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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 04.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191801048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180104
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180104
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-04
-
Monat
1918-01
-
Jahr
1918
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kin m-bnr«f ->« ckie QnWittr Ver Aellkrtes Deutscher Abendbericht wtb Berlin, 2. Januur, abends. (Amtlich.) Von d<n Kriegsschauplätzen nichts Neues. schamhaft verschwiegen, aber sie sind im Lairde selbst wie auch in aller Welt ohnedies offenkandig geimg. Eine ganz bedeutende Steigerung der wirtschaftlichen Nöte hat überdies auch der deutsch-österreichische Einmarsch in Friaul und Vene tien mit sich gebracht. Der italienische Berichterstatter der „Neuen Züricher Zeitung", der die wirtschaftlichen Zustände in' diesen Provinzen nach der Jsonzokatastrophe beschreibt, schil dert die Flucht der bestürzten Einwohner und fährt dann fort: „Zugleich machten wirtschaftliche Folgen sich bemerkbar. Nicht nur, d^.Z die Flüchtlinge, deren Zahl nach einer Schätzung von Llemenceans „Homme libre" 400 000 betrügt, und die in ihrem panischen Schrecken z. T. bis Nom liefen, jetzt mit ernährt werden müssen. Schlimmer noch war, daß die drei italienischen Armeen, die von der Mündung des Jsonzo in die At ia bis zum Austritt der Brenta in die Ebene zum Rückzug gezwungen wurden, allenthalben ihre für Monate angelegten Verpflegungsdepots verloren haben, und daß in folgedessen auf die Bestände, die für die Bevölkerung bestimmt waren, zurückgegrifsen werden mutzte. Die Notwendigkeit, die an den Feind verlorenen Armeeüepots durch Massenrequisi tionen zu ergänzen, hat naturgemäg die Folge gehabt, daß gewisse Leoensmittel, wie namentlich Butler und Zucker, zeit weilig nicht mehr zu Haven waren, und daß vielfach die Haus frauen lange vor den Läden warten mutzten, um ihre Makka roni und lyr Brot zu erhalten. Und an der Kohlsmrot, die den Preis von 25 Lire im Frieden auf 720 Lire hrnauf- schnellen ließ, merkt das italienische Volk in diesem Minter auf das bitterste, daß „Krieg" im Lande ist. Datz Italien von den Alliierten, die jetzt mit sich selbst genug zu tun haben, keine durchgreifende Hilse erwarten iann, und daß die Not mit jedem Schritt, den di« Armeen der Mittelmächte in Italien vorwärts tun, unerträglicher werden mutz, sind Tatsachen, deren Gewicht auch die unent wegtesten Kriegshetzer sich nicht mehr lange werden entziehen können. Den Feind und die brura.en Arriierten im eigenen Lande, das zum kampfdurchtobten Ech-achiselde geworden ist, Hunger, Elend und Verarmung in den weitesten Volks schichten und das Begraoen aller einst gehegten Mellmachts träume, das ist das Ergebnis eines Krieges, in den ver blendete Machthaber das italienische Volt vor 2^ Jahren Hineingetrieben haben. verbitte aer lelncklicben Wrgrllone« wävreua « Moasten Oe ft« rr«rchlfch-«n> arischer Ta-r»b«rich« wtb Wren, 2. Dezember. Amtlich wird gemeldet: . Orstltcher Krtegrschauplatz Waffenstillsiand. Italienisch«» Kriegsschauplatz Auf der Hochfläche von Asiago, im Gebiete des Monte Tomba und an der unteren Piave entwickelten sich zeitweise Artilleriekämpfe.. Am 26. Dezember früh wurde unsere Besatzung auf der Dammstellung bei Zenson ahne Verluste auf das östliche Piave-Ufer zurückgenommen. Der Gegner, der diese Räu mung erst am 