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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 12.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191801121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180112
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-12
-
Monat
1918-01
-
Jahr
1918
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nicht gedachten! Nein, di^e zwei Millionen, die hundert, ja zum Teil viele hundert Jahre, unter fremder Herrschaft deutsch blieben, sie dürfen es, soviel an uns liegt, auch jn Zu kunft bleiben. Wir mutzten es als Volksverrat sondergleichen empfinden, wenn wir uns mit ihrem Blut« jetzt in Brest- Litowsk von den Russen loskauften. Geschändet ginge das deutsche Volk aus dem Kriege hervor. Wer möchte ihm in der Fremde künftig noch Treu« halten wollen? Gin Vergleich mit den Russen aber dürste unschwer zu fin den jein, gehütet die sieben oder neun oder wieviel Mil- lionen Hektare", so könnte man ihnen sagen, „die ihr für eure Bauern, den deutschen Bauern nahmt! Gebt aber uns dafür Grundbesitz im gleichen Wert droben in den alten Deutsch ordenslanden. Erlaubt es uns, datz wir dann unsere Boten sen den in jene deutschen Ortschaften und Siedlungen, die ihr lange schon als lästige Fremdkörper empfunden habt. Wir wollen di« von Euch Enteigneten ausrufsn: Kommet zu uns nach Kurland, Livland und Estland! Da sollt ihr wiedererhalten, was man euch nahm, und friedlich wohnen dürfen unter deutschem Schutze! Auf solche Weise wäre beiden Teilen geholfen. Gefähr liche Reibungsflüchen würden für alle Teile beseitigt. Und wenn die Abtretung von Landesteilen im Osten unter dem Zarenregiment keim Feindschaft mit Japan, sondern Freund schaft schuf, so dürfte dem „freiheitlichen^ Rußland wohl auch die wohlwollende Nachbarschaft Deutschlands im Westen eines Zugeständnisses wert sein. ver MUKlleg Deutscher Abendbericht wtb Berlin, 10. Januar aböends. (Amtlich.) Bon den Kriegsschauplätzen nichts Neues. L«se»ber?cht Le« wtb (Amtlich.) Berlin, 10. Januar. NE Ubootserfolge i« Mittelmeer: 12 Dampfer mit 36000 Bruttoregister tonnen. Die Schiffe hatten meist wertvoll« Ladung für Italien und di« englische Kriegswirtschaft im Orient. Jn besonders geschickten und hartnäckig durchgeführten Angriffen gelang es, 2 Geleitzüge aufzureiben und dabei 6 Dampfer zu ver nichten. Unter diesen konnten festgestellt werden: Die be- lad-ucn englischen bewaffneten Dampfer „Fiscus'^ (4170 Dr.° R.-To.), „Turnbridge" (2N7^ Br.-R.-To.), „Cliftondole" 13811 Br.-R.-To.) und „Wevrrley" (3874 Br.-R.-To.), letz tere beiden mit je 5000 Tonnen Kohle nach Malta bezw. Port Said unterwegs. Von dem englischen Dampfer „Cividole" der mit zwei 15-Ztm.-Mörsern und einer 7,6-Ztm.-Schnellade- kanone bewaffnet war, wuroe der Kapitän gefangen genom men. Ferner wurde der italienische bewaffnete Dampfer „Pietro" (3860 Br.-R.-To.) in überraschendem Angriff durch Geschützfeuer niedergekämpst, während der durch Bewacher gesicherte englische Dampfer „Persire" (3874 Br.-R.-To.), der beladen, auf dem Wege nach Otranto war, einem Torpedo zum Opfer fiel. An vorstehenden Erfolgen war in hervorragender Weise Kapitänleutnant von Arnauld de la Periöre beteiligt. Der Chef des Admiralstabes der Marine. * * Diese hervorragende Leistung - bildet ein neues Ruhmes blatt in der Reihe der Erfolge des Kapitänleutnants Arnauld de la Periöre. Der Verlust betrifft besonders Italien und die englischen Eroberungspläne in Syrien und Mesopota mien. Seine Bedeutung erhellt, indem man sich vorstellt, datz allein die beiden erwähnten Kohlenschiff« so viel Brenn stoff führten, wie 1000 Eisenbahnwagen von je 10 Tonnen zu fassen vermögen. Bezeichnend für den Mangel an Ge schützen, der durch die feindliche U-Bootabwehr veranlaßt wird, ist die Meldung über die eroberten 15-Ztm.