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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 03.02.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191802037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180203
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180203
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-02
- Tag 1918-02-03
-
Monat
1918-02
-
Jahr
1918
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Kriegswirtschaft - **" Preise für Spargeikonserven. Durch Bekanntmachung vom 19. Januar 19:8 yal die Gen,Ü!ekonferven>Kriegsgestllschafi, m Braunschweig die Preise sür die Spargelkonserven aus de, Ernte 1917 ststgeützi. Lie bewegen sich für Stangenspargel zwischen 1.90 IM. und 2 <5 M., sür Brechspargel zwischen 1.35 0t. und 2.35 M.i füt Spargellöpse zwischen 2.05 M. und 3.50 M. je Lilouran>mdv>e. ' "" Die kteine Zigarette. Vom 1. Februar ab dürfen be kanntlich sur die Henieüung-von 1000 Zigaretten nur mehr 850 HraMm Tabak verwendet werden. Bisher wurden zur Herstellung von 1000 Stück Zigaretten ohne Mundstück >000 Gramm, für Zigaretten mit Mundstück 650 Gramm Tabak verwendet. Das Gewicht von Zigaretten ohne Mundgück vermindert sich also im Stück von 1 Gramm auf 0,85 Gramm, Der Inhalt der Ziga retten mit Mundstück ersädrl keine Verminderung. Eine Ver billigung des Preises infolge der Verminderung des Inhalts ist jedoch nicht zu e> warten. Beschlagnahme der Spinnstoffe usw. Im Z 3 Ziffer 1 der Beianntmachung Nr. W. II. 2700/2. 17. K.N.A, be treffend Beschlagnahme baumwollener Spinnstoffe und Garne (Spinn- und Webverbot)^ vom 1. April 1917 ist bestimmt, datz Aüslandsspinnstoffe und Auslandsgarne von der Be-- schiagnahme aysgenominen siild. Diese Ausnahme wird durch die Nachtragsbelanntmachung Nr. W. II. 2700/12. 17. K N.A. vom (. Februar 1918 ausgehoben. Dir Wortlaut der Nach- tragsbelanntmachung ist bei den Polizeibehörden el»zuseh<ln. """ Knochcn.ammlnng und Il-Boot-Krieg. Ueher die Bedeutung der Knochensammlung gibt ein zweites Merkblatt der Zentrale sür Kriegshilfe der Schulen bemerkenswerte Angaben. Aus gewissen Knochen wird das Klauen- oder Knochenöl hergestellt. Es ist dies der einzige Stoff, aus dem Torpedo-Schmieröl für unsere Marine gewonnen werden kann. Eitlen Ersatzstoff für dieses Oel gibt es nicht. So steht die Sammlung und Verwertung der Knochen in unlösbarem Zusammenhang init dem U-Bootkrieg. Nach einem Gut achten des Rcichsgesundheitsamtcs kann ferner aus dem Knochenfett ein vollwertiges Speisefett hergestellt werden. Ausserdem "wird daraus das Oelain gewonnen, das in der Bekleidungsindustrie unumgänglich notwendig ist, fernet Gly zerin, das der MUnitivnsindustrie zugeführt wird, Stearin, das in den Kerzenfabriten verarbeitet wird, Pech, das in den verschiedensten Gewerben Verwendung findet. Selbst stark vor gelochte Knochen enthalten etwa 5—6 v. H. Fett, weniger stark vorgelochte Knochen 8-^10 w H. Trotz des grossen Fettmangels werden bei uns noch täglich große Mengen von Knochen achtlos beiseite geworfen. Städten und Kommunal- verbänden witd 1 v. Z. des abgeliefertm Lesamten Knochen- matcrials