Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 05.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191801053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180105
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-05
-
Monat
1918-01
-
Jahr
1918
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Entente eitls sind. Wie sagt« seinerzeit der „Vorwärts"? Man habe uns in die ausgestreckte Friedenshand hmeingespuckt! Nicht wahr? Was tut's — wir trocknen's ab und halten die Hand zur gefälligen Benutzung wieder hin! Genug! Es ist nun einmal so! Das Angebot ist gemacht! Es mag bestehen bleiben! Aber wir verlangen, mit aller Macht, bah dieses An gebot als ein Angebot des Siegers gekennzeich netwerde! Wir verlangen «ine Erklärung, deren Abfassung den Diplomaten überlasten sei, deren Inhalt sagt: Jeder Tag Krieg über die gesetzte Frist hinaus ist von England mit einer Milliarde zu bezahlen. "Jeder Tag Krieg über die gesetzte Frist hinaus koste Frankreich und Italien unwiderruflich fünf Geviertkilometer Land! Jeder Tag Krieg über die gesetzte Frist hinaus stürze Engänd und seine Gefolgschaft, stürze Wilson und sein geldgieriges Land in schwerste Not! Wir haben zur Erreichung des Friedens in Güte weit mehr getan, als wir mit Selbstachtung tun dursten! Es war umsonst! Nun laßt uns, endlich, drohen! Deutsches Volk, wahre dein Necht, erlittene Unbill zu vergelten! Nicht erbettelt, sondern ertrotzt sei der Friede! Die Furcht vor Vergeltung ist das einzige Mittel, der Verbrecher laufbahn Englands ein Ziel zu setzen! »er Aanenmiinsna rr Wien, 3. Januar. Der Minister des Mentzern Graf Czernin ist heute früh mit Begleitung zur Fortsetzung der Konferenz nach Brest-Litowsk abgereist. rv Warschau, 3. Januar. Mit Sonderzug kamen heute die Friedensdelegationen Deutschlands, der Türkei und Bul gariens hier durch. Staatssekretär von Kühlmann war begleitet von dem ihm persönlich zugeteilten Legetionssekcetär von Hösch, ferner Erzellenz Kriege, Gesandten von Rosenberg, Legationsrar von Baligana und Legationssekretär v. Bülow. Aus Einladung des Staatssekretärs von Kühlmann begibt sich Professor Emil Orlik nach Rrest-Litawsk, um die dort ver sammelten Politiker im Bilde festzuhalten. rv Brest-Litowsk, 3. Januar. Am 1. d. M. ist die aus vier Bevollmächtigten bestehende Friedensdelegation der ukrai nischen Volksrepublik in Brest-Litowsk eingetrofsen. Alle vier Vertreter sind Mitglieder der ukrainischen Zentralrada (des ukrainischen Parlaments) und der allrussischen konstituierenden Versammlung in Petrograd. Die Delegierten der Ukraine haben alle Vollmachten von der ukrainischen Volksregierung zur Führung der Friedensverhandlungen. Im Gespräch mit unserem Korrespondenten erklärten die Vevollmächtgiten u. a., daß nach der Note des Generalsekretariats (der Regierung der Ukraine) die ukrainische Republik jetzt den Weg selbständiger internationaler Beziehungen einschlage. Die Ukrainer hätten zur Zeit der Kriegserklärung keinen Staatskörper gebildet und hätten weder direkt noch indirekt an der Entfachung des Weltbrandes Anteil gehabt. Jetzt, nachdem das Volk der Ukraine einen festen Staat geschaffen habe, wünsche es den ! schleunigen Abschluß eines demokratischen Friedens. rh Berlin, 3. Januar, llnterstaatssekretär von dem Bussche-Haddenhaüsen verbreitete sich im Hauptausschuh des Reichstages zunächst über die Vorgeschichte der