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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 15.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191801154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180115
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-15
-
Monat
1918-01
-
Jahr
1918
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Mannschaften sprach Kapitänleutnant v. Müller der nieder- ländischen Regierung, der Stadt Rotterdam und dem nieder ländischen Bolte seinen Dank für den herzlichen Empfang au». Per Empfang schloß mit einem geselligen Beisammensein. Relle de» Staatssekretärs de» Innern nach Belgien // p Berlin, IS. Januar. (Amtlich ) Der Staatssekretär der Innern, Exellenz Wallraf, begibt sich am Sonntag mit dem Geheimen Oberregierungsrat und Vortragenden Rat im Reichs amt de» Innern, Dr. Schulze, nach Belgien, um in einem mehr tägigen Besuch an Ort und Stelle mir den maßgebenden Per sönlichkeiten Fühlung zu nehmen und die gegenwärtig im Vor dergrund de» Interesse» stehenden Fragen eingehend zu be sprechen. Schwedische Offiziere besichtigen den englischen Tank v Der in Berlin am Zoo ausgestellte Tank aus der Zahl der bei Eambrai erbeuteten englischen Tanks wurde gestern von einer Abordnung schwedischer Offiziere besichtigt, worunter sich auch der frühere schwedische Kriegsminister Oberst und Brigade kommandeur Ackermann befand. Hauptmann Müller von der Bersuchsabteilung der Inspektion der Kraftfahrertruppen erklärte Wirkungsweise und Einrichtung der eroberten Tanks. Die schwe- dischen Herren nahmen große» Interesse an den Ausführungen. Leider konnte der Tank nicht im Betrieb vorgeführt werden, da infolge der mangelhaften englischen Konstruktion eine Ausbesse rung mit einem Hauptgürtel vorgenommen werden muß. 3m Laufe dieser Woche wird die Bersuchsabteilung wieder ihren Betrieb zeigen können. vom Makedonische Front Oestlich vom Ochrida-See, am Dobropolje und südwestlich Dojran-Ses Artillerietätigkeit. Italienische Front Di« Lag« ist unverändert. Der Erste Generalquartiermetster: Ludendorff. Ue vertriebene Gerüchte l Berlin, 14. Januar. Die B. Z. schreibt: Die begreif, liche Spannung, mit der die Oeffentlichkeit dem Ergebnis der zwischen den leitenden militärischen und politischen Persönlich keiten stattfindenden Besprechungen entgegensieht, erzeugte eine Reihe von wilden Gerüchten. So wird verbreitet, der Reichs kanzler sei ertrankt, Staatssekretär v. Kühlmann habe Brest- Litowsk verlassen und sei in Berlin ejngetrosfen, der Bot schafter in Konstantinopel Graf Bernstorff befinde sich in Berlin usw. An allen diesen Meldungen ist, wie wir fest-- stellen können, kein wahres Wort. Die erwähnten Besprechun gen, die gestern begonnen haben, werden haute und in de» nächsten Tagsn fortgesetzt. Heeresbericht vom Montag wtb (Amtlich) Großes Hauptquartier, 14. Januar 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronpnnz Rupprecht Die Feuertätigkeit blieb tagsüber meist auf Störungsfeuer beschränkt. In einzelnen Abschnitten, besonders beiderseits von Lens, war sie am Abend gesteigert. