Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 23.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191801234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180123
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180123
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-23
-
Monat
1918-01
-
Jahr
1918
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
27. Januar, von abend« Uhr an im Saale der Ballhauses „Zum Stadtpark" eine öffentliche Feier de» Geburt«- tage« Sr. Majestät de« Kaiser«. Der Aufschub glaubt mit dieser Veranstaltung einen Wunsch der Bürgerschaft zu er füllen, die an diesem Tage sich frohbewegt, in festlicher, dank barer und zuversichtlicher Stimmung zusammenscharen möchte, ihre« kaiserlichen Herrn zu gedenken. In der Mitte der Ver anstaltung wird ein Lichtbildervortrag de» Herrn Leutnant Schulze über „Stimmungsbilder von der Ostfront" stehen. Der Vortragende gehört zur Heeresgruppe Linsingey und hat auf Veranlassung oe» Kriegspresseamtes Urlaub von der Front er halten. um im deutschen Reiche vaterländische Borträge zu hal ten. Auf Vermittelung Le» Vortrags-Verbandes in Berttn hält Herr Leutnant Schulze auch in Frankenberg Einkehr. Nähere Angaben Lber den Vortrag fehlen zur Zett noch, Umrahmt wird der Bortrag durch allgemeine Gesänge, durch Lieder des Männerchors» der Könial. Unteroffizierschule unter Leitung des Herrn Oberlehrer Dierichen, durch Turnen am Barren, aus- aeführt durch Mannschaften de» Ersatz-Bataillons Nr. 108 unter Führung de« Soldat Äodel, stellvertretenden Gauturnwartes Leisnig. Eine besondere Freude werden den Feftteilnehmern die Herren Musikleiter Falkenberg und Soldat Pohle durch ein Biottn-Solo mit Pianoforte-Begleitung und durch «in Klavier- Solo bereiten. So verspricht der Abend in jeder Beziehung ein genußreicher zu werden, und es darf aus einen zahlreichen Be such gerechnet werden. — Da die Aufstellung von Ehrentafeln und das damit verbundene Aufheben von Plätzen bei großem Andrangs zum FeMale vielfach zu Unzutraglichkeiten geführt hat, will der Ausschuß der Beranstaltung versuchsweise einen neuen Weg beschreiten. Es sollen Ehrentafeln nicht aufgestellt, besondere Einladungen nicht erlassen werden. Um aber denen, die sich gern «inen bestimmten Platz im voraus sichern möchten, die Möglichkeit hierzu zu bieten» werden 200 Stühle an langen Tgfeln mit Nummern versehen werden. Diese Plätze können von nächstes Mittwoch, mittags 12 Uhr an, in der Papier handlung von Roßberg am Markte gegen Zahlung einer Ge bühr von Sü Pfg. belegt werden. Aue übrigen Plätze im Saale stehen zur kostenlosen Benutzung zur Verfügung. . Da der Be ginn de» Festes pünktlich '/,8 Uhr erfolgen soll, so wird dringend gebeten, daß sich alle Festteilnehmer, auch die Besitzer von nummerierten Plätzen, schon einige Zeit vor dem Anfang« im Saale einfinden. — Um die Klarheit der Lichtbilder nicht zu beeinträchtigen, ist das Rauchen bis zum Ende des Vortrages nicht gestattet. , Der Bunts Abend, den die Turnerinnen des Turnverein» D. T. am vergangenen Sonntag im Stadt- parksaal veranstalteten, fand so starken Zuspruch, daß viele keinen Platz finden konnten. Die Darbietungen lösten größte Zu friedenheit und starken Beifall au». Em ausführlicher Bericht folgt nach. Es sei aber heute schon daraus hingewiesen, daß vielfachen Wünschen aus der Bürgerschaft entsprechend der Abend an einem noch zu bestimmendem Tage in nächster Woche wiederholt werden soll. -f* Das Kaiserpanorama führt in dieser Woche den Be suchern vor, wie es im Januar 1917 an der Alpenfront von Kärnten bis zum karnisch-julischen Hochgebirge aussah. Diese Kriegsserie bietet ein ganz anderes Bild als die bisher im Panorama gezeigten Kriegsbilder. Wer den