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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 11.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191801117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180111
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-11
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Monat
1918-01
-
Jahr
1918
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so Zähle fteklsmz tlnivettal-Siblistdek Bor etwas über 50 Jahren, im November 1867, er schienen die ersten Nummern der jetzt überall bekannten und beliebten Reclam-Heftchen. Cs wurden herausgegeben Goethes „Faust", Schillers „TeU", „Räuber" und „Kabale und Liebe", 8 Shakespearesche und 4 Lessingsche Dramen, ferner waren vertreten Körner, Hauff, Kleist, E. T. A. Hoffmann, Jean Paul und Börne. Wenn auch damals diese Neugründung trotz des beispiellos billigen Preises von 20 Pfg. mit Miß- trauen betrachtet wurde, so hat doch der Verleger PH, Reclam, Leipzig, durch vorsichtige Auswahl gediegenen Stoffes und ansprechende Ausstattung verstanden, diese Bändchen zu einem, wenn man so sagen darf, „Gegenstand des täglichen Bedarfs" für jeden Gebildeten oder sich bilden Wollenden zu machen. In dem 50jührigen Zeitraum sind aus 35 Bändchen deren nicht weniger als beinahe 6000 geworden, die in vielen Millionen Exemplaren in aller Welt verbreitet sind. In welcher Weise diese Heftchen aber mitgewirkt Haban an der geistigen Bildung nicht nur des deutschen Volkes, sondern aller deutsch lesenden Menschen, das lässt sich mit der Feder nicht kund tun und ausmalen. Einige der bekannt gewor denen Auslageziffern aber werden für die Neclamsche Universal- Bibliothek selbst sprechen: Unsre Klassiker weisen als Gemein gut des deutschen Volkes darin ganz «norme Auflagehöhen aus; so sind Goethe und Schiller mit ihren einzelnen Werken in mehr als 15 Millionen Bändchen verbreitet, unter denen Schillers „Tell" die Hüchstzahl mit 2 300 000 Stück erreicht. Auf mehr als 3 Millionen Bände kommen Herder, Lessing, Wieland: Friedrich Hebbel aus 1V« Millionen und Mörike und Eichendorff auf etwa 700 000. Die altnordischen und älteren deutschen Literaturen sind durch Reclam verbreitet in mehr als 3 Millionen Gesamtabsatz, darunter die Edda in 124 000, Nibelungenlied in 313 000 und Gudrun in 183 000 Auslage. Luthers Schriften sind in fast 400 000 Bänden ab gesetzt. — Die alten griechischen und römischen Klassiker er reichen eine Absatzhühe von L»/? Millionen Bänden, während die der etwa 100 Bändchen philosophischer Literatur von Platon bis Wundt 5 Millionen Bände beträgt, von denen auf Kant 780000, Schopenhauer 630 000 und Platon 650 000 Bände entfallen. — Geschichte und Kulturgeschichte wurde in über 6 Millionen Bändchen verbreitet. Hierbei stützen wir auf die Tatsache, datz Fichte» „Reden an di- deutsche Nation" in 100 000, Bismarck» Nebenhin 30000, vi Rotterda«, S. Januar. .N^euwe Rotterdamlche Lou« rant" berichtet au» englischen Blättern, datz am 26. Dezember in Kalkutta ein Indischer Nationaler Kongreß eröffnet wurde. E» waren 4000 Abgeordnete