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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 10.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191801107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180110
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-10
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Monat
1918-01
-
Jahr
1918
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-»I vn MItkrteg D««1fcher Ab««»Sericht wtb Berlin, 8. Jmmac abends. (Amtlich.) ' An der Front Boesckghe—Staden ist «in englischer Vor- stoß gescheitert. Zn der Gegend von Flirey (zwis^m Maas und Mosel) sind örtliche Angriffe der Franzosen im Gange. Im Sundgau flaute die Eeftchtstäftgkeit nach Abwehr eines französischen Vorstoßes bei Ammerzweiler ab. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. ps Ei eine Minisi Kabinettsm schon in d Barcelonaei Straße Bi w Sette Sonnt Deutsck die Ei, Zensor An die Herren Negierungspräsidenten und den Vorsitzenden der staatlichen Lerteilungsstelte für Groß-Berlin. wurde kamen vch V wärttge Ae herrscht. D Jui-Jan is , pH A einen Zw Holland « lantüchen Befehles i stoppen, r Schuß ur der hollän ob denn ländischen er wisse d< Passagiere und bündi bar nicht, wurde in bald nach Sprache g pf St in Finnlai nanitt wo diplomatiß pf K> ans Stock Abo mit : ist zum «: Passagiers eröffnet. T mit Reisen -s-wlv, presse geht < während de Blätter setze stellung get nichtden scheinlich auf Landeskultur landwirtschaf tigte. Bei t einer Seite k nitz in letzte Nichtlandwiri denen «in 2 führte der S an. Die we Seite an du nicht aufrechr f' »te « Müller, Richo Richter Hugo, Schweitzer, Q m der rann fick erinnern den letzt fast 60 österreich vor «im in den l zu erhal Einer d, dem Frieden» D> pö i garischen klärte G Gebiet i und müss Durch d» die Mon dis Tages der unga gehe »eim »er llegenlledalmst beim Kaller Berlin, 8. Januar. Die Mitglieder des Regentschafts, rates des Königreichs Polen, Ministerpräsident von Ku- charzewski, die anderen Herren der polnischen Deputation sowie die Herren der Begleitung wurden heute mittag vom Kaiser in Gegenwart des Reichskanzlers und des stellver tretenden Staatssekretärs des Auswärtigen Amtes Freiherrn von dem Busfche Haddenhausen empfangen. Bei dem Emp fang richtete Fürst Lubomirski namens des Regent schaftsrates eine Ansprache an den Kaiser, in welcher er nach der Dankabstattung sagte: Wir wissen, daß Euere Kaiser liche Majestät die großen Aufgaben der Zukunft mit Ihrem liefen und schaffenden Geist übersehen und dem deutschen Volke ein Führer auf dem Wege sein werden, dessen Ziele das friedliche, segensreiche Zusammenwirken aller Völker ist. Im wiedererstandenen Vaterlande werden wir Bekenner dieser Grundsätze sein. In der erhabenen Person Euerer Kaiserlichen Majestät erblicken wir aber und begrüßen wir den Vorkämpfer und Hort derjenigen Grundsätze, die die Welt beherrschen und allen Schichten der menschlichen Volksgemeinschaften Glück und Segen bringen sollen. Seine Majestät der Kaiser antwortete hierauf: Hochwürdige und Erlauchte Herren des Regentschafts rates' Ls gereicht mir zur aufrichtigen Freude, Sie als die berufenen Vertreter des polnischen Staates in meiner Haupt- und Residenzstadt begrüßen zu können. Mit lebhafter Genug tuung entnehme ich aus Ihren Worten, daß Sie in den von meinen hohen Verbündeten und mir vollzogenen Akten die Erfüllung des langgehegten Wunsches des polnischen Vogtes auf Wiedererrichtung eines selbständigen Königreiches erblicken, und daß Sie glauben, Ihrem Baterlande am besten zu