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— 12 — Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i.S. — Druck und Verlag von E. G. Roßberg in Frankenberg i.S hielten st« je 50 Tag« strengen Arrest; nach Ablass dieser Zeit «ourden st« abtransportiert zur Arbeit in einem Bergwerk vd« «s einem Schiff. . . - FvantzSsische Ritterlichkeit! ver ^euerSbetta» Es war an einem Oktobertage an der Südküste Irlands. Anbemerkt von einem in der Nähe liegenden Feuerschiff war tete eines unserer großen A-Boote im Morgengrauen auf das Rahen feindlicher Handelsschiffe. Bald schöllen sich im Süden aus dem immer noch ziemlich matten Tageslicht die Formen eines großen, tiesbeladenen Dampfers heraus, welcher dem St. George-Kanal, dem Meeresarm zwischen England und Irland zurstebte. Ein Torpedoangriff kam nicht mehr in Frage, da alle Torpedos bereits angebracht und mit ihnen in den letzten Tagen über 25 000 Tonnen feindlichen Handels- schiffsraumes in dir Tiefe geschickt worden waren. Deshalb entschloß sich der Kommandant, den nahenden Dampfer trotz seiner Gröhe zu überrumpeln und durch Artilleriefeuer zu vernichten. „U. ..." tauchte deshalb und setzte sich auf Gegenkur-- zu dem ahnungslos herannahenden Gegner. Plötz lich tauchte es dann auf nahe Entfernung wieder auf, aus den Lüken sprang die Geschützbedienung, die Kanonen wurden besetzt und sofort flogen die Granaten nach dem Dampfer hinüber, wo sie schon mit dem zweiten Schuß Treffer erzielten. Schuß aus Schutz krachte. Hageldicht sausten die Geschosse in den Schiffsrumpf hinein. Der völlig überraschte Dampfer machte daraufhin sofort das internationale Notsignal S. O- S- (Rette unser Leben) und eröffnet« erst nach fünf Minuten ein unregelmätziges Feuer. Als dieses keine Ergebnisse zeigte, versuchte er, das U-Boot zu rammen, indem er. mit höchster Fahrt daraus zulief. Geschickt manövrierte der U-Boots- Kommandant dem drohenden Zusammenstoß aus und lies mit äußerster Kraft wieder ab, um bald darauf auf Passagier- gefscht zu drehen und den Dampfer aufs neue unter lebhaftes Feuer zu nehmen. Da flog ein glücklicher Treffer in den Maschinenraum hinein. Der Dampfer stoppte und ließ Dampf ab. Dennoch wehrte er sich noch zähe seiner Haut und schoß fortgesetzt mit seinen beiden Geschützen. Unter der vernich tenden Wirkung des Feuers unserer Kruppschen Kanonen brach jedoch bald darauf der feindliche Widerstand zusammen und die Besatzung flüchtete sich in zwei Rettungsboote, während drei weitere Boote vollständig zertrümmert noch an Bord hingen. „U . . ." fuhr daraus an das qualmende, gänzlich durchsiebte Wrack heran, um näheres über Namen und Reiseziel festzustellen und dem Schiff einige Gnadenschüsse zu geben. Inzwischen waren jedoch, durch das Schießen herangelockt, drei Bewachungsdampfer aus dem Plan erschienen, die nun ihrerseits auf 3000 Meter Entfernung eine hitzige Kanonade begannen. Der Geschicklichkeit des Kommandanten gelang es anfänglich, Len sinkenden Dampfer zwischen sich und die neu aufgetauchten Feinde zu bringen. Bald mutzte er jedoch erneut auf Tiefe gehen, nachdem die Bewacher wieder zum Vorschein gekommen waren. Als das U-Boot nach geraumer Zeit auf tauchte, hatten sich die Bewacher wieder entfernt. Bon dem überfallenen Dampfer war nichts mehr zu sehen. Nur rin großes Trümmerfeld be^ichnete die Stelle, wo vor kurzem wieder ein gutes Schiff der englischen Handelsflotte mit reicher Ladung dem kühnen Angriff eines deutschen U-Bootes zum Opfer gefallen war. Mrsmr " „Eheschließung-.- und Trennungsfreihett der Auslandes in Ungarn". Unter diesem Titel ist das außerordentlich prak tische Buch, dessen Verfasser Dr. Ernst Gero Budapester Advokat ist, — erschieneti, jetzt schon in 8. Auflage. Das Buch bespricht sehr interessant die gesetzlichen Möglichkeiten, laut deren das ungarische Ehegesetz den ausländischen katholischen oder anders gläubigen Eheleuten die endgültige Auflösung ihres Ehever- bandes und die neuerliche Verehelichung versichert. Das Buch kann bei der Administration der „Eh^rechtsbibliothek" in Buda pest, viii., Räküczistraße 68, nur gegen vorherige Einsendung des Betrages von drei (3) Kronen bestellt werden. ging das U-Boot an das Rettungsboot heran und stellte feit, daß das gesunkene Schiff ein ganz neuer