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daß umfa gebie» des a ausge - 35 — -i Kew Zsbann zu ihm herüber. Ein kurzes ins „Auge sehen" und heidi. . . auch er weichen. Er führte einen wütenden Beilpickenhieb gegen seinen Werfer, um ihn unbrauchbar zu machen; dann hatten wir uns in Feindesland längst abgewöhnt. Der Sturm . ging peitschend über die Köpfe, und allemal, wenn es los ¬ heulte, machte eine Drahtschere einen Knapps und Hin Stück Stacheldraht fiel aus seiner Umgebung heraus. DasEeschäftchen ging ganz glatt und es dauerte nicht langH. So war ein Loch in dem Vorhau, das allen einen bequemen Durchschlupf gewährte. > Miraumont, stand Johann auch wieder einmal an seinem Granatwerfer und sagte ein rasendes Flachbahnfeuer in die ! anstürmenden Engländer. Er bediente seine Maschine allein- l Die anderen machten es ihm zu langsam. Aber die Eng länder kamen in solcher Menge, Hatz man dagegen gar nicht anschietzen konnte. Trotz ungeheurer Verluste drangen sie ' in den Graben und begangen ihn aufzurollen. Sie kamen ? vorwärts. Bis an den Werferstapd Johanns. Da mutzte Die Handgranate platzte hinter dem Engländer und ritz ihn aus dem Stollen«ingang in . den Graben, wo er tot liegen blieb. Auf diese Weise rollte Johann mit zwei Kameraden dem ganzen Graben, soweit er in Betracht kam, wieder auf. Es war eine Tat von einschneidender Wirkung für den Verlauf des Kampftages. Das E. K. I, zu dem Johann schon mehr fache eingereicht worden war, belohnte ihn für seine Pflicht treue. - , Das war aber noch nicht das Ende. In der Siegfriedstellung gingen Patrouillen aller Kom pagnien ll/75 allnächtlich ins Vorfeld. Alle Patrouillen- sührer bewarben sich um Johann, er solle doch mitgehen. Warum nicht? Gutmütig lachend ging Johann ein paar mal mit. Aber auch er wurde müde. Nach drei durchwachten Nächten — am Tage aber hatte er seinen Dienst als Werfer führer zu tun — erklärte er seinem 'Zugführer: „Ginge Za gerne mit, möchte aber auch mal was für haben,, kuck nachher immer in Mond." „Aber Johairn," 'wurde ihm entgegnet, „mehr als das E. K. l können Sie doch gar nicht bekommen." . Seine Antwort war überraschend: „Nein, aber mal Kommis brot oder so." DieseEeschichte wurde dem Divisionspfarrer und von ihm dem Divisionskommandeur berichtet. Eines Tages, als das Regiment zurückgezogen war, wurde Johann zu einer be stimmten Zeit an ein Stratzenkreuz bestellt. Nichtsahnend wartete er da. Eine Staubwolke kam näher. Ein Auto mobil mit den Abzeichen der Division hielt. Johann erkannte den Divisionskommandeur. Dieser erhob sich, griff in die Tief« des Wagens und überreichte Johann — ein Kommis- ! brot. Wer Johann kennt, weitz, dah er in diesem Augenblick mit der ganzen Ausdruckskraft seines harmlosen, gesunden Gesichtes und seiner blauen Augen gelacht hat. So wurde das E. K. I durch ein Kommisbrot über trumpft. 5Mtt«pp nscb vorn . ..! Vom westlichen Kriegsschauplatz wird uns geschrieben: Da vorn im feindlichen Grab-n Hatto man etwas gesehen, das „hinten" interessierte. Dem mutzte auf die Spur gekommen werden, und das ging nur, wenn man. sich ein paar Kerle drüben herholte. Einig? Tage würde „spekuliert". Mehrere Patrouillen pürschten fich ganz dicht an den Feind heran und sahen, wie er im Schweitze seines Angesichts schanzte; aber S das, worauf es ankgm, wurde nicht entdeckt. Zu was hatte man denn Stotztrupps? Hier war aber nur ein ganz kleiner erforderlich. Ein Leutnant war schon da und nun galt es die , , nötigen. Mannschaften zu bekommen. Freiwillige vor! Sie - sprang er hinter die nächste Schulterwehr. Dort stand ein kamen sofort heran, denn das Unternehmen versprach inter- s zweiter Granatwerfer. Sofort war Johann an ihm und legte essant und abenteuerlich zu werden und dafür ist der deutsche ! im Nu-ein beängstigend steiles Schnellfeuer vor die Eng- Soldat immer zu haben. Zwei Dutzend standen bereit und s » warteten auf das richtige Wetterchen. Stürmen mutzte es, datz f sausen. ' Aber Johann verstand seine Waffe zu gebrauchen. Doch sein Munitionsvorrat war bald verbraucht. Da ging Johann zum eigentlichen Nahkampf über. Einige tapfere Leute schlossen : sich ihm an. Nun hatte die Handgranate-das Wort. Ruhig," '-vorschriftsmäßig: abreihen, langsam den Arm heben, werfen! s So wurde Schritt für Schritt gewonnen; Engländer um . Engländer wurde erledigt. Johann arbeitete im Pulverdampf ! wie eine Maschine. Aber es mutzte ehrlich gemeint sein- ! Aps einem Stollenloch steckte ein Engländer die Hände.hoch, s „Js gut!" sagte Johann und lief weiter. Da pfiff ihm aus Aus dem Felde wird uns geschrieben: Der Gefreite Johann Labudda vom Granatwerferzug 2 des Jnf.