-Mörser- Derartige Geschütze pflegte inan nur für Steilfeuer im Land krieg zu verwenden. Auch haben sie wegen der Schwierig keit des Treffens bei ungenauer Entfernungsmessung im Zu sammenhang mit der langen Flugzeit des Geschosses nur fthr bedingten Wert- Auch in dieser Beziehung mutz also die Not bei unseren Feinden bereits einen ziemlichen Grad erreicht haben. Aus der allgemeinen Bewaffnung der feindlichen Handelsschiffe entspringt für uns und unsere Verbündeten der Vorteil, datz die Tausende für diese Zwecke benötigten Ge schütz« nicht für den Landkrieg verwendet werden können. O»perr«ichtlch'»n»arljcher Taz«»berjch« wtb Wie«, 10. Januar. Amtlich wird gemeldet: Oestltcher Kriegsschauplatz Waffenstillstand. Jtaltentschee Kriegsschauplatz Oestlich von Asiago wurde ein feindlich«! Angriff ab-- gewiesen. " Westen w Es bestätigt sich, datz die Franzosen bei ihrem Angriff westlich Flirey am 8. Januar, der mit einer völligen Nieder lage endete, autzerordentlich hohe Verluste erlitten haben. Jn einem schmalen Abschnitt wurden allein über 100 tote Franzosen gezählt. Sehr interessant ist demgegenüber die Angabe des Funkspruches vom 10. Januar, 4 Uhr 30 Min- vormittags, der kündet, datz die Verluste der Franzosen außer einigen Leichtverwundeten nur 6 Tot« betragen hätten. Trotz schlechten Wetters setzten die Engländer und Fran zosen unter starkem Feuerschutz in großer Stärke ihre Er- kundungsverfuche fort. In Flandern westlich Zandvoorde scheiterten starke englische Patrouillenangriff« restlos. Auch an den übrigen Stellen der Westfront koimten vorgehende Erlundungsabteilungen nicht einmal bis an unsere Hinder nisse herangelangen. wi Bern, 10. Januar. Die französische Presse schreibt: Der Heeresausschutz des Senats habe sich von Clemenceau Bericht über die augenblickliche militärische Lage ipid das Zusammenarbeiten der Alliierten sowie über die allgemeinen Kriegsfragen Bericht erstatten lassen. > ' ! > i i ' . - - > Italien Unzufrieden mit Lloyd George . i Bern, 10. Januar. „Gioruale d Italia ist über Lloyd Georges Rede bitter enttäuscht. Da» Blatt erklärt, daß die Ver eidigung der unter habsburgischem Szepter lebenden Italiener mit Italien sicherlich keine genügende Erfüllung von Italiens Ansprüchen wäre, dessen Kriegsziele, außer der Befreiung der Jrrcdenta, die Vervollständigung seiner territorialen Grenzen, sowie das maritime Gleichgewicht umfassen, ohne welche Italien kein sickere», unabhängige» Leben gewährleistet werde. Nach den Erklärungen Sonnino» vom 25. Oktober in der italienischen Kammer sei die Adria-Frage einer der wesentlichsten Punkt« des Kriege». Diese Kriegsziele seien vort den Alliierten angenommen und auf der Londoner Konferenz im August von den Alliierten feierlichft bestätigt morden, Insbesondere seien sie auch der eng' k«in« Nichts Neue». An der , macebonische« und italienischer« Front besonderen Ereignisse. - , Der Erst« Generalgsartiermetst«: Ludendorff, seinem Vater, Grafen Luckner, mitgeteili bat, gesund und un verwundet in Motuihi (Neuseeland) interniert. — Zwickau. Im Saale de» „Schwanenschlosses", wo die