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Und dann ging es plötzlich durch Graf Günters Her.; i ick Soldaten lab. Frankenberger Tageblatt Anzeiger Bezirks 20 M nehmen unsere Ausgabestellen, Stadt- und Landboten, sowie Postanstalten entgegen. 77. Jahrgang Donnerstag, den 24. Januar 4018 M. E V kW»MME Verkauf vo« Käse Donnerstag, den 24. d. M., an die Bewohner des auf 4. Abschnitt für Januar der Lande'sspÄ?teÄi°Fiedler und Roth. Ausweiskarte ist vorzulegen. Etadtrat Frankenberg, am 23. Januar 1918. klalte Lage in Zcdsnisna Ich bin nicht verantwortlich für die Ansichten der Shop Stewards über die neue Relrüticrungsvorlage. Ich gebe sie nur wieder. Mit diesen Worten leitet cig Berichterstatter der „Daily News" eine eingehende Schilderung der bedroh lichen Lage in den schottischen Jndustriebezirken ein. Die dor tigen Gewerkschaften haben bekanntlich trotz der Haltung des Unterhauses ihr Ultimatum an die Regierung ausrecht erhalten, demzufolge am 31. Jaikuar ein Generalstreik in der Clyde- Industrie «insetzen werde, falls die neuen Nekrutierungsgcsthc bis dahin nichr zurückgezogen würden. Der Berichterstatter führt aus, daß die wirklichen Ursachen für die reoolutivMe - '-7- 6» Seegefecht vor cken Kanisnellen Kreuzer „Breslau" gesünken sd Berlin, 22. Januar. (Amtlich.) Am 20. Januar fliehen türkische Streitkräfte,- und zwar der Panzerkreuzer „Sultan Javus Selim" (früher „Goeben"), der Kleine Kreuzer „M idilli" (früher „Bresla u") und Tor pedoboote aus den'Dardanellen gegen feindliche Streitkräfte vor, die durch Fliegeraufklärung bei der Insel Jmbrös fest gestellt waren. Ein großer und ein kleinerer englischer Mo nitor wurden vernichtet, ein Transportdampfer von 2000 Tonnen versenkt, mehrere Hulks "schwer beschädigt und die englische Signalstation an der Kvphalo-Bucht zerstört. Beim Rückmärsche nach der Dardanellen ist der Kleine Kreuzer „Midstli" durch mehrer« llnterwassertreffer von Minen oder Unterseebooten gesunken. „Sultan Javus Selim" kam beim Einlaufen innerhalb der Dardanellen in der Enge bei Nagara leicht fest. Er ist nicht, wie in der englischen amtlichen Mel dung behauptet wird, durch schwere Beschädigungen aus Strand gesetzt. ' Der türkisch« Bericht sd Konstantinopel, 22. Januar. In kühnem Angriff stießen gestern „Javus Selim" und „Midilli" sowie Tor pedoboote, aus den Dardanellen vor, um die feindlichen Streit-, kräfte, die bei Jmbros festgestellt worden waren, zu ver nichten. Zwei feindliche Monitoren, „Raglan" (4---5000 To.) mit zwei 35,6-Ztm.-Gsschützen, ferner der Monitor „M. 28" (500 To.), mit einem 23,40-Ztm.-G«schütz und einem 15,20- Ztm.-Geschütz, ein Transportdampfer von 2000 Tonnen, eine Signalstation und zahlreiche Munitionsdepots wurden ver nichtet. Beiderseits herrschte rege Fliegertätigkeit. Ein feind liches Flugzeug wurde im Luftkampf abgeschossen, ein anderes! schwer beschädigt. Die Küstenbatterien beschossen erfolgreich feindliche Torpedoboote. Auf der Rückfahrt sank die „Midilli" durch mehrfache Minentreffer. Die englische Darstellung sd Haag, 22. Januar. Reuter meldet aus London offi ziell: Die britische Admiralität berichtet folgende Einzelheiten zu dem Gefecht an detz Dardanellen am 20. Januar: Dis „Gocben" und die „Breslau" erschienen am frühen Morgen des 20. Januar an den Dardanellen und griffen die briti schen Streitkräfte nördlich von Jmbros mit dem Erfolge an, daß die „Raglan" und „Z. M. 28" schwer von den Ge schützen getroffen und zerstört wurden. Die feindlichen Schiffe stießen daraufhin bis südlich von Jmbros vor, wo die „Pres- lau" gezwungen wurde, in eines der englischen Minenfelder einzufahren. Sie stieß auf eins Mine und