erschienen. Mistreß Besant, die den Kongreß eröffnete, verlangte die sofortige Annahme Lines Gesetze» durch das englisch« Parlament, durch welches Indien ein« Selbstregierung nach australischem Muster gewährt wird. Mistreß Besant sagte: Indien liegt nicht länger au? den Knien, um Wohltaten zu erbitten, es verlangt Rechte. Dies sei die Freiheit, für welche die AUierten kämpften, die« sei die Demo kratie und der Geltz der neuen Zeit. Portugal pp Nach „Hava«"-M«ldunaen aus Lissabon sind am 8.2a« nuar dort neue Marine-Unruhen ausgebrochen. Da» gegen über von Lissabon ankernd« Kriegsschiff „Basco de Gama" be schoß di« St.-Leorges-Festung, welche da« Feuer erwiderte und da» Schiff zum Schweigen brachte. Die Besatzung de» «Barro d« Gama" ergab sich darauf. Die Mannschaft wurde gefangen geletzt. Ebenso ergab siH die Mannschaft de» Zerstörer» „Duro", die keinen Kanonenschuß abgegeben hotte. Die seit vorgestern in ihrer Kaserne zurückgehaltenen Marine-Mannschaften ergaben sich den Streitkräften, die der Regierung treuaeblieben waren. Sidonio Paz» besuchte die in der Nähe von Alcantera liegen den Truppen. Es herrscht angeblich vollständige Ruhe. Der Berkehr in Ler Stadt wird wieder normal. Kar Heimat «aa Merlans Frankenberg, den 10. Januar 1918. Frankenberger Erzähler. Die heute fällige Num- mer kann wegen abermaligen Fehlens der vertrags mäßig abgeschlossenen Lieferungen an Zeitungspapier «st in den nächsten Lagen dem „Tageblatt beigegeben werden. swl Weiter« Einschränkung im Eisenbahnverkehr. Die Generaldirektion der Sachs. Staatseisenbahnen teilt mit: Die gegenwärtigen Betriebsoerhältnisse, namentlich die Wichtigkeit der Beförderung der Militärgüter und der Kohlen, machen es nötig, daß die Eisenbahnen vorübergehend alle verfügbaren Be- tri-rdskräste zukammensassen, um den Güter- und Militärverlehr glatt abzuwickeln. Deswegen werden in ganz Sachsen vom 13. Januar ab voraussichtlich aus einige Wochen abermals eine Anzahl Schnell- und Personenzüge eineozogen werden. Ein Ver zeichnis der ausfallenden Züge wird auf den Stationen in Sachsen ausgehängt und außerdem bei den Fahrkartenschaltern zum Preise von 5 Pfg. abgegeben werden. Die leit dem 13. November 1917 eingeführte Einschränkung des Sonn- und Fest tagsverkehrs bleibt außerdem bestehen. Aus der Linie Chemnitz^Hainichen—Roßwein wird der Berkehr vom Sonntag, den 13. Januar, ab in folgender Weise beschränkt. E» kommen in Wegfall: Zug 1415» von Chemnitz Hb? 9,54 abends, in Hainichen 10,53 (werttags); Zug 1415 von Chemnitz Hbf 11,37 abends, in Hainichen 12,30 (nachts nach Sonn- und Festtagen); Zug 1414 von Roßwein 9,24, von Hainichen 10,16, von Frankenberg 10,34 abends, in Chemnitz Hbf. 11,10 (täglich). Zug 1412, ab Hainichen bisher 5,50, ab Frankenberg 6,08 nachmittags, verkehrt wie folgt: Ab Hainichen 7,20, ab Ditters bach 7^1» ab Frankenberg 7,38, ab Gunnersdors 7,43, ab Braunsdorf 7,49, in Niederwiesa 7,56 bis 7,57 (in Chemnitz- Hilbersdorf hält der Zug 1412 nicht), an Chemnitz Hbf. 8,12 abends. Zug 1413, ab Chemnitz Hbf. bisher 8,56 abends, verkehrt später wie folgt: Ab Chemnitz