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Wilsdruffer Tageblatt : 18.12.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192112189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19211218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19211218
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-12
- Tag 1921-12-18
-
Monat
1921-12
-
Jahr
1921
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 18.12.1921
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Kre-Übeihitfe der Lan-wirtschafi. Steigerung der Erzeugung aus eigener Kraft. Der in Berlin versammelte Reichsausschuß der dem» schen Landwirtschaft berief über die Beteiligung der Land wirtschaft an der Kredithilfe sür das Reich und faßte einen Beschluß, in dem er ein umfassendes Produktions programm aufstellt, das die Erzeugung landwirtschaft licher Produkte im Inlands steigern und so das Reich von dem Bezug ausländischer Lebensmittel weniger abhängig machen soll. So sollen Milliarden gespart werden. In dem Beschluß heißt es: „Noch immer ist unsere Wirtschaft auf das unerträglichste belastet durch eine jährliche Lebensmitteleinfuhr für mehr als zwei Milliarden Goldmark. Diese reicht kaum aus, die Lebens- und Arbeitskraft des Volkes zu erhalten. Hier hat die ge schlossene und gemeinsame Tätigkeit der deutschen Landwirt schaft einzusetzen, um Rettung zu bringen! Der Reichsausschuß der deutschen Landwirtschaft ist überzeugt, daß außergewöhn liche Mittel und Maßnahmen die deutsche Landwirtschaft in stand setzen können, die zur Sicherstellung der Volksernährung erforderliche Steigerung der Erzeugung aus eigener Kraft her- beizuführen. Dieses Hilfswerk ist ans sich selbst heraus aufzubauen und hierfür große Mittel aufzubringen, ist die deutsche Landwirt schaft bereit! Die Landwirtschaft als Ganzes steht für die Durchführung des Hilfswerkes ein. Sie wird Einrichtungen treffen, die den einzelnen Last und Risiko tragbar machen Helsen. Die Durchführung des von ihr ausgestellten Arbeitsplans ist nur möglich, wenn die Negierung die grundlegenden Voraussetzungen hierfür schafft: Tatsächliche Sicherung von Person und Eigentum, wirksamer Schutz des landwirtschaftlichen Betriebes gegen störende Eingriffe, aus reichende und rechtzeitige Versorgung der Landwirtschaft mit künstlichem Dünger nnd anderen Produktionsmitteln — die bis herige Erzeugung von Düngemitteln reicht nicht aus; sie muß stark vermehrt werden — Maßnahmen zur Deckung des land wirtschaftlichen Arbeiterbedarfs. Zur Verbilligung und Erleichterung der Nahrungs mittelversorgung wird die Landwirtschaft unmittelbare Verbindungen zwischen Erzeugern und Verbrauchern nach Möglichkeit fördern. Der Reichsausschuß der deutschen Landwirtschaft erwartet, daß die Reichsregierung über die sen Plan, dessen Ausgestaltung im einzelnen und über die Art der Durchführung mit ihm sofort in Verhandlungen Letzte Drahtberichte des „Wilsdruffer Tageblattes". Aus der Suche nach dem Mörder Erzbergers. Dortmund, 17. Dez. (tu:) Die hiesige Polizeidirektion teilt mit: Vor einigen Tagen wurde unter dem Verdachte der Mittäterschaft des Mordes an dem Reichstagsabgeordneten Erzberger der 2V Jahre alte Student Dietz aus Stuttgart fest genommen. Er wohnte seit einigen Wochen in dem Hause Lippe- straße 7, ohne sich anzumelden. Anlaß zu der Verhaftung gaben Aeußerungen des Dietz, aus denen geschlossen werden konnte, daß er der Mittäterschaft an dem Morde verdächtig sei. Dieser wurde dem Amtsgericht zugeführt und befindet sich noch in Haft. Flottenabkommen zwischen Amerika, England und Japan. Washington, 17. Dez. (tu.) Das