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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 29.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191801297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180129
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-29
-
Monat
1918-01
-
Jahr
1918
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I K« W»r« »»a vateklaiä morgen 8000 Manp in den Aus stand getreten. , , bl Berlin. Die Friedcnsverhandlungeü werden am Diens- Seid sparsam im Kartoffelverbrauch! Nachlieferung erfolgt nicht! fliimänilcde WM Voll der unerhörten Barbarei der Rumänen gegenüber Heeresbericht , vom Montag . .. wtb (Amtlich.) Crohes Hauptquartier, 28. Januar 1918 Westlicher Kriegsjchanplatz ring, lebhaft an einzelnen Stellen in der Champagne und im Maasgebist. , , . Jlalieuifch« Fron« Auf der Hochfläche der Siebengemeinden dauern feit gestern nachmittag Artilleriekämpfe an, di? sich bei Tages anbruch in der Gegend des Lol de Rosso zu größter Heftig keit steigerten. , ? Don den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Der Erste Generalquarttermeifter: Ludendorff. meinde Bitte, Gebet, Fürbitte uiid Danksagung für unseren Kaiser. Die Festpredigt wär in ihrem Gedan.-nreichtum, in ihrem Aufbau und in ihrer Sprache vom Herzen zum Herzen von a chekordentlich starker Wirkung und von nachhaltigem Eindruck auf die Gemeinde. Boll Andacht hörte die letztere das vom Kirchenchor unter Herm Musikdirektor' Schröpfer gebotene Zandersche Lied „Jubilate" und sag dann noch unter dem starken Eindruck der Predigt mit tiefer Inbrunst die Kaiserhymne „Heil Dir im Siegerkranz". Dem uni 12 Uhr beendeten Gottesdienst folgte auf dem Marktplatze - - ' , 1 di« Paroleausgab« für di« Garnison an der auch die Militärvereine, die Sanitätskolonne und, Ver treter der städtischen Bürgerschaft teilnahmen. Dem Akt, der immer wieder ein glanzvolles Bild gewährt, wohnten außer dem viele Zuschauer bei. Der Garnisonältest? Herr Major Walbaum, Kommandeur der Unteroffizierschule, brachte nach dem Abschreiten der Fronten das Hurra auf den Kaiser aus in einer in ihrer militärischen' Knappheit und ihrer kraft vollen Wortgedyng stark wirkenden Ansprache. Er führte aus, der 27. Januar'als Tag des Geburtsfestes des Kaisers sei ein Tag der Dankbarkeit und der Freude; der Dankbarkeit gegen Gott, daß er uns den herrlichen Kaiser gegeben; der Tag sei auch ein Tag der Selbstprüfung, ob wir alles getan haben, was wir dem Kaiser und dem Vaterland schuldig sind, ob wir alle Pflichten voll erfüllten und stets gehalten haben, was wir im Fahneneid gelobten; es sei aber auch ein Tag der Bitte, daß Gott uns auch fernerhin unseren Kaiser erhalten und Kraft und Weisheit ihm geben möge, damit er das Rechte finde in diesen schweren Tagen, ihm selbst zur Ehre, unserem geliebten' Vaterland« zum Segen. Nach denk mit Begeisterung aufgenommenen Hurra spielten die Musiker der Unteroffizierschule die Kaiserhymne. Es folgte die Ausgabe der Parole durch den Garipsouältesten. Dann spielte die Ka pelle noch einige Musikstücke. Abends von cM Uhr an fand die vom städtischen Ausschuß für vaterländische Veranstal tungen in die Wege geleitete . > ' Kaiferfeier im Stadtparksaale statt. Auch zu dieser Feier waren die Teilnehmer in großer Zahl erschienen. Sie wurde eröffnet durch eine^Ansprachs des Herrn Bürgermeister Dr. Irmer, der den Kaiser als treu esten Deutschen und glänzenden Monarchen feierte und die Rede ausklingen ließ in der Kaiserhymne. Den Hauptinhalt dtzs Abends bildete der Vortrag des Herrn Leutnant Schulze bei einem Landw.