Hbf. 9,30, ab Chemnitz-Hilbers- , darf 9,39, in Niederwiesa 9,47 bis 9,50, ab Braunsdorf 9,56, ab Gunnersdors 10,03, ab Frankenberg 10,10, ab Dittersbach 10,18, in Hainichen 10,28. Es fallen also weg die letzten Züge von und nach Chemnitz, und zwar sowohl an Sonn- wie an Wochentagen. Der jetzt von Frankenberg 6,08 abends nach Chemnitz fahrende Zug ist künftig die letzte Verbindung mit Chemnitz, er wird etwas später gelegt und geht ab FraNttnberg 7,38, ebenso geht der letzte Zug aus Chemnitz künftig statt 8,56 9,30 Uhr. 7' Bezirk»kommando Flöha. Se. Majestät der König hat unterm 31. Dezemoer 1917 nachstehende Perionaloeränderungen verfügt: v. Go eckel, charatteris. Oberftltnt. z. D., von seiner Friebensdtenststellung als Kom. des L.-B. Flöha enthoben. Dessen Wcederbeleihung mit einer Friedensdienslstelle erfolgt später. Höckner, charatteris. Oberstltnt z. D. und Bezirksojfiz. de» L.-B. Flöha, zum Kom. diese» Landw.-Bezirks ernannt. 7 Au» der Forstverwaltung. Seine Majestät der König hat die von dem Verwalter des Kreyerner Reviers, Oberforftrat Schmidt in Kreyern, nachgesuchte Versetzung in den Ruhestand genehmigt. Forstmeister Strick ist vom Augustusburger auf da» Kreyerner Revier versetzt worden. 7" Die Verlustliste Rr. 478 nennt au« hiesiger Gegend: Agsten, Oskar, 31. 3., Äuerswalde, bish. verm., in Gefgscht. Neuhäuser, Willy, 18. 5., Mühlbach, schw. verw. 7 Tillmann, Ernst, Gesr., 3. 6., Ebersdorf, schw. verw. nnd am 9. 12. 17 in einem Feldlazarett gestorben. Wenzel, Walter, 22. 10., Frankenberg, bish. verm., in Gefgscht. Eichler, Arno, Üiffz., 1. 7., Niederwiesa, verw. 31. 12. 14. 7 Marr, Isidor, Utffz., 5. 12., Frankenberg, gefallen. Pötzsch, Karl, 31. 3., Ebersdorf, schw. verw. 12. 10. 14. Sann, Heinrich, 6. 4., Langenftriegis, schw. verw.- 7 Schneider, Albert, Gesr., 21. 9., Euba, gefallen. 7 Sch waner, Hermann, 26. 10., Frankenberg, gefallen. Wagner, Rudolf, 9. 5., Krumbach, l. verw. Weste, Richard, 17. 1., Ebersdori, vermißt. , 7 Der Kreis Sachsen des Verbände» wirtschaftlicher Ber einigungen Kriegsbeschädigter für das Deutsche Reich hielt im Zoologischen warten zu Leipzig seine erste Kreistagung ad, die sich eine» starken Besuches von Kriegsbeschädigten au» allen Teilen Sachsen» zu «treuen hatte. D« Versammlungsleiter und Vorsitzende des Kreisoerein» Sachsen, Steingrüber, Myläu, astig auf da» Wesen und die Bestrebungen de» Verbandes ein, der unter Ausschluß aller parteipolitischen und konfessionellen Fragen die Interessen aller Kriegsbeschädigten wahrnehmen wolle mit dem Endziel: Wirtschaftliche Sicherstellung aller Kriegs beschädigten ohne Unterschied de» Standes und de» Dienstgra de». Der Vortragende betonte dabet, daß diese» Ziel Hand in Land mit den bestehenden Fürsorgeorganisationen erreicht wer- den müsse. In ähnlicher Weise äußerte sich üb« die Bestrebun gen des Verbandes der Vorsitzende des Gesamtoerbandes, Adolf, Essen, der gleichzeitig einen Ueberblick über das bisher Erreichte gab. Er hob hierbei besonders hervor,, daß die Behörden die ansänglichen Vorurteil«, die sie gegen den Verband gehabt, nach und nach ausgegeben hätten, so daß auf eine Förderung der Vrrbandsbestrebungen bei den maßgebenden Stellen zu rechnen ei. Anwesende Vertret« des Kriegsamts und de» Heimatdanks prachen dann noch dem Vubande ihre Sympathien aus und aalen eine Unterstützung sein« Bestrebungen zu. Die Tagung beschloß ein Unterhaltungsabend. 