Staatsdepartement hat gestern abend ein Abkommen über die Flottenabrüstung zwischen Amerika und England und Japan bekanntgegeben. Das Abkommen trägt einen vorläufigen Charakter, bis die Groß kampfschiff-Tonnage für Frankreich und Italien festgesetzt ist. Es dürste aber schwierig sein, in dieser Beziehung zu einer Ver ständigung zu kommen, wenn die Franzosen aus ihrer Forderung bestehen bleiben, daß ihre Flotte ebenso stark sein muß, wie die japanische. Aus Stadt und Land. «U«rU»n,c» Nii »tes« «»»rik »t« t-norr Wilsdruff, am 17. Dezember. kJ Licht und Schatten. Gutes ist nicht denkbar ohne das Böse, Freude nicht ohne Leid, Wahrheit nicht ohne Lüge. Wür den wir das eine nicht kennen, so ginge uns auch das Ver ständnis für das ander« ab. Wir wissen, daß nach einem eisernen Gesetz auf Licht Dunkel und auf Kälte Wärme folg, im ewigen Kreislauf der Dinge. Immer folgt dem Tag die Nacht und dem Winter der Sommer, und es gibt nichts auf der Welt, das nicht solchen Ausgleichen unterworfen ist. Diese Erkenntnis bedeutet eine sichere Verheißung für uns, die wir so lange im Licht, und nun seit mehreren Jähren im Dunkeln wandern, und es lohnt sich Wohl, den Gedanken weiter zu denken, ibn aus den Alltag anMwenden. Er ist ein großer Trost für die Armen, denen das Leben bisher wenig Freude gebracht hat, aber auch eine ernste Warnung für die, welchen es bis jetzt lächelt«. Wir müssen alles bezahlen, was wir ge nießen, und alles wat wir leiden, wird unS bezahlt. Zwar erkennen wir diesen Zusammenhang der Geschehnisse ost über haupt nicht, rmd noch öfter zu spät, weil unser Mick durch Vorurteile getrübt ist und wir das Glück wohl immer in einer andern Gestalt erwarten, als so wie es daun an u» vorüber- geht. Es ist möglich, daß sich «In Mensch für c >e lange Frist scheinbar von dem Gesetz freimachen kann. Er täuscht sich und uns vor, daß er nur genießt und nicht dafür zahlt mit verborgenen Sorgen und Schmerzen. Aber auch seine Zeit wird kommen. Niemand entgeht seinem Schicksal. Ist es nun ein angenehmes Gefühl, zu wissen, daß diese Schuld, die wir sicherlich zahlen müssen, immer größer wird, oder ist es bester, iu dem Bewußtsein zu leben, daß wir unsere Schulden an das Leben pünktlich bezahlt haben? Wer da hat, der gebe und zahle bannt seine Schuld, und wer nichts hat, der tue sonst seine Pflicht. Man sagt, daß solch« Leute, denen es schein bar recht gut geht, sich ihre Sorgen selbst machen, das ist kein Zufall, sondern eben das Gesetz, das Schatten fordert, wo Licht ist. ID Zur Wetterlag: Nach einer kurzen Tauwetterperiode setzte in der z oci Dezemberwoche eine neue Kältewelle ein, die besonders Ostpreußen sehr strengen Frost brachte. So meldete z. B. Memel 17 Grad Kälte. Auch in Mittel deutschland verschärfte sich der Frost sehr schnell, um aber in der zweiten Wochenhälfte bedeutend nachzulassen. Aus den deutschen Mittelgebirgen wurde Neuschnee gemeldet. Unter dem Druck eines im Norden lagernden Tiefdruck gebietes wurde das zunächst über Polen liegende Hoch druckgebiet südwestwärts verdrängt. Die Winde drehten sich nach Südost bis Süd, an der Küste vielfach sogar nach Südwest und hatten eine schnelle Erwärmung zur Folge. Dringt der Einfluß des Tiefdruckgebietes noch weiter vor, so ist sür ganz Deutschland mit einer neuen Tauwetter periode zu rechnen. Immerhin ist es nicht ausgeschlossen, daß auch diese nur von kurzer Dauer sein wird. — Frauen-Verein. Durch eine unter den Mitgliedern ver anstaltete Geldsammlung ist der Verein in die glückliche Lage verseht worden, die diesjährigen Weihnachtsgaben um ein be trächtliches zu erhöhen. Den Empfängern werden in diesen Tagen die Spenden größtenteils in Form von Gutscheinen durch die Bezirksdamen ins Haus gebracht. Die hiesigen Geschäfts leute werden gebeten, diese Gutscheine als Zahlung anzunehmen und dann auf der städtischen Girokasse einzulösen — wenn mög lich mit Firmenstempel oder Unterschrift versehen. — Weihnachtsbescherung im „Sängerkranz". Zu einer ein drucksvollen Feier versammelten sich die Mitglieder des M.