Bortrag des Rittmeisters Freiherrn von Ompteda gehört hat, der findet in dieser Woche im Pan'oramd in prächtigen plastisch wirkenden Bildern eine schöne Ergänzung hierzu. In bis zu 3 Meter hohem Schnee sind Gaffen gebaut, auf denen die Feldpost, die Verpflegung, Munition usw. nach den höchsten Stellungen gebracht wird. Man sieht auch eine der von 'Herrn von Ompteda beschriebenen Seilbahnen, einen von einer Lawine verschütteten Unterstand, eine Kaverne und vieles andere. Die Serie ist sehr interessant und des Besuches wert. -s H. D. Der Stiftung Heimatdank sind von ungenannter Seite 20000 M. zur Unterstützung erblindeter Krieger über wiesen worden. Für diese hochherzige Zuwendung spricht Vie Stiftung dem unbekannten Spender ihren herzlichsten Dank aus. / 1 (KM) Dit Stellv. Generalkommandos 12. und 19. A.-K. haben unter dem 14. Janüar 1918 eine Verordnung über Auskunftserteilung auf Grund von 8 9K des Gesetzes über den Belagerungszustand erlassen. Danach wird die frühere Verordnung vom 5. November 1917 wesentlich eingeschränkt. Das Nähere ergibt der in der Sächsischen Staatszeitung und mehreren anderen größeren Amtsblättern veröffentlichte Wort laut der Verfügung. fing Die richtige Behandlung der beschlagnahmten Ka ninchen-, Hasen- und Katzenfelle ist für Heeres- und Wirt- schastszwecke von größter Bedeutung. Die Felle müssen nach dem Abziehen möglichst sofort auf ein Holzspannbrett oder einen Drahtspanner aufgezogen werden. Die Hinterpfoten müssen abgeschnitten und die anhaftenden Kyochen- und Fleisch teilchen entfernt werden. Sobald das Fell getrocknet ist, wird es gewogen und abgeliefert. Je nach Gewicht wird für das richtig behandelte Fell bis zu 1,60 M. bezahlt. Wer sich dieser leichten Mühe nicht unterziehen will, muß die Felle so frisch als möglich an einen Händler oder die Sammelstelle eines Züchteroereins abliefern. Bleiben die Felle längere Zeit unbehandelt liegen, so verderben sie in Haar und Leder. f Zur besonderen Beachtung für AMigen-AMelne. Sehr häufig kommt es vor, daß wir die Aufnahme einer Anzeige verweigern müssen, weil dieser an Stelle des Namens oder der Firma eine Nummer beigefügt werden 'soll. Laut" gesetz licher Vorschrift muß unter einer Anzeige, in der Gegenstände des täglichen Bedarfs zu kaufen oder zu verkaufen gesucht werden, der Name oder die Firma des Einsenders stehen. Es darf also nicht lauten: „Angebote oder Offerten unter Chiffre oder Nr. so und so." Als Gegenstände des täg lichen Bedarfs sind aNzuseh^n, was sich von einem Platze auf den anderen stellen, hängen, fahren oder sonstwie bewegen läßt, also glattweg fast alle beweglichen ^Gegenstände. Zu widerhandlungen gegen diese Vorschriften werden bestraft, aber nicht bloß der Zeitungsinhäber bezw. der verantwortliche Schriftleiter, sondern auch der Auftraggeber. Anzeigen über An- und Verkäufe von getragenen (auch neuen) Woll-, Wirk-, Strick- und Schuhwaren von Privatpersonen sind überhaupt verboten. ' . ' fh Heereslieferunaey. Es liegt Bedarf vor in einmafchigen Drahtgeweben für Mückenfenster, Etuis aus Blech gestanzt, Glas spritzen, bei Lenen die Metallkonusse eingeschmolzen sind, Glas- pipetten-ÄuaentropfglSsern, Deckgläsern für Mikroskope, Spek-! troskopen, Messingkonussen mit Linsen, Blutdruckmeßaeräten nach Bivch Bocoi, Blutdruckmeßaeräten nach Recklinghausen, behelfs mäßigen Werkzeugkästen mit schwer zu beschaffenden Werkzeugen. Selbstherfteller des Handelskammerbezirkes Chemnitz, di« für die Lieferung Interesse haben, wollen sich unverzüglich schriftlich bei der Handelskammer Chemnitz melden. top Zu Nachfragen über vermißte und verwundete voldaten und Marineangehörige werden bei allen Post- annaltey amtlich herausgegebene Doppelkaxten bereit gehalten, und zwar in roter Färb« zu Anfragen bei den Zentralnachweise- bureau» der Kriegeministerien und in blauer Farbe zu Anfragen bei dem Zentralnachwersebureau des Reichs-Marine-Amt«. Durch Verwendung der amtlichen Karten wird die Auskunft beschleunigt; jedoch muß darauf geachtet werden, daß Karten von der richtigen Farbe gewählt werden, also für Angehörige de« Landheere« dir roten, für Marin« - Angehörige die blguen Karten. ff Ebersdorf., Mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und der Friedr.