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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 20.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191801204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180120
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-20
-
Monat
1918-01
-
Jahr
1918
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folgen lasten! „Die amtlich beauftragte Bammelstelki der Kriegsrohstofkakteilung de-» König!. Preuß. Krieasministe» riums will einen durch den Materialmangel der Kriegszeit wichtig gewordenen Ersatzstoff Zusammentragen und den Ge winn aus dieser Arbeit der Kriegswohlfahrtspflege zuführen. Für bestimmte Rohstoffe, deren Einfuhr in der Krietzszeit aufgehört hatt ist Frauenhaar als vorzüglicher Ersatz be funden; es dient zur Herstellung von Treibriemen, Filzplatten und Jsoliermaterial; insbesondere aber wird es für wichtige marinekchnische Zweck«, zu Dichtungsringen und dergl. aus giebig verwendet. Es kommen für die gedachten Verwen dungszwecke ausschließlich Frauenhaare in Frage und zwar nur ausgekSmmtes Haar. Abgeschnittenes Haar wird nicht «rketsn, da dies natürlich w«rtr»vller ist und dem Einzelnen keineswegs solche Opfer, wie sie die Zeit vor 100 Zähren fordert«, auserlegt werden sollen. Die deutsche Frau'hat in schweren Zeiten bewiese«, daß sie Gemeinsinn besitzt, das! sie tiefes, Perständnis. für Notwendigkeiten und Ausgaben der Zeit hat; sie hat es ost mit schweren Opfern an Kraft und Gut bewiesen. Sie wird auch für diesen Zweck, der kein« Opfer, nur Verständnis und guten Willen fordert,, mit ihrer bewährten Hilfsbereitschaft einstehen." — Der hiesige Zweig verein des „Roten Kreuzes" hat seinen Kassierer, Hdrrn Rentner Richard Schmidt, Reichsstraße) beauftragt, das Sam melwerk für Frankenberg und Umgegend zu leiten, die Schulen haben sich bereitgefunden, das Unternehmen zu fördern und die ausgegebenen, fast Haus für Haus zur Verteilung kommen den Papierbeutel gefüllt entgegen zu nehmen. Und sicher wird der Eiser jügendlicher Helfer ein schönes Ergebnis herbei führen. Konnte doch dieser Tage berichtet werden, daß in Frankenberg durch die Volksschule für 900 Marl leere Flaschen zusammrngetragM wurden. Waren bei dieser Sammlung vor zugsweise Knaben beteiligt, so werden jetzt und in den nächsten Wochen die Mädchen eifrig an die Arbeit gehen und in allen Wohnungen anklopfen, um die an sich bescheidenen Beiträge in kleinen Mengen zusommenzutragen nach dem Sammeßnotto der Lahrer Fechtschule „viele Wenig machen ein Viel!" 4* Der Geflügelzüchter»««!» Frankenberg hält morgen Sonntag nachmittag 4 Uhr im Saale des „Gasthaus Roß am Markt seine 54. rdsntliche Hauptversammlung ab. Nach Er ledigung des geschäftlichen Teils wird Herr Dr. T. üben- bach, Ehemnitz, «inen Vortrag über die Grundlagen der Fütterung halten. Mit Rücksicht auf den Vortrag sind auch die Frauen der Mitglieder Ungeladen und durch Mit glieder emgeführte Gäste willkommen. Die Versammlung mutz wegen der stützen Abendverbrndung -rach'Ehemnitz pünktlich 4 Ubr beginn««. . , , 4m Bunter Abend des Turnvereins. Es sei hierdurch nochmals aus die öffentliche