31. Dezember bemerkte, hielt bis zu diesem Tage die verlassenen Deckungen fortgesetzt unter Artillert»- und Minenwerferseuer, Deutsche Landwirtschaftsrat, die Vereinigung der deutschen Bauernvereine, der Reichsverband der deutschen landwirt schaftlichen Genossenschaften, der Bund der Landwirte, die Deutsche Landwirischaftsgese'ljchaft und der Generalverband der deutschen Raiffeisen-Genossenschaften. Es heisst darin: „Es gilt jetzt, das Letzte herzugeben, was der Landwirt irgendwie entbehren kann. Um den letzten entscheidenden Schlag mit allem Stachdruck ohne Erschöpfung durchzusühren, müssen Men schen und Tiere ungeschwächt in den Endkampf treten können. Wir richten deshalb an alle deutschen Landwirte die herzliche Bitte, das Vaterland nicht im Stich zu lassen. Jeder Zentner Hafer, jeder Zentner Brotkorn, jedes Pfund Butter, jedes Pfund Fett uno jeder Liter Milch, die der Landwirt mehr als bisher abgibt, helfen zum Siege. Darum erwäge ein jeder Landwirt noch einmal, was er von seinen Vorräten abgcbe» künter nicht im Wege des Schleichhandels, der nur dem Reichen zugute kommt, während die arnn Bevölkerung darben mutz, sondern an die öffentlichen Verteilungsstellen. Doppelt gibt, wer schnell gibt!" , Einen Aufruf an die Landwirte- erlassen zur Jahres- Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Türkei haben nur ' wende der Kriegsausschutz der deutschen Landwirtschaft, der je ein ä.teres Linienschiff verloren. Wir mur die in der See schlacht vor dem Skagerrak gesunkene „Pommern", die ösler- reichqch-ungarische Marine das aus dem Jahre 1895 stam mende, kürzlich versenkte Panzerschiff „Wien" (5600 To.) und die Türkei das 1892 gebaute, ehemals deutsche Panzerschiff „Kurfürst Friedrich Wilhelm" (10 600 To.). Diesen drei ver lorenen, wenig wertvollen Linienschiffen der Mittelmächte ballen; Mtscdattücbe 2mibtung Immer dichter zieht sich das Unheil über Italien, dem von innen und außen fchwerbedrängten Lande, zusammen, und sein verzweifelter militärischer Widerstand gegen die unaufhalt sam vordringenden Verbündeten kann nicht darüber hinweg- täuschen, datz seine wirtschaftliche Kraft von Tag zu Tag mehr untergraben wird. Der Ning, den unsere U-Boot- Blockade um die apenninische Halbinsel gelegt hat, läßt das einstmals blühende Wirtschaftsleben zusehends verdorren. Koh lennot infolge der Versenkungen der Kohlenzufuhren im Mittel meer, Verkehrsschwierigkeiten und LebeuLmittelmangel werden zu übermäßigen Plagen, die alle Ordnung im Lande äuflöfen, die Kriegsindustrien lahm legen und der etwa noch künstlich erzeugten Kriegsbegeisterung den Rest geben Diese kritische Lage im Innern mutz natürlich aus die Moral der italienischen Truppen äußerst ungünstig einwirken, find die neutrale KAM, die nach Gründen für die ungeheuerliche Niederlage Cadornas sucht, findet die Hauptursache in der schwierigen wirtschaftlichen Lage des Landes. „Studiert man die ökonomische Stellung des Landes," so äußert sich „Svenska Dagbladet" in einem Aufsatz über die drohenden inneren Feinde Italiens, so komint man ziemlich bald zu der lleber- zeugung, datz hier die eigentliche Wur^l der Niederlage liegt. Jla.ien-R.isende gibt es nicht mehr. Aus dem Ausland« kommt kein Gold ins Land hinein. Das eigene Land muß Hundert- iausendr ernähren, die durch die Störungen des Krieges den Boden des Heimatlandes überschwemmt Häven. Die Brenn holznot wird in diesem Winter größer sein als im vergangenen, aber die Zensur hat hinreichend dafür gesorgt, daß das Aus land nicht zu viel über diesen Punkt erfährt. — Es ist auch ein offenes Geheimnis, daß die Munitionsbereitung in der letzten Zeit infolge Kohlenmangels hat eingeschränkt werden müssen. — Man versichert uns, oaß 60 Prozent der Fabriken infolge Feurrungsmangel längere oder kürzer« Zeit den Betrieb haben einstellen müssen. Mit dem Despotisinus der Kriegspartei dürfte es aus sein. -- Die Zeit der Illusionisten und Phan tasten ist vorbei." Solc.