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«>a oairnasa Frankenberg, den 9. Januar 1918. s «l vesitzwechsel im Chemnitzer Bezirk. Durch die Tages, presse geht ein« Notiz, daß im Chemnitzer Bezirk 600 Güter während des Krieges den Besitz gewechselt hätten. Einig« Blätter setzen hinzu, daß der Landeskulturrat ein« solche Fest stellung getroffen habe. Dies« Darstellung «ntsp richt nicht den Tatsachen. Die obigen Angaben fußen wahr scheinlich auf den Verhandlungen der letzten Gesamtsitzung des Landcskulturrais, die sich u, a. auch mit der Erwerbung landwirtschaftlichen Grundbesitzes durch Nichtlandwirte beschäf tigte. Bei dieser Gelegenheit wurde in der Aussprache von einer Seite betont, daß in der näheren Umgebung von Chem nitz in letzter Zeit mehrere Rittergüter in die Hände von Nichtlandwirten und StadtAtmeinden übergegangen seien, von denen ein Teil viehlos bewirtschaftet würde. Zum Beweis führte der Redner nach dem Stenogramm 6 einzelne Fälle an. Die weitgehenden Schlußfolgerungen, dj« von gewisser Seite an die Notiz geknüpft wurden, können deshalb wohl nicht aufrecht erhalten werden. f' vt* Vertultitit» Str. 178 nennt au» hiesiger Gegend: Müller, Richard, 2. 2., Auerswalde, l. verw., o. d. Tr. Richter Hugo, 16. 8., Euba,- schw. verw. Schweitzer. Otto, Vizeseldw., (Offiz.-Stello.), 29. 1., Frankenberg, bish ichw. verw. u. vermißt, ist schw. verw. in Gesgscht. Eberlein, Gregor, 11. 3., Frankenberg, l. oerw. wickelt. Die Zahl der Einleger im Jahre 19137 Kopf der Bevölkerung gerechnet betragen die inA-r. Starten 206,1 Mark Die Selbständigmachung pö Budapest, Ä. Jan. Z garischen Regierung und der Stellung Oesterreichs dagegen er- f klärte Gräf Tisza, daß jede politische Agitation auf diesem Abo mit 35 haben 73 as um 884 1940 2876 2755 2568 3202 3199 i des ungarischen Heeres sum Militä^programm der um in Großbritannien 18 mono in Deulschia^d 23872 000 Auf de, Einlagen: in Deu iw'ond ist zum ersten Male seit Kriegsausbruch eine regelmäßige Passagierdampferverbindung zwischen Schweden und Finnland eröffnet. Der neue Eisdampser Heimdall geht am 12. Januar B«iderseits Lens lebhaft« Artillerietätigkeit. Oestlich Bullecourt fanden mehrfach Handgranatenkämpse kleinere Grabenstücke statt Heeresgruppe Herzog Albrecht Westlich von Flirey brachen die Französin am Nachmittag nach heftiger Feuerwirkung in 4 km Breite zu starken Ay griffen vor. An einzelnen Stellen drang der Feind in unsere Postenlinien ein. Versuche, über sie hinaus Boden zu ge winnen, scheiterten. Unsere Gegenstöße warfen den Feind än Laufe der Nacht überall wieder in seine Ausgangssteb langen zurück. Orstttchee Krirgrschasplatz Nichts Neue». Makedonische und italienisch« Front. Die Lage ist unverändert. D« Erst« GeneralqUartiermMer: L«dend,rif. in Frantrktch in Ver. Staaten ,I!U2> 14 735 000 11098 000 2. 3. 4. 5. 6. 7. Danach 292,2 Mark Im Kriege haben sich die Einlagen der deutschen Spar kassen ganz bed :nd vermehrt, während eine Verminderung durchaus nicht überraschend gewesen wäre. Bekanntlich gehen ja in Frankreich die Sparkasfenbestände rasch zurück. In der „Sparkasse", dem amtlichen Fachblatt des deutschen Spar- kassenverbandrs, wird ausgesührt, daß der Zustrom an Kapi talien während des ganzen Jahres 1915 gewaltig war. Nie hätten die deutschen Sparkassen etwas ähnliches erlebt. Ins gesamt hätten die Einzahlungen