Friedensoer handlungen, wobei er ausführte, datz neben den Verhandlungen in Brest-Litowsk Verhandlungen für die Süd- West-Front in Focsany liefen. Hier wären auch die Rumänen vertreten. Der Unterstaatssekretär schloß hieran eine Reihe ausführlicher Mitteilungen über Territorialftagen, soda m über Wirtschaft ich: Fragen und machte ferner Mitteilun gen über die Aufgaben der nach Petersburg entsandten Kom mission, zu denen insbesondere die Fragen der Internierten, der Verwundeten und der Gefangenen gehören. In der Aus sprache billigt ein Zentrumsabgeordneter im allgemeinen die Haltung, welche die Vertreter der Regierung in Brest-Litowsk eingenommen hätten. Das Ziel müsse sein, nicht nur mit der Bolschewiki-Regierung zu einer Verständigung zu gelangen, sondern mit dem ganzen russischen Volke zum dauernden Frie den. Keime zu einem weiteren Kriege wären zu vermeiden. Die jetzigen nach geltendem Recht verfassungsmäßigen Körper schaften in Polen, Litauen und Kurland seien tatsächlich der Ausdruck des Willens dieser Gebiete. Ein Sozialdemokrat erklärte, es liege im Interesse des Reiches, den Grundsatz des Selbstbestimmungsrechtes anzuerkennen. Das politische Leben in den besetzten Gebieten sei gehemmt durch den militärischen Druck, der gelöst werden müsse. Die Verhandlungen im Osten mützten zu einem guten Ende geführt werden. Das sei der Wille der deutschen Volksvertretung und des deutschen Volkes. — Weiterberatung Freitag Vormittag. Der Reichskanzler im Hauptausschuß r Der Hauptausschutz des Reichstages trat Donnerstag nachmittag nach längerer Pause wieder zusammen. Erschienen waren von der Regierung Reichskanzler Gras Hertling, Staats sekretäre und Bevollmächtigte zum Bundesrat, von den Mit gliedern des Reichstages Präsident Dr. Kämpf und zahlreiche Abgeordnete als Zuhörer. Nach den Einleitung-Worten des Vorsitzenden, Abgeordneten Fehrenbach, ergriff der Reichs kanzler das Wort, er begrützte es mit Zufriedenheit, datz durch den Zusammentritt des Hauptausschusses die Möglichkeit ge geben sei, zwischen der Reichsleitung und der Volksvertretung vertrauensvoll über die wichtigen und folgenschweren Ent scheidungen in Verbindung zu treten, die gegenwärtig zu er örtern seien. Die Regierung wird diese Gelegenheit benutzen, Km Mitteilung über den bisherigen Gang der Friedensverhand lungen zu machen und Wünsche und Anregungen der Volks vertreter entgegen zu nehmen. Der Staatssekretär des aus wärtigen Amtes sei gestern nach nur zweitägigem Aufenthalt in Berlin wieder nach Brest-Litowsk zurückgekehrt. Zu seinem Bedauern, er könne daher nicht selbst über den bisherigen I Gang der Verhandlungen mit Rutzland berichten. Staat seiner I wird der Unterstaatssekretär im auswärtigen Amt Freiherr I von dem Bussche die Ausgabe übernehmen. Französische Quertreibereien in Rußland I r General Berthelot, der als Chef der französischen Mili- i tärmission das rumänische Heer reorganisiert hat, ist aus Jassy I in Nowotscherkask eingetroffen, wo er mit General Kaledin und I dem früheren Dumapräsidenten Rodzianko längere vertrau- I liche Besprechungen hatte. General Berthelot beabsichtigt«, sich I von Nowotscherkask nach Kiew zu begeben, um auch mit der I ukrainischen Rada zu verhandeln, er hat jedoch hiervon Ab- I stand genommen, weil ihm die Lage in Kiew angesichts der I marimalistischen Gegenaktion zu gefährdet erscheint. Die Vaterlands-Partei und