-Regk. über „Stimmungsbilder aus dem Osten". Der Redner ist der als Rezitator bekannte Redakteur des Vogtländ. Anzeigers iü PlaueN; er stellte sich als alter Soldat bei Kriegsbeginn freiwillig unter die Fahnen und , hat in der Hauptsache an der Ostfront im Stellungskrieg gestanden.' Van der Front Zwischen Kowel und Luck bot er nun nach einer die Höret zur Selbstprüfung an regenden Einleitung in leichtem Plauderton Stimmungsbilder, die von fern gesehen und in liebenswürdiger Form geschildert, Las Leben an der Front so zeigten, wie es in der alles Un angenehme pergessenden Erinnerung sich zeigt, die aber doch erkennen ließen, unter welchen Entbehrungen und Entsagungen, unter welch stündlichen Gefahren und Bedrohungen unsere braven Truppen seit, nun bald 4 Jahren.den Krieg durchhalten in den Truppen selbstverständlicher Pflichterfüllung gegen Fürst, Vaterland und Vplksgenossen. Eine große Reihe schöner- scharfer Lichtbilder, vom Niedner ausführlich besprochen, er füllten in hohem Mäße den , Zweck des Vortrages, denen daheim dazutun, wie unsere Feldgrauen, denen es unverständ- ' lich ist, daß das Volk daheiin nicht willig auf sich nimmt, was der Krieg von ihm fordert und ihm auserlegt, durchhalten. Am Schlüsse des Vortrages bot Herr Leutnant Schulze eine Anzahl Bilder, welche den Kaiser und seine Familie in voller herzerfrischender Natürlichkeit zeigten.' Und der Redder for derte im .Hinblick aus diese Bilder die, Versammlung zu ,dem Gelübde auf, nicht nachzulassen im Durchhalten trotz aller Schwierigkeiten, welche an. der Frpnt wohl verstanden und gewürdigt werden, bis zum siegreichen Ausgang. Die Truppen draußen haben es vollauf verdient, daß die Heimat sie unter- stützt in ihrem unerschütterlichen Siegeswillen. Dem Kaiser möge man als Geourtstagsgeschenk das Gelöbnis bringen: Alles mit dem Vaterlande, ohne daö wir nichts, mit dem wir alles sind. Das gesamte. deutsche Polk bleibe sich einig darin, Mzuhalten und fest zusammen.'zu stehen in dem Sinne, 'wie'es die oberste Heeresleitung ^.erstrebt und der Kaiser selbst- wünscht Die Festversammlung, gab Vies Be- kAmtnis durch ein kraftvolles „Hurra dem Kaiser!" Dem in zwei Teilen gebotenen Vortrag ward lebhafter Beifall. Es folgte noch «in recht unterhaltsamer Teil, durch Angehörige der Garnison geboten. Der Schülerchor der Unteroffizierschule unter Leitung des Herrn Lehrer Dirichen sang — es war eine anerkennenswerte, tüchtige Leistung — drei Soldaten lieder, Herr Falkenberg erntete mit einem Viylinsolo (Erinnerung an Haydn von Leanärd) so starken Beifall, daß erZich zu einer Zugabe veranlaßt sah, Soldat Pohle spielte am Flügel das Rondo capriccioso von Mendelssohn-Bar tholdy vortrefflich .in Technik und Auffassung und einige Turner vom Ersatzbatl. 106 zeigten ausgezeichnete Leistungen, am Barren. Für all das Gebotene stattete Herr Stadttierarzt Richter, welcher den Abend vorbereitet hatte,, in beredten Worten den Dank üb. < . , / . p Berlin. Die gewissenlosen Machenschaften, die auf eine große Arbeitsniederlegung am heutigen Montag abzielten, hasten einen beschränkten Erfolg gehabt. Soweit es sich bisher übersehen läßt, wird nur in einigen Fabriken üno Arbeits stätten und auch dort nur teilweise gestreikt. Mehrere große Fabriken melden, daß etwa ein Drittel der Arbeiter heute früh nicht eingetreten ist. Infolgedessen sind die Betriebe teilweise gestört und die nicht in den Ausstand getretenen Arbeiter müssen teilweise ebenfalls feiern, Zu irgendwelchen Straßenkundgebungen ist es nirgends gekommen. Bei Borsig in Tegel ist die Bewegung ziemlich umfangreich. In Spandau umfaßt sie nur einen ganz geringen Bruchteil der Arbeiter. In den A.