ohne Anrechnung auf die Zettrotion sowie ein Quantum Kpochenbrühwürfel zur- Verfügung gestellt. "" Nach d-m Kriege leinene statt baumwollene Wäsche. Der Umstand, das; unmittelbar' nach dem Kriege ein ausser gewöhnlich grosser Bedarf an Wüscheartikeln der verschieden sten Art zu decken ist und den Fabrikanten mit Rücksicht auf die sich anfangs in verhältnismäßig engen Grenzen haltende Bau iwollzusnhr' nur geringe Mengen baumwollener Wäsche tuche zur Verfügung stehen, wird, wie die Allgein. Tertll- Ztg. in Leipzig schreibt, zur Folge haben, das; in der Zeit nach dem" Kriege leinene Wäsche wieder mehr zur Geltung kommen wird. Auch Leinengarne werden in der Ucbergangszeit noch knapp sein, Da aber die Verwendung des Leinens eine nicht so vielseitige ist wie di« der Baumwolle^ wird ' befitzern «ine Erhöhung ihrer Drandkasse erwirken könne, und hat sich diese Vermittelung bis zu 3 M. vergüten lassen- s' Aufführung der Oper „Martha." Auf die morgen Sonn tag abend im Schützenhaus stattfindende Aufführung der Oper „Martha" oder «Der Markt zu Richmond", sei nochmals aufmerksam gemacht „Mgrlha" ist eine der volkstümlichsten Opern. Sie wird sicherlich auch hier in der Aufführung durch die Operngelellschast des Direktors Petrenz vollen Beifall finden. Siehe Anzeigei s Die Nahgarnvertellung für Sachsen nach dein Karten- system, ähnlich wie bei der Seife z. B., soll demnächst erfolgen. Ls ist geplant, für da« Viertehahr und für den Kopf der Be völkerung 80 Meter Garn zu bewilligen. Eine Familie mit fünf Köpfen würde sonach vierteljäbrlich zwei Nollen Nähfaden zu je 200 Meter erhalten. Den Schneidermeistern wird das Garn nach der Zahl der beschäftigten Gehilfen von den Innungen zugrwiesen werden "In Leipzig »wurde eine „Bezirksstelle für Sachsen diesseits der Elbe" errichtet, der die Oberaufsicht f"r diesen Teil zusteht. sa Bei der Gemeindegirokas'« zu Frankenberg sind im Monat Jannar 1918 erfolgt: - ' 362 Zuweisungen von auswärts lm Betrag von 96222 M. 64 Pf. 150 Ueberweisuygen nach „ „ „ „ 91033 „ 98 „ 1'1 Ueberlchreibulrgen am Orte „ „ „ 59 677 „ 39 ,, Titeianderung. Bei den säu ischen Justizbehörde, ist die Bezeichnung Arresthaus- oder Gcsaugenenhausinspektor in Gefängnisinspektor umgrwandelt wyrden. fa Flöha. Bei der Sparkasse zu Flöha wurden im Monat Januar ^1918 1431 Einzchlunaen im Betrug von 211500 M. 97 Pf. geleistet dagegen erfolgten 319 Rückzahlungen iElnIagen und Zinsen) im Betrag von 8" 39! M. s?8 Pf. Der Barbestand betrug Ende Januar 209328 M. 31 Pf. Neuaus gefertigt wurden >m genannter Monat 134 Lima,;.bucker. De» < esamlumsatz einschließlich der Gnvkasse betrug 2802948 M. 83 Pf. f" Oberlichtenau, sver Gefreite Gerhard Richter im Jnf.-Regt. 102, Sohn des" Herrn Gutsbes. Julius Richter, wurde mit dem Eisernen Kreuz 2 Klasse ausgezeichnet. -f* Dittersbach. Der von hier stammende Soldat Paul Tauscher in einem Jn^.-Regt. wurde mit dem Eisernen Kreüz 2. Kl. ausgez-jchner. Er ist bereits im Besitze de»" Fr.-Aug.