Borlührmm de» Filmwerkes „Ostpreußen und sein Hindenburg" durch die Deutsche Oifiziers-Vottragsgescllschast in Berlin stalt- findet, kam es am Mittwoch nachmittag bei einer Vorführung vor etwa 800 Soldaten der hiesigen Garnison zu einem Film brand, wobei der ganze Film im Werte von etwa 5000 Mark verbrannte, wahrscheinlich infolge einer weggeworsenen Zigarre. Der Mannschaften bemächtigte sich ein großer Schrecken. Alles drängte dem Ausgang zu. Fenster wurden eingeschlagen, und leider wurde ein Soldat dabei verletzt, zwei erkrankten an Rauch vergiftung infolge der überaus starken Rauchentwicklung. Die drei Verletzten wurden in das Lazarett gebracht, doch ist eine Gefahr für sie nicht vorhanden. Im Saale entstand nicht un beträchtlicher Brandschaden. Mme poumcoe Nscdricdt« Oesterreich-Ungarn pö Wien, 10. Januar. Die Mitglieder des polnischen Regentschaftsrates sind heute vom Kaiser empfangen worden. Fürst Lubomirski hielt an Se. Majestät eine Ansprache, in wel cher er namens des Regentschastsrates seinen Dank für die Akte, die den Polen das staatliche Leben in Gestalt einer unabhängigen polnischen Monarchie wiedergegeben haben, ausdrückte. Hierauf antwortete Se. Majestät u. a.: Ich hoffe zuversichtlich, daß Polen ein blühender Staat sowie ein Hort de- Friedens und eine Stätte der Zivilisation im Osten sein wird. Spanien ps Madrid, 10. Januar. Nach Blättermeldungen ist der Präsident des spanischen Arbeitgeberverbandes, für Me- tallargie und Mechanik, Jose Barret, in Barcelona ermordet worden. Ein Pastor und ein Lehrer der Handelsschule, die ihn begleiteten, wurden schwer verletzt. Aus die Getroffenen wurden von einer Anzahl Individuen zahlreiche Schüsse ab gegeben. Die Täter entkamen. ps Madrid, 10. Januar. (Meldung der Agence Havas.) Der Ministerrat hat beschlossen, dem König einen neuen Erlaß betreffend Auflösung des Parlamentes vorzulegen. Heeresbericht vom Freitag wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 11. Januar 1918. We st kicher Kriegsschauplatz Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Deutscher Kronprinz Versuche des Feindes, überraschend und nach Feuervorbe reitung am Morgen des 10. Januar südöstlich von Ppern in unsere Stellungen einzudringen, scheiterten. Tagsüber entwickelte sich an der flandrischen Front und südwestlich von Cambrai lebhafter Artilleriekampf. Zwischen Moeuvres und Marcoing steigerte sich das englische Feuer am Abend und bei Tagesanbruch vorübergehend zu größter Hef- tigkeit. Auch die französische Artillerie war beiderseits von St. Qu«ntin und in einzelnen Abschnitten zwischen Oise und Aisn« rege. Heeresgruppe Herzog Albrecht Westlich von Vlamont erhöhte Gefechtsläligkrit- Oeftltcher Krt«g»scha«pla- Vermischte« * Schwerer Eisenbahnunfall in der Pfalz. Nachts ist zwischen Kaiserslautern und Homburg vor Station Bruckmühl- bach bei starkem Schneegestöber ein Urlauberzuq auf einen Güterzug aufgesahren. Äon den Insassen des Urlauberzuges sind nach den Feststellungen über 30 gelötet und über 100 kil- weise schwer verletzt worden. Hilfszüge gingen sofort von Hom burg und Kaiserslautern ab. Die Verletzten wurden in Bruch mühlbach, Miesan und im Reseroelazarett Homburg unter gebracht. Die Strecke wurde gesperrt. De: Verkehr wird durch Umsteigen aufrecht erhalten. Der Schaden ist bedeutend. ' Ehrung eines Marineflieger». Eine ganz besondere Ehrung ist dem Führer einer Wasserflugzeupstaffel, Friedrich Christiansen, der, wie berichtet, kürzlich