-E.-G. >ha( in den Fabriken die Mehrzahl der Arbeiter die Arbeit eingestellt. In den Fabriken des Groß- Ser Sedattrtag äet stallen ist bei schönem sonnigen Winterwetter allenthalben im Deut- eschen Reiche in hergebrachter würdiger tief innerlicher Weise dem Sinn des Kaisers entsprechend als Vokkstag begangen worden. In Frankenberg haben die vaterländischen Feier tag«, seit Garnison hier ist, an Eindruck gewonnen und auch di« 59. Wiederkehr der Geburtstages unsere» herrlichen deut schen Kaisers nahm demgemäß «inen schönen dem Empfinden der Bevölkerung voll Rechnung tragenden Verlauf. Mili tärische» Wecken durch den Epielmannszug der Unter offizierschul» und Gesang der Kurrendaner gaben/ nachdem am Sonnabend die schon besprochener Schul feiern auf die Bedeutung de» 27. Januar besonders hinge- wiesen hattem deck Aag einen weihevollen Beginn- ^11 Uhr fand gemeinsamer ' - ' ' NestgotteMenst für die'Zivil- und Militär gemeinde statt, zu dem das Gottes haus voll besetzt war. Das Altniederländische Daukgebst sang di« Gemeind« als Eingangslied. Nach dem Altardienst spielte Herr Musikleiter Falkenberg, von der Orgel trefflich begleitet, mit bewährter Meisterschaft in seelenvvlle» Ton gebung das Andante cantabile von L. Schumann. Als Hauvt- lied war gewählt: Lobe den Herreit, den mächtigen König der Ehren. Es leitete stimmungsvoll über zu der aüßerordent- lich eindrucksvollen Predigt des Herrn Oberpfarrer Ehmer. Im Aufbau aus dos Wort Moses „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein", zeichnete der Prediger in heran- dringender zu ernstem Nachdenken anregender' Art unseren, erhabenen von tiefer, Frömmigkeit durchdrungenen Kaiser als Nördlich der Bahn Becelaire wurden bei einem Erkun dungsvorstoß 17 Engländer, darunter 1 Offizier, gefangen. Die Artillerietätigkeit war fast an der ganzen Front ge beschlagnahmt und müssen von hier ans den Großsortier- anstalten zugeführt werden. Es ist daher dringend geboten, alle noch vorhandenen alten Textilien genannter Art den Lumpenhändlern baldigst zuzuführen, damit sie. dem Heeres- inferesse nutzbar gemacht werden können. i' Oberlichtenau. Bei der Einjährc des nachmittags S Uhr 53Min. fälligen Personenzüges stieg hier am Sonnabend die in Chemnitz wohnhaft« und im Artilleriedepot zu Auerswald« beschäftigte 24 Sahre alte Arbeiterin Margaröte Müller auf den noch rollenden Zug, rutschte vom Trittbrett ab und fiel unter den Wagen. Hierbei wurden ihr beide Unterschenkel abgefahren. Die Verletzte wurde mit dem Zug nach Chemnitz befördert und hier in das Stadtkrankenhaus übergesührt, wo sie am Sonntag früh verschied. , > ' - / — Leipzig. Der bei Cambrai erbeutete englische Tank, der bisher im Berliner Zoologischen Garten ausgestellt war, wird voraussichtlich heute Montag in Leipzig eintreffen und, von Dienstag ab im Palmengarten vorgesührt werden. — FraU Helene Gabriele Freifrau Speck von Sternburg auf Schloß Lützschena bei Leipzig hat am zweiten Jahrestag des Todes ihres Gatten, des Frerherrn James Alexander Speck von Stern- bürg, durch eine Zuweisung von 70000 Mark eine'„Alerandet- oon-Sternburg Wohlfahrtskasse" begründet, deren Zinsen in be sonderen Hilssfällen den Beainten und Arbeitern der Brauerei Steinburg zur Verfügung stehen sollen. — Chemnitz. Der 16 Jahre alte Fabrikarbeiter