7 MI Grünchimgsversammümg d«s Sächsischen Aus schüsse« fite Uebttsangswirtschust. Unter dem Vorsitze Sr. Erzellenz des Herrn Staatsministers des Innern Grafen Vitzthum v. Eckstädt und in Anwesenheit von Vertretern der anderen beteiligten Ministerien sand am 8. d. Mts. im großen Sitzungssaal« des Ministerialgebäudes die Gründungs- Versammlung des Sächsischen Ausschusses für llebergangswirt- fchaft statt. Nach begrüßenden Worten des Herrn Staats ministers erstattet« Herr Geheimer Oberregierungsra^ Wied- ftldt, Vortragender Rat im Reichswirtschastsamte, Bericht vb« di« son der für di« llebergangswirtschaft getroffenen und geplanten Einrichtungen. Im Anschlusse daran gab o« Referent des Ministeriums des Innern die Richt linien für den Sächsischen Ausschuß bekannt, der die Auf gabe haben soll, in Fühlung mit den bei dem Reichskommissa- riat für llebergangswirtschaft tätigen Vertretern des sächsischen Wirtschaftslebens die besonderen sächsischen Wünsch« für die llebergangswirtschaft zu erörtern, zu klären und bei den maßgebenden Stellen zur Geltung zu bringen. Di« Beratung«» werden in Fach- und Unterausschüssen erfolgen. Die Ver sammlung, an der gegen 160 Herren aus allen Teilen des Landes teilnahmen, erklärte sich mit den Richtlinien ein verstanden. Zu dem vom Ministerium des Innern vor- gelegten Verzeichnisse der Mitglieder der Fach- und Unter ausschüsse wurden au» der Mitte der Versammlung einige Ergänzungswünsche geäußert, deren Erwägung der Herr Staatsminister st, Aussicht stellte. 7d Realschul«. An der hiesigen Realschule findet die diesjährige schriftliche Reifeprüfung vom 10. bis 16. Januar, die mündliche am 24. Januar statt. Zum Kom- missar hat das Kgl. Ministerium des Kultus den Leit« der Schule Herr Prof. Dr. Irmer «rnannt. 7 a Dit Fülle von kriegswirtschaftliche» Verordnutmen wird vielfach beklagt, ob mit Recht oder Unrecht, sei dahin gestellt. Genug, sie bestehen nun einmal, und der Bürger muß sie kennen, will er sich vor Schaden bewahren und den Wilcher, fernen schlimmsten Feind, bekämpfen Helsen. Es ist nicht damit getan, die für das Reich geltenden Vorschriften zu erfassen; jeder Bundesstaat erläßt noch erläuternde und ergänzende, oftmals auch selbständige Bestimmungen. Di« große Zahl der gesamten Kriegsnotgesetze erschwert dem -Bür ger deir Ueberblick außerordentlich. Daher hat das Ministe rium des Innern einen „Führer durch die wirtschaftlichen Kriegsnotgefttzc" herausgegeben, der bereits in 2. Auflage vorliezt. Er ist kurz gesagt und für jedermann verständlich. Das nur 50 Pfg. kostende Merkchen, das ganz auf die sächsischen Bedürfnisse zugeschnitten ist, sollte niemand zu er werben versäumen. Es ist hier Mr in der hiesigen Polizei- geschästsstelle — Rathaus, Zimmer Nr. 6 — zu kaufen und wird während der Dienststunden abgegeben. 