Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 16.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191801166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180116
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-16
-
Monat
1918-01
-
Jahr
1918
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vie Mpenttont > Westen gebauscht worden Hausbesitzer streuen! ;en. Vor allem st und Willens- Cüillaux verhaftet wi Parks, 14- Januar C^Uuux »p y-ute morgen verhaftet und unverzügtly m da« GrsängniS für Kranke üvergeiührl worden. — Wie die „A^cnce Hava»" denchier, erschienen alle Avenodiätter mit großen Uedersch.tslen und melde» die Bei Haltung Caillaux. Lie Blätter berichien von der Durchsuchung eine« Schließfaches, weiches Caillaux in Florenz unter hem Namen Renonard in dem Kinanzlnstnut der Bace Jialtana di Como habe. Nach den Jntransigeam habe man in diesem Schließfach Weripapieie in berrächtlich-r Höhe >md Papiere ausgejunoc», deren Bc- deumng unstreitdar iet. Das Blatt sügr hinzu, es ist rin Schrlstslück in die Hande der Militürgertchlsvarkett gelangt, dessen Bedeutung und Wichtigkeit nicht gesfalteie, Caillaux länger aus freiem Fuß zu lassen. ZScMcdek LanOtag Z««tte Kammer wtü (Amtlich.) Große» Hauptquartier, 15. Januar 1918, Westlicher Kriegsschauplatz Keine besonderen Ereignisse. An verschiedenen Stellen der Front Artllleriekampf. Oestltcher Kriegsschaupta- Nichts Neues. , Maeedocksch« Front Die Lage ist unverändert. Ver lvellkneg Deutscher Wveudbertcht wtb Berlin, 14. Jaimar, abends. (Amtlich.) Von den Kriegsschauplätzen nichts Neues., Lagestericht das Udmiralpabaa wtb (Amtlich.) Berlin, 14. Januar Eines unserer Unterseeboote hat unter schneidiger Führung de» Oberleut nants zur See Loh» letzthin im Aermellanal fünf Dampfer und drei Fischersahrzeuge mit rund 2l OW Bruttoregtste» tonnen sersentt, «ine Leistung, die umso anerkennenswerter ist, al» die Erfolge von einem kleinen U-Boot und in einem Seegebiet erzielt wurden, in welchem die feindliche Gegen wirkung besonder» stark ist. Alle Dampfer, mit Ausnahme eines, waren bewaffnet und tief beladen. Es konnten namentlich festgestellt werden: der eng lische bewaffnete Dampfer „Jalenthe" (3081 Tonnen), sowie der bewaffnete englische Tankdampfer „Arco" (4839 Tonnen), der in geschickt durchgeführtem Angriff aus ein^n stark gesicherteil Tank dampfer-Geleitzug herausgeschossen wurde. Die versenkten Fischerfahrzeuge waren englischer Nationalität und führten die Namen „Gratitude" (B. M. 25), „Berne" (L. M. 43) und B. M. 201. . . Der Chef des Admiralstabes der Marine, O O « Sir Erie Geddes, der erste Lord der englischen Admiralität, gab bei der ersten Versammlung, weiche zwischen Vertretern der Regierung und Vertretern der Gewerkvereine zur Beratung der Frage des Heeresersatzes stattsand, nach dem «Daily Telegraph" vom 4. Januar 1918 die Erklärung ab, daß in den letzten sechs Monaten sich di« Lag« durch die Vorgänge tu Rnßland völlig geändert habe. Letzten Endes würde de» Ausfall durch hie amerikanischen Armeen wieder mehr als ausgeglichen werden. Die Schnelligkeit, mit welcher diese Armeen der Front zugesührt werden könnten, hänge aber so gut wie ganz von der Fracht- raumsrage