-Med. - . — Dresden. Graf v. Holhendorff, Vortragender Nat im Landeslebensmittelamt und Vorjtano der Landessett- und Fleisch stelle, wurde mit dem Eisernen Kreuz mm schwarz-wrigen Bande ausgezeichnet. — Leipzig. Heinrich Oelrich, Mitglied der technischen Direktion der Deuychen Flugzeugwerke in Leipzig-Lindenthal, erhielt für seine hervorragenden Verdienste um die Konstruktion erstklassiger Frontflugzeuge das Eiserne Kreuz 2. Klasse am weihen Bande. — Leipzig. Eine Vereinigung, an deren Spitze der öster reichische Kmttul in Leipzig Dr. Petersmann, der Inhaber des Spamerschen Verlages, steht, hat eine ganze Häuserreihe, an- gesangen vom Hotel „Rugilcher Hof" in der Peterstrahe, bis herum in die Spvrergasse angekauft. Aus diesem Gelände soll ein großer Mehpalast erbaut werden. Ein zweiter Neubau soll, nach einem Projekt von anderer Seite/ an der anderen Ecke der Sporergasse ebenfalls für Ni^Zwecke errichtet werden. — Anuaberg. Zur Deckung d^s durch Anlagen aüfzu- bringenden Fehlbetrages im Haushaltungsplan in Höhe von 348 000 Mark 1330000 Mark im Vorjahr) sollen die städtischen Abgaben itn laufenden Rechnungsjahr auf 180 vom Hundert des Normalsteuergesetzes (im Vorjahr 165 v. H.) erhöht werden. Auch eine Steigerung des Wasserzinses um 20 v. H. ist in Aus sicht genommen. ... — Meerane. Ein Schüler der hiesigen Oberreglschule rich tete ein Terzerol, von dem er annahm, bah es nicht geladen sei, auf einen am Klavier sitzenden Schulkameraden, dabei entlud sich ein Schuh und die Kugel drang in die Backe des Kamera den. Sre konnte bi» jetzt noch nicht aus der Wunde entfernt werden. — Der 52jährtge Dachdeckermeistet Ernst Otto Tetzner stürzte bei der Vornahme von Dachdeckeiarbeiten Gom Dache ab, wobei er'beide Beine und einen Arm brach. Er starb bald darauf. ,' I Traknfoldat Friedrich Petzold, im Zivilberuf ^verkführer, I bei der Firma Arthur Schröter. I Landsturmm. Paul Näser, Sohn des Herrn Haushesihe- I Näser, Querstraße 9. I fa Heimatdank. 'Nachdem wir erst kürzlich über eine l dem Verein Heimatdank hier gewordene Spende berichten I konnten, ist dieser jetzt wieder durch eine solche in Höbe von 1000 Mark seitens des Herrn Kaufmann Louis Steinbach hier erfreut worden. Müße auch dieser Akt gemeinnütziger Betätigung ein Ansporn zur Unterstützung der Heimatdank sache sein. ' - f* Di« Weihnachtsfreude «nftrce Krieger. Wir erhalten mit der Bitte um Veröffentlichung folgende Zuschrift aus dem Felde: Eine rechte Freude bereiwte uns unsre liebe Vater- stadt durch ihre hübschen Weihnachtspakete. Necht vielen, heißen Dank die Angehörigen der 10. Komp. Res.-Jnf.-Negti 241. „Mit deutschem Grütz" ms Fandern. Infolge Ver schiebung kamen die Pakete verspätet an, es war aber alles tadellos. M. Gl. — Fr. F. — G. P. f' Bortrag für Ziegenzüchter. Der Ziegenzuchtverein für Frankenberg und Umgebung hält morgen Sonntag nach mittag in seinem Vereinslokal „Deutsche;: Krug", Freiberger Stratze, seine erste ordentliche Hauptversammlung. ab, bei welcher der frühere Sekretär des Landwirtsch. - Kreisvereins im Erzgebirge, Herr. Oelonomierat Professor D Wils-, dors, einen Vortrag über den Wert der Ziegenzucht für die E.nährung der Menschen halten wird. Die Versamm lung beginnt pünktlich 5 Uhr. ES haben auch Gäste