Mar Schilde aus Leuckersdorf verunglückte in einer hiesigen Fabrik tödlich, indem er mit den Kleidern m die Drehbank geriet und zerdrückt wutde. — Zwickau. Durch niedergehendes Gestein wurden in der Sonnabend Nacht auf dem Brückenberg-Schacht 1 zwei Berg leute verschüttet. Der 50 Jahre alte Häuer Hertel aus Auerbach konnte nur als Leiche geborgen werden, der Häuer Wermann ans Oberhohndqrf erlitt schwere Verletzungen. einen Gesegneten Gottes, der unserem Volke zum Segen ward. Und als Gelübde des Volkes für die in diesem gesegneten ü Kaiser uns gewordene Gnade »Gottes stellt« er hinüber Ge- I Frankenberg, den 28. Januar 1918. Der Bunte Abend , de» Turnverein» D. T., der so außerordentlich starken Erfolg hatte, wird bereits am Mittwoch wiederholt, worauf hierdurch besonder» hingewtesen sei. -f König»tel«gramm an den Kaiser. Se. Majestät der König hat am Sonnabend an Se. Majestät den Kaiser au» Anlaß Allerhöchstdesfen Geburtstages nachstehende» Glückwunsch, telegramm gerichtet: . v Sr. Majestät dem Kaiser! Zu Deinem morgigen Geburtstage bitte Ich Dich, Meine innimten Glück- und Segenswünsche «ntaegenzunehmen. Auf - das Lebensjahr, an dessen Ende Du stehst, kannst Du voller Dankbarkeit gegen Gott den Allmächtigen zurückblicken, der in ihm den deutschen Waffen erneute Siege zu Lande, zu Wasser s und in der Lust geschenkt hat. Trotz dieser herrlichen Erfolge wähnen unsere Feinde noch immer, uns durch zahlenmäßiac Uebermacht zu Boden werken zu können. Aber je zäher sie sich an diese trügerische Hoffnung klammern,, um so fester' ist unser Vertrauen und unsere Zuversicht, daß wir unter Deiner Führpng die Abgriffe der Feinde bezwingen und zu einem ehrenvollen, Deutschlands freie Entwicklung für di« Zukunft sichernden Frieden ««langen werden. Treu und unßnchütter- lich stehe Ich mit Meinen Sachsen auch weiterhin zu Dir zur Erreichung dieses hoben Zieles, das uns mit Gottes Hilfe in ' Deinem neuen Lebensjahre bejchieden sein möge. ' - Friedrich August. sy Heereskleferungen. Es liegt großer dringlicher Bedarf vor in folgenden Artikeln: Vulkanisieräpparaten, Autogenschweiß- unlogen, Lokomötivwinden lZahnstangenwinden), Krokierstisten, Büronadeln, Reißzwecken, Papierscheren, Radiergummi: Nähere Angaben bezüglich der Lokomotiowinven können in der Hanhel», kammer Chemnitz während der üblichen Dienststunden in Er- ahrung gebracht werden. Interessenten des Handelskammer- bezirkes Chemnitz wollen sich unverzüglich durch Postkarte, die- enigen für Lokomotivwinden unter Einreichung eines genauen Angebotes bei der Handelskammer Chemnitz melden. tt* Die Verlustliste Nr. 481 nennt au» hiesiger Gegend: f Schmid, Theodor, Ltn. d. L., 6. 1., Euba, bisher verm'ßt, gerichtlich für tot erklärt. ' . Weckbre d, Hermann, 19. 2... Merzdorf, vermißt. f Richter, Georg, Utffz., S. 12., Niederwiesa, infolge Krankheit gestorben. . Lauscher, Hermann Otto, Eefr., 11. 3.» Frankenberg, 2./104, in Gefangenschaft Brocton uear Stafford (Heiden, Schweizerhos). Gränitz, Arno, 8. 3., Auerswald«, 6/Landw. 104, in Gesängen- schnst Carpiagne jetzt Ersatz-Bataillon 107 Leipzig. f K.M. In vielen Haushaltungen, besonders der länd- lichen Bezirke, lagern immer'noch unbenutzt in Schuppen, auf den Dachböden usw. beträchtliche Mengen alter Tertilien in Gestalt von unbrauchbaren Säcken, Packmaterialien, Stricken u. dergl. Es liegt im kriegswirtschaftlichen Interesse, diese Gegenstände durch Veräußerung an einen Lumpenhändler der' Rohstoffwirtschaft, dienstbar zü machen. Bei den Lumpenhänd- lern sind sie durch die Bekanntmachung W. IV. 900/4. 