Veranstaltung des Turnvereins (D- T.) hier am Sonntag, den 20. Jan., abends 7 Uhr im „Stadtpark" zugunsten der örtlichen Kriegsfürsorge aufmerk sam -gemacht. Die gegebene Vortragsfolge verspricht einen genußreichen Abend, angepaßt an die gegenwärtige schwere Kriegszeit. Neben wienerischen, rednerischen und gesanglichen Darbietungen gelangen auch 2 Einakter zur Aufführung. Die Einwohnerschaft wolle den so oft und wiederum aufs neue für die Allgemeinheit gezeigten Opfersinn des Turnrereins der "Deutschen Turnerschaft hier durch recht zahlreichen Besuch entlohnen. " , 4gk Die Haltung von Lehrlingen. Kommende Ostern beendet wieoer eine Anzahl von Handwerkslehrlingen ihre Lehrzeit. Die Eewerbekammer Chemnitz macht daher darauf aufmerksam, daß nach dem Gesetz der Lehrling sich der Gesellenprüfung unterziehen soll, daß weiter der Lehrherr verpflichtet ist, die Lehrlinge zur Ablegung der Gesellenprüfung anzuhalten (Z 131c der Gewerbeordnung), und daß er sich strafbar macht, wenn er diese- Pflicht gegen die ihm anver- trauten Lehrlinge verletzt. (Z 148 Abs.. 1 Ziffer 9 der Ge werbeordnung.) Lehrlinge, deren Lehrherren einer Innung nicht angehören, haben ihre Gesuche um Zulassung zur Prü- fung so bald als möglich und bis spätestens zum 10. Februar 1918 schriftlich an die Eewerbekammer zu richten. Dem Zu lassungsgesuch sind beizufügen: 1. ein von dem Eesuchsteller selbständig verfaßter und eigenhändig geschriebener Lebenslauf; 2. das Lehrzeugnis bezw. das Zeugnis des Lehrherrn, daß und wie lange der Lehrling bei ihm in der Lehre steht; 3. die Zeugnisse der Fortbildungsschule oder einer Fachschule oder, einer sonstigen gewerblichen Bildungsanstalt, welche der Ge-" fuchsteller besucht hat; 4. die Prüfungsgebühr von 10 Mark; 5. Vorschläge für das Gesellenstück und Zustimmung des Lehrherrn hierzu. Es wird noch ganz besonders darauf hin gewiesen, daß die Ablegung der Gesellenprüfung, zu der sich der Lehrling im Lehrvertrage verpflichtet hat, durchaus im Interesse des Lehrlings selbst liegt, da nur derjenige später zur Meisterprüfung zugelasten wird, der'die Gesellenprüfung bestanden hat. Die Meisterprüfung muß aber jeder oblegen, der nach vollendetem 24. Lebensjahre anleiten will. 4 Es geht „wieder aufwärts! Nachdem die Sonne mit' Winters Anfang den südlichsten Punkt ihrer Bahn durchlaufen hat' wandert sie-im Lause des Monats Januar wieder langsam nach Norden zu. Die Tageslänge nimmt um 1 Stunde 14 Minuten zu, am 1. Januar ging die Sonne. 8,47 Uhr auf und 4,9 Uhr unter, am 31. Januar geht sie 7,52 Uhr auf und 4,59 Uhr unter. Die Vormittage nehmen also um 24 Minuten, die Nachmittage um 50 Minuten zu. 4 Neue Teuerungszulagen für sächsische Beamte. Zwischen Regierungsvertretern und Fraktionsvorsitzenden Haven im Landtage Besprechungen stattgefunden über Gewährung wei ter«! Teuerungszulagen an sächsische Beamte, Ruhegehalts- »mvfänger und deren Hinterbliebene. Es wurde eine Einigung erzielt Äb«r die Grundsätze, nach denen die neuen Zulagen bemessen werden sollen. Gin» Regierungsvorlage ist dem nächst p> erwarten. f Dauernd dienstuntaugliche Mannschaften. Kriegsteil nehmer, die als dauernd dienstunbrauchbar