-G.-V. „Säftgerkranz" am Mittwoch abend im kleinen Saale des „Gol denen Löwen". Galt es doch Weihnachten, das Fest der Liebe und Freude, zu feiern. Dies betonte auch in schlichten Worten der Vorsitzende des Vereins in seiner Begrüßung, in der er an das Weihnachten unserer eigenen Kindheit erinnerte, die Tage echter und rechter Freude, mit der Geheimnistuerei der Eltern und der Kleinen, dem Glück und der Zufriedenheit, die Weih nachten verschönten. Es war dem Verein gelungen, 10 Kindern einen schönen Gabentisch zu bereiten. Und als das vom Liedermeister des Vereins, Herrn Lehrer Hientzsch, innig ge spielte Pastorale über das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht" verklungen war, konnten die überraschten Kinder ihre Geschenke/ die eine liebe Hand aufgebaut hatte, in Empfang nehmen. Wie strahlten da die dunklen Kinderaugen im Glanze der Freude. Als der Vorsitzende des Vereins betonte, daß auch im „Sängerkranz", gleich einer großen Familie, Weihnachten eingekehrt sei, und wie die Geschenke aus dem Herzen der edelsten Nächstenliebe, als einem Eckpfeiler unseres Christenglaubens, gekommen seien, da klang im Herzen die Saite der Liebe und Treue zum Verein. Manch feuchtes Auge ruhte dankbar auf denen, die zu der Be scherung beigetragen hatten, und aus dem Herzen stieg das Ge löbnis, fest und treu zu dem Verein zu halten, der neben der Pflege des deutschen Liedes bestrebt ist, die Gegensätze in der Menschheit auszugleichen. — Generaloberst Freiherr v. Hausen feiert heute Sonn abend seinen 7 5. G e b u r t s t a g. v. Hausen war früher Kom mandeur des 1. Sachs. Armeekorps und dann Kriegsminister. Bei Kriegsausbruch wurde ihm die Führung der 3. Armee über tragen, zu welcher die drei sächsischen Korps und das 11. Armee korps gehörten. Diese Armee hat unter seiner Leitung Glänzendes geleistet. Schwere Erkrankung veranlaßte Generaloberst v. Hausen, bereits am 12. September 1914 den Oberbefehl niederzulegen. Seitdem lebt er zurückgezogen in Dresden. Die alten Soldaten haben ihm ihre Verehrung bewahrt. — Einweisung des Ministerialrates Dr. Lempe. Die Nach richtenstelle der Staatskanzlei meldet: Am Donnerstag fand die Einweisung des mit der Leitung der ersten Abteilung des Mini steriums des Innern beauftragten neuernannten Ministerial rates Dr. Lempe in Gegenwart sämtlicher Beamten der Ab teilung statt. — Die Döhlener Straßenränder nach Dresden übergeführt. Als Täter des am 9. Dezember 1921 in Freital verübten Straßenraubes an zwei Kassierern wurden die Arbeiter Fritz Walter Hölzel aus Gittersee, Oskar Iohannes Iandke aus Ca puth, Karl August Reimann aus Ilmenau und Karl Friedrich Richter aus Bornstedt bei Sangerhausen, sowie die Arbeiterin Anna Marta Ebert aus Halle (wegen Hehlerei) in Berlin er mittelt und festgenommen und zu ihrer Aburteilung nach Dresden übergeführt. Die Vorgenannten haben auch den Raub aus der Grube Alwine in Bruckdorf bei Halle ausgeführt und Hölzel ist außerdem noch an dem Bankraub in Deuben beteiligt gewesen. — Eine einschneidende Veränderung sür das musikalische Leben ist für viele Kirchgemeinden besonders in ländlichen Orten dadurch