Im Jahre 1957 Konnten weitere große Erfolge xu unserer Deutschen Denokratischen Republik in der Steigerung der Produktion, la An- wachsen des gesellschaftlichen Reichtums und in der Verbesserung der Lebenslage der Bevölkerung erreicht werden. Auch unser Be- trieb hat zu diesen großen Erfolgen einen Teil beigetragen. Sämt- liehe Plannkennziffern des Betriebes wurden übererfüllt. Die politischen Ereignisse, die Ende 1956 und Anfang 1957 in Er= scheinung traten, wirkten sich auch auf die Aufstellung des Volkswirtschaftsplanes der Deutschen Denokratischen Republik aus. Die Auswirkungen der Konterrevolution in Ungarn, der im= perialistische Überfall auf Ägypten und die neue Wirtschaft liehe Orientierung in Polen erforderten eine nochmalige Abstimmung der wirtschaftlichen Beziehungen für 1957 zwischen den sozialistischen Länern, Die sich daraus ergebenden Veränderungen in den Produke tionsvolumen der einzelnen Wirtschaftszweige führten zu einer Uber= arbeitung der einzelnen Pläne des Volkswirtschaftsplanes und des Staatshaushaltsplanes. Auch der Betriebsplan unseres Betriebes mußte entsprechend der neuen Situation noch einmal grundlegend überarbeitet werden. Die volkswirtschaftliche Zielsetzung verlangte eine Planaufstel- lung, die auf den vorhandenen Arbeitskräften und Material basierte. Durch diese Maßnahmen wurde der Betriebsplan erst in Monat Juni fertiggestellt und die Abteilungen mußten ein halbes Jahr ohne ein klares Arbeitsprogramm arbeiten. Die Situation in der Heranführung neuer Arbeitskräfte zeigte, daß kein wesentlicher Zuwachs im Jahre 1957 zu erwarten war. Da in uz seren betrieb zur Durchführung des Personenverkehrs laufend Arbeite*» kräfte fehlten, mußten neue Wege beschritten werden, un die ständig wachsenden Verkehrsaufgaben zu lösen. Kin solcher neuer Weg war die Kinführung des Zeitkartentriebwagens ab 15.10,1956 auf der Linie 16 und auf allen anderen Linien, bis auf die Linien 44 und 11, bis Mitte des Jahres 1957« Bei der Einführung und Durchsetzung des neuen Zeitkartentriebwagensystems war unser Betrieb der erste Nahe Verkehrsbetrieb der Republik. Ks mar eine gewaltige Umstellung für das gesamte Betriebsgeschehen und auch für unsere Kollegen Fahrer und Schaffner. Durch ihre vor® bildliche Arbeitsmoral haben sie jedoch einen großen Anteil an der Durchsetzung dieses neuen Systems. Anderen Nahverkehrsbetrie= bea in der Republik, insbesondere mittleren und kleineren Betrie® ben haben wir unsere Erzahrungen übermittelt. Die Einführung des Zeitkartenwagens hat Jedoch für unser schaffe nerpersonal eine erhebliche Mehrbelastung mit sich gebracht und zu einer Steigerung der Arbeitsintensität geführt. Unser Vorschlag zur Durchführung einer TarifVereinfachung, den wir Anfang 1957 aus ar beiteten, sollte unserem Fahrpersonal eine wee sentliche Erleichterung bringen. Er beinhaltete die Beseitigung des Unsteigers und die Einführung einer 1- und 2- Linien • Monatskarte. Die Auswertung nach 6 Monaten ergab, daß sich die Arbeitsbedingun gen unseres Personals auf den Zeitkartenwagen weiter verschlech tert hatten und es daher notwendig war, den Fahrscheinverkaut auf den Wagen einzuschränken, un den Verkehr überhaupt aufrecht erhale ten zu können. Die Hauptursachen des Wegganges vieler Kolleginnen