Zutritt- f* Der Altertmnsvrreitt für Frankenberg u. U. hat jetzt wieder den Vereinsbote» ausgeschickt zur Einholung der Jahres steuer. Es ist angesichts der hohen heimatgeschichtlichen Auf gaben des Vereins dringend erwünscht, datz alle daheim an wesenden Mitglieder den Boten freundlich auf- und ihm die Mitgliedskarte abnehmen, sowie datz neue Mitglieder, welche die Bestrebungen des Vereins, fördern helfen wolle,., sich mel den. Der Mindestjahresbeitrag ist 1 Mark. . - f* Wenn frei das Meer für deutsche Fahrt . . .! Aeber den neuen Marinesilck, der von heute au bis Montag im Welttheäter, Freiberger Stratze, zur Vorführung kommt, und der allgemein glänzend beurteilt wird, schreibt u. a. die „Tägl. Rundschau": Auch in diesem Film zeigt sich Prochncwskis künstlerische Sicherheitz uns die grohen vaterländischen Ideen durch die -Mittel des Filmspiels mähe zu bringen. Einen ,M o m a n aus Grptzichiffahrtskreise n" nennt Prochnewski seinen Film. Zu deutschen Werften und Dock anlagen, auf ein deutsches Schulschiff führen uns die Bilder, dem Stapellauf eines Dampfers wohnen wir bei, blicken in einen mit deutschen Kriegsschiffen gefüllten Hafen. Einen jungen deutschen Seemann, dessen Geschick in die einzelnen Bilder hineinspielt, begleiten wir auf seiner Fahrt in eine orientalische Handelsstadt, deren buntes Hascngewimmel beson ders fesselnd ist. Der neue Marincfilm, der sich, an die / breite Öffentlichkeit wendet uitü es auch kann, Weitzer nie- smals. langweilt und fast unmerklich seinen Werbezweck erfüllt, ist ein Kunstwerk in jeder Hinsicht. Die vorzügliche Darstellung macht ihn dazu — neben Stils Cri- sander, dem Hauptdarsteller, boten sämtliche Kräfte aus gezeichnete -schauspielerische -Leistungen. Die Spielleitung des kgl. württemd Hofschauspielers Walter Schmidt-Hatzler er höht, vereint mit den von Heinrich Gärtner geschaffenen Auf nahmen, das künstlerische Gepräge des Bildes. Die Aufnah men sind zum Pesten des Alters- und Jnvalidenhesms der Marine zu Eckernförde versaht. ' , ' f* Thater im Schützeichaus. „Die verlorene Tochter", Lustspiel in drei Akten von Ludwig Fulda, wurde uns gestern Abend durch die Dresdner Kammerspiele in einer vortreff lichen Aufführung vorgestellt. Ludwig Fulda, der einBühnen- gewandter ist, sucht seinen Stücken durch den Hintergruno der Handlung einen gewissen Wert zp geben und hat auch der „verlorenen Tochter" Lharakterzüge unterlegt, die dem Stück eine gewisse Betcchtigung nicht versagen. Der Verfasser, der in seinen Werken viel aus dem eigenen Leben schöpft, sagt übertrieven-angstvoll um die Moral ihrer Tochter besorgten Müttern, datz es nicht gut ist, die .erwachsene Tocht« zu umsorgen wie eine Glucke ihre Kücken, und ihr nicht, eine Minute Zeit zu eigener Verfügung zu lassen, und er sagt jungen Mädchen, datz es unklug und voreilig ist, den ersten besten Klavier- oder Literaturleyrer, der als begehrenswerter Mann in ihr jungfräuliches Leben tritt, als verliebens- und Heiratenswert zu finden. Denn.die Enttäuschung wird meist zu stark- Fulda hat es sich in seinem Schwankstvff leicht gemacht. Er lätzt die von thren^ Eltern