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz und Herzog Albrecht Aufklärungsabteilungen drangen südöstlich von Armen- tiires und nördlich von La Vacquerie in dis englischen Gräben und machten Gefangene. Abgesehen von erfolgreichen Erkmidungsgefrchten in der Gegend von Juvincourt und auf dem Westufer der Ntaas verlief der Tag ohne besondere Ereignisse. Oestltcher Kriegsschauplatz Nichts Neues. Isst aeutkcbe llslll im vierte» iftiegtjadr Drr Berichterstatter des Stockholmer „Aftonbladet", der soeben von einer Reise durch Deutschland zurückgekehrt ist, schreibt in einem Reisebries: „Ein jeder, der in diesen Zeiten di« deutsche Hauptstadt besucht, erhält einen starken Eindruck von dem unbegrenzten Vertrauen zu der höchsten Kriegsl-itung, das in allen Volksschichten und in den politischen Parteien herrscht. Daß Hindenburg und Ludendorff unfehlbar alles glückt, was sie nach reiflicher Erwägung unternehmen und worauf sie sich einlassen, davon ist jeder Deutsche felsenfest überzeugt. Deshalb teilt man auch die Nachrichten vom Kriegsschauplatz einander mit einer Ruhe mit, die nahezu an Gleichgültigkeit grenzt. Wenn die Zeitungen melden, daß an der Westfront die Engländer, oder Franzosen da- eine oder andere Dorf erobert haben, sagt man sich getrost, daß Hindenburg gewiß diesen örtlichen Verlust mit in Rechnung stellte, und daß ein feindlicher Durchbruch gang ausgeschlossen ist. Aber auch die Siegesnachrichten können nunmehr kaum di« einem Außenstehenden unfaßbare Ruhe beeinträchtigen. Neuigkeiten, wie die über alle Beschreibung erhabenen Vor gänge in Italien, weckten in Deutschland selbstverständlich große Freude und berechtigten Stolz, aber übermäßige, stür mische Freudenskundgebungen waren nirgendwo Zu bemerken- Es ist nun einmal so, daß es für das heldenmütigste Volk unmöglich zu sein scheint, nachdem es mehr als drei Jahr« übermenschlicher Anstrengungen und Entbehrungen getragen hat, die Flamme der Begeisterung hell auslodern zu lassen. Das deutsche Volk kämpft weiter mit dem festen Vorsatz, auszuhallen — aber es tut es mit Friedenssehnsucht. Man verläßt sich auf seine stolze, siegreiche Armee, aber man fordert von der politischen Leitung, daß sie alle Möglichkeiten ausnutzen soll, die zu einem schnellen und ehrenvollen Frieden führen könnten." K« Krim« »»a v»ieria»a Frankenberg, den 14. Januar 1918. ft' Vom Ssnntag. Ausgep'Lgtes Winterwetter zeichnete den gestrigen Sonntag aus und. gestaltete ihr. zu einem rechten Lag der Wintersportler. Wohl kein Rodelschlitten blieb un- genützt, auch di« Pferdeschlitten kamen heraus, gelenkt von Frauen oder Kriegsgefangenen — ein charakteristisches Kriegs- bild. S»vaßc und Bürgersteig wurden infolge der Glätte zur Eisbahn, auf der sich Jungdeutschland nach Herzenslust tum- melke. Auch di« Fußgänger, di« altmodisch aus „Schusters holzbesohlten Rappen" nahen Ausflugszielen zustrebten, hätten mögen Schlittschuhe anschnallen, um sicherer und schneller vorwärtskommen. Gefährlich und für die Beinmuskeln anstrengeiw ist bei der gegenwärtigen Glätt« das Laufen und es sei im Interesse der Menschheit die Bitte ausgesprochen, die Fußwege genügend mit Sand oder Asche zu bestreuen. ft' Die Paketv-ftör-crung. Da de: Zug 1414 (10" abends nach Lhemnitz) in Wegfall gekommen ist, ist abend» keine Ge- tezenheit mehr zur Paketbefürderung nach auswärts. Es empfiehlt sich deshalb dringend, Postsendungen, namentlich Pakete, bereit« in d-n Vormittagsstunden zur Auflieferung zu bringen, da sonst ganz bedeutende Verzögerungen in der Weiterbeförderung ein- treten. ft* Beförderung. Herr Rudolf Wacker "Sohn des Herrn Fabrikbeln. rs Oskar Wacker) bei einer Sachs. Etappen- Fuhrpark-Kolonne, wurde zum Leutnant befördert. ft* ?luf den Ompttda-Bortrag heute Montag abend 8 Uhr im Stadtpark über die Alpensront sei noch mals empfehlend aufmerksam gemacht. Herr Rittmeister Frei herr v. Ompteda hat diesen Lichtbildervortrag am Sonnabend in Dresden gehalten und wie stets starken Erfolg erzielt. Der Vortrag beginnt pünktlich 8 Uhr. Es wird rechtzeitiges Kommen empfohlen. Der Eintritt ist frei für jedermann. ft Der Landrsausschuß des