eingelreten, daß das Gesetz, die Trennung des Kirchen- und Schulamtes der Lehrer betreffend, und die dazugehörende Ausführungsverordnung nicht mehr zulassen, wegen gottes dienstlicher Handlungen, bei denen die Mitwirkung des Kantors und seines Chores erwünscht ist, den Schulunterricht zu verlegen oder ausfallen zu lassen. Es ist danach nicht mehr angängig, während des Nachmittagsunterrichts Leichen am Trauerhause abzusingen und abzuholen, eine Sitte, die künftig in vielen Ge meinden wird Wegfällen müssen, wenn die Begräbnisse nicht in zu späte Nachmittagszeit gelegt werden sollen. Viele Kirch gemeinden haben deshalb beschlossen, das Leichenabsingen am Trauerhause einzustellen. — Ein Schlaglicht aus die hohen Papierpreise. Von inter essierter Seite geht uns die Nachricht zu, „daß bei der Holzver steigerung auf Frankenberger Staatsforstrevier am 12. Dezember sür die schwächsten Stämme, die vorwiegend zu Papierholz ge laust werden, 600 bis 700 sür den Festmeter Holz ab Wald erzielt wurden. Vor wenigen Wochen war dieses Holz sowohl hier, als auch bei ladungsweisem Bezüge aus Bayern, dem Harz usw. in beliebigen Mengen zu 300 pro Festmeter franko käuflich. Die enorme Verteuerung des Papiers beginnt also beim Staatsbetriebe selbst und nicht bei der Industrie." — Sarrasams Wiedereröffnung steht für den ersten Weih nachtsfeiertag bevor. Hans Stosch-Sarrasani hat für seine neunte Spielzeit im Dresdner Zirkusgebäude ein Programm zusammen gestellt, das aus 20 Schlagern besteht und lediglich Neuheiten für Dresden bringen wird. Im 'Zirkusgebäude wird zurzeit fieberhaft gearbeitet, um das Haus herzurichten. Es wird eine vollkommen neue Heizungs- und Kesselanlage gebaut, die die Erwärmung des Hauses auch bei stärkstem Froste gewährleistet. Der Vorverkauf wird am 21. Dezember eröffnet werden.. In der Zeit vom 25. bis zum 28. Dezember sollen täglich zwei Vor stellungen stattfinden. — Polizeischüler bei der Landespolizei. Die Landespolizei stellt binnen kurzem noch eine größere Anzahl junger unver heirateter Leute in ihren Dienst ein. Diese Beamten sollen zu nächst schulmäßig in Meißen ausgebildet werden. Bedingungen für die Anstellung sind: Sächsische Staatsangehörigkeit, körper liche und geistige Geeignetheit sür den Polizeiberuf, Lebensalter mindestens 19 und möglichst nicht über 21 Jahre, Größe min destens 1,68 Meter, Unbescholtenheit, frühere militärische Aus bildung nicht erforderlich. An Vergütung werden während der Ausbildungszeit gewährt: Die von der Regierung besonders festgesetzte Besoldung in Höhe von 9 500 -F nebst Ortszuschlag für Klasse C und 20 2L Ausgleichszuschlag. Die spätere Besol dung ersolgt nach dem Dienstgrad aus Grund des Besoldungs gesetzes. — Festhalten an der Konfirmation. Der Sächsische Landes verein des Evangelischen'Bundes schreibt: Der Evangelische Bund, der zur Wahrung der deutsch-protestantischen Interessen begründet ist, bittet die evangelische Bevölkerung dringlich, sich, wie ihre übrigen Heiligtümer, so auch das ihrer Konfirmation nicht nehmen zu lassen. Er hat ja mit Befriedigung feststellen können, daß die zur Schulentlassung kommenden Kinder sich in den Gemeinden fast durchweg lückenlos zum Konfirmandenunter richt gestellt haben, aber es gilt trotzdem, die Augen offen zu halten. Es wäre übertraurig, wenn in der trüben Flut der Zeit noch das letzte unterginge, was uns von kostbaren Gütern ge blieben ist. — Ein Hahn, der Eier legt. Unter den 1000 Muster- und Staatshenncn, die auf der neuesten Hühnerschau in London zu sehen sind, befindet sich auch ein einziges männliches Exemplar. Dieser Hahn