und ihrem Onkel- aufs. strengste beaufsichtigte und unter dem Druck der lästig empfun denen Fessel mit depr Literaturlehrer durchgegangene „ver lorene" Tochter schon vor der Hochzeit sich die Flügel ver brennen und sendet in einem schneidigen, forsch vorgehenden Rechtsanwalt den Erlöser, dem die. Ausreitzerin ass Braut selig an den Hals fliegt — afles innerhalb.24 Stunden — und dem auch die Eltern und der poltrige Erbonkel zuneigen. In seine», neuen Lustspiel, das in alten schon betretenen Bahnen geht, hat Fulda einige erfreuliche und ergötzliche Typen, der Gattung Ntenschgeschaffen, er bringtzauch dem Humor den' schuldigen Tribut und lätzt es an einem flotten, witzigen, teil weise sogar mit Geist gewürzten Dialog nicht fehlen. Heber dem ganzen liegt die Atmosphäre behaglicher Anspruchs losigkeit eines technisch geschickt gemachten und die mühelose Erheiterung des Publikums erstrebenden Ausspannungsstückes. Die Aufführung unter Leitung des Direktors Wolf war sehr gut- Er selbst bot als Landtagsabgeordneter Aler. Korne- mank, der als eingefleischter Hagestolz alles beherrschen will und den parlamentarischen Ton auch in die Familie trägt, «in« Kabinettsleistung. Den unglückseligen Literaturlehrer Lips, d«r in Goethes Literatur besser zu Hause ist, als auf dem Gebiet der Liebe, gab Adolph Rodeck trotz aller Verzwickt heit der Zeichnung mit viel natürlicher Haltung, ohne in den Fehler allzu grober Derbheit und zu krasser Tolpatsckstg- keit zu verfallen. Als seine' unternehmungslustige, in die Freiheit flatternde Partnerin Nelly entwickelte Trude Lom matzsch viel Temperament und Anmut. Von den übrigen zahlreichen Mitwirlenden seien noch genannt Willy Linder als Bernh) Kornemann, Amur Schendler als dessen Frau Adolfine, Fritz Bücher, der sich recht vorteilhaft zum Bon vivant entwickelt, als Rechtsanwalt, und Hans Köllner als Kellner. Die Aufführung fand reichen Beifall. Reschke-, 1: mg Erhöhung der Bründlassr. I" ländlichen Gemein den scheint' es noch nicht überall hinreichend bekannt zu sein, datz für die bei der Sächsischen Landes-Brandversicharungs- anstalt versicherten Gebäude wegen der durch den Krieg ge- Ichaffcnen erhöhten Wertvcrhä.tnifse ein abgekürztes Schätzungs- Verfahren eingesührt worden ist. Hiernach kann jeder Ver- ficherungsnehmer bei der unteren Verwaltungsbehörde (Kgl. Amtshauptmannschaft oder nach Befinden Gemeindevorstand) eine ,u.ue Schätzung zur Erlangung einer, höheren Gebäude versicherungssumme schriftlich oder mündlich beantragen. Jeden falls ist es nicht nötig, datz sich jemand dazu einer Mittels person bedient und sich unnütze Ausgaben das,»: auferlegt. Als solche Mittelsperson ist z. B. Neuerdings eine Person ausgetreten unter dem Vorgehen, daß sie Gut»- und Hau»- hierbei die Knappheit nicht in gleichem Maß« in die Erschei nung treten. Diese Umstände begünstigen die Rückkehr der leinen Wüsche. vermischte; * Das Hochwasser der Weichsel hat in der Eraudenzer Niederung ungeheuren Schaden «»gerichtet. Das Eis kam unterhalb Gtaudenz nach seinem Ausbruch nochmals zum Stehen und versetzte sich derart, datz das Wasser in 24 Stun