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Schützt die Kartoffeln vor Frost! Lest anaesrorene aus! vbachten konnten, vor wem ihr Boot eben zum Angriff ge taucht war. Hier trieb nämlich ein mächtiger Baumstamm, dessen senkrecht au fragender Aststumnul einem Sehrohr-zum Verwechseln ähnlich sah. War auch durch diese Aufklärung die erhoffte kriegerische Betätigung gegen den Feind zunichte ge worden, so löste sie doch eine allgemeine Heiterkeit aus/die in dem harten aufreibenden Unterseshootsleben wie heilkräftige Arznei empfunden wurde. Hoffentlich hat das Pseudo-U-Boot . auch noch recht vielen feindlichen Handelsdampfern gegenüber seine Rolle als Schrecken des Mittelmeeres ebenso gut gespielt. Verantwortlich« XedrEem: Ernst Roßber« in Frantenoerq i-S- — Druck und Verlas von E. E., Roßt rrg in Franlenbers i_S Vie Liebe köret nimmer auk Von Mar Jungnickel. Nachdruck verboten. Der Krieg hat mit seinen blutigen Klauen die Zeit verscharrt, die ein seliges Lachen im Schilde trug und Sonne und die umhüpft war von den fröhlichsten Geigenstrichen. Der Krieg hat-die Zeit ins Grab gestoßen, die lachend in eurem Kalender blätterte und Gold zu Geschmeide zierlich hämmerte und euch damit hochzeitlich schmückte. Der Krieg hat eine Zeit geboren, die im,Nonnenkittel durch unser Vaterland schrestet; unerbittlich. Eine Zeit mit zerarbetteten Händen,, nackten, wündgelaufenen Füßen und einem Gewitterleuchten im Gesicht, das eure Herzen zittert, macht. - Eine Zeit, die wie eine graue, büßergraue, unerbittliche Nonne alles Gold 'von euren Leiberü reißt, um mit diesem Gold denen Kraft zu geben und neuen Mut, die eure Tränen trocknen werden und euch dann wieder lachen lehren werden wie damals, als der Vater über den Sternen das schönste Wort aus seinem Himmel schrieb: „Die.Liebe höret nimmer auf!" » " Nir Kamerad Franzos. Aus Koblenz wird uns ge schrieben: Es hatte fürchterlich geschneit und dann geregnet. Eine glatte Eisschicht überzog die Straßen und -gefährdete - Menschen und Tiere. Da nahten in langen Kolonnen Kriegs; i gefangene aller Nationen: Russen, Franzosen, Belgier und in , ! der Mehrzahl Italiener mit ihren grünen Pelerinen. Nament- s lich die Söhne des Südens froren jämmerlich bei dieser unge- i wohnten Tätigkeit, "sie mußten nämlich Schnee "schippen. Das hielt sie aber nicht ab, nach besser gewohnter Sitte, die Vor übergehenden um eine Zigarette anzubetteln. Ein baumlanger . Russe bekam dabei ebenfalls Appetit auf eine Zigarette und brannte sich einen dieser „Sargnägel" an, was wiederum einen Franzosen veranlaßte, den Russen mit einem freundlichen „Kamerad" um eine der unentbehrlichen Zigaretten anzugehen. Der Russe aber drehte sich auf dem Absatz um und erwiderte ablehnend :' „Nir. Kamerad Franzos, mutz Rutzki noch hier arbeiten, wäre längst zuhause, , wenn auch Franzos Frieden gemacht hätte.". Die in deutscher Sprache als jnter- nationales Verständigungsmittel der Gefangenen geführte Axs- ' einandersetzung zwischen den „Alliierten" erregte bei den Zu hörern große Heiterkeit, ein Umstand, der den Russen zu der ärgerliAn Bemerkung veranlaßte: „Hat Rußki aber recht!" ' Ein au-gebrochm» Bär. Ein großes Unheil richtete im Zoologischen Garten zu Posen ein brauner Bär an, der das Gitter seines Zwingers überkletterte. Er überfiel zu- - nächst die Kassiererin des Zoologischen Gartens und zer fleischte ihr den Kopf und den rechten Arm, so daß ernste - Lebensgefahr für die Schwerverletzt« besteht. Der Bär ließ erst von ihr ab, als ein Arbeiter mit einem Hunde herbeieilte. Der Hund mußte unter den Pranken des wütenden Tieres verenden. Dann wandte sich der Bär dem benachbarten Kamelhause zu, schwang sich hier einem Kamel auf den Rücken und zerfleischte das Tier. Inzwischen war ein Schutzmanns- - aufgebot herbeigeholt worden, dem es durch 13 Brouming- schüsse und Säbelhiebe gelang, das Tier zu überwältigen, so Laß es bald darauf tot war. Glücklicherweise waren zu dieser Zeit nur wenige Besucher im Zoologischen Garten. . Var lEde il-vost Zu den vielen Abwehrmaßregeln, die untere Feinde gegen den uneingeschränkten U-Bootrrieg ersonnen haben, ist auch das U-Boot selbst getreten. Häufig schon sind unsere U-Boote auf ihren