Brest-Litowsk r Der ostpreutzische Landcsverejn der Vaterlands-Partei I hat an den Kaiser und alle Vundcsfürstm, an die freien Reichs- I städte, den Reichskanzler, den Staatssekretär v. Kühlmann I eine Eingabe gerichtet, in der es u. a. heitzt: „An Euere kaiserliche und königliche Majestät halten wir I uns als nur das Beste wollende ostpreutzische Männer zu der I heitzen Bitte berechtigt, ja genötigt: den von Euerer Majestät I und den verbündeten Regierungen mit der Führung der Frie- I densverhandlungen in Brest-Litowsk betrauten Bevollmächtig« l t«, für deren wett»»» Fortsetzung mehr al» bisher di» nach- I i drklcklkchst« Betonung der durch unser« töpferen Heere errmt- genen Neugestaltung der St^atengr:nzen Europas als Aus gangspunkt und maßgebende Richtschnur ihres Verhaltens vorzuschreiben, damit aus dem von uns wie von aller Welt ersehnten Frieden kein wie bisher dem Raubgelüste seiner Nach barn ausgeliefertes, sondern ein durch sicher« Grenzen geschütz tes, wirtschaftlich gestärktes Deutschland zu neuer Blüt« her vorgehe!" Vorfrieden noch im Januar r Das Petersburger Bolschewisten-Organ, die „Prawda", schreibt gum Jahresschlutz: Wir erwecken keine vergeblichen Hofftmngen, wenn wir dem schwergeprüften russischen Volk die Gewißheit schon heute geben, daß das russische Neujahr (13. Jamrar), wenn auch noch nicht den endgültigen Frieden, so aber dock die grundsätzliche Einigung Rutzland» mit den Mitternächten bringen wird. Nach dem Stand der bisherigen Besprechungen können wir mit Bestimmtheit darauf rechnen, daß der Monat Januar nicht zu Ende geht, ohne Rußland den heitzersehnten Frieden gebracht zu haben. Litauens Verlangen nach Lastreanung von Rußland r Der oberste litauische Nationalrat in der Schweiz, der von sämtlichen litauischen Organisationen in Litauen selbst und in Rußland, Amerika und der Schweiz als oberste Vertretung d«s litauischen Volkes eingesetzt ist, saßt« soeben folgenden Be- schluß: In der Erwägung 1. datz Litauen vom 13. bis 18- Jahrhundert unabhängig gewesen ist, 2. datz Litauen nach der gewaltsamen Einverleibung in Rußland nie aufgehört hat, fein« Unabhängigkeit zu fordern, selbst mit Waffengewalt in den Jahren 1830, 1863 und 1905, 3. datz Litauen 120 Jahre durch das Zarentum schimpflich unterdrückt und mißhandelt worden ist und datz nach dessen Revolution die provisorische Regierung selbst seinen Ansprüchen keiiderlei Rechnung getragen hat, obwohl sich Litauen der provisorischen Regierung unmittel bar nach ihrer Einsetzung angeschlossen habe (Erklärung vom April 1917) datz gegenwärtig der grötzte Teil Litauens von den Deutschen besetzt und datz ganz Rußland kraft der durch die letzten Ereignisse geschaffenen neuen Lag« sich in der Un möglichkeit sieht, seine Rechte und Pflichten gegenüber dem li tauischen Volke wahrzunehmen, daß andererseits das litauische Volk trotz der ein Jahrhundert langen getreuen Unterstützung bis zum heutigen Tage nie aufgehört hat, seinen Verpflich tungen gegen den russischen Staat nachzukvmmen, beschließt der oberste litauische nationale Rat als Trager und getreuer Wächter der höchsten Interessen des Landes: 1. Das litauische Volk betrachtet sich schon jetzt aller Bande gegen den russischen Staat ledig. 