den von 3,24 auf 6,38 Meter stieg. Die Graudcnzer Ar mierungsbrücke ist ernstlich gefährdet. Nur den umfangreichen Eichprengungen der Graudenzer Pioniere ist es zu danken, datz die Niederungen vor grötzerem Unglück bewahrt wurdrn. Infolge der weiten Ueberschwemniungen sind zahlreiche Rüben- und Kartoffelmieten vernichtet , " Schweres Unglück in «iner Volksschule. Dem „Ober- schlesischen Kurier" zufolge brach in einer Volksschule in Königshütte ein kleiner Keslerbrand aus. Hierdurch entstand in der von 1600 Schülern besuchten Schule eine, Panik. Zwei Kindes wurden erdrückt, 15 so schwer verletzt, datz an ihrem Aüfkommen gezweifelt wird; ferner wurden 60 Kinder leicht verletzt. In den Berliner Schulen wurden zur Verhütung derartiger Paniken früher in regelmätzigen Zeitäbständew so genannte Feuerproben veranstaltet. Auf die angekündigte plötzliche Alarmierung mutzten die Kinder unter Leitung des Lehrers so schnell wie möglich, aber in voller Ordnung das Schulhaus verlassen. Die Uebungen sollten, wie das Königs- Hütter Beispiel lehrt, in allen Schulen mit hoher. Schüler zahl in angemessenen Zwischenräumen vorgenommen werden. * Krupp über das Hindenburg-Programm. Bei einer Frier zu Ehren von 118 Beamten und 482 Arb-itern, die ein ViZteljahrhundert im Dienste Hrupps stehen, sagte Herr Krupp v. Bohlen und Halbach: „Nach der schnöden Ab- weisung unseres in ruhiger Sicherheit und vollstem Kraft gefühl abgegebenen Friedensangebotes wutzte,das deutsche Volk zu Anfang des vorigen Jahres, datz das Schwert dnppe't geschliffen, die Büchse doppelt geladen werden mutzt«. Das ist im Jahre 1917 geschehen. Allerorten regt« es sich in deutschen Landen, wie noch nie vorher gesehen: gewaltig« Bauten schossen wie Pilze, aus dem Boden — Sie alle haben ja hier ui Essen unsere gewaltigen Hindenburgwerk- stätten vor Augers die au Ausdehnung alle bisherigen weit überragen — unter und über Tag^ wurden die Schätze der Erde gel/oben und wo unsere Gegner Mängel und Fehler zu' wittern glaubten, da häuftet« sich die Lager und Bestände. Hunderttausende an schwere Arbeit bisher nicht gewöhnte Hände griffen zur Art und zum Spaten, zum Hammer und zum Schraubstock; Frauen verliehe» den Herd und die Kinder stube, um dort einzugreifen, wo des kämpfenden Mannes Arm fehlte, So wurde aus millionenfachem Zusammenarbeiten . das Grohe erreicht, das dem Glühten unseres Volkes als Pflicht und Ziel erschienen, war — die Erfüllung des Hinden burg-Programms. Gewährleistet ist damit die Sicherung un- serer kämpfenden Brüder^durch Schild und Waffe, selbst den Erzeugnissen der ganzen Welt gegenüber." * Frühstück an der Front. Im Unterstand. Zwei Landser. -7- „Noch Kaffee?" — „Is ja gar keen Kaffe«: det is Tee." — „Ick sage Dir, det is Kaffee!" — „Da lache ick bloh; det is doch Tee." - Die Küchenordonnanz (zur Tür hereinschauend)-: „Hat hier noch jemand keinen Kakau?" — („Jugend." Gartrnka«. «nd Handwirtschaft " GemüfesSmereien. Die Vorräte aus früheren Jahren sind durchzusehen und alles Brauchbare zu verwenden. Wie lange die einzelnen Arten keimfähig bleiben und wie man die Keimfähigkeit prüft, darüber