Fahrten im Sperrgebiet ergebnislos von feindlichen Tauchbooten angegriffen worden, mehrfach die Zielscheibe für mehrere Torpedos gewesen, die von diesen abgeschossen wur- . ' den, aber alle ihr Ziel verfehlten. Gewitzigt durch diese Er fahrungen befleißigen sich unserö U-Boote einer immer größe ren Vorsicht. Sehr scharfer Ausguck wird vom Turm des U-Bootes aus gehalten, um jeder, in so vielerlei Gestalt lauernden Gefahr rechtzeitig begegnen zu können. So ging es auch vor einiger Zeit dem Boote des Kapitän- leutnants T., als er im Mittelmeer bei schönstem "Wetter auf der Fahrt nach seinem Tätigkeitsgebiet im westlichen Teil des Mittelmeeres begriffen war. Ein herrlicher blauer Him mel wölbte sich über den dunkelblauen, spiegelglatten Fluten. Helles Sonnenlicht und klarste Luft gestatteten einen weiten Fernblick. Plötzlich meldete der Ausgucksmann einen flachen Gegenstand, der eben über Wasser in einiger Entfernung in der Kurslinie des U-Bootes sichtbar war. Die scharfen Ferngläser flogen an die Augen, dis Maschinen wurden ge stoppt. Undeutlich nur hob sich ein dunkler, langer Rücken zeitweise hinter den leichten Hügeln der Dünung hervor und eine dünne, sshrohrartige Stange ließ die Vermutung aus kommen, daß man ein feindliches U-Boot vor sich hatte, das hier aus der Lauer lag. Sofort wurde der Angriff beschlossen und gleich darauf verschwand „ll. ..." unter dem Wasser spiegel, um sich unter zeitweiligem Sehrohrgebrauch, klar zum Torpedo chuß dem vermeintlichen Feinde zu nähern. Immer höher stieg die Spannung im Boot, die aber vlötzlich verschwand, als der Kommandant wieder Befehl zum Auf lauchen gab. Groß war die Ueberraschung, als die Leute nun "us- den Luken herauskamen und aus nächster Nähe be ¬ licht «ine bessere Umschau gestattete, bemerkte man, daß der Dampfer stark nach Steuerbord überlag und dadurch das große Schußloch auf der anderen Seite des Schiffes ziemlich frei über Wasser herausragte. Einer der beiden Bewachungs dampfer hatte den Havaristen ins Schlepptau genommen, während der andere in großen Schleifen den Schleppzug umkreiste. Unbemerkt von den Gegnern tauchte nun das U- jBoot in geraumer Ettfer. unz auf und es'wurde Munition zum beabsichtigten Artilleriekampf bereitgelegt. Gerade alsU „.." jetzt zu neuem Angriff anlief, brach drüben dis Schlepptrosse. Die Bewacher, hierdurch zur erhöhten Aufmerksamkeit veran- laßt, mußten das anlaufsttd« U-Boot gesichtet haben; denn sie. fetzten. sich sogleich schützend vor den torpedierten Engländer. Mit allen drei Gegnern jetzt schon ein Gefecht aufzuikehmen, verhieß schon deshalb wenig Erfolg, weil das U-Boot durch Wind und Sonne in einer ungünstigen Stellung stand, die durch einen Wechsel der Angriffsrichtung verbessert werden mutzte. Um die Mittagszeit, gerade als den Bewachungsdamp fern eine neue Schleppverbindung geglückt war, lief U „. . ." wiederum zum Artilleriekampf an und eröffnete aus 7000 m ein gut gezieltes Feuer. Beide Bewacher setzten Flagge und nahmen das Gefecht auf, -das sich- anfänglich als Passier- -gsfecht mit hoher Annäherung abspielte. Hageldicht flogen die deutschen Granaten nach dem drei Gegnern hinüber, die - durch drahtlose Meldungen von Tunis Hilfe herbeiholen woll ten. Schon erschienen unter der Küste mehrere Rauchwolken, was das U-Boot zur höchsten Feuersteigerung anspornte. Dank der guten Schietzfertigkeit uno der vielen erzielten Treffer ließen nach einem Gefecht von über einer Stund« Dauer beide Bewacher ihren Schützling im Stich und suchten unter zornigem Wetterfeuern das Weite in Richtung nach der Küste. Von dort her nahten jetzt mit höchster Geschwindigkeit zwei andere schnelle Bewacher, die schon auf 12 000 Meter mit schwerem Geschütz das Feuer eröffneten. Unbeirrt setzte aber U „. . das Vernichtungsfeuer aus den englischen Frachtdampfer fort und brachte ihn durch zahlreiche Granattreffer in der Wasser linie zum Vollausen, worauf es vollkommen beruhigt über das weitere Schicksal des Dampfers untertauchen konnte. Durch das bald darauf wieder herausgestreckte Sehrohr konnte der Kommandant, Oberleutnant zur See St. beobachten, wie der . Dampfer in demselben Augenblick versank, als die neuen Be ¬ wacher bei ihm ankamen. ... -