10 KRA„ betr. Beschlagnahme und Bestandserhebung, von Lum pen und neuen Stoffabfällen aller Art, vom 16. Mai 1916 den deutschen Gefangenen legen die eidlich erhärteten Aus sagen von zwei Deutschen, die aus tumämschsr Gefangen schaft" entwichen sind, ein trauriges Zeugnis^ ab. Der ein«, vön ihnen wurde mit Frau, und Kindern bei Beginn der rumänischen Mobilmachung interniert- Er wurde in; Ge fängnis von Roman und dann in Jassy eingekerkert und wie der gemeinste Verbrecher behandett.. Dort traf er zwei deutsche kriegsgefangene. Husaren, die aus dem Lager Sipote entwichen waten. In dem Nussageprotokoll heißt es dann wörtlich: „Seit Jahren hatte ich nicht geweint, als ich aber dies« bejammernswerten Gestalten sah, standen mir die Hellen Tr仫> in den Augen. , - Die Gefangenen mußten d»n Weg von Tecuciu nach St- pol» zu Fuß machen, Kolbenstoße und Fußtritte regnete es von feiten der Begleitmannschaft, dabei die denkbar schlech teste und dürftigste Verpflegung. In Sipote sahen sie ein solches Elend und die ihnen zuteil gewordene Behandlung war so gemein, daß sie beschlossen, bei der ersten Gelegenheit zu entfliehen. Sie erzählten; daß täglich einige hundert Ge fangene an Seuchen und Hungertyphus zugrunde gingen. Außer etwas Maismehl und einigen Zwiebeln gab es keine Nahrung. Wasser, Salz, Brät und Medikamente fehlten fast gänzlich. Ihre Parole war daher: „lieber torgesihossen. als in dieser Hölle weiterleben". Leider fand ihre Flucht eiy schnelles Ende/furchtbare Mißhandlungen waren der<Be ginn der sie erwartenden Strafe. Wachmannschaften, die aus Sipote kamen pich die Jassyer Gefängniswache äblösten, bestätigten mir unumwunden die schauderhaften Verhältnisse in; Sipoter Lager. Sie sagten: Sipote wäre Strafwachc für Offiziere und Mannschaften." . , - .... „ . . Der andere Deutsche berichtete, daß mit ihm zusammen berliner Südens hat sich der Streik insbesondere auf di« brutsche und österreichisch-ungarische Internierte von der Firmen Daimler, Stock u. Co., Fritz Werner A.-G. erstreckt. Sammelstelle Ealatz in uNgesäubertön Viehwagen in 14tägiger Insgesamt sind dort heute Eisenbahnfahrt nach Ungureni (etwa 20 Kilometer südöstlich Dorohoi und Redius gebracht wurden. Der ganze Reise- , , . - , - , Proviant für diese 14 Tag« bestand aus 2 Brotempro Kbps, tag, spätestens am Mittwoch wieder ausgenommen werden. Die Leute starben buchstäblich an Hunger. An einztlnen Sta- Trotzki soll neue Vollmachten und Informationen t>on dem tionen lägen Zuckerrüben.aufgestapelt, Hier spieltest sich nun Zsntralkomitte der Sowjet erhalten haben. wilde Szenen km Kampfe um «kn paar roße Nklben ab, bk mit wildem Heißhunger dann verzehrt wurden. Die Folg« dieser Nahrung waren zahlreiche Todesfälle. Die Leichen wur den auf den Bahnhöfen aus den AZaggons geworfen. Ost mußten aber die Leichen 2—3 Tage zwischen den eingepferch ten Internierten liegen bleiben. Ein 16jähriges Mädchen, dessen Vater im . Zuge verstorben, wurde in, Gegenwart der Leiche vom Transportführer geschändet. Im Lager Ungureni starben bis zum Frühjahr dieses Jahres von den 1700 Inter- . nierten etwa 900 an Seuchen." Diese Schandtaten der Rumänin werden, davon sind wir überzeugt,'nicht unbestraft bleiben' Gartenbau, Hans- «nd Landwirtschaft * Der Landwirtschaftliche Kreisv«rin im Erzge irge hielt in Chemnitz ein« Sitzung des weiteren Ausschusses ab. Ueber die Lage der Landwirtschaft berichtete der Vorsitzende in ein gehender Weise,- indem er zunächst