ab. Infolgedessen würden in der nächsten Zeit die Hilfsquellen England» erheblich in Anspruch genommen werden müssen. Zur Erlangung des Sieges , sei notwendig: Steigerung des Schiffsbaues, Ersparnis an Frachtraum, Ausrechterhaltung der Armeen im Felde. Nach sorgfältiger Bearbeitung durch die Regierung sei man zu der Ueberzeugung gelangt, daß man die Armeen im Felde nur auf der Höhe halten könnte, wenn man eine große Anzahl von Leuten aus den Munitionsfabriken aushebe. Diese Ausführungen zeigen, wie die Frachtraumnoi, welche die Herüberschaffung amerikanischer Truppenverbände in großem Maßstab unmöglich macht, entweder die englisch^ Front oder die engltfche Muninonssrzeugung schwächt. Dies wird umso mehr der Fall sein müssen, als es England nach den neuesten, Nach richten vorzieht, tm Hinblick auf die immer größer werdende Nahrungsmütelnot Brotgetreide, Fleisch und Futtermittel statt der Truppenmittel von den Vereinigten Staaten von Amerika zu erhalten. , e Fülle von Entbehrungen, welche Mühsale verwinden sind, um in diesem unwegsamen und unwirtlichen, von Fellen und Klüften, Gletschern und Schnee- Kieisr pomucoe v-cdncdt« Beginn der polnischen Rekrutierungen p Warschau, 13. Januar. Der „Glos" memel, daß am 10. Januar die RAruUelung für das polnische Heer begonnen hat und von da ab m ganz Polen durchgefuhrt werden wird. p Berlin, 14 Januar. Sc. MazcnM Pec Kager, hat den Wunsch geSußeN, daß auch in diesem Jahre fem ÄeburtSlag durch ernste Feiern und Zusammenkünfte — wir tn Len Schulen und beim somttagüchen Gotlesülei.st ta den Kuchen — bedangen und von taulen seitlichen Mr- anstattunge» tunlichst Avpand genommen werden möge. Tuch veran lassen Se. MajeMt die Rücksicht aus den stark belasteten posta.ifchen Verkehr im Felde zu der Bitte- von der Uebermitielung von Gluckwün- fchcn obzufehen und sich auf ein sreundtlchrs Gedenken und auf treue Fürbitte zu beschränken. . Ein englischer Geleitzug verschollen r Christiani«, 14. Jan. Seeleute aus England erzählen: Am S. Januar habe ein Gelertzug von 16 Schiffen England verlassen. Auf der Ueberreye wurden sie durch einen Orkan überrascht und auseinandergesprenat. Vier Schiffe haben Viol- Häfen erreicht; man befurchtet An Unglück, weil von den anderen zwölf Schiffen jede Nachricht fehlt. Kuße. um dk Verhandlungen kn Nrest-Lstowsk und die kn diesen Tugen zu erwartende Antwort des Reichskanzlers auf die neuerlichen Kriegszielkundgebungen des Verbandes, vor allen Dingen auch um die Lösung des polnischen Problems handelst wird. ? > Grund in Flöya cha» IKriegsverdkenstkreuz, Bahnhofsvor steher Harnisch in Flöha das Verdienstkreuz. - f Kronprinz Georg von Sachsen kann heute Dienstag, den 15. Januar, seinen 25. Geburtstag begehen. Wie seit Ausbruch des Krieges, so steht -der Kronprinz auch zu seinem diesjährigen Geburtstag in Feindesland, jetzt al» Kommandeur des Jns.