bei den von den Monats statistiken des Verbandsorgans erfaßten Sparkassen im Jahre 1915 einen Uebersch ß über die Rückzahlungen in Höhe von 2500 Millionen Mark ergeben. Dazu müsse man noch di« Zinsen der Spareinlagen rechnen, die den Betrag von 700 Millionen Mark ausmachen. Haben wir danach einen Ka pitalzuwachs der Sparkassen von mindestens 3200 Millionen Mark für 1915 anzunehmen, so ergibt sich für 1916 ein Kapitalzuwachs von 3130 Millionen Mark. Dos Jahr 1917 dürft« die Vorjahre bei weitem übertreffen, da sich bereits für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Oktober 1917 eine Zunahm« der Spareinlagen bei den deutschen Sparkassen, natürlich ohne die Abschreibungen auf die Kriegsanleihen, von 3100 Millionen Mark ergibt, gegenüber 2210 Millionen Mark in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Zunahme der Spareinlagen beträgt also für di« Zeit vom 1. Januar 1915 bis zum 31. Oktober 1917 die ge waltig« Summe von mindestens rund 9Vr Milliarden Mark. Damit dürste der Spareinlagenbestand des deutschen Volkes, der bis Ende des Jahres 1914 rund 2M/z Milliarden Mark betrug, auf mindestens 30 Milliarden Mark, ohne die Ab- dir deutschen Sparkassen zu den rund Milliarden Mark der Kriegsanleihen fast 17Vz Milliarden Heeresbericht vom Mittwoch wtb (Amtlich.) Große» Hauptquartier, 9. Januar 1918- Westlicher Krieg,schaaplatz Heerergrupp« Kronprinz Rupprecht Unter starkem Feuerschutz stießen englische Erkundung» abteilungen gegen den Südrand des Houthoulster-Waldes vor. Einige Kompagnien griffen an der Bahn Boesinghe- Stadrn an. An keiner Stelle konnte der Feind unsere Linien erreichen. In unserem Feuer hatte er schwere Verluste. Erneut« Widerstand st, Deutsch-Ostafttk wtb Das ,Berner Tagblatt" meldet von besonderer Seite aus London: In englischen Finanzkreisen wurde am Sonntag die Nachricht verbreitet, daß im Bezirk Tabora in Deutsch-Ostafrika erneuter Widerstand geleistet werde und die Eingeboren«» sich erhoben hätten. Die Nachricht ist vom Zensor verboten worden. vermilcdter , * Nene Milliokenstiftung Rockefeller». John Rockefeller schickte der Rockefeller-Sliitung einen Betrüg von 8 Millionen Dollar«. Die Beitrüge Rockefellers haben damit die Höhe von 130 Millionen Dollar» erreicht. Das Kapital der Silftung be trägt 10 Millionen Dollar». Ein großer Teil der Einnahmen der Stiftung wird für die Linderung der Not der vom Kriege Betroffenen verwendet. ' ' Schwere Mordtat ln Russisch-Polen. Der Wirt Pvwi- lefis in Kadyszki, Bezirk Suwalki, hatte mehrere Personen wege- Pferdediebstahls angezeigt. Aus Rache überfielen ihn einige Freunde der Angezeigten und ermordeten ihn und den ihm zu Hilfe eilenden Nachtwächter. Ein Knecht wurde tödlich verwundet. Darauf zündeten die Mörder das Wohnhaus Powilesis' M, wobei eine Ftau und «jn Viehhirt virbrunnten. Grschäftsergebnisse der deutschen Sparkassen über die Zu nahme ihres Einlagebestandes in der Kriegszejt. Jn Deutsch land ist die Spartätigkeit der Bevölkerung am stärksten ent- bei den Sparkassen betrug in Großbritannien in F-nnbeich 107,3 L-ark 114,8 Mark 6. Dezember 1917. - Plauen. Die Antwort unseres Könige auf die am Sonntag nachmittag oon der Protestveisammlung im „Prater" gefaßte und Er. Majestät drahtlich übermittelte Entschließung ist bereits bei Herrn Friedrich Uebel eingegangen. Sie lautet: Den in Plauen versammelten Männern