unterrichtet unser Flugblatt: „Merke beim Samenankanf!", welches für 1 Pf. zuzüglich Postgeld überallhin versandt wird. Ebenso sino alle selbst, geernteten Sämereien von Zeit zu Zeit nachzusrhen und gegen ' MäPefratz zu schützen. Sind sie feucht geworden, so sind sie auszubreiten und bei mätziger Wärme gut abzutrocknen. So- . weit Samen eingekauft werden mutz, säume man nicht mehr mit der Aufgabe der Bestellungen. Dabei sind nur, die kleinsten, wirklich notwendigen Mengen zu bestellen, dLnn derselbe ist noch teuerer als jm vorigen Jahr und dabei äutzerst knapp. Zu diesem Zwecke mutz jeder Kleingärtner seinen Bepflan zungsplan fertig haben und Gissen, welche Gemüse und welche Sorten und wieviel Flüche der einzelnen Arten er anbauen will. Ueber die nötigen Mengen Samen für einen..Geviert meter Land und sonstige Regeln beim Einkauf gibt obiges Flugblatt ebenfalls hinreichende Auskunft. Von Gemüsen, die der Kleingärtner später in Pflanzen vom Gärtner kaufen kann, sollte er überhaupt keinen Samen beziehen, sondern die vorhandenen geringen Mengen dem Gärtner überlassen, der mit Hilfe der Kästen und Frühbeeke den Samen am besten ausnützen kann. Alle Versuche mit Aussaaten in Blumen töpfen und unter sonst ungeeigneten'Verhältnissen, sowie- ohne die Möglichkeit dauernder Beaufsichtigung und Pflege, bedeuten nur- nutzlose Samenoergeudung und sind auf jeden Fall zu, unterlassen. (Mitgcteilt vom Ausschntz für Klein- gartenbau der Zentralstelle für Wohnungsfürsvrgettm Landes- verein sächsischer Heimatschutz, Dresden-A., Schietzgasse 24, ll.) Heeresbericht vom Sonnabend wtb (Amtlich.) Erotzes Hauptquartier, 2. Februar 191S. Von den Kriegsschauplätzen nichts Neues. . Der Erste Ecmralquartierineistir: Ludendorff. Jeu« Auszeichnuno für die U-Boot-Leute Berlin, 2. Febr. Der Kaiser hat durch Erlatz vom gestri- gen Tage, dem Ersten Jahrestag des uneingeschränkten U- Bootkriegs,, ein besonderes Kriegsabzcichen für die ll-Bvot- besatzungcn geschaffen als Anerkennung ihrer während des Krieges erworbenen Verdienste. m Berlin, 2. Febr. Infolge des Erlasses des Ober? besehlshabers in den Marien haben sich heute bereits in verschiedenen Betrieben weitere Streikende eingestellt. Bei dem vollständigen Fehlen jeglicher Leitung der Verlegung lätzt sich ein genaues Bild über den gegenwärtigen Umfang des Streiks nicht geben. rr Petersburg, 2. Febr. Lenin unterzeichnete ein neu» Dekret über die Gleichberechtigung aller fremden Sprachen in Nutzland und über die Freiheit der Druckschriften in allen Sprachen. Dresden, 2. Febr. Gestern vormittag begehrte ein» von einer im Plauenschen Grunde abgehaltene» 'Versammlung ge wählte Abordnung von Streikenden im Ministerialgebäude den Herrn Minister des Innern zu sprechen, um ihm die in der Versammlung erhobenen politischen, Forderungen zur Er klärung vorzurragen. Der Herr Minister hat den Empfang der Abordnung abgelehnt, da die Regierung in eine Erörterung solcher Forderungen nicht mit Privatpersonen, sondern nur mit den verfassungsmätzig hierzu berufenen LandständsN «m- treten kann. .
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