sank. Die „Goeben" fuhr mit Volldampf nach den Dardanellen zurück, während türkische Torpedojäger zu Hilse kamen und von britischen Torpedojägern in ein Gefecht verwickelt und vertrieben wur den. Als die „Goeben" sich dem Eingang der Dardanellen näherte, stieß sic ebenfalls auf eine Mine, wodurch ihre Fahr geschwindigkeit vermindert wurde. Die „Goeben" machte etwa 15 Grad Schlagseite und brächte sich selbst zum Stranden. Westlich von Nagara, wo sic nun von britischen Fliegern fortdauernd bombardiert wurde. Die Engländer retteten 172 Mann,pon der „Breslau". Sie- wurden gefangen genommen. Die Namen der Ueberlebenden von „Raglan" und „Z. M. 28" sind noch nicht bekannt. Bisher wurden 132 Ueberledende gemeldet. Die Gesamtzahl der Verunglückten beträgt etwa 310. der Macht befindlichen englischen Männern nicht darauf rechne, daß aber von der weiteren Ergebnislosigkeit ihrer Knock-out- Politik ein Umschwung in der englischen Machtverteilung zu erwarten ist, die einer solchen Verständigung geneigtere. Kreise ans Ruder bringen wird. Ob und wann dies eintreten wird, muß der weiteren Entwicklung der militärischen und politischen Lage überlassen werden. Den deutschen kolonialen Kreisen kann es zunächst genügen, mit Befriedigung festzu stellen, daß von der obersten Stelle unserer Kolonialver-. waltung Ziele vertreten werden, die — wenn sie verwirklicht werden alle Gewähr für die koloniale Entwicklung Deutsch lands geben. ' ! v i Vie ukrainischen vektemicber unä die ftieaempechsMimgen Die Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk haben leb hafte Befürchtungen unter den kaisertreuen Oesterreichern her- vorgerüfen. Man befürchtet bei ihnen, daß der, gänzlich im polnischen Fahrwasser verlaufende Kurs der Politik ihnen «bei der .Neuordnung der Dinge schweres völkisches Unrecht in Ostgalizieu zusügen könne. < ^Nun sind die ukrainischen Vertreter im österreichischen Reichsrat mit einer nachdrücklichen Verwahrung hervorgetreten, der auch in Deutschland ^größte Beachtung geschenkt werden sollte. ' Ostgalizien ist zusammengesetzt aus zwei ehemals selbst ständigen ukrainischen Fürstentümern — Halytsch und Lodo- ' merien — die zum großen ukrainischen Reich Kijiw gehörten. Zuletzt 1866 hat man dieses Gebiet der ukrainischen Fürstentümer gegen den Willen seiner Bewohner mit den polnischen Fürstentümern Krakau, Auschwitz und Zator zwangs weise vereinigt und daraus künstlich das übermäßig aus gedehnte Kronland Galizien geschaffen, das im/Westen von Polen, im Osten fast ganz von ukrainischen Bauern bewohnt wird, die in scharfem völkischen Kampf gegeneinander stehen. Nun sollen wesentliche Teile dieses von ukrainischen Oester reichern besiedelten Gebietes dem neuen polnischen Staat zu-, geschlagen werden und die Bewohner dadurch den gewaltsamen . Verpolungsversuchen jn Verwaltung und Schule ausgesetzt werden. kin klare; lbiegrriei Von berufener Seite wird uns geschrieben: ' ' Neuverteilung Afrikas; kein status quo ante!" Das ist ein klares, koloniales Kriegsziej, das alles enthält, was im Augen blick gesagt werden kann, und das in kolonialen Kreisen umso mehr begrüßt wird, als es von maßgebender Stelle, von dem Staatssekretär des Reichskolomalämts Dri Solf, in .seiner kürzlichen bedeutsamen Rede in Berlin ausgestellt worden ist. Die Forderung cimr Neuverteilung Afrikas schließt in sich, daß unser Verlangen sich nicht aus eine mehr oder weniger umfangreiche Verschiebung der Grenzen unserer alten.Schutz gebiete beschränkt, sondern auf eine planmäßige Aufteilung des afrikanischen Kontinents nach maßgebenden Gesichtspunkten ausgeht. Diese Gesichtspunkte sind von Dr.