dienen, wenn Sie in Gemeinschaft mit dem Deutschen Reich und der österreichisch-ungarischen Monarchie die Ziele verfolgen, die das Wohl der Menschheit und das friedliche Zusammenwirken der Völker verbürgen. Gegenüber den Verunglimpfungen der Feinde empfinde ich es mit Dank, daß Sie meinem unab lässigen Bemühen, in einer bald 30jährigen Regierungszeit ein Vorkämpfer und Schirmer dieser Grundsätze Zu sein, tiefes Verständnis entgegenbringen. Möge es Ihnen, hochwürdige und Erlauchte Herren, vergönnt sein, in erfolgreicher Arbeit dem polnischen Staate die Grundlagen zu geben, die ihm seine friedliche Weiterent wicklung als «in Element der Ordnung, des Fortschrittes und der Kultur gewährleisten. Meiner und meiner Regie rung vollen Unterstützung können Sie hierbei versichert sein. pa Am erfährt „Lin die Nachricht und Anhän fich des Sc Amerikanisch Zs» amerikai O«v«r,«t»Ifch.« «»arischer La»««»«richt wtb Men, 8. Januar. Amtlich wird gemeldet: Veftltcher Kriegsschauplatz Waffenstillstand. s ' Italienisch«« Kriegsschauplatz Zwischen Brenta und Piave war die Artillerietätigkeil zeitweise lebhaft. ver Kampl Ser hm» von ivalckow Der „Vorwärts" veröffentlicht folgenden Erlaß des Herrn v. Waldow, des Herrn des Kriegsernährungsamtes, an die Regierungspräsidenten: „Die Zuwiderhandlungen der Kommunalverbände und anderer amtlicher Stellen gegen die kriegswirtschaftlichen Ge setze haben sich in bedauerlichem Maße vermehrt. Dem muß unter allen Umständen Einhalt geboten werden. Schleichhandel und Preistreibereien von Stellen, denen die Versorgung größerer Volksteile obliegt, müssen naturgemäß für die Ge samtversorgung sehr viel schädlichere Folgen nach sich ziehen als die Zuwiderhandlungen des einzelnen. Der Auskauf von Lebensmitteln unter rücksichtsloser lleberschreilung der Höchst preise und gewissenloser Ueberbietung anderer, weniger kapital kräftiger Kauflustigen hat es der Bevölkerung vielerorts nahezu unmöglich gemacht, ihren Bedarf zu dem Höchstpreise zu decken, und zu einer Preissteigerung geführt, welche die Lebenshaltung der ärmeren Klassen auf das bedenklichste erschwert. Verderblich muß es besonders auf die Moral der Allgemeinheit wirken, weim diejenigen Stellen, die zur Durch führung der Gesetze berufen siiid, in einseitiger Wahrung der Interessen ihres engeren Wirkungsbereichs die zum Wohl der Allgemeinheit erlassenen Vorschriften übertreten. Ich hebe besonders hervor, daß Kommunalverbände sich am Schleichhandel mit lebendem Vieh beteiligt habe». Dieser Handel ist in besonderem Maße gefährlich, da hierdurch die Versorgung der Bevölkerung mit Fleisch, Fett und Milch auf das ernstlichste in Frage gestellt wird und die Preise für Zucht- und Nutzvieh auf eine Höhe gebracht werden, welche die Produktionskosten der Landwirtschaft und damit die Preise der landwirtschaftlichen Erzeugnisse noch weiter steigern muß. Fern.r ist festgcstelll worden, daß einzelne Kommunalvet- bände die von ihnen auszustellenden Saatkart«» mißbräuchlich zur Beschaffung von Lebens- und Futtermitteln rum Zwecke des Verbrauchs ausgcnutzt haben. As ist erforderlich, daß di« Vorschriften, durch welche die ausschließliche Verwendung des Saatgutes für die Zwecke der Äussaat gewährleistet werden soll, bei den Kommunalverbänden genaueste Beachtung finden. Nach Zeitungsnachrichten beabsichtigen mairche Kommunal verbände neuerdings Mehlzulagen ihrer Bevölkerung zuzu wenden. Es bedarf in diesen Fällen stets der eingehenden Prüfung, ob die Zulagen aus Ersparnissen genommen werden. Wird dies seitens der Kommunalverbände nicht einwandfrei