2. Unrer der Anrufung des von den Mächten anerkannten Grundsatzes, daß alle Völker über ihr Schicksal selbst zu bestimmet hätten, hat das litauische Volk das Necht und die Pflicht, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und seine Unabhängigkeit zur Anerkennung durch die Mächte zu bringen. ! Rumänische Gewalttaten in Jassy r Petersburg, 2. Januar. (Meldung der Petersburger Telegraphen-Agentur.) Der Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten gibt bekannt, das Dors Leowo und einige Dörfer in Bessarabien sind durch Truppen besetzt und einige Revolutionäre erschossen worden. Nach einer authentischen Mitteilung luden di« Rumänen durch einen russischen Oberst und einen rumänischen General alle Mitglieder des Ausschusses nach Jassy ein, wobei sie ihnen völlige Sicherheit gewährleisteten. Indessen wurde der ganze '.Ausschuß in Jassy festgenommen und alle Mitglieder vor di« rumänischen Behörden gebracht. Die rumänische Behörde versuchte zwar, alle zu erschießen, aber die Kosaken hinderten sie daran. Derartige verbrecherische Handlungen können nicht geduldet werden. Wir ersuchen den Herrn rumänischen Ge sandten, uns heute noch mitzuteilen, welche Maßnahmen bis jetzt ergriffen worden sind, um die verbrecherischen Elemente, die rumänischen Offiziere und Beamten, zu züchtigen, welche die Hand gegen die russische Revolution erhoben haben. Die Macht der Sovjets wird auch vor den schärfsten Maß- irahmen gegen die rumänischen Verschwörer und Gegenrevolu tionäre nicht zurückschrecken. Kämpft zwischen Bolschewik und Chinesen r Nach einer unbestätigten Meldung der Times aus Peking hat am 26. Dezember in Lharbin ein Zusammenstoß zwischen marimolistischen und chinesischen Truppen stattgefun den. Die Bolschewiki versuchten, die Eisenbahn m ihre Gewalt zu bringen, stießen jedoch aus den Widerstand des Verwal ters der chinesischen Eisenbahnen in der Mandschurei. Während der Entwaffnung brachten die Bolschewiki Reserven zur Stelle, die auf die Chinesen feuerten. Es folgte ein heftiger Kampf, aber bald hißten die Bolschewiki die weiße Flagge und er gaben sich Um Charbin herum befanden sich 10 000 Mann chinesische Truppen. r Kopenhagen, 4. Januar. Rizzaus Büro erfährt, daß die finnische Abordnung heute vom Minister des Innern emp fangen und morgen beim König «ine Audienz haben wird. Nr Weltkrieg Deutscher Abendberich« wtb Berlin, 3. Januar, abends. (Amtlich) Von den Kriegsschauplätzen keine besonderen Ereignisse, Tagerbertchl -«» wtb (Amtlich.) Berlin, 3. Januar. Im St. Georgee- mch Bristolkanal wurden durch unser« U-Boote 7 Dampfer und 1 Segler mit rund 24 »0» Vruttorrgiftertonnen mrsrukt. Unter den versenkten Schiffen befand sich der bewaffnet« eng lische Dampfer Charleston mit Kohlenladung und 4 schwer- beladene bewaffnete Dampfer, von denen 2 offenbar Mu nition geladen hatten, da sie nach ausfallend schwerer Deto nation sofort sanken. Von dem englischen Dampfer Charleston, der durch die Artillerie des U-Bootes beschossen wurde, ist ein Geschütz erbeutet worden. 2 Leute der Geschützbedienung wur den gefangen genommen. Oefterretchksch-u»Larisch«» Ta-««»«richt wtb Wkn, 3. Januar. Amtlich wird gemeldet: O«ftlich«r Kriegsschauplatz Waffenstillstand. Italienischer Kriegsschauplatz Kein« besonderen Greignisft. Westen Ein Tagesbefehl General Petains w Pari», 2. Januar. General Petain richtete zu Neu jahr einen Tagesbefehl an die Arme«, in dem er u a. sägt: Die Schwäche Rußlands hat euren Glauben nicht erschüt tert, der durch den täglich wachsenden Beistand der Vereinigten Staaten bekräftigt