- Solf gleichfalls in bestimmter Form entwickelt worden. An Stelle der bis herigen Ungleichheit, die auf Zufälle, wie das Eingreifen ein zelner, tatkräftiger Persönlichkeiten oder geschichtliche lleber- bleibsel zurückzuführen ist, soll eine planmäßige Aufteilung unter die beteiligten Großmächte nach ihrer kolonisatorischen Kraft und Fähigkeit und ihren wirtschaftlichen Bedürfnissen treten. Eine solche Verteilung auf gerechter Grundlage gibt Aussicht auf «ine befriedigende Lösung des afrikanischen Pro blems und auf eine dauernde Beseitigung der koloniulpiMschen Spannung. ' Die Ablehnung des status quo ante schließt das Ver langen in sich,, .daß unser afrikanischer Kolonialbesitz in Zu kunft größer sein muß als bisher. Dieses Verlangen leitet Dr. Solf aus dem Verhältnis der wirtschaftlichen Kraft und Leistungsfähigkeit her. Es ist sowohl vom deutschen Stand punkte als auch von dem der gesamten Weltwirtschaft aus, die eine möglichst vollkommene Nutzung aller Gebiete der Erde für die Gesamtwirtschaft der Kulturvölker verlangt, ein un- - haltbarer Zustand, daß weite und wertvolle Gebiete Afrikas in den Händen von kleinen Staaten, wie Portugal und Bel gien, sind- die weder die wirtschaftliche und kulturelle Kraft für die Erschließung dieser Gebiete aufbringen können, noch auch in ihrer heimischen Volkswirtschaft die wirtschaftliche Notwendigkeit dazu haben. Aehnlich liegt es bei Frankreich und England. Wenn bei diesen Staaten — auch vom Gegner — die Fähigkeit und die Kraft zu kolonialer Betätigung an erkannt werden muß, so geht der Umfang ihrer Besitzungen in Afrika doch über das Bedürfnis ihrer heimischen Volkswirt schaft im Vergleich zu Deutschland weit hinaus, insbesondere, wenn man ihren Besitz außerhalb Afrikas berücksichtigt. Es wird dies am schlagendsten dadurch bewiesen, daß die fran zösischen und englischen Kolonien süf einen großen Teil ihrer Erzeugnisse vor dem Kriege Absatz bei anderen Volkswirt schaften, insbesondere bei der deutschen, suchen mußten. Wird «ine Neuaufteilung Afrikas auf dieser Grundlage der Gerechtigkeit erreicht, so wird dadurch nicht nur auf, kolonialpolitischcm Gebiete ein Herd widerstreitender Bestrebun gen beseitigt, sondern es tritt auch im allgemeinen wirtschaft lichen Wettbewerb eine Entspannung und eine Verminderung der Reibungsflächen zwischen den Großmächten «in. Mehr als dieses Programm: „Neuverteilung Afrikas; kein status quo ante" im Augenblick aup amtlichem Munde zu hören, wird kein einsichtiger Politiker verlangen. Einzelheiten müssen späteren Zeiten vorbehalten blcibey. Insbesondere wäre auch «ine Festlegung aus bestimmte Gebiete Afrikas im Augenblick ver fehlt. Ob der Schwerpunkt unseres Kolonialbesitzes in Zu kunft in Zentraläfrika oder in Ost- oder Westasrika liegt, ist tatsächlich auch «ine Frage von zweiter Bedeutung. Worauf es für Deutschland in erster Linie ankommt, ist, daß seine Ansprüche auf ein« angemessen« Versorgung^mit kolonialen Rohstoffen-und Genußmitteln, namentlich mit Baumwolle, Wolle und sonstigen Faserstoffen, Oclfrüchten, Kautschuk, Ka kao usw. befriedigt werden. Da dafür die verschiedensten Ge biete Afrikas die Voraussetzung bieten, hieße es nur die Händc fstr die Verhandlungen binden und eine entgegenkommende Berücksichtigung gegnerischer Interessen erschweren, wenn wir uns jetzt auf bestimmt« Gebiete sestlegen wollten. Ob diese auf, eine dauernde koloniale Aussöhnung gerich teten Ziele beim Gegner aus Verständnis stoßen werden? Dr. Solf gibt darauf selbst die Antwort, daß er bei den jetzt m Amtsblatt für die MM.AmtMMmamschaW das Kiimgl. Amtsgericht md den Stadtrat zu Frankenberg „ „ I„ »^ne,niiera t Sa. — Druck und Verlag von