern, und deswegen verzichte ich nicht auf den Vorteil, den Frieden, wenn möglich um Aage oder, Wochen früher zu brirtgen. Ein ehrlicher Friede braucht seine Zeit, denn der Friedensschluß Muß feststellen, was und wie der ukrainisch« Kompaziszent liefern wird. Wenn Eie mm in den Rücken fallen und mich zu «in«m Abschluß Hal» über Kops zwingen, dann geht unser« Bevölkerung des Vorteiles au» ^in«m Friedensschluß v«rlustig. E» handelt sich nicht in erster Linie um die Beendigung des Kriege» an der ukrainischen Front, denn dieser ist menschlicher Berechnung nach überhaupt zu Ende. Wir sind in keiner Lage, in der wir lieber heute einen schlechten Frieden ohne wirtschaftliche Vorteile als morgen einen guten Frieden mit wirtschaftlichen Vorteilen schließen müssen. Die Nahrungsmittelschwierigkeiten entspringen letzten Endes nicht dem Mangel an Nahrungs mitteln, sondern zu beh«benden Kohlentransport- und Organi- sationskrisen. ' Mit Streiks schneid«» wir uns ins eigene Fleisch und beschleu nigen durch solche Mittel den Frieden nicht. Wenn Sie ein« Regierung hätten, die aus Eroberungsabsichten den Krieg oerlängert, so wäre ein Kampf ties Hinterlandes gegen die Regierung von dessen Standpunkt aus verständlich, Da aber die Regierung genau das gleiche will, wie die Mehrheit der Monarchie, so wäre es Wahnsinn, jht in den Rücken zu fallen. Entweder haben Sie Vertrauen zu Mir, die Friedensver handlungen weiter zu führen, dann müssen Sie mir helfen, oder Sie chaben es nicht, dam müssen Eie mich stürzen. Es oll die Vertrauensfrage vorgelegt werden, und, wem ich iie Mehrheit gegen mich habe, so werd« ich sofort daraus die Konsequenzen ziehen. Mich hält nichts an diesem Platz« als Brest-LitowR mit dtm Auftrag . Verhandlungen al» Vertret« de» , ukrainischen Arbeitet, Goldaten» und Bauernrät«, jedoch in- nerhalb d«r russischen Delegation al« ergänzenden Bestandteil derselben tittzunehmen. Herr Jo ff« sAgk di« Bereitwilligkeit d«r russischen Delegation hinzu, dies« ukrainischen Vertreter in ihren Bestand aufzunehmen. Vorstehender Mitteilung ist di» Kopie «intr au» Charkow datierten, an den Vorsitzenden der russischen Fri«densdel«gation -«richteten Erklärung der Arbeiter-- und Bauernregierung der ukrainischen Republik bei geschlossen, in welcher bekanntgegeben wird, daß die Kiewer Zentralrada lediglich die besitzenden Klassen vertreten und liche Grundlage von Friedensbesprechungen bieten kann, müssen wir eine Vorwegnahme der belgischen Angelegenheit aus der Gesamtdiskussior/ ablehnen. 8. Befreiung des französischen Territoriums. Die okkupierten Teile Frankreichs sind ein wertvolles Faustpfand in unserer Hand. Auch hier bildet die gewaltsame Angliederung keinen Teil der amtlichen deutschen Politik. Die Bedingungen und Modalitäten der Räumung, die den vitalen Interessen Deutschlands Rechnung tragen müssen, sind - . zwischen Deutschland Md Frankreich zu vereinbaren. Don einer Abtretung von Reichs- gedieten kann nie und nimmer'di« R«d« sein. halte an der Hoffnung fest, daß «» gelingen wird, Au einem guten Verhältnis sowohl mit d«n russischen Randvölkern als ftschen Kaiserreich zu gelangen. Dann Frag». Zu keiner Zett während d»s Krieges hat di« -«waltsame Angliederung B«lgt»n» an Deutsch land einen Programmpunkt d»r deutschen Politik gebildet. Di» belgische Frag« kann in ihren Einzelheiten erst durch di» Fried»nsverhandlungen geordnet werden. Solang« unsere G«gn«r sich nicht rückhaltlos auf den Boden stellen, daß die Integrität des Gebietes der Verbündeten di« einzig mög- Die englische Regierung macht keine genauen Angaben über den wirtschaftlichen Zustand ihres Lande». Die englischen Zeitungen beleuchten