nachgewiesen, so ist die Ausgabe von Mehlzulagen unverzüglich zu verbieten- Ich ersuche Eure Hochwohlgeboren, gegen jede , amtliche Stelle, die sich der Nichtachtung kriegswirtschaftlicher Gesetze schuldig macht, rücksichtslos, gegebenenfalls durch Einleitung des Disziplinarverfahrens gegen'die schuldigen Beamten so wie durch Anzeige bei der «taatsanwaltschaft, vorzugehen Uebcr wichtigere Fälle ist mir alsbald zu berichte». Die Kommunatverbände sind über das Vorstehende ein dringlichst zu bekehren. Abdrucke für die Stadt- und Landkreise sind beigefügt. v. Waldow. Westen w Trotz schlechten Wetters war an einigen Abschnitten der Westfront, in Flandern, westlich von Lambrai und im Sundgau das Feuer der beiderseitigen Artillerie zeitweise leb haft. Westlich Lambrai holten sich englische Kompagnien am 7. eine blutige Schlappe. Nach kurzer Feueroorbereitung brachen die englischen Sturmkolonnen um 5 Uhr 30 Min., nachmittags in etwa 600 Meter Breit« gegen unsere vorderen Sicherungslinien östlich Bullecourt zum Angriff vor. Im Feuer und im Nahkampf wurde der Feind unter schweren Vethtsten abgewiesen. Zahlreiche tot« Engländer liegen vor unseren Gräben und Hindernissen. An vielen Stellen der Westfront setzte der Feind seine verzweifelten Erkundungs versuche fort. Seine vorgetriebenen Patrouillen wurden über all restlos zurückgeschlagen und mußten so im deutschen Ver folgungsfeuer in ihre Gräben zurückflachten. Demobilisation in Portugal? w Bern, 8. Januar. Das „Berner Tagblatt" meldet aus Madrid: Die 4. Reservedivision, die von dem zurück getretenen portugiesischen Kriegsminister «inberufen und zur Ausbildung für den modernen Krieg schon vier Monate unter Waffen war, wurde aus unbestimmte Zeit beurlaubt und in die Heimat geschickt. Sie sollte Mitte Januar nach Frank reich gebracht werden. Bei dieser Gelegenheit wird bekannt, daß sieben portugiesische Regimenter in Frankreich stehen. Amerikas Truppensendung«« w Amsterdam, 9. Januar. Der Neuyorker Korrespondent der Daily News meldet: Trotz des Schiffahrtsproblems sind von der englischen, französischen und amerikanische» Regierung Pläne entworfen worden, um in diesem Jahre die doppelt« Zahl von Truppen nach Europa zu bringen, als anfänglich festgesetzt »ar. (Lin echt amerikanischer Blufft Dis Asd.). Böswillige Erfindungen ,,Djen" verbreitet folgende phantastische deutsche Friedens- bedinaungen: Auslieferung der Schwerartillerie an Deutschland, der Schwarze-Meer-Flotte an die Türkei; Recht Deutschlands auf zollfreie Einfuhr für 15 Jahre; alle von England und Frankreich nach Rußland einzuführenden Waren müssen über Deutschland gehen; Demobilisierung aller mit den Alliierten operierenden russischen Truppen; kerne Einmischung Rußlands in die Angelegenheiten zwischen den Mittelmächten und den Alliierten, auch nicht bei Regelung der bulgarischen und serbi schen Fragen; Rußland darf rm Bedarfsfall leichte Artillerie in Deutschland erwerben. Aebnliche pbantastische Gebilde find be reits mehrfach von autoritativer Stelle als böswillige Erfindung bezeichnet worden. Auch die neueste Meldung des „Djen" soll natürlich nur dazu dienen, die Friedensverhandlungen zu stören. Erfolge der Ukraine ru Der „Tägl. Rosch." wird aus Stockholm gedrahtet: Die bisherige Entwicklung des ukrainisch-russischen Streites hat zu «mein bedeutenden Erfolge der ukrainischen Negierung und zur Festigung ihrer Macht geführt. Nicht nur ist in einein großen Teile der Ukraine ist das russische Militär entwaffnet und heimgeschickt, die marimalistischen Führer verhaftet oder aus gewiesen