7H Zweifelhafte Firmen irr Ausland. Zu den von d« Handelskammer Chemnitz geführten Listen zweifelhafter aus ländischer Firmen sind Nachträge eingegangen über Firmen an solgenden Plätzen: Amsterdam (Agemur- und KmnmWons- geschäft, auch Großhandel-Ein- und Aussuhrgeschäst); 'sGraoen- hage; Bern (Kunstverlcu). — Ehemnitz. Der Albert-Zweiaverein in Chemnitz oeran- stattet« anläßlich seines 50jährigen Bestehens Mittwoch nachmsttag in dem mit frischem Grün geschmückten Stadtoerordnetensttzimas- seal im neuen Rathause eine Gedenkfeier, an der u. a. Prinzessin Johann Georg, zahlreiche andere Ehrengäste sowie Vettreter der staatlichen, städtischen, militärischen und kirchlichen Behörden teilnahmen. Die Studt Chemnitz hat al» Jubiläumsgabe 3000 Mark gespendet. — Burgstädt. Das 2. Ersatz-Bata."on des Reserve-Jn- fanterie-Reaiment» 104, Burgstädt, hält am 13. Januar nach mittags auf der Hindemisanlage am Bahnhof ferne erste dies jährige milrtärlportliche Veranstaltung ab. Das Militärkportsest umsagt solgende Terie: 100-Meter-Malleuf, Pendel-Stafette, Hindernis - Stafette, Ala. mschnelbgkeikprüfung, 300 - Meter- Schützenlauf, Handgranaten - Wert- und Zielwrrfen, Kugel stoßen, Tauziehen, 2,5-Kilometer-Gepäckmarsch, 1500-Meter-Vor-, gabelauf und 300-Meter-Hindernislaus mir Nahlampf (Marrn gegen Mann). Für die Hindernis-Stafette hat das stellvertr. Generalkommando 19. A.-K. Leipzig einen Wanderpreis gestiftet. Der übrige Teil de» Programms zeigt tn sinnreicher Weise die kriegsgemäße Anwendung von Sturmgepäck, Stahlhelm, Gas maske und Handgranate rn Verbindung mit der sportlichen Be wertung der siegreichen Offiziere, llnt«o!stzi«e und Mann schaften. Ehrenpreise jeder Art stehen sür sämtliche Wettkämpfe zur Verfügung. — Elstra. Du Privatmann Kubina aus Ostro hatte hier Einkäufe gemacht. Auf dem Rückwege geriet er in den Schnee sturm, brach ermattet zwischen Kriepitz und Ostro zusammen und erfror. — Kamenz. Das Kamenzer Amtsblatt, das schon einmal wegen Mangels an normalem Druckpapier auf grünem Plakat papier gedruckt werden mußte, «scheint neuerdings in rotge färbtem Papier. — Zwickau. Du Vorstand der sozialdemokratischen Partei im 18. Reichslagswahlkreis (Zwickau—Crimmitschau—Werdau) hat beschlossen, von einer Wahlbeteiligung bei du Ersatzwahl sür den zurückgetretenen Landtagsabgeordneten des 39. länd lichen Wahlkreises, Pfarrer Oertel (Crimmitschau) abzusehen, weil der politische Erfolg in keinem Verhältnis stehen würde zu den Kosten du Wahlbeteiligung. Die Frage des Burgsriedens ist völlig «usgeschieden worden. Archenholtz' „Geschichte dec Siebenjährigen Krieges" in 90000 Exemplaren gekauft wurde, während Demosthenes' philip- pksche Reden «ine Auflage von 120 000, Sallust's jurgurthi- nislyer Krieg «in« solch« von 109 000 Exemplaren erreichte» ein Zeichen, daß leider der Deutsche seine vaterländische Ec- schichte etwas hintenansetzt. — Auch die ausländischen Klassiker weisen hohe Auflagen» zifsern auf, so Shakespeares Dramen fast 4 Millionen Bände; Byron wurde in fast 300 000, Dickens in fast Ihr