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was von dem im Augendlick des Untergangs aus den Lade räumen entweichenden Luftdruck herrührt. Dieser ist es auch, der kleinere Wrackteile und Kohlenstaub emportreibt. Seltener schön sinkt ein Schiff auf ebenem Kirl, d. h. es läuft, besonders wenn es ein Leck in der Schiffsmiete erhalten hat, gleichmäßig' voll und geht in wagerechter Lage unter, ohne seine ursprüngliche Stellung nennenswert zu ündern- Hat ein Torpedo in der Mitte des Schiffes ein großer Loch gerissen, so kommt es mehrfach vor, daß das Schiff auseinanderbricht und die beiden- Teile getrennt versinket Eine andere Art des Untergehens besteht in dem Kentern. Durch das «indringende- Wasser bekommt das getroffene Schiff immer mehr Schlagseite; d. h. es legt sich immer mehr nach der Seite über, an der sich das Leck befindet, bis -es dann gänzlich umfällt und kieloben auf dem Meeresgrund versinkt. Eine von unseren U-Booten auf seichter Versenkungsstell«^ gemachte interessante Beobachtung besteht darin, daß man deutlich das harte Ausstößen des Wracks am dem Meeres boden vernehmen kann, und ferner das Brechen der Spanten und Platten als knirschendes, krachendes Geräusch vernimmt. Au der englischen Ostküste, die durchweg ziemlich flaches Wasser aufweist, kommt es zuweilen vor, däß ein gesunkenes Schiff mit dem einen Ende auf dem Grunde aufstößt und mit dem änderen senkrecht aus dem Wasser emporragt. Mana ma! verharrt" es in diesem Zustands noch stundenlang, ehe «Z sich dann doch onschickt, ganz und gar unter dem Wasserspiegel zu verschwinden. -Die schnellsten) katastrophalen Schiffsuntergängs voll ziehen "sich dann, wenn ein Schiff Munition oder Spreng stoff geladen hat. Dann vollzieht sich das Schicksal des torpedierten Schiffes in wenigen Sekunden, indem der Damp-. fer durch die Erplosion der in seinem Bauch untergebrachten gewaltigen Sprengmassen auseinandergerissen wird und buch stäblich in die Luft fliegt. Es ist natürlich selten, daß irgend- einer der Menschen an Bord die furchtbare Explosion überlebt, deren Wirkung zeitweise derart stark ist, daß sie das in. gemessener Entfernung treibende U-Boot in Mitleidenschaft zieht, so daß elektrische Sicherungen durchschlagen werden, Nieten und Schrauben springen und sogar das Deck des U-Bootes mit einem Hagel von Sprengstücken übersät wird. Besteht die Ladung eines beschossenen oder torpedierten s Dampfers aus leicht entzündbaren Gütern, z. B. aus Oel, Benzin, Holz, Kork, Heu, Baumwolle, Chemikalien, so ist der Ausbruch eines Feuers die Regel. Aus allen Luken schlagen - die Flammen heraus und füllen das Schiff in eine dichte - Rauchwolke, die den Nachteil hat, daß sie feindliche Bewacher herbeilockt und andere Handelsschiffe verscheucht. Aber das . Ende ist auch hier der Untergang, welcher das Feuerwerk zum i Erlöschen bringt. " i Man sieht, die Schiffe gehen auf sehr verschiedene Arten ' unter. Zuweilen trotzen sie sogar dem Leck und können noch mit Mühe und Not eingeschleppt werden. Dann sind sie irdoch zumeist derart beschädigt, daß ihre Wiederherstellung sich nicht lohnt oder im günstigsten Falle Monate in Anspruch nimmt. Zur Erreichung des Zieles des U-Bootkrieges tragen , auch diese Schiffe bei. „Lotti,,Lotti", warnte der Vater, der schon seinen Lieb- kingsplan. mit Lotti und dem Direktor scheitern sah.- „Gnädiges Fräulein können eben nicht übersehen, was eine solche Mehrausgabe für den Geschäftsmann bedeutet. Das hieße unseren Etat so schwer belasten, daß wir eine schlechte Bilanz bekommen." . ' . Lotti lachte bitter auf. „Ja, aber wenn im Amtsblättchen zu lesen ist, die Hüttenwerke „Himmelreich" der Firma Kettler und Co. gäben für die Kriegsnotspende 150 000 Mark, das be lastet unseren Etat gar nicht, denn dafür kriegt Vater schließ lich einen Orden und sein Name kommt ins goldene Buch, wo man alle seine Wohltaten lesen kann." Und hochmütig über den Direktor hinwegsehend, fragte