befunden und des- halb von den Ersatzbehörden ausgeiyustert sind, gehören, was vielfach nicht beacktet wird, solange, bis der, Landsturm auf gelöst wird, noch zum Landsturm und damit zu den Personen, die dem Beurlaubtenstand gesetzlich gleichgestellt sind. Als Personen des Beurlaubtenstandes können sie aber, auch während sie sich nicht im Dienste befinden, bestraft werden, wenn sie dsm Z 101 des Militärstrafgesetzbuchs zuwider handeln, oder im dienstlichen Verkehr mit Vorgesetzten oder in der Militäruniform eine andere der im 6. Abschnitt des 2- Teils (1. Titel) des Militär-Strafgesetzbuches vorgesehenen strafbaren Handlungen gegen die ^Pflichten der militärischen Unterordnung begehen^ oder wenn sie sich des Gehorsams od«r der Widersetzung gegen einen rechtmäßigen Befehl in dienst lichen Angelegenheiten schuldig machen. Dabei gelten als Vorgesetzte nach Z 111 der Wehrordnung alle Militärpersonen, die auch im aktiven Dienst Vorgesetzte sein würden. 4 Neu« Bestimmungen für Rechnungen als Geschäftspapiere. Rechnungen werden seit der Erhöhung d«s Briefportos auf 15 Pfg in der Regel als Geschäftspapier für 10 Pfg. mit der Post verschickt, lieber die Grenzen dieser Vergünstigung hat jetzt das Reichspostamt neue Bestimmungen getroffen. Als Geschäftspapiere nicht zugelassen sind Rechnungen, die dem Empfänge« mit ainem Vegleitschrei-m übersandt werden, di- vollständig handschriftlich oder mit der Schreibmaschine auf losem oder anhängendem Platt hergestellt oder auch vordruck- mäßig ausgefüllt sind. Nicht zulässig sind ferner mehrere Ur schriften oder Houptaussertigungen von Rechnungen an Dritte, die für verschiedene Personen bestimmt sind und unter einer Umhüllung verschickt werdet,. Nicht zulässig sind endlich Ver sandanzeigen, Abgangsanzeigen und sogenannte Leergutanzei gen in Urschrift oder Abschrift. Entsprechen die den Rechnungen beigesügten Begleitschreiben oder angeklehten Zettel den Be dingungen für Drucksachen, so sind die Sendungen Misch- sendungen und zur Beförderung als solche zugelassen«, Es sind dies di« früheren zusammengepackten Gegenstände. Auch für diese beträgt das Mindestporto 10 Pfg. Ebenso wie di« Ge schäftspapiere müssen sie als „Mischsrndungen" bezeichnet wer den. „Einzeln versandte Neuausfertigungen von, Rechnungen können sowohl bei der Versendung an den Schuldner, als auch bei Ler Versendung an Dritte als Geschäftspapiere be fördert werden, wenn sie den Vorschriften entsprechen. Es gilt dies für mehrere Moenausfertigungen für Rechnungen unter einer Umhüllung an Dritte, wenn die Schriftstücke als „Abschriften" «der ähnlich gekennzeichnet sind. feg Zivilversorgung. Der Bond Deutscher Militär- anwarter E. V., Berlin-Lichterfelde, ElisabeWraße 5, hat es sich zur Aufgabe gemacht, allen auf Zivilversorgung dienenden Kameraden mit Rat zur Seite zu stehen. Zu diesem Zwecke hat er eine Auskunft«, und Beratungsstelle für alle mü der Zivilversorgung zusammenhängenden Fragen eingerichtet. Die Beratung erfolgt sowohl schriftlich wie mündlich. Schriftlichen Anfragen is. ein Briefumschlag mit Rückanschrist (wenn nötig mit Freimarke versehen) beizuf-igen. Anfragen sind entweder an die genannte Anschrift oder auch an die Verbands« oder Vereinsvorstände zu richten. Für die hiesige Stadt ist dies: Amtsgerichtsaktuar Kltngohr.