mit dem Orden Pour le mente ausgezeichnet wurde, einem Friesen, von seinem Heimats ort Wyk auf der Insel Föhr zuteil geworden. Die Stadtver tretung hatte eine „Ehrensitzung" anberaumt, zu der Christiansen und seine Angehörigen geladen waren. Bürgermeister Berg mann hielt im geschmückten Beratungsjaal eine Ansprache an den tapferen Flieger. Die Stadtveitretung beschloß sodann ein stimmig, Christiansen das Ehrenbürgerrecht der Stadt Wyk zu verleihen. * Silberhochzeit in der Verbannung. Der König Fer dinand von Rumänien und seine Gemahlin die Königin Maria, haben ihre Silberhochzeit soeben fern der rumänischen Haupt stadt in Jassy unter dem Schutze der republikanischen Regierung Rußlands begangen. König Ferdinand wurde am 24. August >865 geboren als zweiter Sohn des Fürsten Leopold vonHohen- zollern. Am 18. März 1880 nahm er den Titel eines Prinzen von Rumänien und die Rechte des Thronfolgers an nach seinem kinderlosen Oheim, dem König Karol vom Rumänien. Die Königin ist die einst wegen ihrer Schönheit bewunderte Prin zessin Maria von Großbritannien. Die Vermählung des fürst lichen Paares fand 1893 in Siamaringen statt. " Zwei Kriegsgefangene überfahren. Jn München ereig- nete sich zwischen der Hauptwerkstätte und dem HaupGahnhaf ein schwerer Unfall. Eine dem Bahnmeister unterstellte Ar beitergruppe italienischer Kriegsgefangener befand sich auf d«m Wege zur Arbeitsstelle, als ein einführender Vororlszug dahrr- rollte. Ein Gefangener sprang beim Ausweichen in das Gleis des einfahrenden Zuges, wurde überfahren und getötet, «in zweiter Gefangener wich in der gleichen Richtung aus, wurde ' vom Zuge erfaßt und zur Seite geschleudert. Er erlitt so schwere Verletzungen, datz er auf dem Wege ins Lazarett ver schied. Die Ursache des Unfalls wird darauf zurückgeführt, datz di« Italiener gewohnt sind, links auszuweichen. * Feuer in «irrem russischen Fluglager. Im Fluglager des Kriegsministeriums auf der Gutujewinsel, wo große Men gen von fertigen Motoren, Bomben, Bombenwerfern und Mu nition ausbewahrt werden, brach Feuer aus. Die Erplosion«» verhinderten die Löfcharbeiten nicht. Viele Menschen kamen um, der Schaden beziffert sich auf Millionen. Di« Stadt du Finsternis. Aus Neustrelitz schreibt man uns: Gewiß, es gibt nach dem Erlaß, der die überreich« Beleuchtung verbietet, keine Stadt in Deutschland mehr, di« noch wie ehedem im Glanze der Laternen erstrahlt. After nicht die Sparverordnung an Leucht- und Brennstoff allein schränkt die Helle ein, sondern das besorgt hinreichend schon und am meisten der Kohlenmangel, über den Neustrelitz wohl am meisten zu klagen hat. Kohlen sind ein rarer Ar tikel, ohne Karte nicht zu haben und dann werden sie noch mit Gold ausgewogen. Nun mutz sich die kleine Residenz allein auf ihr Gaswerk verlassen, das treu und gewissenhaft die Hausbeleuchtung besorgt« und für Helle Straßen verantwort lich war. Schon in goldenen Friedenszetten pflegten die Stadtväter aber zu sparen, schon damals fanden sich nur Ein heimische in dunklen Abendstunden in den Straßen zurecht; jetzt aber warne ich jeden Fremden, nach vier Uhr nachmittags in Neustrelitz eindringen zu wollen. Er wird unweigerlich seinen Kops an einer Hauswand reiben und sich mit vor gestreckten Händen vorwärts tasten müssen. Neustrelitz ist nämlich jetzt ohne jede Straßenbeleuchtung. Dunkel liegt dis Residenz, wie ein verwunschenes, von aller Kultur fernes Bergdörfchen. Keine Menschen eilen über die Straßen, die