-Rgts. 104. — Möge da» neue Lebensjahr Sr. Kgl. Hoheit, wie dem gesamten Sachsenvolke den langersehnten Frieden mit seinen Segnungen bringen! f' Da» Kalserpanorama führt seine Besucher in dieser Woche an die Ostfront, und zwar in den Düna-Abschnitt und bietet damit wieder eine interessante sehenswerte Vilkerfolge, welche den Gang nach dem Panorama lohnt. U. a. ist neben den verschiedenen Bildern und Szenen, welche eine Kampffront, bietet, auch eine Flieaerstation in verschiedenen Aufnahmen zu sehen f Professor Kellerbauer. In Chemnitz starb in der städt- Nervenheilanstalt nach kurzem schweren Leiden Herr Professor Theodor Kellerbauer. Eine in ganz Sachsen, besonders in Feuerwehrkreisen bekannte Persönlichkeit ist mit ihm dahinge- gangen T>er Verstorbene war 1839 in Ering in Bayern geboren. Er besuchte di« Bergakademie zu Freiberg und absol vierte später das Polytechnikum zu Karlsruhe. Seine erste Anstellung sand er am deutschen Gymnasium zu Felin in Livland. Im Jahre 1864 wurde er an den Staatslehranstalten zu Chemnitz, angestellt, wo or mit viel Erfolg Jahrzehnt« 'ang lehrte, bis er sich vor einigen Jahren tn den wohlverdien ten Ruhestand zurückzog. Unermüdlich war er noch bis kurz vor seinem Hinscheiden für das freiwillige Feuerlöschwesen tätig. Wiederholt hat er auch unter den Frankenberger freiw. Wehrmännern geweilt. Auch dem deutschen Turnen huldPte er in vorbildlicher. Treue und mit regstem Eifer. Besonder«, - ' Vorliebe hatte er auch für den Bergsport. Er war in seinen alten Tagen nöch «in kühner Steiger. -Aus dem Gebiet« der Politik hatte er sich der Fortschrittlichen Volksparrei zuge wandt und kandidiert« sür dieslbe de» öfteren bei Landtags- und Neichstugswahlen. - . 1H Hesreslieferungcn Selbsthersteller von blanken Schrau ben und Muttern im Handelskammerbczirk Chemnitz, die in der Lage lind, lausenden großen Leeresbedarf in diesen Artikeln zu decken, wollen sich unverzüglich bei der Handelskammer Chemnitz melden. sMJ Austausch von deutichrn und englischen Kriega- «nd ZivUgefnageuen. Wie der Oeffentlicken Mskunftsstelle für Auswanderer tn Dresden mitgeteüt wird, haben die Aus- 'auschtransporte von deutschen und englischen Kriegs- und Ziougefangenen auf Grund des deutsch-englischen Abkommens vonc l. Juli v. I.- begonnen. Die beiden Reedereien Rotter damer Lloyd und Zeeland stellen drer Dampfer zum Transport der Gefangenen zwischen den Niederlanden Und England oer- aussichtlich auf dis Zeit von vier Monaten zu» Verfügung. Diese werden jedesmal «50 Gefangene und 40 Aerzte und Pflegerinnen befördern können. Während der lleberfahrt bleiben die Dampfer beisammen und müssen die niederländische und die Flagge des Roten Kreuzes führen. f" Di« Berlnfuist« Nr. 477 nennt au« hiesiger Gegend: Haubold, Bruno, 11. 8.» Frankenberg, 21,10,16 l. v., 29. 4. 17 z. Truppe zurück. Kluge, .Bruno, 22. 5., Sachsenburg,!. v., b. d. Lr. Schmidt, Mar, 3. 7., Frankenberg, k. v. — Dresden. In der Vorstadt Plauen wurden vier Zunge Burschen aus Löbtau festgenommen, die in letzter Zeit allerlei Geschäfte, in denen sie Einkäufe besorgt hatten, in der Weise plünderten, daß sie die Kassen vollständig leerten und mit der Beute verschwanden Einer von den jungen Burschen ist noch schulpflichtig. 