^Hindenkurgstroße 33, II. Gleich zeitig mit dieser Beratungsstelle hat der Bund einen „Ratgeber ß für die Zivilversorgung der Militäranwärter" berausgegeben, der kür jeden künftigen Militäranwärter unentbehrlich ist und zum Selbstkostenpreis von 1 Mark von ihm unmittelber oder durch Vermittlung des hiesigen Berrinsporsitzenden zu beziehen ist. 4KM Die ftrllvertr. GensratkomMnüos des 18. und 19. A-K. haben unter dem 14. Januar 19i 8 eine Verordnung über Auskunftserteilung auf Grund von 8 9b des Gesetzes über den Belagerungszustand erlassen. Danach wird die frühere Verord nung vom ö. November wesentlich eingeschränkt. 4 Fernkprechtellnehmer-N^ rzelchnis, Äm Monat Mai er scheint eine Neuauflage des Verzeichnisses d-r Teilnehmer an den Fernsprechnetzen ön Oberpostdirektionsbezirt Chemnig. Anträge auf Aenderungen oder Vervollständigung bestchender Ein tragungen sind bis zum 9. Februar schriftlich und frankiert an die Verkehrsanstak zu richten, an welche die Teilnehmer an- geschlossen sind. . 4 f Ebersdorf. Mit dem Eisernen Kreuz 2. Kl. wurde der Frankenberger Str. 33 wohnhafte Klempner Mar Nün- del, Soldat bei einem Infanterie-Regiment. . 4* Merzdorf. Mit der Friedr.-Aug.-Med. i. B. wurde Ausgezeichnet Schriftsetzer Kurt F in sterbusch> bis zu seiner Einberufung bei der Firma C. G. Roßberg in Franken berg tätig. 4' Mühlbach. Die Söhne des Gutsbesitzers Mar Müller, Hm g w Müll er in einem preuß. Jnf.-Regt. und Richard M ü'l l e r im Feld-Nrt.-Regt. 192, wurden mit dem Eisernen Kreuz 2. Kl. ausgezeichnet. 4* Sachsenburg. Der Sohn des Herrn Gutsbesitzer Diet rich, Rudolf Dietrjch, wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. " s 7- Dresden. Eins eigentümliche Erfahrung hat das Lebens- miitelamt in Dresden gemacht. Im Spätherbst wurden viele Magen darüberlaut, daß die städtischen Zwiebelvorräte nicht ausgegeben würden. Daraufhin verteilte da» Amt zwei Pfund auf den Kopf. Am Schluffe des Verkaufe« aber stellte es sich heraus, daß nicht weniger als 122 Zentner Zwiebeln nicht ab- gefordert worden waren. DM Ericheiyuna läßt sich wohl so erklären, daß, viele Abnehmer heimlich mit Zwiebeln genügend eingedecki waren. Diese 122 Zentner wurden den Volksküchen überwiesen. — Ehemnitz. Die Betriebsrechnuna der Vereinigten Stadt theater für den Theaterwinter 191617 schließt mit einem Betriebs verlust von 51577 Mark. Die Maispielzeit NN Neuen Stadttheater erbrachte dagegen einen Uebelschub 14410 Mark, der zwischen der Stadt und Direktor Tauber geteilt werden soll. — Bibra. Beim Rodeln tödlich yerunglüüt ist der 12jährige Otto Polz von hier. Er fuhr, Die Gewalt über seinen Schlitten verlierend mit voller Gewalt gegen eine Telephonstänge. — Kirchbach b. Oederan. Beim Mahlen von Gerbstoff gab es in einer Fabrik plötzlich einen gewaltigen Knall, und die Mühle blieb stehen. Verursacht wurde diese Störung durch eine starke, vierkantige Schiffsniete mit großem runden Kopf, wovon sich bei näherem Durchsuchen bald eine ganze Anzahl unter