worden, sondern es ist der Ukraine auch gelungen, wenn auch teilweise erst nach heftigem Kampfe, die Herr schaft über die rumänische und südwestliche Front zu erlangen. Die meisten russischen Regimenter, die sich nicht füge» wollten, sind entwaffnet worden. Die beiden Fronten sind jetzt unter dem Oberbefehl des der ukrainischen Regierung ergebenen Generals Tschernaschew vereinigt, so daß die ukrainische Re gierung über ein« bedeutende Feldarmee vom Schwarzen Meer bis etwa zum Pripjet und -a über die einzige noch vorhandene, wenn auch nicht gerade schlachtsähige, so doch einigermaßen geschulte Armee verfügt. Einen Mißerfolg hat die ukrainische Armee, wie es scheint, in Charkow erlitten, das mit seinem Grubengebiet aus die marimalistische Seite übergegangen ist, doch widersprechen sich die Nachrichten darüber stark. Die ukrainische Negierung hält noch immer an der Zugehörigkeit zuck russischen Gesamtstaat fest, erklärt aber, eine solche Regierung nur anerkennen zu wollen, die eine föderative Regierung der selbständigen Re publiken des ehemaligen russischen Reiches darstellt, in der die fremden Völker Rußlands genügend vertreten sind, die Ukrai ner aber selbst ein Drittel aller Stimmen besitzen. Bis zur Bildung einer solchen Regierung will die Rada in der aus wärtigen Politik selbständig auftreten. Das englisch« Spiel durchschaut rr Ein Funkentelegramm vom 6. cr. 9 Uhr 40 Minuten vormittags „An Alle!" besagt u. a.: Lloyd George äußerte sich in dem Sinne, daß Rußland erst seine Grenzen mit Deutschland und Oesterreich-Ungarn festsetzen müsse, ehe von Verhandlungen über einen allgemeinen Frieden die Rede seiit kann. Die Alliierten halten es für vorteilhafter, den Deutschen die Abrechnung mit Rußland vorläufig allein zu überladen. Deutschland solle sich aus der Linie des geringsten Widerstandes auf Kosten Rußlands entschädigen. Je größer diese Entschädigung im Osten ausfällt, umso leichter wird es dann den alliierten Regierungen sein, sich mit den Deutschen im Westen zu einigen. Selbstverständlich könnten die Alliier ten di« gleichen Resultate auf dem Wege eines allgemeinen Friedens erzielen, in diesem Falle wäre es aber Aar, daß die Alliierten Polen, Litauen, Kurland und Rumänien bewußt verraten und diese Länder als Münze zur Begleichung ihrer Rechnung mit Deutschland bemitzt haben. kommt, wo die schäften senden. Azoren mächtig- hätten ( bedroh« über de, hafte «e oder der Riederbruch der französischen Krtegvmach« und deren Regierung,kommissare entscheidet. .... Frankreich zittert vor der kommenden deutschen Offen, sive; die französischen Zeitungen sind voll von schlimmen Ahnungen, diß sie zwar nicht wahr wissen wollen, die sie aber doch nicht zu unterdrücken vermögen. „Es bleibt uns nur noch die Defensive übrig", „Unsere Tätigkeit an der deutschen Front ist notgedrungen von dem Willen des Fein des abhängig" — so heißt es in mannigfachen Variationen, Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Franzosen sich in solcher Annahme nicht irren. Unverständlich aber bleibt «es, warum sie dann statt non der Weltfrage zu deklamieren, nicht lieber endlich einsehen, daß nun von Elsaß-Lothringen nicht mehr gesprochen werden darf, einfach darum nicht, weil das Schicksal der Reichslande für Deutschland grundsätzlich keine Frag« ist und weil jeglichem diesbezüglichen Anspruch Frankreichs da» klar« „Nein und Niemals" der deutschen Regierung ent» gegensteht. La»e«»«rlch< d«< hld«rtralV*bs« wtb (Amtlich.) Berlin, 8. J-rnuar. Im Atlantisch«» Ozean und im Aermelkanal find kürzlich von unsern U- ! Booten