7 — Leipzig. Die Leipziger Straßenbahn hat sich entschlossen, um sich vor pllzugroßem Schaden zu bewahren, da viele Fahr gäste teils unfreiwillig teil» freiwillig die Fahrten auf der vor deren Plattform umsonst machen, emen besonderen Schaffner anzustellen, dessen Aufgabe es sein wird, die vordere Plattform daraufhin zn überwachen, daß sämtliche Fahrgäste ihren Fahr schein haben. - , —Lauter. Unwürdige Frauen. Kürzlich waren von einem Arbeitskommando vier russische Gefangene entwichen. Zwei davon wurden von der Polizei wieder auf der Straße abgefanaen, während die beiden anderen in den Wohnungen zweier Fabrikarbeiterinnen angetroffen wurden, nnt denen sie schon seit längerer Zeit unerlaubten Verkehr gepflogen hotten. — Schwarzenberg. Eine Schenkung von 100000 M. machte der Stadtgememde Fabrikbesitzer Louis Krauß mit der Be stimmung, daß Straßen und Plätze,' Wege und Brücken nach künstlerischen Gesichtspunkten gestaltet, öffentliche Anlagen und Spielplätze geschaffen, Brunnen und Denfmälrr errichtet und die öffentlichen Gebäude mit Werken der Kunst und de» Kunstge- werbe» ausgestattet werden. ' — Zittau. Im hiesigen Stadtbad war, da leihweise ent- nommene Badewäsche öfter abhanden kam, die Maßregel ge troffen worden, daß ber der Entnahme von Badewäsche «tn Geldbetrag zu hinterlegen war. Diese Maßnahme hat aber den Diebstählen keinen Einhalt, getan. Nach einem Beschluß des Stadtrates wird daher in Zukunft Badewäsche (mit Ausnahme im Dampfbad) überhaupt nicht mehr ausgeliehen werden. — Aus der städtischen Kohlenbahn Elektrizitätswerk—Hartau lehnte sich der Lokomotivheizer Zwicker aus Klosterfreiheit während der Fahrt zu weit hinaus, schlug mit dem Kopfe an einen Baum und dann an die Wand der Lokomotive, an, so. daß er einen schweren S.chädelbruch erlitt. Italienisch« Starke Angriffe, die der Italiener gegen hie österreichisch' ungarischen Stellungen am Mont« Asolone und Monte Pertica führte, sind unter schweren Verlusten gescheitert. Tagsüber in den Kampfabschnitten anhaltende Feuerkämpfe dehnten sich zeitweilig nach Westen über die Brenta, nach Osten - n - >. bi« zur Piave ast«. Auch längs der unteren Piave und in Vsr- Weißwang« in Frankenberg, sink einigen Jahren m der btndung mit italienischen Vorstößen im Piave-Delta war die Zivilverwaltung in Polen beschäftigt, und Bezirkrsteuersekretär Artillenetätigkeit vielfach gesteigert, t einer Amprache, in der er die Abgeord- ' wunderung verdienen. Im zweiten Teile seines Vortrag« fu. u. a. ausiuhrt: Die Wichtigkeit und der der Herr Redner eine große Anzahl ungemein lehrreicher, an - - " , Ort und Stelle aufgenommener Lichtbilder vor, welche dl« , Eigenart, die Gefahren und die unendlichen Schwierigkeiten des » Li— -— '— ^hen wie der P Berlin, 14. Januar. Wie wir hören, ist am 11. Dezember 1017 der Herausgeber der tn Amsterdam erscheinenden radikal-sozialistischen Wochens-dUst „Der Kampf-, Karl Minster, aus deutschem Boden von der deutschen Grenzwache in der Nähe von Wkbelsietn sestgenommen worden, nachdem er unerkannt den deutsch-niederländischen Grenzstzch (Wurm, überschritten hatte. Minster ist dringend verdächtig, mit dem englischen Nachrichtendienst, insbesondere dem Büro Tineley m Nbtterdam, In Verbindung zu stehen und -sür diesen durch Miltelpeisonrn in Deutsch land militärische und wirtschastliche Spionage gelrieben zu haben. Er hat bereits zugegeben, durch ein« VertrauenSverson einen Brief an den Bürovorsteher einer Kritg-Xelte gerichtet zu haben, tn welchem er um AuSkunit über unsere