den zu mahlenden Früchten befand. Da diese (Eicheln und Mirabulanen) aus Indien und der Levante bezogen werden, ist anzunehmen, daß die Engländer 'wese Schiffsnieten beim Verladen unter die Früchte gemengt haben, um das Gewicht zu erhöhen. — Waldheim. Als Mörder der Tuchschuhlehrerin Titt mann, die am 16. Dezember v. I. im Walde zwischen Schwei- kershain und Arras erntordet und beraubt aufgefunden worden war, ist ein geisteskranker Insasse des Zuchthauses Waldheim ermittelt worden, der auegeschickt worden war, Lebensmittel aufzukaufen. - Zwickau. In einem Hiesigen Buchdruckereibetriebe stürzte der Papierschneider Richard Geßner einige Stufen herab und fiel so unglücksich, daß sr eine Gehirnvertetzung erlitt, die den alsbaldigen Tod des Mannes herbsiführte. Vermischter ' * Bergrutsch in Bayern. Bei Bad Aibling in Bayern hat ein großer Bergrutsch stattgefunden, der weiter anhält. Bis jetzt sind große Strecken Waldbestandes vernichtet. * Königsberg, 1S. Januar. Von amtlicher Stells wird mitgeteilt: Heute früh S Uhr 10 Min. ist der Urlauberzug 3009 nach Riga mit dem Personenzug 102 nach Insterburg zwischen Pamletten und Argenigken dicht bei letzterem Bahnhof zw innen- > gestoßen. Es sind bisher 25 Tote festgestellt, Verletzte sind bisher, 50 geborgen. Der Materialschaden ist bedeutend. Der Betrieb , der Strecke ist auf etwa 24 Stunden gesperrt: Flucht durch den Untergrundbahn-Tunnel. Am Unter grundbahnhof Leipziger Platz zu Berlin ereignete sich ein eigen artiger Zwischenkall. Zwei Transporteure stiegen mit einem , Häftling aus. Vor der Sperre sprang der Häftling auf das - Gleis hinunter und lief in den finsteren Tunnel hinein. Einer der Transporteure nahm sofort die Verfolgung auf, , mußte aber ! wegen eines einfahrenden Zuges wieder auf den Bahnsteig zu rück. Der andere gab einen Schuß in den Tunnel ab. Darauf wurde das Gewölbe erleuchtet und abgesncht. Doch konnte keine Spur gefunden werden. Es ist anzunehmen, daß der Ausreißer i in dem TuUnel die andere "Seite des Bahnsteiges wieder betre- ! ten hat und entkommen ist. - Ein gefangener Franzose von einem Landsmann er stachen. Bei dem Transport von drei Franzofen, die von Kottbus nach Berlin befördert wurden, um dort als Zeugen vernommen zu werdens kamen zwei der Gesangenen in Streit, den der Wachmann vergeblich zu schlichten versuchte. Kurz vor der Einfahrt des Zuges in deü Görlitzer Bahnhof zoa einer der Streitenden plötzlich ein Messer und stieß es seinem Widersacher, einem gewissen Lacrcnda, in de., Hal». DÄ Schwerverletzte starb auf dem Wege nach der Rettungsstelle. Das Mester hatte die Halsschlagader durchschnitten, ' * Rationierung kn den amerikanisch«« GasthLuftrn. Im Senat und tm Repräsentantenhause zu Washington sind Gesetz entwürfe eingebracht worden, di« dem Präsidenten Vollmacht geben, Anordnungen zu treffen, den Verkauf, den Verbrauch, die Erzeugung und die Verteilung von Lebensmitteln zu ver bieten. Die Gesetze beziehen sich besonders auf Gast- und Speise- Häuser. Sie bevollmächtigen das Lebensmittelamt, die Portionen, die gereicht werden, festzusetzen. Die Hebettretung der durch den Präsidenten bekanntgeäebenen