die Schwere der Versorgung des Volles. Eine Folge des Unterseebootkriege». Unsere Staats männer sollten «ehr sich zu den Reden feindlicher Staatsmänner äußern. Ltoyd Georges Rede zeigt keine FriedensneiguNg. Wilsons 14 Punkte enthalte- viel Sentimentalität. Die Integrität der Türket müssen wir wahren. Auch wir wünschen keine Annerionen Belgiens, die flämische Bewegung geht aber auf Selbstständigkeit Die Prejsekritik an unseren Brester Unter händlern war schädlich. G«gen die Politik des 1S Dezember 1916 haben wir schon früher Bedenken erhoben. In Litauen ist keine politische Schulung vorhanden: die verfassungsgemäße Vertretung, welche bei Eintritt in die Friedensverhandlungen vorhanden war, muß sür den Ausdruck des Selbstbestimmungs- rechtes in den östlichen Grenzländern schlügen. General Hoffmann wandte sich nur gegen die überhrbenoe Art der russischen Ver treter. Falsch ist, daß das Militär in politischen Dingen nichts zu sagen habe. Ich bebaute die Auslassungen im offiziöieu Wiener KremdLnblatt und im österreichischen Parlament uns gegenüber. Wir und unser-! Regierung sind nicht schuld. daß wir nicht längst den auch von uns gewollten Frieden haben. — Freitag vor mittag spricht als erster Redner Staatssekretär von Kühlmann Pas Reichsland, das sich immer mehr dem Deutschtum innerlich angegliedert hat, das sich in hochetfreullcher Weise wirtschaftlich immer mehr ssortentwickelt, von dem mehr als 87 Prozent die deutsche Muttersprache sprechen, werden wir uns von den Feinden unter irgendwelchen schönen Redensarten nicht wieder abnehmen lassen., (Lebhaftes Bravo.) " 9., 10. und 11. Italienische Grenzen, Na tionalitätenfrage der Donaumonarchie, Bal kanstaaten. Hier werden größtenteils di« Interesse» Wiser«? verbünd«ten Oesterreich-Ungarn Überwiegen. Wo deutsche Interessen im Spiele sind, werden wir sie aufs nachdrücklichste wahren. . . - Di« treu« Waffenbrüd«rfchaft, welche sich im Kriege so glänzend bewährt hat, mußauchim Frieden nachwirken, und so werden wir auch unserer seits alles daran setzen, dqß sür Oesterreich-Ungarn ein Friede zustande kommt, ibelcher den berechtigten Ansprüchen Rech nung trägt. 12. , , Türkei. Auch hier inöchte ich unserem treuen, tapferen und mächtigen Bundesgenossen in keiner Weis« vorgreifen. Die Integrität der Türkei und die Sicherung ihrer Hauptstadt sind wichtige Lebensinteressen auch des Deutschen Reiches. Unser Ver bündeter kann hier stets aus unseren nach drücklichsten Beistand rechnen. Punkt ^3: Polen. Nicht die Entente, sondern das Deutsche Reich und Oesterreich- UngarN haben d>e Polen vom zaristischen Regiment befreit, so möge man es auch Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Polen überlassen, sich''über die zukünftige Gestaltung dieses Landes zu einigen; wir sind durchaus auf dem- Wege hierzu. Der letzte Punkt behandelt den , , Verband der Völker. Ich stehe jedem Gedanken sympathisch gegenüber, der die Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit von Kriegen ausschältet, und das friedliche und, harmonische Zusammenarbeiten der Völker fördern will. Wenn der von Wilson angeregte Ge danke des Verbandes der Völker wirklich im Geiste vollkom mener Gerechtigkeit und Vorurteilslosigkeit gefaßt ist,, so ist die kaiserliche Regierung gern bereit, wenn alle schwebenden Fragen geregelt sein werden, einer Prüfung der Grundlage e;n«s solchen Völkerbundes nahe zu treten. Wir müssen uns nun fragen, ob aus all diesen, Reden und Vorschlägen von Lloyd' Georg« und Wilson uns wirklich ein ernster, ehrlicher Friedenswille entgegentritt. Sie enthalten, gewisse Grundsätze, denen auch wir zustimmen können, und die Aüsgängs-, und Zielpunkte