Vorräte an Rohstoffen, die sür die Rüstungsindustrie s wichtig sind, bittet. Al» seine Helfershelfer kamen etwa 0 Personen tm t Westen Leut chlands und tn Berlin tn Betracht. Bon diesen konnten ' noch kurzer Zett 5 wieder ouS der Hast entlassen werden. Von der j eindlicheii Press« ist in den letzten Tagen die Nachricht verbreitet worden, n Deutsckland seien mehrere Hundert Mitglieder der ^unabhai gigen ozialdemokratischen Partei verkästet worden. Off nbar ist die eben ge- chtlderie Verhaftung des Minster und seiner HetjerShelser aus diese Weise von der Entenrt aus leicht erkennbaren Gründen böswillig auf- * Ompteda-Vortrag in Frankenberg Das bedeutete ein Ereignis im Kunstleben unserer Stadt und ward auch zum Er eignis. Zu vielen Hunderten strömten die Menschen am Mon tag abend nach dem Stadtparkiaalp an der Talstrabe. Die meisten, leider aber nicht alle konnten in den großen etwa 1000 Personen fassenden Saal Platz finden un- so kam es, daß man cher den infolge des Mes beschwerlichen Wea umsonst giffg. Rittmeister Georg Frhr v. Ompteda ist seit vielen Jah ren als Meister der Erzählungskunst bekannt. Seine Werke machen ihn init zu den besten und erfolgreichsten der neuzeit lichen Schriftsteller und so war es natürlich, daß der Wunsch stark war, diefen Meister der Feder näher kennen zu lernen. Diesem Wunsch kam Herr Rittmeister Freiherr v. Ompteda nöch dadurch entgegen, daß er in die Link.tung zum Vortrag einen kurzen Lebenslauf mit einflocht. Wir wollen seine Mitteilungen hierüber noch ergänzen und bemerken, daß er 1863 in Hannover als Sohn des damaligen Hofmarschalls des Königs Georg 5. von Hannover geboren wurde, also im März d. I. sein 55. Lebensjahr vollendet. Es besuchte in Dresden die Kadetten anstalt und ttat in die sächsische Armee ein bei den Großenhainer Husaren. 1892 mußte er wegen der Folgen eines schweren Sturzes mit dem Pferde den Abschied nehmen. Er ging unter die Schriftsteller und verlegte schließlich seinen Wohnsitz von Dresden nach Südtirol. Bei Kriegsbeginn trat er bei seinem alten Regiment wieder unter die Waffen, yat die West- und Ostfront kennen gelernt und schließlich auch die Stätten des Kampfes im Hochgebirge ausgesucht, in dem er jetzt seinen Hmmsitz hat und das et als Bergsteiger und Jäger bis in alle Winkel genau kennt. Der Oberkommandierende in jenen, Kampf abschnitt, Erzherzog Eugen von Oesterreich, Hai *bm gestattet, alle Stellungen zu besuchen, in». gesamten Abschnitt von der Schweiz bis zum Jsonzo ist er gewesen, überall wurde er aus gezeichnet ausgenommen als deutscher Offizier und nicht zuletzt als Sachse. So konnte er, als Offizier fachmännisch geübt, aus dem reichen Schatze seiner Erfahrungen, Beobachtungen und Eindrücke vieles uns Wertvolles und Interessantes bieten Hr. v. Ompieda sprach frei, nur hier und da einen Blick auf den Notizzettel werfend. In öolkstümlicher meisterhafter Eczählungs- kunst schilderte er die Alpenfront, wie sie sich dem mit offenem Auge sehenden Beobachter zeigt. Unter 'wirksamer Einflechtung persönlicher Erlebnisse sprach er lebhaft und frisch mit feinem Humor, wo er' am Platze war, mit Ernst, Wärme und Be- aeisteruttg, mit der Schilderungssähigkeit ünd Darstellungskraft, der