Verfügungen werden mit einer Geldstrafe von 5000 Dollars oder 6 Jahren Gefängnis oder beiden bestraft. * Schwer« Folgen der Kohkennot in Amerika. Um dem Kohlenmangel abzuhelfen, wurde angeordnet, daß alle Industrie anlagen in den Bereinigten Staaten, soweit sie nicht Lebens mittel erzeugen, fünf Tage lang geschloßen werden sollen. E» verlautet, daß die Regierung alle Fabrikanlagen mit Ausnahme derjenigen, die Lebensmittel erzeugen, 10 Wochen lang jeden Montag außer Betrieb setzen wird. Die Verfügung bezieht sich auf alle Staaten östlich des Mississippi, ferner aus Minnesota und Luisiana. Sie ist am 17. Januar in Kraft getreten. Wilson «teilte dieser Verfügung seine Genehmigung. Unter diesen nenen Bestimmungen wird den Zeitungen gestattet sein, Kohle für je eine Ausgabe täglich zu verbrauchen. Die Geschästsge- däuve dürfen 5 Tage m der Woche geheizt werden, müssen aber an Montagen und Fei-ttaaen geschlossen bleiben. ' Verhängnisvolle Erplosion. Bei einer aus unaufge. Härter Ursache entstanden schweren Erplvsion itt emem Fabritraum der A. E. G. in der Brünnenstraße in Berlin wurde eine Arbeiterin, deren Ehemann im Felde sieht, in Stücke zerrissen und auf der Stelle getötet, fünf ander« Arbeiterinnen wurden mehr oder minder schwer verletzt. Gleich zeitig erlitten die Verpnglückten infolge sich entwickelnder Säur»- dämpfe Vergiftungen. * Erblindung nach^dem Genuß von Likör-Ersatz. I» der Medizinischen Gesellschaft zu Berlin wurde «in Mann vor gestellt, der am Weihnachtstage einen von einem nicht er mittelten Händler bezogenen „Likör-Ersatz" getrunken hatte und infolge devop auf beiden Augen völlig «rblindet ist. Zwei- feiles handelt es sich, wie seinerzeit bei den Erblindungen im Asyl für Obdachlose, um die Wirkung des Methylalkohols in dem' Likörersatz. Der traurige Fall diene jedermann zur Warnung vor dem Genuß Zweifelhafter Spirituosen. - Ein« Brrbttcheftagd mit Hindernissen gab es in dex Rathenowerstraße in Berlin. Als zwei Neuköllner Kriminal- beamte dort einn falschen „Äizefeldwebel" verhaften woll ten, kam es zu einem Kampf mit dem Verbrecher, der schließlich von einem/der Beamten durch zwei Schüsse unschädlich ge macht wurde. Ein Teil des sich schnell ansammelnden Publi kums ergriff gegen die Beamte« Partei, die nach der Militär- wache gebracht, dort als Beamte erkannt wurden. ' Heber 60 000 Ritter des Eiserne« Kreuzes 1. Klasse. Die Zahl der Ritter des Eisernen Kreuzes 1. Klasse wächst von Tag zu Tag: Ihre Zahl ist bereits auf über 60 000 Ritt».r u.cht nur in unserer, sondern auch in den Armeen un serer Verbündeten angewachsen. Von fürstlichen Truppen führern tragen es 112, ebenso 741 Generale und 15 Staats minister bezw. in gleich hoher Stellung stehende Staatsbeamte- Auf 39266 beläuft sich die Zahl der Offiziere und die Zahl derer, die dem Unteroffizierstande angehören, weist eins Höhe von 8532. ans- Von den Mannschaften tragen ss 309.1- Mrchemmchrichteu 2. Sonntag nach Epiphanias / „ Frankenberg. Vorm. 9 Uhr Predlgtgvltcsd. mit anichl. Beichthandlung und.Abendmahlsfeier in der Aula der Realschule, P. Stenz. Abend« 5 Uhr PredifttgoNesd. in der Aula, P. Stenz. Wochenamt: P. Sell. Getraut: Karl Emil Schulz, Ziegeleiarb. h., z. Zt. Im Felde, und Mar!