und Frauen au» dem Vogtlande danke ich für die in ihrem Telegramm aus gesprochenen Versicherung, daß das sächsische Vogtland ent schlossen ist, die es besonders drückende Kriegslast mit uner schütterlicher Ausdauer bis zum vollen Sicherungsfrieden zu tragen. Ich' bin überzeugt, daß dies der Wille der Mehrheit unsere« deutschen Volkes ist und habe die feite Zuversicht, daß Se. Majestät der Kaiser, gestützt aus die ur-geschwächte Kraft ' unseres Heere», nur einem solchen Frieden ferne Zustimmung geben wird, der da» friedliche Gedeihen unseres deutschen Vater landes gegen alle fernere Eingriffe sicherstem. Friedrich August. — Plauen. Zu der Strafe von 6 Monaten Getängni» wurde die Wirtschaitsgehilfm Alma Frieda Große au» Rotschau t. V. vom hiesigen Landgericht verurteilt, weil sie sich mit einem französischen Kriegsgefangenen eingelassen hatte. Der Verhand lung vor der Strafkammer fand unter Ausschluß der Oefsentlichkeit statt — 732 Mark hat ein 17 Jahre alter, bei einem Fleischer- meister beschäftigt gewesener Geschirrsührer unterschlagen. Er hat das Geld, das er bei Kunden für gelieferte Fleischwaren ein genommen hatte, für sich behalten. Von dem Gelds konnten ihm 223 Mark wieder abgenommen werden. klärte Gräf Tisza, daß jede politische Agitati Gebiete ihren Zweck verfehl«. Die Frage reife von selbst heran und müsse als reife Frucht der Nation in den Schoß fallen. Durch die Leistungen der ungarischen Nation veranlaßt, hab. die Monarchie von selbst in spontaner Weise diese Frage auf die Tagesordnung gebracht. Was der König von Ungarn mit der ungarischen Nation in dieser Frage vereinbaren wolle, gehe keinen dritten etwas an. Kriegswirtschaft " Der sächsische Ausschuß ft- Uebergangswirtschaft ist M'nmehr ins Leben getreten. Er setzt sich aus etwa 150 Mit- gliedern zusammen, die aus Industrie, Handel, Gewerbe, Landwirtschaft, Arbfeiterfchaft und Verbrauchern unter Berück- sichtigung sämtlicher Teile des Landes genommen sind. Der Ausschuß wird in verschiedenen Unterausschüssen einschlägige Fragen erörtern und dabei die sächsischen Interessen bei den bett. Reichsbehörden, insbesondere dem Reichswirtschaftsamt, das ja die Vorbereitungen für die Kriegswirtschaft in di« Hand genommen hat, vertreten. " Deutsch« Faserstoff-Ausstellung. Die Eröffnung der deutschen Faserstoff-Ausstellung in den Ausstellungshallen am Zoo in Berlin, dir ans Anfang Februar vorgesehen war, ist aus Mitte Februar verschoben worden, weil aus den Kreisen der Aussteller allgemein der Wunsch geäußert wurde, für die umfangreichen Vorbereitungen der Ausstellungsarbeiten mehr Zeit zu haben, um in jeder Beziehung vollkommen« Leistungen bieten zu können. — Die Zahl der A.rmeldungen zur Aus stellung hat die Erwartungen übertroffen. Le kann heute schon als sicher gelten, daß die deutsche Faserstoff-Ausstellung für die Industrie uns die breite OesftntlichM ein lückenloses und anregendes Bild von der Leistungsfähigkeit unserer Ersatzstoff- Industrie bieten wird. ... Seutttde SpMallei« im Kriege Einen überaus anschaulichen Beitrag zur Entwicklung des Wohlstandes in Deutschland während des Krieges liefern die buchüngen auf die Kriegsanleihe, angewachsen sein. lleber die Mitwirkung der Sparer und der Sparkassen bei den sieben deutschen Kriegsanleihen unterrichtet der Aus- . satz von Justizrat L. Götting „Der Erfolg der 7. Kriegs- anleihe" in