bewaffneter Dampfer war, der sich mit wertvoller Ladung auf der Reise von Eng land nach Neuyork befand. Wieder kehrte das U-Boot auf feine Wartestellung zurück. Einige Stunden später kam ein anderer Dampfer in Sicht, auf den ebenfalls sogleich ein An griff unternommen wurde. Auch jetzt gelang es wieder, den Torpedo vollkommen unbemerkt abzuschietzen. Kaum hatte er den Dampfer getroffen, als dieser abdreht« und Alarmschüsse abgab, jedenfalls um Bewachung herbeizurufen. Anscheinend hatte der getroffen«, «twa 6000 Tonnen große Dampfer die Absicht, nach den nur zwei Seemeilen entfernten Sand bänken hiryufahren und sich auf dem weichen Grund aufzusetzeu. Inzwischen war jedoch vom Westen ein weiterer Dampfer von etwa 3000 Tonnen aufgetaucht, der in dem Glauben, daß das sinkende Schiff auf «ine Mine gelaufen sei, nicht her anzukommen wagte. Der torpedierte Dampfer gab jedoch jetzt seine Absicht, aus die Sandbank zu laufen, auf und bat seinen Kollegen durch Signalflaggen, ihn ins Schlepptau zu nehmen. In aller Ruhe wartete „U . . ." die weiteren Maßnahmen der beiden Engländer ab und ließ sie alle Vorbereitungen zum Schleppen treffen. Kaum war jedoch die Verbindung her gestellt und das dicke Schlepptau begann steif zu werden, als auch schon wieder ein Torpedo aus dem Rohr schnellt«, der unter einer sehr starken Detonation und großer Rauchentwick lung in dem Rumpf des schleppenden Dampfers zerbarst. Nun befanden sich beide Dampfer im sinkenden Zustand. .Der zu erst torpedierte schien jedoch noch über eine ziemliche Schwimm fähigkeit zu verfügen, so daß der Kommandant des U-Bootes, um ein Einschleppen aus jeden Fall zu verhüten, sich zum Fangschuß entschloß. Da entdeckten die Engländer auch zum erstenmal das Sehrohr und eröffneten nun «in regelloses Feuer, wodurch „U. . ." zum Untertauchen gezwungen wurde, um somehr, als jetzt auch zwei Bewacher herannahten. Doch die Arbeit war getan; denn als das U-Boot ungefähr eine halbe Stunde. später wieder auftauchte, war von den beiden Damp fern nichts mehr zu bemerken. Beide waren inzwischen in den Wellen versunken. Nur die beiden Bewacher trieben noch in ziemlicher Entfernung herum und waren anscheinend auf der Suche nach dem U-Boot. Dieser fruchtlosen Tätigkeit konnte man sie ruhig weiter überlassen. Deshalb lies „U . . ." nun nach Süden ab, um seine Tätigkeit nach ein«r anderen Stelle zu verlegen. Der Tag, der so, vielversprechend mit der Ver senkung von drei beladenen englischen Dampfern mit zusammen etwa 13 000 Tonnen begonnen hatte, sollte noch weitere Erfolge zeitigen. kin relpllücktes Kleeblatt Vor einem der großen englischen Häfen im Westausgang des Kanals lag in den Oktobertagen eines unserer U-Boote auf Lauerstellung. Im Osten dämmerte der erste Schern des jungen Tages, und die wenigen Lichter, welche die Nähe des Hafens und d^r betriebsreichen Stadt verkündeten, verlöschten. Da tauchte am Horizont der massige Rumpf eines tiefbeladenen Dampfers auf, der mit ziemlicher Geschwindigkeit westwärts strebte. Unbemerkt oom Gegner fuhr U - ." -um An griff und sandte den verderbenbringenden Torpedo aus dem Rohr^der sich krachend in die Mitte des ahnungslosen Damp fers einbohrte und unter lauter Detonation die Schiffswand auseinanderriß. Schnell begann der Dampfer zu sinken, und kaum 5 Minuten nach dem Torpedoschuß richtete er sich mit dem Hinterteil hoch auf und schoß hinab in die Tiefe. Daraus Garteudas, Kaus- «nd Kandwirtschaf; " Der Kalk im Kleinqartenbau. Der Kalkung des Bo dens wird seitens der Kleingärtner immer noch nicht die nötige Beachtung geschenkt. Eine solche geschieht am besten 14 Tag« vor dem Umgraben und Düngen. Zu Pulver zerfallener Aetz- kalk wird ausgestreut und flach untergebracht. Für 100 Quadrat meter sind 25 bis 30 Pfund Aetzlalk zu rechnen. Auf Land, welches durch die Kohlhernie versucht ist, gebe man bis zu einem Zentner auf dieselbe Fläche. Der Kalk fördert die Zersetzung der humosen Stoffe im Boden und führt sie in eine für die Pflanzenwurzeln aufnehmbare Form über, er bindet auch die Säuren im Boden, lockert und erwärmt bindigen, schweren Bo den. (Mitaeteilt vom Ausschuß für Kleingartenbau der Zentral stelle für Wohnungsfürsorge im Landesverein Sächsischer Heimat schutz, Drcsden-A., Schießgasse 24, II.)