wird. Schließlich erklärt« er, daß, wenn der Eiligste den Fri»d»n verlang», der Beharrlichst« d»ssen Bedingungen ftstfttzm w»rde Der »MiffMft-k von NrmLrai w „Um jede Möglichkeit, daß Nachrichten in feindliche Hände fallen, zu v«rhindern, dürfen keine Schriftstücke, Kar den usw. in d«n Kamps mitgenommen werden." So lautet Ziffer 25 des Angriffsbefehls der englischen 51. Division für den 20. November. Diesen Befehl haben wir außer anderen in Händen und sind in der Lag«, danach di« Absichten der Engländer bei ihrem Angriff recht genau nachzuprüftn. In ihm heißt es weiter: „Ziel des Unternehmens ist, das feindliche Berteidh- gungssystem durch einen Handstreich mit Unterstützung von Tanks zu durchbrechen und durch die Lücke Kavallerie vorzu-- werfen, um weiteres Gelände zu gewinnen." Der hierzu gehörige Mfehl für die Kavallerie diese» feindlichen Angriffsabschnittes lautet: „Nach Durchbruch des feindlichen Verteidigungss-ystems durch einen Handstreich ist beabsichtigt, das Kavalleriekorps durch die entstandene Lücke vorzuwersen, um Lambrai, Bour- lon-Wald und die Uebergünge über den Sensee-Fluß zu nehmen und aus diese Weise die Truppen abzuschneidrn, die zwischen Havrincourt und dem Sensee-Fluß die deutsch« Linie hatten; die 1. Kavalleriedivision wird ein Detachement nach Sailly und Tilloy entsenden, um Lambrai abzuschneiden und sich mit dem von Gegend östlich Lambrai kommenden Ka valleriekorps im Osten von Lambrai vereinigen." Aber wie kam es? Diese Einbruchsgrenzen sind um säumt von den zusammengeschossenen Massen der englisch- indischen Kavallerie. Dort gebot deutsche Führung und Ad- wehrkraft dem Engländer ein blutig-eisernes Halt. Der Engländer hatte sich geirrt. Trotzdem aber läuteten die Glocken der St.-Pauls-Kathedvale in London zur Sieges feier, trotzdem wurde der größt« englische Triumph seit der Marneschlacht in die Wett hinausposaunt. Und das war der zweit« Irrtum. Nicht nur, daß der Feind trotz krampfhafter Anstrer- gung, trotz Masseneinsatzes von Lanks und aller sonstigen technischen Mittel nicht mehr weiterkam, nein, es bahnte sich in aller Stille der deutsch« Gegenangriff an, um mit urplötz licher Gewalt und teutonischer Kraft am 30. November über die Engländer herzusallen. Aus dem englischen Triumph wurde die größte englisch« Niederlage seit Herbst 1914. Frankreichs Weißbluten w Die Tatsache, l aß französische Divisionen von der Westfront für d-e italienische Front zurückgezogen werden, macht es nach einer Pariser Meldung der Londoner „Times" notwendig, die Männer von über 50 Jahren zu den Waffen zu rufen. Der Munitionsminister hat in Heben nstimmung mit Clemenceau beschlossen, daß die Arbeiter, die für den Dienst mit der Waffe mobilisiert worden sind und den Jahr gängen bis zum Jahrgang 1914 angehören, aus den Jn- ouitriebettieben zurückgezogen und zur Verfügung des Ober befehlshabers gestellt werden sollen. Diese Maßnahme tritt am 15. Januar in Kraft. Amerikas Hilft wi Washington, 3. Januar. Das Staatsdepartement teilt in einem zusammenfassenden Bericht über die Arbeit seiner Vertreter auf der Pariser Konferenz mit: Die hauptsächlichsten Vorschläge sind folgende: Die Vereinigten Staaten sollten ihren galten Einfluß ausbieten, um völlige Einheitlichkeit im Landkriege, zur See und auf wirtschaftlichem Gebiet zwischen Amerika und den an seiner Seite kämpfenden Ländern herbei- zusühren. Regierung