der „Sparkasse" (Heft 885). Da.mch weist di« Beteiligung der Sparkassen folgende Ziffern aus: 1. Kriegsanleihe mit Reisenden und Ladungen nach Finnland ab. Di« Pest in China ' pch Basel, 9. Januar. Havas meldet aus Peking: Aus wärtige Aerzte begaben sich in die Gebiete, in denen die Pest herrscht. Die Verbindung nördlich dsr Linie von Peking nach Jui-Jan ist aufgehoben. Neu« Kabinettskrisi» in Spanien ps Genf, 9. Januar. Die Madrider Blätter halten «in« Ministerkrisis für sehr wahrscheinlich. Eine Anzahl von Kabinettsmitgliedern, namentlich der Justizminister, würden" schon in den nächsten Tagen ihren Abschied nehmen. Die Barcelonaer Polizei verhaftet« zwei Anarchisten, die in einer Straße Bomben gelegt hatten. Amerika Ereignisse zur See Lin enelisch« Zerstör« versenkt » Di« britische Admiralität meldet; Ein britischer Zerstörer wurde im Mittelmeer torpediert und ist gesunken, 10 Mann kamen um. Die nrue Erweiterung der Sperrzone kommt, wie die -Poft" meint, gerade richt in einem Augenblick, wo dt« Vereinigten Staaten Vorbereitungen treffen, um Mann schaften und Material auf den europäischen Kriegsschauplatz zu ßmden. Gerade dir Union hatte gehofft, die Inselgruppe der Azoren und Kapverdischen Inseln sowie Madeira zu einem müchtig-n Flottenstützpunkt auszubaueu. Leichte Seestreitkräste Hütten hier genügt, nm unser Sperrgebiet au» der Flanke zu bedrohen. Die Gefahren diese» Seetransporte» großen Stile» über den Atlantischen Ozean find jetzt über Nach! ins Riesen hafte gewachsen. s Millionen Mark Ein engiisch-hollankischer Zwischenfall pH Amsterdam, 8. Januar. „De,fische Courant" meldet einen Zwischenfall, welcher sich bei der Heimreise des neulich in Holland angekommenen Kriegsschiffe« „Tromp" auf dem At lantischen Ozean ereignete. Danach ist der „Tromp", trotz des Befehles des Kommandanten eines englischen Kriegsschiffes, zu stoppen, weitergefahren, worauf der Engländer einen scharfen Schuß und das Signal wiederholte. Dessen ungeachtet setzte der holländische Dampfer die Fahrt fort und signalisierte zuruck, ob denn der Engländer nicht wiße, daß er es mit einem hol- ländischen Kriegsschiff zu tun habe. Der Englünder antwortete, er wisse das wohl, aber „Tromp" mülle trotzdem stoppen, da er Passagiere an Bord habe. Hierauf signalisierte „Tromp" kurz und bündig: Klar zum Gefecht! Der Engländer wußte offen bar nicht, was er darauf antworten sollte. Der Zwischenfall wurde in einer geheimen Sitzung der Zweiten Kammer, welche bald nach der Ankunft dos „Tromp" abgehalten wurde, zur Sprache gebracht. Finnland pf Stockholm, 8. Januar. Der schwedische Generalkonsul m Finnland, Ahletröm, ist zum vorläufigen Gesandten er ¬ nannt worden. Er ist das erste Mitglied des zukünftigen diplomatischen Korps ist Helsingfors. pf Kopenhagen, 8. .Januar. National Tide nde meldet «ns Stockholm: Die Minerva ist als erster Dampfer aus Tonnen Maschinenöl hier eingetroffen. Damit l Male seit Kriegsausbruch eine regelmäßige sh -eererllefern««. Wie di« Handelrkammer Chemnitz mittent, liegt Bedarf vor an 3000 Dutzend Farbbänder. Ange bote mit dem Nennwort „Angebot auf Farbbänder" sind in doppelter Ausfertigung bi» zum 12. d. M. unter Beifügung von Mustern an die K. S. stellvertretende Inspektion der Pio niere Abt. II (Heereslieserungen), Dresden-N. IS zu richten. Händler kommen nur im Falle von Lagerbeständen