verdankt seine Aufnahme in den Kreis der vor züglichsten Eierlegerinnen der merkwürdigen Tatsache, daß auch er Eier legt. Es hat sich nämlich bei diesem Tier ein einzig artiges Naturwunder vollzogen. Er wurde als ein richtiges männliches Wesen geboren, aber zwischen Frühling und Herbst trat ein vollständiger Geschlechtswandel hervor, der schließlich darin gipfelte, daß der Hahn große braune Eier legte, die auf der Hühnerausstellung allgemein bewundert werden. Trotz dieser echt weiblichen Tätigkeit besitzt er alle Merkmale des Hahnen- i Iums, einen Kamm, Sporen, einen prächtigen Schweif usw. — Trinkbranntweine der Reichsmonopolverwaltung. Die Reichsmonopolverwaltung sür Branntwein bringt jetzt ihre Er zeugnisse auf den Markt. Diese werden nur aus bestem filtrierten Weinsprit und feinsten Zutaten, die einer vorherigen Prüfung unterliegen, hergestellt. Die Trinkbranntweine haben daher einen reinen und angenehmen Geschmack und werden gern gekauft. Die Monopolverwaltung übernimmt die Gewähr dafür, daß die auf den Flaschen angegebene Weingeiststärke innegehalten wird und daß jede Flasche genau Liter Trinkbranntwein enthält. Sie ist in ihrer Sorgfalt so weit gegangen, die Flaschen so groß Herstellen zu lassen, daß in jedem Falle genau Liter hinein gehen. Diese Menge ist also in der Flasche enthalten, auch wenn letztere nicht genügend gefüllt erscheinen sollte. Der Preis einer Flasche mit einer Weingeiststärke von 35 Raumhundertteilen be trägt 31 einschließlich Flasche. Leere Flaschen werden zum Preise von 1 zurückgenommen, wodurch noch eine Verbilli gung des Branntweins eintritt. — Klipphausen. Der Iugendverein „Edelweiß" veran staltet morgen Sonntag im Gasthofe einen Theaterabend. Zur Ausführung kommt das bekannte Vvlksstück „Der Pfarrer von Kirchberg" von Ludwig Anzengruber. Auf die Ausstattung ist viel Sorgfalt gelegt worden und die Einstudierung lag in den bewährten Händen des Herrn Joh. Kny-Wilsdruffi (Vgl. Ins.) — Omsewitz. Gemeindevorstand Max Weber wurde in der Sitzung des Gemeinderats vom 14. Dezember für weitere6Iahremit10 gegen Enthaltung von 2 Stimmen gewählt. Die erste Wahlperiode läuft im Jahre 1925 ab. — Dresden. Die Stadtverordneten beschlossen mit großer Mehrheit die Kommunalisierung der Feuerbestattung. — Großenhain. Das hiesige Tageblatt schreibt: „Daß bei der Kartoffelknappheit und bei den Preisen, die sür Kartoffeln gezahlt werden, es noch möglich ist, daß Gutsbesitzer die Kar toffeln im Acker belassen, die natürlich nun er froren und der menschlichen Nahrung entzogen worden sind, sollte man nicht sür möglich halten, und doch ist dies bei einem Gutsbesitzer in einem benachbarten Orte der Fall. Wäre Krank heit in der Familie oder wären sonstige Schicksale die Ursachen dazu, so wäre das Verhalten des Gutsbesitzers vielleicht noch entschuldbar. Das trifft aber hier nicht zu, im Gegenteil, es liegt nur Saumseligkeit vor. Haben denn die Berufskollegen im gleichen Orte nicht so viel Einfluß, um den säumigen Landwirt zu seiner Pflichterfüllung zu bringen? Ein solches Vorkommnis schafft der gesamten Landwirtschaft viel Feinde!" — Mylau. Einen qualvollen Verbrennungs tod fand die 16 Jahre alte Tochter des Feuermannes Wolf. Das Mädchen, das eine Wachstuchschürze trug, ist vermutlich dem in der Stube geheizt gewesenen Kanonenofen zu nahe ge kommen, wodurch die Schürze in Brand geraten ist. Die Un glückliche flüchtete mit brennenden Kleidern nach dem Hofraum, wo ihr die Hausbewohner zu Hilfe kamen. Die Bedauerns werte hatte aber schwere Brandwunden am ganzen Körper da vongetragen. Abends ist sie ihren