T. G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg s«n. in Frankenberg i. » Verkauf von Zuckerwareu Donnerstag, den 23. - M.» Borm, von 8 bis 1 Ahr bei A. Johns, Schloßstreße, an die Be wohner des 3. Brotkartenbezirks. — Auf einen Haushalt entfällt eine Düte zum Preise von 50 Pf. — Die Ausweiskarte,st vorzulegen. ' Stadttat Frankenberg, den 23. Januar 1918. Alerfckbe;na betr. Woche v°m 21. bis 27. Januar 1918 werden für Personen über 6 Jahre 15» «r. Fleischwaren und für Kinder unter 6 Jahre die Hälfte dieser Menge sichergestellt. Sloha, den 22. Januar 1918, Der Borsitzende des Äommunalverbandes. Der -iesjähriae Geburtstag unseres Deutschen Kaisers wird hier durch verschiedene Veranstaltungen, wozu im Einzelnen besondere Bekanntgabe erfolgt, veganaen werden. . > . . Ankere Bewohnerschaft wird hiermit gebeten, durch zahlreiche Teilnahme daran und Hurch allgemeine Beflaggung der Sauser üm Geburtstage des Kaiftrs ihrer Verehrung und Verkauf von Quark. Demterstag, den 24. d.M., auf alle noch nicht belieferten 2. und 3. Abschnitte für Januar der Landessperrkarte be, Kerb«, Holler, Schaarschmidt und Herold. Stadttat Frankenberg, den 23. Januar 1918. Gegen diesen im Anzug befindlichen schwersten politischen Fehler. erhebt nun die ukrainische Rcichsratsvcrtretung ihre warnende Stimme. , Sie verlangte, daß Galizien wieder in seine natürlichen Bestandteile zerlegt werde, aus denen es künstlich zusammcngeschweißt wurde. Das ukrainische Ost- galizicn soll zusammen mit dem Nordteil des herrlichen Buchen- landes, Bukowina genannt, ein Kronland der Doppelmonarchic werden. Ist das aber unmöglich, und will^-as Haus Habs burg auf dieses treue, äuf allen Schlachtfeldern bewährte Volk verzichten, so fordert dasselbe die Angliederung an die große ukrainische Republik, di' sich soeben in Kijiw gebildet und für selbständig erklärt hat. Nur durch eine reinliche staatsrechtliche Trennung von den Polen wird auch in den ukrainischen Gefilden Oester reichs Friede und Ruhe einziehen, und das Neuerblühen dieser vom Krieg schwer heimgesuchten Landesteil« ermöglicht werden. Das deutsche Volk aber hat noch andere Gründe, um diese Ansprüche der ukrainischen Oesterrcicher in seinem' eigenen Interesse willkommen zu heißen. Die Polen sind schon heute undankbbr gegen die staatliche Freiheit, die wir durch unser Schwert und Blut ihnen gebracht haben. Sie wagen es sogar, nach deutschen Gebietsteilen hinüber zu schielen und kündigen bereits eine völkische Angriffsbewegung, eine „Jrredeuta", wie man cs nach den Vorgängen in Welschtirol genannt hat, an. Besteht neben der Republik Ukraine ein ukrainisches Krou- land der Habsburger Monarchie, so haben wir daran die ersten Dämpfer gegen jede' polnische Anmaßung. Tatsächlich ist auch das ukrainische Volk die einzige der im österreichischen Mjchsrar vertretenen slawischen 'Nationen , gewesen, die eine deutschfreundliche Haltung bekundet- und trotz sachlicher Gegnerschaft in manchen.politischen Teilfragen auch Verkauf von Dofenmilch in der städtischen Niederlage, Baderberg 8, Donnerstag, den 24. d. M., Borm. '/-S-1 Uhr an die Bewohner des 4. Brotkartenbezlrks, Freitag, den 25. d. M., Borm. / 9-1 Ahr an die Bewohner des 1. Brotkartenbezirks. Die Ausweiskarte ist vorzulegen. Stadttat Frankenberg, am 23. Januar 1918. - Verkauf von versch. konserv. Fischwaren Freitag, den 25. d. M., an die Bewohner des ' 3. Brotkartenbezirks Nr. 1-5V» „ bei Schmidt, Neichsstr-, Andra, Altenhainer Str., Haubold, Chemnitzer Str., Liebers, Fabnkstr. Scheibe, Baderberg. . „ Die Ausweiskarte ist vorralegen, woraus vom Händler die Entnahme emzutragen ist. Stadtrat Frankenberg, am 23. Januar 1918.