-Aug.-Med. i. Br, wurde der Gürtler Martin Metz, Sohn des Gürtlermeipers Hermann Metz ausgezeichnet. Mitm wurden mit dem E. K, 2. Kl. ausgezeichnet- der Dreher Schützengrabenruf — aus Flandern Nach einer alten Sage kann man mit Gold Die Meerbraut fesseln — Um wie viel leichter also Den Heerbriganten England! Die Goldankaufsftelle befindet sich bei der Firma Schiebler» Ww. Sc Sohn. Freib. Str. 54. Geöffnet: Wochentags 8—12, 2 -5 Uhd Georg Uhlig, Telegraphist bei einer Fernsprecher-Al,tlg., Sohn der Frau verw. Anna Uhlig, und Landwirt Hermann Eiererträgnifse und die Zuchtergebnisse des Geflügels zurück gegangen sind und wie schwierig die Aufzucht von Jüngsteren im Berichtsjahre sich gestaltete. Der Erfolg des Weidebetriebs, den die im Verein gegründete Weibegenossenschaft erzielte, in dem schweren Jahre 1S17. Der Bericht hält für die Nach welt fest, mit welch schwierigen Verhältnissen die Geflügelzucht im vergangenen Jahre zu kämpfen hatte, wie der lange, harte Winter und der heiße, trockene Sommer in Verbindung mit wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 22. Januar 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Oestlich von Ppern war die Kampftätigkeit der Artil lerien am Tage und in einzelnen Nachtstunden lebhaft- Mit kleinen Abteilungen versuchte der Engländer vergeblich, an meh reren Stellen in Flandern in unsere Kampfzone cinzudringen. An der übrigen Front blieb die Gefechtstätigkeit mäßig. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz und Herzog Albrecht In den Argonnen nördlich von le Four de Paris stießen französische Kompagnien nach tagsüber anhaltender Artil leriewirkung am Abend gegen unsere Stellungen vor. Sie wurden durch Feuer und im Nahkampf abgcwiesen. Auf dem östlichen Maasufer und in der Ggend von Flirey lebte Mrs Artilleriefeuer zeitweilig auf. Oeftltcher Krieg»fcha«pl«- Nichts Neues An der . Makedonischen und italienischen Front ist di« Lage unverändert. - - Grimm war natürlich sehr erstaunt, aber auch angenehm be rührt durch diese zutrauliche Anrede und erwiderte: „Ja, mein Bruder Wilhelm und ich haben die Kinder- und Hausmärchen aufgesrchieben." „Auch das vom klygen Schneiderlein, in dem am Schlüsse steht: Wer es nicht glaubt, muß einen Taler zahlen?" fragte die Kleine weiter. „Auch das, mein Kind", antwortete Grimm freundlich. „Dann muß ich dir den Tater bezahlen, Onkel", erklärte das Mädchen entschlossen, „denn ich glaube die Geschichte nicht. Eine Prinzessin wird ganz gewiß keinen Schneider heiraten. Aber ich kann dir nur erst drei Groschen geben. Wenn ich mehr gespart haben werde, entgegen und gab sie dann heimlich seinen Diener, dem er aüftrug, sie den Eltern des Kindes wiederzugeben und die Kleine heimzugeleiten. ' dem Futtermangel das Geflügel an die Grenze des Ertrag baren brachte und die Zucht aufs schwerste gefährdete und ui Der Eeflügelzüchlervtrein Frankenberg hielt sein« 54. - ordentliche Haupwersammlung Sonntag, 20. Januar 1918, bei gutem Besuch im Saale des Roß in Frankenberg ab. Der vom Vorsitzenden, Redakteur Reschke, erstattet« umfang reiche Jahresbericht gab ein getreues Bild des Vereinslebens findet im Bericht eingehende Erwähnung, ebenso der groß« Erfolg der 