Millionen, Corneille in 200 000, Molitrr in 750000, Racine in 260000 und Dante in 150 000 Bänden von den „deutschen Barbaren" gekauft. Auch die Russen können sich nicht beklagen, den» Dostojewski'» 3 in du Univusal-Bibliothek erschienenen Werke wurden in 25S 000, di« 6 von Gorjttj ausgenommen«» Num mern in 420000, Tschechow in 333 600, Turgenjew und Tolstoi tn je über 1 Million Exemplaren verbreitet. — Di« nordischen Größen waren ebenfalls von guten Erfolgen gekrönt, denn ihr Absatz in „Reclam" erreicht« bei Ibsen 4H» Millionen Nummern, während die Auslagen von Björn- on 1200000, Kielland 199 000, Jonas Lie 239000, dl« der Schweden Geijerftanh Lagerlöf und Strindbug zusammen 611000, di« der Dünen Andersen und Jens Peter Jacobsen 839 000 erreicht haben und der Pole Henryk Sienkiewicz Die Zahl 540 000 aufzuweisen hat. Die ungarische Literatur, die eine der jüngsten Literaturen ist, weist bei 45 Werken «inen Absatz von 3 700 000 Bänden in der Universalbiblioth-k auf. , Wenn wir diese hohen Zahlen lesen und verstehen können, was sie zu uns sprechen, so werden wir recht empfinden können, was für unermeßliche Dienste die Neclamsche Universal- Bibliothek du geistigen Ernährung und Bildung der Deutschen geleistet hat. Sie ist aus kleinen Anfängen heraus ein« Schatz kammer des Wissens, ein Born der Unterhaltung und geistigen Anregung geworden. Und wer «n mal aus diesem Born ge trunken, den dürstet immer nach ihm. So seien denn der Unioersal-Bibliothek auch weitere 5») Jahre glücklichen Weiterbauens an dem hohen Gebäude der Kultur und des Geistes beschieden, das der rege Verlag sich als Plan und Ziel gesteckt hat. Mögen die Geistesschätze der Bibliothek bei ihrem billigen Preise auch ferner so restlos Gemeingut des deutsche» Volkes bleiben, wie es bisher der Fall war. Frankmbug, Sa- Arno Roßberg. vermischter " v«r Staatsanwalt «nd dir HöchftpreksSberschrettnnaett der Gemeinden. Gegen den Oberbürgermeister von Neukölln und den dortigen Stadtrat Miu ist von du Staatsanwaltlchaft ein Ermittelungsvusahren wegen Höchstpreisüberschreitunäen eingeleitet worden. Ein gleiches Verfahren wurde gegen den Stad,rat Adam wegen Saatguthinterziehung eingeleitet. ' Der „Cmdeq-Kapitän von Müller ausgetaufchL. Du erst« Transport du deutschen Austausch« efangenen aus England auf Grund des Abkommens oom 2. Zulr M7 trifft wahrscheinlich Ende dies« Woche in Holland «in. Unter ihnen wird sich der Kommandant des deutschen Kreuzers „Emden", Fregattenkapitän Karl von Müller befinden. Käpitän v. Müller, ein Neffe Rudolf von Bennigsens ist neben Weddigen, dem Vernicht« von vier englischen Kreuzern, als ll-Bootskommandant zu besonder« Wolkstümlichkeft gelangt. Seine kühnen Kremerfahrten mit «« „Emden" waren monatelang in aller Munde. In indischen Gewässern versenkte u 100000 Tonnen feindlichen Schiffsraumes und schoß später die Petroleumtank von Madras in Brand. Am 9. Novemd« 1914 erlag die „Emden" bei den Kokos-Jnsrln den weittragenden Geschützen des großen australischen Kreuzer» „Sydney" nach zehnstündigem Heldenkampf. Kapitän v Müller wurde verwundet und geriet in Gesangenjchaft.