Kleinhandels im Königreich Sachsen hat es mit regem Fleiß verstanden, den Klein hand«!, insonderheit den sich mit Lebensmitteln befassenden, zu gemeinsamer Arbeit zusammenzuschließen, um in körper schaftlichem Verband« viele Nöte des Standes zu bekämp fen und bisher brachliegende Einzelkräfte zur Wahrung ihrer eigenen Interessen aufzumuntern. Nachdem schon in einer Anzahl sächsischer Städte zu diesem Zwecke Ortsverbände ins Leben gerufen worden sind, war am Sonntag auch in Frankenberg «in Vorstandsmitglied des gedachten Landes- ausschusses, Herr Kaufmann Schmidt aus Plauen, er schienen, um vor einer ansehnlichen Versammlung in „Stadt Dresden", zu welcher die Kolonial- und Materialwarenhändler aus dem Amtsbezirk Frankenberg schriftlich eingeladen worden waren, Wesen und Aufgaben eines solchen Vereines zu er örtern. Es waren gegen 70 Personen anwesend, welche mit großer Aufmerksamkeit die Erläuterungen vernahmen, die Herr Schmidt über die gedrückte Lage des Kleinhandels allerorten gab, Schwierigkeiten, die der lang anhaltend« Krieg allem Kl«inhandel, insbesondere aber dem Lebensmittelhandel, ge bracht hat. Die gegenwärtig wichtigste Tagesfrage legte er in der Forderung dar: Der Verkehr mit den Waren, die z. Zt. der staatlichen Bewirtschaftung unterliegen, muß wieder in ßze alten Bahnen gelenkt werden. Noch während des Krie ges, auf alle Fälle aber in der Zeit der llebergäNgswirt- schaft, ist der freie Handel wieder in seine alten Rechte einzu- setzen. Es ist «in Wunsch der König!. Sächs. Staatsregierung, daß sich zu diesem Zwecke in allen amtshauptmannschaftlichen Bezirken Händlervereinigungen bilden. Diesen beizutreten ist die unbedingte Pflicht eines jeden Kleinhändlers! — Herr Schmidt berichtete, inwieweit schon in dieser Hinsicht gearbeitet worden ist und führte aus, in welcher Weise die gegenwärtig stark mit Arbeit überlasteten Kommunaloerbände die „Ra tionierung" der Lebensmittel allmählich auf die in allen Amts bezirken und amtshaupimannschaftlichen Verwaltungskreisen zu errichtenden Händleroerbände überführen können. Im Amts bezirk Frankenberg mit seinen 18 Ämtsdörfern würden zu sammen 9 Ortsgruppen zu errichten sein, die nach Vorschlag des Berichterstatter» «in«n „Verband -für da» Handels gewerbe" mit einer angeschlossenen „Bezugsvereinigung" zu bilden hätten. — lleberzeugt von der Notwendigkeit einer derartig«» Organisation ging man ohn« jedweden Widers sprach an die Gründung eines Ortsveretn», die «ine Fort setzung des hier schon im engeren Rahmen bestehenden „Ko- lonialwarenhändser-Vereins" werden dürfte, da die Versamm lung die bisherigen Leiter des letzteren, Herren Gotthard Richter und Rudolf Eckert, zu Vorsitzenden der neuen Ver einigung wählt«. Nach dem glatten Verlauf der Versamm lung, nach der «inmütigen Annahme der wohlvorbereiteten Satzungen, wie nach bereitwilliger Annahme aller weiteren Vereinsamter durch die darum ersuchten Herreit, ebenso nach der Zeichnung von Anteilscheinen zur Bezugsgemeznjckmst darf man annehmen, daß der neue Verein ohne weiteres Zögern in di« Wirksamkeit eintreten und bald sämtliche «inschlagende Geschäfte von Stadt und Land Frankenberg zu seinen Mit gliedern zählen wird. Auch die Interessen der Verbraucher werden durch den neuen Verein gewahrt werden, da — sobald der frei« Handel mit Lebensmitteln wieder in seine normale Bahnen eingelenkt sein wird — der gemeinschaftliche Einkauf mancherlei Vorteile auch für den Konsumenten mit sich bringen wird. Durch Zugehörigkeit zum Landesverband und dem Reichsbund für Lebensmittelhandel wird der hiesig- Orts verein in der Lage sein, an wechtigen Fragen