37. Ausstellung des Vereins. Im Berichtsjahre fanden die Hauptversammlung, 2 Vorstandssitzungen und 10 Mitgliederversammlungen (jeden ersten Donnerstag im Monat im Kaisersaal) sowie mehrere Wanderversammlungen, Aus flüge und zwanglose Zusammenkünfte (an jedem dritten Don- . nerstag im Monat) statt. Die Mitgliederzahl stieg bei 32 - Eintritten und 11 Abgängen um 21 auf 169. Durch den Tod verlor der Verein drei geschätzte Mitglieder: Ehrenmitglied Gustav Torges (Dresden), Ludwig Männel und Bruno Schaal, In letzterem beklagt der Verein das erste Opfer, das der Weltkrieg ihm nahm. Der Bericht spricht die Hoffnung aus, daß die 46 noch unter der Waffe stehenden Mitglieder sämtlich glücklich und gesund hrimkehren möchten. Ein treues Mitglied verliert der Verein in seinem früheren Vorsitzenden Gustav Damm durch Wegzug. Der Dank des Vereins und beste Wünsche folgen ihm in seine neue Heimat. Ehrenmitglied Edwin Allendorf gehört dem Verein nunmehr 25 Jahre an, - davon 23 Jahre als Kassierer, der Vereinssenior, Ehrenmit glied Obermeister Bruno Richter, der immer noch in voller Hingabe am Verein hängt und ihm.dieNt, ist Goldjubilar, - er gehört dem Verein nunmehr 50 Jahre an und hat davon viele Jahre hindurch den Verein als selbstloser Führer geleitet. All die kleinen Einzelheiten, welche in dem durch den Krieg stark beeinträchtigten Vereinsleben sich'zutrugen, finden ge bührende Erwähnung, auch der Schwierigkeit der Futterbe-- schaffung wird gedacht und zum Schluß das Gelöbnis aas gesprochen, im Vertrauen auf Hindenburg mit aller Energie durchzuhalten auch in der für die deutsche Volkswirtschaft bedeutsamen Geflügelzucht. Zu den bisherigen 7 Kriegsan leihen hat der Verein 2000 M. gezeichnet. Die Bermögensüber- sicht weist auf das Betriebsvermögen in Höhe von 408.81 M., die Kasse zur Beschaffung neuer Käfige in Höhe von 1053.70 M., die Kasse für Zuchtbeihilfen vor allem an die im Felde stehen den Mitglieder mit 85.23 M. und die Jubiläumsstiftung mit 707.35 M-, das sind insgesamt 2255.09 M. Der Jahresbericht. ist ein wertvolles Dokument für das Vereinsleben im Kriege; er fand vollen Beifall. Der vom Kassierer Allendorf erstattete Kassenbericht brachte im Endergebnis die genannten Zahlen und erwähnte noch, daß das Inventar des Vereins «inen Wert von 2300 M- darstellt, so daß der Verein zurzeit über Werte in Höhe von 4555 M. verfügt. Die Jahres rechnung fand Richtigsprechung. Die weiteren Punkte der Tagesordnung fanden glatte Erledigung. In der Zusammen setzung "des Vorstandes und der Rechnungsprüfer trat eine Aenderung nicht eiw Der Haushaltplan für 1918 wurde genehmigt. Er sieht eine Ueberweisung von 200 M- an die Käfigkasse,, von 100 M. an die Jubiläumsstiftung und von 50 M, an die Kasse für Zuchtbeihilfen vor. Nach Erledigung der T.-O. hielt anstelle des am Erscheinen zu seinem eigenen größten Bedauern leider verhinderten Herrn Dr. Trübenbach der Vorsitzende Reschke einen Vortrag über „Der Eeflügelhof im Winter". In instruktiver Weise schilderte der Vortrag die sachgemäße Pflege des Geflügels im Winter, dir Stall behandlung und die Winterfütterung unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Futterverhältnisse. An den mit Interesse entgegengenommenen Vortrag schloß sich eine Aussprache, in der »och wertvolle Hinweise über Fütterung, über Behand lung bei Krankheiten u. a- gegeben wurden und bei beengten Stall- und Naumverhäktnissen die Haltung der bescheidenen und dankbaren Zwerghühnerrassen empfohlen wurde. * Ein Erlebnis Iakob Grimm«. Lines Tages läutete ein kleines, sauber gekleidetes Mädchen an der Tür des Pro fessors Jakob Grimm und erklärte der öffnenden Magd, sie wollt« Herr» Grim», sprechen. Die Magd nahm an, es Handl«! sich um eine