S Dampfer und 1 Segler versenkt worden. Mit Ausnahme eines waren sämtliche Dampfer bewaffnet und fuhren in Geleitzügen. Einem unserer Unterseeboote gelang es, durch zähes Festhalten und geschicktes Manövrieren aus ein und demselben Eeleitzug drei schwerbeladene Dampfer zu vernichte». Unter diesen befanden sich die englischen bewaff neten Dampfer „Bernard" (36? ! Tonnen) mit Kohlen nach Gibraltar, und „Bristol Litty" (2511 Tonnen) mit Stück gut, hauptsächlich Chemikalie», die nach Ncwyork bestimmt waren und nach Angabe der Besatzung einen Wert von etwa 40 Millionen Mark hatten. Der Segler war ein Vollschiff von amühernd 2000 Tonnen Größe. Der Chef des Admiralstabes der Marin«. Die Versenkung des Dampfers „Bernard" lenkt die Auf merksamkeit auf den durch unseren U-Bootkrieg gründlich zerrütteten englischen Kohlenhandel. Die Kohle, sagte Lloyd George im Jahre 1915 in seiner klassischen Rede an die Walliser Bergarbeiter, ist das Lebensblut der Nation. Mit der Kohlenausfuhr bezahlte England einst einen großen Teil seiner Einfuhrschuld. Jetzt erstickt es im Kohlenüberfluß, weil ihm Schiffe fehlen zum Transport über See. Selbst im Inland können die Eisenbahnen das durch Einschränkung der Küstenschiffahrt gewaltig angeschwollene Verkehrsbedürfnis nicht mehr stillen. Die schwarzen Schätze häufen sich auf den Gruben, drücken dort auf den Preis, Minge» zur Ein schränkung der Produktion und zur Arbeitslosigkeit, entwerten den Betrieb. Erst kürzlich mußten wieder 2000 Arbeiter auf einer einzigen Grube entlassen werden. Andererseits steigt die Kohlennot in der Welt, In Frankreich werden bie Theater nicht mehr geheizt. In Newyork herrscht abends aus den Straßen Dunkelheit, wie in einem Dorfe. In Italien mußten die Eisenbahnen und sogar schon wichtige Krjegsbc- triebe sich einschränken bis unter die Grenze des Zulässigen.) Dieselbe Kohle, die in England 30 Mark die Tonne kostet, schnellte in den letzten Tagen im Schleichhandel auf 500 bis 600 Mark im Preise empor. Die Kohlennot ist eine d«r Klippen, an welchen das Ententeglück zerschellen wird. Elsaß-Lothringen ohne Volksabstimmung r Haag, 9. Januar. Im „Daily Lhronicle" veröffentlicht Albert Thomas einen Artikel, in dem er erklärt, daß Frankreich Elsaß-Lothringen erhalten muß, ohne daß eine Volksabstimmung stattfindet. England will nicht mit sich handeln lassen r Haag, 9. Januar. Die „Times" versichern nochmals, daß die Forderungen Lloyd George» tatsächlich den niedrigsten Preis darstellen und das England nicht mit sich handeln lasse. — Es wird müssen! Eine Schwa^e-Meer-Republik r Au« Petersburg melden die „Baseler Nachrichten": Der Kofaken-Kongreß hat General Kaledin mit außerordentlichen Kriegsvöllmachten versehen. Do« Schwarze-Meer-Gouvernement ist von den dortig:» Marimalisten al« Schwarze-Mrer-Republik erklärt worden. Srrlt-Vtomü Die Verhandlung«« rv Men, 7. Januar. Wie aus Blättern des neutralen Auslandes ersichtlich ist, verbreitet die russische Telegraphen- Agentur eine Nachricht, wonach die Regierung der Arbeiter, Soldaten und Bauern aus den deutschen Vorschlag bezüglich Polens, Litauens und Kurlands nicht eingehe. Unter dem Belagerungszustand sei es «lächerlich, von einem freien Ausdruck des Volkswillens zu sprechen. Die deutsche Regierung gehe darauf ein, einen Heil der besetzten Gebiet«, die Rußland gehören, zu räumen, aber sie weigerte sich, Polen und Litauen zu räumen. Daraus kann die russische Revolution niemals eingehen und wird niemals darauf eingehen. Die Regierung der Arbeiter und Bauern lasse sich nicht ausliefern. Das Wisner Telegraph, Korr.