Eindringlichkeit und dem Feinsinn des Künstlers, mit der Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit des deutschen Offiziers. Mit größter Aufmerksamkeit und starkem Interesse folgten ihm die Zuhörer von Anfang bis Ende, durch lauten Verfall ihren ausrichtrgen Dank zu erkennen gebend. , Der Herr Vortragende kennzeichnete zunächst dir Eigenart des Tiroler Kampfgebiets, schilderte, Land und Leute, .Klima Und Lebensverhältnisse Tirols, das in zwei völlig verschiedene Teile zerfällt: In Nordtirol und Südtirol, diesseits und jenseits des Brenners Nordtirol ist die Etappe. Südtirol, das eigent liche Kampfgebiet, trägt völlig südlichen Charakter. Man sieht auf der Höhe in Schnee und Eis und sieht unter sich das Tal sonnig warm mit Palmen und Maulbeerbäumen und Wäldern von edlen Kastanien. 2m Ortleraebiet sank im Sommer das Thermometer bis 11° unter Null, im Winter bis 47'. Die Bevölkerung scheidet sich in drei Teile: Deutsche (die besten Deutschen, die man kennt), Italiener und Latiner. In scharf sinniger Weise gab Redner ein- Charakteristik Vieser Volksstämme und ihr Verhalten im Kriege. Oesterreich hat zu Beginn des Krieges ganze Gebiete in Tirol aufgegeben, aber nicht au« Schwachheit, sondern weil sie zur Verteidigung ungeeignet waren, z. B. Cortina und Umgegend. Die Straßen m Tiro! sind heute gut; der Krieg hat außerordentlich viel neue Ver bindungswege, auch Eisenbahnen geschaffen und damit viele alte Wünsche der Bevölkerung erfüllt. Zur Beförderung von Munltlon und Verpflegung in die höchsten Stände, und um Tote und Verwundete ms Tal zu bringen, sind einfache Seil bahnen angelegt worden, deren Gefährlichkeit der Herr Redner anschaulich schilderte. Der Verteidigung Tirols dienen die Stand- schützen, darunter Männer bi» ins höchste Greisenalter, aber auch Knaben, ferner Ungarn von der Theißmündung, die vordem niemals einen Berg gesehen haben, aber ihre Sache ganz aus gezeichnet machen, und Bosniaken, wetterharte Kämpfer, die im Bergkriege groß geworden sind. Sie sind meist Analphabeten und stehen oeshalb nicht unter Kommando einheimische^ son dern österreichischer Offiziere, die selbst außerordentlich tapfer sind. Von den Feinden sind die Süditaliener feig«, die Alpini aus gezeichnet, weniger die Bersaglieri, deren eigentümliche» Marsch tempo bei größeren Leistungen versagt. D»e Gefangenen haben sich zum Teil sehr verräterisch gegenüber dem eigenen Vaterlande benommen. Merkwürdig ist bei den Italienern die Art des Angriffs. Sie stoßen ein« Art Jndiastergeheul aus und rufen sich gegenseitig Coraggio! (Kourage, Mut) zu. Eigenartig ist ferner oei den Italienern die Benutzung von Caverneü, Fels höhlen. Ihre Geschützangriffe von hier sind sehr unangenehm, da es schwer ist, sie selbst zu treffen. Die Verpflegung an der Alpenfront ist sehr einfach! ost leben die Mannschaften 14 Tage- lang von kaltem Wen. Schützen gräben in einer Höhe von 2000 bis 3000 Meter Höhe zu ziehen, wäre zwecklos, es wird daher das Gelände als Front c isgenutzt. Gewöhnlich sind auf der einen Talseite die Oesterreicher, auf der anderen die Italiener, beide so weit entfernt, daß das In fanterie- und Maschinengewehrfeuer nicht hinüberretcht. Bor jeder Stellung