fürs Volkswohl beratend teilzunehmen und so Einwirkung haben, Mißstände zu bekämpfen, di: nicht nur den Kleinhandel oller Zweige, Mdsrn auch weite Bevölkerungskreis« berühren, und solche fragen tauch«, im Mandel der Zeit fortwährend auf. fgk Meisterprüfung«. ^>!e die Gewerbekammer Chemnitz mitteilt, haben in der Zeit von Anfang Oktober bis End« Dezember 1917 18 Handwerker bezw. Handwerkerinnen di« Meisterprüfung gemäß Z 133 der Reichsgewerbeordnung ab gelegt und bestanden. Im Jahre 1917 haben insgesamt 51 Handwerker bezw. Handwerkerinnen (1916: 57) die Meister prüfung abgelegt und bestanden, nämlich: 12 Bäcker, 8 Schorn- steinfeger, 8 Friseure, 6 Damenschneiderinnen, 6 Fleischer, 3 Schlosser, 2 Putzmacherinnen, 1 Glaser, 1 Feilenhauer, 1 Schuhmacher, 1 Stellmacher, 1 Schmied und 1 Tischler. ft (K M.) Heber den Verkehr mit Heu haben di« stellv. Generalkommandos 12 und 19. Reservekorps unter dem 5. Ja nuar 1918 eine Bekanntmachung erlassen. Es heißt darin: Alle Personell, die zur Deckung des Heeresbedarfes von den Amtshauptmannschaften aufgefordert werden, Heu öder Stroh abzuliefern und hierzu imstande sind, haben das angeforderts Heu oder Stroh unverzüglich abzuliefcrn. Zuwiderhandlungen werden auf Grund des Hb des Preußischen Gesetzes über d«n Belagerungszustand Und des Reichsgesetzrs vom 11. 12. 15 mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder Haft oder Geldstrafe bis zu fünfzehnhundert Mark bestraft ft h Heereslieferungen. Wie die Handelskammer Chemnitz mitteilt, liegt sehr großer Bedarf in Drahtstiften (Sohlen- nägelu, Maschinenabsatzstiften, Täcks, Absatzstiften, Cannels Nails) vor. Leistungsfähige Drahtstiftfabrjken des Handels kammerbezirkes Lhemnitz wollen sich unverzüglich durch Post karte bei der Handelskammer Chemnitz melden. Desgleichen liegt Bedarf vor in Werkzeugmaschinen, Holz-Bearbeitungs» I Maschinen, Werkzeugen für Feinmechanik, Werkzeugen für Satt- l«rei, Werkzeugen für Schmiede, Werkzeugen für Klempnerei, Motorenrollwagen (mit Platte 100x70, cm, 500 Trag fähigkeit, schwere Bauart, mit breiten Rädern). Firmen des Handelskammerbezirkes Chemnitz, die Interesse an der An gelegenheit haben, wollen sich unverzüglich durch Postkarte bei der Handelskammer melden. ftg Achtung b«i der Annahme von Zinsschetnen! In den letzten Jahren waren Zinsscheine („Kupons") als Zahlungs mittel im Geschäftsverkehr seltener geworden, was sei'n«n Grund wohl darin hatte, daß man sich im Laufe der Zeit immer mehr daran gewöhnt hatte, Zinsschein« den berufsmäßigen Banken zuzuführen, um dort dir Umwechslpng in bares Geld zu er» langen. Durch die in d-n letzten Jahren neu aufgelegten Kriegsanleihen smd „Staatspapiere" in größerer Zahl in immer weitere Bürger- und Volkskreise gekommen, denen in mancher Hinsicht noch die Erfahrung in der Handhabung sol cher Papiere zu fehlen scheint. Erstens soll man fällig ge wordene Zinsscheine möglichst bei Banken und solchen öffent lichen Kajsenstellen, die sich mit der Vermittelung und Abgabe von „Kriegsanleihe" befaßt haben, zur Einlösung bringen. Wer zweitens aber doch Zinsscheine auch zu anderen Zahlungen im Geschäftsleben benutzen will, der möge genau daraus achten, daß er nur solche Zinsscheine verwendet, die schon fällig sind! Uns ist bekannt, daß »in den letzten Tagen im Drange der Geschäfte in einem hiesigen Laden wiederho 1 Zinsscheine angenommen worden sind, die noch lange nicht fällig sind — Scheine, die auf 1. Januar 1920, 1921 und sogar aus 1. Juli 1927 lauten! Vermutlich haben Neu linge im Gebiet der Kapitalanlage gleich ganze Reihen aus den Zinsschein-Bogen ausgeschnitten und die