-e Tatsachen werden zwar in der italienischen Presse U-Boote, die Ententeflotten insgesamt 60 U-Boote «in. In der großen Verlustliste der feindlichen Kriegsmarinen findet man außerdem 21 geschütze Kreuzer mit 102 480 To., 11 ll- Boot-Alkehrkreuzer mit 19800 To. und des weiteren an Monitoren und Kanonenbooten 23 Schisse mit 17 000 To. Recht beträchtlich sind auch die Einbußen der Ententeslotten an Hilfskreuzern. England hat unter diesem Posten nicht weniger als 43, Frankreich 13 Schiffe stehen. Daneben sind an U- Bootsfallen, jener heimtückischen Erfindung der Engländer, seit März d. I. acht Schiffe vernichtet worden. Sehr be deutend ist außerdem der Verlust an Vorposten-, Bewachungs-, Patrouillen-, Minensuch-Fahrzeugen und sonstigen kleineren Hilfsschisfen, die besonders die englische Marine zu verzeichnen hat. Westen w Westlich Cambrai hat sich die Beute der in den letzten Tugen südlich Marcoina gemachten Gefangenen aus 13 Offiziere, 500 Mann und 7 Maschinengewehre erhöht. Auf diesem Schlacht feld allein haben die Engländer bis zum 6. Dezember 20 Divi- ßonen einsetzen müssen, die unerhört blutige Verluste erlitten. Drei englische Divisionen sollen nach übereinstimmenden Ge fangenen-Aussagen nahezu völlig vernichtet sein. Besonders schwer sind vor allem die Verluste der englischen Garde, von der Tausende im Bourlon-Wald nutzlos ihr Leben lassen mußten. Wenn England auch in der Heimat über Ersatztruppen ver fügen mag, uin diese Verluste auszualeichen, jo kann sich die englische Oberste Heeresleitung doch eine zweit« Niederlage, wie die von Cambrai, nicht leisten, ohne die Kampfkraft der Armee aufs Ernsteste zu beeinträchtigen. Am 1. Januar 1S18 erlitt eine südlich Marcoing vorgchende starke englische Patrouille aufs Neue schwere Verluste. Ein englischer ^neger warf wäh rend des Gottesdienstes auf die Kirche vor Vocluse.Bomben. Auch die Stadt Quentin wurde wiederum in den Mittags stunden rückfichts os mit schwerem Kaliber beschossen. An der französischen Westfront würden bei erfolgreichen AMernehmungen zahlreiche Franzo en eingebracht. Ein aufsehenerregender Artikel wi In Paris erregt ein Leitartikel des „Pays' großes Auf sehen, da er zum Eintritt der Verbandsmächte in ine Friedens- occh mdlungen aufsordert. Die Not in Frankreich. wi Wie „Petit Parisien" berichtet, gestattete der Muni tionsminister den, Präsekten, die während des Sommers an gelegten Kohlenreserven für die Bevölkerung zu verteilen. Der Veipflegungsmimsler ermahnt im „Petit Parisien" zur größten freiwilligen Einschränkung besonders im Brotverbrauch. Ein Dekret, betreffend Schließung der Konditoreien, steht unmittel bar bevor. Der Fleychgenuß wird auch eingeschränkt und den Gasthäusern eine weitere Beschränkung der Speisekarte oorge- jchneben werden. Privatpersonen soll der Gebrauch des Auto- lnvdtls vollkommen untersagt werden. Der Munster betonte, daß der Hauptgrund für die bevorstehenden Einschränkungen der Ubootkrieg sei. stehen folgende Verluste der Entente-Flotten