sür-Verhandlungen bilden , könnten. Wo aber konkrete Fragen. zur Sprache kommen, die für uns und unser« Verbündeten von entscheidender Be deutung sind; ' - ' da ist «in Friedenswille weniger bemerkbar. Unsere Gegner wollen Deutschland nicht vernichten, sie schielen, aber begehrlich näch Teilen unserer und unserer Verbündeten Länder, und immer wieder dringt die Auffassung durch, als seien wir die Schuldigen, die Buße tun und Besserung ge loben müßten. So spricht immer noch der Sieger zu dem Besiegten. Von diesem Standpunkt, von dieser Täuschung sollen sich die Führer d«r Entente zuerst losmachen. Unser« militärische Lage war niemals so günstig, wir sie jetzt ist. (Bravo.) Unsere genialen Heerführer sehen mit unverminderter Siegeszuversicht in die Zukunft. Durch die ganze Är mer gecht ungebrochene Kampfesfreude. Ich erinnere an mein Wort vom 29. November: Unsere wiederholt ausgesprochene Friedensbereitschaft, der Geist der Versöhn lichkeit, darf - 7 . . kein Freibrief für die Entente sein, den Krieg .immer weiter zu verlängern. Zwingen uns unsere Feinde hierzu, so habest sie die sich daraus ergebenden Konsequenzen zu , tragen. Wenn die Führer der feindlichen Mächte also wirklich zum Frieden geneigt sind, ö mögen sie, ihr Programm nochmals revidieren. Wenn ie uns mit neuen Vorschlägen kommen, bann werden wir ie auch ernstlich prüfen, denn unser Ziel ist kein anderes als die Wiederherstellung eines dauernde» allg«eminen Frieben«. Dieser ist aber solange nicht möglich, als die Integrität des Deutschen Reiches, die Sicherung seiner Lebensinteressen und die Würde unseres Vaterlandes nicht gewahrt bleiben. Im Ziele, meine Herren, sind wir all« einig (lebhaftes Bravo), über die Methoden kann man verschiedener Meinung sein. Aber lassen wir jetzt alle diese Meinungsverschiedenheiten zurücktreten, gehen wir zusammen, Regierung und Volk, und der Steg wird unser seink Ein guter Friede wird und mutz kommen. Das deutsche Volk erträgt in bewundernswerter Weise di« Leiden und Lasten des Krieges. Ich denke besonders an Vie kleinen Handwerker und die gering besoldeten Beamten; aber sie alle, Männer und Frauen, wollen aushalten und durchhalten. In politi scher Reise lassen sie'' sich nicht mit Schlagworten - betörest, wissen sie zu unterscheiden zwischen den Realitäten des Lebens und glückverheißenden Träumen. Ein solches Volk kann nicht untergehen. Gott ist mit uns und wird auch ferner mit uns' semi (Lebhafter Bravos ' Zweideutigkeit heroorgemsen habe. Die Regierung müsse sich von Yen Kreisen loslagen, di« un» von unseren Bundesgenossen zu trennen versuchen. General Hoffmann sei ein glänzender Soldat, seine Brester Rede aber habe, den Streit in Oesterreich veranlaßt. Wilson» Rede biete eine Handhabe für die Wirklich keit eines baldigen Friedens ohne Annexionen und Kon>ribu- tionen. Elsaß-Lothrmgen müsse deutsch bleiben. Die Lösung der belgischen.Frage schalte die elsaß - lothringische Frage von selbst aus. Die amerikanischen und englischen Fühler dürfen nicht zurückgewiesen werden. Man könne nieinand in Deutsch land zumuten, Wilsons Bedingung anzunehmen. Fischbeck (s. V.): Ohne Anerkennung des Selbstbestimmungsrechtes gab es keine Verhandlungen mit Rußland. Nach der Polenprokla- mallon der beiden Kaiser kann man die Polen nicht wieder an Rußland ausliesern. Der Wille der Ostvölker zur Selbständig keit muß gestützt werden. Gegen die Zurückziehung der Truppen spricht die Unsicherheit der Verhältnisse. Der Reichstag wird eine Politik, des Selbstbestimmungsrechts unterstützen. Eine elsaß-lothringische Frage gibt es nicht. Daß deutsche Gebiete an
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