sie: „Was hast du be schlossen, Vater?" Der Kommerzienrat schüttelte halb lächelnd, halb unwillig den Kopf und meinte zu dem Direktor: „Na, da werden wir wohl in den sauren Apfel beißen müssen, lieber Bergerott, Lotti läßt doch nicht nach." „Lieber, lieber Vater." — X Lotti flog dem Kommerzienrat jubelnd um den Hals. „Stehen Sie doch nicht so. steif und stumm da, Herr Direktor", rief sie ausgelassen, sich der großen Hand des Ingenieurs bemächtigend, „es steht Ihnen gar nicht, wenn Sie so böse sind. Freuen Sie.sich doch mit mir. Ist es nicht schön, wenn man geben kann?" ' (Fortsetzung -folgt.) vk Wegrmöbel Man schreibt uns: In einer Reihe von Großstädte« werden jetzt Beratungen darüber gepflogen, in welcher Weise angesichts der geradezu katastrophalen Möbelnot den aus dem Felde heimkehrenden Kriegern, namentlich den Kriegsgetrauten, die Möglichkeit geschaffen werden kann, ein eigenes Heim zu gründen. Die Stadt Kassel hat inzwischen positive Arbeit geleistet und 100 000 Mark als ersten Kredit an die Casseler Schreiner gegeben, damit zunächst und zwar sofort dreihun dert Einrichtungen für Dreizimmer-Wohnungen geschaffen wer den. Die Ausführung dieser Einrichtung erfolgt auf Grund von Entwürfen, die ein Preisausschreiben der Gewerbehalle ergab, an dem sich^kunstgewerbliche Architekten und Hand werker beteiligten. In der Preisrichtersitzung kam es dabei zu einem Zusain- menstoß zwischen Kunstgewerbe und Handwerk von prinzi pieller Bedeutung, einem Kampf, der auch anderswo entbren nen wird, wo sich Handwerk und Kunst gegenüber treten. In Kassel erfolgte der Zusammenstoß zwischen den im Preis gericht vertretenen Kunstgewerblern und dem bekannten Hand werkerführer und Direktorialmitglied im Hansabund, Ober- «Memotte „Ich halte mir das Wort des großen Friedrich gegenwärtig, daß in Preußen ,der König des Staates erster Diener ist'." (Aus der Thronrede am 27. August 1888.) „Die höchste Pflicht des Herrschers ist, für die Erhaltung des Friedens zu sorgen." -. " (Aus einer Rede in Bremen am 21. April 1890») „Mein Leben und meine Kraft gehören meinem Volke." (Auf die Adresse des preußischen Episkopats am 7. November 1888.) „Noch nie ward Deutschland überwunden, wenn es einig war." (Aus dem „Aufruf an das deutsche Volk" vom S. August 1914.) „Uns treibt nicht EroberuWslust, uns besee.lt der un beugsame Wille, den Platz zu wahren, auf den Gott uns ge stellt hat." Wilhelm II. (Aus der Thronrede vom 4- August 1914.) „Wir sind nicht zu besiegen, wir wollen siegen! Gott der Herr wird mit uns sein." (Aus „An das deutsche Heer, die Marine und die i-chutztruppen" vom 1. August 1914.) „Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche." ' D (Aus der Ansprache im Berl. Schloß vom 1. Aug. 1914.) „Wir kennen unsere Kraft und sind entschlossen, sie zu gebrauchen." („An das deutsche Volk", vom 1. August 1917.) „Ern Mann mit Gott ist immer die Majorität." (Aus-einer Ansprache in Nieborow, Russisch-Polen, vom 7. Februar 1915.) „Vorwärts mit Gott zuM Schutz der Heimat und für Deutschlands Größe!" (Aus dem Neujahrserlaß vom 31. Dezember 1915.) Ale Sie Zcbitte untergeben Wer Gelegenheit hatte, den „Möwe"- oder „U 35"-Film im Lichtbildtheater zu sehen, der hat einen Begriff davon bekommen, wie sich im allgemeinen der Todeskampf eines Schiffes abspielt. Je nachdem, ob der Torpedo, die Spreng patronen oder die Granaten ein Leck im vorderen oder Hinteren Schiffsraum verursacht haben, beginnt auch dieser oder jener Teil des Schiffes zuerst vollzulaufen. Bald daraus spülen die Wellen über Bug oder Heck hinweg, tiefer taucht das Schiffsend« in die Fluten ein, dann ein kerzengerades Aus richten, das Vorder- oder Hinterende steht senkrecht in die Luft, upd hinunter schießt das Schiff in die unergründliche Tiefe. Wenn auf dem untergehenden Schiff noch «ine Flagge weht, so kann man die interessante Wahrnehmung machen, daß diese im Augenblick des Versinkens fast steil zum Himmel aufweht,