Geschäfte schließen um vier Uhr, da sie keine Beleuchtung haben und in den Häusern blinkt da und dort nur ein« flackernde Kerze und ein dürftiges Petroleumlämpchen. Den wenigen Hotels blieb nichts übrig, als Hotelführcr zur Bahn zu senden, die die Gäste behutsam hinter sich herziehen und sie ohne Gefährnisse in die Räume der leeren Fremdenhäuser zu schieben versuchen. Ls hat den Anschein, als ob di« Residenz auf Besserung. Es hat den Anschein, als ob die Residenz zeit des Krieges im Dunkeln liegen und sich gründlich aus- schlafen soll. Voraussichtliche Witterung für den 1?. Januar: Zeitweise auskläeend, etwas kälter, zeitweise Niederschläge. -ß«r deimsi una damiana Frankenberg, den 11. Januar 1918. Der Winter gefällt sich in Gegensätzen. Dem Tauweiter am Anfang der Woche folgte wieder harter Frost und Neu schnee, und gestern abend konnte man wieder einmal singen: Der Tauwind kam von Mittag her, er kam von Süden übers Meer. Dav war, wie gesagt, gestern abend. Der Wind wuchs sich nach und nach zum Sturme aus, drehte im Laufe des heutigen Tages nach Westen und schließlich Norden zu ab, brachte in der Mittagsstunde in wütendem Daherjagen ein richtiggehen des Wintergewiiter mit Blitz und Donner und anschließend erneut Heftiges Schneetreiben. Und der Mensch, der tn bald vier Kriegszahren sich bescheiden gelernt hat, steht all idem wilden Treiben mit der Ruhe und Gelassenheit zu, die gegründet rst auf die sichere Gewißheit, daß nach jedem Unwetter wieder die Sonne, die strahlende und alles verschönende, heroordringt. 7 Zum Eifenbahn-Verkehr. Vom Sonntag, den 13. Januar, an falten aus der Lime Chemnitz—Riesa folgende Züge aus: Zug 3434 früh 8" von Oberlichtenau nach Chemnitz und nachmittags 3"" aus Chemnitz und 3^ aus Oberlichtenau nach Riesa. Ebenso fallen aus der Linie Chemnitz-Annaberg folgende Züge aus: Aus Chemnitz nachm. 3"", aus Niederwiesa 3", in Annaberg abends 5"^, und aus Annabcrg abends 922, in Niederwiesa 11LL, in Chemnitz 1122. — Auf der Linie Chemnitz- Dresden kommen in Wegfall: D-Zug früh 422 aus Zwickau bis Dresden; D-Zug abends 822 aus Reichenbach bis Dresden, wogegen abends 922 aus Chemnitz ein Personenzug, der aber in Hilbersdorf und Niederwiesa nicht hält, alltäglich nach Dresden verkehrt und 1122 dort eintrifft. — Von Dresden her fallen aus: D-Zug früh 7^», der bisher 8" m Chemnitz eintrrfft, und der Abend-D-Zug 722 aus Dresden, mit dem man bisher in Chemnitz Anschlug nach Frankenberg fand. Dagegen bringt ein künstig 72- aus Dresden abgehender Personenzug, der 922 in Niederwiesa anhält, Anschluß an den vom Sonntag an 922 die letztere Station passierenden Personenzug nach Frankenberg. — Aus der Linie Chemnitz-Leipzig fallen aus: die Schnellzüge D 252 ab Leipzig vormittags 8°°, in Chemnitz sowie abends 622 ab Chemnitz, 822 in Leipzig, wie auch ein Lokalzug 1" von Chemnitz nach Burgstädt und 3°° von Burgstädi zurück. f e Aus der Kirchgemeinde. Da sich die Neubeschaffung eines Heizkessels für die Kirche nötig macht, werden sämtliche Gottesdienste für die Heizperiode wieder vom nächsten Sonn tag ab in den Festsaal der Realschule verlegt werden. f* Rittmeister Georg Freiherr v. Ompteda, der bekannte Romanschriftsteller, der sich auch als Nedn«r größter Beliebt heit und besten Erfolges erfreut, wird am 14. Januar 1918 im Saale des Stadtpark einen Vortrag halten, und zwar dieses Mal über „Die Kämpfe an der italienischen Front". Der Vortrag verspricht deshalb besonders