gegenüber: Eng land 13 Linienschiffe mit zusammen 215 200 To., Frankreich 4 mit 54400, Italien 3 mit 49 300, Rußland 3 mit 49 900, gleich 23 Linienschiffe mit zusammen 368 800 To. Eesamb verlust der Entente: 23 Linienschiffe mit 368 800 To. Da gegen Verlust der Mittelmächte: 3 Linienschiffe mit 28 860 To. Von der uächststärksten Einheit, den Panzerkreuzern, haben unsere Feinde im Verlaufe des Krieges eingebüßt: England 18 Panzerkreuzer mit 267 900 To., Frankreich 3 mit 25100, Italien 2 mit 17 750, Japan 1 mit 14 000, Rußland 1 mit 8000, zusammen 25 Panzerkreuzer mit 332 750 To. Verlust der Entente: 25 Panzerkreuzer mit 332 750 To. Hingegen beträgt der Tonnage-Verlust der Mittelmächte an dieser Schiffsklasse nur ein Viertel dieser Zahl. Außerordentlich groß sind di« Verluste der feindlichen Kriegsflotten an Zerstörern und Torpedobooten. Es sind nicht weniger als 143 Schiffe dieser Gattung in den 41 Monaten des Krieges verloren gegangen. Auch die Verluste an feindlich«': U-Booten sind ziemlich hedeuLeno. England büßt« 2L, Frankreich 12, Italien 10 mkchte vorlägt. Er will dann auf dieser falschen Grundlage der Welt verkünden, ihm feien diese Friedensbedingungen of- fiziell nicht zugegangen, folglich müsse der Krieg fortgesetzt werden. Im Vorwärts heißt es: Die Regierung darf sich die Gefahr nicht verhehlen, daß der von ihr angestrebte Friedens- schluß im ganzen Volke ein Gefühl tiefer Unbefriedigung her vorruft. Es droht eine Zerreißung der öffentlichen Meinung und «ine Isolierung der Diplomatie, die angesichts der Tat sache, daß wir uns noch im Kriege befinden, nicht unbedenklich ist. Nach d^r Voss. Ztg. und dem Lok.-Anz. dürfte der s^ialdemokrotische Antrag, möglichst sofort den Reichstag zu sammenzuberufen, kein« Mehrheit finden, vielmehr werde mit einer erweiterten Tagung des Hauptausschusses zu rechnen sei». Der ebenso wie der Hauptausschuß des Reichstages heute zu sammentretende Aeltestenausschuß dürste in diesem Sinne for mell beschließen. — Aus englischen Reqierungskreisen teilen verschiedene Blätter mit, die Alliierten würden demnächst eine neue amtliche Erklärung über dir Kriegsziele veröffentlichen. Neue KriegszirlerkläMng der Entente r Haag, 3. Januar. Die Times melden aus Washington: Zwischen London, Paris und Washington sand ein Ge dankenaustausch statt über die Form der Antwort auf die deutsch-österreichischen Friedensbedingungen, wie sie durch die Bolschewiki den Verbandsmächten mitgeteilt worden sind. Es ist noch nicht entschieden, ob Wilson, Lloyd George und Clemenceau antworten werden. Wenn sie es tun, wird die Antwort wahrscheinlich eine abermalige Feststellung der Kriegs ziele in sich schließen in der Form eines Aufrufs an die Völker über die Köpfe ihrer Regierungen hinweg. Versuche, die ^rtedensvrrhanblmrgen zu stören r Wie aus den Meldungen Reuters heroorgeht, sind di« englischen Korrespondenten in Petersburg eifrig an der Arbeit, durch allerlei Ausstreuungen die Friedensoerhandlungen zu stören. „Daily News" melden wieder einmal aus Peters burg, die Friedensverhemdlungen seien abgebrochen, weil Deutschland als Bedingung die Unabhängigkeit Polens, Li tauens und Kurlands gestellt habe. Der Wirtschaftsausschuß der Arbeit r Petersburg, 2. Januar. In der ersten Sitzung des deutsch-russischen Wirtschaftsausschusses ist bestimmt worden, zuerst über die Einrichtung des Post-, Telegraphen- und Eisenbahnverkehrs zu verhandeln. Für diese drei Gegenstände sind Unterausschüsse gebildet