Bestellung an den Herrn Professor und wies die Kleine ins Studierzimmer. „Guten Tag", sagte diese, „bist du der Herr Grimm, der die vielen Märchen geschrieben hat?" bringe ich es dir. Du mußt dich schon gedulden." Grimms Stimmung kann man sich lebhaft denkenz Er küßte das herzige Kind, versprach, sich gedulden zu wollen und schenkte ihm > obendrein eine Apfelsine.. Die drei Groschen nahm er ernsthaft 9 aus dem Militärverband entlassene erblindete Soldaten und ^7 Schwachsinnige. Die Anstalt verließen 45 Blinde, 5 Kriegsblinde und 145 Schwachsinnige. Der Zöglingsbestanv bei Eintritt in das Jahr 1918 betrug 843, sie verteilten sich auf 220 Blinde und 623 Schwachsinnige. - Chemnitz. Der Rat der Stadt beschloß, die zwangs weise Einführung eines früheren Ladenschlusses abzulehnen, da «ine derartige Maßnahme nur wenig zur Kohlenersparnis Beiträgen und lediglich zu einer Verärgerung der Ladeninhaber und der Einwohnerschaft führen würde. / — Bernsdorf i. E. Verhaftet wurde durch die hiesige Gendarmerie der Bergarbeiter Heinrich hier und der Strumpf wirker Lange in Oberlungwitz. Die beiden haben seit viele» Monaten durch Einbruchsdiebstähle die Umgegend unsicher ge macht. Bei der Haussuchung wurden Waffen, Kleidungsstücke und Eßwaren aller Art, alles bei Diebstählen exbeutet, vor gesunden. Als Helfer bez. Hehler der Verbrecher kommen vermutlich noch andere Personen in Betracht. ' — Bautzen. Wie aus Bautzen berichtet wurde, sollte die Reichsleitung des Zentrums beabsichtigen, zur Wahl des sozialdemokratischen Kandidaten aufzufordern. Demgegenüber erklärt die Leitung der Zentrumspariei im Königreich Sachsen: An der ganzen Mitteilung ist kein wahres Wort. Die Reichs leitung des Zentrums hat sich nicht in die Wahlangelegenheit von Bautzen—Kamenz gemischt, und sie beabsichtigt auch nicht, dies zu, tun. Der Abgeordnete Erzberger ist weder in den Wahlkreis beordert worden, noch hat oder wird er die Parole zugunsten der Wahl des Sozialdemokraten aurgeben. Alle In stanzen des Zentrums erwarten, daß die Anhänger der Zen trumspartei restlos für den konservativen Kandidaten am 25. Januar eintreten. — Der Nationalliberale Parteivorstand Hot für die Stichwahl in Bautzen—Kamenz die Parole aus gegeben, geschlossen für den konservativen Kandidaten zu stimmen. ' — Grimma. 10000 Mark spendete ein hiesiges Gemeinde ¬ glied, das ungenannt bleiben will, als Beitrag zu den Kosten eines in Grimma zu erbauenden evangelischen Gemeindehauses. 1000 Mark stiftete ein anderer opferfreudiger Bürger. — Kirchberg. Der Einsturz der Fabrikesse im Betrieb der Firma I. G. Wolf wurde durch den orkanartigen Sturm ver ursacht. Der Sturm setzte mit solcher Heftigkeit ein, daß die eiwa 30 Meter hohe Dampfesse schwankte und unter mächtigem Getöse etwa zur Hälfte umgeleat wurde. Gleich einer riesigen schwarzen Rauchsäule stiegen die Staubwolken auf. Die Trümmer durchschlugen das Dach eines Fäbrikraumes, in dem kurz vorher noch eine Anzahl Leute arbeiteten. Balken in Stärke bis 25 Zentimeter Durchmesser,sind glatt durchschlagen worden. — Nerchau. Eltern, die ihre. Söhne wollen Beamte werden lassen, seien darauf aufmerksam gemacht, daß die Be amtenschule zu Nerchau noch bis zum 3» Februar Anmeldungen annimmt. Für eine gediegene Ausbildung bürgt der Ruf der seit 26 Jahren bestehenden Lehranstalt. ücmilcbttt ' Die Störungen im telegraphischen Verkehr mist dem Reiche haben sich vermindert, sind aber nmh nicht ganz behoben, besonders nach Westfalen und Rheinland hin. Telegrammver zögerungen sind deshalb auch weiterhin noch unvermeidlich. " Schwere Bluttaten. In Bredenfelde bei Stavenhagen wurde auf dem dortigen Rittergute eine polnische Köchin er mordet aufgefunden. Der Täter, der 26 Jahre alte