Zinsen auf diese Weise schon jetzt eingestrichen, unbekümmert darum, daß andere die Zinsscheine lange nutzlos liegen lassen müssen und unbeküm mert darum, daß durch solche Falschhandhabung das eigene Wertpapier selbst bis auf weiteres unverkäuflich wird! — An die Geschäftswelt und Pruvatleute ist die Mahnung zu rich ten, beim Vorkommen von Zinsscheinen aller Art daher doch immer erst den Fälligkeitstermin g -nau zu prüfen, darnach aber die eingewechselten Zettelchen so rasch als möglich den Banken und sonst bekanntgsgebeneu Einlösungskassen zuzuführen! ft Die Ernährung Ler geistigen Arbeiter betrifft eine Ein gabe, welche die Arbeitsgemeinschaft der Kaufmännischen Ver bände, die 600000 Mitglieder unvassen, an.den sächsischen und preußischen Landtag gerichtet hat. Da» Kriegsernährungsamt hat bekanntlich den Grundsatz aufgestellt, daß geistige Arbeiter keine Schwerarbeiter-Zulagen bewilligt erhalten. Die Arbeits gemeinschaft schlägt nun vor, entweder die Schwerarbeiter-Zu lagen überhaupt abzuschaffen und lieber die Gesamtrutionen entsprechend zu erhöhet., oder diese Zulagen auch an alle An gestellten zu bewilligen, die 9 Stunden bei geteilter Arbeitszeit und 8 Stunden bei ungeteilter Arbeitszeit oder auch nachts tätig sind. — Die Zulage für die sogenannten Schwerstarbeiter soll dagegen beibehalten werden, aber dann auch den Angestell ten zustehen, die unter ähnlich schwersten Bedingungen arbeiten. Ebenso werden Erleichterungen für die Reisenden gewünscht. Die Berufung von Angestelltenvertretern in die Ernährungs- aueschüsse der Stadt- und Landgemeinden wird als dringend notwendig bezeichnet. Auch die ungeteilte Arbeitszeit, die bei der Kohlenknappheit doch auf alle Weise gefördert werden müßte, ist ohne Gesundhritsschädigung der Angestellten nur durchzu führen, wenn dte Angestellten sich während dieser langen Zeit genügend «mähren können. Bei den knappen Rationen ist das heute vielfach unmöglich. ft Keine Fahrkarten-Bezugsscheine. Durch verschiedene Zeitungen geht die Mitteilung, daß die Einführung der Fahr- karten-Bezugsscheine unmittelbar bevorstehe. Wie das «Sächs. Nachrichtenbüro" auf Anfrage bei den zuständigen Stellen er fährt, ist diese Meldung unzutreffend. Es haben wohl Er örterungen in dieser Angelegenheit stattgefunden, ohne daß solche aber zu einem greifbaren Ergebnis geführt haben. Wie das genannt« Büro hört, hat sich die sächsische Regierung gegen die Einführung der Fahrkarten-Bezugsscheine ausgesprochen. ft Stationsnamenänderung. Der an der Linie Dresden- Reichenbach gelegene Haltepunkt Deuben führt künftig die Be zeichnung Deuben (Bez. Dresden) und der Bahnhof Hainsberg die Bezeichnung Hainsberg (Sachsen). ftg Ebersdorf. Der Familie des Herm Wirtschaft»- besitzers Hermann Schiefer hier wurde die betrübend« Nach richt, daß ihr Sohn und Bruder, d«r Gefreite Paul Schiefer am 2. Januar, während er vor dem Unterstand auf Wacht posten stand, von einer Granate getroffen den Heldentod fürs Vaterland gefunden hat. Treue Kameraden haben den wah ren Mann, der 1915 von seinem Bäckereiberuf weg in das Heer eintrot und zuletzt Gew-hrführer einer Maschmengcwehr- kompagnie war, auf einein Waldsriedhof beerdigt. Für her vorragende Tapferkeit war unser junger Landsmann durch das Eiserne Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet worden. Er ruhe sanft in fremder Erde, linder Trost erfülle die Herzen seiner Angehörigen in der Heimat. — Dresden. Der Grobherzog von Oldenburg traf Sonn tag nachmittag 4 Uhr 48 Min. in Begleitung seines Flügel- adjutanien aus dem Bahnhofe in Dresden-Neustadt ein und wurde vom König begrüßt. — Glashütte. Beim