-Büro stellt fest: Diese Meldung entspricht^» kern«: Weise den Tatsachen, wie aus dem Tert der am 28. Dezember von der russischen Delega- tton erteilter, und bereit» veröffentlichten Antwort hervor» geht. rv BvefttLitowsk, 8. Januar. Herlt« nachmittag murdr ein« Borbtsprechong zwischen d«n Vorsitzenden der hier ver sammelten Abordnungen abgehalt«», an welcher teilnahmen Staatssekretär von Kühlmann, Minister des Neußern Graf Czernin, Justizminister Popow, Volkskommissar für auswär tige Angelegenheiten Trotzki, Eroßwesir Talaat Pascha und der ukrainische Staatssekretär für Handel und Industrie Wse wolod Holabowgtsch. Nach Erörterung von Form- und Pro» grammftagen wurde für morgen vormittag ein« Vollsitzung anberaumt. Später sanden Besprechungen zwischen Vertretern der Vierbundmächte und den ukrainischen Vertretern statt. Nerven behalte« rd Berlin, 8. Januar. Die „Germania" verbreitet fol» gende Erklärung, welche ihr von zuständiger parlamentarischer Seite zugegangen ist: Die Oeffentlichkeit wurde in den letzten Tagen lebhaft beunruhigt durch den Umlauf von Gerüchten, welche zum Teil durch die Presse in sensationeller Weise aufgebauscht wurden und deren Grundlage sich nachträglich als nicht stichhaltig herausgestellt hat. Wir können demgegen über, sowie für zukünftige ähnliche Versuche nur die Mah nung aussprechen: Nerven behalten! Die Oeffentlichkeit und die Presse mögen das Beispiel des Hauptausschusses nach ahmen, welcher die Erörterung der politischen Fragen zurück- gestellt hat, bis eine größere Klärung «ingetreten ist. Es erscheint sehr unnötig und höchst schädlich, neue innere Span nungen zu schaffen oder bestehende zu bestimmten politischen s Zwecken verschärfen zu wollen. Für die Zentrumsfraktion I des Reichstages besteht nach wie vor keine Veranlassung, s in ihrem Vertrauen zur Reichsleitung eine Aenderung ein treten zu lassen. SrprSlkdent Last fordert Elsaß-Lothringen r Amsterdam. 9. Jannar. Der Korrespondent des „Daily Lhronicle" meldet aus Neuvork: Erpräsident Tak» jagte m einer Rede, die er in Brocklyn hielt, der Friede wäre nur möglich, wenn alle bisherigen Verschwörungen gegen den Weltfrieden Schiffbruch erlitten hätten. Die Friedensbedingungen wären weniger wichtig, wenn nur Deutschland überzeugt werden könnte, daß es notwendig sei, Elsaß-Lothringen zurückzugeben. Ein« Unterredung mit Buchanan r Genf, 9. Januar. Sir George Buchanan hatte am Sonnabend Petersburg noch nicht verlassen. Er «märte in diesen Tagen dem Korrespondenten der „Agentur Radio", «r habe auf keinen Fall die Abficht, seinen Posten aufzuaeben, ob wohl das Leben den Allierten in Petersburg ziemlich schwer werden dürste. Dennoch würde er «inen offenen Bruch Mit den Martmalisten kür einen Fehler halten. — Für Petersburg werden, nach verschiedenen anderen Meldungen, in, Gegensatz zu der vorstehenden, verschiedene Arbeiterführer, vor allem Henderson, al» Nachfolger Buchanan» genannt. Eck Fortgang Henderson» aü» England würde für Lloyd George eine will kommene Kallstellung dieses Arbeist Führers bedeuten. r Der „Petit PEm«"er?ä^av"ÄAgburg: Ecke Wie» deraufnahme der Feindseligkeiten gegen die Mittelmächte ist ab solut undenkbar. Trotzkis Verhalten komme nur insofern Be achtung zu, al« der Volksrat immer noch mit der Möglichkeit rechne, die Sozialisten anderer Länder für die Marimalisten zu gewinnen r Washington, 9. Januar. Präsident Wilson hat eine Botschaft an den Kongreß gerichtet, die sich mit den Vorgängen in Brest-Litowsk beschäftigt. /
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