ist ein starke» Drahtverhau, manchmal bis 50 Meter tief. Die einzelnen Stützpunkte, die Berge selbst, sind mit Patrouillen besetzt. Dem Gebirgskampfe eigentümliche Kampf mittel sind die Rollbomben und die schon 1809 angewendeten Steine. Eine große Nolle spielen- die Sprengungen. Die Ge schoßwirkungen ber Artillerie sind infolge de» Gebirgs und Felsen charakters des Geländes nicht beträchtlich. Von Einschlag wird wenig oder nichts bemerkt. Die Infanterie übt ihre Wirksamkeit meist in Patrouillen aus; dies« gehen nachts und in großer Zahl aus. Die Verluste sind denen in Frankreich und Rußland gegen über gering; die Hauptottluste erfolgen durch Stemgeröll und Lawinen. Verwundete gibt es sehr wenig. Wer fällt, ist zu meist tot, gewöhnlich durch Absturz. Im großen und ganzen können wir mit Genugtuung sagen, daß unsere Bundesgenossen mit äußerstem Heldenmuts kämpfen. Sie haben vorzügliche Trup pen und ausgezeichnete Führer, die unsere Achtung und Be wunderung verdienen. Im zweiten Teile seines Dortrag« führte . wl Dresden. 14. Januar 1918. Präsident Dr; Vog el eröffnet Vie erste Sitzung nach der Weihnachtspüuse mit einer Ansprache, in Her er dt« Abgeord neten begrübt und u. „ —' ' ' Ernst der Entscheidungen, die jetzt in Berlm getroffen werden, verbieten es, über die augenblicklich« Lage sich eingehend aus- -, . . / . , - - zusprechen, so hocherfreultch sie auf militarychem Gebiet zu Wasser Arties M Hochgebirae io recht zu erkennen aab- ünd zu Lande ist dank der Ausdauer und Tapferkeit unserer Bortrag selbst unauslöschliche Eindrücke hinterließ- heldenmütigen Truppen unter ihrer bewunderungswürdigen welcher Aufwands Führung. (Beifall.) Da« Gebot der Stunde ist volle Ge- siarke nötig ist, welche Fülle von Entb schlossenheit und Einmütigkeit im deutschen Bolke. Möge sie und Gefahren zu überwinden s t» — * - - »-»-x- V ansprache besonders den Herrn Vortragenden begrüßte und dessen schriftstellerische Tätigkeit würdigte. In der Schlußansprache gab er den Dank der Zuhörer gegen Herrn Rittmeister Freiherr» v. Ompteda beredten Ausdruck rind bat dann, dem Verein Heimatdank^ der so recht ein Bolksverein sein müsse, zu unter stützen und in die Lage zu versetzen, den Kriegern zu einem kleinen Teil zu vergelten, was sie Großes für pn» getan. sichert. » ... , , In der Registrande befindet sich ern Schreiben des König!. Oberhofmarschallamtes, durch welche» die- Mitglieder der Kam mern zu einer Ausführung im König!. Opernhaus für Mitt woch, den 23. Januar, eingeladen werden. Während der Pause wird der König im Wandclgang des Opernhauses die Mit glieder der Kammern empfangen. Da» Haus tritt dann in die Tagesordnung ein und genehmigte ohn» Ansprache zu Ka pitel 36» de» ordentlichen Staatshaushaltsetats des Ooeroer- ' - - — waltungsgerichtes die Einnahmen mit 1980« Mark und be- willigt« die Ausgaben mit 263393 Mark. Eine Petition be- UNU vä»» släüu M8och*lk Januar b-ruhen zu lassen. Nächst« Sitzung: . Frankenberg, den 15. Januar ML. miwow, ip. Januar. Ans^ichnungen. Seine Majestät- der König verlieh den Herren Oberforstmeister W«mme in Flöha, Oberförster Weißwange in Frankenberg, seit einigen Jahren in v.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)