fesselnd zu werden, weil Freiherr v. Ompteda längere Zeit selbst an der Alpen front zugebracht und eine große Anzahl vortrefflicher Licht bilder gesammelt hat, die ar während des Vortrages vorsühren wird. s Die Verwendung der selbstgewonnenen Kaninfell« für den eigenen Bedarf ist verboten. Vielfach besteht noch die Auffassung, daß wenigstens die von der eigenen Zucht gewon nenen Felle auch für den eigenen Haushalt zugerichtet und ver wendet werden dürfen. Diese Meinung ist falsch. Die Kanin felle müssen vielmehr ausnahmslos an einen Händler oder an die Sammelstelle eines Kaninchenzuchtvereins abgeliefert werden. Wer hiergegen verstößt, insbesondere die selbstgewonnenen Felle für sich verwendet, macht sich strafbar. Auch die Zurichter- und Kürschnerbetriebe werden von den maßgebenden Behörden aus Befolgung der bestehenden Vorschriften jetzt streng überwacht. Zur Vermeidung von Unannehmlichkeiten machen wir unsere Leser hierauf ausdrücklich aufmerksam. f Verbot -er Hausschlachtungen in Sachsen. Wie wir erfahren, sollen demnächst mit der Wirkung vom 1. Februar ab die Hausschlachtungen in Sachsen untersagt weiden. Anschei nend erfolgt das Verbot in der Absicht, die Abschlachtung der Schweine zu beschleunigen, denn nach dem 31. Januar wird die Erlaubnis zu Hausjchlachtungen von Schweinen nur dann erteilt werden, wenn nachgewiesen werden kann, daß im Ja nuar die Abschlachtung unabwendbare Hindernisse entgegen standen. s Schneeschuhe, Rodelschlitten und sonstige Wintersport- aeräte aller Art werden auf den sächsischen, bayerischen und preu ßisch-hessischen Staatseisenbahnen sowie auf den Reichseisen bahnen in Elsaß-Lothringen bis auf weitere» weder als Hand gepäck noch al» Reisegepäck oder Expreßgut zur Beförderung zugelassen. 7 Rechts gehenk Diese Mahnung ist in gegenwärtiger Zeit für den Verkehr in den Straßen bei der großen Dunkelheit in den Abendstunden besonders angebracht und zu betätigen, um unliebsame Anrempelungen zu verhüten. f Oberlichtenau. Am vergangenen Mittwoch verschied in Hartenstein, wo er mit feiner Gattin im Ruhestand lebte, der frühere treuverdiente Lehrer unseres Ortes, Herr Karl Traugott Böhme, im bald vollendeten 75. Lebensjahre- Der Verstorbene war Inhaber des Albrechtsordens. Von 1875 bis 1. Mai 1905 hat er in großem Segen an unserer Schule gewirkt als ein treuer Diener seines Herrn. Weiteren Kreisen wurde er bekannt durch sein tiefempfun denes Gedicht „Zeugnis eines Volksschullehrers für den Kleinen Katechismus", abgedruckt in den Mitteilungen des evangelisch lutherischen Schulvereins für das Königreich Sachsen Nr. 24 vom 20. August 1909. Sein Lebensabend war durch sechs jährige schwere Krankheit geprüft. Jn unserer Gemeinde hat er sich ein bleibendes ehrendes Gedächtnis gesichert. — Dresden. Graf Luckner vom Hihslreuzer „Seeadler", der bekanntlich in die Gewalt der Engländer geraten, auf Neu seeland interniert, von dort mit 15 Gefährten wagemutig in einem Boote entflohen uird wieder eingefangen worden war, ' ist, wie er telegraphisch durch Vermittlung de» Rötest Kreuze» fischen Regierung vollständig bekannt aewokden. Was da» öst liche Mittelmeer aber anbelange, so könne die Formel gelten, daß, wenn andere sich dort bereichern, auch Italien etwas zu fallen müsse. Sollte niemand dort neue Besitzungen erhalten, würde auch Italien nichts fordern, und dessen sei sich das eng lische Kabinett vollständig bewußt.
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