und Volk der Vereinigten Staaten sollten alles aufbieten, um die erfolgreiche Beendigung des Krieges durch planmäßige Zusammenfassung ihrer Hilfsquellen an Menschen und Material zu beschleunigen. Ferner haben die Delegierten die Errichtung einer gemeinsamen Organisation der Alliierten zur Zusammenfassung des Schiffsmaterials betont, damit soviel Schiffsraum wie möglich für den Transport der amerikanischen Truppen verwendet werde. Außerdem wurde mit der britischen Admiralität ein Abkommen zur Bekämpfung der Unterseeboote getroffen. wi Rotterdam, 3. Januar. Wie Nieuwe Rotterdamsche Courant aus London meldet, herrschte gestern auf allen wich tigen Fleischmärkten des Landes großer Fleischmangel. In einigen Vierteln von London hatte es gestern den Anschein, al» ob es wieder zu Volksausläufen vor den Margarineläden kom men würde. Es wurde deshalb angeordnet, Vorräte aus den größeren Geschäften herbeizuschaffen. Mißstimmung über Clemenceau» ipaßverw-eigerung wi Schweizer Grenze, 4. Januar. Renaüdel schreibt in der Humanitt, die von der sozialistischen Partei angekündigt« Interpellation über die Verweigerung der Pässe nach Peters burg würde zu einer äußerst ernsten Ausfl racke führen. Auch Journal du Peuple und Le Pays üben Kritik an dieser Maßnahme. Journal du Peuple sagt u. a., daß Clemenceau Iwch Zi/sjähriger Kriegsdauer dm Feinden nicht verheimlichen könne, daß inan auch in Frankreich das Ende des Kriegs wahnsinns ersehne. wi Bern, 3. Januar. Nach Meldungen der Pariser Presse ist General Sarrail in Montauban eingetroffen. Pa riser Journalisten, die Sarrail befragen wollten, antwortete der General nur, er habe keine Zukunstsplän« und verweigerte jede Erklärung über sein« Absetzung. ' Ereignisse zur See Eine Glanzleistung «ine» U-Bootes s Die Leistung des unter Führung des Korvettenkapitäne Kophamel stehenden U-Bootes muß ganz besonders Aufsehen erregen. Di« Kap Vertuschen Inseln, in deren Gewässern Kapitän Kophamel so erfolgreich tätig war, sind «ine portu giesische Besitzung, die 700 Kilometer westlich der Küste von Senegal liegt. Sie befinden sich auf 14—17 Grad nördlicher Breite, also bereits unter eiiwr außerordentlichen Sonne, die die Fahrt auf dem U-Boot sowohl über wie unter Wasser zu einer großen Anstrengung macht. Man kann sich daher die Strapazen vorstellen, denen Jahrzeug und Besatzung auf ihrer wochenlangen Wacht in jener fernen Gegend aus gesetzt waren. Dazu kommt dann!, wie schon der Bericht des Admiralstabes hervorhebt, daß die große Entfernung der deutschen Heimat außerordentliche Anforderungen an die Leistungsfähigkeit von Mann und Boot stellt. Denn die Reis» aus der deutschen Bucht bis zu den Kap Verdischen Inseln und zurück entspricht ungefähr dem Wege von Deutsch land bis zur kanadischen Küste und Mück, das sind rund 8000 Kilometer. Sticht an letzter Stell« «ndlich steht der kriegerisch« Erfolg des ll-Bootes, datz 45 000 Tonnen mit großen Mengen für unsere Feinde wichtigen Kriegsmaterials versenkte und sogar einen Teil des Kriegsmaterials für unser« eignen Bedürfnisse nach Hause bringen konnte. Englische Bestätigung der Meldungen des Admiralftabe, über Erfolg« de» U-Boot-Krieges s Nach der amerikanischen Zeitung Public Ledger ist auf Angabe des Leiters d«s englischen Schiffahrtramtos Sir Ma clay ßu «fthm, daß fett d»m 2ö. Ftbnmr in siebmmonatlich«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)