« Hedwig geb. Ludwig h. ' Beerdigt: Charlotte Luise, Friedrich Max Strellers, ehemal. Wdtschasts- besipers h, z. Zt. Im Feld:, T., 2 I. 6 M. Gustav Oskar Müller, Weverlnvalld h., ein Evem., 42 I 1 M. 21 T. Dov!« Ernst Rahnfeld, B. n Webermstr. h, Veteran von 1870/71, ein Ehern., 71 I. 3 M. 14 T. Friedrich Adolf Rudolph, B. u. Weber h., ein Veteran von 1866, 1870/71, ein Ehem., 73 I. 8 M. 28.T Georg Joseph Nowak, Fabrtkarb h., ein Ehem., 29 I. 11 M. 22 T Flöha. Vcrm. 9 Ubr Predigtgottesd. Vorm. '/ft1 Uhr 7. Jugend- gottesd. m. -. Konfirmanden a Flöha u. Gückelsberg- Sup. Dinter. Dienstag, abends 8 Uhr KriegSbetst. in der Schule zu Braunsdorf, P. Jäger. Wochenamt: Sup. Dlnter. Gelaust: Ernst Theodor Werner Hehme, Fabrikarb. S. In Flöha. Getraut: Mvntogelnspektoc Robert Paul Grünert In Reutlingen, z. Zt Utsfz, u. Kamilla Anna Lange in Flöha. Postschaffner Karl Gustav Ihle in Flöha, u. L ddy LiSbeth Teichgräber in Flöda. HMsfchaffner Clemens Arno Krell in Kenitenberg, z. Zt. im MtlilLceisenbahndienst, und Anna Frieda Müller in Plaue. Heeresbericht . vom Sonnabrnd * > wtb (Amtlich.) Groß«» Hauptquartier, 19. Januar 1918. Westlich«« Kriegsschauplatz - Lebhafte Artilleriekämpfe im Stellungsbogen nordöstlich oon Ppern, auf dem Südufer der Scarpe und in der Gegend von Moeuvres. Auch an vielen Stellen der übrigen Front, namentlich zn beiden Seiten der Maas, war die Feuertätigkeit gesteigert. Nördlich von Bezonvaur, holten Stoßtrupps Ge fangene aus den französischen Gräben. Otstlicher Kriegsschauplatz Nichts Nsue». . Makedonisch« Front , Im Csrnabogsn lag unsere Aöhenstellung nordöstlich von Paralovo tagsüber im Artillerie- und Minenfeuer. Italienisch« Front Die Lage ist unverändert. Der Erste GeneralguartikrmMer: Ludendorff. . Fortsetzung der Verhandlungen und Vertagung um eine Woche Tu Brest-Litdwsk, 19. Jan. Die Kommission zur Rege lung der politischen und territorialen Fragen hat gestern ihre Beratungen fortgesetzt. Staatssekretär von Kühlmann erklärte wiederholt, daß die Mittelmächte impansiv mit dem Ge danken der Rückkehr der aus oen besetzten Gebieten während des Krieges Ausgewanderten einverstanden seien. Trotzki er klärte, die russische Delegation hält an ihrem Antrag fest, daß nur ein Referendum über die staatliche Zukiinft der besetzten Gebiete entscheiden soll«, das das Selbstbestim- mungsrecht einrüumc. Kühlmcnm- wies demgegenüber erneut darauf hin, daß die Aufrechterhaltung der Ordnung während der Uebsrgangszeil gewahrt werden müsse. Weiter betonte der Staatssekretär, daß aus dem Aalandsvcrtrage industrielle Rechte erwüchsen, deren Anerkennung im Fricdensvcrtrage eine Forderung Deutschlands dar stelle. Am Schluß der Sitzung erklärte Trotzki, daß er sich aus innerpolitischcn Gründen auf etwa 1 Woche nach Petersburg begeben müsse, und des halb eine Vertagung der Beratungen. der politischen Kom mission bis zum 29. Januar Vorschlag«.' Seitens der Mittel- mächts gab man der Hoffnung Ausdruck, daß nach Trotzkis Rückkehr «in« Einigung erzielt werd«.
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