in Frage. fb Verwendung von Stroh. Die Handelskammer nimmt Veranlassung, darum hinzuweisen, daß infolge der ungünstigen diesjährigen Futterernte und der zwingenden Notwendigkeit, au» Stroh Kraftfutter zu erzeugen, es uribedingt erforderlich tst, die Verwendung von Stroh für alle Zwecke auszuschalten, wo «».durch andere Mittel ersetzt werden kann, z. B. bei Her stellung von Strohhülsrn zum Verpacken von Flaschen. Näheres ist iy der Kanzlei der Handelrkammer Chemnitz zu erfahren. s Weitere Einschränkung de» Perfonenzuaverlrhrs. Wie verlautet, besteht die Absicht, für Reisen von Zivilpersonen be reit» in den nächsten Tagen den Fahrkartenbezugsschetn einzusühren, da trotz der Preiserhöhungen, besonder» für die v'ä'äge, die Ueberbelastunz bestehen blieb. Die Notwendigkeit der Reisen unterliegt künftighin der polizeilichen Prüfung. Klei« voliMde N-tdricbie» Das Steigen de» Markkurses p Das Steigen d«r Wechselkurse, das feit einigen Wochen in der Schweiz einsetzte, dauert unvermindert fort. Man kam sich an der Börse keiner derartigen Aufwärtsbewegung erinnern, wie diejenige der Devisen der Zentralmächt.» in den letzten vier Wochen. Die deutsche L ark sieht heute auf fast 90 gegenüber 59 Centimes vor einig«» Monaten, die österreichische Krone steht aus 58 gegenüber 37 Centimes vor einem Monat. In Bern waren in den letzten Tagen in den Banken und Wechselstuben weder Mark noch Kron« zu erhalten, und es herrschte «in wahrer Sturm auf beide. Einer der ersten schweizerischen Großbankdirektoren erklärt« d«m „Berner Tagbl.", daß man dies als ein sehr Günstiges Friedenszeichen ansehen müsse. pa Amsterdam, 8. Januar. Nach einem hiesigen Blatt erfährt „Limes" aus Washington: Da» Kriegsministerium erhielt die Nachricht, daß seit Sonntag abend zwischen Soldaten Carranza »nd Anhängern Villa» gekämpft wird. Letzter» bemächtigten sich de» San Augustin Ranch gegenüber Falben in Tera». Amerikanische Truppen wurden nach der Grenze geschickt, um A» amerikanische Staatsgebiet zu schützen. — Dresden. Der König begab sich Mittwoch vormittag 8 Uhr 3 Min. nach Leipzig, um die Universität zu besuchen und verschiedene Besichtigungen vorzunehmen. Die Rückkehr nach Dresden erfolgt abends 7 Uhr 44 Min. - 7- Dresden. Line Künstlergeschichte, die die krankhafte Selbstüberschätzung unserer Allermodernsten hell beleuchiet, wird hier erzählt: Einer der allerersten Expressionisten, auf den seine Anhänger die größten Hoffnungen gefetzt haben (man erwartet , sogar, daß er selbst einen neuen „ismus" schaffen wird, war militärdienstpflichtiZ, meldete sich aber nicht rechtzeitig und erhielt nun den Stellungsbefehl. In richtiger Erkenntnis der Tatsache, daß dir Kunst über dem Vaterlands steht, schrieb dieser Kunst maler einen Brief an die zuständige Behörde, er könne beim besten Willen jetzt seiner Slellungspflicht nicht Folge leisten, weil er gerade an einem Bilde arbeite, in das er lern ganzes Kö-men und seine ganze C,ele legen werde: das gehe vor! Die zu ständige Behörde faßte diesen Brief so auf, wie sich» von selbst verstand: sie ließ nämlich oen unabiümmlichen Herrn holen und steckte ihn in die Heilanstalt zu Arnsdorf. — Ist es nicht wahr, so ist es doch ein guter Witz.... - Chemnitz. Wie die »Bolksstimme ' mitteilt, hat sich der Vorstand de« Chemnitzer Kriegsausschusses für Komumrnten- interessen mit ernrr Eingabe an die