^Ganz Deutschland wird ihn bei sein« bevorstehenden Ankunft als H lden begrüßen. * 2281 Kino« in Deutschland. Line bemerkenswerte Sta tistik veröffentlicht die Fachzeitschrift „Die Lichtbildbühne". Danach sind zurzeit in ganz Deutschland 2281 Lichtbildtheater vorhanden. Die meisten entfallen auk das Königreich Sachsen mit 276, dann folgt Groß-Berlin mit 238 Theatern. Bayern mit 198, die Rheinprooinz mit 197, Westfalen mit 188, di« Provinz Sachsen mit 145, Schlesien mit 136, Brandenburg mit 108. Schleswig- Holstein mit 87, die Hansastädte mit 84, Württemberg mit 64, Pommern mit 62, Hessen-Nassau mit 60, Baden mit 58 Kinos. Die übrigen preußischen Proomzen und deutschen Bundesstaaten zählen weniger als 50 Kinos. Die Verteilung der Lichtbild bühnen aus die einzelnen Landesteile ist im Verhältnis zu den Einwohnerzahlen sehr ungleichmäßig. Bayern mit 6,8 Millionen Einwohnern hat 198 Theater, das Königreich Sachsen mit nur 4,8 Millionen Bewohnern dagegen 276; während die Provinz Westfalen mit 4,1 Millionen Einwohnern wiederum nur 188 Theater zählt. Aus der Statistik der deutschen Lichtbildbühnen geht fern« hervor, daß es in Deutschland noch etwa 50 Städte mit über 10000 Einwohnern gibt, in denen noch kein einziges Kino vorhanden ist. Dagegen führt die Statistik 258 Orlschasten auf, die zum Teil weit unter 5000 Einwohner haben, in denen ein stehendes Kino unternehmen tätig ist * Silbrrgeld genug. Beim Postamt in Zwiesel, Nieder bayern, werden tägüch mehrere Tausend Mark an Silbergeld, hauptsächlich Zweimarkstücke, zum Umwechseln ausgeliefert. Ein« Frau brachte 1000 Marl einzeln« Markstücke in der Annahme, daß auch diese ungültig würden, zum llmwechseln. Auch Fünfmarkstücke, die schon seit ein paar Jahren ganz verschwun den waren, kommen nun wieder zum Vorschein. 2. Klasse 17L. König!. Sachs. Landes-Lolterce. 1. Ziehungstag am 9. Januar. (Ohne Gewähr.) aooon M. Nr. SSIM »amw M. Nr. SÜL7» I0»a» M. Nr 7»r«s »0V0 M. Nr. SüS 27E 8472t »ooo M. Nr. 83278 88438 48372 «ssg 1M01» lOvo M. Nr. 4SS8 SSM IMl? I7I78 soesl 42887 S7.no 7268« Ivos« svo M. Nr. »«20 MOS IMS« UM MI47 26407 SSM4 »SSI» 4L48» «826» «8527 «EU »««74 ««2«7 S8M7 «SS» 700» 78SL7 78W7 SO UH »WM »270 SL477 »«S49 W7224 W88«2 Heeresbericht vom Donnerstag wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 10. Januar 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Südöstlich von Ppern am Nachmittag lebhafter Artil leriekampf. Westlich von Zandvoorde scheiterte ein starker nächtlicher Erkundungsvorstoß der Engländer. An der übri gen Front blieb die Eefechtstütigkeit gering. Im Dezember beträgt der Verlust der feindlichen Luft- streitkräfte an den deutschen Fronten 9 Fesselballone und 119 Flugzeuge, von denen 47 hinter unseren Limen, die übrigen jenseits der gegnerischen Stellungen erkennbar abgestürzt sind. Mir haben im Kampfe 82 Flugzeuge und 2 Fessel ballone verloren. Oestttchee Kri«g»scha«pla- Nichts Neue«. Macedoiusch« Fr»«t Die Lage ist unverändert. Der «atze Generalqüartiermeist« - Lüoeadsrff.
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