Jahreswechsel ist hier sämtlichen ' Kriegstellnehmern — etwa bOO — von der Stadtverwaltung ein j Neujahrsglückwunsch mit der Mitteilung zugesandt worden, daß . an Stelle der Weihnachtsliebesgabensendung jedem Kriegsteil- j nehmer ein Kricgssparkassenbuch mit 10 Mark Einlage und fünf- prozentiger Verzinsung angelegt worden sei. Den eingehend«« . Dankschreiben zufolge hat diese Maßnahme der Stadtoerwal- . tung allgemein große Freude ausgelöst. — Grimma. Die Ersatz-Eskadron de» 1S. Husaren-Regi- ment» hatte an den deutschen Kronprinzen, den Chef de» Re giment», einen Neujahrsgruß gesandt. Darauf ging ihr ein X 1 vermischte; ' Schwere Schneestürm« in Amerika. Chicago ist von je der Eisenbahnverbindung abgeschnitten durch einen der schlimm sten je erlebten Schneestürme. Das Geschäftsleben ist gehemmt. Es kommt keine Milch in der Stadt an. Die Kohlenzüge können nicht befördert werden wegen der strengen Käste. * Reiche Heringsfänge im Skagerrak und Kattegat. Ueber die Gewässer zwischen Nord- und Ostsee geht gegenwärtig ein unermeßlicher Heringslegen nieder. Eine Riesenflotts von Hermgs- fängern ist im Skagerrak und Kattegat eingetroffen, wohl über 300 Motordampfer, die mit dem Fang begonnen haben und in der kurzen Zeit ihres Aufenthalt» in den dortigen Gewässern bisher weit über 1110000 Kisten Heringe (etwa 110 Millionen Heringe) ihrem Element entrißen und zugleich einen stattlichen Millionengewinn herausgefischt haben. Tiesdruckbild: Der Kronprinz Eiserne Kreuz« vetteilend zu mit der Aufschrift: Glück, Sieg und Frieden für 1918. Wilhelm. — Leuben bei Dresden. Bei denr Gewitter am Freitag schlug der Blitz in den Kirchturm und richtete große Verwüstun gen an. U. a. wurde die elektrische Beleuchtung»- und Läute- emrichtung vollständig zerstört. — Markranstädt. Ein niedlicher Zwilchenkall ereignete sich, wie erzählt wird, kürzlich aus dem hiesigen Bahnhofe. Steigt da ein Bürschchen aus dem von Leipzig kommenden Zuge, und, gewiß um zu zeigen, was für ein wohlhabender Herr er ist, dreht er sich au» einem Zweimarkschein eine Zigarette und zündet sie an, angestaunt von den Kameraden. Da» »ft ja nun an und für sich ohne Zweifel, wenn auch nicht appetitlich, doch jedenfalls patriotisch, denn da« Deutsche Reich braucht den Schein nicht einzulösen. Leider aber hatte der Bahnhofsvorsteher, der Zeuge dieser lobenswerten Handlung war, dafür kein Verständnis, beim er hieb ihm einegewalttge Ohrfeige herunter. So wird in dieser ungerechten Welt die Tuaend belohnt. Ein Kamerad aber rief ihm schadenfroh zu: „Siehste, da hast du die Kiste." — Oschatz. Aus einer plombierten Kitte wurden auf der Bahnfahrt von Mügeln nach Oschatz 54 Stückchen Butter ge stohlen. — Pirna. Eine Siedelung von Kleinhäusern mit Garten anlaae bat der Wohnungsbauvcrein Pirna und Umgebung in Vorbereitung. Bon der Stadt wird dabei die Hergabe von Hospitalland im Erbbau, sowie die Bereitstellung von Geldern für die erste Hypothek erwartet. - Treuen. Beim Schneeschuhlaufln verirrt haben sich in Hartmennsgrün drei Knaben. Einer derselben konnte noch das Dorf erreichen und veranlaßte den Gemeinveoorstand, seine Ka meraden zu retten. Nach langer Zeit wurden die erschöpften Knaben gefunden. — Zittau. Die Kohlenfeldankäufs des sächsischen Staates werden in der hiesigen Gegend fortgesetzt. Mit Schluß des Jahres 1917 sind im Niederdorf des dicht benachbarten Otte» Eckartsbera wieder vier Güler in den Besitz de» >ächsilchcn Slaate» ubergegangen. Die Besitzer der vo-n Staate ange kauften Güter bewirtschaften diese weiter als Pächter.
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