Schnitter Andreas Grzeziak, hat die Köchin aus Eifersucht umgebracht und nach der Mordtat das Viehhaus, in dem sich die Leiche befand, in Brand gesteckt. Das Vieh konnte gerettet werden Der Mör der selbst hat Selbstmord verübt. — In Bützow kam in einer Schnitterkaserne Feuer zum Ausbruch, das fast das ganze Haus einäscherte. In einer im oberen Stockwerk gelegenen Kammer wohnte die 19 Jahre alte polnische Schnitterin Marta Mura, deren völlig verkohlte Leiche bei den Aufräumungsarbeiten auf gefunden wurde, doch war der Körper zerstückelt Es liegt der Verdacht vor, daß das Mädchen das Opfer eines Verbrechens geworden ist und daß der Täter das Feuer angelegt hat, um Lie Spur seines Verbrechens zu verwischen. Unter dem Ver dacht de» Mordes wurde der in demselben Lause wohnende 19 Jahre alte Schnitter Bojitzki aus Russisch-Polen verhaftet. Bruno Rudolph hier. — Dresden. Die Firma Hermann Herzfeld, Altmarkt, hier, die im Herbst 1915 mit Hilfe der Kriegskreditbank für da» König reich Sachsen mit ihren Gläubigem einen Vergleich schloß, soll sich seit länäerer Zeit in neuen Zahlungsschwierigkeiten befinden, Liren Abwicklung abzuwurten bleibt. Vorläufig ist das Ge schäftshaus geschlossen. , — Dresden. Eine Spende von 25000 Mark hat die Zi garettenfabrik Adler-Compagnie in Dresden gemacht, und zwar 5000 Mark der Nationalsnstung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen, 5000 Mark für das Rote Kreuz in Dresden, 5000 Mar! für den Verein Heimatdank in Dresden, 5000 Mark für den Sächsischen Künstler-Hilfsbund, 3000 Mark für den Luft- fahrerdank, 1000 Mark für das Deutsche Auslandsmuseum in Stuttgart und 1000 Mark für den Landesaussckuß Sachsen von Deutschlands Spende für Säuglings- und Klemm iderschutz. — Leipzig. Eine stürmische Versammlung fand am Sonn tag abend m Leipzig statt. Graf v. Baudisstn sollte vor der Leipziger Ortsgruppe der Naterlandspartei einen Bortrag halten über: „Unsere Wettmachtstellung und England". Der Zutritt zur Versammlung, die von viUen Sozialdemokraten besucht war, mußte schon eine halbe Stunde vor Beginn polizeilich gesperrt werden. Es waren etwa 4000 Personen anwesend. Als der Redner beginnen wollte, erhob sich ein ohrenbetäubender Lärm. Die Sozialdemokraten stimmten den Sozialistenmarsch an, man schrie, pfiff, trommelte mit Schirmen und Stöcken usw. Die Sozialdemokraten wollten nach dem Vortrag freie Aussprache. Da» gestattete die Polizei nicht. Länger als eine Stunde dauerten die Versuche, dem Redner Gehör zu verschaffen. Alles war vergebens, auch eine Ansprache des Führers der Fi.^^' Uchen Vollspartei. Da der Tummult immer bedrohlicher wurde und in Tätlichkeiten auszuarten drohte, mußte man die Ver sammlung schließen, ohne den Vortrag gehört zu haben. — Leipzig. Im Jahre 1916 würden für Ruhegehalte, Witwen- und Waijengelder, Unterstützungen an Hinterbliebenen usw. ein Gesamtbetrag von 1223322 Mark aufgewendet. Hier von entfallen auf vormalige Ratsmitglieder und ihre Hinter bliebenen 74350 Mark, auf städtische Beamte und deren Hinter bliebene 265950 Mark, ferner auf das Konto Polizeiamt 345082 Mark, Feuerlöschwesen 108458 Mark, technische Werke 87000 Mark usw. An Ruhelöhnen für die Angestellten und Arbeiter der Stadt wurden 136172 Mark gezahlt, darunter 33387 Mark A"bigt«. Der Bericht hebt hervor, n wie starkem .Maße tue an Arbeiter, der Gas- und Wasserwerke. - n. —>> x.» „.,..4. . — Chemnitz. Der Zöglingsbestand der Königlichen Lan deserziehungsanstalt zeigte im Jahre 1917 nur geringe Ver änderungen. Der Gesamtbestand betrug am 1. Januar 1917 874; daran waren die Blinden mit 233, die Schwachsinnige» mit 641 beteiligt. Neu ausgenommen wurden 32 Blinde/
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)