worden. Zur Kennzeichnung Amerikas r Berlin, 2. Januar. Das russische offiziöse Militärblatt Arm-a i Flot schreibt zu der Kriegserklärung Amerikas an Oesterreich-Ungarn: Amerika hat Oesterreich-Ungarn den Krieg erklärt. In dem Augenblick, wo die russisch? Demokratie alle Anstrengungen macht, um das Ende der verbrecherischen Men- schenschlächterei herbeizuführen, bemühen sich die amerikanische und die englische Bourgeoisie, diesen blutigen Schrecken zu ver- Dig«rn, nur um den Gegner derart zu zerschmettern und zu rnt- krästen, daß er als Konkurrent auf dem Weltmärkte ausschei det, denn nur darin liegt Sinn und Wesen des Widerstandes der amerikanischen und englische» Kapitalisten. Sie wissen, daß die Länder, die den Krieg führe», wirtschaftlich derart ge schwächt sind, daß sie als Konkurrenten in absehbarer Zeit nicht mehr gefährlich sein können. Sie wissen, daß sie, wenn sie den Krieg zur vollen Kräfteerschüpfung durchführen, auf dem knochenbesäten Leichenseld die einigen Sieger bleiben, weil sie ihre Kräfte geschont haben. Dann werden sie es sein, die die Welt teilen. Die verbrecherische Perspektive der Weltauf teilung steht vor den niächtigen Vampiren des Weltkapitals, der englischen und amerikanischen Bourgeoisie. Die Besetzung der Banken in Petersburg r Kopenhagen, 2. Januar. „Berlinske Tidende" meldet aus Haparanda: Die Petersburger Blätter bringen Einzel heiten über die Besetzung privater Banken durch die Bolsche wiki. Vormittags um 10 Uhr kamen Soldatenabteilungen mit Sonderkommissaren an der Spitze bei den verschiedenen Banken an und verlangten die Auslieferung sämtlicher Schlüssel und Bücher an die Kommissare. Die Beamten blieben aus freiem Fuß, jedoch wurden die Direktoren und Kassierer ver haftet. In sämtlichen Banken wurden M'Iitärposten aufge- stellt. Das Ereignis rief große Erregung hervor. r Brest-Litowsk, 2. Januar. In Brest-Litowsk ist eine ukrainische Deputation eingetroffen, um an den Friedensoer handlungen teilzunehmen. Die Selbständigkeit Finnlands rf Petersburg, 1. Januar. (Meldung der Petersburger Telegraphen-Agentur.) In seiner Antwort auf das Ersuchen der finnländischen Regierung bezüglich Anerkennung der Un abhängigkeit der finnländischen Republik bringt der Rat der Volkskommissare in voller Ueberrinstimmung mit dem Grund satz der freien Selbstbestimmung der Nationen im aussührsnden Hauptausschuß folgendes in Vorschlag: 1) Anerkennung der politischen Unabhängigkeit der finnländischen Republik; 2) In Uebereinstimmung mit der finnländischen Regierung Einsetzung I eines Sonderausschusses von Vertretern beider Parteien > zur j Ausarbeitung derjenigen Maßnahmen, weiche sich aus der > Trennung Finnlands von Rußland ergeben. j T»«e»»«richt de» «diiealft»»»« wtb (Amtlich.) Berlin, 2. Januar. Durch unsere Un terseeboot« wurden inr Englische» Kanal und Atlantische« Ozean neuerdings 4 Dampfer, 3 Segler und 2 Fischerfahr zeuge versenkt, darunter ein bewaffneter tiefbeladener Dampfer, ferner der englische Schoner Proba mit Kohlen von Swansea nach Cherbourg, der portugiesische Schoner Aportugeza mit Salzladung nach Frankreich, sowie der portugiesische Dampfer Argos. Von den übrigen versenkten Dampfern hatte einer Stahlbarren von Swansea nach Cherbourg geladen, ein an derer Dampfer wurde aus einem gesicherten Geleitzug heraus geschossen. Der Ch«f d«s Admiralstabes der Marine. Ereignisse zur See s Rotterdam, 2. Januar. „Maasbode" meldet: Der eng lische Dampfer „Spero" (1599 Bruttoreglstertonnen) ist gestrandet und vermutlich verloren. Der norwegische Dampfer „General Munthe" (1142 Bruttoregistertonnen) ist nach einem Zufammen- stoß mit einem schwedischen Dampfer gesunken, s London, 2. Januar, Eine Mine wurde gestern in der Pegwell-Bai, zwischen Deal und Ramsgate an Lund gespült, Ml »e explodierte als man sie aus dem Wasser Holle. 