-Regt. „Bremen" ist Litauer, aus Gnesdau >m Kreise Putzig. Sein« drollig« Aussprache des Deutschen reizt jeden zum Lächeln. Nimmt Labudda dieses Lächeln war. so lacht . _ _ . „ er sslhst mjt über das ganz« treuherzige,, kerngesund« Gesicht verflogen und schroff und unwirtlich grütztrn die Harzberge -mit dem ehrlichen, blauen Augen. Er lacht so herzlich, datz zu ihm herüber. Fortsetzung folgt- alle, die es sehen, davon angesteckt werden. Ein Zeichen für sein« Beliebtheit ist, datz das ganze Regiment ihn mit seinem Vornatnen Johann nennt. Jedermann kennt ihn und weih, wieviel prächtige Taten er feit Kriegsbeginn vollbracht^hat. Am 17. Februar, beim Sturm der Engländer auf war eigentlich unverantwortlich, Bodo am ersten Tage seines ; Aufenthaltes ganz sich selbst zu überlassen, aber Günter hatte s nicht anders, gekoimt, er mutzre hinab in das Doktorhaus, ehe : er auf Ettsrsrohe wieder heimisch werden konnte. i Ettersrode! Wie Bergeslast fiel ihm plötzlich'der Gc- danke an sein Vaterhaus und 'was sich da inzwischen ereignet haben mochte, auf di« Seele. > Müde stieg er den Berg hinan. Der Heimatzauber war jüns Mann standen im feindlichen Graben. Der Doppelposten > schwatzte gerade mit einigen Kameraden. Die Gesichter der ' Franzmänner waren plötzlich lang und blatz. Dann aber setzten s sie sich zur Wehr und auch aus den Unterständen quoll es s hervor. Die Wirkung einer Handgranate scheuchte die Mehr- , zahl hinter die Wände der Unterstände zurück. Mit hem Rest ' wurde eine regelrechte Rauferei angefangen, die jeder fried- ! lichen Kirchweih eine Ehre bereitet hätte. Ein« Bereitschaft! die ! herankam, erhielt einen Schutz aus einer Leuchtpistolx zwischen ! die Beine und dieser merkwürdige Schutz verfehlte seine Wirkung nicht. Außer einigen Verwundeten und einigen Toten iü den Unterständen hatten wir schon ein paar Gefangene. Mittlerweile hatten sich auch die anderen Trüppchen in den Graben gemacht und nahmen die Gefangenen auf. Während an der ersten Einbruchsstelle noch geholzt wurde, waren die Gefangenen in Sicherheit gebracht und der Zweck der „Hebung" erreicht. Es galt nun, sich mit-Anstand zu ent fernen. Auch dieser schwierigste Teil sollte klappen. Aber nicht ohne Schwierigkeiten. Datz die Franzosen racheschnaubend die Maschinengewehre in Betrieb setzen würden, lag auf der Hand. Damit war gerechnet worden und es wurde danach ge handelt. Einer Nebelbombe entquollen plötzlich brandende Schwaden und verbreiteten sich zwischen beiden Drahtver hauen. Dieser künstliche Nebel nahm den Franzosen jedes Ziel und sie verspritzten ihr kostbares Geschotzmaterjal für die ! Katze. Eine französische Patrouille tauchte auch" einmal im Nebel auf. Sie wollte dem Feind den Weg verlegen. Doch sie verschwand, wie sie gekommen war und verirrte sich gründ lich. Gesund und wohlbehalten kehrte das Trüppchen zurück und erkundigte sich im Graben, ob jemand was zu rauchen habe. -- R. H. ' sich die Unterstandsbalken biegen. Dann klappte das „Ma növer" noch einmal so gut. Die Erfahrung hatte das gelehrt- Endlich machte sich der Wind aus und Hurra, die Enten! Jetzt gins los! Kleine Trupps schlängelten sich von Trichter - zu Trichter, und wenn sie glaubten, datz die Luft „dick" wurde, lagen sie still in solch einem Trichter und mucksten sich nicht. Wer keine Geduld gekannt hatte,—hier würde er sie gelernt haben. So kam das erste Trüppchen an den feindlichen Drahtverhau. Ein Trichter, der da vorn lag, machte dje Sache hübsch „gemütlich". Indessen hatte sich der Wind in Sturm verwandelt und rauschte durch die geborsteten Wälder, als markiere er die wilde Jagd, mit der uns chie Grotz- mutter unsere Kinderherzen verängstigte. Solche Sturmängste : dem Stollenloch heraus eine Revolverkugel am Ohr vorbei. Das ging Johann gegen den Strich. „Ich dreh um, schmeiß - ganz langsam Handgranate in Stollen," erzählte er später. länd^r jenseits der Schulterwehr. Seine Kameraden berich teten, die Wurfgranaten wären so steil geschossen worden, datz man Angst'hatte, sie würden in die eigene Linie nieder-