Kgl. Bczirksschultnspektion gewandt, in der ersucht wird, im gesamten Schulbetneb alle Leibesübungen, die körperlich« Anstr ngung erford-m, bis auf weitere» vom Lehrplan adzusetzen. Begründet wird die Fcr- decung mit der äußerst mangelhaften Ernährung, unter der die Schuljugend so furchtbar leide und von Tag zu Tag mehr ent- kräjlet werde. Auch Schulärzte hätten sich schon gegen den Turn unterricht während der Kriegszeit ausgesprochen. — Chemnitz. Am Sonnabend nachmittag gegen 3 Uhr wi'.rde auf dem Rangierbabnhof in Chemnitz Hilbersdorf der dort mit Schneeschnuseln beschäftigte 63 Jahre alle Handarbeiter Wolf von einem zum Rangieren losgekoppelten Güterwagen, den er nicht bemerkt harte, übersahren und gerötet. -- Em Mit bürger, der nicht genannt sein will, spend-te zur Linderung von Kriegsnot unter den Beamten und Angestellten der Stadt 10 000 Mark. — Bei der Ankunft bez. beim Ausladen der Hogenbrck- schen Tierschau wurds auf dem Rangierbabnhof einer der gro ßen Elefanten übersahren und so schwer verletzt, daß er schließ lich abgLstochen werden mußte. Da» Fleisch des Elefanten, der ein Gewicht oon ziemlich 60 Zentnern hatte, wird im siHand- welkervereinshause" (Meisterest) markenfrei in der verschiedensten Zubereitung verjpsist werden. — Chemnitz. Der Inhaber der hisigen Firma H. L T Tietz Gustav Gerst (Bamberg), wurde zum Königlich Bayrischen Kommerzienrat ernannt — Bautzen. Der Schaden des Schneesiurms läßt sich jetzt einigermaßen überblicken. Zahlreiche Stangen- und Drahtbruche der Telephonleitungen sind erfolgt, »mb mehrere Leitungszüge wurden umgelegt. Arge Verwüstungen richteten die Stürme am Leitungsgestänge der Elektrizitätslieferungs-Gesellschast an, .wodurch die Verbindung zwischen der Lausitz und den öster reichischen Grenzorten unterbrochen war. Längs des Grenzwege» bet Neugersdorf wurde das Gestänge völlig umgelegt — Ebersbach. Der zwüsijährige Schulknabe des Feuer manns Reinhold Güttler nahm dre geladene Pistole seines Bruders und zielte auf den noch nicht schulpflichtigen Knaben des Arbeiters Schönberner. Plötzlich krachte der Schuß und streckte den sechsjährigen Knaben zu Boden, der bald darauf starb. Die Väter der beiden Knaben strhen zurzeit im Felde. — Markneukirchen. Von schweren SchicksalsWägen wurde die Familie Knoll heimgesucht, die jetzt in vier Jahren zum vier ten Male einen Verlust zu beklagen hat. Ein erwachsener Sohn wurde plötzlich aus dem Leben gerissen, dann starb der Vater kurz nach seiner Pensionierung. Der Krieg nahm dann der Mutter gleich mit Beginn die drei verbliebenen Söhne fort, die mit großer Begeisterung hinauszogen. Alle drei erwarben sich da» Eiserne Kreuz und andeie Auszeichnungen und erfuhren Beförderung. Der eine kam bald schwer verwundet zurück, ging aber immer wieder hinaus in den Kampf. Den andern ritz eine Kugel auf einer Patrouille vor 6 Monaten aus dem Le ben, und jetzt siel der jüngste Sohn bei einem Sturmangriff am Mark beigesteuert. Würde man die Kriegsanleihen von den Sparkassenanlagen abbuchen, so würden sich diese trotzdem nicht um diese Summe vermindern, da die eigenen Zeichnungen der Sparkassen zu den Kriegsanleihen recht beträchtlich sind, und man geht nicht fehl in der Behauptung, daß mit den Abbuchungen für die Kriegsanleihen der Einlagenbestand für Ende 1917 den von Ende 1914 mindestens erreicht, wenn nicht übertrifft.