7 Personen wurden getötet und 20 verwundet. Auch einige Häuser wurden zerstört. Dle Erschütterung wurde auf mehrere Meilen Ab stand gespürt. Lin Urteil über den ll-Bootskrleg aus berufenem Munde wurde in einem von der Dresdner Ortsgruppe der deutschen Baterlandspartei veranstalteten Vor- § trag gefällt. Geh. Ädmiralitätsrat Dr. Flamm, einer der besten Kenner der U-Bootswaffe, erklärte im Schlußwort.seine» überaus fesselnden Vortrages: „Es kann und darf lein noch jo leger Zweifel daran gehegt werden, daß der U-Bootskrieg den von Sachkennern vorausgesagten Erfolg gehabt und sogar über troffen hat. Das deutsche Volk schenke Der Heeresleitung und dem Admiralstub sein Vertrauen, dann wird es den Frieden haben, den es braucht, und den es verdient hat!" fite»« poiMlcd« kskvnme» Depeschenwechsel zwischen dem Kaiser nnd König Ludwig p König Ludwig übersandte dem Kaiser zur Jahreswende !! eine Glückwunschdepesche, in der es hieß: „Deutschlanos Fürsten l und sreie Städte, das ganze Volk werden wie bisher in Einig keit und Entschlossenheit zusammenstehen, bis uns das gute Recht auf Leben und Geltung, auf Weiterentwicklung in ehrlicher Arbeit erstritten ist. Daß dieses glückliche Ende des großen Kampfes für Deutfchland und seine treuen Bundesgenossen erreicht s wird, ist unsere felsenfeste Zuversicht." Der Kaiser sagte in feinm sj Danktelegramm: „Wir können mit Dank zu Gott auf das ver flossene Jahr zurückdlicken, das uns neben heldenhafter Verteidi- j gang unserer Grenzen in, Verein mit unseren treuen Verbündeten l glänzende Siege und den Keim eines Frieden» gegen Osten gebracht hat. Er wird uns auch im neuen Jahre in unserer 8 gerechten Sache zur Seite stehen und den bösen Willen der I Feinde, die noch immer an ihrem frevelhaften Vernichtungs- Vorsatz sesthalten, zu brechen wissen. Mit Dir vertraue ich fest auf unser deutsches Volk, daß es auch diese letzte uns auferlegte Prüfung bestehen und die Palme des Sieges in diesem großen Kampf unr Freiheit und Recht erringen wird." Gegen sofortige Einberufung de» Reichstages p Bertin, 3. Januar. Wie die „Tägliche Rundschau" er fährt, äußerten sich die bürgerlichen Parteien übereinstimmend dagegen, daß der sozialdemokratischen Anregung auf sofortige Einberufung dcs Reichstages Folge gegeben werd«? Die bürger- I lichen Parteien halten es für genügend, daß dem Hauptaus- schuß des Reichstages Gelegenheit sieben wtrd, zu den wich tigen Fragen Stellung zu nehmen. Vorläufig wird der Haupt- 8 ausschuß am Sonnabend eine Sitzung akhalten, darüber hinaus wird über Vorsorge getroffen, den Hauptausschuß weiterhin aus dem Laufenden zu erhalten. p Berlin, 2. Januar. Der türkische Finanzminister Dschavid I LSei ist heute vormittag au» Wien hier angekommen. Austausch von Internierten p Bukarest. Zwischen dem 18 und 27. Dezember fand bei Mareseti hinter den Schützengräben der Mittelmächte der an- gekündigte Austausch österreichisch-ungarischer, deutscher und rumänischer Internierter statt. Aus der Moldau trafen in der angegebenen Zeit fünf Transporte mit vesterreichun und
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