Verletzungen erlegen. Wochenspielpla« Dresdner Theater von 18. bis 27. Dezember. — Opernhaus. Sonntag (18.): „Die Meistersinger von Nürnberg" (5,30—10,30). Montag: 5. Volksvorstellung: „Elga" (7,30—9,30). Dienstag: „Die tote Stadt" (7,30—10,15). Mitt woch: „Tannhäuser" (6,30—10,15). Donnerstag: „Die ver kaufte Braut" (7,30—10). Freitag: „Die Zauberslöte" (7—10). Sonnabend: Geschlossen. Sonntag (25.): „Die Zauberflöte" (6—9). Montag (26): „Die tote Stadt" (7,30—10,15). Diens tag (27.): „Die lustigen Weiber von Windsor". — Schauspielhaus. Sonntag (18.): „Robert und Bertram" (7—9,45). Montag: „Schneider Wibbel" (7,30—10). Diens tag: „Christkinds Schleier" (7—9,30). Mittwoch: „Baumeister Solneß" (7—9,45). Donnerstag: 4. Volksvorstellung: „Christ kinds Schleier" (7—9,30). Freitag: „Christkinds Schleier" (7 bis 9,30). Sonnabend: Geschlossen. Sonntag (25.): Nachmittags 2 Uhr: „Christkinds Schleier". Abends: „Sommernachtstraum" (7,30—10,15). Montag (26): Nachmittags 2 Uhr: „Christkinds Schleier". Abends: „Der Widerspenstigen Zähmung" (7—9,15). Dienstag (27.): Nachmittags 2 Uhr: „Christkinds Schleier". Abends: „Der Kronprinz" (7—10). — Neustädter Schauspielhaus. Sonntag (18.) nachm.: „Der Weg in die Christnacht", abends:: „Hopfenraths Erben". (Bühnenvolksbund 1901—2300.) Montag: „Die zweite Ju gend". Dienstag: „Die Ehre". (Bühnenvvlksbund 501—1000.) Mittwoch nachm.: „Der Weg in die Christnacht", abends: „Der Wettlauf mit dem Schatten". Donnerstag: „Die Ehre". (Bühnenvolksbund 1001—1500.) Freitag: „Der Weg in die Christnacht". Sonnabend geschlossen. Sonntag (25.) nachm.: „Der Weg in die Christnacht", abends: „Der Vulkan". Montag nachm.: „Der Weg in die Christnacht", abends „Jahrmarkt in Pulsnitz". — Residenz-Theater. Sonntag (18.) nachm.: „Die Eisprin zessin", abends: „Frühlingsluft". Montag und Dienstag: „Früh lingsluft". Mittwoch nachm.: „Die Eisprinzessin", abends: „Frühlingslust". Donnerstag: „Frühlingsluft". Freitag: „Schäm' dich — Lotte". Sonnabend geschlossen. Sonntag (25.) und Mon tag nachm.: „Die Eisprinzessin", abends: „Schäm' dich — Lotte". — Zentral-Theater. Montag bis Freitag: „Das süße Mädel". Sonnabend geschlossen. Sonntag (25.) und Montag nachm.: „Michel, der Nußknacker", abends: „Die Braut des Lucullus". Dresdener Produktenbörse am 16. Dezember. Amtliche Notierungen. Weizen 340—345, befestigt. Roggen 266—273, befestigt. Sommergerste, sächs. 350—365, befestigt. Hafer 268—278, befestigt. Raps, trocken 600—640, befestigt. Mais 290—300, befestigt. Wicken geschäftslos. Lupinen, blaue und gelbe, geschäftslos. Peluschken geschäftslos. Rotklee, alter 1500—2100, ruhig, neuer 2600—3000, ruhig. Trockenschnitzel 180—190, fester. Roggen- und Weizenstroh 35—40, ruhig. Haferstroh 43—48, ruhig. Wiesenheu, lose, sächsisches 115—130, ruhig, nichtsächsisches 100—115, ruhig. Weizenkleie 180—485, befestigt. Roggenkleie 180—185, befestigt. Rvggenmehl 375 bis 385, befestigt. Weizenmehl 440—500, befestigt. Feinste Ware über Notiz. Kirchennachrichten — 4. Advent. Röhrsdors. Vorm. 8,30 Uhr Beichte und hl. Abendmahl. — Borm. 9 Uhr Predigtgottesdienst (Pf. Planert). Dienstag, abends 8 Uhr, Iungfrauenverein. Grumbach. Sonntag, nachm. 3 Uhr, Frauenverein, Weihnachts bescherung. Das Weihnachtsgebäck. Nun säuseln sacht die Flocken nieder. Schon tönen leise Weihnachtslieder. Ein zarter Mandelmaktonenduft, Wie eine Verheißung, erfüllt die Lust. — Back' auch Du Dir Makronen, sie geraten bestimmt, Wenn man Ireks-Haferslocken zur Bereitung nimmt. Verkaufsstelle: Apotheke Peter Knabe.
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