auf die Ernte-Erträgnisse im Bezirke einging, dann die Feldbestellung berührte und die einzelnen Feldfrüchte in bezug auf hren Anbau und zum' Teil auch auf ihre Verwendung behandelte. Hierauf wandte er sich der Milchnot, der Viehzucht, dem Pferdemangel, der Schweinehaltung, der Landärbeiterfrage, der Zurückstellung , vom Heeresdienst und den Beurlaubungen, dem Schätzungs- verfahren, und der Schlittenabgabe zu- Geschäftsführer Frxy - gab sodann einen kurzen lleberblick über die geschäftliche Täng- ' keit des landwirtschaftlichen, Kreisvereins im Jahre 1917. Der Kreisverein im Erzgebirge steht hinsichtlich seiner Mit gliederzahl an der Spitze der fünf sächsischen Kreisverein«, indem er 405 Vereine mit 33700 Mitgliedern umfaßt. Di« drei landwirtschaftlichen Schulen haben 379 Schüler gehabt. Die Stadl Aue wünscht auch eine Schule. Nach Eintritt normaler. Verhältnisse wird an die Errichtung herangetreten werden. Die Kriegsbeschävigten-Kurse werden im nächsten Sommer fortgesetzt werden. 23 Anträgen auf Saat-Aner kennung hat man zugestimmt. Ein verstärkter Feldgemüse- . bau hat sich im Kreise bemerkbar gemacht. Die üblichen Stuten- und Fohlenschaueti haben stattgefunden. Im Be zirke bestehen 78 Zuchtgeriossenschaften; die Aufzuchtverhält- nisss sind infolge des Futtermangels nicht gut gewesen. Fstr das obere Erzgebirge ist in Annaberg und für das nieder« Erz- gebirge in Zwickau «in Ziegenzuchtverband gegründet worden. Biele Ziegenschauen.sind abgehalten worden: Die Kaninchen zucht hat bedeutend zugenömmen, sie beruht auf der Verl Wendung der Küchenabfälle; leider hat diA Zucht auch erheb liche Mißstände gezeitigt. Herr Oekpnvmierat Dr. Peter mann, Chemnitz, empfahl sodann, nicht so viel Vieh ausz^- ziehen, "da man es doch nicht ernähren könne; bei. Verringe rung des Viehbestandes und genügender Ernährung komm» der Landwirt weiter. ' - . " Die Knappheit an Eemüsesamen macht äußerste Spar samkeit und sorgfältigste Ausnützung des Samens zur Pflicht, wenn ein Rückgang der Gemüseanbeuflächen wegen Samen« mangels vermieden werden soll. Es ist deshalb dringend ge» - boten, den Gartenbautreibenden aufzugcben, soweit sie Samen verkaufen, ihren Kunden nur soviel Samen zu überlässen, al» diese zur Bebauung ihrer Flächen unbedingt brauchen. Dabei soll dre Abgabe von solchen Gemüsesrten, bei Venen sich erst eine besondere Anzucht der Pflanzen, auch Setzling«, genannt, nötig macht, ehe sie auf die Kulturbeete gepflanzt werden können, wie Kohlgewächse, Sellerie, Porree usw., vermieden werden, da die Anzucht solcher Pflänzchen durch Private in der Regel nicht in so sachgemäßer Weise erfolgen kann, wie in den Gärtnereien.^ Wünschenswert ist ober die reichliche Anzucht solcher Pflanzen durch die Gärtnereien, damit diese in der Lage sind, Pflänzchen in grober Zahl an die Gartenbesitzer und Feldgemüseänbauer abzugeben. - Vrmllcdter * Wien, 27. Jan. Gestern Nacht ist die Dampfmühle zu Kaiser-Ebersdörf abgebrannt. Der Schaden wird auf zwei Millionen Kronen beziffert. Als Ursache des Brandes wird Heißlaufen einer Welle vermutet. " Berlin, 27. Jan. Bei einem heute nachmittag in Schöne berg erfolgten Stroßenbahnzusammenstoß wurden 18 Personen verletzt, darunter sechs schwer. ' , " 5000 Buchdrucker mK dem Eisernen Kreuz. Von den im Felde stehenden Buchdruckern haben nach einer Zusammen stellung des „Korttsp." nunmehr 5000 das Eiserne Kreuz 2. Klasse > erworben. 50 besitzen bereits das Eiserne Kreuz 1. Klasse.
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